(19)
(11) EP 0 621 372 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.1994  Patentblatt  1994/43

(21) Anmeldenummer: 94104342.4

(22) Anmeldetag:  19.03.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E01B 29/17
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 21.04.1993 DE 4312964

(71) Anmelder: GEORG ROBEL GmbH & Co.
D-81371 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Ströbl, Bruno
    D-82008 Unterhaching (DE)
  • Hertelendi, Josef
    D-83395 Freilassing (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schienenverladezug zum Transport sowie zum Auf- und Abladen von Langschienen


    (57) Ein Schienenverladezug zum Transport sowie zum Auf- und Abladen von Langschienen (5) ist mit auf Schienenfahrwerken abgestützten Wagenrahmen und senkrecht zur Wagenlängsrichtung verlaufenden Schienenauflager (6) mit zur Lagerung der Langschienen (5) vorgesehenen Rollen ausgestattet. Diese sind als Spurkranzrolle (9) mit einem endseitig angeordneten Spurkranz (14) ausgebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schienenverladezug zum Transport sowie zum Auf- und Abladen von Langschienen, mit auf Schienenfahrwerken abgestützten Wagenrahmen und senkrecht zur Wagenlängsrichtung verlaufenden Schienenauflager mit zur Lagerung der Langschienen vorgesehenen Rollen und gegebenenfalls zwischen diesen befindlichen, vertikal verlaufenden Distanzleisten.

    [0002] Es ist bereits duch die DE 12 08 326 B bzw. DE 27 34 748 B ein derartiger Schienenverladezug mit einer Vielzahl von miteinander gekuppelten Wagen bekannt. Zur Lagerung der zu transportierenden Langschienen sind am Wagenrahmen befestigte und in Wagen- bzw. Zuglängsrichtung voneinander distanzierte Schienenauflager mit in Wagenquerrichtung hintereinander angeordneten Rollen bekannt. Die zur Abstützung jeweils einer Schiene vorgesehenen Rollen sind durch Distanzleisten voneinander getrennt, die zur Distanzierung der in Wagenquerrichtung nebeneinander liegenden Schienen dienen. Eine derartige Lagerung der Langschienen hat allerdings den Nachteil, daß infolge einer Reibung der Schienenfußflanke mit der angrenzenden Distanzleiste sehr hohe Zugkräfte für das Auf- bzw. Abladen erforderlich sind.

    [0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Schienenverladezuges der eingangs beschriebenen Art, bei dem die genannte Reibung der zu transportierenden Langschienen reduziert ist.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem gattungsgemäßen Schienenverladezug dadurch gelöst, daß jede Rolle als wenigstens einen endseitig angeordneten Spurkranz aufweisende Spurkranzrolle ausgebildet ist.

    [0005] Mit dieser Ausbildung der die Langschienen lagernden Rollen sind mit einem Minimum an konstruktivem Aufwand die Reibungskräfte im Bereich der Schienenfußflanke praktisch vernachlässigbar. Dies ist insbesondere für den Transport von sehr langen Schienen mit einer Länge von z. B. 300 m von besonderem Vorteil, da infolge der erfindungsgemäßen Merkmale auch derartige schwere und lange Schienen mit einem im Einsatz bewährten Laufkran verschiebbar sind, ohne daß dieser unter Überschreitung der zulässigen Achslast verstärkt werden muß. Außerdem sind bereits im Einsatz befindliche Schienenverladezüge sehr einfach mit den erfindungsgemäßen Konstruktionsmerkmalen nachrüstbar.

    [0006] Eine Weiterbildung nach den Merkmalen der Ansprüche 2, 3 und 4 hat den besonderen Vorteil, daß auch bei einer sicheren Abstützung der Rollenlager-Welle durch eine Vielzahl von Wellenlager ein Maximum an Rollenpaaren in Wagenquerrichtung angeordnet werden kann. Mit der oberhalb der beiden Spurkränze liegenden Distanzleiste ist die zu transportierende Langschiene vor Auflage auf das Rollenpaar exakt zentrierbar, sodaß der Schienenfuß problemlos zwischen den beiden Spurkränzen eines Rollenpaares zu liegen kommt.

    [0007] Eine andere Weiterbildung besteht darin, daß die Differenz zwischen den Durchmesser der Spurkranzrolle und jenem des Spurkranzes der Höhe eines Schienenfußes, das sind etwa 10 bis 15 mm, entsprechend ausgebildet ist. In diesem Fall ist auch in Gleisbögen eine ausreichende Querführung der Langschiene gewährleistet.

    [0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschrieben.

    [0009] Es zeigen:

    Fig. 1 eine Teil-Seitenansicht eines Schienenverladezuges mit zur Abstützung von Langschienen vorgesehenen, eine Vielzahl von Spurkranzrollen aufweisenden Schienenauflager,

    Fig. 2 eine stark vergrößerte Detailansicht eines Schienenauflagers,

    Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Teil des genannten Schienenauflagers, und

    Fig. 4 eine weitere Variante einer Spurkranzrolle zur Abstützung von Langschienen.



    [0010] Der in Fig. 1 ersichtliche Schienenverladezug 1 setzt sich aus mehreren miteinander gekuppelten, Schienenfahrwerke 2 und Wagenrahmen 3 aufweisenden Verladewagen 4 zusammen. Auf dem Schienenverladezug 1 befindliche Langschienen 5 stützen sich auf einer Vielzahl von Schienenauflager 6 ab, die in Wagenlängsrichtung in gewissen Abständen zueinander angeordnet und jeweils mit dem Wagenrahmen 3 verbunden sind. Manche der Schienenauflager 6 sind in einer in Wagenlängsrichtung verlaufenden Außerbetriebstellung dargestellt. Mit 7 ist ein Auslegerarm eines in Zuglängsrichtung auf den Wagenrahmen 3 verfahrbaren Portalkranes zur Übertragung von Zug- bzw. Schubkräften auf die zu verschiebenden Langschienen 5 bezeichnet.

    [0011] Wie in Fig. 2 und 3 ersichtlich, ist jedes Schienenauflager 6 mit übereinander angeordneten, im Arbeitseinsatz senkrecht zur Wagenlängsrichtung sowie horizontal verlaufenden Rollenlager-Wellen 8 ausgestattet. Auf dieser sind eine Vielzahl von Rollen, die jeweils als Spurkranzrollen 9 ausgebildet sind, hintereinander angeordnet und gelagert. Zur Abstützung jeder Rollenlager-Welle 8, die jeweils an einem Ende um eine vertikale Achse 10 in Wagenlängsrichtung verschwenkbar gelagert ist, sind in Wagenquerrichtung voneinander distanzierte und mit einem parallel zur Welle 8 verlaufenden Basisträger 11 verbundene Wellenlager 12 vorgesehen. Bezüglich der Wellenlängsrichtung ist jeweils mittig zwischen den Wellenlagern 12 eine mit dem Basisträger 11 verbundene Distanzleiste 13 vorgesehen. Jede Spurkranzrolle 9 weist im Bereich der Distanzleiste 13 einen Spurkranz 14 auf. Zwischen zwei Distanzleisten 13 sind jeweils zwei ein Rollenpaar 15 bildende Spurkranzrollen 9 zur gemeinsamen Abstützung einer Langschiene 5 positioniert, wobei die Spurkränze 14 jeweils am den zueinander benachbarten Enden 16 gegenüberliegenden Ende vorgesehen sind.

    [0012] Die in Wagenquerrichtung verlaufende Breite einer Distanzleiste 13 entspricht der Breite zweier unterhalb der Distanzleiste 13 befindlichen Spurkränze 14. Die Differenz zwischen dem Durchmesser jenes zylindrischen Abschnittes der Spurkranzrolle 9, der zur Auflage der Langschiene 5 dient, und dem Durchmesser des Spurkranzes 14 liegt vorzugsweise im Bereich von etwa 10 bis etwa 15 mm. Auf jeder Rollenlager-Welle 8 des Schienenauflagers 6 sind insgesamt 20 Spurkranzrollen 9 zur Abstützung von insgesamt 10 Langschienen 5 vorgesehen.

    [0013] Die in Fig. 4 ersichtliche Variante einer Spurkranzrolle 9 weist anstelle einer Distanzleiste einen wesentlich vergrößerten Spurkranz 14 auf, sodaß dieser sowohl die Zentrierfunktion der zuvor besprochenen Distanzleiste als auch die Seitenführung der Langschiene 5 übernimmt.


    Ansprüche

    1. Schienenverladezug zum Transport sowie zum Auf- und Abladen von Langschienen (5), mit auf Schienenfahrwerken (2) abgestützten Wagenrahmen (3) und senkrecht zur Wagenlängsrichtung verlaufenden Schienenauflager (6) mit zur Lagerung der Langschienen (5) vorgesehenen Rollen und gegebenenfalls zwischen diesen befindlichen, vertikal verlaufenden Distanzleisten (13), dadurch gekennzeichnet, daß jede Rolle als wenigstens einen endseitig angeordneten Spurkranz (14) aufweisende Spurkranzrolle (9) ausgebildet ist.
     
    2. Schienenverladezug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abstützung einer Langschiene (5) zwei in Wagen- bzw. Schienenquerrichtung hintereinander angeordnete und voneinander distanzierte, je ein Rollenpaar (15) bildende Spurkranzrollen (9) angeordnet sind, wobei der Spurkranz (14) jeweils am den zueinander benachbarten Enden (16) gegenüberliegenden Ende vorgesehen ist.
     
    3. Schienenverladezug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine die in Wagenquerrichtung hintereinander angeordneten Spurkranzrollen (9) lagernde Rollenlager-Welle (8) durch eine Vielzahl von Wellenlager (12) abgestützt ist, die jeweils zwischen den Spurkranzrollen (9) eines Rollenpaares (15) positioniert sind.
     
    4. Schienenverladezug nach einem der Ansprüche 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in Wagenquerrichtung verlaufende Breite der Distanzleiste (13) etwa der Breite zweier unterhalb der Distanzleiste (13) befindlicher Spurkränze (14) entsprechend ausgebildet ist.
     
    5. Schienenverladezug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz zwischen dem Durchmesser der Spurkranzrolle (9) und jenem des Spurkranzes (14) der Höhe eines Schienenfußes, das sind etwa 10 bis 15 mm, entsprechend ausgebildet ist.
     
    6. Schienenverladezug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Rollenlager-Welle (8) des Schienenauflagers (6) insgesamt zwanzig hintereinander angeordnete Spurkranzrollen (9) zur Abstützung von insgesamt zehn Langschienen (5) vorgesehen sind.
     
    7. Schienenverladezug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzleiste (13) jeweils oberhalb zweier benachbarter Spurkränze (14) zweier Spurkranzrollen (9) angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht