(19)
(11) EP 0 621 379 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.1994  Patentblatt  1994/43

(21) Anmeldenummer: 94106019.6

(22) Anmeldetag:  18.04.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04B 9/00, E04B 9/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR IT

(30) Priorität: 17.04.1993 DE 9305681 U

(71) Anmelder: Vogl, Erich R.
D-91444 Emskirchen (DE)

(72) Erfinder:
  • Vogl, Erich R.
    D-91444 Emskirchen (DE)

(74) Vertreter: Rau, Manfred, Dr. Dipl.-Ing. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Abhängen von Decken


    (57) Bei einer Vorrichtung zum Abhängen von Decken umfassend einen länglichen Blechprofil-Grundkörper, eine Einrichtung zur Verbindung mit einer deckenseitigen Schraube an dem einen Ende des Grundkörpers, einen an dem freien unteren Ende angesetzten, korrespondierenden zweiten Blechprofil-Abschnitt, der das Grundkörperprofil umgreift und seinerseits an seinem freien unteren Ende mit einer Befestigungseinrichtung für Tragschienen od.dgl. versehen ist, sowie eine Arretiereinrichtung zur Endlagenfixierung in einer eingestellten Lange zwischen Grundkörperprofil und zweitem Blechprofil, ist zur Erzielung einer einfachen Handhabung bei der Montage unter Wahrung einer kostengünstigen Herstellbarkeit und einer hohen Endhaltekraft vorgesehen, daß das zweite Blechprofil (10) auf das Grundkörperprofil (1) derart aufsetzbar ist, daß wenigstens zwei Schenkel (12) des zweiten Blechprofils (10) das Grundkörperprofil (1) derart umgreifen, daß ein endlagenstabiler Reibschluß entsteht, wobei die so eingestellte Position mittels der Arretiereinrichtung stufenlos fixierbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zum Abhängen von Decken umfassend einen länglichen Blechprofil-Grundkörper, eine Einrichtung zur Verbindung mit einer deckenseitigen Schraube an dem einen Ende des Grundkörpers, einen an dem freien unteren Ende angesetzten, korrespondierenden zweiten Blechprofil-Abschnitt, der das Grundkörperprofil umgreift und seinerseits an seinem freien unteren Ende mit einer Befestigungseinrichtung für Tragschienen od.dgl. versehen ist, sowie eine Arretiereinrichtung zur Endlagenfixierung in einer eingestellten Lange zwischen Grundkörperprofil und zweitem Blechprofil.

    [0002] In der Regel werden Vorrichtungen der in Betracht stehenden Art dazu verwendet, um für professionelle Anwendungszwecke Decken in großen Räumen, wie z.B. Kaufhäusern, Bädern od.dgl. abzuhängen. Die mittels einer derartigen Vorrichtung abgehängten Tragschienen in Form von U-Profilschienen oder C-Profilschienen dienen ihrerseits wieder zur Befestigung der eigentlichen Deckenelemente. Dementsprechend stellt sich bei derartigen Vorrichtungen das Problem, daß mit relativ geringem Aufwand eine Mehrzahl derartiger Vorrichtungen so angeordnet werden muß, daß die hieran befestigten Tragschienen absolut horizontal und in gleicher Höhe verlaufen.

    [0003] Aus dem europäischen Patent 0 341 378 ist eine Vorrichtung der in Betracht stehenden Art bekannt, welche sich in der Praxis außerordentlich bewährt hat, wobei jedoch der Grundkörper zylinderförmig, drahtartig ausgestaltet ist, so daß als Ausgangsmaterial nicht Blech verwendet werden kann, was aus Gründen der leichten Bearbeitbarkeit aber wünschenswert sein kann.

    [0004] Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist als sogenanntes Noniusprofil bekannt, wobei das Grundkörperprofil und das zweite Profil jeweils als korrespondierende U-Profile ausgebildet sind, wobei zur Längenfixierung bzw. Arretierung in beiden Profilen Lochreihen vorgesehen sind und durch zur Deckung gebrachte Löcher Stifte eingeschoben werden können. Dabei sind die Lochreihen nach Art einer Noniusanordnung ausgebildet. Das bekannte Profil hat den Nachteil, daß es relativ teuer und schwer ist, insbesondere ist es aber bei diesem Profil nicht möglich, vor der endgültigen Längenfixerung schon eine Grundeinstellung vorzunehmen, welche eine eingehängte Tragschiene zunächst einmal schon hält, um eine Anpassung weiterer derartiger Haltevorrichtungen oder ein Vermessen der Höhenlage und Neigung zu ermöglichen.

    [0005] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß bei kostengünstiger Herstellbarkeit und hoher Haltekraft im montierten Zustand die Handhabung bei der Montage vereinfacht wird.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das zweite Blechprofil auf das Grundkörperprofil derart aufsetzbar ist, daß wenigstens zwei Schenkel des zweiten Blechprofils das Grundkörperprofil derart umgreifen, daß ein endlagenstabiler Reibschluß entsteht, wobei die so eingestellte Position mittels der Arretiereinrichtung stufenlos fixierbar ist.

    [0007] Die erfindungsgemäß vorgesehenen wenigstens zwei, vorzugsweise vier Schenkel, die das Grundkörperprofil umgreifen, ermöglichen einen Reibschluß, der für sich allein schon zu einer Haltekraft von 3 bis 10 Kg fuhrt, so daß diese Haltekraft einerseits zu Einstellungszwecken manuell überwunden werden kann, andererseits aber doch völlig hinreichend ist, um mit Hilfe einer Mehrzahl derartiger Vorrichtungen eine Tragschiene zunächst einmal zu justieren. Die endgültige Arretierung erfolgt dann anschließend, wobei vorzugsweise solche Arretiermöglichkeiten gewählt werden, welche eine optische Befestigungskontrolle ermöglichen, so daß ohne weiteres erkennbar ist, daß die endgültige Fixierung mit der vollen Tragkraft eingestellt ist.

    [0008] Als derartige Arretiereinrichtungen kommen in die Profile eingearbeitete Verzahnungen in Betracht, wobei einer formschlüssige Verbindung durch Ausübung eines Drucks senkrecht zur Langsrichtung der Profile hergestellt wird, es kommen durch Verbiegen von Laschen herstellbare formschlüssige Eingriffe oder die an sich bekannten Steckverbindungen senkrecht zur Längsrichtung in Betracht.

    [0009] Mit besonderem Vorteil ist aber vorgesehen, daß das zweite Blechprofil wenigstens eine Gewindebohrung zum Einbringen einer Blechschraube aufweist. Durch das Einschrauben der Blechschraube wird im Zusammenwirken mit den das Grundkörperprofil umgreifenden Schenkeln eine besonders definierte, stufenlose Arretierung realisiert.

    [0010] Günstigerweise kann weiterhin vorgesehen sein, daß die wenigstens zwei Schenkel als Federschenkel ausgebildet sind und dementsprechend das zweite Blechprofil auf das Grundkörperprofil senkrecht zu dessen Längserstreckung aufrastbar ist. Es brauchen dementsprechend keine wesentlichen Verschiebekräfte und Verschiebestrecken überwunden zu werden und das Aufrasten kann gleich in einer Position erfolgen, welche annähernd der angestrebten Endposition entspricht. Anschließend erfolgt dann die Arretierung, vorzugsweise mit den vorstehend beschriebenen Blechschrauben.

    [0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das Grundkörperprofil längs seiner Mittellängsachse eine V- bzw. U-förmige Sicke aufweist, in die die Blechschraube eingreift.

    [0012] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß an dem zweiten Blechprofil in einer Reihe aufeinanderfolgend mehrere Gewindebohrungen vorgesehen sind. Hierdurch ist es zum einen möglich, erforderlichenfalls zwei Blechschrauben einzubringen, insbesondere ist es aber möglich, sich eine solche Bohrung zum Einbringen der Schraube auszusuchen, welche besonders leicht zugänglich ist.

    [0013] An jeder Gewindebohrung kann seitlich eine Entlastungsbohrung kleineren Durchmessers die Gewindebohrung schneidend angeordnet sein.

    [0014] Günstigerweise ist jede Gewindebohrung dadurch gebildet, daß es sich um eine im wesentlichen kreisförmige Bohrung handelt, wobei zwei gegenüberliegende Seiten höhenmäßig entsprechend der Ganghöhe einer einzuschraubenden Blechschraube versetzt sind. Hierdurch wird erreicht, daß die Blechschrauben sofort nach dem Einsetzen greifen und leicht einschraubbar sind, was bei einem Arbeiten über Kopf, wie im vorliegenden Anwendungsfall, als besonders angenehm empfunden wird.

    [0015] Um die Gewindebohrungen dementsprechend besser ausformen zu können, können sie in einer Ausbauchung des zweiten Blechprofils angeordnet sein.

    [0016] Im Rahmen der Erfindung kann vorgesehen sein, daß das erste und/oder das zweite Blechprofil als Meterware ausgebildet und bevorratet werden, wobei erforderlichenfalls längere Abmessungen durch Zusammensetzen einzelner Abschnitte realisierbar sind, so daß die Herstellung rationalisiert und die Lagerhaltung vereinfacht wird.

    [0017] Schließlich kann noch vorgesehen sein, daß am deckenseitigen Ende der Vorrichtung eine Befestigungsbohrung angeordnet ist, welche über eine senkrecht zur Längsachse des Grundkörperprofils verlaufende Schwächungsstelle um 90° abbiegbar ist.

    [0018] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer bevorzugten Ausführungsform in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen
    Fig. 1
    eine Aufsicht auf den oberen Befestigungs- und den Verbindungsbereich des Grundkörperprofils und des zweiten Blechprofils,
    Fig. 2
    eine gegenüber Fig. 1 um 90° gedrehte Darstellung,
    Fig. 3
    eine Ansicht des zweiten Blechprofils in einer gegenüber Fig. 1 um 180° gedrehten Position und
    Fig. 4
    eine Aufsicht auf die Stirnseite des in Fig. 3 dargestellten Teils.


    [0019] In der Zeichnung ist, was die Längenerstreckung betrifft nicht maßstäblich, ein Grundkörperprofil 1 dargestellt. Dieses Grundkörperprofil 1 ist leicht V-förmig mit einem flachen Neigungswinkel gebogen, wobei im Scheitelbereich zur Innenseite dieses V-Profils hin eine längs verlaufende V-förmige Sicke 2 ausgebildet ist. Im Bereich des im Einbauzustand und in der Zeichnung oberen Endes des Grundkörperprofils 1 ist eine durch Ausstanzungen gebildete Schwächungsstelle 3 vorgesehen, so daß der darüberliegende Abschnitt 4, wie in Fig. 2 durch den Pfeil 5 veranschaulicht, definiert umgebogen werden kann. Mittels einer Bohrung 6 und einer Schraube 7 ist die Befestigung an einer tragenden Deckenkonstruktion möglich. Eine Aussteifung wird durch eine etwa quadratische Ausbauchung 8 an dem Abschnitt 4 und eine etwa U-förmige Ausbauchung 9 im oberen Endbereich des Grundkörperprofils 1 erreicht.

    [0020] Ein zweites Blechprofil 10, dessen untere Längserstreckung nicht dargestellt ist, weist einen zum Grundkörperprofil 1 korrespondierenden, V-förmigen Querschnitt (vgl. Fig. 4) auf. Im Bereich der Außenkanten 11 des Profils 10 sind zwei Paare von Federschenkeln 12 angebracht, welche sich von dem Verbindungsbereich 13 in entgegengesetzte Richtungen, d.h. ein Paar nach oben und ein Paar nach unten, wegerstrecken.

    [0021] Die freien äußeren Enden 14 der Federschenkel 12 sind mit Umbiegungen 15 versehen, welche sich bis in das Profilinnere erstrecken, wie insbesondere aus Fig. 3 deutlich wird. Die Umbiegungen 15 weisen, wie aus Fig. 4 deutlich wird, eine schräg verlaufende Innenkante 16 auf, so daß es möglich wird, das zweite Blechprofil 10 auf das Grundkörperprofil 1 aufzustecken, wobei entsprechend dem Verlauf der Kanten 16 die Federschenkel 12 nach außen gebogen werden, bis sie dann wieder, wie in Fig. 1 dargestellt, nach innen einrasten und das Grundkörperprofil 1, wie in Fig. 1 dargestellt, umgreifen, so daß dieses in Ausnehmungen 17 zwischen dem zweiten Blechprofil 10 und der Oberkante 18 der Umbiegung 15 zu liegen kommt. Hierdurch entsteht ein Reibschluß, der zwar einerseits eine Längsverschiebung des zweiten Blechprofils 10 relativ zu dem Grundkörperprofil 1 und damit eine Höheneinstellung ermöglicht, wobei andererseits aber die Haltekraft bereits hinreichend hoch ist, um eine in der Zeichnung nicht dargestellte, am unteren Ende des zweiten Blechprofils 10 angeordnete Tragschiene einzurichten und zu positionieren.

    [0022] An dem oberen Ende des zweiten Blechprofils ist eine Ausbauchung 19 mit im Ausführungsbeispiel drei Bohrungen 20 für eine Blechschraube 21 vorgesehen. Beiderseits jeder Bohrung 20 sind Hilfsbohrungen 22 mit erheblich kleinerem Durchmesser vorgesehen, welche es ermöglichen, die Ränder der Bohrungen 20 so zu formen, daß sie Gewindegänge entsprechend der Steigung der einzusetzenden Blechschraube 21 ausbilden, so daß die Schrauben 21 besonders leicht einzusetzen sind. Eine Blechschraube 21 kann aufgrund der Aufbauchung 19 auch bereits vorher eingesetzt werden. In jedem Fall wird das zweite Blechprofil 10 gegenüber dem an die Decke geschraubten Grundprofil 1 so lange verschoben, bis die gewünschte Höhenpositionierung erreicht ist, die aufgrund des Reibschlusses endlagenstabil eingestellt ist. Es kann dann zur endgültigen Fixierung eine Blechschraube 21 eingebracht werden, ohne daß beim Schraubvorgang zusätzlich noch ein manuelles Halten durch die schraubende Person oder durch eine gegebenenfalls sogar noch erforderliche zweite Hilfsperson notwendig wäre. Durch das Einbringen der Schraube 21 wird das zweite Blechprofil 10 über die Umbiegungen 15 bzw. deren Oberkanten 18 gegen das Grundkörperprofil 1 verspannt und zuverlässig unter Ausbildung der End-Haltekraft festgelegt.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Abhängen von Decken umfassend einen länglichen Blechprofil-Grundkörper, eine Einrichtung zur Verbindung mit einer deckenseitigen Schraube an dem einen Ende des Grundkörpers, einen an dem freien unteren Ende angesetzten, korrespondierenden zweiten Blechprofil-Abschnitt, der das Grundkörperprofil umgreift und seinerseits an seinem freien unteren Ende mit einer Befestigungseinrichtung für Tragschienen od.dgl. versehen ist, sowie eine Arretiereinrichtung zur Endlagenfixierung in einer eingestellten Lange zwischen Grundkörperprofil und zweitem Blechprofil, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Blechprofil (10) auf das Grundkörperprofil (1) derart aufsetzbar ist, daß wenigstens zwei Schenkel (12) des zweiten Blechprofils (10) das Grundkörperprofil (1) derart umgreifen, daß ein endlagenstabiler Reibschlüß entsteht, wobei die so eingestellte Position mittels der Arretiereinrichtung stufenlos fixierbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zweite Blechprofil (10) wenigstens eine Gewindebohrung (20) zum Einbringen einer Blechschraube (21) und zur Längsfixierung des zweiten Blechprofils (10) relativ zu dem Grundkörperprofil (1) aufweist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens zwei Schenkel (12) als Federschenkel ausgebildet sind und das zweite Blechprofil (10) auf das Grundkörperprofil (1) senkrecht zu dessen Längsrichtung aufrastbar ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Reihe aufeinanderfolgend mehrere Gewindebohrungen (20) vorgesehen sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beiderseits jeder Gewindebohrung (20) eine Hilfsbohrung (22) kleineren Durchmessers die Gewindebohrung (20) schneidend angeordnet ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Gewindebohrung (20) dadurch gebildet ist, daß es sich um eine im wesentlichen kreisförmige Bohrung handelt, wobei zwei gegenüberliegende Seiten höhenmäßig entsprechend der Ganghöhe einer einzuschraubenden Blechschraube (21) versetzt sind.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindebohrungen (20) in einer Ausbauchung (19) ausgebildet sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an einem deckenseitigen Abschnitt (4) eine Befestigungsbohrung (6) angeordnet ist, wobei der Abschnitt (4) über eine senkrecht zur Langsachse des Grundkörperprofils (1) verlaufende Schwächungsstelle (3) um 90° abbiegbar ist.
     




    Zeichnung