[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Montieren einer Ausstellvorrichtung
an einen Flügel eines Fensters oder einer Tür in Drehkippausführung, wobei die Ausstellvorrichtung
einen mit dem Blendrahmen mittels eines Drehlagerteils gelenkig verbindbaren Ausstellarm
mit Zusatzarm aufweist, dessen dem oberen horizontalen Holm des Flügelrahmens zugewandtes
Ende schiebbar und dessen Zusatzarm drehbar an einem in eine Beschlagaufnahmenut des
genannten Holms des Flügelrahmens einführbaren Scherengehäuse angelenkt sind, das
Scherengehäuse einen Halteblock aufnimmt, an dem das das Scherengehäuse durch mindestens
eine Zapfenschraube festlegbar ist, die in den Boden der Beschlagaufnahmenut des Flügels
einschraubbar ist, und das am Ausstellarm befestigte Drehlagerteil mit einer Aufnahmebohrung
für den Bolzen des Drehlagers versehen ist.
[0002] Es ist eine Ausstellvorrichtung der genannten Art bekannt (DE 33 01 081 A1), deren
Funktion nur gewährleistet ist, wenn der Ausstellvorrichtung in Längsrichtung der
oberen Beschlagaufnahmenut eines Fensterflügels eine genaue Lage vermittelt wird.
Bei der bekannten Ausstellvorrichtung erfolgt dies dadurch, daß von der Flügelrahmenecke,
die durch den Nutboden der Beschlagaufnahmenut gebildet wird, eine Bohrung in vorgegebenem
Abstand in der oberen, waagerechten Beschlagaufnahmenut des Flügels vorgenommen wird,
in die dann der Zapfen einer Halteschraube für den Haltebock, die auch das Scherengehäuse
festlegt, eingeführt wird, wodurch die axiale Lage des Ausstellarms gesichert wird.
[0003] Das Anbringen der Bohrung kann durch eine Bohrvorrichtung erfolgen, die in die Beschlagaufnahmenut
des Fensterflügels eingelegt wird und einen Anschlag besitzt, der am Nutboden der
Beschlagaufnahmenut im Eckbereich zur Anlage kommt.
[0004] Dieses Verfahren zum Montieren der Ausstellvorrichtung an einen Flügel eines Fensters
oder einer Tür hat den Nachteil, daß eine relativ große, unhandliche Bohrvorrichtung
eingesetzt werden muß, wobei die Bohrlehre selbst auf ein theoretisches Maß eingestellt
ist und weder die Toleranzen der Ausstellvorrichtung noch der Flügelprofile berücksichtigen
kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Montieren einer Ausstellvorrichtung
an einem Flügel eines Fensters oder einer Tür der eingangs genannten Art so zu gestalten,
daß die Ausstellvorrichtung als Montagelehre für die Zapfenschraube oder für die Zapfenschrauben
des Haltebocks eingesetzt werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäße dadurch gelöst, daß ein Zapfen einer Anschlaglehre
in die Aufnahmebohrung des Drehlagerteils eingesetzt, die Ausstellvorrichtung in eine
geschlossene Lage, in der der Ausstellarm mit dem Scherengehäuse fluchtet, gebracht,
das Scherengehäuse in die Beschlagaufnahmenut bis zum Anliegen der Anschlaglehre an
einem Anschlagsteg des Flügelrahmens eingeführt und die Zapfenschraube durch einen
durch eine Montagebohrung in dem Ausstellarm oder durch fluchtende Montagebohrungen
in dem Ausstellarm und in dem Zusatzarm gesteckten Schraubendreher in den Boden der
Beschlagaufnahmenut eingeschraubt wird.
[0007] Durch dieses Montageverfahren ist die Lage der Drehlagerachse für das obere Drehlager
zwischen dem Flügel- und dem Blendrahmen unabhängig von Toleranzen der Ausstellvorrichtung
und des Flügelrahmens.
[0008] Bei einer vorteilhaften Ausführung der Ausstellvorrichtung zur Durchführung des Montageverfahrens
wird der Halteblock durch zwei Zapfenschrauben am Flügelrahmen festgelegt, so daß
in dem Ausstellarm sowie in dem Zusatzarm jeweils zwei Montagebohrungen vorgesehen
sind.
[0009] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Ausstellvorrichtung und der beim Montageverfahren benutzten
Anschlaglehre ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- die mit der Anschlaglehre versehene Ausstellvorrichtung, angelegt am Flügelrahmen,
der teilweise geschnitten ist.
- Fig. 2
- die Ausstellvorrichtung im Aufriß,
- Fig. 3
- den der Fig. 2 entsprechenden Grundriß,
- Fig. 4
- den Ausstellarm, den Zusatzarm, das Scherengehäuse, den Halteblock und die zugehörigen
Schrauben in perspektivischer Darstellung bei getrennter Anordnung der Einzelteile,
und
- Fig. 5
- die Anschlaglehre in perspektivischer Darstellung.
[0012] Die Ausstellvorrichtung 1 setzt sich aus einem Ausstellarm 2, einem Zusatzarm 3,
einem Scherengehäuse 4 und einem Halteblock 5 zusammen. Der Ausstellarm weist an dem
dem Blendrahmen zugewandten Ende ein Drehlagerteil 6 auf, das mit einer Aufnahmebohrung
7 für den Bolzen des Drehlagers versehen ist.
[0013] An dem dem Scherengehause 4 zugewandten Ende ist der Ausstellarm 2 um eine lotrechte
Achse 8 drehbar und schiebbar am Scherengehäuse 4 gelagert.
[0014] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Halteblock 5 durch Zapfenschrauben
9 am Flügelrahmen festgelegt, und zwar weisen die Zapfenschrauben 9 Zapfen 10 auf,
die selbstschneidend in den Boden einer Beschlagaufnahmenut 11 des oberen horizontalen
Holms 12 des Flügelrahmens 13 eindrehbar sind.
[0015] Diese Zapfenschrauben weisen einen Ringflansch 14 auf, der sich am oberen Rand 15
eines Langloches 16 des Scherengehäuses 4 abstützt. Beim Einschrauben der Zapfenschrauben
9 in die Gewindebohrungen 17 des Halteblocks 5 und beim Einschneiden der Zapfen 10
in den Nutboden der Beschlagaufnahmenut 11 drückt der Ringflansch 14 auf den Rand
15 des Scherengehäuses und legt damit das Scherengehäuse, das zuvor in die Beschlagaufnahmenut
11 eingeführt worden war, gegenüber dem Flügelrahmen fest. Zuvor besteht die Möglichkeit,
mittels der Stellschraube 18, die in eine Gewindebohrung 20 des Halteblocks 5 schraubbar
ist und deren Kopf von einer Ausnehmung 21 des Scherengehäuses aufgenommen wird, das
Scherengehäuse durch Betätigen der Stellschraube 18 in der Längsachse der Beschlagaufnahmenut
11 zu verstellen. Die Fixierung des Scherengehäuses 4 gegenüber dem Holm 12 des Flügelrahmens
erfolgt durch Festziehen der Zapfenschrauben 9.
[0016] Der Ausstellarm 2 und der Zusatzarm 3 sind mit Montagebohrungen 22,23,24, 25 ausgerüstet.
Vor der Montage der Ausstellvorrichtung bzw. vor dem Einführen des Scherengehäuses
4 in die Beschlagsaufnahmenut 11 werden der Ausstellarm 2, der Zusatzarm 3 und das
Scherengehäuse 4 in eine fluchtende Lage gebracht. In dieser Lage fluchten auch die
Montagebohrungen 22 und 24 sowie 23 und 25. In dieser Nullstellung der Ausstellvorrichtung
ist die Stellschraube 18 maßlich zum Halteblock 5 so eingestellt, daß in beiden Achsrichtungen
ein gleiches Verstellmaß möglich ist.
[0017] In dieser Nullstellung der Austellvorrichtung liegt die eine Zapfenschraube fluchtend
zu den Montagebohrungen 22 und 24 und die andere Zapfenschraube fluchtend zu den Montagebohrungen
23 und 25, so daß die Zapfenschrauben durch einen Schraubendreher betätigt werden
können, der durch die genannten Montagebohrungen zugeführt wird.
[0018] Vor dem Einführen des Scherengehäuses 4 in die Beschlagaufnahmenut 11 wird eine Anschlaglehre
26, die an jeder Seite einen Zapfen 27,28 aufweist, mit dem Drehlagerteil 6 dadurch
verbunden, daß ein Zapfen in die Aufnahmebohrung 7 des Drehlagerteils 6 eingeführt
wird. Beim Einschieben des Scherengehäuses 4 in die Beschlagaufnahmenut 11 des oberen
Holms des Flügelrahmens 13 legt sich in der Endstellung die Anschlaglehre 26 gegen
einen Anschlagsteg 29 des Flügelrahmens 13.
[0019] In dieser selbstlehrenden Position der Ausstellvorrichtung werden die Zapfenschrauben
9 mit ihren Zapfen 10 in den Nutboden der Beschlagaufnahmenut 11 eingedreht, wobei
sich der Ringflansch 14 am oberen Rand 15 des Langloches 16 des Scherengehäuses 4
abstützt und auch das Scherengehäuse 4 gegenüber dem Flügelrahmen fixiert.
[0020] Dadurch daß die Lage des Drehlagerbolzens bzw. die Achse des Drehlagers zum Flügelrahmen
13 festgelegt wird, sind sämtliche auftretenden Toleranzen innerhalb des Fensterrahmens
selbst und innerhalb der Ausstellvorrichtung für die spätere Funktionsposition des
Flügels zum Blendrahmen von untergeordneter Bedeutung und völlig eliminiert. So sind
z.B. auch Getriebelose, die sich in den einzelnen Gelenken zwischen dem Ausstellarm
bzw. dem Zusatzarm und dem Scherengehäuse ergeben, von vornherein mit ausgeglichen.
[0021] Der Halteblock 5 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel innerhalb des Bereichs
des Zusatzarms 3 angeordnet. Es ist jedoch auch denkbar, daß dieser Halteblock außerhalb
des Lagebereichs des Zusatzarms vorgesehen ist. Im letzteren Fall wäre dann ausschließlich
der Ausstellarm mit einer oder mit zwei Montagebohrungen zum Durchstecken des Schraubendrehers
für die Zapfenschrauben auszurüsten.
[0022] Aus den fig. 1 und 5 ergibt sich, daß die Anschlaglehre 26 im Grundriß L-förmig ausgebildet
ist. Der große Anlageschenkel 30 wird, wie aus der Fig. 1 entnehmebar ist, an eine
Außenfläche des Flügelrahmens 13 angelegt. Damit eine Rechts- und Linksverwendbarkeit
der Anschlaglehre 26 gegeben ist, sind die beiden miteinander fluchtenden Zapfen 27
und 28 vorgesehen.
Bezugszeichen
[0023]
- 1
- Ausstellvorrichtung
- 2
- Ausstellarm
- 3
- Zusatzarm
- 4
- Scherengehäuse
- 5
- Halteblock
- 6
- Drehlagerteil
- 7
- Aufnahmebohrung
- 8
- Achse
- 9
- Zapfenschrauben
- 10
- Zapfen
- 11
- Beschlagaufnahmenut
- 12
- Holm
- 13
- Flügelrahmen
- 14
- Ringflansch
- 15
- Rand
- 16
- Langloch
- 17
- Gewindebohrung
- 18
- Stellschraube
- 19
- 20
- Gewindebohrung
- 21
- Ausnehmung
- 22
- Montagebohrung
- 23
- Montagebohrung
- 24
- Montagebohrung
- 25
- Montagebohrung
- 26
- Anschlaglehre
- 27
- Zapfen
- 28
- Zapfen
- 29
- Anschlagsteg
- 30
- Anschlagschenkel
1. Verfahren zum Montieren einer Ausstellvorrichtung an einen Flügel eines Fensters oder
einer Tür in Drehkippausführung, wobei die Austellvorrichtung einen mit dem Blendrahmen
mittels eines Drehlagerteils gelenkig verbindbaren Ausstellarm mit Zusatzarm aufweist,
dessen dem oberen horizontalen Holm des Flügelrahmens zugewandtes Ende schiebbar und
dessen Zusatzarm drehbar an einem in eine Beschlagaufnahmenut des genannten Holms
des Flügelrahmens einführbaren Scherengehäuse angelenkt sind, das Scherengehäuse einen
Halteblock aufnimmt, an dem das Scherengehäuse durch mindestens eine Zapfenschraube
festlegbar ist, die in den Boden der Beschlagaufnahmenut des Flügels einschraubbar
ist und das am Ausstellarm befestigte Drehlagerteil mit einer Aufnahmebohrung für
den Bolzen des Drehlagers versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zapfen (27,28) einer Anschlaglehre (26) in die Aufnahmebohrung (7) des Drehlagerteils
(26) eingesetzt, die Ausstellvorrichtung in eine geschlossene Lage, in der der Ausstellarm
(2) und der Zusatzarm (3) mit dem Scherengehäuse fluchtet, gebracht, das Scherengehäuse
(4) in die Beschlagaufnahmenut (11) bis zum Anliegen der Anschlaglehre (26) an einem
Anschlagsteg (29) des Flügelrahmens (13) eingeführt und die Zapfenschraube (9) durch
einen durch eine Montagebohrung in dem Ausstellarm (2) oder durch fluchtende Montagebohrungen
(22,24;23,25) in dem Ausstellarm (2) und in dem Zusatzarm (3) gesteckten Schraubendreher
eingeschraubt wird.
2. Ausstellvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Halteblock (5) durch zwei Zapfenschrauben (9) am Flügelrahmen festgelegt wird
und in dem Ausstellarm (2) sowie in dem Zusatzarm (3) jeweils zwei Montagebohrungen
(22,23;24,25) vorgesehen sind.
3. Ausstellvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, daß die Anschlaglehre
(26) an jeder Seite einen Zapfen (27,28) aufweist, die miteinander fluchten.
4. Ausstellvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlaglehre
(26) im Grundriß L-förmig ausgebildet ist und der große Anlageschenkel (30) an eine
Außenfläche des Flügelrahmens (13) angelegt wird.