[0001] Die Erfindung betrifft einen elektromagnetischen Auslöser für ein elektrisches Schaltgerät,
insbesondere für einen Leitungsschutz- oder Motorschutzschalter gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Elektromagnetische Auslöser sind im allgemeinen als Klappanker- oder Tauchankerauslöser
ausgebildet, die eine Magnetspule, einen Magnetkern, der von der Magnetspule umgeben
ist, einen Magnetanker und ein Magnetjoch aufweisen. Der Magnetkern ist mit dem Magnetjoch
fest verbunden; wenn der Magnetanker als Tauchanker ausgebildet ist, ist ein Spulenkörper
vorgesehen, der den Magnetanker und den Magnetkern umgibt und die Führung des Magnetankers
bewirkt. Um den Spulenkörper ist die Magnetspule gewikkelt, die im Normalfall eine
ein- oder mehrlagige, zylindrische Magnetspule aus lackisoliertem Kupferdraht ist.
Der Spulenkörper zwischen der Magnetspule und dem Magnetkern bzw. dem Magnetanker
ist entweder aus Isolierstoff oder einem Nichteisenmetall, beispielsweise aus Aluminium.
[0003] Aus der DE-OS 33 12 069 ist bekannt, die Spule aus spiralförmig aufgewickeltem blankem
Flachbandmaterial herzustellen, das zur Isolierung mit isolierendem härtbarem Kunststoff
allseitig umspritzt ist; die Mittelbohrung dient als Führung des Magnetankers.
[0004] Aufgrund der Spulendrahtabmessung und ggf. dem durch das zusätzliche Spulenrohr oder
Isolierkörper vergrößerten Spulendurchmesser sind die bekannten Magnetauslöser relativ
groß.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Magnetauslöser der eingangs genannten Art zu
verbessern, insbesondere mit kleineren Abmessungen zu versehen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
[0007] Die Magnetspule ist demgemäß durch eine gewickelte Kupferfolie gebildet, deren innere
Windung - ohne Zwischenfügung eines Spulenkörpers - mechanisch fest und elektrisch
leitend mit dem Magnetkern verbunden ist und den Magnetanker führt. Da der Magnetkern
am Magnetjoch befestigt ist und am Magnetjoch das Festkontaktstück des elektrischen
Schaltgerätes angebracht ist, ist die innere Windung auch mit dem Festkontaktstück
elektrisch leitend verbunden. Die an die innere Windung anschließenden Windungen sind
voneinander isoliert. An der äußeren Windung, d. h. am freien Ende der Wicklung schließt
ein Leiter an, der erfindungsgemäß über die gesamte Breite an dem Ende der Wicklung
angeschlossen bzw. daran fest verbunden ist und der zu einer Anschlußklemme des Leitungsschutzschalters
führt.
[0008] Die Kupferfolie kann auch einseitig mit einer dünnen Isolierschicht versehen sein,
wobei die Lage der Folie so gewählt wird, daß die blanke Seite in Richtung Magnetkern
und -anker zeigt.
[0009] Eine besonders platzsparende Ausgestaltung des Magnetauslösers erreicht man dann,
wenn der Spulenkern und der Anker und damit auch die Wicklung einen rechteckigen Querschnitt
aufweisen.
[0010] Unterschiedliche Nennstromstärken werden durch unterschiedliche Dicken der Kupferfolie
und unterschiedliche Windungszahlen realisiert.
[0011] Anhand der Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
sind, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen
der Erfindung näher erläutert und beschrieben werden.
[0012] Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung, teilweise
aufgebrochen,
- Figur 2
- eine Schnittansicht ähnlich der Schnittlinie II-II der Figur 5 durch einen Magnetauslöser
nach Figur 1,
- Figur 3
- eine weitere Ausgestaltung der Erfindung,
- Figur 4
- eine Schnittansicht ähnlich der Schnittlinie IV-IV der Figur 5 des Auslösers nach
Figur 3 und
- Figur 5
- eine Längsansicht eines Auslösers nach Figur 1 oder Figur 3, teilweise geschnitten.
[0013] Der Magnetauslöser 10 gemäß Figur 1 besitzt ein geschlossenes Magnetjoch 11 (siehe
Figur 5) an dessen in der Figur 1 bzw. 5 dargestelltem hinterem bzw. rechtem Jochsteg
12 ein Festkontaktstück 13 befestigt ist; innerhalb des geschlossenen Bereiches des
Magnetjoches 11, am Steg 12 ist ein Magnetkern 14 befestigt, der in Figur 1 lediglich
gestrichelt sichtbar ist. Am Magnetkern 14 befestigt ist eine Wicklung 15, die den
Magnetkern 14 umgibt und mechanisch und elektrisch mit diesem verbunden ist. Die innere
Windung 16 umgibt einen rohrförmigen Raum 17, in dem ein Magnetanker 18 geführt ist,
wobei zwischen dem Magnetanker 18 und dem Magnetkern 14 eine Druckfeder 19 angeordnet
ist. Die Spule 15 ist aus Kupferfolie hergestellt, wobei die dem Magnetanker 18 bzw.
dem Magnetkern 14 zugewandte Seite der gewickelten Folie blank und die abgelegene
Seite mit Isoliermaterial beschichtet ist. An der äußeren Windung 20 ist ein Anschlußleiter
21 befestigt, der über die gesamte Breite der Spule 15 mit dem Ende der äußeren Wicklung
20 verbunden ist.
[0014] Die Figur 5 zeigt eine andere Ansicht der Anordnung gemäß Figur 1; die Anordnung
gemäß Figur 3 ist im wesentlichen gleich; lediglich der Anker 30 und der strichliert
in der Figur 3 sichtbare Kern 31 sind gegenüber der Ausführungsform nach Figur 1 unterschiedlich;
der Magnetkern 31 und der Magnetanker 30 sind rechteckförmig, wobei bei der Ausführung
nach Figur 3 die längere Seitenkante der Querschnittsform parallel zum Steg 32 verläuft,
der dem Steg 12 entspricht und an dem sowohl der Magnetanker 31 als auch das bewegliche
Kontaktstück 13 (in Figur 3 nicht dargestellt) angeschlossen ist.
[0015] Man erkennt den gleichartigen Aufbau aus Figur 4, die einen Schnitt durch den Magnetkern
31 zeigt.
[0016] Damit klar ersichtlich ist, daß das Magnetankersystem gemäß den Figuren 1 und 3 im
wesentlichen identisch ist, sind bei der Ausführung nach Figur 5 die gemeinsamen sowie
die unterschiedlichen Bezugsziffern eingetragen.
[0017] Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, anstatt einer einseitig mit einer Isolierung
beschichteten Kupferfolie eine blanke Kupferfolie zu verwenden; zwischen den Windungen,
die sich an die innerste Windung 16 anschließen, sind - was nicht dargestellt ist
- Isolierfolien eingebracht. Wenn eine Seite der Kupferfolie mit einer Isolierschicht
versehen ist, wird die Lage der Folie so gewählt, daß die blanke Seite in Richtung
Magnetkern und - anker zeigt. Die Verwendung eines rechteckigen Magnetkerns und Magnetankers
bewirkt eine besonders platzsparende Ausgestaltung des Magnetauslösers.
[0018] Man erkennt auch aus der Figur 5, daß die Breite B der Folie etwa der Breite des
Magnetauslösers entspricht, wobei die Breite B lediglich durch das Magnetjoch 11 vergrößert
wird.
[0019] Der Anschlußleiter 21 ist ein massiver Leiter; er kann auch ein flexibler Leiter
sein und er ist mit einer Anschlußklemme verbunden. Dadurch fließt ein Strom von der
Anschlußklemme zum Leiter 21 wobei ggf. noch ein thermischer Auslöser eingeschaltet
ist, bis hin zu der äußeren Windung 20, zur inneren Windung 16 und von dort über den
Magnetkern 14/31 zum Festkontaktstück 13.
1. Elektromagnetischer Auslöser für ein elektrisches Schaltgerät, insbesondere für einen
Leitungsschutz- oder Motorschutzschalter, mit einer Magnetspule, die einen Magnetanker
und einen Magnetkern umgibt, und einem Magnetjoch, an dem der Magnetkern und ein festes
Kontaktstück des Leitungsschutzschalters befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetspule (15) durch eine gewikkelte Kupferfolie gebildet ist, deren innere
Windung (16) mechanisch fest und elektrisch leitend mit dem Magnetkern (14/31) verbunden
ist, und den Magnetanker (18, 30) führt, wobei die an die innere Windung anschließenden
Windungen voneinander isoliert sind.
2. Auslöser nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der äußeren Windung (20)
ein Leiter (21) anschließt, wobei der Leiter die gesamte Breite (B) der äußeren Windung
(20) überdeckt.
3. Magnetischer Auslöser nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende
der äußeren Windung (20) den Leiter (21) zumindest teilweise umschließt.
4. Auslöser nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupferfolie
eine mit Isoliermaterial einseitig beschichtete Folie ist, die so gewickelt ist, daß
die blanke unbeschichtete Seite zum Magnetkern/Magnetanker gerichtet ist.
5. Magnetischer Auslöser nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Magnetanker und der Magnetkern (18, 14) einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen.
6. Magnetischer Auslöser nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
der Magnetanker und der Magnetkern (30, 31) einen rechteckigen Querschnitt aufweisen.