[0001] Die Erfindung betrifft eine handbetätigbare Presse gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Derartige handbetätigbare Pressen, die vorwiegend in der Akkordarbeit angewendet
werden, erfordern einen Kraftaufwand, der zum Ende des Abwärtshubes hin zunimmt. Die
Bedienungspersonen neigen daher dazu, den Arbeits- bzw. Presshub nur unvollständig
durchzuführen und den Entspannungshub (Rückhub) bereits vor Erreichen des vorgesehenen
unteren Totpunktes des Pressenstößels einzuleiten. Dies führt infolge des nicht exakt
abgeschlossenen Arbeitsvorgangs zu Ausschuß oder zumindest zu minderwertiger Qualität
der gepressten Gegenstände. Es ist deshalb bereits vorgeschlagen worden, derartige
Pressen mit einer Rückhubsperre auszurüsten, die die Durchführung des nächsten Presshubs
erst dann erlaubt, wenn der vorangehende Presshub vollständig ausgeführt ist.
[0003] Eine derartige Rückhubsperre ist beispielsweise aus der DE 35 33 003 C2 bekannt.
Der Betätigungshebel dieser Kniehebelpresse ist mit einer Rückhubsperre verbunden,
die die Rückbewegung des Betätigungshebels erst bei Erreichen des Endpunkts der Abwärtsbewegung
freigibt. Mit einem beweglichen Teil der Presse ist ein Zugbügel drehbar verbunden,
dessen anderes Ende über einen Freilauf mit einem Zahnrad gekoppelt ist. In der Achse
des Freilaufs ist ein Zapfen angeordnet, der über das Zahnrad axial vorsteht und in
einer Steuerkurve eines an der Presse angebrachten Kurventrägers zwangsgeführt ist.
Während der Abwärtsbewegung des Betätigungshebels wälzt das Zahnrad auf einem feststehenden,
zweiten Zahnrad ab, wobei eine Rückwärtsbewegung durch den Freilauf verhindert wird.
Zu Einleitung des Rückhubs muß deshalb das erste Zahnrad vom zweiten Zahnrad abgehoben
werden. Hierzu ist es erforderlich, daß der in der Steuerkurve geführte Zapfen in
einem ersten Teil der Steuerkurve bis zu einem Umkehrpunkt geführt wird, der dem unteren
Totpunkt des Pressenstößels entspricht, um anschließend auf einem zweitel Teil der
Steuerkurve zurückgeführt zu werden. Dieser Teil der Steuerkurve ist derart angelegt,
daß das erste Zahnrad außer Eingriff mit dem zweiten Zahnrad gelangt, so daß die Rückführbewegung
und damit der Rückhub der Presse ermöglicht wird.
[0004] Obwohl sich Fressen mit einer derartigen Rückhubsperre bewährt und eine weite Verbreitung
gefunden haben, so sind sie mit einer Reihe von Nachteilen behaftet.
[0005] So ist der erforderliche Platzbedarf für die Rückhubsperre sehr groß, da eine Relativbewegung
der beiden Zahnräder über ein größeres Kreisbogensegment hinweg vorgesehen ist. Infolge
der Anbringung des Führungszapfens in der Achse des Freilaufs des ersten Zahnrades
muß auch der Kurventräger mit der darin angebrachten Steuerkurve entsprechend voluminös
ausgelegt werden. Insbesondere bei kleineren handbetätigbaren Pressen stellt die Rückhubsperre
volumenmäßig einen wesentlichen Bestandteil der Gesamtvorrichtung dar. Auch gestaltet
sich die Konstruktion relativ aufwendig. So benötigt diese Rückhubsperre zwei Zahnräder
mit jeweils aufeinander abgestimmten Verzahnungen, wobei in die Achse des ersten Zahnrades
ein Freilauf zu integrieren ist. Darüber hinaus ist der Kurventräger mit einer relativ
komplexen Geometrie zu fertigen, insbesondere trifft dies für die Anbringung der Steuerkurve
zu.
[0006] Der Erfindung lag deshalb das Problem zugrunde, eine handbetätigbare Presse der eingangs
genannten Art derart weiterzuentwickeln, daß sie die genannten Nachteile nicht mehr
aufweist. Insbesondere sollte die Rückhubsperre in ihrem konstruktiven Aufbau vereinfacht
und gleichzeitig eine kompaktere Bauweise realisiert werden.
[0007] Gelöst wird dieses Problem mit einer handbetätigbaren Presse gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche angegeben.
[0008] Die Erfindung basiert auf der Idee, die Rückhubsperre in Form zweier koaxial angeordneter
und gegeneinander verdrehbarer Scheiben zu konzipieren. Die erste Scheibe ist als
Lagerscheibe fest an der Presse angebracht und nimmt einen Sperrbolzen radial und
axial verschieblich auf. Die zweite Scheibe ist als Kurvenscheibe ausgeführt und mit
einer Schwenkachse, z. B. dem Lagerbolzen des Betätigungshebels, verdrehfest gekoppelt.
Die Steuerkurve weist nach Art einer Nut vier ineinander übergehende Kurvenabschnitte
auf, die zumindest teilweise eine unterschiedliche Nuttiefe besitzen und teilweise
absatzartig ineinander übergehen. Der Sperrbolzen wird durch das Verschwenken des
Betätigungshebels am Nutgrund der Steuerkurve entlang geführt. Absatzartige Übergänge
der einzelnen Kurvenabschnitte verhindern bei der Betätigung eine vorzeitige Rückkehr
auf einen der bereits durchschrittenen Kurvenabschnitte, so daß der Presshub bis zum
Erreichen des unteren Totpunktes vollständig ausgeführt werden muß, um den Betätigungshebel
und damit den Pressenstößel in die Ausgangslage zurückführen zu können.
[0009] Mit Hilfe dieser Konzeption läßt sich eine Rückhubsperre realisieren, die einen äußerst
geringen Platzbedarf aufweist. Auch ist sie aus wenigen und zudem einfach herzustellenden
Teilen aufgebaut. Die meisten Teile, insbesondere die Lager- und die Kurvenscheibe,
sind kostengünstig als Drehteile zu fertigen, an welche lediglich einige Ausnehmungen
und Anbauten anzubringen sind. Komplizierte Mechanismen in Form eines Freilaufs oder
von Verzahnungen sind vollkommen entbehrlich.
[0010] Zudem erfordert die Rückhubsperre in der Praxis vernachlässigbare Betätigungskräfte,
da lediglich geringe Reibungskräfte durch die Gleitreibung zwischen dem Sperrbolzen
und der Steuerkurve auftreten.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen einige der Kurvenabschnitte
axial durchgehende, schlitzförmige Ausnehmungen auf, so daß der Sperrbolzen im Bedarfsfalle
vom Nutgrund abgehoben und zurückgedrückt werden kann und damit eine Rückhubbewegung
auch vor Erreichen des unteren Totpunkts möglich ist. Eine derartige Rückhubmöglichkeit
ist vorteilhafterweise bei solchen Anwendungsfällen vorzuziehen, bei denen die untere
Totpunktposition des Pressenstößels beispielsweise infolge fehlerhafter Teile nicht
erreicht werden kann.
[0012] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Winkelposition der Kurvenscheibe
in Bezug auf den Schwenkbolzen des Betätigungshebels einstellbar. Auf diese Weise
kann die Rückhubsperre prinzipiell jedem gewünschten Pressenhub, d. h. der vorgegebenen
und eingestellten unteren Totpunktposition, angepaßt werden. Dies kommt insbesondere
bei Zahnstangenpressen zum tragen, die eine weitgehend freizügige Wahl des Pressenhubs
und des unteren Totpunkts zulassen.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat sich als äußerst verschleißfest erwiesen, da
sie nur wenige bewegliche Bauteile besitzt. Auch weist sie bei der Betätigung eine
äußerst geringe Geräuschentwicklung auf.
[0014] Die Vorrichtung wird nachstehend anhand der schematischen Darstellungen in den Figuren
näher erläutert. Hierbei ist zu beachten, daß auf eine vollständige Darstellung des
Pressenständers verzichtet wurde. Vielmehr sind lediglich die zum Verständnis der
Erfindung erforderlichen Teile dargestellt, insbesondere die an einem Pressenschieber
einer herkömmlichen Handhebelpresse angebrachte Rückhubsperre in verschiedenen Betätigungspositionen
des Handhebels.
[0015] Generell ist in den Figuren 1 bis 4 die Konfiguration einer Zahnstangenpresse, in
den Figuren 5 bis 8 die Konfiguration einer Kniehebelpresse dargestellt. Im einzelnen
zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht einer Zahnstange-Schiebereinheit, Betätigungshebel in Sperrstellung,
- Fig. 2:
- Schnitt A-A aus Figur 1,
- Fig. 3:
- Schnitt B-B aus Figur 2, Betätigungshebel in Grundstellung,
- Fig. 4:
- Seitenansicht der Zahnstangen-Schiebereinheit, Betätigungshebel in Rückführstellung,
- Fig. 5:
- Seitenansicht einer Kniehebel-Schiebereinheit, Betätigungshebel im Sperrstellung,
- Fig. 6:
- Schnitt A-A aus Figur 5,
- Fig. 7:
- Schnitt B-B aus Figur 6, Betätigungshebel in Grundstellung,
- Fig. 8:
- Seitenansicht der Kniehebel-Schiebereinheit, Betätigungshebel in Rückführstellung
- Fig. 9:
- Ausschnittsvergrößerung der Kurvenscheibe.
[0016] An einem hier nicht dargestellten Pressengestell ist eine Schiebereinheit 100 befestigt.
Die Schiebereinheit 100 nimmt einen Schwenkbolzen 50 drehbar lagernd auf, welcher
je nach Ausführungsform der Presse entweder unmittelbar (Zahnstangenpresse) oder mittelbar
(Kniehebelpresse) mit einem Betätigungshebel 60 drehfest verbunden ist.
[0017] Im Falle der Zahnstangenpresse (Fig. 1 bis Fig. 4) ist am Schwenkbolzen 50 ein Ritzel
59 angebracht, welches mit einer in der Schiebereinheit 100 vertikal geführten Zahnstange
101 kämmt. Durch eine Schwenkbewegung des Betätigungshebels 60 wird deshalb eine Vertikalbewegung
der Zahnstange 101 bewirkt.
[0018] Im Falle der Kniehebelpresse (Fig. 5 bis Fig. 8) ist eine Kniehebelmechanik 111 mit
dem Schwenkbolzen 50 derart gekoppelt, daß in ähnlicher Weise wie im Falle der Zahnstangenpresse
eine Schwenkbewegung des Betätigungshebels 60 zu einer Drehbewegung des Schwenkbolzens
50 führt. Durch die mittelbare oder unmittelbare Kopplung des Schwenkbolzens 50 mit
dem Betätigungshebel 60 einerseits und der Zahnstange 101 bzw. der Kniehebelmechanik
111 andererseits korrespondiert die aktuelle Winkelposition des Schwenkbolzens 50
jeweils mit einer bestimmten Stellung des Handhebels 60 und damit mit der augenblicklichen
Lage eines hier nicht näher dargestellten bzw. lediglich strichpunktiert angedeuteten
Pressenstößels. Der Hubbewegung des Pressenstößels zwischen einem oberen und einem
unteren Totpunkt entspricht eine Drehbewegung des Schwenkbolzens 50 zwischen zwei
Winkelpositionen. Von diesem Zusammenhang wird bei der Konzeption der nachstehend
näher beschriebenen Rückhubsperre Gebrauch gemacht.
[0019] Eine Lagerscheibe 20 ist am Pressenschieber 100 drehfest mit Hilfe von Befestigungsschrauben
29 angebracht. Der Schwenkbolzen 50 ist koaxial durch die Lagerscheibe 20 hindurch
geführt, und zwar derart, daß die Drehbewegung des Schwenkbolzens 50 nicht behindert
wird.
[0020] Koaxial und im geringen Abstand zur Lagerscheibe 20 ist eine Kurvenscheibe 10 am
Schwenkbolzen 50 angebracht, so daß eine Bewegung des Betätigungshebels 60 zu einer
Drehbewegung der Kurvenscheibe 10 in Bezug auf die ortsfeste Lagerscheibe 20 führt.
[0021] Die Kurvenscheibe 10 weist eine nutförmige Steuerkurve 11 auf, in welcher ein Sperrbolzen
40 zwangsgeführt im Eingriff ist. Der Sperrbolzen 40 ist sowohl radial als auch axial
verschieblich in der Lagerscheibe 20 gelagert. Hierzu ist in radialer Anordnung eine
Kulissenführung 21 an der Lagerscheibe 20 vorgesehen. Innerhalb der Kulissenführung
21 ist ein Kulissenstein 30 radial verschieblich gelagert. Eine Feder 39 drückt den
Kulissenstein 30 radial nach innen. Der Kulissenstein 30 trägt seinerseits in der
Nähe seines radial nach innen gerichteten Endes einen axial verschiebbaren Sperrbolzen
40, der durch eine Feder 49 axial nach außen gegen die benachbart angeordnete Kurvenscheibe
10 gedrückt wird. Durch diese Art der Lagerung wird der Sperrbolzen 40 am Nutgrund
der Steuerkurve 11 zur Anlage gebracht. Weiterhin wird der Sperrbolzen 40 gegen radiale
Flankenabschnitte der Steuerkurve 11 gedrückt und weicht radial nach innen aus, sofern
der Verlauf der Steuerkurve 11 dies zuläßt. Demnach wird die Hubbewegung des Pressenstößels
bzw. die Schwenkbewegung des Betätigungshebels in eine zwangsgekoppelte radiale und
axiale Verschiebebewegung des Sperrbolzens umgesetzt, wobei durch die nachstehend
näher beschriebene Ausgestaltung des Verlaufs der Steuerkurve 11 sichergestellt ist,
daß bestimmte Abschnitte der Steuerkurve 11 lediglich in einer Richtung durchlaufen
werden können und somit ein vorzeitiger Rückhub des Pressenstößels vor Erreichen der
unteren Totpunktlage verhindert wird.
[0022] Der Verlauf der Steuerkurve 11 ist insbesondere in Fig. 9 dargestellt. Die Steuerkurve
11 weist demnach vier Kurvenabschnitte 11a, 11b, 11c, 11d auf, die zumindest teilweise
unterschiedliche Nuttiefen besitzen und teilweise absatzartig ineinander übergehen.
Hierdurch wird bewirkt, daß der Sperrbolzen 40 bestimmte Teilabschnitte lediglich
in einer, nämlich in Richtung des Presshubs, verlassen kann, nicht jedoch in entgegengesetzter
Richtung, die mit dem Rückhub korrespondiert.
[0023] Die Steuerkurve 11 weist zunächst einen halbkreisförmigen Freihubabschnitt 11a auf,
der eine konstante Nuttiefe besitzt. Der Freihubabschnitt 11a korrespondiert mit dem
Freihub des Pressenstößels, d. h. mit dem Hub, der zwischen dem oberen Totpunkt und
einer Position definiert ist , die relativ dicht vor dem vorgesehenen Kraftangriffspunkt
des Pressenstößels liegt. Dieser Freihubabschnitt 11a kann in beiden Richtungen ungehindert
durchlaufen werden.
[0024] Hieran schließt sich in Fortsetzung des Kreisbogens ein Rückhubsperrabschnitt 11b
an, wobei der Übergang absatzartig ausgebildet ist. Die Nuttiefe im Rückhubsperrabschnitt
11b ist größer als die jenige im Freihubabschnitt 11a. Bei Überschreiten des Absatzes
gleitet der Sperrbolzen 40 infolg der Wirkung der Feder 49 in den Rückhubsperrabschnitt
11b hinein. Damit ist die Sperrstellung 1 erreicht, ein Rückübergang in den davorliegenden
Freihubaschnitt 11a ist nicht mehr möglich, da der Sperrbolzen 40 am Absatz zur Anlage
kommt.
[0025] Bei weiterer Abwärtsbewegung des Pressenstößels nähert sich der Sperrbolzen 40 der
Freigabestellung 2. Bei Erreichen dieses Punktes wird der Sperrbolzen infolge der
radial wirkenden Feder 39 in einen radial verlaufenden Freigabeabschnitt 11c der Steuerkurve
11 hineingedrückt und erreicht schließlich die Rückführstellung 3 am Ende des Freigabeabschnitts
11c.
[0026] Der Freigabeabschnitt 11c besitzt die gleiche Nuttiefe wie der Rückhubsperrabschnitt
11b. Aus der Rückführstellung 3 heraus ist infolge der Federwirkung der Sperrbolzen
40 daran gehindert, ohne Einwirkung von außen in Richtung auf die Freigabestellung
2 zurückzukehren. In der Rückführstellung 3 ist eine weitere Abwärtsbewegung des Pressenstößels
nicht mehr möglich, da der Sperrbolzen 40 die Steuerkurve 11 nicht verlassen kann.
Die erreichte Winkelstellung der Kurvenscheibe 10 entspricht daher in diesem Punkt
dem unteren Totpunkt des Pressenstößels.
[0027] Bei Erreichen der Rückführstellung 3 ist deshalb lediglich eine Drehbewegung in entgegengesetzter
Richtung und damit der Rückhub möglich. Der Rückhub des Pressenstößels bewirkt, daß
der Sperrbolzen 40 in einen Rückführungsabschnitt 11d der Steuerkurve eintritt und
sich der Freihubstellung 4 nähert und schließlich in den Freihubabschnitt 11a zurückkehrt.
Hierzu ist es allerdings erforderlich, daß die Nuttiefe im Rückführungsabschnitt 11d
in Bewegungsrichtung abnimmt, so daß der Sperrbolzen 40 auf das niedrigere Niveau
des Freihubabschnitts 11a zwangsgeführt angehoben werden kann. Die Nuttiefe im Rückführungsabschnitt
11d nimmt am Übergang zum Freihubabschnitt 11a soweit ab, daß ein weiterer Absatz
entsteht und der Sperrbolzen 40 bei Erreichen der Freihubstellung 4 nach unten in
den Freihubabschnitt 11a hineingleiten kann. Der absatzartige Übergang ist deshalb
erforderlich, um sicherzustellen , daß der Sperrbolzen 40 bei einer erneuten Abwärtsbewegung
des Pressenstößels in Richtung auf den Rückhubsperrabschnitt 11b geleitet wird und
nicht in den Rückführungsabschnitt 11d zurückgleiten kann.
[0028] Der durch die Positionen "Sperrstellung 1" - "Freigabestellung 2" - "Rückführstellung
3" - "Freihubstellung 4" definierte Verlauf der Steuerkurve 11 kann deshalb nur in
der vorgegebenen Richtung durchlaufen werden, die es zwangsweise erfordert, den Presshub
bis zum unteren Totpunkt vollständig durchzuführen. In der Freihubstellung 4 besteht
die Möglichkeit, eine Drehbewegung in beide Richtungen einzuleiten und somit gewünschtenfalls
zum oberen Totpunkt des Pressenstößels zurückzukehren.
[0029] Im dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel sind sowohl der Rückhubsperrabschnitt
11b als auch der Freigabeabschnitt 11c als axial durchgehende, schlitzförmige Ausnehmungen
in der Kurvenscheibe 10 ausgebildet. Hierdurch ist der Sperrbolzen 40 von außen her
zugänglich und kann bei Bedarf axial nach innen gedrückt werden. Damit ist die Rückhubsperre
entriegelbar, so daß für den Fall, daß der Presshub beispielsweise aufgrund fehlerhafter
Teile nicht bis zum Erreichen des unteren Totpunkts ausgeführt werden kann, dennoch
ein Rückhub eingeleitet werden kann.
[0030] Grundsätzlich ist es ausreichend, lediglich einen relativ schmalen Schlitz in diesem
Abschnitt vorzusehen, um mit einem dünnen Gegenstand den Sperrbolzen 40 zurückdrücken
zu können. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schlitz jedoch über die gesamte
Breite der Nut ausgeführt. Dies ermöglicht eine bessere Zugänglichkeit des Sperrbolzens
40. Allerdings ist es in einem derartigen Fall erforderlich, einen internen, hier
nicht näher dargestellten Endanschlag für den Sperrbolzen 40 vorzusehen, der dessen
Axialverschiebung nach außen begrenzt. Der Endanschlag ist so zu wählen, daß der gewünschte
Übergang vom Freihubabschnitt 11a in den Rückhubsperrabschnitt 11b sicher vollzogen
wird.
[0031] Die Kurvenscheibe 10 ist im dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiel am Schwenkbolzen
50 klemmend befestigt. Aus diesem Grund ist ein radial verlaufender Schlitz 12 in
der Kurvenscheibe 10 angebracht, der dem klemmenden Eingriff einer Klemmschraube 19
erlaubt. Hierdurch ist es auch möglich, die Kurvenscheibe 10 auf den jeweils einzustellenden
Pressenhub und damit auf die Position des unteren Totpunkts durch Verdrehen abzustimmen.
[0032] Die obere Totpunktlage der Zahnstangenpresse gemäß Fig. 1 bis Fig. 4 ist durch einen
Anschlagbolzen 105 variabel einstellbar. Der Anschlagbolzen 105 ist in der gewünschten
Stellung durch eine Fixiermutter 106 festlegbar. Der Anschlagbolzen 105 wirkt mit
einer korrespondierenden Anschlagfläche 107 zusammen, die an der Schiebereinheit 100
angebracht ist.
Figurenlegende
[0033]
- 1
- Sperrstellung
- 2
- Freigabestellung
- 3
- Rückführstellung
- 4
- Freihubstellung
- 10
- Kurvenscheibe
- 11
- Steuerkurve
- 11a
- Freihubabschnitt
- 11b
- Rückhubsperrabschnitt
- 11c
- Freigabeabschnitt
- 11d
- Rückführungsabschnitt
- 12
- Schlitz
- 19
- Klemmschraube
- 20
- Lagerscheibe
- 21
- Kulissenführung
- 29
- Befestigungsschraube
- 30
- Kulissenstein
- 39
- Feder
- 40
- Sperrbolzen
- 49
- Feder
- 50
- Schwenkbolzen
- 59
- Ritzel
- 60
- Betätigungshebel
- 100
- Schiebereinheit
- 101
- Zahnstange
- 105
- Anschlagbolzen
- 106
- Fixiermutter
- 107
- Anschlagfläche
- 111
- Kniehebelmechanik
1. Handbetätigbare Presse mit einem manuell um eine Achse schwenkbaren Betätigungshebel,
dessen Abwärtsbewegung dem Presshub und dessen Rückbewegung dem Entspannungshub (Rückhub)
der Presse entspricht und der mit einer Rückhubsperre verbunden ist, die die Rückbewegung
des Betätigungshebels erst bei Erreichen des Endpunkts der Abwärtsbewegung freigibt,
wobei ein radial verschiebbar gelagerter Sperrbolzen in einer in einem Kurventräger
angebrachten, nutförmigen Steuerkurve derart zwangsgeführt ist, daß ein in sich geschlossener
Teilabschnitt der Steuerkurve lediglich in derjenigen Richtung durchfahrbar ist, der
mit der Abwärtsbewegung des Betätigungshebels korrespondiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Lagerscheibe (20) an der Presse angebracht ist, welche einen radial nach
innen gegen die Wirkung einer Feder (39) verschiebbaren Kulissenstein (30) trägt,
der seinerseits einen axial nach außen gegen die Wirkung einer Feder (49) verschieblichen
Sperrbolzen (40) aufnimmt,
daß der Kurventräger als Kurvenscheibe (10) koaxial und mit geringem axialen Abstand
zur Lagerscheibe (20) verdrehfest mit einem koaxial und drehbar durch die Lagerscheibe
(20) hindurchgeführten Schwenkbolzen (50), der mittelbar oder unmittellbar mit dem
Betätigungshebel (60) gekoppelt ist, verbunden ist und
daß die Steuerkurve (11) vier Kurvenabschnitte (11a, 11b, 11c, 11d) aufweist, nämlich
a. einen kreisbogenförmigen Freihubabschnitt (11a) mit konstanter Nuttiefe,
b. einen sich hieran anschließenden Rückhubsperrabschnitt (11b) mit absatzartig vergrößerter
Nuttiefe,
c. einen in etwa radial verlaufenden Freigabeabschnitt (11c) und
d. einen Rückführungsabschnitt (11d) mit kontinuierlich abnehmender Nuttiefe und absatzartigem
Übergang in den Freihubabschnitt (11a).
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückhubsperrabschnitt (11b)
und der Freigabeabschnitt (11c) als axial durchgehende, schlitzförmige Ausnehmungen
der Kurvenscheibe (10) ausgebildet sind.
3. Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Axialverschiebung des
Sperrbolzens (40) durch Endanschläge begrenzt ist.
4. Presse nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Winkelposition
der Kurvenscheibe (10) in Bezug auf den Schwenkbolzen (50) einstellbar ist.