[0001] Die Erfindung betrifft ein Elektrowerkzeug mit einem Oszillationsantrieb für Werkzeuge
mit einer motorisch angetriebenen Antriebswelle, die über einen Oszillationsantrieb
mit einer Werkzeugantriebswelle zum Antrieb eines Werkzeuges derart koppelbar ist,
daß das Werkzeug um eine Schwenkachse oszillierend angetrieben wird.
[0002] Ein derartiges Elektrowerkzeug ist aus der EP-0 244 465 B1 bekannt.
[0003] Bei dem bekannten Elektrowerkzeug ist ein Schleifwerkzeug, welches vorzugsweise eine
polygone, insbesondere dreieckförmige Arbeitsfläche aufweist, um eine Schwenkachse
mit hoher Frequenz und kleinem Schwenkwinkel oszillierend antreibbar.
[0004] Ein solches Schleifwerkzeug ist besonders zum Schleifen in Eckbereichen und in schwer
zugänglichen Bereichen geeignet.
[0005] Zum Schleifen größerer Flächen werden dagegen meist Schleifgeräte eingesetzt, deren
Schleifwerkzeug exzentrisch rotierend angetrieben ist. Derartige Schleifgeräte sind
unter der Bezeichnung "Exzenterschleifer" bekannt und vielfach im Einsatz. Das Schleifwerkzeug
weist hierbei meist die Form eines Schleiftellers auf.
[0006] Durch die EP-0 525 328 A1 ist ferner ein Exzenterschleifer bekannt geworden, dessen
Schleifteller über einen rotierenden Antriebsmotor und über einen Exzenter ohne Zwangsrotation
angetrieben ist. Der Schleifteller kann am Gehäuse an einem Punkt derart festgelegt
werden, daß eine Rotationsbewegung des Schleiftellers unterbunden ist, ohne dessen
Exzenterverschiebung zu behindern. Dadurch führt der Exzenterschleifer in dieser Position
eine Schwing- oder Vibrationsbewegung aus.
[0007] Ein derartiger Exzenterschleifer ist zwar zum Schleifen von größeren Flächen geeignet,
jedoch ist ein solches Schleifgerät auch nach Umschaltung auf die Vibrationsbewegung
zum Schleifen entlang von Längskanten oder in Eckbereichen nur bedingt geeignet.
[0008] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein Elektrowerkzeug zu schaffen,
welches möglichst vielseitig einsetzbar ist. Insbesondere soll ein Elektrowerkzeug
der eingangs genannten Art derart verbessert werden, daß ein Schleifen entlang von
Längskanten und in Eckbereichen und eine flächige Bearbeitung von großen Schleifflächen
ermöglicht ist.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einem Elektrowerkzeug
der eingangs genannten Art ein Drehantrieb vorgesehen ist, über den die Antriebswelle
mit dem Werkzeug derart koppelbar ist, daß das Werkzeug rotierend angetrieben wird,
daß ein mit dem Oszillationsantrieb und dem Drehantrieb zusammenwirkendes Schaltelement
mit mindestens zwei Schaltstellungen vorgesehen ist, daß in einer ersten Schaltstellung
des Schaltelementes der Oszillationsantrieb mit dem Werkzeug zum oszillierenden Antrieb
des Werkzeugs um eine Schwenkachse gekoppelt ist, und daß in einer zweiten Schaltstellung
des Schaltelementes der Drehantrieb mit dem Werkzeug zum rotierenden Antrieb des Werkzeugs
gekoppelt ist.
[0010] Erfindungsgemäß wird auf diese Weise die Möglichkeit geschaffen, die Vorteile eines
Oszillationsantriebes zum oszillierenden Antrieb eines Werkzeuges um eine Schwenkachse
mit den Vorteilen eines rotierenden Antriebes für ein Werkzeug zu verbinden. Mit ein
und demselben Schleifgerät kann auf diese Weise sowohl entlang von Längskanten, in
Eckbereichen und an anderen schwer zugänglichen Stellen optimal gearbeitet werden,
während gleichzeitig nach Umschalten des Schaltelementes in die zweite Schaltstellung
das Elektrowerkzeug rotierend angetrieben werden kann. In der zweiten Schaltstellung
kann das Elektrowerkzeug also beispielsweise als Winkelschleifer mit einer Schleifscheibe
oder Trennscheibe eingesetzt werden, um grobe Schleifarbeiten oder Trennarbeiten durchzuführen,
während in der ersten Schaltstellung eine feine Schleifbearbeitung an schwer zugänglichen
Stellen ermöglicht ist. Da auf diese Weise die Vorteile zweier verschiedener Elektrowerkzeuge
in einem Elektrowerkzeug vereinigt werden, führt dies zu einer erheblichen Kosteneinsparung
und ermöglicht es, anstelle zweier verschiedener Elektrowerkzeuge ein gemeinsames
Universalwerkzeug einzusetzen.
[0011] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist die Antriebswelle in der ersten Schaltstellung
mit der Werkzeugantriebswelle gekoppelt und in der zweiten Schaltstellung über den
Drehantrieb mit einer Werkzeugaufnahme zum rotierenden Antrieb des Werkzeugs gekoppelt.
[0012] Während es grundsätzlich möglich wäre, auch eine gemeinsame Halterung zur Aufnahme
des Werkzeugs für einen oszillierenden oder rotierenden Antrieb vorzusehen, wird auf
diese Weise entweder die Werkzeugantriebswelle in der ersten Schaltstellung mit der
Antriebswelle zum oszillierenden Antrieb gekoppelt oder aber in der zweiten Schaltstellung
des Schaltelementes die Antriebswelle über den Drehantrieb mit der Werkzeugaufnahme
gekoppelt, um das Werkzeug rotierend anzutreiben. Soll das Werkzeug rotierend angetrieben
werden, so ist es somit an der Werkzeugaufnahme zu haltern, soll es dagegen oszillierend
angetrieben werden, so ist es an der Werkzeugantriebswelle zu haltern.
[0013] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist die Werkzeugantriebswelle senkrecht
zur Antriebswelle ausgerichtet, umfaßt der Oszillationsantrieb ein mit der Antriebswelle
drehfest verbundenes Exzenterelement und ein mit der Werkzeugantriebswelle drehfest
verbundenes Schwenkelement, und das Schwenkelement ist in der ersten Schaltstellung
des Schaltelementes vom Exzenterelement derart angetrieben, daß die Werkzeugantriebswelle
mit hoher Frequenz und kleinem Schwenkwinkel um ihre Schwenkachse oszillierend bewegt
wird.
[0014] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der Oszillationsantrieb auf besonders einfache
und kostengünstige Weise realisiert werden kann.
[0015] In weiter vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind ein Antriebsritzel mit der
Antriebswelle und ein Abtriebsrad mit der Werkzeugaufnahme drehfest verbunden, wobei
das Antriebsritzel in der zweiten Schaltstellung des Schaltelementes mit dem Abtriebsrad
kämmt, um die Werkzeugaufnahme um ihre Längsachse rotierend anzutreiben, während das
Schwenkelement nicht in Wirkverbindung mit dem Exzenterelement der Antriebswelle steht.
[0016] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß der rotierende Antrieb des Werkzeuges gleichfalls
auf besonders einfache Weise realisiert werden kann.
[0017] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Werkzeugaufnahme zur Werkzeugantriebswelle
koaxial ausgebildet und gegenüber dieser drehbar gelagert.
[0018] Dadurch ergibt sich eine einfache und platzsparende Konstruktion.
[0019] In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung ist die Werkzeugaufnahme über eine auf
der Werkzeugantriebswelle drehbar gelagerte Hohlwelle drehfest mit dem Abtriebsrad
verbunden.
[0020] Auch so wird die konstruktive Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Anordnung vereinfacht.
Die Hohlwelle kann hierbei mit der Werkzeugaufnahme und dem Abtriebsrad starr und
drehfest verbunden sein, z. B. damit verschraubt sein oder damit einstückig ausgebildet
sein.
[0021] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung trägt die Werkzeugaufnahme eine gegenüber
der Längsachse der Werkzeugantriebswelle versetzte Halterung zur Aufnahme des Werkzeuges,
um das Werkzeug in der zweiten Schaltstellung des Schaltelementes um die Längsachse
exzentrisch rotierend anzutreiben.
[0022] Auf diese Weise läßt sich der Rotationsbewegung zusätzlich eine Exzenterbewegung
überlagern, so daß das Elektrowerkzeug einerseits als Exzenterschleifer zur vorteilhaften
Schleifbearbeitung von großen Flächen verwendbar ist und andererseits als Oszillationsschleifgerät
zum Schleifen entlang von Längskanten, zum Schleifen in Eckbereichen und an anderen
schwer zugänglichen Stellen eingesetzt werden kann.
[0023] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Werkzeugantriebswelle eine zentrale,
zur Längsachse der Werkzeugantriebswelle koaxiale Halterung zur Aufnahme des Werkzeugs
auf, um das Werkzeug um die Längsachse oszillierend anzutreiben.
[0024] Gemäß diesem Merkmal der Erfindung sind an der Werkzeugantriebswelle zwei getrennte
Halterungen für das Werkzeug vorgesehen, welche seitlich nebeneinander versetzt sind,
wobei die eine Halterung, welche durch die Längsachse der Werkzeugantriebswelle verläuft,
zur Aufnahme von oszillierend angetriebenen Schleifwerkzeugen vorgesehen ist, während
die andere, seitlich zu dieser Aufnahme versetzte Aufnahme zur Halterung eines exzentrisch
rotierend angetriebenen Schleifwerkzeuges vorgesehen ist.
[0025] Grundsätzlich kann die Umschaltung zwischen den beiden Antriebsarten - Oszillationsantrieb
oder Rotationsantrieb - auf verschiedene Weisen realisiert werden.
[0026] Es hat sich jedoch als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Antriebswelle in
Richtung ihrer Längsachse verschiebbar ausgebildet ist, um entweder in der ersten
Schaltstellung das Schwenkelement mit dem Exzenterelement in Verbindung zu bringen
oder in der zweiten Schaltstellung das Antriebsritzel mit dem Abtriebsrad in Verbindung
zu bringen.
[0027] Bei einer derartigen Ausgestaltung der Umschalteinrichtung zwischen den beiden Antriebsarten
ergibt sich ein einfacher Aufbau und eine zuverlässige Schaltmöglichkeit.
[0028] In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung ist das Antriebsritzel neben dem Exzenterelement
durch einen Zwischenraum voneinander beabstandet an dem der Werkzeugantriebswelle
zugewandten Ende der Antriebswelle drehfest gehalten, und das Schaltelement umfaßt
einen in den Zwischenraum eingreifenden Vorsprung, mittels dessen die Antriebswelle
in Richtung ihrer Längsachse verschiebbar ist.
[0029] Auch durch diesen Aufbau wird die Konstruktion der Umschalteinrichtung zwischen den
beiden Antriebsarten weiter vereinfacht und eine zuverlässige Umschaltung ermöglicht.
[0030] In zusätzlicher Weiterbildung der Erfindung ist das Schwenkelement als Schwenkgabel
mit zwei einander gegenüberliegenden Schwenkarmen ausgebildet, die auf der Werkzeugantriebswelle
drehfest gehalten ist, wobei die beiden Schwenkarme der Antriebswelle zugewandt sind,
wobei zwischen den beiden Schwenkarmen eine Ausnehmung gebildet ist, innerhalb derer
das Antriebsritzel und das Exzenterelement mit der Antriebswelle verschiebbar sind,
wobei die beiden Schwenkarme jeweils eine nach innen in Richtung zur Längsachse der
Antriebswelle weisende Gleitfläche aufweisen, wobei die Gleitflächen in der ersten
Schaltstellung das Exzenterelement von außen umschließen und gleitend an diesem anliegen,
und wobei die Antriebswelle in der zweiten Schaltstellung in Richtung zur Werkzeugantriebswelle
derart verschoben ist, daS das Exzenterelement innerhalb der Ausnehmung frei rotieren
kann, während das Antriebsritzel mit dem Abtriebsrad kämmt.
[0031] Bei dieser Ausführung der Erfindung wird der Oszillationsantrieb also dadurch realisiert,
daß das Schwenkelement mit seinen beiden Gleitflächen von außen an dem Exzenterelement
geführt ist, wodurch das Oszillationselement bei Rotation des Exzenterelementes in
oszillierende Bewegungen um die senkrecht zur Antriebswelle angeordnete Werkzeugantriebswelle
versetzt wird. Antriebsritzel und Abtriebsrad bilden bei dieser Ausführung ein Kegelradgetriebe,
wodurch sich in bekannter Weise eine zuverlässig arbeitende Kraftübertragung realisieren
läßt. Auch der Oszillationsantrieb ist bei dieser Ausgestaltung denkbar einfach und
zuverlässig aufgebaut.
[0032] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Schaltelement in beiden Schaltstellungen
arretierbar.
[0033] Auf diese Weise wird vermieden, daß sich das Schaltelement während des Betriebes
des Elektrowerkzeuges unbeabsichtigt lösen kann und so der Schaltvorgang in unerwünschter
Weise während des Betriebs eingeleitet werden kann.
[0034] In zweckmäßiger Weiterbildung der Erfindung ist das in der zweiten Schaltstellung
rotierend angetriebene Werkzeug ein Schleifteller, während das in der ersten Schaltstellung
oszillierend angetriebene Werkzeug ein Schleifwerkzeug mit einer polygonen, insbesondere
dreieckförmigen Schleiffläche ist.
[0035] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Maßnahmen nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0036] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Elektrowerkzeug in vereinfachter Darstellung,
wobei der Übersichtlichkeit halber nur der vordere Bereich des Elektrowerkzeuges mit
der Umschalteinrichtung und dem Getriebe dargestellt ist, während auf die Darstellung
des ohnehin bekannten Antriebes verzichtet wurde;
- Fig. 1a
- eine Seitenansicht eines Schleifwerkzeuges, welches alternativ zu dem Schleifwerkzeug
gemäß Fig. 1 insbesondere dann einsetzbar ist, wenn das Elektrowerkzeug auf rotierenden
Antrieb umgeschaltet ist und
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf das Winkelgetriebe und den Oszillationsantrieb von oben in stark
vereinfachter Darstellung ohne Gehäuse und sonstige Einzelheiten, um das Prinzip der
Umschalteinrichtung zwischen Oszillationsantrieb und rotierendem Antrieb zu erläutern.
[0037] Das in den Figuren 1 bis 2 dargestellte Elektrowerkzeug ist als Handschleifgerät
ausgebildet und insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.
[0038] Innerhalb eines Gehäuses 17 ist eine Antriebswelle 14, welche von einem nicht näher
dargestellten Antrieb, beispielsweise einem Elektromotor angetrieben ist, angeordnet.
Rechtwinklig zur Antriebswelle 14 ist eine Werkzeugantriebswelle 12 angeordnet, an
deren nach außen aus dem Gehäuse 17 hervorstehenden Ende ein Werkzeug 62 befestigbar
ist, welches oszillierend antreibbar ist. Koaxial zur Werkzeugantriebswelle 12 ist
eine Werkzeugaufnahme 48 vorgesehen, die die Werkzeugantriebswelle 12 von außen umschließt
und gleichfalls aus dem Gehäuse 17 hervorsteht. Die Werkzeugaufnahme 48 weist eine
zur Längsachse 13 der Werkzeugantriebswelle exzentrisch angeordnete Halterung 56 zur
Aufnahme eines exzentrisch rotierend angetriebenen Werkzeugs 64 (vgl. Fig. 1a) auf.
[0039] Die durch den Pfeil 16 angedeutete Drehbewegung der Antriebswelle 14 um ihre Längsachse
15 kann entweder über ein Winkelgetriebe in eine Rotationsbewegung der Werkzeugaufnahme
48 oder über ein Oszillationsgetriebe in eine oszillierende Schwenkbewegung der Werkzeugantriebswelle
12 umgesetzt werden.
[0040] Die Werkzeugaufnahme 48 umfaßt einen außerhalb des Gehäuses 17 angeordneten Aufnahmeblock
49, der mit einer Hohlwelle 50 einstückig verbunden ist, die in das Gehäuse 17 hineinragt
und mit einem Abtriebsritzel 26 des Oszillationsgetriebes in nicht näher dargestellter
Weise drehfest verbunden ist, z. B. verschraubt ist. Die Hohlwelle 50 ist mittels
zweier Lager 19, 21 auf der Werkzeugantriebswelle drehbar gelagert. Die Werkzeugantriebswelle
12 ist ihrerseits an ihrem einen Ende mittels eines Lagers 18 unmittelbar am Gehäuse
17 gelagert, während sie an ihrem anderen Ende über die Hohlwelle 50 gehalten ist,
die am Gehäuse 17 mittels eines Lagers 20 drehbar gelagert ist.
[0041] Zur Umschaltung der beiden Antriebsmöglichkeiten ist ein Schaltelement vorgesehen,
welches insgesamt mit der Ziffer 30 bezeichnet ist. In der ersten Schaltstellung des
Schaltelementes 30, welche durch die Ziffer 31 angedeutet ist, steht das Oszillationsgetriebe,
welches nachfolgend noch näher beschrieben wird, in Wirkverbindung mit der Antriebswelle
14 und der Werkzeugantriebswelle 12, um diese um ihre Längsachse 13 mit kleinem Schwenkwinkel
und hoher Frequenz (etwa 10.000 - 25.000 Schwingungen/min.) oszillierend anzutreiben.
In der zweiten Schaltstellung des Schaltelementes 30, welche durch die gestrichelten
Linien und die Ziffer 32 angedeutet ist, steht dagegen das aus einem Antriebsritzel
24 und dem Abtriebsrad 26 gebildete Kegelradgetriebe in Wirkverbindung mit der Antriebswelle
14 und der Werkzeugaufnahme 48. Daher wird in der zweiten Schaltstellung 32 die Werkzeugaufnahme
48 um die Längsachse 13 rotierend angetrieben.
[0042] Die Antriebswelle 14 ist an ihrem der Werkzeugantriebswelle 12 zugewandten Ende in
einem Lager 22 in Richtung ihrer Längsachse 15 verschiebbar gelagert und trägt ein
drehfest mit der Antriebswelle 14 verbundenes Exzenterelement 28 und unter Bildung
eines Zwischenraumes 44 davor das Antriebsritzel 24, welches als Kegelrad ausgebildet
ist und das die Antriebswelle 14 in Richtung auf die Werkzeugantriebswelle 12 abschließt.
[0043] Wie aus Fig. 2 näher ersichtlich, weist der Oszillationsantrieb ein Schwenkelement
66 auf, das mit der Werkzeugantriebswelle 12 starr und drehfest z. B. durch eine Stiftverbindung
67 verbunden ist, und das zwei Schwenkarme 68, 70 umfaßt, die der Antriebswelle 14
zugewandt sind. Zwischen den beiden Schwenkarmen 68, 70 ist eine Ausnehmung 72 gebildet,
innerhalb derer das Antriebsritzel 24 und das Exzenterelement 28 mittels der Antriebswelle
14 in Richtung ihrer Längsachse 15 verschiebbar sind, wie durch den Pfeil 78 angedeutet
ist.
[0044] An den Enden der Schwenkarme 68, 70 ist jeweils eine nach innen zur Längsachse 15
gerichtete Gleitfläche 74, 76 vorgesehen. In der ersten Schaltstellung 31, welche
in Fig. 1 ausgezogen dargestellt ist, umgreift das Schwenkelement 66 mit seinen beiden
Schwenkarmen 68, 70 das Exzenterelement 28 derart von außen, daß die beiden Gleitflächen
74, 76 von außen gleitend an dem Exzenterelement 28 anliegen. Wird die Antriebswelle
14 um ihre Längsachse 15 rotierend angetrieben, so wird daher die Rotationsbewegung
der Antriebswelle 14 in eine oszillierende Schwenkbewegung der Werkzeugantriebswelle
12 um ihre Längsachse 13 umgesetzt. In dieser ersten Schaltstellung 31 ist das Antriebsritzel
24 von dem Abtriebsrad 26 beabstandet, so daß die Wirkverbindung des Kegelradgetriebes
aufgehoben ist.
[0045] In der zweiten Schaltstellung 32, welche gestrichelt in Fig. 1 und ausgezogen in
Fig. 2 dargestellt ist, ist dagegen die Antriebswelle 14 in Richtung auf die Werkzeugantriebswelle
12 derart verschoben, daß einerseits das Antriebsritzel 24 mit dem Abtriebsrad 26
kämmt und andererseits das Exzenterelement 28 sich innerhalb der Ausnehmung 72 des
Schwenkelementes 66 frei bewegen kann, ohne die Schwenkarme 68, 70 zu berühren. Während
so die Rotationsbewegung der Antriebswelle 14 in eine Rotationsbewegung der Werkzeugaufnahme
48 umgesetzt wird, ist die Wirkverbindung des Oszillationsgetriebes damit aufgehoben.
[0046] Um also eine Umschaltung zwischen Oszillationsantrieb der Werkzeugantriebswelle 12
und einem rotierenden Antrieb der Werkzeugantriebswelle 12 zu erreichen, wird die
Antriebswelle 14 in Richtung ihrer Längsachse 15 verschoben, wie durch den Pfeil 78
angedeutet.
[0047] Das Schaltelement 30, mittels dessen die Verschiebung der Antriebswelle 14 vorgenommen
wird, weist einen an der Gehäuseaußenseite angeordneten Schieber 40 auf, der parallel
zur Längsachse 15 verschiebbar ist. Mit dem Schieber 40 ist ein Winkelelement 42 verbunden,
z. B. verschraubt, dessen einer Schenkel in das Innere des Gehäuses 17 hineinragt
und senkrecht zur Antriebswelle 14 angeordnet ist. Dieser Schenkel weist einen Vorsprung
44 auf, der in den zwischen Antriebsritzel 24 und Exzenterelement 28 gebildeten Zwischenraum
46 hineinragt. Bei einer Verschiebung des Schiebers 40 wird somit gleichfalls auch
die Antriebswelle mit ihrem Antriebsritzel 24 und ihrem Exzenterelement 28 in Richtung
ihrer Längsachse 15 verschoben.
[0048] Um eine Festlegung der Antriebswelle 14 sowohl in der ersten Schaltstellung 31 als
auch in der zweiten Schaltstellung 32 zu ermöglichen, ist ein Arretierhebel 33 vorgesehen,
welcher an dem Schieber 40 verschwenkbar festgelegt ist und mit einer an seinem freien
Ende gelegenen Arretiernase 34 entweder in der ersten Schaltstellung 31 in eine Nut
38 oder in der zweiten Schaltstellung 32 in eine Nut 36 am Gehäuse 17 eingreift.
[0049] Am äußeren Ende der Werkzeugantriebswelle 12 ist als Halterung 58 für das Werkzeug
62 ein zentrales Gewinde 52 vorgesehen, in welches das Werkzeug 62 mittels eines Gewindestiftes
60 einschraubbar ist. Es versteht sich, daß natürlich zahlreiche Befestigungsmöglichkeiten
für das Werkzeug 62 an der Werkzeugantriebswelle 12 in Betracht kommen, welche jedoch
an dieser Stelle nicht weiter erläutert werden, da diese dem Fachmann bekannt sind
und nicht zur Erfindung gehören.
[0050] Im Aufnahmeblock 49 ist eine Halterung 56 in Form eines Gewindesackloches 54 angeordnet,
welche gegenüber der Längsachse 13 der Werkzeugantriebswelle 12 und des Aufnahmeblockes
49 seitlich versetzt ist. Ein in diese Halterung 56 eingesetztes Werkzeug 64, welches
in Fig. 1a angedeutet ist, führt demnach bei einem rotierenden Antrieb der Werkzeugaufnahme
48 nicht nur eine Rotationsbewegung aus, sondern zusätzlich auch eine Exzenterbewegung.
Dabei hängt die Exzentrität vom radialen Abstand zwischen der Längsachse 13 und der
Aufnahme 56 ab.
[0051] Das in Fig. 1 dargestellte Werkzeug ist als Schleifwerkzeug mit einer dreieckförmigen
Schleiffläche ausgebildet, deren drei Außenkanten jeweils nach außen konvex gerundet
sind.
[0052] Es versteht sich, daß natürlich auch beliebige andere Werkzeuge und auch Formen der
Schleiffläche in Frage kommen. Ein derartiges Werkzeug 62 ist jedoch besonders geeignet,
falls dieses oszillierend angetrieben wird, um entlang von Längskanten, in Eckbereichen
oder an anderen schwer zugänglichen Stellen zu arbeiten.
[0053] Alternativ könnte auch ein größeres Schleifwerkzeug, beispielsweise in Form eines
Schleiftellers, koaxial zur Längsachse 13 an der Werkzeugaufnahme 48 befestigt werden,
wozu ein (nicht dargestelltes) zentrales Gewinde vorgesehen sein könnte, um das Werkzeug
lediglich rotierend anzutreiben.
[0054] Wird dagegen das Werkzeug 64, welches gemäß Fig. 1a als Schleifteller ausgebildet
ist, an der seitlich gegenüber der Längsachse 13 versetzten Aufnahme 56 befestigt,
so kann das Elektrowerkzeug als Exzenterschleifer verwendet werden, etwa um große
Schleifflächen flächig zu bearbeiten.
[0055] Es versteht sich ferner, daß zusätzlich eine Absaugeinrichtung zur Absaugung von
Schleifstaub vorgesehen sein kann, sofern dies notwendig oder erwünscht ist. Auf die
Darstellung einer derartigen Absaugeinrichtung wurde jedoch verzichtet, da diese dem
Fachmann bekannt ist und nicht zur Erfindung gehört.
1. Elektrowerkzeug, insbesondere Handschleifgerät, mit einem Oszillationsantrieb für
Werkzeuge mit einer motorisch angetriebenen Antriebswelle (14), die über einen Oszillationsantrieb
mit einer Werkzeugantriebswelle (12) zum Antrieb eines Werkzeuges (62,64) derart koppelbar
ist, daS das Werkzeug (62,64) um eine Schwenkachse oszillierend angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Drehantrieb (24,26) vorgesehen ist, über den die Antriebswelle
(14) mit dem Werkzeug (62, 64) derart koppelbar ist, daß das Werkzeug (62,64) rotierend
angetrieben wird, daß ein mit dem Oszillationsantrieb und dem Drehantrieb zusammenwirkendes
Schaltelement (30) mit mindestens zwei Schaltstellungen (31,32) vorgesehen ist, daß
in einer ersten Schaltstellung (31) des Schaltelementes (30) der Oszillationsantrieb
mit dem Werkzeug (62, 64) zum oszillierenden Antrieb des Werkzeugs (62,64) um eine
Schwenkachse gekoppelt ist, und daß in einer zweiten Schaltstellung (32) des Schaltelementes
(30) der Drehantrieb mit dem Werkzeug (62, 64) zum rotierenden Antrieb des Werkzeuges
(62,64) gekoppelt ist.
2. Elektrowerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daS die Antriebswelle (14)
in der ersten Schaltstellung (31) über den Oszillationsantrieb mit der Werkzeugantriebswelle
(12) zum oszillierenden Antrieb des Werkzeugs gekoppelt ist, und daß in der zweiten
Schaltstellung (32) die Antriebswelle (14) über den Drehantrieb (24, 26) mit einer
Werkzeugaufnahme (48) zum rotierenden Antrieb des Werkzeugs gekoppelt ist.
3. Elektrowerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugantriebswelle
(12) senkrecht zur Antriebswelle (14) ausgerichtet ist, daß der Oszillationsantrieb
ein mit der Antriebswelle (14) drehfest verbundenes Exzenterelement (28) und ein mit
der Werkzeugantriebswelle (12) drehfest verbundenes Schwenkelement (66) umfaßt, und
daß das Schwenkelement (66) in der ersten Schaltstellung (31) des Schaltelementes
(30) vom Exzenterelement (28) derart angetrieben ist, daß die Werkzeugantriebswelle
(12) mit hoher Frequenz und kleinem Schwenkwinkel um ihre Schwenkachse oszillierend
bewegt wird.
4. Elektrowerkzeug nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antriebsritzel
(24) mit der Antriebswelle (14) und ein Abtriebsrad (26) mit der Werkzeugaufnahme
(48) drehfest verbunden sind, und daS das Antriebsritzel (24) in der zweiten Schaltstellung
(32) des Schaltelementes (30) mit dem Abtriebsrad (26) kämmt, um die Werkzeugaufnahme
(48) um ihre Längsachse (13) rotierend anzutreiben, während das Schwenkelement (66)
nicht in Wirkverbindung mit dem Exzenterelement (28) der Antriebswelle (14) steht.
5. Elektrowerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Werkzeugaufnahme (48) zur Werkzeugantriebswelle (12) koaxial ausgebildet ist und
gegenüber dieser drehbar gelagert ist.
6. Elektrowerkzeug nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugaufnahme
(48) über eine auf der Werkzeugantriebswelle (12) drehbar gelagerte Hohlwelle (50)
drehfest mit dem Abtriebsrad (26) verbunden ist.
7. Elektrowerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugaufnahme (48) eine gegenüber der Längsachse (13) der Werkzeugantriebswelle
(12) versetzte Halterung (56) zur Aufnahme des Werkzeugs (62) trägt, um das Werkzeug
(62) in der zweiten Schaltstellung des Schaltelementes (30) um die Längsachse (13)
exzentrisch rotierend anzutreiben.
8. Elektrowerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkzeugantriebswelle (12) eine zentrale, zur Längsachse (13) der Werkzeugantriebswelle
(12) koaxiale Halterung (58) zur Aufnahme des Werkzeugs (62) trägt, um das Werkzeug
(62) um die Längsachse (13) oszillierend anzutreiben.
9. Elektrowerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebswelle (14) in Richtung ihrer Längsachse (15) verschiebbar ausgebildet
ist, um entweder in der ersten Schaltstellung (31) das Schwenkelement (66) mit dem
Exzenterelement (28) in Wirkverbindung zu bringen oder in der zweiten Schaltstellung
(32) das Antriebsritzel (24) mit dem Abtriebsrad (26) in Wirkverbindung zu bringen.
10. Elektrowerkzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daS das Antriebsritzel (24)
neben dem Exzenterelement (28) durch einen Zwischenraum (46) voneinander beabstandet
an dem der Werkzeugantriebswelle (12) zugewandten Ende der Antriebswelle (14) drehfest
gehalten ist, und daß das Schaltelement (30) einen in den Zwischenraum (46) eingreifenden
Vorsprung (44) umfaßt, mittels dessen die Antriebswelle (14) in Richtung ihrer Längsachse
(15) verschiebbar ist.
11. Elektrowerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schwenkelement (66) als Schwenkgabel mit zwei einander gegenüberliegenden
Schwenkarmen (68,70) ausgebildet ist, die auf der Werkzeugantriebswelle (12) drehfest
gehalten ist, wobei die beiden Schwenkarme (68,70) der Antriebswelle (14) zugewandt
sind, daß zwischen den beiden Schwenkarmen (68,70) eine Ausnehmung (72) gebildet ist,
innerhalb derer das Antriebsritzel (24) und das Exzenterelement (28) mit der Antriebswelle
(14) verschiebbar sind, daß die beiden Schwenkarme (68,70) jeweils eine nach innen
in Richtung zur Längsachse (15) der Antriebswelle (14) weisende Gleitfläche (74,76)
aufweisen, wobei die Gleitflächen (74,76) in der ersten Schaltstellung (31) das Exzenterelement
(28) von außen umschließen und gleitend an diesem anliegen, und wobei die Antriebswelle
(14) in der zweiten Schaltstellung (32) in Richtung zur Werkzeugantriebswelle (12)
derart verschoben ist, daß das Exzenterelement (28) innerhalb der Ausnehmung (72)
frei rotieren kann, während das Antriebsritzel (24) mit dem Abtriebsrad (26) kämmt.
12. Elektrowerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltelement (30) in beiden Schaltstellungen (31,32) arretierbar ist.
13. Elektrowerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das in der zweiten Schaltstellung (32) rotierend angetriebene Werkzeug (62) ein
Schleifteller ist.
14. Elektrowerkzeug nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das in der ersten Schaltstellung (31) oszillierend angetriebene Werkzeug (64)
ein Schleifwerkzeug mit einer polygonen, insbesondere dreieckförmigen Schleiffläche
ist.