[0001] Die Erfindung betrifft einen fluidisch betätigbaren Schwenkkolbenmotor, mit einem
Motorgehäuse, in dem ein Kolbenraum vorgesehen ist, in dem sich ein im Betrieb eine
Schwenkbewegung um eine Schwenkachse ausführender Schwenkkolben befindet, der mit
einem aus dem Kolbenraum herausgeführten Abtriebsteil in Drehantriebsverbindung steht,
und der einen bezüglich der Schwenkachse im wesentlichen radial nach außen ragenden
Schwenkflügel aufweist, der den Kolbenraum in zwei in Schwenkrichtung aufeinanderfolgende
Teilräume unterteilt.
[0002] Ein Schwenkkolbenmotor dieser Art geht aus der DE 39 41 255 A1 hervor. Er wird verwendet,
um dem in der Regel als Welle ausgebildeten Abtriebsteil eine Drehbewegung mit insbesondere
wechselnden Drehrichtungen aufzuerlegen. Die Betätigung erfolgt derart, daß wahlweise
einem der beiden Teilräume unter Druck stehendes Fluid, insbesondere Druckluft, zugeführt
wird, während gleichzeitig der andere Teilraum entlastet wird.
[0003] Das an dem Abtriebsteil des bekannten Schwenkkolbenmotors abgreifbare Drehmoment
hängt insbesondere von der Fläche des Schwenkflügels und dem Druck des zugeführten
Fluides ab. Um ein besonders hohes Drehmoment zu realisieren, sieht man eine Druckbeaufschlagung
mit entsprechend hoher Intensität vor oder kann einen Schwenkkolbenmotor mit großer
Schwenkflügelfläche einsetzen. Meist ist das zur Verfügung stehende Druckniveau jedoch
begrenzt und abhängig von einem vorhandenen Druckmittelnetz. Des weiteren würde eine
Vergrößerung der Schwenkflügelfläche eine Vergrößerung des Bauvolumens des Schwenkkolbenmotors
verursachen, was nicht immer toleriert werden kann.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schwenkkolbenmotor gemäß der
eingangs genannten Art zu schaffen, der den Abgriff eines höheren Drehmomentes ermöglicht,
ohne das Bauvolumen des Schwenkkolbenmotors und das zur Verfügung stehende Druckniveau
zu vergrößern.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Schwenkkolben mindestens zwei in Schwenkrichtung
einander gegenüber beabstandete Schwenkflügel aufweist, von denen jeder in dem gemeinsamen
Kolbenraum zwischen zwei Teilräumen angeordnet ist, wobei die beiden in Schwenkrichtung
jeweils unmittelbar aufeinanderfolgenden, zwischen zwei in Schwenkrichtung benachbarten
Schwenkflügeln liegenden Teilräume durch eine gehäusefeste Wand voneinander getrennt
sind.
[0006] Auf diese Weise wird die Druckbeaufschlagungsfläche des Schwenkkolbens erheblich
vergrößert und insbesondere zumindest verdoppelt, ohne daß die Notwendigkeit besteht,
das Bauvolumen des Schwenkkolbenmotors insgesamt zu vergrößern. Bei gleichem Fluiddruck
stellt sich somit im Vergleich zu einem einflügeligen Schwenkkolbenmotor ein beträchtlich
höheres und insbesondere mindestens doppelt so hohes Drehmoment ein, das am Abtriebsteil
abgegriffen werden kann. Der konstruktive Aufwand ist relativ gering, da kein zusätzlicher
Kolbenraum erforderlich ist und weiterhin ein einziger Schwenkkolben in einem einzigen
Kolbenraum vorgesehen ist. Die sich einstellende Verringerung des Schwenkwinkels des
Schwenkkolbens kann in Kauf genommen werden, da die Erhöhung des Drehmomentes neue
Einsatzmöglichkeiten erschließt, die mit bisherigen Schwenkkolbenmotoren wegen der
zu geringen Betätigungskraft noch nicht erschlossen werden konnten. Als bevorzugtes
Einsatzgebiet ist die Betätigung von Kugelhähnen zu nennen, die in der Regel einen
Verstellweg von maximal 90° besitzen und relativ schwergängig sind.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen aufgeführt.
[0008] Den besten Kompromiß zwischen einem angestrebten hohen Drehmoment und einem größtmöglichen
Schwenkwinkel verspricht eine Ausgestaltung, bei der der Schwenkkolben genau zwei
Schwenkflügel hat, die sich zudem zweckmäßigerweise bezüglich der Schwenkachse diametral
gegenüberliegen, so daß sie einander entgegengesetzt angeordnet sind.
[0009] Es wäre prinzipiell möglich, jedem Teilraum des Kolbenraumes einen eigenen Druckmittelanschluß
zuzuordnen, so daß sich das abgreifbare Drehmoment durch selektive Druckbeaufschlagung
der einzelnen Teilräume bedarfsgemäß vorgeben läßt. In der Regel wird jedoch eine
einfachere Bauvariante vorzuziehen sein, bei der die einzelnen Teilräume intern im
Motorgehäuse durch eine geeignete Kanalführung in festem Schema miteinander verbunden
sind, so daß außen nur zwei Druckmittelanschlüsse benötigt werden, über die die Beaufschlagung
und Belüftung sämtlicher Teilräume derart erfolgen kann, daß der Schwenkkolben gleichsinnig
in oder entgegen dem Uhrzeigersinn beaufschlagt wird.
[0010] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine erste Bauform des erfindungsgemäßen Schwenkkolbenmotors im Längsschnitt gemäß
Schnittlinie I-I aus Figur 2, und
- Figur 2
- einen Querschnitt durch den Schwenkkolbenmotor aus Figur 1 entlang Schnittlinie II-II.
[0011] Der abgebildete Schwenkkolbenmotor besitzt ein Motorgehäuse 1, das sich aus zwei
in Längsrichtung 2 axial aneinandergesetzten Gehäuseteilen 3, 4 zusammensetzt. Im
Innern des Motorgehäuses 1 befindet sich ein Hohlraum, der einen Kolbenraum 5 bildet,
in dem ein Schwenkkolben 6 aufgenommen ist. Ein wellenförmiges Abtriebsteil 7, dessen
Längsachse mit der Längsachse 2 zusammenfällt, durchzieht das Motorgehäuse 1 und ragt
an einer Abtriebsseite 8 aus selbigem heraus. An dem herausragenden Abschnitt kann
ein zu bewegendes Bauteil festgelegt werden, beispielsweise der Schieber eines Kugelschiebers.
[0012] Vorzugsweise ragt das Abtriebsteil 7 auch an der der Abtriebsseite 8 entgegengesetzten
Axialseite aus dem Motorgehäuse 1 heraus, so daß der dortige Endabschnitt 12 des Abtriebsteiles
7 mit einer Einrichtung zur Einstellung des Schwenkwinkels - nachfolgend Einstelleinrichtung
13 genannt - zusammenarbeiten kann.
[0013] Das Abtriebsteil 7 kann durchaus einstückig mit dem Schwenkkolben 6 verbunden sein.
Beim vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist jedoch eine getrennte Bauweise vorgesehen,
wobei der Schwenkkolben 6 über eine zylindrische oder buchsenähnlich konturierte zentrale
Lagerpartie 14 verfügt, die vom Abtriebsteil 7 unter formschlüssiger Verbindung durchsetzt
ist, so daß das Abtriebsteil 7 in Drehantriebsverbindung mit dem Schwenkkolben 6 steht.
[0014] Der Schwenkkolben 6 ist im Kolbenraum 5 um eine Schwenkachse 15 verschwenkbar, die
mit der Längsachse 2 des Abtriebsteiles 7 zusammenfällt. Ein Verschwenken des Schwenkkolbens
6 verursacht demnach ein unmittelbares Mitverschwenken des Abtriebteiles 7.
[0015] Außen am Motorgehäuse sind zwei Druckmittelanschlüsse 16, 17 vorgesehen, an denen
Druckmittelleitungen bzw. -schläuche o.dgl. festgelegt werden können, die abwechselnd
mit einer Druckmittelquelle oder einer Druckmittelsenke verbindbar sind. Der beispielsgemäße
Schwenkkolbenmotor ist pneumatisch betätigt, so daß man entweder Druckluft in den
Kolbenraum 5 einspeist oder selbigen belüftet. Der vom Druckmittel beaufschlagte Schwenkkolben
6 kann eine Schwenkbewegung um die Schwenkachse 15 in Schwenkrichtung gemäß Doppelpfeil
18 im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn ausführen.
[0016] Der grundsätzliche Aufbau des Motorgehäuses 1 und der Einstelleinrichtung 13 entspricht
demjenigen des Schwenkkolbenmotors aus der DE 39 41 255 A1, so daß sich an dieser
Stelle weitere Ausführungen erübrigen. Der Inhalt der DE 39 41 255 A1 wird insoweit
ausdrücklich zum Gegenstand der vorliegenden Beschreibung gemacht.
[0017] Der beispielsgemäße Kolbenraum 5 ist - gemäß Figur 2 in Richtung der Schwenkachse
15 gesehen - kreisförmig konturiert. Er hat im wesentlichen eine zylindrische Form,
wobei die Übergänge zwischen der umlaufenden zylindrischen Mantelfläche 22 und den
beiden kreisförmigen Grundflächen 23, 24 zweckmäßigerweise abgerundet sind. Die Grundflächen
23, 24 werden übrigens zentral von dem Abtriebsteil 7 durchstoßen, die Schwenkachse
15 fällt mit dem Zentrum der kreisförmigen Grundflächen 23, 24 zusammen.
[0018] Der beispielsgemäße Schwenkkolben 6 verfügt über zwei Schwenkflügel 25, 26, die sich
bezüglich der Schwenkachse 15 vorzugsweise exakt diametral gegenüberliegen. Sie befinden
sich also auf einander diametral entgegengesetzten Seiten des Abtriebsteiles 7. Die
relative Zuordnung zwischen den beiden Schwenkflügeln 25, 26 ist unveränderlich. Die
Schwenkflügel 25, 26 sind beim Ausführungsbeispiel einstückig miteinander ausgebildet,
indem sie an einander entgegengesetzten Umfangsseiten einstückig an die Lagerpartie
14 angeformt sind. Die Lagerpartie 14 und die beiden Schwenkflügel 25, 26 sind also
von einem einzigen Bauteil gebildet.
[0019] Der Schwenkkolben 6 arbeitet dichtend mit der Oberfläche des Kolbenraumes 5 zusammen.
Zu diesem Zweck ist jeder Schwenkflügel 25, 26 mit einer Flügeldichtung 27 belegt,
die axialseitig mit den beiden Grundflächen 23, 24 und radialseitig mit der Mantelfläche
22 in Dichtkontakt steht. Im Bereich der beiden Stirnseiten der Lagerpartie 14 sind
die beiden Flügeldichtungen 27 zweckmäßigerweise miteinander verbunden, was über zwei
ringförmige Dichtpartien 28 geschieht, die das Abtriebsteil 7 koaxial umschließen
und durch Dichtkontakt mit den beiden Grundflächen 23, 24 einen Austritt von Druckmittel
über die Durchtrittsöffnungen 32 des Motorgehäuses 1 verhindern, die vom Abtriebsteil
7 durchsetzt werden.
[0020] Die Schwenkflügel 25, 26 ragen ausgehend von der Schwenkachse 15 und von der Lagerpartie
14 in einander entgegengesetzte Richtungen radial nach außen. Sie verursachen eine
Unterteilung des Kolbenraumes 5 in mehrere in Schwenkrichtung 18 aufeinanderfolgende
Teilräume 33, 34 bzw. 33', 34'. Jeder Schwenkflügel 25, 26 wird also in Schwenkrichtung
18 beidseits von zwei Teilräumen 33, 34 bzw. 33', 34' des Kolbenraumes 5 flankiert.
Außer den Schwenkflügeln 25, 26 sind auch noch die an diese anschließenden Bereiche
der Lagerpartie 14 an der Unterteilung in Teilräume beteiligt.
[0021] Die beiden einen jeweiligen Schwenkflügel 25, 26 in Schwenkrichtung 18 flankierenden
Teilräume 33, 34 bzw. 33', 34' bilden gemeinsam jeweils einen Schwenkraum 35, 35',
der insgesamt etwa ring- oder kreissektorähnlich gestaltet ist. Während seiner Schwenkbewegung
kann ein jeweiliger Schwenkflügel 25, 26 den jeweils zugeordneten Schwenkraum 35,
35' in Schwenkrichtung 18 überstreichen. Zur Abteilung der Schwenkräume 35, 35' untereinander
in Schwenkrichtung 18 sind zwei gehäusefeste Wände 36, 37 vorgesehen, die lokal an
zwei Stellen im Kolbenraum 5 angeordnet sind. Aus den Abbildungen ist ersichtlich,
daß die gehäusefesten Wände 36, 37 am Motorgehäuse 1 festgelegt sind, und zwar in
einer Weise, daß sie gehäuseseitig mit der Mantelfläche 22 und den beiden Grundflächen
23, 24 in Dichtkontakt stehen und schwenkkolbenseitig dichtend mit der sich in Schwenkrichtung
18 zwischen den beiden Schwenkflügeln 25, 26 erstreckenden Mantelfläche 38 der Lagerpartie
14 zusammenarbeiten. Besagte Mantelfläche 38 kann von einer Dichtung gebildet sein,
die am Schwenkkolben 6 angebracht ist. Eine jeweilige gehäusefeste Wand 36, 37 erstreckt
sich also radial zwischen der Mantelfläche 38 der Lagerpartie 14 und der Mantelfläche
22 des Kolbenraumes 5 sowie axial zwischen den beiden Grundflächen 23, 24.
[0022] Die beiden gehäusefesten Wände 36, 37 befinden sich an einander bezüglich der Schwenkachse
15 diametral gegenüberliegender Stelle im Kolbenraum 5, arbeiten also mit der Lagerpartie
14 an einander entgegengesetzten Stellen deren Mantelfläche 38 zusammen.
[0023] Die gehäusefesten Wände 36, 37 können einstückiger Bestandteil mindestens eines Gehäuseteiles
3, 4 sein. Zweckmäßig ist allerdings die gewählte Ausführungsform, bei der sie von
separaten Kolbenraumteilern 39 gebildet werden, die in den Kolbenraum 5 eingesetzt
sind und insbesondere durch formschlüssigen Kontakt mit den beiden Gehäuseteilen 3,
4 hinsichtlich ihrer gehäuseseitigen Position festgelegt sind. Der grundsätzliche
Aufbau und die Anordnungsweise der Kolbenraumteiler 39 entspricht vorzugsweise demjenigen
des Kolbenraumteilers, wie er in der DE 39 41 255 A1 beschrieben wird, so daß sich
an dieser Stelle detailliertere Ausführungen erübrigen.
[0024] Man kann also zusammenfassen, daß der Schwenkkolben 6 zwei in Schwenkrichtung 18
einander gegenüber um 180° beabstandete Schwenkflügel 25, 26 aufweist, von denen jeder
in dem gemeinsamen Kolbenraum 5 zwischen zwei Teilräumen 33, 34 bzw. 33', 34' angeordnet
ist, wobei die jeweils in Schwenkrichtung 18 unmittelbar aufeinanderfolgenden, unterschiedlichen
Schwenkflügeln 25, 26 zugeordneten Teilräume 34, 33' bzw. 34', 33 durch die beiden
gehäusefesten Wände 36, 37 voneinander getrennt sind.
[0025] Es wäre prinzipiell möglich, den vorhandenen einzigen Schwenkkolben 6 mit mehr als
zwei Schwenkflügeln auszustatten und eine entsprechende Mehrzahl von gehäusefesten
Wänden vorzusehen. Mit zunehmender Schwenkflügelanzahl reduziert sich allerdings der
vom Schwenkkolben 6 überstreichbare Schwenkwinkel, so daß es als optimale Anordnung
erscheint, auf den beispielsgemäßen Schwenkkolben 6 mit Doppelflügel zurückzugreifen.
[0026] Die bereits erwähnten Druckmittelanschlüsse 16, 17 kommunizieren mit zwei Fluidkanälen
43, 44, die im Innern des Motorgehäuses 1 verlaufen. Bevorzugt erstrecken sie sich
ausschließlich in einem der beiden Gehäuseteile 3, 4, zweckmäßigerweise in demjenigen,
das der Einstelleinrichtung 13 abgewandt ist. Auf diese Weise ist lediglich ein Gehäuseteil
4 mit Fluidkanälen 43, 44 auszustatten, was die Herstellung vereinfacht. Des weiteren
kann das der Einstelleinrichtung 13 zugewandte Gehäuseteil 3 insoweit ohne Beeinträchtigung
von internen Kanälen gestalterisch optimiert werden, als es eine kompakte Anordnung
und Ausbildung der Einstelleinrichtung 13 zweckmäßig erscheinen läßt.
[0027] Jeder Fluidkanal 43, 44 mündet in jeden der beiden Schwenkräume 35, 35'. Die betreffenden
Mündungen 45, 45' eines jeweiligen Fluidkanales 43, 44 sind dabei so gelegt, daß sie
in diejenigen Teilräume 33, 33' bzw. 34, 34' führen, denen untereinander bezüglich
der Schwenkrichtung 18 gleichsinnig ausgerichtete Flügel-Beaufschlagungsflächen 47,
47' bzw. 48, 48' zugeordnet sind. Auf diese Weise ist gewährleistet, daß bei Zufuhr
von Druckmittel über einen der Druckmittelanschlüsse 16, 17 eine gleichzeitige, in
Schwenkrichtung 18 gleichsinnige Beaufschlagung der beiden Schwenkflügel 25, 26 erfolgt.
[0028] Indem jeweils beide Schwenkflügel 25, 26 gleichzeitig beaufschlagt werden, verdoppelt
sich das auf das in Drehmitnahmeverbindung stehende Abtriebsteil 7 übertragene Drehmoment
im Vergleich zu einer einflügeligen Ausführungsform. Gleichwohl hat sich das Bauvolumen
im Vergleich zu einer einflügeligen Ausführungsform, wie sie z.B. in der DE 39 41
255 A1 beschrieben wird, äußerlich nicht vergrößert. Es wird nicht mehr Einbauraum
als bei einem derartigen konventionellen Schwenkkolbenmotor benötigt.
[0029] Die in Schwenkrichtung 18 gemessene Breite der Schwenkflügel 25, 26 und insbesondere
der beiden gehäusefesten Wände 36, 37 bestimmen den maximal möglichen Schwenkwinkel
des Schwenkkolbens 6. Er beträgt beim Ausführungsbeispiel etwa 90°. Insbesondere über
die Form der gehäusefesten Wände 36, 37 können andere Schwenkwinkel vorgegeben werden.
[0030] Die gehäusefesten Wände 36, 37 können unmittelbar Schwenkanschläge zur Begrenzung
des Schwenkwinkels des Schwenkkolbens 6 bilden. Die Festigkeit ist zumindest dann
ausreichend, wenn das mit dem Abtriebsteil 7 gekoppelte anzutreibende Teil keine oder
keine nennenswerten Massen- bzw. Trägheitskräfte ausübt. Bei einer Verwendung als
Stellantrieb für einen Kugelhahn bzw. Kugelschieber sind diese Voraussetzungen erfüllt,
so daß man die Einstelleinrichtung 13 weglassen könnte. Der Schwenkkolben 6 würde
an beiden Hubenden auf die gehäusefesten Wände 36, 37 auftreffen und in seiner Bewegung
gestoppt werden.
[0031] Nichtsdestotrotz hat die Einstelleinrichtung 13 bei allen Ausführungsformen den besonderen
Vorteil, daß sie eine stufenlose Einstellung von Zwischenwerten hinsichtlich des Schwenkwinkels
ermöglicht, die zwischen dem maximalen Schwenkwinkel liegen. Indem der Schwenkkolben
6 in diesem Falle an der Schwenkwinkelbegrenzung keinen Anteil hat, wird er vor Beschädigungen
ebenso geschützt wie die gehäusefesten Wände 36, 37. Die beispielsgemäße Einstelleinrichtung
13 arbeitet nämlich ausschließlich zwischen dem Motorgehäuse 1 und dem Abtriebsteil
7. An letzterem ist ein Schwenkarm 53 drehfest angeordnet, der auf einen oder mehrere
Schwenkanschläge 54 auflaufen kann, die im Schwenkweg des Schwenkarmes 53 liegen und
in dessen Schwenkrichtung insbesondere stufenlos verstellbar sind. Die Einstelleinrichtung
13 ist zweckmäßigerweise von einer Schutzhaube 55 abgedeckt. Näheres zum bevorzugten
Aufbau der Einstelleinrichtung 13 vermittelt die bereits mehrmals genannte DE 39 41
255 A1.
1. Fluidisch betätigbarer Schwenkkolbenmotor, mit einem Motorgehäuse, in dem ein Kolbenraum
vorgesehen ist, in dem sich ein im Betrieb eine Schwenkbewegung um eine Schwenkachse
ausführender Schwenkkolben befindet, der mit einem aus dem Kolbenraum herausgeführten
Abtriebsteil in Drehantriebsverbindung steht, und der einen bezüglich der Schwenkachse
im wesentlichen radial nach außen ragenden Schwenkflügel aufweist, der den Kolbenraum
in zwei in Schwenkrichtung aufeinanderfolgende Teilräume unterteilt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkkolben (6) mindestens zwei in Schwenkrichtung (18) einander gegenüber
beabstandete Schwenkflügel (25, 26) aufweist, von denen jeder in dem gemeinsamen Kolbenraum
(5) zwischen zwei Teilräumen (33, 34; 33', 34') angeordnet ist, wobei die beiden in
Schwenkrichtung (18) jeweils unmittelbar aufeinanderfolgenden, zwischen zwei in Schwenkrichtung
(18) benachbarten Schwenkflügeln (25, 26) liegenden Teilräume (33, 34; 33', 34') durch
eine gehäusefeste Wand (36, 37) voneinander getrennt sind.
2. Schwenkkolbenmotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkkolben
(6) genau zwei Schwenkflügel (25, 26) hat.
3. Schwenkkolbenmotor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die beiden Schwenkflügel
(25, 26) bezüglich der Schwenkachse (15) diametral gegenüberliegen.
4. Schwenkkolbenmotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die durch einen jeweiligen
Schwenkflügel (25, 26) voneinander abgeteilten Teilräume (33, 34; 33', 34') jeweils
einen kreissektorähnlichen Schwenkraum (35, 35') bilden, wobei die beiden Schwenkräume
(35, 35') durch zwei sich bezüglich der Schwenkachse (15) diametral gegenüberliegende
gehäusefeste Wände (36, 37) voneinander abgeteilt sind.
5. Schwenkkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schwenkkolben (6) eine zylindrische Lagerpartie (14) aufweist, von der die Schwenkflügel
(25, 26) abstehen.
6. Schwenkkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine zwischen zwei Teilräumen (34, 33'; 34', 33) angeordnete gehäusefeste Wand (36,
37) von einem bezüglich der Schwenkachse (15) radial ausgerichteten, formschlüssig
in den Kolbenraum (5) eingesetzten Kolbenraumteiler (39) gebildet ist.
7. Schwenkkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kolbenraum (5) - in Richtung der Schwenkachse (15) gesehen - kreisförmig konturiert
ist, wobei die Schwenkachse (15) durch das Kreiszentrum verläuft und die gehäusefesten
Wände (36, 37) von im Kolbenraum (5) angeordneten Kolbenraumteilern gebildet sind.
8. Schwenkkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine gehäusefeste Wand (36, 37) einen Schwenkanschlag für den Schwenkkolben (6) bildet.
9. Schwenkkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
von einem jeweiligen Schwenkflügel (25, 26) abgeteilten Teilräume (33, 34; 33', 34')
des Kolbenraumes (5) derart fluidbeaufschlagbar sind, daß beide Schwenkflügel (25,
26) gleichzeitig in Schwenkrichtung (18) gleichsinnig beaufschlagt werden.
10. Schwenkkolbenmotor nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am
Motorgehäuse (1) zwei Druckmittelanschlüsse (16, 17) vorgesehen sind, die jeweils
in den einen der einem jeweiligen Schwenkflügel (25, 26) zugeordneten Teilräume (33,
33'; 34, 34') derart münden, daß bei Fluidzufuhr eine gleichsinnige Beaufschlagung
des Schwenkkolbens (6) erfolgt.