[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Holzerzeugnissen aus Stammholz
mit Vorschubmitteln zur Aufnahme eines Baumstammes, die zusammen mit dem Baumstamm
entlang einer im wesentlichen in Längsrichtung des Baumstammes verlaufenden Vorschubbahn
bewegbar sind, welche eine Bearbeitungsstrecke mit einer Folge von an dieser angeordneten
Werkzeugen einschließt, die mit einem entlang der Bearbeitungsstrecke bewegten Baumstamm
in Bearbeitungseingriff bringbar sind. Gegenstand der Erfindung ist auch ein in der
Vorrichtung verwendbares Vorschubmittel in spezieller Ausführung.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Bearbeitungsverfahren, welches mit einer solchen
Vorrichtung ausführbar ist.
[0003] Allgemein bekannt aus der älteren Sägewerkstechnik sind Sägegatter wie auch Bandsägen,
bei denen ein Baumstamm zum Aufteilen des Stammes in eine Folge von Brettern auf einem
Wagen positioniert gegen ein umlaufendes Sägeblatt bewegt wird. Der Wagen ist dabei
vor- und zurückbewegbar und es kann bei jeder Vorwärtsbewegung nur ein Schnitt ausgeführt
werden. Diese ältere Technik wird jedoch weitgehend verlassen, um der moderneren Zerspanungs-
und Profiliertechnik Platz zu machen.
[0004] In Anlagen, die von der Profiliertechnik Gebrauch machen, wird ein Baumstamm im allgemeinen
in einem einzigen Durchgang bis zum angestrebten Holzerzeugnis bearbeitet, indem der
Stamm beispielsweise zuerst entlang seiner Seiten angeflacht, dann waldrandige Ecken
ausgefräst, Seitenbretter abgetrennt und das sich so ergebende Kantholz ggf. noch
in weitere Holzerzeugnisse wie Bretter und Balken aufgeteilt wird. Solche Anlagen
arbeiten im allgemeinen fast vollautomatisch und sind für einen relativ hohen Durchsatz
ausgelegt. Der Vorschub der Baumstämme durch solche Anlagen erfolgt weitgehend durch
stationär angeordnete Vorschubrollenpaare, teilweise auch unterstützt durch Förderer
mit entsprechenden Mitnehmern. Der Werkzeugeingriff erfolgt in der Regel gleichzeitig
von gegenüberliegenden Seiten.
[0005] Diese modernen Profilieranlagen haben für kleine Produktionsmengen nicht nur den
Nachteil, daß sie einen sehr hohen Investitionskostenaufwand erfordern, sie arbeiten
meist auch mit einem festgelegten Prinzip zur Positionierung und Ausrichtung eines
aufzuarbeitenden Baumstammes bei dessen Einführen in die Anlage. So bemüht man sich
im allgemeinen, die Stämme in Richtung ihrer zentralen Achse auszurichten, wobei die
Spaner zum Anflachen des Baumstammes wegen der Abholzigkeit (Konizität) der Stämme
umso mehr Material abspanen müssen, je weiter sie mit dem unteren Ende eines Baumstammes
in Eingriff gelangen.
[0006] Insbesondere in südamerikanischen Ländern entastet man den unteren Stammbereich eines
Baumes bereits in jungen Jahren, so daß das weitere Dickenwachstum des Stammes astfrei
erfolgt und sich daher das beste, astfreie Holz des Baumstammes bei seiner späteren
Verwertung im Außenbereich des Stammes befindet, während der Kern noch die Äste aus
jungen Jahren enthält.
[0007] Es ist daher in südamerikanischen Ländern üblich, aus Qualitätsgründen beginnend
von nur einer Außenseite des Stammes Holzware nicht parallel zur zentralen Achse des
Stammes sondern parallel zu dieser äußeren Mantellinie abzutrennen. Moderne Profilieranlagen
sind auf diese Arbeitsweise nicht ohne weiteres eingerichtet.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Herstellen von
Holzerzeugnissen aus Stammholz zu schaffen, die einerseits von der modernen Profiliertechnik
Gebrauch macht, andererseits für kleinere Unternehmen und kleinere Durchsatzmengen
investitionskostengünstig ist und überdies auch eine Arbeitsweise zuläßt, bei der
ein Holzstamm von einer Seite oder auch mehreren Seiten her im wesentlichen jeweils
parallel zur äußeren Mantellinie aufgearbeitet werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß grundsätzlich durch eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
[0010] Aus der US-A-3 457 978 ist zwar bereits eine Profilieranlage bekannt, bei der ein
auf einem entlang einer Bahn bewegbaren Transportmittel fest eingespannter Baumstamm
nacheinander an mehreren Bearbeitungsstationen vorbeigeführt wird, der Sinn der vorbekannten
Anlage ist aber, eine zentrale Endprodukt- und Abfallerfassungsmöglichkeit zu realisieren,
weswegen die Bahn in einer Art geschlossenem Kreis um die Erfassungseinrichtungen
herumgeführt ist. Dadurch ergibt sich insgesamt eine äußerst investitionsaufwendige
Anordnung. Die Anlage enthält so viele Bearbeitungsstationen wie Bearbeitungsschritte
erforderlich sind und ist somit für einen kontinuierlichen Durchlauf des Stammholzes
vorgesehen. Sie hat auch keine Möglichkeiten, einen Baumstamm abweichend von seiner
Achsrichtung einzuspannen.
[0011] Zur Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung eine allgemein gradlinig begrenzte
Vorschubbahn vor, entlang der das einen Baumstamm tragende Vorschubmittel vor- und
zurückbewegbar ist. An einem als Bearbeitungsstrecke bezeichneten Abschnitt sind an
der Vorschubbahn von Antriebseinheiten getragene Werkzeuge vorgesehen, die wahlweise
mit einem vorbeibewegten Baumstamm in Eingriff gebracht werden können, indem sie zwischen
einer Bearbeitungsstellung an der Bearbeitungsstrecke und einer von dieser entfernten
Ruhestellung hin- und herbewegbar sind.
[0012] Die Vorschubmittel sind vorzugsweise als ein gleisgebundener Wagen ausgebildet, welcher
mit einer Einspanneinrichtung für einen Baumstamm versehen ist. Diese Einspanneinrichtung
ist vorzugsweise so gestaltet, daß sie mindestens zwei voneinander beabstandete Einspannmittel
aufweist, die von einer Seite des Baumstammes her und im wesentlichen auf dieser Seite,
bezogen auf die Achse des Baumstammes, den Baumstamm in einer Weise klammerartig von
oben und unten greifen, daß die andere Längsseite des Baumstammes ungehindert für
den Eingriff der Bearbeitungswerkzeuge zur Verfügung steht. Diese sind dementsprechend
vorzugsweise ausschließlich nur an einer Seite der Vorschubbahn angeordnet, und zwar
an derjenigen Seite, an der ein eingespannter Baumstamm für einen Bearbeitungseingriff
frei ist.
[0013] Die Vorrichtung ist für eine Arbeitsweise ausgebildet, bei der nach Vorbeiführen
an einem Werkzeug oder einer Folge von in Arbeitsstellung befindlichen Werkzeugen
der Baumstamm mittels des Vorschubwagens wieder entlang der Vorschubbahn zurückgeführt
wird, um dann bei erneutem Vorschub mit einem anderen in Arbeitsstellung gebrachten
Werkzeug oder erneut für weiteres Abarbeiten mit der gleichen Folge von Werkzeugen
in Eingriff gebracht zu werden. Auf diese Weise wird ein Baumstamm durch aufeinanderfolgende
Einzeldurchgänge durch die Bearbeitungsstrecke von einer Seite her zunehmend weiter
bearbeitet bzw. in Holzerzeugnisse aufgearbeitet. Das schließt natürlich nicht aus,
daß ein Baumstamm nach einer gewissen einseitigen Abarbeitung auf dem Vorschubwagen
gedreht oder anders eingespannt wird, um dann von einer anderen Seite bearbeitet zu
werden.
[0014] Die vorstehend beschriebene Arbeitsweise der Vorrichtung gestattet es, jeden Werkzeugtyp
grundsätzlich nur einmal, d.h. an einer Antriebseinheit vorzusehen. Dies bedeutet
nicht, daß eine Antriebseinheit immer nur mit einem einzigen Werkzeug eines bestimmten
Typs ausgerüstet sein darf, bei den meisten Werkzeugen ist es vielmehr üblich, sie
paarweise anzuordnen, damit sie gleichzeitig von oben und unten an der zu bearbeitenden
Seite des Baumstammes angreifen können. So wird beispielsweise ein Trennschnitt zum
Abtrennen eines Brettes im allgemeinen durch zwei versetzt angeordnete Kreissägeblätter
gleichzeitig von oben und unten ausgeführt, wobei die Kreissägeblätter sich in ihrer
Eindringtiefe überlappen. Entsprechendes gilt für Eckenfräser zum Freilegen eines
Seitenbrettes. Hierfür ist es erforderlich, eine obere und eine untere Ecke auszufräsen,
was im allgemeinen auch mit spiegelbildlichen Werkzeugen gleichzeitig vorgenommen
wird. Der Umstand, daß jeder Werkzeugtyp (einzeln oder paarweise) wegen der wiederholbaren
Durchgangsmöglichkeit des Baumstammes durch die Vorrichtung jeweils nur einmal vorgesehen
zu werden braucht, reduziert die erforderlichen Investitionskosten erheblich. Dennoch
weist die Vorrichtung eine hohe Bearbeitungsflexibilität auf, da die einzelnen Werkzeuge
beliebig oft und in beliebig geänderter Einstellung bei erneuten Bearbeitungsdurchgängen
immer wieder mit dem Holzstamm in Bearbeitungseingriff gebracht werden können. So
wird auch bei geringen Investitionskosten eine Bearbeitung des Holzes mit unterschiedlichen,
modernen und dem jeweils erforderlichen Arbeitsschritt angepaßten Werkzeugen ermöglicht.
[0015] Für den wiederholten Durchgang eines Baumstammes durch die Bearbeitungsstrecke ist
es erforderlich, ihn als Zwischenschritt mittels der Vorschubmittel wieder in die
Ausgangsposition zurückzuführen. Hierbei könnte der Baumstamm mit in Arbeitsstellung
befindlichen Werkzeugeinheiten kollidieren. Durch die Möglichkeit, jede Werkzeug-
oder Antriebseinheit in Ruhestellung zu verfahren, könnte der Rückweg für die Vorschubmittel
zwar freigemacht werden, eine solche Lösung wäre jedoch zumindest dann unpraktisch,
wenn für jeden erneuten Durchgang eine bestimmte Werkzeugfolge in Eingriff gebracht
werden soll. In bevorzugter Ausführung ist daher die Einspanneinrichtung auf den Vorschubmitteln
derart ausgebildet, daß sie als Ganzes quer zur Vorschubrichtung auf den Vorschubmitteln
verfahrbar ist. Dies kann gewünschtenfalls durch eine automatische Steuerung erfolgen.
So kann die Einspanneinrichtung nach Durchgang der Vorschubmittel durch die Bearbeitungsstrecke
für den Rückweg entlang der Bearbeitungsstrecke in einer den Werkzeugen abgewandten
Richtung quer auf den Vorschubmitteln verschoben werden, um bei Erreichen der Ausgangsposition
für einen erneuten Bearbeitungsdurchgang von Hand oder automatisch gesteuert in die
richtige Stellung für den nächsten Werkzeugeingriff gebracht zu werden.
[0016] Um einen Baumstamm in einer gewünschten Position auf den Vorschubmitteln einspannen
zu können, ist es jedoch zweckmäßig, daß die Einspannmittel der Einspanneinrichtung
sowohl in ihrer Höhenlage wie auch in ihrer Horizontalausrichtung quer zur Vorschubbahn
zumindest relativ zueinander verstellbar ausgeführt sind. Soll die Bearbeitung eines
Baumstammes parallel zu einer seiner Außenmantellinien vorgenommen werden, muß die
Achse des Baumstammes unter einem spitzen Winkel zur Vorschubrichtung verlaufen, was
eine entsprechende Positionierung der Einspannmittel erfordert.
[0017] Eine Verstellbarkeit der Einspanneinrichtung auf einem Transportwagen in einer im
wesentlichen horizontalen Ebene ist bereits von Vorschubwagen bei herkömmlichen Bandsägen
bekannt. Neu bei der vorliegenden Erfindung ist die Verstellbarkeit der Einspanneinrichtung
auf einem Vorschubwagen in einer vertikalen Ebene, wobei es im wesentlichen darauf
ankommt, die Achse eines eingespannten Baumstammes in einer vertikalen Ebene kippen
zu können. Dies ist wichtig, um die Lage der Längsschnittfläche des Stammes in Bezug
auf die Eingriffsbahnen der Eckenfräser, die ein abzutrennendes Brett begrenzen, so
festlegen zu können, daß sich eine optimale Flächenausnutzung des Stammes in seiner
Längsschnittebene ergibt.
[0018] Um eine entsprechende Einstellung des Stammes auf dem Transportwagen vornehmen zu
können, ist in bevorzugter Ausführungsform der Erfindung am Eingang der Bearbeitungsstrecke
eine an sich bekannte elektronische Meßeinrichtung vorgesehen, mit der auf dem Vorschubwagen
die Position des Baumstammes vermessen werden kann, um aufgrund des Vermessungsergebnisses
dessen Position für eine optimale Holzausnutzung zu korrigieren.
[0019] Auch wenn bei herkömmlichen Bandsägeanlagen die Ausrichtung des Baumstammes in einer
vertikalen Ebene für die Holzausnutzung ohne Belang ist, weil hier beim Abtrennen
eines Brettes von einem Baumstamm keine seitliche Begrenzung des Brettes vorgenommen
wird und sich die Frage der optimalen Flächenausnutzung des waldrandigen Brettes erst
bei dessen anschließendem Besäumen stellt, so ist der erfindungsgemäße Vorschubwagen
dennoch auch bei herkömmlichen Bandsägeeinrichtungen aus folgenden Gründen vorteilhaft
einzusetzen: Bandsägeblätter neigen zum Flattern. Aus diesem Grunde werden am Sägeblatt
vertikal verschiebbare Führungseinrichtungen vorgesehen, die jeweils von oben und
unten möglichst nahe an den in Arbeit befindlichen Stamm herangefahren werden. Dies
kann während der Bearbeitung eines Stammes automatisch in einer Weise geschehen, daß
die Führungseinrichtungen der Stammkontour im wesentlichen folgen. Ist der Stamm krumm
oder liegt er in seiner Höhenausrichtung geneigt auf dem Vorschubwagen, erhöht sich
die Nachstellbarkeit der Sägebandführungen. Bei Verwendung eines erfindungsgemäßen
Vorschubwagens, gegebenenfalls in Verbindung mit einer elektronischen Stammvermessungseinrichtung,
kann der Stamm in seiner Horizontallage auf dem Wagen derart ausgerichtet werden,
daß die Nachstellbewegungen der Sägebandführungen auf ein Minimum reduziert werden.
[0020] Bei Vorsehen von nur zwei beabstandeten Einspannmitteln für einen Baumstamm auf dem
Transportwagen wäre es prinzipiell ausreichend, eines der Einspannmittel quer- und
höhenbeweglich oder das eine Einspannmittel querbeweglich und das andere Einspannmittel
höhenbeweglich auf dem Vorschubwagen anzuordnen. Zum sicheren Halten, insbesondere
eines schwereren Baumstammes, ist es jedoch zweckmäßig, mehr als zwei Einspannmittel
vorzusehen, wobei eine abgestimmte Verstellbarkeit aller Einspannmittel vorgesehen
werden müßte, was erhöhten technischen Aufwand erfordert.
[0021] Da es im wesentlichen nur auf das Kippen der Achse eines Baumstammes in horizontaler
und/oder vertikaler Richtung ankommt, ist der Vorschubwagen in bevorzugter Ausführungsform
derart ausgebildet, daß die gesamte Einspanneinrichtung so auf dem Vorschubwagen gelagert
ist, daß sie zumindest um eine horizontale Achse kippbar ist. Dies kann derart realisiert
sein, daß alle Einspannmittel auf einem gemeinsamen Grundrahmen angeordnet sind, der
in Form einer Wippe um eine quer zur Vorschubrichtung verlaufende horizontale Achse
auf dem Vorschubwagen verschwenkbar ist.
[0022] Eine entsprechende Ausbildung mit einer senkrechten Drehachse läßt sich zusätzlich
zu einer parallelen Querverfahrbarkeit der Einspanneinrichtung auch für das Verschwenken
eines Baumstammes in einer horizontalen Ebene vorsehen.
[0023] Am Vorschubwagen können zusätzlich Mittel vorgesehen sein, mit denen sich der Baumstamm
nach Lösen der Einspannmittel drehen und in einer geänderten Bearbeitungsstellung
wieder einspannen läßt.
[0024] An der Bearbeitungsstrecke der erfindungsgemäßen Gesamtvorrichtung sind die die Werkzeuge
tragenden Antriebseinheiten zweckmäßigerweise derart angeordnet, daß sie dicht bzw.
lückenlos aufeinander folgen. Vorteilhaft kann es sein, die Antriebseinheiten bezüglich
ihrer Sockelmaße oder ihrer verfahrbaren Führung in Modulbauweise zu standardisieren,
damit sie wahlweise in unterschiedlichen Positionen an der Bearbeitungsstrecke installiert
werden bzw. ausgetauscht werden können.
[0025] Eine sinnvolle Anordnungsfolge besteht darin, daß die erste Antriebseinheit mit ein
oder zwei Spanerköpfen zum Anflachen der Außenseite eines Baumstammes, die zweite
Antriebseinheit mit zwei, vorzugsweise um senkrechte Wellen rotierbaren Eckenfräsern
versehen ist, die von oben und unten baumrandige Ecken ausfräsen können, und die dritte
Antriebseinheit mit zwei um horizontale Wellen rotierbaren, in Vorschubrichtung etwas
versetzt zueinander angeordneten Kreissägeblättern, die durch einen senkrechten Schnitt
ein Brett vom Stamm abtrennen können. Bei einem ersten Durchgang des Baumstammes durch
die Bearbeitungsstrecke können alle drei Antriebseinheiten in Arbeitsposition sein.
Für einen zweiten Durchgang wird die erste Antriebseinheit mit den Spanern in Ruhestellung
gebracht, die Eckenfräser etwas auseinandergefahren und die Einspanneinrichtung auf
den Vorschubmitteln etwas dichter an die Werkzeuge gefahren, um in einem ähnlichen
Bearbeitungsgang dann ein zweites Brett vom Stamm abzutrennen. Dies kann sich wiederholen.
[0026] Es ist natürlich auch möglich, unter Beibehaltung der Werkzeugeinstellung den Stamm
vor dem nächsten Durchgang auf dem Vorschubwagen zu drehen, um ein entsprechendes
Brett beispielsweise in einer um 90° gedrehten Position des Stammes oder an dessen
gegenüberliegender Seite freizulegen und abzutrennen.
[0027] Eine für Trennsägen vorgesehene Antriebseinheit kann auch mit Sägewellen ausgerüstet
sein, die zur Aufnahme mehrerer in wählbarem gegenseitigen Abstand anordenbarer Sägeblätter
zum Abtrennen von gleichzeitig mehreren Brettern eingerichtet sind. Solche Ausführungen
sind bekannt.
[0028] Nach der erfindungsgemäßen Konzeption der Vorrichtung ist es aber auch möglich, bei
einem Durchgang des Baumstammes durch die Bearbeitungsstrecke nur eine Antriebseinheit
in Arbeitsstellung zu bringen, um beim nächsten Durchgang eine andere auszuwählen.
[0029] Bezüglich der Vielfalt der einzelnen Werkzeugtypen ist es durchaus auch möglich,
eine Werkzeugeinheit mit einem stationären Messer vorzusehen, um beim Vorbeibewegen
des Baumstammes an dem Messer vom Stamm ein dünnes Brett spanlos abzutrennen. Da ein
solches Messer keines eigenen Antriebes bedarf, steht hier der Ausdruck "Werkzeugeinheit"
stellvertretend für Antriebseinheit. Auch die mit einem Messer versehene Werkzeugeinheit
soll entsprechend den anderen Antriebseinheiten zwischen einer Arbeits- und einer
Ruhestellung hin- und herbewegbar sein.
[0030] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Hinweis auf die beigefügten
Zeichnungen im einzelnen erläutert.
[0031] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine Kompaktanlage zum Herstellen von Holzerzeugnissen aus Stammholz in schematischer
Seitenansicht,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf die Anlage nach Fig. 2,
- Fig. 3
- eine Draufsicht entsprechend Fig. 2, bei der sich der Vorschubwagen für das Stammholz
in der Bearbeitungsstrecke befindet,
- Fig. 4
- eine schematische Stirnseitenansicht gegen die Schnittlinie A-A in Fig. 3,
- Fig. 5
- eine schematische Stirnseitenansicht gegen die Schnittlinie B-B in Fig. 3,
- Fig. 6
- eine schematische Stirnseitenansicht gegen die Schnittlinie C-C in Fig. 3,
- Fig. 7
- eine schematische Stirnseitenansicht gegen die Schnittlinie D-D in Fig. 3, und
- Fig. 8
- eine andere Ausführungsform eines Vorschubwagens.
[0032] Die in Fig. 1 in schematischer Seitenansicht und in Fig. 2 in schematischer Draufsicht
dargestellte Kompaktanlage zum Herstellen von Holzerzeugnissen aus Stammholz weist
eine Vorschubbahn 2 auf, die im Ausführungsbeispiel als ein geradliniger Gleisschienenabschnitt
ausgebildet ist. Auf diesem Gleisschienenabschnitt 3 ist ein Vorschubwagen 4 hin und
zurück verfahrbar angeordnet, der zur Aufnahme eines zu bearbeitenden Baumstammes
6 vorgesehen ist. Ein Teil der Vorschubbahn 2 bildet eine Bearbeitungsstrecke 8, entlang
der seitlich von der Vorschubbahn 2 eine Folge von Antriebs- bzw. Bearbeitungseinheiten
10-16 angeordnet ist, die auf ihrer der Vorschubbahn 2 zugewandten Vorderseite mit
unterschiedlichen Bearbeitungswerkzeugen bestückt sind. Die einzelnen Antriebseinheiten
sind quer zur Richtung der Vorschubbahn 2 einzeln zwischen einer Arbeitsstellung an
der Vorschubbahn und einer von der Vorschubbahn entfernten Ruhestellung verfahrbar
sind, was in Fig. 2 schematisch durch Pfeile 18 angedeutet ist. In der Darstellung
der Fig. 2 befinden sich alle Antriebseinheiten in Arbeitsstellung.
[0033] Im Ausführungsbeispiel ist die in Vorschubrichtung des Vorschubwagens 4 zuerst angeordnete
Antriebseinheit 10 mit zwei Zerspanungsköpfen 20 versehen, die in horizontaler Richtung
zueinander versetzt und in ihren Arbeitsbereichen in vertikaler Richtung überlappend
angeordnet sind. Solche Zerspanungsköpfe sind bekannt und dienen dem Anflachen einer
Seite des Baumstammes, wobei das abgearbeitete Holzmaterial in Form von Hackschnitzeln
anfällt. Die nächste Antriebseinheit 12 ist mit zwei vertikal übereinander angeordneten
Eckenfräsern 22 ausgerüstet, die um vertikale Wellen rotierbar sind. Die beiden Fräser
sind in ihrem Abstand relativ zueinander verstellbar. Sie dienen dazu, im Holzstamm
zwei Eckbereiche auszufräsen, die die Schmalseiten eines nachfolgend abzutrennenden
Seitenbrettes freilegen. Die Eckenfräser sind an ihrem Umfang mit (nicht dargestellten)
Hackmessern versehen, mit denen auch das ausgearbeitete Eckenmaterial in Hackschnitzel
überführt werden kann. Sie können zusätzlich an ihren einander zugewandten Seiten
noch ein Feinbearbeitungswerkzeug aufweisen, mit dem die Seitenkanten des freigelegten
Brettes unmittelbar eine Fein- oder Sägeschnittbearbeitung erfahren. Auch diese Werkzeugausbildung
und -anordnung ist bekannt.
[0034] Die Antriebseinheit 14 ist mit zwei Kreissägeblättern 24 versehen, die ebenfalls
in horizontaler Richtung versetzt und in ihren Eingriffsbereichen vertikal leicht
überlappend angeordnet sind, damit ein vom Stamm abzutrennendes Seitenbrett vollständig
gelöst wird. Die Wellen der Kreissägeblätter können auf bekannte Art und Weise auch
mit mehreren im Abstand voneinander positionierten Kreissägeblättern versehen sein,
um gleichzeitig mehrere Seitenbretter abzutrennen. Die letzte antriebslose und daher
als Bearbeitungseinheit 16 bezeichnete Einheit trägt ein stationäres Schneidmesser
26, mit dem durch reines Schneiden ein Seitenbrett von einem vorbeibewegten Baumstamm
abgetrennt werden kann.
[0035] Der Vorschubwagen 4 ist mit einer Einspanneinrichtung für einen Baumstamm versehen,
die insgesamt mit der Bezugsziffer 28 bezeichnet ist. Die Einspanneinrichtung 28 weist
einen Grundrahmen 30 auf, der auf dem mit Rädern 32 versehenen Chassis 34 in einer
Richtung quer zur Vorschubbahn verfahrbar ist, was durch die Pfeile 36 in Fig. 2 angedeutet
ist. Die Querverstellbarkeit des Grundrahmens 30 kann durch einen (nicht gezeigten)
am Vorschubwagen 4 vorgesehenen motorischen oder fluidbetriebenen Antrieb erfolgen.
[0036] Die Einspanneinrichtung 28 weist weiterhin zwei in Richtung der Vorschubbahn voneinander
beabstandete und auf dem Grundrahmen 30 angebrachte Einspannmittel 38 auf, die mit
einer Höhenverstellung versehen sind, welche in Fig. 1 durch die Pfeile 40 angedeutet
ist. Wie die Einspannmittel 38 im Ausführungsbeispiel grundsätzlich ausgebildet sind,
ergibt sich aus den Fig. 4-6. Die Anspannmittel 38 weisen jeweils einen Ständer 40
auf, der mit einem in vertikaler Richtung schließbaren Greiferpaar 44 versehen ist,
dessen beide Arme mittels Fluidzylindern 46 betätigbar sind. Dadurch, daß im Ausführungsbeispiel
für jeden Arm des Greiferpaares 44 ein getrennter Zylinder 46 vorgesehen ist, lassen
sich die Arme des Greiferpaares nicht nur gemeinsam schließen sondern auch einzeln
bewegen, wodurch eine gezielte Höheneinstellung des Baumstammes 6 möglich ist. Zu
diesem Zweck können die Zylinder 46 mit (nicht dargestellten) Positionssteuereinrichtungen
versehen sein. Der Fluidantrieb kann beispielsweise derart vorgesehen sein, daß das
Greiferpaar mittels der Fluidzylinder 46 geschlossen wird, zusätzlich aber auch noch
eine Vertikalbewegung des Greiferpaares als ganze Einheit möglich ist.
[0037] Mittels der Höhenverstellbarkeit 40 (Greiferpaare 44) läßt sich die Achse eines eingespannten
Baumstammes 6 in einer vertikalen Ebene in gewünschter Weise ausrichten. Um für eine
solche Ausrichtung optimale Vorgaben zu ermitteln, ist am Eingang der Bearbeitungsstrecke
8, also vor der ersten Antriebseinheit 10, eine elektronische Meßeinrichtung 48 vorgesehen,
mit der der Baumstamm 6 während seiner Vorbeibewegung auf dem Vorschubwagen 4 in seiner
Lage vermessen wird. Die elektronische Meßeinrichtung 48 kann auch an anderer Stelle
der Vorschubbahn 2, insbesondere in größerem Abstand von der Bearbeitungsstrecke 8
angeordnet sein. Meßeinrichtungen der hierfür geeigneten Art sind bekannt. Das Meßergebnis
kann ausgenutzt werden, um automatisch auf die Höhenverstellbarkeit der Einspannmittel
38 einzuwirken.
[0038] Die Fig. 3-7 zeigen den Arbeitseinsatz der einzelnen Werkzeuge am Baumstamm 6. Unter
Hinweis auf Fig. 4 sei vorab erwähnt, daß der Baumstamm 6 durch die Greiferpaare 44
im wesentlichen seitlich von seiner Mittelachse gehalten ist, und zwar auf derjenigen
Seite, die der für den Werkzeugeingriff vorgesehenen Seite abgewandt ist. In der Draufsicht
der Fig. 3 befindet sich der Vorschubwagen 4 mit dem Baumstamm 6 in der Bearbeitungsstrecke,
d.h., eine Anzahl von Werkzeugen befindet sich in Eingriff mit dem Baumstamm. Der
Fig. 3 ist auch zu entnehmen, daß der Baumstamm, bezogen auf eine horizontale Ebene,
nicht so eingespannt ist, daß seine Achse in Richtung der Vorschubbahn 2 verläuft,
sondern daß vielmehr seine in Bearbeitung befindliche Seite parallel zur Vorschubbahn
2 ausgerichtet ist. Die Verstellmöglichkeiten auf dem Vorschubwagen 4 sehen eine solche
Ausrichtbarkeit absichtlich vor. Auf die Gründe dafür wurde in der Beschreibungseinleitung
hingewiesen. In der Darstellung der Fig. 3 befindet sich die Bearbeitungseinheit 18
mit dem Schneidmesser 26 in Ruhestellung. Die Antriebseinheiten 10, 12 und 14 befinden
sich alle in Arbeitsstellung und ihre Werkzeuge treten in dieser Folge nacheinander
mit dem Baumstamm 6 während dessen Vorschubbewegung entlang der Gleisschienen 3 in
Bearbeitungseingriff.
[0039] Die stirnseitigen Ansicht der Fig. 4-6 zeigen die einzelnen, aufeinanderfolgenden
Bearbeitungsschritte. Aus Fig. 4 ist zu erkennen, daß dort der Baumstamm mittels der
Spaner 20 an seiner der Antriebseinheit 10 zugewandten Seite angeflacht wird. Fig.
5 stellt den nachfolgenden Eingriff der Eckenfräser 22 der Antriebseinheit 12 dar.
Von oben und unten werden je eine baumrandige Ecke aus dem Stamm ausgefräst, wodurch
ein abzutrennendes Seitenbrett 50 an seinen Kanten freigelegt wird. Fig. 6 zeigt schließlich,
wie dieses Seitenbrett 50 mittels der Kreissägeblätter 24 vom Baumstamm 6 abgetrennt
wird.
[0040] Dieser Vorgang kann sich für ein weiteres Seitenbrett wiederholen, wobei die Antriebseinheit
10 mit den Spanern jedoch in Ruhestellung verfahren und die Eckenfräser 22 der Antriebseinheit
12 auf einen größeren Abstand einzustellen sind. Der Bewegungsablauf des Grundrahmens
30 der Einstelleinrichtung 28 ist in Fig. 2 durch die Pfeilfolge 52 angedeutet. Nach
einer Entlangbewegung des Baumstammes 6 an den Werkzeugen wird die Einspanneinrichtung
28 für den Rücktransport des Wagens 4 auf diesem in Querrichtung um eine bestimmte
Strecke von den Werkzeugen wegbewegt, um für einen erneuten Vorschub zuerst wieder
den Werkzeugen genähert zu werden.
[0041] Es ist selbstverständlich möglich, den Baumstamm 6 vor einem erneuten Bewegen durch
die Bearbeitungsstrecke 8 in der Einspanneinrichtung 28 zu drehen, um den nächstfolgenden
Bearbeitungsschritt an einer anderen Seite des Baumstammes vorzunehmen. Auch ist die
Bearbeitungsfolge keineswegs darauf festgelegt, in der in den Fig. 3-6 dargestellten
Reihenfolge abzulaufen. Vielmehr können alle Antriebs- und Bearbeitungseinheiten einzeln
oder in ausgewählter Folge in Arbeitsstellung gebracht werden. In Fig. 7 ist der Fall
gezeigt, daß sich die Bearbeitungseinheit 16 mit dem Schneidmesser 26 in Eingriff
mit dem Holzstamm 6 befindet, um ein Seitenbrett abzuschneiden anstatt zu sägen. Die
vorangehenden Bearbeitungsstufen können wie in Fig. 3 dargestellt erfolgen, nämlich
zuerst Anflachen und Eckenausfräsen. Die Ecken können von Anfang an auch so tief gehalten
werden, daß aus dem freigelegten Stammabschnitt nacheinander mehrere dünne Bretter
abgeschnitten oder mehrere Bretter gleichzeitig durch Sägeschnitt abgetrennt werden.
Es ist beispielsweise auch möglich, durch mehrmaligen, aufeinanderfolgenden Einsatz
der Eckenfräser in unterschiedlichen Abstandsstellungen Stufenecken auszuarbeiten,
um so unter besserer Ausnutzung des Stammquerschnittes mehrere Bretter unterschiedlicher
Breite gleichzeitig abzutrennen.
[0042] Wie aus den Beispielen erkennbar ist, bietet die beschriebene Kompaktanlage eine
sehr hohe Flexibilität in den Bearbeitungsmöglichkeiten, ohne den Investitionsaufwand
einer großen Anlage zu erfordern.
[0043] In Fig. 8 ist schließlich eine abgewandelte und bevorzugte Ausführungsform eines
Vorschubwagens 4 dargestellt, bei dem ein Grundrahmen 54 einer Einspanneinrichtung
um eine horizontale und quer zur Vorschubbahn verlaufende Achse 56 kippbar auf dem
Chassis des Wagens gelagert ist, wodurch sich die horizontale Ausrichtung der Achse
des Baumstammes 6 auf einfache Weise korrigieren läßt. Als Stellantrieb für die Kippbewegung
ist lediglich einseitig ein Fluidzylinder 58 vorgesehen, der mit entsprechenden Ansteuereinrichtungen
ausgerüstet sein kann. Bei dieser Ausführungsform ist es ohne weiteres möglich, zur
sichereren und festeren Haltung eines Baumstammes 6 mehr als zwei Einspannmittel 38
vorzusehen, deren Greifarme dann lediglich für eine Schließbewegung vorgesehen zu
werden brauchen, ohne hier auch eine Steuerung für die Höhenlage zu integrieren.
[0044] Der Antrieb des Vorschubwagens 4 entlang der Vorschubbahn 2 kann auf bekannte Art
und Weise erfolgen, beispielsweise auch durch einen Zahnstangenantrieb, wie er von
Zahnradbahnen her bekannt ist. Die Antriebsmittel für den Vorschubwagen 4 sind in
den Zeichnungen nicht dargestellt.
[0045] Wie den Zeichnungen zu entnehmen ist, sind die Antriebs- und Bearbeitungseinheiten
schematisch in gleicher Größe dargestellt. Sie sind bevorzugt modulartig ausgebildet,
so daß sie problemlos durch andere ersetzt und auch in ihrer Reihenfolge entlang der
Bearbeitungsstrecke 8 in unterschiedlicher Anordnung positioniert werden können.
[0046] Grundsätzlich ließe sich die Vorrichtung auch so ausbilden, daß Bearbeitungsschritte
ebenfalls beim Rückholweg des Vorschubwagens ausgeführt werden können. Wegen eventueller
Richtungsabhängigkeit der Werkzeuge wären dann entsprechend ausgebildete Antriebseinheiten
jeweils in Arbeitsstellung zu verfahren.
1. Vorrichtung zum Herstellen von Holzerzeugnissen aus Stammholz mit Vorschubmitteln
zur Aufnahme eines Baumstammes, die zusammen mit dem Baumstamm entlang einer im wesentlichen
in Längsrichtung des Baumstammes verlaufenden Vorschubbahn bewegbar sind, welche eine
Bearbeitungsstrecke mit einer Folge von an dieser angeordneten Werkzeugen einschließt,
die mit einem entlang der Bearbeitungsstrecke bewegten Baumstamm in Bearbeitungseingriff
bringbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubmittel entlang der allgemein
gradlinig und begrenzt ausgebildeten Vorschubbahn vor- und zurückbewegbar sind und
daß die Werkzeuge jeweils einzeln oder - bei Eingriff in den Baumstamm von zwei Seiten
mit gleichen Werkzeugen - gegebenenfalls auch paarweise von entlang der Bearbeitungsstrecke
angeordneten Antriebseinheiten getragen sind, die quer zur Vorschubbahn zwecks wahlweisen
Einsatzes zwischen einer Arbeitsstellung an der Bearbeitungsstrecke und einer von
der Bearbeitungsstrecke beabstandeten Ruhestellung verfahrbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubmittel für die
Aufnahme eines Baumstammes mit einer Einspanneinrichtung versehen sind, die einen
eingespannten Baumstamm an einer seiner Längsseiten für den Bearbeitungseingriff der
Werkzeuge frei läßt, und daß die Werkzeuge ausschließlich an einer Seite der Bearbeitungsstrecke
angeordnet und von dieser Seite her mit der freien Seite des Baumstammes in Eingriff
bringbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubbahn ein
Gleisabschnitt ist und die Vorschubmittel als gleisgebundener Transportwagen ausgebildet
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspanneinrichtung
auf den Transportmitteln quer zur Vorschubbahn, insbesondere gesteuert, verfahrbar
ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2-4, dadurch gekennzeichnet, daß als
Vorschubmittel ein Vorschubwagen mit den Merkmalen von mindestens einem der Ansprüche
10 bis 12 vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspannmittel als zangenartige
Greiferpaare ausgebildet sind, die von der den Werkzeugen gegenüberliegenden Seite
der Bearbeitungsstrecke aus von oben und unten mit einem Baumstamm in Eingriff bringbar
sind.
7. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebseinheiten jeweils mit einem speziellen Werkzeugtyp ausgerüstet sind.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebseinheiten bezüglich ihrer Sockel modulartig ausgebildet und in wahlweisen
Positionen entlang der Bearbeitungsstrecke installierbar sind.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Folge von mindestens drei Arbeitseinheiten mit unterschiedlichen Werkzeugtypen vorgesehen
ist, von denen in Vorschubrichtung der Vorschubmittel gesehen die erste Antriebseinheit
mit ein oder zwei Spanern zum Anflachen einer Baumstammseite, die zweite Antriebseinheit
mit Eckenfräsern zum Ausfräsen von baumrandigen Ecken und die dritte Antriebseinheit
mit mindestens einem Paar von Sägeblättern zum Abtrennen eines oder mehrerer durch
ausgefräste Ecken begrenzter Bretter ausgerüstet sind.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß in
mindestens einer Position an der Bearbeitungsstrecke eine antriebslose Bearbeitungseinheit
mit einem Messer zum schneidenden Erzeugen dünner Bretter vorgesehen ist.
11. Vorschubwagen, insbesondere für schienengebundene, geradlinige Verfahrbarkeit, zur
Verwendung für den Vorschub eines zu bearbeitenden Baumstammes in dessen Längsrichtung
in einer Stammholzbearbeitungsanlage, mit einer Einspanneinrichtung für einen Baumstamm,
die mindestens zwei beabstandete Einspannmittel aufweist, wobei mindestens eines der
Einspannmittel und/oder die gesamte Einspanneinrichtung in einer horizontalen Ebene
derart verstellbar ist/sind, daß sich die Achse eines eingespannten Baumstammes in
einer horizontalen Ebene in Bezug auf die Vorschubrichtung des Wagens ausrichten läßt,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der Einspannmittel und/oder die gesamte
Einspanneinrichtung zusätzlich höhenverstellbar in einer Weise ausgebildet ist, daß
die Achse eines eingespannten Baumstammes in ihrer Neigungslage in einer vertikalen
Ebene verstellbar ist.
12. Vorschubwagen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Einspannmittel auf
einem gemeinsamen Grundrahmen angeordnet sind, welcher um eine quer zur Vorschubrichtung
des Wagens verlaufende, horizontale Schwenkachse kippbar auf dem Wagen gelagert ist.
13. Vorschubwagen nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verstellbarkeit
der Einspannmittel und/oder der Einspanneinrichtung positionssteuerbare Stellantriebe
auf dem Wagen vorgesehen sind.
14. Verfahren zum Herstellen von Holzerzeugnissen aus Stammholz, bei dem ein oder mehrere
Seiten eines Baumstammes angeflacht, parallel zu einer dieser Anflachflächen gegebenenfalls
baumrandige Ecken ausgearbeitet und dann ebenfalls parallel zu dieser Anflachfläche
mindestens ein Holzerzeugnis abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Baumstamm
an einer Seite mantellinienparallel angeflacht wird und eine weitere Bearbeitung,
nämlich gegebenenfalls Ausarbeiten baumrandiger Ecken und das Abtrennen von Holzerzeugnissen
parallel zu dieser mantellinienparallelen Anflachfläche ausschließlich an einer Seite
des Baumstammes von dieser Anflachfläche ausgehend erfolgt, und dieser Vorgang nach
Abtrennen einer gewissen Anzahl von Holzerzeugnissen, ausgehend von einer anderen
Seite des Baumstammes, vorzugsweise ausgehend von dessen dieser einen Seite gegenüberliegenden
Seite aus wiederholt wird.