(19)
(11) EP 0 644 395 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.03.1995  Patentblatt  1995/12

(21) Anmeldenummer: 94114088.1

(22) Anmeldetag:  08.09.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F41H 5/04, B42F 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IE IT LI NL

(30) Priorität: 22.09.1993 AT 1915/93

(71) Anmelder: SALANSKY, Werner
A-1140 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • SALANSKY, Werner
    A-1140 Wien (AT)

(74) Vertreter: Torggler, Paul, Dr. et al
Wilhelm-Greil-Strasse 16
6020 Innsbruck
6020 Innsbruck (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Transportable Aufnahmevorrichtung für Blätter, Formulare od. dgl., insbesondere eine Schreibunterlage


    (57) Schreibunterlage (1) aus beschußfestem Material (4).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine transportable Aufnahmevorrichtung für Blätter, Formulare od.dgl., insbesondere eine Schreibunterlage.

    [0002] Verkehrspolizisten haben bisher bei ihrer Tätigkeit zur routinemäßigen Verkehrsüberwacheung kleinere Notizblöcke oder Blöcke, auf denen sie gegebenenfalls ihre Organmandate ausstellen. Es hat sich gezeigt, daß Verkehrspolizisten in zunehmendem Maße durch verbrecherische Autofahrer in Gefahr sind. Insbesondere ist es bereits vorgekommen, daß die Autofahrer bei Anhaltungen aus dem Auto auf die Verkehrspolizisten geschossen haben. Es gibt zwar bereits kugelsichere Westen aus beschußfestem Material, diese sind jedoch relativ kostspielig und unangenehm zu tragen. Außerdem ist damit der Kopfbereich nicht geschützt.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, gefährdeten Personen, insbesondere Verkehrspolizisten eine einfache und dennoch wirksame Schutzvorrichtung gegen Beschuß, insbesondere Kugeln aus Revolvern oder Pistolen bereitzustellen.

    [0004] Erfindungsgemäß wird dies durch eine Aufnahmevorrichtung für Blätter, Formulare od.dgl. insbesondere eine Schreibunterlage aus beschußfestem Material erreicht.

    [0005] Die Grundidee besteht dabei darin, ohnehin verwendete Schreibunterlagen, Schriftstückmappen od.dgl. beschußfest auszubilden. Solche erfindungsgemäßen Schreibunterlagen können nach außen hin vollkommen neutral wirken und dennoch in ihrem Inneren das eigentliche beschußfeste Material, beispielsweise übereinandergeordnete textile Lagen aus Aramidfasern aufweisen. Bereits bei einer Dicke des Paketes der textilen Lagen von ca. 1 cm erreicht man schon eine Durchschußverhinderung aus allen üblichen Handfeuerwaffen. Die erfindungsgemäße Schreibunterlage aus beschußfestem Material eignet sich insbesondere für Verkehrskontrollen, da die angehaltene Person zum Schießen zumindest das Fenster des Autos öffnen muß und damit der Bereich, aus dem ein allfälliges Geschoß zu erwarten ist, relativ beschränkt ist. Dem Verkehrspolizisten ist es dann durch seine beschußfeste Schreibunterlagen möglich, die Kugel abzuhalten und damit sein Leben zu sichern. Grundsätzlich sind jedoch auch andere Anwendungen, beispielsweise beschußfeste Mappen für bestimmte Kongresse od.dgl.durchaus denkbar und möglich.

    [0006] In den Fig. 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen beschußfesten Schreibunterlage gezeigt. Die Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht. Die Fig. 2 zeigt einen Querschnitt.

    [0007] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Schreibunterlage 1 weist eine wasser- und lichtdichte (insbesondere auch im UV-Bereich) Hülle auf, die durch die beiden Teile 2 und 3 gebildet ist. In dieser Hülle ist das eigentliche schußhemmende Material 4 in Form von mehreren übereinanderliegenden textilen Lagen angeordnet. Die textilen Lagen können in an sich bekannter Weise aus hochfesten Aramidfasern bestehen. Jede textile Lage kann beispielsweise ein Geflecht, Gewirke, Kettengewirke, Gestricke oder Vließ sein. Günstig für die energieabsorbierende Wirkung bei Auftreffen eines Geschosses ist es, die textilen Lagen untereinander zu verbinden, beispielsweise durch Steppnähte zu vernähen, zu verkleben oder zu vernieten. Solche Pakete aus textilen Lagen, sowie deren schutzhemmende Wirkung sind an sich bekannt. Die Erfindung besteht im Einsatz eines derartigen oder anderen schußhemmenden Materials in einer Aufnahmevorrichtung für Blätter, Formulare od.dgl., insbesondere für eine einfache Schreibunterlage, wie sie in den Fig. 1 und 2 dargestellt ist.

    [0008] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist ein erster wannenförmiger Teil 3, beispielsweise aus schwarzem thermoplastischem Kunststoff vorgesehen, in den die textilen Lagen 4 eingelegt sind. Als Deckel ist dann ein zweiter wannenförmiger Teil 2 aufgesetzt, wobei die Wannenränder der beiden Teile 2 und 3 seitlich überlappen. In diesem Überlappungsbereich sind die beiden Teile 2 und 3 an den Stellen 5 miteinander wasserdicht verbunden, beispielsweise verklebt. Die Aramidfasern sind somit gegen Licht und Feuchte geschützt.

    [0009] Wesentlich ist, daß der Erfindungsgegenstand nicht nur die beschußhemmende Wirkung hat, sondern im Normalgebrauch als Schreibunterlage, Mappe od.dgl. verwendet werden kann. Dazu weist die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Schreibunterlage eine starre ebene Oberfläche 6 auf, auf der Blätter, Formulare od.dgl. aufgelegt werden können. Eine an sich bekannte federbelastete Halteklammer 7 kann ein auf die ebene Oberfläche 6 aufgelegtes Blatt 8 (strichliert in Fig. 1 angedeutet) klemmend festhalten. Natürlich ist es auch möglich, mehrere Blätter oder andere Schriftstücke auf die erfindungsgemäße Unterlage aufzulegen. Es ist auch denkbar, eine zusammenklappbare zweiteilige Mappe zur Aufnahme von Blättern oder sonstigen Schriftstücken aus beschußfestem Material nach der Idee der Erfindung aufzubauen. Die transportable Aufnahmevorrichtung kann vollständig aus beschußfestem Material bestehen oder aber Teile aus beschußfestem Material aufweisen.


    Ansprüche

    1. Transportable Aufnahmevorrichtung für Blätter, Formulare od. dgl., insbesondere Schreibunterlage (1), aus beschußfestem Material (4).
     
    2. Aufnahmevorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine wasser- und lichtdichte Hülle (2,3) vorzugsweise aus Kunststoff, in der zumindest eine schußhemmende, textile Lage (4) angeordnet ist.
     
    3. Aufnahmevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle aus Polycarbonat besteht.
     
    4. Aufnahmevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle aus zwei wannenförmigen Teilen (2,3) besteht, wobei in einen wannenförmigen Teil (3) die textilen Lagen (4) eingelegt sind und der andere wannenförmige Teil (2) als Deckel auf den ersten Teil (3) aufgesetzt ist, derart, daß die Wannenränder der beiden zusammengebauten Teile (2,3) zumindest teilweise überlappen, wobei die Wannenränder in diesem Überlappungsbereich wasserdicht miteinander verbunden, vorzugsweise verklebt sind.
     
    5. Aufnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere übereinanderliegende, miteinander verbundene, insbesondere vernähte oder verklebte, textile Lagen (4) vorgesehen sind.
     
    6. Aufnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die textile(n) Lage(n) (4) zumindest teilweise aus Aramidfasern bestehen.
     
    7. Aufnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die textile(n) Lage(n) zumindest teilweise aus vorzugsweise gereckten Polyethylenfasern bestehen.
     
    8. Aufnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch mindestens eine starre ebene Oberfläche (6) zum Auflegen von Blättern, Formulare od.dgl.
     
    9. Aufnahmevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Außenform einer im wesentlichen quaderförmigen Platte, wobei im Randbereich einer Oberfläche (6) der Platte eine vorzugsweise federbelastete Halteklammer (7) zum Halten zumindest eines auf der Oberfläche (6) aufliegenden Blattes (8) angeordnet ist.
     
    10. Verwendung von beschußfestem Material für Schreibunterlagen und andere Aufnahmevorrichtungen für Blätter, Formulare od. dgl..
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht