(19)
(11) EP 0 650 679 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.05.1995  Patentblatt  1995/18

(21) Anmeldenummer: 94115749.7

(22) Anmeldetag:  06.10.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47B 77/08, A47J 39/00, F24C 15/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR IT LI

(30) Priorität: 02.11.1993 DE 4337363

(71) Anmelder: BULTHAUP GmbH & Co.
D-84153 Aich (DE)

(72) Erfinder:
  • Langer, Otto
    D-84494 Neumarkt st. Veit (DE)
  • Haberl, Thomas
    D-83536 Freising (DE)
  • Gibowski, Heinz
    D-84155 Bodenkirchen/Binabiburg (DE)
  • Heizinger, Robert
    D-84494 Neumarkt-St. Veit (DE)

(74) Vertreter: May, Hans Ulrich, Dr. 
Patentanwalt Dr.H.U.May, Thierschstrasse 27
D-80538 München
D-80538 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Küchenmöbel mit Klimafach, besonders Wärmefach


    (57) Die Erfindung betrifft ein Küchenmöbel in Form eines in eine Küchenfront integrierbaren Küchenschranks oder Auszugs, dessen Innenflächen mit einer Metallauskleidung (3) versehen sind, wobei der Küchenschrank oder Auszug mit einer Einrichtung zum Erwärmen und/oder Kühlen und/oder Belüften und/oder Befeuchten und/oder Gefrieren (Tiefkühlen) seines Innenraumes versehen ist.




    Beschreibung


    [0001] In modernen Küchen sind die Küchenmöbel und fast alle einbaufähigen Großgeräte, besonders Schränke und Auszüge durch gleichartige Fronten zu einer einheitlichen Zeile oder Front integriert, was bei Einbaugeräten, z.B. einem Kühlschrank, eine Schlepptür an der Gerätetür erfordert. Andererseits sind Wärmeschränke für die Küche zum Warmhalten von Speisen und Geschirr bekannt, deren Wände und Tür doppelwandig aus Metall mit eingeschlossener Isolation ausgebildet sind. Solche Wärmeschränke sind aber für eine Integration in eine Küchenfront nicht vorgesehen und geeignet.

    [0002] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Küchenmöbel in Form eines in eine Küchenfront integrierbaren Küchenschranks oder Auszugs mit zu den übrigen Elementen passender Front zu schaffen, der als Klimafach, besonders Wärmefach dient und einfach und mit geringem Aufwand ohne Änderungen der sonstigen Standardmaße der Elemente einer solchen Küchenfront herstellbar ist.

    [0003] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Küchenmöbel mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.

    [0004] Das erfindungsgemäße Küchenmöbel mit Wärmefach ist demnach kein üblicher Wärmeschrank und auch kein Einbaugerät und kein Backofen, sondern hat als Küchenmöbel mehrfachen Nutzen.
    So dient es zum:
    • Vorwärmen von Tellern
    • Warmhalten von Speisen
    • Reifen von Teig
    und bei abgeschalteter Wärmefunktion auch zum
    • Lagern von Tellern und Geschirr.


    [0005] Das erfindungsgemäße Küchenmöbel hat einen in üblicher Weise gefertigten Korpus, der jedoch erfindungsgemäß mit einer Innenverkleidung aus Metall, insbesondere Edelstahl oder beschichtetem Stahlblech, versehen ist, welche wärmebeständig, leicht zu reinigen und hygienisch ist. Der Korpus selbst dient bereits als Isolierung gegenüber den angrenzenden Möbelelementen,jedoch kann die Wärmeisolation noch verstärkt werden durch eine zwischen der Innenverkleidung und dem Korpus angeordnete Isolation.

    [0006] Da keine Wärmebrücken zur Umgebung vorhanden sind, wird im Betrieb Energie eingespart, außerdem findet auch nur eine geringe Wärmeübertragung zum Griff der Tür des Schrankes oder der Frontplatte des Auszugs statt.

    [0007] Das Wärmefach ist in jede Küchenfront voll integrierbar. Tür bzw. Auszug sind mit Standardbeschlägen am Korpus gehalten. Das Metallgehäuse des Wärmefachs ist zusammengesetzt aus Baukastenteilen, die lösbar oder fest miteinander verbunden werden und entweder bauseits montierbar sind, oder auch zerlegt angeliefert oder ausgeliefert werden können, wodurch ein vorhandener Schrank als Wärmefach nachgerüstet werden kann, oder das Gehäuse wird werkseitig komplett im Schrank eingebaut,d.h.steckerfertig.

    [0008] Die Baukastenteile sind im Maß leicht veränderbar, so daß sich Breite, Höhe und Tiefe des Wärmefachs an verschiedene Gegebenheiten leicht anpassen lassen.

    [0009] Das Wärmefach kann eine oder mehrere verstellbare Fachböden alternativ auch einen herausziehbaren Fachboden oder einen Innenauszug enthalten und eine besonders vorteilhafte Ausbildung ist die Ausbildung eines Fachbodens als herausnehmbare Warmhalteplatte, die an eine in der Gehäusewand vorgesehene Steckdose anschließbar und mit den im Wärmefach warm gehaltenen Speisen unmittelbar auf den Tisch gebracht werden kann; alternativ kann die Warmhalteplatte auch gleichzeitig die Wärmequelle sein.

    [0010] Als Wärmequellen können im Wärmefach einfache Heizstrahler oder andere Heizquellen, wie z.B. gedruckte Heizungen,dienen, die beispielsweise durch ein Sicherheitsgitter vor unmittelbarer Berührung durch den Benutzer geschützt sind.

    [0011] Die Tür des Schrankes oder Frontplatte des Auszugs ist korpusseitig zweckmäßig mit einem Dichtprofil und Anschlagpuffern versehen. Als Verschluß kann ein Magnetverschluß dienen. Als Türen können auch Glastüren mit Isolierglas vorgesehen sein, wenn die Gestaltung der Front das zuläßt.

    [0012] Schließlich kann der Küchenschrank mit Wärmefach oder Auszug mit Wärmefach im Fall seines Einbaus in einen Raumteiler auch von zwei Seiten bedienbar ausgestaltet sein und Schalter zum Ein- und Ausschalten und zur Temperaturregelung können in der Griffstange oder im Schrank selbst oder außerhalb desselben angebracht sein.

    [0013] Statt als Wärmefach kann das Küchenmöbel auch als Kühl- bzw. als Klimafach ausgelegt sein, um beispielsweise Wein oder Käse und mit geeigneter Befeuchtung auch Obst und Gemüse zu lagern.

    [0014] Das Fach kann schließlich mit Einrichtungen zum Belüften mit Zuluft oder Abluft über den Küchenraum oder Außenraum eingerichtet sein und einem Feuchteaggregat zur Zuführung von Feuchtigkeit verwendbar sein.

    [0015] Eine Temperaturregelung kann sowohl beim Betrieb als Wärmefach wie als Kühlfach vorgesehen sein. Bei entsprechender Isolation ist auch eine Ausbildung als Tiefkühlfach möglich. Kühl-, Belüftungs- und Befeuchtungsaggregate werden in üblicher Weise in der Nähe des Küchenmöbels, jedoch außerhalb des Klima- oder Wärmefachs angeordnet und/oder sind in das Klimafach integriert und leicht austauschbar.

    [0016] Besonders beachtlich ist, daß das erfindungsgemäße Klima- oder Wärmefach auch nachträglich in einen vorhandenen integrierten Küchenschrank eingebaut werden kann.Wenn es zeitweise nicht als Wärme- oder Klimafach benutzt wird, kann es selbstverständlich auch zur Aufbewahrung von Geschirr und anderen Gegenständen dienen.

    [0017] Die Erfindung wird weiter erläutert durch die folgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. Hierin zeigen:
    • Fig.1 eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Küchenschranks mit Wärmefach;
    • Fig.2 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Auszugs als Wärmefach;
    • Fig.3 eine schematische Explosionszeichnung der Elemente aus denen die das Wärmefachgehäuse bildende Innenwandverkleidung zusammengesetzt ist;
    • Fig.4 eine Seitenansicht bei aufgeklappter Tür und senkrechtem Schnitt durch den erfindungsgemäßen Küchenschrank mit Wärmefach und einer eingelegten Warmhalteplatte;
    • Fig.5 eine perspektivische Ansicht der Warmhalteplatte der Fig.4;
    • Fig.6 einen horizontalen Schnitt durch den Korpus und das Wärmefach der Fig.4 bei geschlossener Tür;
    • Fig.7 eine Einzelheit der Scharnierverbindung von Korpus und Tür im horizontalen Schnitt;
    • Fig.8 einen Teilschnitt durch den Boden des Wärmefachs in Seitenansicht;
    • Fig.9 eine Einzelheit der Griffstange der Fig.7;
    • Fig.10 einen schematischen Grundriß des erfindungsgemäßen Küchenschranks oder Auszugs als Raumteiler.


    [0018] Fig.1 zeigt einen erfindungsgemäßen Küchenschrank K mit einem Wärmefach, das in den Korpus 1 eingebaut ist und Wände 3 aus Edelstahlblech aufweist, wobei auch die Tür 4 an ihrer Innenseite eine Edelstahlverkleidung 3 trägt. Im Schrank befindet sich ein üblicher verstellbarer Fachboden. Der Auszug unterhalb des Schrankes hat keine unmittelbare Beziehung zur Erfindung, sondern zeigt nur die Möglichkeit, den erfindungsgemäßen Schrank mit anderen üblichen Elementen als Unterschrank, Hochschrank, mittelhoher Schrank, Oberschrank in einer Küchenfront in ergonomisch sinnvoller Höhe zu integrieren.

    [0019] Fig.2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, nämlich die Ausbildung des Wärmefachs als Auszug, der in einem Korpus 2 mittels (nicht gezeigter) Schienen verschiebbar ist und eine Frontplatte 5 mit Griffleiste 10 aufweist. Die Innenwände von Korpus und Frontplatte sind wiederum jeweils mit einer Metallauskleidung 3 versehen. Im Innenraum des Auszugs können Anzeige-, Regulier- oder Beleuchtungselemente 12 angeordnet sein.

    [0020] Fig. 3 zeigt den Aufbau der Metallauskleidung 3 aus Einzelelementen mit schmaler Abkantung 3', die nach dem Baukastenprinzip lösbar, z.B. durch Schrauben oder Stecken oder fest durch Schweißen, Nieten zusammengefügt werden können, und zwar entweder bei der Herstellung des Küchenschranks oder Auszugs oder bei der nachträglichen Umrüstung eines vorhandenen Küchenschranks oder Auszugs als Wärmefach. Die Metallauskleidung 3 kann aus Folie oder Blech aus rostfreiem Stahl oder auch aus emailliertem, pulverbeschichtetem oder mit einer temperaturfesten Kunststoffbeschichtung versehenem Stahlblech bestehen.

    [0021] Wegen der nur schmalen Abkantung 3', welche die Kanten der Isolation 6 überdeckt, findet wie erwünnscht nur eine ganz geringe Wärmeübertragung nach außen statt.

    [0022] Fig.4 zeigt schematisch eine Seitenansicht, teilweise im vertikalen Schnitt des Küchenschranks mit Wärmefach der Fig.1, wobei der Fachboden ersetzt ist durch eine Warmhalteplatte 9, die mit einem Stecker in eine der Stromversorgung dienende Steckdose 8 in der Schrankrückwand einsteckbar ist.

    [0023] Die Tür 4 ist wie ersichtlich mit Standardscharnieren am Korpus des Schrankes befestigt. Zwischen Korpus 1 und der Metallauskleidung 3 ist eine Isolation 6 angeordnet, welche die Wärmeisolierung verbessert, die bereits durch die aus Holz bestehenden Wände des Korpus gegeben ist.

    [0024] Fig.5 zeigt die Warmhalteplatte schematisch in perspektivischer Ansicht. Die Warmhalteplatte ist mittels ihrer seitlichen Griffe leicht und sicher hantierbar.

    [0025] Fig.6 zeigt einen horizontalen Schnitt durch den Korpus des Schranks der Fig.1 und zeigt besonders die in den hinteren beiden Ecken angeordneten Heizstäbe 7 und ihre Schutzabdeckung, welche eine unmittelbare Berührung der Heizstäbe durch den Benutzer verhindert.

    [0026] Fig.7 zeigt eine Einzelheit der Küchenfront im horizontalen Schnitt. An der Innenseite der Metallauskleidung 3 der mittels eines Standardscharniers am Korpus gehaltenen Tür 4 ist eine Dichtlippe 13 angebracht. Wie ersichtlich führt eine elektrische Leitung 14 von der Griffstange 10 durch die Tür und die Isolation am Korpus, um im Griff vorhandene Anzeige- und Schaltelemente mit der Stromversorgung und den Heizstäben zu verbinden.

    [0027] Fig.8 zeigt eine Seitenansicht des Bodens im vertikalen Schnitt. Da die schmale Abkantung 3' der Metallauskleidung 3 die den Korpus 1 bildende Spanplatte nur über eine kleine Kontaktfläche berührt, findet nur eine ganz geringe Wärmeübertragung statt.

    [0028] Fig.9 zeigt schematisch eine Teilansicht einer Tür oder Auszugfront mit der Griffstange 10 und in diese integrierten Schaltern 11 und Anzeigeelementen 15.

    [0029] Schließlich zeigt Fig. 10 schematisch die Ausbildung des erfindungsgemäßen Küchenmöbels mit Wärme- oder Klimafach als von zwei Seiten bedienbarer Raumteiler, wobei das Küchenmöbel als Schrank mit gegenüberliegenden Türen oder als nach zwei Seiten verschiebbarer Auszug mit zwei gegenüberliegenden Frontplatten ausgebildet sein kann.


    Ansprüche

    1. Küchenmöbel in Form eines in eine Küchenfront als Unterschrank, Hochschrank, mittelhoher Schrank, Oberschrank in ergonomisch sinnvoller Höhe integrierbaren Küchenschranks oder Auszugs (K), dadurch gekennzeichnet, daß die Innenflächen des Küchenschrank- oder Auszugs-Korpus (1,2) mit einer Metallauskleidung (3) versehen sind und der Küchenschrank oder Auszug mit einer Einrichtung zum Erwärmen und/oder Kühlen und/oder Gefrieren (Tiefkühlen) und/oder Belüften seines Innenraums versehen ist, um ein Wärme- oder Klimafach zu bilden.
     
    2. Küchenmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Metallauskleidung (3) und dem Korpus (1,2) und der Front- oder Türplatte (4,5) jeweils eine Isolation (6) vorgesehen ist.
     
    3. Küchenmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallauskleidung (3) aus Normteilen baukastenartig zusammengesetzt und in den Küchenschrank oder Auszugkorpus einsetzbar ist.
     
    4. Küchemöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallauskleidung (3) aus Folie oder Blech aus rostfreiem Stahl oder Stahlblech, das pulverbeschichtet oder emailliert oder mit einer temperaturfesten Kunststoffbeschichtung versehen ist, besteht.
     
    5. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum wenigstens eine regelbare Heizvorrichtung (7) angeordnet ist.
     
    6. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum ein elektrischer Anschluß (8) für eine in den Innenraum einsetzbare elektrisch heizbare Warmhalteplatte (9) vorgesehen ist.
     
    7. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Küchenschrank mit zwei gegenüberliegenden Türen (4) oder der Auszug mit zwei gegenüberliegenden Fronten (5) ausgerüstet ist.
     
    8. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß seine Tür (4) oder eine oder beide seiner Türen aus Isolierglas bestehen.
     
    9. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Erwärmen oder Kühlen oder Befeuchten regelbar ist und zur Regelung dienende Schalter (11) an oder in einer Griffstange (10) der Tür oder Front (4,5) angeordnet sind.
     
    10. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallauskleidung (3) schmale Abkantungen (3') aufweist, welche die Isolation (6) überdecken und nur ganz geringe Wärmeübertragung zulassen.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht