[0001] In modernen Küchen sind die Küchenmöbel und fast alle einbaufähigen Großgeräte, besonders
Schränke und Auszüge durch gleichartige Fronten zu einer einheitlichen Zeile oder
Front integriert, was bei Einbaugeräten, z.B. einem Kühlschrank, eine Schlepptür an
der Gerätetür erfordert. Andererseits sind Wärmeschränke für die Küche zum Warmhalten
von Speisen und Geschirr bekannt, deren Wände und Tür doppelwandig aus Metall mit
eingeschlossener Isolation ausgebildet sind. Solche Wärmeschränke sind aber für eine
Integration in eine Küchenfront nicht vorgesehen und geeignet.
[0002] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Küchenmöbel in Form eines in eine
Küchenfront integrierbaren Küchenschranks oder Auszugs mit zu den übrigen Elementen
passender Front zu schaffen, der als Klimafach, besonders Wärmefach dient und einfach
und mit geringem Aufwand ohne Änderungen der sonstigen Standardmaße der Elemente einer
solchen Küchenfront herstellbar ist.
[0003] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Küchenmöbel mit den im Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0004] Das erfindungsgemäße Küchenmöbel mit Wärmefach ist demnach kein üblicher Wärmeschrank
und auch kein Einbaugerät und kein Backofen, sondern hat als Küchenmöbel mehrfachen
Nutzen.
So dient es zum:
- Vorwärmen von Tellern
- Warmhalten von Speisen
- Reifen von Teig
und bei abgeschalteter Wärmefunktion auch zum
- Lagern von Tellern und Geschirr.
[0005] Das erfindungsgemäße Küchenmöbel hat einen in üblicher Weise gefertigten Korpus,
der jedoch erfindungsgemäß mit einer Innenverkleidung aus Metall, insbesondere Edelstahl
oder beschichtetem Stahlblech, versehen ist, welche wärmebeständig, leicht zu reinigen
und hygienisch ist. Der Korpus selbst dient bereits als Isolierung gegenüber den angrenzenden
Möbelelementen,jedoch kann die Wärmeisolation noch verstärkt werden durch eine zwischen
der Innenverkleidung und dem Korpus angeordnete Isolation.
[0006] Da keine Wärmebrücken zur Umgebung vorhanden sind, wird im Betrieb Energie eingespart,
außerdem findet auch nur eine geringe Wärmeübertragung zum Griff der Tür des Schrankes
oder der Frontplatte des Auszugs statt.
[0007] Das Wärmefach ist in jede Küchenfront voll integrierbar. Tür bzw. Auszug sind mit
Standardbeschlägen am Korpus gehalten. Das Metallgehäuse des Wärmefachs ist zusammengesetzt
aus Baukastenteilen, die lösbar oder fest miteinander verbunden werden und entweder
bauseits montierbar sind, oder auch zerlegt angeliefert oder ausgeliefert werden können,
wodurch ein vorhandener Schrank als Wärmefach nachgerüstet werden kann, oder das Gehäuse
wird werkseitig komplett im Schrank eingebaut,d.h.steckerfertig.
[0008] Die Baukastenteile sind im Maß leicht veränderbar, so daß sich Breite, Höhe und Tiefe
des Wärmefachs an verschiedene Gegebenheiten leicht anpassen lassen.
[0009] Das Wärmefach kann eine oder mehrere verstellbare Fachböden alternativ auch einen
herausziehbaren Fachboden oder einen Innenauszug enthalten und eine besonders vorteilhafte
Ausbildung ist die Ausbildung eines Fachbodens als herausnehmbare Warmhalteplatte,
die an eine in der Gehäusewand vorgesehene Steckdose anschließbar und mit den im Wärmefach
warm gehaltenen Speisen unmittelbar auf den Tisch gebracht werden kann; alternativ
kann die Warmhalteplatte auch gleichzeitig die Wärmequelle sein.
[0010] Als Wärmequellen können im Wärmefach einfache Heizstrahler oder andere Heizquellen,
wie z.B. gedruckte Heizungen,dienen, die beispielsweise durch ein Sicherheitsgitter
vor unmittelbarer Berührung durch den Benutzer geschützt sind.
[0011] Die Tür des Schrankes oder Frontplatte des Auszugs ist korpusseitig zweckmäßig mit
einem Dichtprofil und Anschlagpuffern versehen. Als Verschluß kann ein Magnetverschluß
dienen. Als Türen können auch Glastüren mit Isolierglas vorgesehen sein, wenn die
Gestaltung der Front das zuläßt.
[0012] Schließlich kann der Küchenschrank mit Wärmefach oder Auszug mit Wärmefach im Fall
seines Einbaus in einen Raumteiler auch von zwei Seiten bedienbar ausgestaltet sein
und Schalter zum Ein- und Ausschalten und zur Temperaturregelung können in der Griffstange
oder im Schrank selbst oder außerhalb desselben angebracht sein.
[0013] Statt als Wärmefach kann das Küchenmöbel auch als Kühl- bzw. als Klimafach ausgelegt
sein, um beispielsweise Wein oder Käse und mit geeigneter Befeuchtung auch Obst und
Gemüse zu lagern.
[0014] Das Fach kann schließlich mit Einrichtungen zum Belüften mit Zuluft oder Abluft über
den Küchenraum oder Außenraum eingerichtet sein und einem Feuchteaggregat zur Zuführung
von Feuchtigkeit verwendbar sein.
[0015] Eine Temperaturregelung kann sowohl beim Betrieb als Wärmefach wie als Kühlfach vorgesehen
sein. Bei entsprechender Isolation ist auch eine Ausbildung als Tiefkühlfach möglich.
Kühl-, Belüftungs- und Befeuchtungsaggregate werden in üblicher Weise in der Nähe
des Küchenmöbels, jedoch außerhalb des Klima- oder Wärmefachs angeordnet und/oder
sind in das Klimafach integriert und leicht austauschbar.
[0016] Besonders beachtlich ist, daß das erfindungsgemäße Klima- oder Wärmefach auch nachträglich
in einen vorhandenen integrierten Küchenschrank eingebaut werden kann.Wenn es zeitweise
nicht als Wärme- oder Klimafach benutzt wird, kann es selbstverständlich auch zur
Aufbewahrung von Geschirr und anderen Gegenständen dienen.
[0017] Die Erfindung wird weiter erläutert durch die folgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen,
die in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. Hierin zeigen:
- Fig.1 eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Küchenschranks
mit Wärmefach;
- Fig.2 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Auszugs als Wärmefach;
- Fig.3 eine schematische Explosionszeichnung der Elemente aus denen die das Wärmefachgehäuse
bildende Innenwandverkleidung zusammengesetzt ist;
- Fig.4 eine Seitenansicht bei aufgeklappter Tür und senkrechtem Schnitt durch den erfindungsgemäßen
Küchenschrank mit Wärmefach und einer eingelegten Warmhalteplatte;
- Fig.5 eine perspektivische Ansicht der Warmhalteplatte der Fig.4;
- Fig.6 einen horizontalen Schnitt durch den Korpus und das Wärmefach der Fig.4 bei
geschlossener Tür;
- Fig.7 eine Einzelheit der Scharnierverbindung von Korpus und Tür im horizontalen Schnitt;
- Fig.8 einen Teilschnitt durch den Boden des Wärmefachs in Seitenansicht;
- Fig.9 eine Einzelheit der Griffstange der Fig.7;
- Fig.10 einen schematischen Grundriß des erfindungsgemäßen Küchenschranks oder Auszugs
als Raumteiler.
[0018] Fig.1 zeigt einen erfindungsgemäßen Küchenschrank K mit einem Wärmefach, das in den
Korpus 1 eingebaut ist und Wände 3 aus Edelstahlblech aufweist, wobei auch die Tür
4 an ihrer Innenseite eine Edelstahlverkleidung 3 trägt. Im Schrank befindet sich
ein üblicher verstellbarer Fachboden. Der Auszug unterhalb des Schrankes hat keine
unmittelbare Beziehung zur Erfindung, sondern zeigt nur die Möglichkeit, den erfindungsgemäßen
Schrank mit anderen üblichen Elementen als Unterschrank, Hochschrank, mittelhoher
Schrank, Oberschrank in einer Küchenfront in ergonomisch sinnvoller Höhe zu integrieren.
[0019] Fig.2 zeigt eine andere Ausführungsform der Erfindung, nämlich die Ausbildung des
Wärmefachs als Auszug, der in einem Korpus 2 mittels (nicht gezeigter) Schienen verschiebbar
ist und eine Frontplatte 5 mit Griffleiste 10 aufweist. Die Innenwände von Korpus
und Frontplatte sind wiederum jeweils mit einer Metallauskleidung 3 versehen. Im Innenraum
des Auszugs können Anzeige-, Regulier- oder Beleuchtungselemente 12 angeordnet sein.
[0020] Fig. 3 zeigt den Aufbau der Metallauskleidung 3 aus Einzelelementen mit schmaler
Abkantung 3', die nach dem Baukastenprinzip lösbar, z.B. durch Schrauben oder Stecken
oder fest durch Schweißen, Nieten zusammengefügt werden können, und zwar entweder
bei der Herstellung des Küchenschranks oder Auszugs oder bei der nachträglichen Umrüstung
eines vorhandenen Küchenschranks oder Auszugs als Wärmefach. Die Metallauskleidung
3 kann aus Folie oder Blech aus rostfreiem Stahl oder auch aus emailliertem, pulverbeschichtetem
oder mit einer temperaturfesten Kunststoffbeschichtung versehenem Stahlblech bestehen.
[0021] Wegen der nur schmalen Abkantung 3', welche die Kanten der Isolation 6 überdeckt,
findet wie erwünnscht nur eine ganz geringe Wärmeübertragung nach außen statt.
[0022] Fig.4 zeigt schematisch eine Seitenansicht, teilweise im vertikalen Schnitt des Küchenschranks
mit Wärmefach der Fig.1, wobei der Fachboden ersetzt ist durch eine Warmhalteplatte
9, die mit einem Stecker in eine der Stromversorgung dienende Steckdose 8 in der Schrankrückwand
einsteckbar ist.
[0023] Die Tür 4 ist wie ersichtlich mit Standardscharnieren am Korpus des Schrankes befestigt.
Zwischen Korpus 1 und der Metallauskleidung 3 ist eine Isolation 6 angeordnet, welche
die Wärmeisolierung verbessert, die bereits durch die aus Holz bestehenden Wände des
Korpus gegeben ist.
[0024] Fig.5 zeigt die Warmhalteplatte schematisch in perspektivischer Ansicht. Die Warmhalteplatte
ist mittels ihrer seitlichen Griffe leicht und sicher hantierbar.
[0025] Fig.6 zeigt einen horizontalen Schnitt durch den Korpus des Schranks der Fig.1 und
zeigt besonders die in den hinteren beiden Ecken angeordneten Heizstäbe 7 und ihre
Schutzabdeckung, welche eine unmittelbare Berührung der Heizstäbe durch den Benutzer
verhindert.
[0026] Fig.7 zeigt eine Einzelheit der Küchenfront im horizontalen Schnitt. An der Innenseite
der Metallauskleidung 3 der mittels eines Standardscharniers am Korpus gehaltenen
Tür 4 ist eine Dichtlippe 13 angebracht. Wie ersichtlich führt eine elektrische Leitung
14 von der Griffstange 10 durch die Tür und die Isolation am Korpus, um im Griff vorhandene
Anzeige- und Schaltelemente mit der Stromversorgung und den Heizstäben zu verbinden.
[0027] Fig.8 zeigt eine Seitenansicht des Bodens im vertikalen Schnitt. Da die schmale Abkantung
3' der Metallauskleidung 3 die den Korpus 1 bildende Spanplatte nur über eine kleine
Kontaktfläche berührt, findet nur eine ganz geringe Wärmeübertragung statt.
[0028] Fig.9 zeigt schematisch eine Teilansicht einer Tür oder Auszugfront mit der Griffstange
10 und in diese integrierten Schaltern 11 und Anzeigeelementen 15.
[0029] Schließlich zeigt Fig. 10 schematisch die Ausbildung des erfindungsgemäßen Küchenmöbels
mit Wärme- oder Klimafach als von zwei Seiten bedienbarer Raumteiler, wobei das Küchenmöbel
als Schrank mit gegenüberliegenden Türen oder als nach zwei Seiten verschiebbarer
Auszug mit zwei gegenüberliegenden Frontplatten ausgebildet sein kann.
1. Küchenmöbel in Form eines in eine Küchenfront als Unterschrank, Hochschrank, mittelhoher
Schrank, Oberschrank in ergonomisch sinnvoller Höhe integrierbaren Küchenschranks
oder Auszugs (K), dadurch gekennzeichnet, daß die Innenflächen des Küchenschrank- oder Auszugs-Korpus (1,2) mit einer Metallauskleidung
(3) versehen sind und der Küchenschrank oder Auszug mit einer Einrichtung zum Erwärmen
und/oder Kühlen und/oder Gefrieren (Tiefkühlen) und/oder Belüften seines Innenraums
versehen ist, um ein Wärme- oder Klimafach zu bilden.
2. Küchenmöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Metallauskleidung (3) und dem Korpus (1,2) und der Front- oder
Türplatte (4,5) jeweils eine Isolation (6) vorgesehen ist.
3. Küchenmöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallauskleidung (3) aus Normteilen baukastenartig zusammengesetzt und
in den Küchenschrank oder Auszugkorpus einsetzbar ist.
4. Küchemöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallauskleidung (3) aus Folie oder Blech aus rostfreiem Stahl oder Stahlblech,
das pulverbeschichtet oder emailliert oder mit einer temperaturfesten Kunststoffbeschichtung
versehen ist, besteht.
5. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum wenigstens eine regelbare Heizvorrichtung (7) angeordnet ist.
6. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Innenraum ein elektrischer Anschluß (8) für eine in den Innenraum einsetzbare
elektrisch heizbare Warmhalteplatte (9) vorgesehen ist.
7. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Küchenschrank mit zwei gegenüberliegenden Türen (4) oder der Auszug mit
zwei gegenüberliegenden Fronten (5) ausgerüstet ist.
8. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß seine Tür (4) oder eine oder beide seiner Türen aus Isolierglas bestehen.
9. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Erwärmen oder Kühlen oder Befeuchten regelbar ist und zur
Regelung dienende Schalter (11) an oder in einer Griffstange (10) der Tür oder Front
(4,5) angeordnet sind.
10. Küchenmöbel nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallauskleidung (3) schmale Abkantungen (3') aufweist, welche die Isolation
(6) überdecken und nur ganz geringe Wärmeübertragung zulassen.