[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Simulation der lastabhängigen Stößelkippung
von mechanischen Pressen auf einer hydraulischen Einarbeitungspresse gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Außermittig den Pressenstößel angreifende Kräfte bewirken eine Kippung des Stößels.
Das Maß der Stößelkippung ist eine wichtige Größe zur Beurteilung der Güte von Pressen,
da hiervon auch die Formgenauigkeit des bearbeiteten Werkstückes bzw. des Blechteils
abhängt.
Bei hydraulischen Pressen, insbesondere SMC-Pressen (DD-PS 289 970, DE-OS 37 26 578),
ist es bekannt, zur Regelung des Parallellaufs an den Eckpunkten des Pressentisches
die Lage des Stößels erfassende Wegmeßsysteme sowie mindestens vier mit Drucköl beaufschlagbare
Gegenhaltezylinder anzuordnen, die zumindest im Arbeitsbereich der Presse eine im
Sinne einer Kompensation der Parallelitätsabweichungen der Stößelbewegung entgegenwirkende
Kraft aufbringen. Die Druckbeaufschlagung der Gegenhaltezylinder erfolgt mittels Servoventilen,
die ihrerseits durch eine elektronische Vergleicher- und Auswerteschaltung in Abhängigkeit
von den durch das jeweils zugeordnete Wegmeßsystem erfaßten Parallelitätsabweichungen
ansteuerbar sind.
[0003] Bei mechanischen Pressen, die im allgemeinen keine zusätzlichen Einrichtungen zur
Regelung des Parallellaufs enthalten, wird das fehlerbehaftete Verhalten der jeweiligen
Presse bei der Einarbeitung des Werkzeuges mit berücksichtigt. Bei dem u.U. langwierigen
Einarbeitungsprozeß steht die Presse für Produktionsaufgaben nicht zur Verfügung.
Das Einarbeiten von Werkzeugen erfolgt deshalb häufig nicht auf hochproduktiven mechanischen
Produktionspressen, sondern auf hydraulischen Einarbeitungspressen. Werden die eingearbeiteten
Werkzeuge in den Produktionspressen eingesetzt, sind oft noch Korrekturarbeiten erforderlich,
die die Produktionssicherheit und damit die Produktivität senken. Hauptursache ist
die lastabhängige Stößelkippung der Produktionspresse, die auf der hydraulischen Einarbeitungspresse
nicht vorempfunden und simuliert werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, nach dem das Kippungsverhalten
von Produktionspressen mit unterschiedlicher Federsteife auf einer hydraulischen Einarbeitungspresse
mit einfachen Mitteln simuliert werden kann.
Erfindungsgemäß wird das durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 beschriebenen
Merkmale erreicht. Weitere detaillierte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Ansprüchen 2 und 3 beschrieben.
Für die Simulation des Kippungsverhaltens von Produktionspressen an hydraulischen
Pressen stehen experimentell an den Produktionspressen ermittelte Funktionsverläufe
der Kippung des Stößels (k
x,y) in Abhängigkeit des Kippmomentes (M
kx,ky) für beide Achsen (x,y) zur Verfügung.
Bei der Kippungssimulation besteht nun die Zielstellung, in Abhängigkeit des tatsächlich
wirkenden Kippmomentes (bezogen auf die jeweilige Achse) den Stößel nur so weit kippen
zu lassen, wie es die in einer Steuerung gespeicherten Funktionsverläufe

und

oder

und

der zu simulierenden Produktionspresse angeben.
Zu diesem Zweck wird die von den z. B. SMC-Pressen bekannte Kurzhubtechnik eingesetzt.
Sie besteht aus vier an den Eckpunkten des Pressentisches angeordneten Hydraulikzylindern,
die jeweils mittels eines Servoventils und einer Regeleinrichtung steuer- bzw. regelbar
sind. Die vier Hydraulikzylinder sind mit Druckaufnehmern ausgestattet, die eine kontinuierliche
Druckmessung in den Zylinderräumen zulassen. Der Stößel setzt bei seiner Abwärtsbewegung
kurz vor Beginn des Arbeitsbereiches auf die ausgefahrenen Kolben der Arbeitszylinder
auf und verdrängt bei seiner Weiterbewegung das Druckmedium aus den Zylinderräumen.
[0004] Innerhalb des Arbeitsbereiches des Pressenstößels ist dieser durch seinen Antrieb
(Preßzylinder) und durch die Kurzhubzylinder beidseitig verspannt. Der unbelastete
Stößel (auf den keine Verfahrenskraft wirkt) kann bewußt in eine bestimmte Lage gekippt
werden, indem jeweils zwischen zwei Zylinderpaaren (vorn - hinten, links - rechts)
unterschiedlich hohe Drücke erzeugt werden.
Um einen außermittig belasteten Stößel in seiner idealen Parallellage zum Pressentisch
zu halten, müssen zwischen den Zylinderpaaren (vorn - hinten, links - rechts) ebenfalls
verschieden große Drücke eingestellt werden, die den Gleichgewichtszustand zur außermittig
wirkenden Kraft wieder herstellen. Die im Gleichgewichtszustand auftretenden Druckdifferenzen
repräsentieren die Größe der tatsächlich wirkenden Kippmomente.
Ein sich bezüglich Richtung und Zeit änderndes Kippmoment kann jedoch ohne Zuhilfenahme
zusätzlicher Sensoren auf direktem Wege nicht rückwirkungsfrei ermittelt werden.
Weiterhin ist an jeder Stößelecke ein Wegmeßsystem angebracht, das den Abstand zwischen
Pressenstößel und Pressentisch mit einer hohen Auflösung erfaßt. Aus dem Vergleich
der vier Abstandsmaße kann die Stößelkippung ermittelt werden.
Die Erfindung ermöglicht es nun, aus der vorgegebenen Zuordnung von Kippung zu Kippmoment
für jede Achse den Stößel definiert zu kippen und auf Änderungen des Kippmomentes
schnell zu reagieren.
Dabei wird zuerst die Wirkung, also die Kippung erfaßt und danach wird die Ursache,
das Kippmoment durch ein Gegenmoment kompensiert, indem unterschiedliche Drücke in
den Gegenhaltezylindern geregelt werden, bis anhand der gespeicherten Kippungsfunktion
ein Gleichgewichtszustand erreicht ist. Für den Gleichgewichtszustand ist kennzeichnend,
daß das eingestellte Gegenmoment genau die Stößelkippung zuläßt, die gemäß der gespeicherten
Kippungsfunktion dem Kippmoment entspricht. Ändert sich das Kippmoment, so wird anhand
der sich ergebenden Stößelkippung das Gegenmoment nachgeregelt. Mit Hilfe des Gegenmomentes
wird dafür gesorgt, daß der Stößel bei außermittiger Belastung nicht weiter als vereinbart
kippt und bei nachlassendem Kippmoment wieder in seine Ausgangslage zurückkehrt.
Die Erfindung wird nachstehend an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die
zugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Darstellung der auf die Stößelfläche der Presse wirkenden Kippmomente
bei außermittiger Belastung,
- Fig. 2:
- eine Regeleinrichtung für die Stößelkippung als Blockschaltbild,
- Fig.3:
- die Schaltungsanordnung zu Fig. 2,
- Fig. 4:
- eine zweite Ausführung der Regeleinrichtung als Blockschaltbild und
- Fig. 5:
- die Schaltungsanordnung zu Fig. 4.
[0005] Die Geräteanordnung zur lastabhängigen Kippungsregelung (Figur 1, 3, 5) besteht aus
den vier jeweils in einem Eckpunkt des Stößels 1 angeordneten Anschlagspindeln 2,
den dazugehörigen Gegenhaltezylindern 3 einschließlich Wegmeßsystemen 4, Druckmeßsystemen
5 und Regelventilen 6 sowie einer elektronischen Regeleinrichtung 7.
[0006] Die mit dem Pressenstößel 1 verbundenen Anschlagspindeln 2 dienen der Einstellung
des Arbeitsbereiches der Einrichtung und werden je nach Werkzeugabmessungen so eingestellt,
daß sie während des Umformvorganges die mit dem Pressentisch verbundenen Gegenhaltezylinder
3 sowie die Wegmeßsysteme 4 betätigen. Die Regelventile 6 dienen zur Beeinflussung
der Drücke bzw. Kräfte in den Gegenhaltezylindern 3, die über die Druckmeßsysteme
5 an die Regeleinrichtung 7 gemeldet werden. Die Regeleinrichtung 7 erzeugt anhand
der Signale aus den Druck- und Wegmeßsystemen 4,5 sowie der eingegebenen Regelparameter
die Ansteuersignale für die Regelventile 6.
Die Regeleinrichtung 7 (Fig. 2 und 3) besteht aus folgenden Komponenten:
- vier Kraftreglern 11 mit Korrektureinrichtung,
- der Einrichtung zur Ermittlung der Stößelkippungen 12,
- der Einrichtung zur Ermittlung der Sollwerte für die Gegenhaltemomente in x- und y-Richtung
13 und
- der Einrichtung zur Verteilung der Sollwerte für die Gegenhaltekräfte 14,14a auf die
vier Gegenhaltezylinder 3.
[0007] Die Kraftregler 11 sind jeweils einem Gegenhaltezylinder 3 zugeordnet und beeinflussen
über Regelventile 6 die Gegenhaltekräfte zur Begrenzung der Stößelkippung. Sie sind
beispielsweise als PID-Regler ausgebildet, wobei die Regelparameter (P-, I-, D-Anteile)
durch Korrektureinrichtungen an das Verhalten der Regelstrecke angepaßt werden können.
Hierdurch wird es z.B. möglich, störende Einflüsse aus dem Verhalten der Regelventile
6 sowie aus dem variablen Volumen der Ölsaulen in den Gegenhaltezylindern 3 zu eliminieren.
Die Istwertrückführung erfolgt über Druckmeßsysteme 5, wobei beim Einsatz von Differentialzylindern
über zwei jeweils dem oberen und unteren Zylinderraum zugeordnete Druckmeßsysteme
5 und Einrichtungen zur Bildung einer flächenbewerteten Differenz 15 Zur jeweiligen
Gegenhaltekraft proportionale Istwertsignale erzeugt werden. Die Rückführung dieser
Signale erfolgt auf Summierpunkte 16, über die durch ein zusätzliches Offsetsignal
(F
min) auch die minimale Gegenhaltekraft vorgegeben werden kann.
In einer weiteren Systemkomponente (Einrichtung 13) werden getrennt nach x- und y-Richtung
des Stößels 1 die Gegenhaltemomente ermittelt, die erforderlich sind, die Stößelkippung
auf den gewünschten Wert zu begrenzen. Hierfür werden zunächst aus den Weg-Ist-Werten
der vier Stößeleckpunkte durch zwei Summiereinrichtungen 12 der Stößelkippung in x-
und y-Richtung proportionale Signale k
x und k
y erzeugt. Je nach Richtung (Vorzeichen) der ermittelten Kippungen erfolgt eine Zuordnung
der Signale auf jeweils zwei Signalpfade, die wiederum bestimmten Gruppen von Gegenhaltezylindern
3 zugeordnet sind (Verteiler 14a). Aus diesen Signalen (k
x1, k
x2, k
y1, k
y2) werden dann mit Hilfe der Kippungskennlinien

und

die Gegenhaltemomente ermittelt bzw. die dazu proportionalen Signale (M
x1, M
x2, M
y1, M
y2) erzeugt. Die Kippungskennlinien können an realen Pressen gemessen und als Parameter
in die Regeleinrichtung 7 eingegeben werden.
Die Zuordnung dieser Momentensignale auf die vier Gegenhaltezylinder 3 und somit die
Bildung der Kraft- bzw. Drucksollwerte erfolgt durch eine Summiereinrichtung 14, deren
Summierpunkte den vier Kraftreglern 11 zugeordnet sind. Hierbei werden für jeden Kraftregler
11 die ihm zugeordneten Komponenten der Gegenhaltemomente in x- und y-Richtung aufsummiert.
Die Ausregelung der so ermittelten Sollwerte erfolgt durch die schon beschriebenen
Kraftregler 11. Dadurch wird erreicht, daß nach Auftreten eines Kippmomentes der Stößel
1 so weit kippen kann, bis in Abhängigkeit vom Kippweg ein zum Kippmoment gleichgroßes
Gegenhaltemoment aufgebaut ist.
[0008] Bei einer weiteren Ausführung (Fig. 4 und 5) wird davon ausgegangen, daß ein bewußtes
Kippen des Stößels um einen definierten Betrag möglich ist, wenn eine definierte Steifigkeit
(

) für jeden Eckpunkt des Stößels 1 steuer- bzw. regelbar ist.
[0009] Im einfachsten Falle besteht für das Kippungsverhalten von Produktionspressen ein
linearer Zusammenhang zwischen Kippung und Kippmoment. Dann ist die Steifigkeit, die
mit jedem Gegenhaltezylinder 3 nachgebildet werden muß, konstant. Das bedeutet, daß
z.B. eine übergeordnete Steuerung 23 zuerst für jede Achse (x,y) die Steifigkeiten
berechnet und anschließend durch Überlagerung in einer Sollwertverteilung 24 jedem
der vier Gegenhaltzylinder 3 einen Steifigkeits-Sollwert zuordnet. Die Regeleinrichtung
7 jedes Gegenhaltezylinders 3 hat die Aufgabe, die Nachgiebigkeit des Gegenhaltezylinders
3 konstantzuhalten.
Die durch die jeweiligen Zylinder 3 auf den Stößel 1 ausgeübte Kraft wird aus den
Flächen und Druckwerten des Gegenhaltezylinders 3 ermittelt. Aus den gemessenen Abstandswerten
zwischen Stößel 1 und Tisch werden in einer Einrichtung 22 die momentanen Kippungswerte
des Stößels 1 errechnet. Für jeden Gegenhaltezylinder 3 wird aus der ermittelten Kraft
F
i und der errechneten Kippung △ s
i in einer Einrichtung zur Steifeberechnung 27 die momentane Steifigkeit c
i bestimmt und in einem Summierpunkt 26 mit dem Sollwert verglichen. Die aus diesem
Vergleich resultierende Differenz wird dem Steiferegler 21 übermittelt. Dieser ändert
mittels eines Servoventils 6 das Druckverhältnis im Gegenhaltezylinder 3 derart, daß
die daraus resultierende Steifigkeit mit dem Sollwert übereinstimmt.
Besteht bei Produktionspressen kein linearer Zusammenhang zwischen der Stößelkippung
und dem Kippmoment, so wird, wie in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist, der Sollwert
in Abhängigkeit von der gemessenen Stößelkippung ermittelt. Dazu dienen die in einer
Steuerung gespeicherten Steifigkeits-Kippungs-Funktionen 23 und 23a. Diese Funktionen
stellen die Abhängigkeit der Kippsteifigkeiten c
x und c
y des Stößels (der zu simulierenden Produktionspresse) von den Kippungen k
x und k
y um die x- bzw. die y-Achse dar. Die Funktion

kann direkt in die Steuerung eingegeben oder aus der Funktion

steuerungsintern ermittelt werden.
Für den Fall einer nicht zu vernachlässigenden Steifigkeit der Simulationspresse stehen
Korrekturfunktionen 23a zur Verfügung.
Nachdem die Soll-Steifigkeiten für die x- und die y-Achse mit Hilfe der gespeicherten
Funktionen 23 und ggf. 23a ermittelt sind, erfolgt in dem Sollwertverteiler 24 die
Zuordnung der Sollwerte zu den einzelnen Gegenhaltezylindern 3 durch Überlagerung
der jeweils ermittelten Steifigkeitswerte der x- und y- Achse.
In den Summierpunkten 26 werden die Soll-Steifigkeitswerte mit den zugehörigen Ist-Steifigkeitswerten
verglichen und den Steifereglern 21 zugeführt.
Jeder der vier Steiferegler 21 beeinflußt über ein Servoventil 6 den Druck im Gegenhaltezylinder
3, bis die Abweichung der Ist-Steifigkeit von der Soll-Steifigkeit ausgeglichen ist.
1. Verfahren zur Simulation der lastabhängigen Stößelkippung von mechanischen Pressen
auf einer hydraulischen Einarbeitungspresse mit mindestens einem mit dem Pressenstößel
verbundenen Druckzylinder zur Bildung eines auf das Werkstück wirkenden Arbeitsdruckes,
mit mindestens vier entgegengesetzt zur Arbeitsbewegung auf den Stößel wirkenden Gegenhaltezylindern,
mit Wegmeßsystemen zur Erfassung der jeweiligen Stößellage und einer Regeleinrichtung
zur individuellen Druckbeaufschlagung der Gegenhaltezylinder,
dadurch gekennzeichnet,
daß man den Öldruck in den Gegenhaltezylindern so regelt, daß dem Stößel zumindest
im Arbeitsbereich - ausgehend von der ermittelten Stößelkippung - jeweils so viel
Kraft entgegengesetzt wird, daß die lastabhängigen Stößelkippungen in der x- und y-Achse
auf Werte begrenzt werden, die durch parametrierbare Kippungskennlinien

und

oder

und

vorgegeben sind.
2. Verfahren zur Simulation der lastabhängigen Stößelkippung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die zyklische Abarbeitung der folgenden Schritte im Arbeitsbereich
der Presse:
1. Erfassen des Druckes bzw. der Druckdifferenz und Berechnung der wirksamen Kolbenkraft
für jeden Gegenhaltezylinder,
2. Erfassen des Abstandes zwischen Tisch und Stößel mittels Wegmeßsystemen an jeder
Stößelecke und Berechnen der Stößelkippungen kx und ky für die x- und die y-Achse aus den Abstandsdifferenzen,
3. Ermittlung der Soll-Gegenhaltemomente für die x- und y-Achse mit Hilfe vorgegebener
Funktionsverläufe und den aktuellen Stößelkippungen,
4. Ermittlung der Soll-Kräfte für die Gegenhaltezylinder durch Überlagerung der Kippmomente
unter Berücksichtigung der geometrischen Verhältnisse an der Presse,
5. Vergleich zwischen Soll- und Ist-Kräften und Vorgabe der Kraftdifferenzen an die
Kraftregler,
6. Beeinflussen der Regelventile mittels der Stell-Signale der Kraftregler, derart,
daß die Drücke in den Gegenhaltezylindern so weit geändert werden, bis eine Übereinstimmung
von Soll- und Ist-Kräften erreicht ist,
wobei innerhalb des Zyklus Schritte auch parallel oder in einer anderen Reihenfolge
abgearbeitet werden können.
3. Verfahren zur Simulation der lastabhängigen Stößelkippung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch die zyklische Abarbeitung der folgenden Schritte im Arbeitsbereich
der Presse:
1. Erfassen des Druckes bzw. der Druckdifferenz und Berechnung der wirksamen Kolbenkraft
für jeden Gegenhaltezylinder,
2. Erfassen des Abstandes zwischen Tisch und Stößel mittels Wegmeßsystemen an jeder
Stößelecke und Berechnen der Stößelkippungen kx und ky für die x- und die y-Achse aus den Abstandsdifferenzen und den Abmessungen der Stößelfläche,
3. Berechnen der Ist-Steifigkeit c für jeden Gegenhaltezylinder aus der Kolbenkraft
und der errechneten Stößelkippung kx bzw. ky.
4. Ermittlung der Soll-Steifigkeiten für die x- und y-Achse mit Hilfe vorgegebener
Funktionsverläufe und den aktuellen Stößelkippungen,
5. Ermittlung der Soll-Steifigkeiten für die Gegenhaltezylinder durch Überlagerung
der Soll-Steifigkeiten für die x- und y-Achse unter Berücksichtigung der geometrischen
Verhältnisse an der Presse.
6. Vergleich zwischen Soll- und Ist-Steifigkeit und Vorgabe der Steifigkeitsdifferenz
an den Steiferegler.
7. Beeinflussung der Regelventile mittels der Stellsignale der Regler, derart, daß
die Drücke in den Gegenhaltezylindern so weit geändert werden, bis eine Übereinstimmung
von Soll- und Ist-Steifigkeit erreicht worden ist,
wobei innerhalb des Zyklus Schritte auch parallel oder in einer anderen Reihenfolge
abgearbeitet werden können.