[0001] Die Erfindung betrifft einen einstufigen Flügelzellenverdichter gemäß dem Gattungsbegriff
des Hauptanspruches.
[0002] Einstufige wassergekühlte Flügelzellenverdichter sind prinzipiell bekannt und werden
für verschiedene Anwendungszwecke eingesetzt, beispielsweise für Saugfahrzeuge und
stationäre Anlagen (s. Prospekt der Fa. Mannesmann Demag, "Demag-Wittig-Kompressor-Vakuumpumpen
für Saugfahrzeuge und stationäre Anlagen", Oktober 1986, S. 10 - 14). Diese wassergekühlten
Flügelzellenverdichter weisen ein Gehäuse auf, das mit Füßen und einem Kühlwassermantel
versehen ist. In diesem Gehäuse ist exzentrisch zur Gehäusebohrung ein Rotor angeordnet,
der mit radial bewegbaren Schiebern versehen ist und dessen Wellenzapfen sich in Lagern
von an den Stirnflächen des Gehäuses angebrachten Deckeln abstützen. Am Gehäusemantel
versetzt über den Umfang sind Flansche zum Ansaugen bzw. Ausschieben des Mediums angeordnet.
Diese seit Jahren verwendete Konstruktion hat den Nachteil, daß die Temperaturverteilung
umfangsmäßig gesehen sehr unterschiedlich ist und wegen des Verzuges des Gehäuses
größere Dichtspalte vorzusehen sind. Größere Dichtspalte bedeuten aber einen schlechteren
Wirkungsgrad, da die Größe des Dichtspaltes wegen der Verlustleistung ganz wesentlich
den Wirkungsgrad beeinflußt.
[0003] In der DE-OS 1403608 ist ein gattungsbestimmender wassergekühlter einstufiger Flügelzellenverdichter
offenbart, bei dem der gekühlte Gehäusemantel durch im wesentlichen längsliegende,
über den Umfang verteilte Wände in Kanäle unterteilt ist. Bei einer Ausführungsform
weist eine der Längswände keinen Durchlass auf, wobei der Einlaß für das Kühlwasser
auf der einen und der Auslaß auf der anderen Seite der Trennwand angeordnet sind.
Dadurch wird das Kühlwasser gezwungen den Gehäusemantel im Zickzack zu durchlaufen.
Bei einer anderen Ausgestaltung wird der Mantelraum durch eine senkrecht zur Drehachse
stehende Querwand in zwei Durchflußsysteme aufgeteilt. Nachteilig bei dieser Konstruktion
ist, daß das im Druckbereich herrschende erhöhte Temperaturniveau durch die vorgeschlagene
Anordnung der Kühlkanäle nur unwesentlich beeinflußt wird.
[0004] Der DE-OS 36 03 809 ist ein zweistufiger Flügelzellenverdichter entnehmbar, bei dem
die Rotorachse symmetrisch zur Außenkontur des Gehäuses angeordnet ist. Die Deckel
und der Gehäusemantel sind flüssigkeitsgekühlt, wobei der Kühlflüssigkeitsraum nicht
unterteilt ist.
[0005] Die Temperaturverteilung ist deshalb über den Umfang gesehen sehr unterschiedlich
und wegen des Verzuges des Gehäuses müssen größere Dichtspalte vorgesehen werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Flügelzellenverdichter anzugeben,
der mit engeren Dichtspalten gefahren werden kann und somit einen besseren wirkungsgrad
hat.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. Vorteilhatte Weiterbildungen sind Bestandteil von Unteransprüchen.
[0008] Im Unterschied zum bekannten Stand der Technik weist der erfindungsgemäße Flügelzellenverdichter
keinen durchgängigen Kühlwassermantel, sondern über die Deckel gezogene Kühlkanäle
auf, so daß ein Zwangsumlauf erreicht wird. Zu diesem Zweck ist der Kühlwassermantel
axial in bezug auf die Saug- und Druckseite geteilt und die Verbindung zwischen dem
saug- und druckseitigen Kühlwassermantel erfolgt über die Gehäusedeckel. Als weitere
Maßnahme ist der Eintritt des Kühlwassers in den Bereich des unteren Totpunktes gelegt
worden, und zwar versetzt über die Längserstreckung des Gehäuses. Im Hinblick auf
eine Vergleichmäßigung der Temperaturverteilung in Umfangsrichtung gesehen sind die
Kühlkammern im unteren Totpunktbereich größer als im oberen Totpunktbereich. Durch
den Zwangsumlauf des Kühlwassers und der Anordnung größerer Kühlwasserkanäle im Bereich
des unteren Totpunktes wird eine Vergleichmäßigung der Temperaturverteilung in Umfangsrichtung
gesehen erreicht, so daß engere Dichtspalte im unteren Totpunktbereich zugelassen
werden können. Engere Dichtspalte bedeuten gegenüber den den bekannten Verdichtern
einen besseren Wirkungsgrad. Durch die Vergleichmäßigung der Temperaturverteilung
werden darüber hinaus die unterschiedlichen Längenausdehnungen von Saug- und Druckseite
minimiert. Somit können auch engere Spalte im stirnseitigen Bereich gefahren werden,
was wiederum den Wirkungsgrad der Maschine verbessert.
[0009] Die Anordnung von größeren Kühlkammern im unteren Totpunktbereich wird dadurch erreicht,
daß die Rotorachse mit der Mittelpunktachse des Gehäuses zusammenfällt und die Gehäusebohrung
exzentrisch dazu angeordnet ist. Parallel zu den genannten Maßnahmen werden die Füße
und die Flansche symmetrisch zur Rotorachse angeordnet, so daß ein universeller Einbau
im Fahrzeug möglich ist. Unabhängig davon, welche Längsseite des Verdichters als Anschlagfläche
verwendet wird, bleibt die Mittigkeit der Rotorwelle erhalten und damit die Übereinstimmung
mit der Achse der Antriebsmaschine.
[0010] In der Zeichnung wird anhand eines Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäße wassergekühlte
Flügelzellenverdichter näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Querschnitt eines erfindungsgemäßen wassergekühlten Flügelzellenverdichter entlang
der Linie B-B in Figur 3,
- Figur 2
- einen Querschnitt entlang der Linie C-C in Figur 3,
- Figur 3
- einen Längsschnitt entlang der Linie A-A in Figur 1.
[0011] In den Figuren 1 bis 3 sind in zwei Querschnitten und in einem Längsschnitt ein erfindungsgemäßer
wassergekühlter Flügelzellenverdichter 1 dargestellt. Dieser besteht aus einem einstückigen
Gehäuse 2, das im oberen und unteren Bereich Kühlkanäle aufweist. Ebenfalls integriert
im Gehäuse 2 sind die Flansche 3, 4, für die Saug- bzw. Druckseite. In Figur 1 und
2 ist die erfindungsgemäße mittige Anordnung des Rotors 5 in bezug auf die Mittelpunktachse
6 des Gehäuses 2 zu erkennen. Zur Verdeutlichung der Mittigkeit sind in Figur 2 die
Abstände von der Mittelachse 7 in X-Richtung bis zu den Stirnflächen der Flansche
3, 4 bzw. zu den Achsen der Füße 9 und die Abstände von der Mittelachse 8 in Y-Richtung
bis zu den Stirnflächen der Füße 9 mit einem Gleichheitszeichen versehen worden. Abweichend
von der bisher üblichen zentrischen Anordnung der Gehäusebohrung in bezug auf den
Mittelpunkt des Gehäuses 2, ist erfindungsgemäß die Gehäusebohrung 10 exzentrisch
zur Rotorachse 6 angeordnet. Um die Exzentrizität zu verdeutlichen, ist die Verschiebung
11 in Y-Richtung eingezeichnet. Die versetzte Anordnung der Gehäusebohrung 10 hat
den Vorteil, daß im Bereich des unteren Totpunktes 12 und des Druckflansches 4 größere
Kühlkammern 13, 14 im Vergleich zu denen 15, 16 im Bereich des oberen Totpunktes 17
und des Saugflansches 3 anordnenbar sind. Da in dem Druckflanschbereich infolge der
adiabatischen Verdichtung des Mediums und der Reibung der Schieber 18 die größte Wärmemenge
anfällt, ist hier eine besonders intensive Kühlung erwünscht, um die Temperaturverteilung
in Umfangsrichtung gesehen möglichst zu vergleichmäßigen. Als weitere Maßnahme im
Hinblick auf eine bessere Kühlung ist der Kühlmantel axial getrennt 19, 20. In den
Figuren 1 und 3 ist durch Pfeile die Wasserführung kenntlich gemacht werden. Der Kühlwassereintritt
21 erfolgt im Bereich des unteren Totpunktes 12 am äußersten Rand der Längserstreckung
des Gehäuses 2. (In diesem Ausführungsbeispiel auf der rechten Seite). Zur Verdeutlichung
wurde in Figur 1 der Kühlwassereintritt 21 in die Schnittebene gelegt. Hinter der
Eintrittsöffnung 22 strömt das Kühlwasser zum einen in Längsrichtung des Gehäuses
(in diesem Ausführungsbeispiel von rechts nach links) und gleichzeitig von unten nach
oben. Damit auch der der Eintrittsöffnung 22 gegenüberliegende Mantelbereich ausreichend
gekühlt wird, fließt das Kühlwasser gleichzeitig über die im Deckel 23 vorgesehenen
Ausnehmungen auf die andere Seite und von dort aus in Längsrichtung des Gehäuses 2.
Im Bereich der Flansche 3, 4 erfolgt eine Umströmung, so daß der Saug- bzw. Druckkanal
frei bleiben. Am Ende der Längserstreckung des Gehäuses 2 tritt das inzwischen erwärmte
Kühlwasser wieder aus 24, und zwar durch eine oben angeordnete Öffnung 25 im Saugbereich
3. Zur Verdeutlichung der Lage der Austrittsöffnung 25 wurde diese in Figur 1 in die
Schnittebene gelegt. Damit das Kühlwasser, das entlang der druckseitigen Mantelfläche
geflossen ist, wieder austreten kann, erfolgt vergleichbar wie beim Eintritt, ein
Überströmen durch die im linken Deckel 26 angeordneten Ausnehmungen. Eine direkte
Verbindung zwischen druckseitiger und saugseitiger Mantelfläche und damit ein Kühlwasserkurzschluß
wird durch die zuvor bereits erwähnten Querstege 19, 20 verhindert.
1. Einstufiger Flügelzellenverdichter mit zwei wassergekühlten Deckeln und einem durch
längsliegende Wände unterteilten wassergekühlten Gehäusemantel und einem exzentrisch
zur Gehäusebohrung angeordneten Rotor, der mit radial bewegbaren schiebern versehen
ist und zwei am Gehäusemantel versetzt über den Umfang angeordneten Flanschen zum
Ansaugen bzw. Ausschieben des Mediums,
dadurch gekennzeichnet,
daß in bekannter Weise die einander gegenüberliegenden Flansche (3, 4) eine gemeinsame
Achse haben, die eine Symmetrieachse zur Außenkontur des Gehäuses (2) bildet und senkrecht
die Rotorachse (6) schneidet, wobei in bekannter Weise die Rotorachse (6) eine Symmetrieachse
zur Außenkontur des Gehäuses (2) ist und die Gehäusebohrung (10) exzentrisch in Richtung
oberer Totpunkt (17) dazu angeordnet ist und der Kühlwassermantel durch zwei in der
vertikalen Symmetrieebene liegende achsparallele Wände (19, 20) in bezug auf die Saug
(3)- und Druckseite (4) geteilt ist.
2. Flügelzellenverdichter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindung zwischen dem saug- und druckseitigen Kühlwassermantel über die
mit Ausnehmungen versehenen Gehäusedeckel (23, 26) erfolgt.
3. Flügelzellenverdichter nach den Ansprüchen 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kühlwassereintritt (21) im unteren Totpunktbereich (4) und der Kühlwasseraustritt
(24) im oberen Totpunktbereich (3) über die Längserstreckung des Gehäuses (2) versetzt
erfolgt, wobei im unteren Totpunktbereich (4) die Kühlwasserkammern (13, 14) größer
sind als die (15, 16) im oberen Totpunktbereich (3).