[0001] Die Erfindung betrifft eine Ein/Ausstiegsluke an einem gepanzerten Kampffahrzeug
mit einem gepanzerten, um eine horizontale Schwenkachse aus einer Geschlossenstellung
bis in eine maximale öffnungsstellung aufklappbaren Lukendeckel und einer Vorrichtung
zum Massenausgleich am Lukendeckel mit einer in der Schwenkachse liegenden Drehstabfeder,
deren eines Ende am Fahrzeug festgelegt ist, während das andere Ende in Bezug auf
Drehung mit dem Lukendeckel gekoppelt ist.
[0002] Eine Ein/Ausstiegsluke mit einer derartigen Vorrichtung zum Massenausgleich ist beispielsweise
in der DE-OS 39 38 586 beschrieben.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ein/Ausstiegsluke mit den eingangs
angegebenen Merkmalen so auszubilden, daß einerseits eine möglichst gute Sicht nach
allen Richtungen beim Beobachten aus der Luke gegeben ist und andererseits der gepanzerte
und damit relativ schwere Lukendeckel auch beim Vorhandensein zusätzlicher Panzerungselemente
am Lukendeckel leicht von Hand geöffnet und geschlossen werden kann.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen aus dem kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
[0005] Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, einerseits die Luke so anzuordnen,
daß der Lukendeckel auch in der maximalen Öffnungsstellung möglichst wenig Sicht wegnimmt
und andererseits durch entsprechende Ausbildung der Vorrichtung zum Massenausgleich
dafür zu sorgen, daß die Vorrichtung zum Massenausgleich nicht nur in der ersten Phase
der Öffnungsbewegung des Lukendeckels zur Erleichterung des Öffnens wirksam wird,
sondern ebenso in der ersten Phase der Schließbewegung, wenn der Lukendeckel aus der
weit nach außen geschwenkten maximalen Öffnungsstellung nach innen geschwenkt werden
soll.
[0006] Hierbei wird durch die besondere Anordnung der Luke im Übergangsbereich zwischen
der Dachplatte und der angrenzenden abfallenden Seitenwand erreicht, daß der Lukendeckel
in der maximalen Öffnungsstellung nicht etwa auf der Dachplatte abgelegt wird, sondern
nach außen aus der Kontur des Fahrzeugs herausgeklappt ist. Dies ist insbesondere
dann von Vorteil, wenn der Lukendeckel an seiner Außenseite mit zusätzlichen Panzerungselementen
versehen ist, die seine Dicke stark erhöhen.
[0007] Die Kennlinie der Drehstabfeder und die jeweils auszuwählende Vorspannung kann leicht
an das jeweilige Gewicht des Lukendeckels und das hierdurch bedingte Drehmoment in
Schließ- bzw. Öffnungsrichtung angepaßt werden. Dabei kann die Vorspannung in einfacher
Weise beim Einsetzen der Drehstabfeder derart erzeugt werden, daß die Drehstabfeder
in einer gewünschten mittleren neutralen, etwa halbgeöffneten Stellung des Lukendeckels
im entspannten Zustand, beispielsweise mittels einer Keilverzahnung, in dem am Fahrzeug
angeordneten Lager festgelegt wird. Dies hat zur Folge, daß entsprechend der vorgegebenen
Federkennlinie aus dieser Stellung heraus beim vollständigen Schließen des Lukendeckels
eine Vorspannung entsteht, die in Öffnungsrichtung wirkt, während beim vollständigen
Öffnen des Lukendeckels in die maximale Öffnungsstellung eine Vorspannung entsteht,
die in Schließrichtung wirkt. Durch diese Vorspannung wird beim Öffnen des Lukendeckels
zunächst ein Massenausgleich erreicht, der in der ersten Phase der Öffnungsbewegung
das Öffnen unterstützt, während nach dem Hindurchschwenken des Lukendeckels durch
die die Schwenkachse enthaltende vertikale Ebene bei der weiteren Öffnungsbewegung
eine in Schließrichtung wirkende Vorspannung erzeugt wird, welche beim Schließen des
Lukendeckels die Schließbewegung unterstützt. Selbstverständlich ist es bei dieser
Ausbildung zweckmäßig, wenn der Lukendeckel in der maximalen Öffnungsstellung durch
eine Verriegelungsvorrichtung arretiert ist, um Schwingungen des Lukendeckels zu verhindern.
[0008] Im folgenden wird anhand der beigefügten Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für
eine Ein/Ausstiegsluke nach der Erfindung näher erläutert.
[0009] In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch einen Teil des Turmes eines Kampffahrzeugs mit
einer Ein/Ausstiegsluke;
Fig. 2 die Ein/Ausstiegsluke nach Fig. 1 in einer Aufsicht;
Fig. 2A und Fig. 2B Details der Vorrichtung zum Massenausgleich an der Ein/Ausstiegsluke
nach Fig. 1 und 2;
Fig. 3 in einer Darstellung analog Fig. 1 die Ein/Ausstiegsluke mit einer ersten zusätzlichen
Panzerung an der Außenseite des Lukendeckels;
Fig. 4 in einer Darstellung analog Fig. 1 die Ein/Ausstiegsluke mit einer weiteren
zusätzlichen Panzerung an der Außenseite des Lukendeckels.
[0010] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ein/Ausstiegsluke 3 kann beispielsweise am Turm
einer im übrigen nicht dargestellten Panzerhaubitze angeordnet sein. Fig. 1 zeigt,
daß der Lukendeckel 4 im Übergangsbereich zwischen der Dachplatte 1 und der schräg
abfallenden Seitenwand 2 des Turms angeordnet ist und zwar so, daß seine Schließebene
nach außen abfallend unter einem Winkel von ca. 20° gegen die Horizontale geneigt
ist. Der Lukendeckel 4 ist über eine Halterung 4.1, eine Schwenkachse 4.2 und einen
Lagerbock 4.3 mit dem oberen Rand der Seitenwand 2 verbunden, so daß die Schwenkachse
4.2 an der abfallenden Seite des Lukendeckels 4 liegt und diesen somit beim Öffnen
in Pfeilrichtung O nach außen schwenkt und dabei vor Erreichen der maximalen Öffnungsposition,
die in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet ist, durch die die Schwenkachse 4.2 enthaltende
vertikale Ebene V hindurchtritt. Der gesamte Schwenkwinkel beim Öffnen beträgt etwa
120°, so daß der Lukendeckel 4 in der maximalen Öffnungsposition 4, einen Winkel von
etwa 40° mit der Horizontalen einschließt, diesmal aber nach außen gerichtet. Dies
hat zur Folge, daß der ganz nach außen geschwenkte Lukendeckel 4 nicht auf der Dachplatte
1 aufliegt, was die Möglichkeit eröffnet, an der Außenseite des Lukendeckels 4 nach
Bedarf weitere Panzerungselemente anzuordnen, ohne daß eine Behinderung beim Öffnen
des Lukendeckels auftritt. Diese Umrüstungen sind in den Fig. 3 und 4 dargestellt.
In dem in Fig. 3 dargestellten Zustand ist an der Außenseite des Lukendeckels 4 eine
zusätzliche passive Panzerung 9 angeordnet. In dem in Fig. 4 dargestellten Zustand
ist an der Außenseite der zusätzlichen Panzerung 9 eine weitere, diesmal reaktive
Panzerung 10 angeordnet. Wie Fig. 4 zu entnehmen, wird dadurch die Gesamtdicke des
Lukendeckels 4 beträchtlich erhöht. Es wird aber durch diese zusätzlichen Panzerungen
nicht nur die Dicke, sondern auch die Gesamtmasse des Lukendeckels beträchtlich erhöht,
so daß beim Öffnen und Schließen mindestens in den Anfangsphasen der Bewegung erhebliche
gewichtsbedingte Drehmomente zu überwinden sind. Aus diesem Grunde ist die Luke mit
einer Vorrichtung zum Massenausgleich am Lukendeckel versehen, die im folgenden anhand
von Fig. 2 beschrieben wird.
[0011] Die Vorrichtung zum Massenausgleich besitzt eine in der Schwenkachse 4.2 liegende
Drehstabfeder 5, deren eines Ende 5.1 mit einem verstellbaren Formschluß über ein
variables Festlager 7 (siehe Fig. 2B) mit der abfallenden Seitenwand 2 gekoppelt ist.
Das variable Festlager 7 ist mit einem verstellbaren Formschluß, beispielsweise mit
einem Keilwellenprofil oder einer Kerbverzahnung versehen. Das andere Ende 5.2 der
über die Halterung 4.1 hinausgeführten und durch einen Lagerbock 4.3 hindurchgeführten
Drehstabfeder 5 ist in ein Schutzrohr 6 hineingeführt und mit diesem in Bezug auf
Drehung fest verbunden (siehe Fig. 2A). Das Schutzrohr 6 ist seinerseits mit der Lukendeckelhalterung
4.1 in Bezug auf Drehung fest verbunden. Auf diese Weise wird das Drehmoment der Drehstabfeder
5 zunächst auf das infolge seiner elastischen Eigenschaften ebenfalls als Drehstabfeder
wirkende Schutzrohr 6 übertragen, von wo es dann erst auf die Halterung 4.1 des Lukendeckels
übertragen wird. Eine derartige Ausbildung einer Drehstabfeder ist an sich bekannt
und beispielsweise in DE-OS 38 29 860 beschrieben.
[0012] Die Montage der Drehstabfeder 5 zur Erzeugung der gewünschten Vorspannungen wird
in folgender Weise durchgeführt. Der Lukendeckel 4 wird, bevor das fahrzeugseitige
Ende 5.1 der Drehstabfeder 5 festgelegt wird, in eine gewünschte neutrale Zwischenstellung
gebracht, die beispielsweise in der Ebene V, welche die Schwenkachse 4.2 enthält,
liegen kann. In dieser Position des Lukendeckels 4 wird das fahrzeugseitige Ende 5.1
der Drehstabfeder 5 in das variable Festlager 7 eingeschoben und beispielsweise mittels
einer Keilverzahnung 7.1 gegen Verdrehung gesichert. Wenn nun, ausgehend von der Neutralstellung,
der Lukendeckel 4 geschlossen wird, so wird in der Drehstabfeder entgegen der Schließrichtung
eine Vorspannung in Abhängigkeit von der Federkennlinie erzeugt. Ebenso wird bei einem
weiteren Öffnen des Lukendeckels aus der neutralen Stellung in die maximale Öffnungsstellung
in Abhängigkeit von der Kennlinie eine Vorspannung entgegen der Öffnungsrichtung erzeugt.
Dies bedeutet, daß in der ersten Phase der Öffnungsbewegung sowie in der ersten Phase
der Schließbewegung jeweils ein Massenausgleich aufgrund der erzeugten Vorspannung
erreicht wird.
[0013] Je nach Größe der Masse des Lukendeckels 4 kann durch Umstecken des variablen Festlagers
7 auf der Drehstabfeder 5 und die Kopplung des Festlagers 7 mit der abfallenden Seitenwand
2 die Vorspannung soweit angepaßt werden, daß der Lukendeckel 4 leicht von Hand geöffnet
und geschlossen werden kann.
[0014] Damit der Lukendeckel 4 in der maximalen Öffnungsstellung 4' gesichert ist und nicht
etwa unter dem Einfluß der Vorspannung selbsttätig schließt oder in Schwingungen gerät,
ist eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen, die den Lukendeckel 4 in der maximalen
Öffnungsstellung festhält, bis die Verriegelung durch Betätigung eines außen angeordneten
Handhebels 8 gelöst wird. Die Verriegelungsvorrichtung selbst ist in an sich bekannter
Weise aufgebaut und nicht eigens dargestellt.
[0015] Es hat sich gezeigt, daß mit dieser Einrichtung das Öffnen und Schließen des Lukendeckels
mit im wesentlichen gleichmäßig bleibender Handkraft möglich ist. Durch die hiermit
auch ermöglichte besondere Anordnung der Luke ist es möglich, auch bei einem relativ
hoch aufbauenden Dachschutz, insbesondere am Lukendeckel 4 (siehe Fig. 3 und 4) eine
gute Freisicht beim Beobachten aus der Luke zu erreichen.
1. Ein/Ausstiegsluke an einem gepanzerten Kampffahrzeug mit einem gepanzerten, um eine
horizontale Schwenkachse aus einer Geschlossenstellung bis in eine maximale Öffnungsstellung
aufklappbaren Lukendeckel und einer Vorrichtung zum Massenausgleich am Lukendeckel
mit einer in der Schwenkachse liegenden Drehstabfeder, deren eines Ende am Fahrzeug
festgelegt ist, während das andere Ende in Bezug auf Drehung mit dem Lukendeckel gekoppelt
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Luke (3) im Übergangsbereich zwischen einer Dachplatte
(1) und der angrenzenden abfallenden Seitenwand (2) des Fahrzeugs derart angeordnet
ist, daß die Schwenkachse (4.2) des Lukendeckels (4) an der Außenseite der Luke (3)
liegt und der Lukendeckel (4) beim Öffnen nach außen schwenkt und dabei vor Erreichen
der maximalen Öffnungsstellung (4') durch die die Schwenkachse (4.2) enthaltende vertikale
Ebene (V) hindurchtritt und die Drehstabfeder (5) derart am Fahrzeug festgelegt ist,
daß sie in der Geschlossenstellung eine in Öffnungsrichtung wirkende Vorspannung vorgegebener
Größe aufweist, in einer vorgegebenen neutralen Zwischenstellung im entspannten Zustand
ist und in der maximalen Öffnungsstellung eine in Schließrichtung wirkende Vorspannung
vorgegebener Größe aufweist.
2. Ein/Ausstiegsluke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließebene der
Luke (3) nach außen abfallend geneigt angeordnet ist.
3. Ein/Ausstiegsluke nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließebene der
Luke (3) mit der Horizontalen einen Winkel von ca. 30° einschließt.
4. Ein/Ausstiegsluke nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
maximale Öffnungswinkel des Lukendeckels ca. 120° beträgt.
5. Ein/Ausstiegsluke nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Lukendeckel (4) in der maximalen Öffnungsstellung (4') durch eine Verriegelungsvorrichtung
(8) arretierbar ist.
6. Ein/Ausstiegsluke nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehstabfeder (5) mit der abfallenden Seitenwand (2) des Fahrzeugs über ein variables
Festlager (7) gekoppelt ist, an dem die Vorspannung einstellbar ist.