[0001] Die Erfindung betrifft ein durch einen Schlüssel und/oder durch einen Drücker betätigbares
Antipanik-Hotelschloß mit den Maßen nach DIN 18251 und 18250 Teil 1, mit geteilter
Nuß, Wechsel, Zuhaltung, Falle und Fallenriegel, die in einem Schloßgehäuse angeordnet
sind, mit einer zwischen Fallenriegel und Falle angeordneten Zusatzfalle, die wie
die Falle und der Fallenriegel jeweils gegen die Rückstellkraft eines Federelementes
jeweils aus einer Öffnung in der Stulpe hervortritt, wobei die Zusatzfalle in einem
Längsschlitz am Schloßgehäuseboden geführt ist und eine ebenfalls im Schloßgehäuse
angeordnete Verriegelungsautomatik, die die Falle und den Fallenriegel steuert.
[0002] Ein Antipanik-Hotelschloß gemäß dem Oberbegriff ist durch das auf die Anmelderin
zurückgehende DE-GM 92 07 865.6 vorbekannt.
[0003] Ein ähnliches Schloß betrifft auch das ebenfalls auf die Anmelderin zurückgehende
DE-GM 91 04 766.8.
[0004] Aus der DE-PS 36 43 388 ist ein elektrisch angesteuertes Schloß mit einer unter Federspannung
stehenden Schloßnuß vorbekannt, die über einen Exzenterhebel die Falle antreibt, wobei
die Schloßnuß zusätzlich einen Schneidenhebel aufweist, der im Ruhezustand über einen
federbelasteten Steuerhebel einen Anker gegen das Joch eines Elektromagneten drückt
und dessen Schneide bei nicht erregtem Magnet gegen einen Sperrstift des Steuerhebels
läuft, wogegen sie bei festgehaltenem Anker an dem Sperrstift vorbeiläuft. Der Steuerhebel
kann ein zweiarmiger Hebel sein, dessen unterer Hebelarm den Anker und dessen oberer
Hebelarm einen Haltestift und einen Sperrstift aufweist. Die Schneidenunterseite kann
in Ruhelage auf dem Haltestift aufliegen, während ihre Oberseite bei Betätigung des
Türgriffes und bei stromlosem Magneten gegen den scharfkantigen Sperrstift läuft.
Der Sperrstift kann rhombenförmig sein und seine spitzwinklige Kante dem Schneidenhebel
gegenüberstehen. Zwischen Riegel und Falle ist ein als Wechsel bezeichneter Hebel
vorgesehen, der über den Riegelantrieb die Betätigung der freilaufenden Falle ermöglicht.
Als Riegelantrieb kann eine auf der Türinnenseite angebrachte Handhabe dienen. Der
Freigabeimpuls kann von einer Codiereinheit abgeleitet sein. Der Freigabeimpuls wird
vom Codekartenleser abgeleitet. Der Freigabeimpuls kann auch von einer in einer Kontrollwarte
angeordneten Drucktaste ausgehen. Es ist ebenfalls möglich, in das Schloßgehäuse eine
die Freigabe anzeigende Leuchtdiode einzusetzen.
[0005] Die EP-PS 0 339 117 betrifft ein elektrisch angesteuertes Schloß mit einer unter
Federspannung stehenden Schloßnuß und freilaufender Falle, wobei die Schloßnuß zusätzlich
ein Steuerelement aufweist und ein Sperrhebel vorgesehen ist, der eine Sperrnase der
Schloßnuß gegenübersteht. Das Steuerelement wird über einen Steuerhebel ausgelenkt,
der über eine schwache Schenkelfeder einen mit einem Magnetanker versehenen Sperrhebel
mitnimmt. Der Steuerhebel und der Sperrhebel können als zweiarmige Hebel auf einem
gemeinsamen Stehbolzen schwenkbar gelagert sein.
[0006] Die letztbeschriebenen vorbekannten Bauarten besitzen den Nachteil, daß die Drücker
blockiert sind. Aufgrund des bekannten Aufbaus einer geteilten Nuß wirkt das Lastmoment
am Drücker nur auf den Teilbereich der Nuß. Dies ist insofern nachteilig, da sowohl
Nuß als auch Drückervierkant einer größeren Belastung ausgesetzt sind und damit störanfälliger
werden. Der Bedienende hat nämlich das Bedürfnis über den Zwang nachteilig auf den
blockierten Drücker einzuwirken, der bei dieser Konstruktion nicht nachgibt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Antipanik-Türschloß mit den Maßen nach
DIN 18251 und 18250 Teil 1, z. B. ein Antipanik-Hotelschloß, der vorausgesetzten Gattung
dahingehend zu verbessern, daß das Schloßeingerichte bei Handhabung im herkömmlichen
Sinne weitgehend geschont wird und sich dennoch eine relativ einfache, funktionsfähige
Konstruktion ergibt.
[0008] Die Aufgabe wird durch die in
Patentanspruch 1 wiedergegebenen Merkmale gelöst.
[0009] Bei unbestromtem Magnet läuft der Nußflügel der Außenseite leer durch und stützt
sich beim Leerhub mit einer konkav ausgebildeten Schulter an einer Gewindebuchse ab.
Bei blockiertem Schloß kann somit eine Person von außen auf den Türdrücker drücken,
ohne daß dabei unbeabsichtigt Kräfte auf das Schloßeingerichte einwirken und dieses
beschädigen. Dadurch ergibt sich auch eine weniger große Belastung der Nuß und des
Drückervierkantes und eine entsprechende Verlängerung der Standzeit von Schloß und
Beschlag. Der optische Eindruck eines durch die Belastung hängenden Drückers wird
durch die Erfindung ebenfalls verbessert, da dieser Nachteil nicht mehr auftritt.
[0010] Aufgrund des konstruktiven Aufbaus ist eine permanente Bestromung des Hubmagneten
nicht mehr erforderlich. Die Bestromung erfolgt vielmehr im Millisekundenbereich,
während zweier Impulse, und zwar bei dem Impuls "beweglicher Fallenschaft einfallen"
und Impuls "beweglicher Fallenschaft zurück". Dadurch wird zwangsläufig wenig Energie
benötigt und die Lebensdauer einer ggf. in einem Beschlag installierten Batterie erheblich
vergrößert.
[0011] Die Nuß ist mit mittig liegender Scheibe ausgerüstet, um ein Durchschieben des geteilten
Drückers zu vermeiden. Der innenliegende Nußflügel dient zur direkten Betätigung der
Falle und gleichzeitig zur Betätigung der gesamten Anti-Panik-Funktion.
[0012] Die Erfindung läßt sich mit besonderem Vorteil auch auf das aus dem deutschen Gebrauchsmuster
G 91 04 766.8 der Anmelderin zu entnehmende Anti-Panikschloß anwenden. Hier kann das
Schloß besonders im Innenbereich verwendet werden, wenn z. B. eine beidseitig mit
Drücker ausgerüstete Tür von außen durch Unbefugte nicht benutzt werden soll, während
man von innen jederzeit den Raum verlassen kann.
[0013] Des weiteren können solche Schlösser mit Sensorik oder Endschaltern ausgestattet
werden, die die jeweilige Riegel- und Fallenposition überwachen und sind damit Bestandteil
eines Zustands- bzw. eines Zugangs-Kontrollsystems.
[0014] Auf diese Weise wird auch die Möglichkeit eröffnet, ein erfindungsgemäßes Schloß
in Verbindung mit einer elektromagnetischen Blockierung in der Fluchtwegsicherung
einzusetzen. Erst durch Auslösen eines Alarms, z. B. Nottaster, Rauch-Brandmeldeanlagen,
Alarmanlagen oder dergleichen wird die Blockierung aufgehoben und der Fluchtweg freigegeben.
[0015] DIN 18 251 sieht eine Bohrung 46 mm oberhalb der Nußmitte vor, die in der Regel zur
Beschlagbefestigung vorgesehen war, allerdings in der Regel nicht benutzt wird. Dafür
existieren auch Bohrschablonen. Die Erfindung ermöglicht eine einfache Montage der
Stromversorgung dadurch, daß eine Miniatur-Steckverbindung innerhalb des Schlosses
durch diese Bohrung mit der Stromversorgung gekuppelt werden kann, so daß keine besonderen
Ausfräsungen oder Bohrungen zur Herstellung der Stromversorgung erforderlich sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Schloß kann mithin die Bohrung 46 mm oberhalb der Nußmitte
gewählt werden. Diese Bohrung wird vom Beschlag abgedeckt. Die Stromversorgung über
die Batterie kann mithin über die bereits beschriebene Steckverbindung ohne Mehraufwand
unterhalb des Beschlages installiert werden.
[0016] Der Hubmagnet kann aus Isolationsgründen an einem Messing- oder Kunststoffteil befestigt
sein.
[0017] Das Steckerteil kann unterteilt sein in eine Kunststoffbuchse und einen zwei- oder
dreipoligen Miniatur-Stecker. Die Miniaturbuchse wird mittels einer Sechskantmutter
oder dergleichen in der Kunststoffbüchse befestigt. Die Verkabelung zwischen Hubmagnet
und Miniaturbuchse und die damit verbundene Verlötung erfolgt extern und wird als
eine Baugruppe während der Schloßmontage eingebaut. Der Miniaturstecker befindet sich
ebenfalls extern und wird erst bei der Montage des Beschlages verbunden (gesteckt).
[0018] Des weiteren läßt sich ein erfindungsgemäßes Schloß mit Vorteil bei einem Schloß
gemäß des auf die Anmelderin zurückgehenden deutschen Gebrauchsmusters G 92 07 865.6
anwenden, da mit Betätigung des Fallenschaftendes der Mitnehmernocken nun kraftschlüssig
hinter dem inneren Nußflügel liegt und die Einziehbewegung von Falle und Riegelfalle
wie in dem deutschen Gebrauchsmuster G 92 07 865.6 erfolgen kann.
[0019] Wie bereits beschrieben, befindet sich in der Ruhestellung (äußere Drücker leerlaufen)
der Hubmagnet oder auch ein Klappankermagnet, ein Relais oder dergleichen im unbestromten
Zustand. Der nicht neutralisierte Permanentmagnet hält ihn nun in dieser Lage. Über
die Anti-Panik-Funktion und über einen Wechsel läßt sich das Schloß von innen immer
öffnen. Bei einem Unglücksfall, z. B. Spannungsausfall der Batterie, kann über einen
Schließzylinder auch bei ausgeschlossenem Riegel die Notöffnung durch den Haupt- und
Notschlüssel vorgenommen werden. Im Prinzip reicht dafür ein Halbzylinder aus.
[0020] In
Patentanspruch 2 ist ein Schloß beschrieben, bei welchem ein Hubmagnet vorgesehen ist, der den beweglichen
Fallenschaft über einen Stift in den Wirkbereich eines Hebels der außenliegenden Nußhälfte
einschwenkt, so daß beim Herunterdrücken der Türklinke die Falle über den Wechsel
auch der Riegel mitgenommen wird und die Tür auch von außen geöffnet werden kann.
[0021] Patentanspruch 3 beschreibt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung.
[0022] In
Patentanspruch 4 ist eine Ausführungsform mit einem Klappanker-Magneten beschrieben, während
Patentanspruch 5 eine erfindungsgemäße Konstruktion mit einem Dauermagneten beschreibt.
[0023] In
Patentanspruch 6 ist die Ausbildung der Nußhälften beschrieben.
[0024] Gemäß
Patentanspruch 7 sind die Nußhälften für rechts/links Gebrauch des Schlosses austauschbar angeordnet
und durch einfache Steckverbindung miteinander verbunden.
[0025] Patentanspruch 8 beschreibt die besondere Ausgestaltung der Falle.
[0026] In der Zeichnung ist die Erfindung - teils schematisch - beispielsweise veranschaulicht.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein als Antipanik-Türschloß ausgebildetes Hotelschloß bei abgenommener Schloßdecke
und blockierter Falle sowie blockiertem Fallenriegel;
- Fig. 2
- das aus Fig. 1 ersichtliche Antipanik-Hotelschloß mit dem leerlaufenden äußeren Nußflügel;
- Fig. 3
- eine ausschnittsweise Darstellung aus den aus den Figuren 1 und 2 ersichtlichen Schloß
mit sich in Funktion befindlichem beweglichen Fallenschaft und eingezogener Falle;
- Fig. 4
- eine Falle in der Seitenansicht;
- Fig. 5
- eine Draufsicht zu Fig. 4;
- Fig. 6
- einen Auslöser für einen Elektromagneten in der Seitenansicht;
- Fig. 7
- eine Draufsicht zu Fig. 6;
- Fig. 8
- eine Nußschale in der Seitenansicht;
- Fig. 9
- eine Draufsicht zu Fig. 8;
- Fig. 10
- eine Seitenansicht;
- Fig. 11
- einen inneren Nußflügel in der Draufsicht;
- Fig. 12
- den äußeren Nußflügel in der Draufsicht;
- Fig. 13
- eine Scheibe für die geteilte Nuß, um das Durchschieben des Türdorns zu verhindern;
- Fig. 14
- eine Seitenansicht zu Fig. 13;
- Fig. 15
- einen beweglichen Fallenschaft in der Draufsicht;
- Fig. 16
- eine Seitenansicht zu Fig. 15;
- Fig. 17
- einen Befestigungswinkel für einen Hubmagneten in der Draufsicht;
- Fig. 18
- eine Seitenansicht zu Fig. 17;
- Fig. 19
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung in der Draufsicht, teils abgebrochen dargestellt,
mit einem Klappanker-Magneten oder mit einem Relais;
- Fig. 20
- eine weitere Ausführungsform der Erfindung, schematisch in der Draufsicht;
- Fig. 21
- ein Schloßblech, ebenfalls in schematischer Draufsicht;
- Fig. 22
- eine ausschnittsweise Vergrößerung des Steckerteils, teils abgebrochen abgestellt,
zwischen Schloßblech und Decke mit herausgezogenem Stecker;
- Fig. 23
- eine perspektivische Ansicht des äußeren Beschlages mit Drücker und Codekarte.
[0027] Mit dem Bezugszeichen 1 ist ein Schloßblech bezeichnet, und mit 2 eine Schloßdecke,
während 3 eine Stulpe darstellt, die orthogonal zum Schloßblech 1 verläuft und einen
Durchbruch für eine Falle 4 besitzt.
[0028] Mit dem Bezugszeichen 5 ist ein Nußflügel für die Innenseite und mit dem Bezugszeichen
6 ein Nußflügel für die Außenseite der zu verschließenden Tür (nicht dargestellt)
bezeichnet (Fig. 11 und 12).
[0029] Eine Nußschale weist das Bezugszeichen 7 auf, mit der die beiden Nußflügel 5 und
6 durch eine einfache Steckverbindung sehr genau formschlüssig gekuppelt sind. Die
Nußschale 7 besitzt zentrisch auch eine quadratische Durchbrechung zur Aufnahme eines
nicht dargestellten Drückerdorns. Zwischen den beiden Nußflügeln 5 und 6 und in einer
zentrischen Aussparung der Nußschale 7 ist eine Scheibe 8 (Fig. 13 und 14) angeordnet,
die das Durchschieben des Drückerdorns durch die Nußschale 7 verhindert.
[0030] Mit 9 ist ein Steg bezeichnet, der durch eine Konterfeder 25 beaufschlagt ist und
sich am Nußflügel 5 und 6, und zwar in einer Hohlkehle desselben abrutschsicher abstützt
und dadurch die Nuß und mithin einen Drückerdorn in die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung
drückt. Mit dem Bezugszeichen 10 ist ein beweglicher Fallenschaft bezeichnet, der
durch die Kraft einer Zugfeder 23 und eines Hubmagneten 14 sich in Ruhestellung befindet.
Hierbei befindet sich der äußere Nußflügel 6 nicht im Eingriff und dreht sich bei
Betätigung des äußeren Drückers gegen die Kraft der Konterfeder 25 leer durch bis
maximal zum Anschlag an eine Gewindebuchse 18, die im Schloßkasten, und zwar vorzugsweise
zwischen dem Schloßblech 1 und der Schloßdecke 2 unverrückbar gelagert ist.
[0031] Über eine Magnet- oder Chip-Karte nach Art einer Kreditkarte wird über einen nicht
dargestellten Kartenleser und der entsprechenden Elektronik ein ca. zwanzig Millisekunden
anhaltender Impuls ausgelöst, wenn die betreffende Karte in einen nicht dargestellten
Schlitz eines ebenfalls nicht dargestellten Beschlagteils ein impuls eingeschoben
wird. Dadurch wird in dem Hubmagneten 14 ein Permanentmagnet neutralisiert, wodurch
ein Stiftteil 29 über eine bauseitige Feder 30 einen Hub von z. B. etwa 2,5 mm ausführt.
Das Stiftteil 29 trifft auf einen Hebel 11 des beweglichen Fallenschaftes 10, dessen
Ausbildung sich besonders deutlich aus den Fig. 15 und 16 ergibt.
[0032] Gegen die Kraft der Zugfeder 23, jedoch unterstützt durch den günstigen Schwerpunkt
bzw. seine Kopflastigkeit fällt der bewegliche Fallenschaft 10 in seine Betätigungsstellung
ein, in der er hinter einen Hebel 31 des Nußflügels 6 greift. Das Fallenkopfende des
beweglichen Fallenschaftes 10 liegt jetzt nämlich um einige Zehntel Millimeter versetzt
vor dem Hebel 31 des äußeren Nußflügels 6. Gleichzeitig befindet sich ein Mitnehmernocken
32, der an der Unterseite des beweglichen Fallenschaftes 10 orthogonal zu diesem absteht
und mit dem beweglichen Fallenschaft 10 einstückig verbunden ist und mit einigen Zehntel
Millimetern Spiel hinter der Stirnseite 33 des inneren Nußflügels 5. Beim Herunterdrücken
des Drückerdorns wird die Falle mitgenommen und in den Schloßkasten zurückgezogen.
[0033] Durch Betätigen des äußeren Drückers greift der schräg angeordnete, krallenartige
Hebel 31 des äußeren Nußflügels 6 hinter das ebenso krallenförmig ausgebildete, schräg
verlaufende Fallenschaftende 34, so daß ein Weggleiten des Fallenschaftendes 34 von
dem Hebel 31 verhindert ist.
[0034] Mit 12 sind Schrauben, mit 13 ein Zylinderstift und mit 15 und 17 ebenfalls Schrauben
bezeichnet.
[0035] 19 ist eine Fallenfeder, 20 eine Federführung, 21 Ansatzdorne, 22 Rillendorne und
24 ein Vierkantdorn, während 26 Schraubhülsen darstellen.
[0036] Bei 11 ist ein als Hebel ausgebildeter Auslöser für einen Elektromagneten dargestellt,
während 16 einen Befestigungswinkel für den Hubmagneten 14 betrifft.
[0037] Zur Montage des Beschlages benötigt der Anschläger eine Bohrschablone. In der Regel
sind dies bei Rosettenbeschlägen die Bohrungen rechts und links neben der Nuß und
des Zylinders.
[0038] Bei Kurz-, Breit- und Langschildern sind dies die Bohrungen 21,5 mm unterhalb der
Nußmitte sowie unter oder oberhalb des Schloßkastens. Die DIN 18 251 sieht eine Bohrung
von 46 mm oberhalb der Nußmitte vor, die in der Regel zur Beschlagbefestigung nicht
genutzt wird.
[0039] Aufgrund der vorliegenden Konstruktion und des platzsparenden Aufbaus einer Miniatur-Steckverbindung
innerhalb des Schlosses ist es möglich, eine von der Position aus günstige Lage für
die Steckverbindung zu schaffen. Für diese Position wurde im vorliegenden Falle die
Bohrung 46 mm oberhalb der Nußmitte ausgewählt. Diese Bohrung wird vom Beschlag abgedeckt.
So ist es sinnvoll, die Stromversorgung von einer nicht dargestellten in den Beschlag
integrierten Batterie über die beschriebene Steckverbindung ohne Mehraufwand unterhalb
des Beschlages zu installieren.
[0040] Zur Schloßdecke hin durchdringt der Zylinderstift 13 den beweglichen Fallenschaft
in ein Langloch und steht ca. 0,3 mm über diesem, um sich zur Schloßdecke 2 hin abzustützen.
Dadurch läuft der bewegliche Fallenschaft 10 immer frei und kann sich nicht zwischen
der Falle 4 und der Decke 2 verklemmen.
[0041] Der Magnet 14 ist als bistabiler Hubmagnet ausgebildet und kann in Sonderausführung
und vorzugsweise aus Isolationsgründen an einem Messing- oder Kunststoffteil befestigt
sein.
[0042] Das Steckerteil 27 ist unterteilt in eine Kunststoffbuchse und einer zwei oder dreipoligen
Miniatur-Steckverbindung. Die Miniaturbuchse wird mittels einer Sechskantmutter in
der Kunststoffbuchse befestigt. Die Verkabelung zwischen Hubmagnet 14 und Miniaturbuchse
und die damit verbundene Verlötung erfolgt extern und wird als eine Baugruppe während
der Schloßmontage eingebaut.
[0043] Der Miniaturstecker befindet sich ebenfalls extern und wird erst bei der Montage
des Beschlages verbunden (gesteckt).
[0044] Die Falle 4 ist einteilig als Balkenfalle ausgelegt. Der Fallenschaft dient zur Aufnahme
des Zylinderstiftes 13, der z. B. 4 mm dick sein kann und der ein Langloch 37 des
beweglichen Fallenschaftes durchgreift und diesen etwas überragt. Der Zylinderstift
13 wird im Schloßblech geführt und gleichzeitig als Fallenanschlag zur Stulpseite
benötigt.
[0045] Die beiden Nußschalen 7 sind vorzugsweise aus Sintermetall C 39 oder ähnlichem, aber
präzise herzustellenden anderen Materialien gefertigt. Um die Lastmomente durch die
Drückerbetätigung aufnehmen zu können, müssen nämlich die Steckverbindungen der Nußflügel
5 und 6 mit den Nußschalen genau ausgelegt werden.
[0046] Die Wirkungsweise der aus den Fig. 1 bis 18 ersichtlichen Ausführungsformen ist folgende:
Der bewegliche Fallenschaft 10 befindet sich durch die Kraft der Zugfeder 23 und des
Hubmagneten in Ruhestellung. Der äußere Nußflügel 6 ist nicht im Eingriff und dreht
sich bei Betätigung des äußeren Drückers gegen die Kraft der Konterfeder 25 leer durch
bis zum Anschlag an die Gewindebuchse 18. Dies bedeutet, daß empfindliche Schloßeingerichteteile
nicht belastet werden. Wird eine Magnetkarte oder Chipkarte über einen Kartenleser
eingelesen, so erhält die Elektronik etwa 20 Millisekunden einen Impuls. Dadurch wird
im Hubmagneten 14 ein Permanentmagnet neutralisiert, wodurch das Stiftteil 29 über
die Feder 30 einen Hub ausführt. Dieses Stiftteil 29 trifft auf den Hebel 11 des beweglichen
Fallenschaftes 10. Gegen die Kraft der Feder 23 und unterstützt durch die Kopflastigkeit
fällt der bewegliche Fallenschaft 10 in eine Betätigungsstellung. Das Fallenkopfende
des beweglichen Fallenschaftes 10 liegt vor dem äußeren Nußflügel 6, gleichzeitig
liegt der Mitnehmer 32 des beweglichen Fallenschaftes 10 hinter dem inneren Nußflügel
5. Durch Betätigen des äußeren Drückers wird über das krallenartig schräg angeordnete
Hebel 31 und das fallenartige Fallenschaftende 34 der bewegliche Fallenschaft 10 mitgenommen.
Mit Betätigung des Fallenschaftendes liegt der Mitnehmernocken nun kraftschlüssig
hinter dem inneren Nußflügel 5. Die Einziehbewegung von Falle 4 und Riegelfalle kann
wie dies in dem deutschen Gebrauchsmuster G 92 07 865.6 beschrieben ist, erfolgen.
[0047] Ein Langloch 37 im beweglichen Fallenschaft 10 wird für den Vorlauf des inneren Nußflügels
5 benötigt, um die Fallensperre aus dem Bewegungsbereich der Falle 4 herauszuschwenken.
Die Tür kann jetzt geöffnet werden, der Drücker ist in seiner Ausgangslage, der bewegliche
Fallenschaft 10 befindet sich noch im Schwenkbereich des äußeren Nußflügels 6.
[0048] Bei einem weiteren Impuls, der zeitlich variabel in der Elektronik bestimmt wird,
zieht der Hubmagnet 14 an, gleichzeitig schwenkt der bewegliche Fallenschaft 10, unterstützt
durch die Zugfeder 23, in seine Ausgangslage zurück.
[0049] Bei geschlossener Tür und ausgeschlossenem Riegel läßt sich das Schloß von innen
immer über die Antipanik-Funktion öffnen. Von außen dreht allerdings der Drücker dann
leer durch.
[0050] In seiner Ruhestellung ist der Magnet 14 unbestromt, da der äußere Drücker leer durchläuft.
[0051] Die Ausführungsform nach Fig. 19 unterscheidet sich von der vorbeschriebenen Ausführungsform
dadurch, daß eine Zugfeder 38 den beweglichen Fallenschaft 10 in seiner Grundstellung
I hält.
[0052] Nach einem Bestromen des klappartigen Magneten schwenkt der Schalthebel 39 aus der
Position A in die Position B. Über den Nocken des beweglichen Fallenschaftes 10 wird
dieser aus seiner Grundstellung in seine Funktionsstellung II bewegt. Die Falle 4
kann somit zeitabhängig (über die Antipanik-Funktion) zurückgezogen werden. Über einen
weiteren Impuls zieht die Zugfeder 38 den beweglichen Fallenschaft 10 in seine Grundstellung
I zurück. Der Schalthebel des Klappanker-Magneten 14 liegt unterhalb des Rillendornes,
so daß dieser bei Bewegung der Falle 4 über den Schalthebel 39 hinweggleiten kann.
[0053] Bei der Ausführungsform für Fig. 20 sind ebenso wie bei der Ausführungsform nach
Fig. 19 für Teile gleicher Funktion die gleichen Bezugszeichen verwendet worden.
[0054] Auf dem beweglichen Fallenschaft 10 befindet sich ein Dauermagnet 40. Diesem gegenüber
ist auf einem Weicheisenkern 41 ebenfalls ein Dauermagnet 40 so befestigt, daß sich
die Pole abstoßen. Der Elektromagnet mit dem Weicheisenkern 41 ist mit dem Schloßblech
verbunden, bewegt sich also nicht mit. In der Grundstellung befindet sich der bewegliche
Fallenschaft 10, bedingt durch das Magnetfeld, immer in der Stellung I. Durch Bestromen
der Spule des Elektromagneten wird das Magnetfeld umgepolt und der bewegliche Fallenschaft
10 fällt in seine Stellung II. Zwischen den Magneten soll keine Berührung erfolgen.
Das Schloß kann so in der vorgegebenen Zeit geöffnet werden. Bestromung ist gleich
Türöffnungszeit. Mit der durch Federkraft voreilenden Falle 4 wird der bewegliche
Fallenschaft 10 in den Bereich des sich jetzt wieder abstoßenden Magnetfeldes gezogen,
die Grundstellung wird dadurch wieder erreicht.
[0055] Die in der Zusammenfassung und in den Patentansprüchen sowie in der Beschreibung
beschriebenen und aus der Zeichnung ersichtlichen Merkmale können sowohl einzeln als
auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0056]
- 1
- Schloßblech
- 2
- Schloßdecke
- 3
- Stulpe
- 4
- Falle
- 5
- Nußflügel (Innenseite)
- 6
- Nußflügel (Außenseite)
- 7
- Nußschalen, zwei
- 8
- Scheibe (Nußteilung)
- 9
- Steg
- 10
- Fallenschaft, beweglicher
- 11
- Hebel, Auslöser
- 12
- Schrauben, zwei
- 13
- Zylinderstift
- 14
- Hubmagnet, Klappanker-Magnet, Dauermagnet
- 15
- Schrauben
- 16
- Befestigungswinkel
- 17
- Schrauben
- 18
- Gewindebuchse
- 19
- Fallenfeder (Druckfeder)
- 20
- Federführung
- 21
- Ansatzdorne
- 22
- Rillendorn
- 23
- Zugfeder
- 24
- Vierkantdorn
- 25
- Konterfeder
- 26
- Schraubhülsen
- 27
- Steckerteil
- 28
- Nußlagerungsring
- 29
- Stiftteil
- 30
- Feder
- 31
- Hebel
- 32
- Mitnehmer
- 33
- Stirnseite
- 34
- Fallenschaftende
- 35
- -
- 36
- -
- 37
- Langloch
- 38
- Zugfeder
- 39
- Schalthebel
- 40
- Dauermagnet
- 41
- Weicheisenkern
- I
- Stellung
- II
- Stellung
- A
- Bewegungsrichtung
- B
- Bewegungsrichtung
Literaturverzeichnis
[0057]
- DE-PS
- 36 43 388
- EP-PS
- 0 339 117
- DE-GM
- 92 07 865.6
- DE-GM
- 91 04 766.8
1. Durch einen Schlüssel und/oder durch einen Drücker betätigbares Antipanik-Hotelschloß,
mit den Maßen nach DIN 18251 und 18250 Teil 1, mit geteilter Nuß, Wechsel, Zuhaltung,
Falle und Fallenriegel, die in einem Schloßgehäuse angeordnet sind, mit einer zwischen
Fallenriegel und Falle angeordneten Zusatzfalle, die wie die Falle und der Fallenriegel
jeweils gegen die Rückstellkraft eines Federelementes jeweils aus einer Öffnung in
der Stulpe hervortritt, wobei die Zusatzfalle in einem Längsschlitz am Schloßgehäuseboden
geführt ist und eine ebenfalls im Schloßgehäuse angeordnete Verriegelungsautomatik,
die die Falle und den Fallenriegel steuert,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) auf dem Fallenschaft der Falle (4) ein beweglicher Fallenschaft (10) über eine
Kulisse schwenk- und längsverschieblich angeordnet ist;
b) der bewegliche Fallenschaft (10) über die Kulissenführung einen Vorlauf gegenüber
einer aus zwei Nußflügeln (5, 6) bestehenden Drückernuß aufweist;
c) der bewegliche Fallenschaft (10) ein klauenförmig ausgebildetes Fallenschaftende
(34) aufweist, das mit einem ebenso gestalteten Hebelende (31) des der Außenseite
zugeordneten Nußflügels in Kupplungsstellung für den Drückerdorn gekuppelt ist;
d) der bewegliche Fallenschaft (10) elektrisch bzw. elektronisch über einen Impuls
in sein klauenartiges Fallenschaftende mit dem klauenartigen Hebel (31) des Nußflügels
(6) zusammenwirkenden Kupplungsstellung oder in eine Entkupplungsstellung beweglich
ist, in welcher der der Außenseite zugeordnete Nußflügel (6) leer an dem beweglichen
Fallenschaft (10) vorbeibewegbar ist;
e) die Bewegung des der Außenseite zugeordneten Nußflügels (6) durch mindestens einen
am Schloßkasten vorgesehenen Anschlag, insbesondere eine Gewindebuchse (18), begrenzt
ist;
f) zwischen den der Außenseite und dem der Innenseite zugeordneten Nußflügel (5, 6)
eine das Durchschieben des Drückerdornes verhindernde Scheibe angeordnet ist;
g) der der Innenseite zugeordnete Nußflügel (5) mit einem Hebel auf den Fallenschaft
der Falle (4) einwirkt;
h) der bewegliche Fallenschaft (10) an seiner Unterseite einen Mitnehmer (32) einstückig
aufweist, der beim Einfallen des beweglichen Fallenschaftes (10) hinter den oberen
Nußflügel (6) eine Kupplung zwischen dem unteren Nußflügel und dem beweglichen Fallenschaft
(10) herstellt.
2. Schloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Fallenschaft (10) durch einen Elektromagneten in seine Leerlaufstellung
und in seine Kupplungsstellung mit dem der Außenseite zugeordneten Nußflügel (6) steuerbar
ist.
3. Schloß nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Fallenschaft (10) über eine Zugfeder (23) mit der Falle (4) gekuppelt
ist, derart, daß der bewegliche Fallenschaft (10) stets in seine den Leerlauf des
der Außenseite zugeordneten Nußflügels (6) ermöglichenden Stellung belastet ist, und
das über eine Magnet- oder Chipkarte über einen Kartenleser eine Elektronik ein mehrere
Millisekunden, z. B. zwanzig Millisekunden, anhaltender Impuls auslösbar ist, wodurch
ein Magnet in einem Hubmagneten (14) neutralisierbar ist, wodurch ein Stiftteil (29)
über eine bauseitige Feder (30) einen Hub von z. B. 2,5 mm ausführt und dieses Stiftteil
(29) auf einen mit dem beweglichen Fallenschaft (10) einstückig verbundenen Hebel
(11) auftrifft, und daß der schwenkbare Fallenschaft (10) gegen die Kraft der Feder
(23), jedoch unterstützt durch seinen günstigen Schwerpunkt bzw. Kopflastigkeit mit
seinem krallenförmigen Fallenschaftteil hinter den krallenförmigen Hebel (31) des
der Außenseite zugekehrten Nußflügels (6) sich hineinbewegt, so daß beim Niederdrücken
des Drückers über diese krallenförmig ineinandergreifenden Hebel (31, 34) die Falle
(4) in den Schloßkasten hineinbewegbar ist.
4. Schloß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (14) als Klappankermagnet oder Relais ausgebildet ist, derart, daß
eine Zugfeder (38) den beweglichen Fallenschaft (10) in seiner Grundstellung (Leerlaufstellung)
hält, während nach Bestromung des Klappankermagneten (14) ein Schalthebel (39) sich
gegen ein mit dem beweglichen Fallenschaft (10) verbundenen Anschlag (Schaltrichtung
B) bewegt und den beweglichen Fallenschaft gegen die Rückstellkraft der Zugfeder (38)
in Kupplungsstellung (Stellung II; Fig. 19) schwenkt, während über einen weiteren
Schaltimpuls an den Magneten (14) oder an das Relais eine Zugfeder (38) den beweglichen
Fallenschaft (10) in seiner Grundstellung (Leerlaufstellung I) zurückzieht, wobei
der Schalthebel (39) des Klappankermagneten (14) unterhalb eines Rillendornes (22)
liegt, derart, daß dieser bei Bewegen der Falle (4) über den Schalthebel (39) hinweggleitet.
5. Schloß nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf dem beweglichen Fallenschaft (10) ein Dauermagnet (40) befindet, und
daß gegenüber dem Dauermagneten (40) auf einem Weicheisenkern (41) ebenfalls ein Dauermagnet
befestigt ist, derart, daß sich die Pole der beiden Dauermagneten abstoßen, und daß
sich in Grundstellung der bewegliche Fallenschaft (10) durch das Magnetfeld immer
in Leerlaufstellung (Position I; Fig. 20) befindet, während nach Bestromung der Spule
das Magnetfeld umpolbar ist und der bewegliche Fallenschaft (10) in seine Kupplungsstellung
(Funktionsstellung II; Fig. 20) einfällt.
6. Schloß nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuß aus zwei über zwei Nußschalen (7) miteinander verbundenen Nußflügeln
(5, 6) besteht, wobei sowohl die beiden Nußflügel (5, 6) als auch beide Nußschalen
(7) in rechts oder links anschlagende Schlösser austauschbar sind.
7. Schloß nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Nüsse formschlüssig mit den Nußschalen (7) ohne sonstige Befestigungselemente
gekuppelt sind.
8. Schloß nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß die Falle als Balkenfalle ausgebildet ist.