[0001] Verfahren und Vorrichtung zum Füllen von Vertiefungen, wie Näpfchen oder Rillen,
auf der Mantelfläche eines rotierenden, zylindrischen Körpers
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Füllen von Vertiefungen,
wie Näpfchen oder Rillen, auf der Mantelfläche eines rotierenden, zylindrischen Körpers,
wie Walzen, Zylinder oder Hülsen mit einer Flüssigkeit mittels einer längs des Mantels
des zylindrischen Körpers angeordneten, zu diesem hin offenen Kammer. Derartige zylindrische
Körper können z. B. Rasterwalzen von Kurzfarbwerken oder Tiefdruckzylinder sein, die
eingefärbt werden. Die Anwendung ist aber auch beispielsweise bei Feucht- oder Lackierwerken
möglich.
[0003] Althergebracht ist bei Tiefdruckzylindern die Taucheinfärbung mit der nachfolgenden
Abrakelung mittels einer Rakel (z. B. EP 0 114 329 B1). Abgesehen vom Farbspritzen
bzw. -nebeln kommt es bei dieser Einfärbung, insbesondere bei positiver, d. h. bei
in Drehrichtung des Zylinders zeigender Rakel unter dieser zu einem Farbstau, da der
Zylinder in erheblicher überschußmenge Farbe fördert und die stetig neu geförderte
Farbe ein Zurückfließen verhindert. Der Farbstau verursacht eine Durchbiegung der
Rakel, zu deren Kompensation erhöhte Rakelanstellkräfte erforderlich sind. Diese verursachen
in Verbindung mit der gestauten Farbe einen erheblichen schmiergelnden Verschleiß
der Druckform. Weiterhin ist der hydrodynamische Druck des Farbstaus von der Umfangsgeschwindigkeit
des einzufärbenden Zylinders abhängig, was zu einem geschwindigkeitsabhängigen Messerdruck
auf den Zylinder und somit zu den bekannten Farbschwankungen in Abhängigkeit der Geschwindigkeit
im Tiefdruck führt. Schließlich sind die Kohäsionskräfte der Druckfarben grundsätzlich
wesentlich höher als die Adhäsionskräfte zur Druckform, weshalb nach der Näpfchenfüllung
aus der Näpfchenoberfläche grundsätzlich immer wieder Druckfarbe entnommen wird, so
daß es zu einer mindestens zehenprozentigen Unterfüllung der Näpfchen kommt.
[0004] Gegenwärtig erfolgt die Einfärbung von Aniloxwalzen mit Kammerrakel-Systemen in den
verschiedensten Ausführungsformen unter Zugrundelegung unterschiedlicher Lehren. So
zeigt die DE 92 16 754 U1 eine Kammerrakel, bei der sowohl die Arbeits- als auch die
Schließrakel negativ, d. h. entgegen der Drehrichtung der Rasterwalze an diese angestellt
sind und der Farbraum rechteckig ausgeführt ist. Zur zumindest axial gleichmäßigen
Füllung der Kammer ist ein höherer Kammerüberdruck sicherzustellen. Dieser Druck in
der Kammer führt jedoch unweigerlich zum öffnen der negativ angestellten Schließrakel
und somit zum Farbaustritt, abgesehen vom erhöhten Verschleiß der Arbeitsrakel. Außerdem
bilden sich in den Kammerecken infolge mangelhafter Farbströmung Farbnester mit die
Einfärbung störenden Luftansammlungen.
[0005] Gemäß der EP 0 324 140 B1 wird versucht, die Einfärbung, drucklos unter Einbau einer
Schöpfwalze in der Kammerrakel zu lösen.
[0006] Andere Schutzrechte wiederum beschreiben die Notwendigkeit von Einbauten in den Innenraum
der Kammerrakel. So zeigt die EP 0 315 091 B1 ein Ausführungsbeispiel mit einer Rakelkammer
mit einem Innenraum mit kreisförmigem Querschnitt, in dem sich ein an der Aniloxwalze
anliegender, von dieser angetriebener zylindrischer Profilkörper befindet. Auch noch
anders geformte Einbauten werden vorgeschlagen. Diese Konstruktion kann ebenfalls
eine einwandfreie Funktion nicht sicherstellen. In den Innenraum gelangt zwangsläufig
Luft, einerseits durch die entleerten Näpfchen, andererseits durch die an der Zylinderoberfläche
befindliche Schleppströmung. Die in dem Innenraum an die Rasterwalze angeströmte Farbe
kann sich nicht frei mit der Luft austauschen, sondern vermischt sich mit der Luft.
[0007] Weiterhin erfolgt in dem Spalt zu den Einbauten eine Beschleunigung der Farbe, so
daß es zu den die Einfärbung störenden relativen Bewegungen zwischen Farbe und Zylinderoberfläche
kommt. Hinter dem mit den Einbauten geschaffenen Spalt kommt es zur diffusen Entspannung
des Farbfilms mit dem Ergebnis, daß dieser gar keinen Grund hat, sich bis zur Arbeitsrakel
an der Oberfläche zu halten, da er frei abströmen kann und so mehr dem Abluß zustreben
wird, als durch Anstauen unter der Rakelmesserspitze eine gleichmäßige Einfärbung
sicherzustellen.
[0008] Die DE 39 11 839 A1 zeigt eine Einfärbevorrichtung, bei der in einem drucklosen Spülkasten
eine Farbauftragsrinne mit kreissegmentförmigem Querschnitt angeordnet ist. Diese
gibt die über ihre Länge zugeführte Farbe an eine Rasterwalze weiter. Auch hier ergeben
sich Probleme der Luftansammlung in der Farbrinne sowie des Lufteinflusses auf dem
Weg der Näpfchen zu einer wahlweise zur Farbauftragrinne beabstandet angeordneten
Arbeitsrakel.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, daß unter Ausschaltung des
nachteiligen Einflusses der Luft sowie bei geringem Flüssigkeitsdruck die Vertiefungen
auf der Mantelfläche eines rotierenden zylindrischen Körpers zuverlässig mit einer
Flüssigkeit füllt. Außerdem ist eine konstruktiv einfache Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zu erstellen.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und durch eine Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
2 gelöst. Die Erfindung bedient sich zur Füllung der Vertiefungen einer rotierenden
Flüssigkeitswalze, die sich im entsprechend geformten Innenraum einer an den zylindrischen
Körper angestellten Kammer bildet. Die Flüssigkeitswalze vermeidet relative Bewegungen
zum zylindrischen Körper sowohl in Umfangsrichtung als auch in Längrichtung, wodurch
eine Voraussetzung für eine einwandfreie Einfärbung gegeben wird. In Längsrichtung
besteht lediglich in der Mitte der Flüssigkeitswalze eine Längsströmung, die sich
radial zum Umfang hin auf Null abbaut. Die Mittenströmung wird durch zentrisches Zuführen
von Flüssigkeit mit überdruck an einem Ende und ebenfalls zentrisches Abführen am
anderen Ende der Flüssigkeitswalze bewirkt. Einmal wird dadurch eine Flüssigkeitserneuerung
in der Vorrichtung und zum anderen deren Zuführung für die Füllung der Näpfchen bewerkstelligt.
Eine axiale Füllung der Kammer und somit eine gleichmäßige Füllung der Vertiefungen
über die Breite wird damit sichergestellt. Weiterhin sammelt sich etwa in die Kammer
eingeschleppte Luft auf Grund des Gefälles der Umfangsgeschwindigkeit zum Zentrum
hin in der Mitte der Flüssigkeitswalze. Dort stört die Luft bei der Einfärbung nicht
und kann außerdem auf Grund der im Zentrum herrschenden Längsströmung abgeführt werden.
Fehlfüllungen, sogenannte Missing Dots, wird dadurch vorgebeugt.
[0011] Die Flüssigkeitswalzendrehung wird vom rotierenden, zylindrischen Körper angeregt.
Dieser wirkt im Prinzip wie eine Flügelzellenpumpe, das heißt der Körper fördert die
Flüssigkeit innerhalb der Kammer, er wälzt sie um. Entsprechend der großen Oberfläche
des rotierenden, zylindrischen Körpers, seinem Näpfchenvolumen und seiner Umfangsgeschwindigkeit
ist diese Förderung ein Vielfaches gegenüber dem Farbverbrauch und ein Mehrfaches
dessen, was eine Farbzulaufpumpe bringen müßte. Die zuverlässige Füllung der Vertiefungen
ist unabhängig von der Drehzahl des zylindrischen Körpers gewährleistet, da die innere
Umlaufströmungsgeschwindigkeit von der Farbversorgung samt deren Druck unabhängig
ist. Die Umfangsströmung der Flüssigkeitswalze wird in einer Ausgestaltung auch vorteilhaft
entlang der Breite einer Rakel geführt, so daß dort kein Staudruck entsteht und der
Rakelmesserdruck bei Geschwindigkeitsänderungen nicht nachgeführt werden muß, weder
bei negativer noch bei positiver Anstellung. Da die Flüssigkeit nicht staut, abgesehen
von ihrem Auftreffen auf die Rakelspitze, arbeitet die Vorrichtung mit nur einem niedrigen
Innendruck, so daß insgesamt der Verschleiß der Rakel sowie des zylindrischen Körpers
gering ist. Der überdruck sorgt gleichzeitig im Sinne eines Regelkreises für den Druck
auf die Arbeits- und die Schließrakel.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist konstruktiv einfach aufgebaut und dadurch kostengünstig
zu erstellen. Die Vorrichtung baut außerdem klein, da eine einwandfreie Einfärbung
mit geringstem Kammervolumen unabhängig von der Drehzahl des zylindrischen Körpers
sichergestellt werden kann, da innere Umlauf-Strömungsgeschwindigkeit und Flüssigkeitsversorgung
mit Druck unabhängig voneinander sind. So ist bei einem Durchmesser von 5 cm des Innenraumes
der Kammer bei einer Länge der Kammer von 260 cm noch eine zuverlässige Füllung der
Vertiefungen gewährleistet. Das geringe Volumen der Kammer ist auch von Vorteil bei
einem Farbwechsel.
[0013] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Unteransprüchen in Verbindung
mit der Beschreibung.
[0014] Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In den zugehörigen Zeichnungen zeigt schematisch
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zur Einfärbung einer Rasterwalze mit negativ angestellter Arbeitsrakel
im Schnitt
- Fig. 2
- die Einzelheit Z nach Fig. 1
- Fig. 3
- die Vorrichtung nach Fig. 1 mit positiv angestellter Arbeitsrakel
- Fig. 4
- den Schnitt IV - IV nach Fig. 1
- Fig. 5 und 6
- die Vorrichtung nach Fig. 1 in der Draufsicht
- Fig. 7
- die Vorrichtung nach Figur 1 auf einen schwenkbaren Rakeltisch gespannt.
[0015] In Fig.1 ist eine Vorrichtung zum Füllen von Vertiefungen an einen Tiefdruckformzylinder
angestellt. Die Vorrichtung beinhaltet eine längs des Mantels 2 des Tiefdruckformzylinders
1 angeordnete Kammer 3, die einen Innenraum 4 mit kreisförmigem Querschnitt aufweist.
Der Innenraum 4 wird von einem Kammerkörper 5, einem Rakelhalter 6, einer Arbeitsrakel
7 und einer Schließrakel 8 gebildet und ist zum Tiefdruckformzylinder 1 hin offen.
Stirnseitig wird der Innenraum 4 von Seitenwänden 9, 10 abgeschlossen (Fig. 4). Im
Ausführungsbeispiel sind die Seitenwände 9, 10 Wandungen des Kammerkörpers 5. Sie
können aber auch beispielsweise von stirnseitig auf den Kammerkörper 5 aufgesetzten
Seitenteilen gebildet werden. Die Seitenwände 9, 10 enthalten konzentrisch zum Innenraum
4 der Kammer 3 einander gegenüberliegend einen Flüssigkeitszulauf 11 und einen Flüssigkeitsablauf
12.
[0016] Die Arbeitsrakel 7 ist negativ an den Tiefdruckformzylinder 1 angestellt und hierzu
in den Rakelhalter 6 eingespannt. Letzterer enthält eine konkav abgewinkelte Aufnahmefläche
13 (Fig. 2). Beim Hineinziehen der Arbeitsrakel 7 in diese Vertiefung beim Spannen
mit der Leiste 14 wird die Arbeitsrakel auf deren gesamten Länge eingeknickt und versteift
sich. Einlaufseitig wird der Innenraum 4 von der positiv an den Tiefdruckformzylinder
angestellten Schließrakel 8 verschlossen. Letztere ist mittels einer Leiste 16 am
Kammerkörper 5 angeschraubt. Statt der Schließrakel 8 kann in bestimmten Einsatzfällen,
z. B. bei niedrigem Innendruck in der Kammer und Verwendung höher viskoser Farben,
auch eine Schließleiste zur Anwendung kommen, die einen geringen Abstand zum Tiefdruckformzylinder
1 hat. Eine solche Schließleiste kann auch als Teil des Kammerkörpers ausgeführt werden.
[0017] Die Kammer 3 ist vorteilhaft in Längsrichtung des Tiefdruckformzylinders 1 changierend
angebracht. Die Changierung ist schematisch in Fig. 5 dargestellt. Außerdem ist der
Rakelhalter 6 schwenk- und schiebbar zum Tiefdruckformzylinder 1 hin einstellbar.
Die Verstellmöglichkeit ist in Fig. 6 dargestellt. Weiterhin ist der die Arbeitsrakel
7 negativ anstellende Rakelhalter 6 gegen einen eine Arbeitsrakel 19 positiv an den
Tiefdruckformzylinder 1 anstellenden Rakelhalter 20 austauschbar. Eine solche Kombination
des Kammerkörpers 5 mit dem Rakelhalter 20 zeigt Fig. 3.
[0018] Die Kammer 3 wird vorteilhaft auf einem Rakeltisch 21 befestigt (Fig.7). Auf letzterem
ist hierzu eine U-förmige Aufnahme 22 aufgeschraubt, in die die Kammer 3 eingesetzt
wird. In den Rakeltisch 21 auf seine Länge verteilt eingelassene Arbeitszylinder 23
verspannen die Kammer 3 gegen ein Joch der Aufnahme 22. In die Aufnahme 22 sind weiterhin
die der Einstellung des Rakelhalters 6 dienenden Stellschrauben 17, 18 eingeschraubt.
Für eine Verstellung und Justage der Arbeitsrakel 6 werden die Arbeitszylinder 23
auf einen Vorsteuerdruck entspannt, wonach durch entsprechendes Bestätigen der Stellschrauben
17, 18 der Rakelhalter 6 verschieb- und schwenkbar ist. Anschließend werden die Arbeitszylinder
23 wieder mit dem vollen Druck beaufschlagt.
[0019] Der Rakeltisch 21 ist auf einer gestellfesten Rundtraverse 24 gelagert. Zwecks Changierung
der Kammer wird diese vorteilhaft mitsamt dem Rakeltisch 21 auf der Rundtraverse 24
verschoben. Außerdem ist der Rakeltisch auf der Rundtraverse 24 drehbar und dadurch
die Kammer 3 samt diesem vom Tiefdruckformzylinder 1 abschwenkbar. Die Schwenkung
wird vorteilhaft mittels eines nicht dargestellten, am Rakeltisch 21 angelenkten und
sich gelenkig am Gestell abstützenden Arbeitszylinder ausgeführt.
[0020] Zwecks Einfärbung des Tiefdruckformzylinders 1 ist die Kammer 3 an diesen angeschwenkt.
Am Flüssigkeitszulauf 11 ist, nicht dargestellt, eine Farbpumpe angeschlossen, die
Farbe in den Innenraum 4 fördert. Der Pfeil in Fig. 4 soll dies verkörpern. Die Kammer
3 wird mit einem Innendruck von 0,1 bis 1,5 bar betrieben. Zuviel geförderte Farbe
wird am Flüssigkeitsablauf 12 abgeführt und in den Farbbehälter zurückgeleitet. Es
wird einmal die zur Füllung der Näpfchen benötigte Farbe zugeführt. Durch eine gegenüber
diesem Verbrauch höhere Fördermenge wird in der Kammer 3 ein Druck aufgebaut und eine
gute Durchmischung und Erneuerung der Farbe in der Kammer sowie Abführung der eventuell
verhandener Luft bewirkt.
[0021] Die Farbe im Innenraum 4 der Kammer 3 wird durch Adhäsion an der Oberfläche des Mantels
2 des sich drehenden Tiefdruckformzylinders 1 mitgenommen und in Drehung versetzt,
so daß sich im Innenraum 4 eine drehende Flüssigkeitswalze 25 bildet. Diese füllt
zuverlässig die Näpfchen des Tiefdruckformzylinders 1, die anschließend von der Arbeitsrakel
7 abgerakelt werden. Beim Einfärben changiert die Kammer 3 am Tiefdruckformzylinder
1. Dies ist jedoch nicht Bedingung für die Anwendung der Erfindung.
[0022] Die Erfindung wurde am Beispiel der Einfärbung eines Tiefdruckformzylinders beschrieben.
Ebenso könnten mit der Vorrichtung beispielsweise auch Rasterwalzen von Kurzfarbwerken
eingefärbt werden. Mit der Vorrichtung sind auch gut wasserlösliche Tiefdruckfarben
verarbeitbar. Der Einsatz der Vorrichtung ist nicht auf Einfärbvorgänge beschränkt.
Die Vorrichtung ist z. B. auch vorteilhaft zur Füllung von Rasterwalzen von Lackierwerken
oder das Feuchtwerk von Druckmaschinen speisenden Walzen geeignet. Weiterhin ist auch
der Einsatz keine Rakeln enthaltender Kammern möglich.
1. Verfahren zum Füllen von Vertiefungen, wie Näpfchen oder Rillen, auf der Mantelfläche
eines rotierenden zylindrischen Körpers, wie Walzen, Zylinder oder Hülsen, mit einer
Flüssigkeit mittels einer mit Flüssigkeitszu- und -ablauf versehenen, an dem rotierenden
zylindrischen Körper angeordneten Vorrichtung mit einem hindernisfreien, stirnseitig
abgeschlossenen Innenraum, in dem sich durch Rotation des zylindrischen Körpers achsparallel
zu diesem eine die Vertiefung füllende, rotierende Flüssigkeitswalze ausbildet, deren
Zentrum in Abhängigkeit von einem gewünschten Flüssigkeitsumlauf und dem Schöpfvolumen
des zylindrischen Körpers an einer Seite Flüssigkeit zu- und an der anderen abgeführt
wird, so daß ein überdruck in dem Innenraum entsteht.
2. Vorrichtung zum Füllen von Vertiefungen, wie Näpfchen oder Rillen, auf der Mantelfläche
eines rotierenden, zylindrischen Körpers, wie Walzen, Zylinder oder Hülsen, mit einer
Flüssigkeit mittels einer längs des Mantels des zylindrischen Körpers angeordneten,
zu diesem hin offenen Kammer mit einem Innenraum mit annähernd kreisförmigen Querschnitt,
wobei an der Bildung des Innenraumes ein Kammerkörper beteiligt ist und der Innenraum
stirnseitig von Seitenwänden abgeschlossen wird und einen Farbzulauf aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innenraum (4) hindernisfrei, die Ausbildung einer durch den
rotierenden, zylindrischen Körper (1) in Drehung versetzten Flüssigkeitswalze (25)
ermöglichend ausgebildet ist und der Flüssigkeitszulauf (11) und ein Flüssigkeitsablauf
(12) einander gegenüberliegend konzentrisch zum Innenraum (3) in den Seitenwänden
(9, 10) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (4) in Drehrichtung
des zylindrischen Körpers (1) von einer an diesen anstellbaren Arbeitsrakel (7,19)
abgeschlossen wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsrakel (7, 19)
negativ oder positiv am zylindrischen Körper (1) anliegend an der Kammer (3) angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß am Kammerkörper (5)
ein die Arbeitsrakel (7, 19) tragender Rakelhalter (6, 20) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß am Kammerkörper (5) austauschbar
ein die Arbeitsrakel (19, 7) positiv oder negativ haltender Rakelhalter (20, 6) angeordnet
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Rakelhalter (6,20)
schwenk- und schiebbar zum zylindrischem Körper (1) einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitsrakel
(7) auf einer von der Ebene abweichenden Aufnahmefläche (13) sich verbiegend und dabei
versteifend gespannt wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum
(4) entgegen der Drehrichtung des zylindrischen Körpers (1) von einer Schließleiste
abgeschlossen wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließleiste zum zylindrischen
Körper (1) beabstandet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließleiste als positiv
an den zylindrischen Körper (1) angestellte Schließrakel (8) ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer
(3) auf einem Rakeltisch (21) befestigt und samt diesem an den zylindrischen Körper
(1) schwenkbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (3) in eine U-förmige
Aufnahme (22) des Rakeltisches (21) eingesetzt und mittels Arbeitszylinder (23) gegen
ein Joch der Aufnahme (22) verspannt ist.
14. Vorrichtung nach einen der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer
(3) längs des Mantels (2) des zylindrischen Körpers (1) changierend angeordnet ist.
15. Vorrichung nach einem der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß am Flüssigkeitszulauf
(11) eine Pumpe angeschlossen ist, die im Innenraum (4) der Kammer (3) einen überdruck
im Bereich von 0,1 bis 1,5 bar erzeugt.