[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum wenigstens einseitigen Beschichten einer
Faserstoffbahn mit einem Auftragsmedium, im Einzelnen mit den Merkmalen aus dem Oberbegriff
des Anspruches 1, ferner eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Auf dem Gebiet der Papierveredelung sind zum Beschichten von Faserstoffbahnen mit
einem Auftragsmedium verschiedene Verfahren und Vorrichtungen bekannt. Dabei erfolgt
die Beschichtung der Faserstoffbahn mit einem Auftragsmedium entweder direkt durch
Auftrag auf die Faserstoffbahn, die einen rotationssymmetrischen Körper auf einem
Teil dessen Umfanges umschlingt oder wird auf die Mantelfläche eines rotationssymmetrischen
Körpers vordosiert. In beiden Fällen erfolgt der Auftrag in zwei nacheinanderfolgenden
Schritten - dem Auftrag von Streich- oder Leimmasse im Überschuß mittels einer Auftragsdüse
und dem anschließenden Abrakeln der überschüssigen Auftragsmasse mit einem Egalisiersystem,
meist in Form nachgeordneter Rakel- und Klingeneinrichtungen. Die vorrichtungsmäßige
Umsetzung im zuletzt genannten Fall erfolgt beispielsweise in einer Filmpresse. Bei
den konventionellen Filmpressen erfolgt der Auftrag des Auftragsmediums auf die Mantelflächen
der Auftragswalzen, wobei die Dosierung in der Regel durch nachgeordnete Rakeleinrichtungen
realisiert wird. An der Auftragswalzenstuhlung sind die Vordosiereinrichtungen angeordnet
und sind über Zylinder oder ähnliche Hilfsmittel an die Mantelflächen der Auftragswalzen
anpreßbar. Die Vordosiereinrichtung umfaßt ein Düsenauftragswerk, bei dem Leim- bzw.
Streichfarbe über ein spezielles Verteilsystem in die Druckkammer der Auftragsdüse
geleitet wird und eine Rollrakeleinrichtung. Das Auftragsmedium gelangt durch eine
Schlitzdüse von der Druckkammer in den Auftragsraum. Die Leim- bzw. Streichmassemenge
wird mittels eines Rollrakels oder einer anpreßbaren Klinge gesteuert.
[0003] Nachteile derartiger Ausführungen sind vor allem ein komplizierter Aufbau des Auftrags-
bzw. Dosiersystems und die Nutzung eines Verschleißteiles als Dosierelement, weshalb
ein Konstanthalten der Filmenge über die Zeit sehr problematisch und nicht direkt
beeinflußbar ist. Auch das Querprofil des aufgetragenen Mediums kann nur durch langwierige
Profileinstellarbeiten konstant gehalten werden, d.h. der Auftrag über die Maschinenbreite
erfolgt nicht zwingend gleichmäßig. Bei hohen Feststoffgehalten bzw. bei extrem saugfähigem
Papier besteht desweiteren die Gefahr des Bildens von Profilrillen, was zu einer Begrenzung
der minimal möglichen Auftragsmenge führt. Die Verwendung eines Verschleißteiles als
Dosierelement führt zu geringen Standzeiten des Dosierelementes und damit zu unerwünschten
Stillstandszeiten der Maschine, die durch den Wechsel des Dosierelementes bedingt
sind. Desweiteren ist eine Steuerung der Auftragsmenge ohne Wechsel der Dosierelemente
oder langwierige Einstellarbeiten kaum möglich.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, ferner eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln,
daß die genannten Nachteile vermieden werden. Die auf die Faserstoffbahn zu transferierende
Filmmenge ist über die Zeit und über die Maschinenarbeitsbreite, d.h. quer zur Faserstoffbahnlaufrichtung
konstant zu halten. Die aufzutragende Filmmenge sollte zudem in gewissen Bandbreiten
steuerbar sein. Desweiteren bestehen wesentliche Anforderungen an das weiterzuentwickelnde
Verfahren bzw. die Vorrichtung vor allem darin, den Verschleiß des Dosierelementes
zu minimieren und damit eine längere Standzeit zwischen einem erforderlichen Wechsel
der Dosierelemente zu realisieren. Niedrige Betriebskosten und die Eignung für den
Einsatz zum Auftrag von Streichfarbe und Stärke sind weitere wesentliche Erfordernisse.
[0005] Das Dosierelement sollte hinsichtlich seiner Handhabung robust sein und eine geringe
Beschädigungsanfälligkeit aufweisen, für den Einsatz bei hohen Auftragsgeschwindigkeiten
geeignet und einfach bedienbar sein sowie nur eine sehr geringe Anzahl an Verschleißteilen
aufweisen.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des
Anspruches 1 charakterisiert. Die vorrichtungsmäßige Umsetzung erfolgt entsprechend
Anspruch 5. Desweiteren besteht die Möglichkeit, die Aufgabe mit einer Vorrichtung
entsprechend Anspruch 15 zu lösen. Vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten sind in
den Unteransprüchen wiedergegeben.
[0007] Erfindungsgemäß erfolgt die Vordosierung in einer Zweielementenauftragsvorrichtung
auf die Mantelfläche einer Auftragswalze wenigstens mittelbar, d.h. sowohl direkt,
als auch indirekt durch den Auftrag von Auftragsmedium mittels wenigstens eines Freistrahles.
Der Einsatz eines Freistrahles bietet den Vorteil der direkten Steuerung der Auftragsmenge
und damit der Dicke des Auftragsfilmes auf der Mantelfläche durch Änderung bestimmter
Parameter wie beispielsweise dem Austrittsquerschnitt, der Austrittsgeschwindigkeit
und dem Auftragswinkel des Freistrahles im Zusammenhang mit der Drehzahl der Auftragswalze.
[0008] Der Freistrahl kann direkt auf die Mantelfläche der Auftragswalze gerichtet sein
oder auf die Mantelfläche einer Übertragungswalze, die wiederum das Auftragsmedium
wenigstens mittelbar, d.h. direkt oder über eine weitere Übertragungswalze auf die
Mantelfläche der Auftragswalze überträgt. Letzgenannte Variante (mittelbarer Auftrag)
bietet zudem den Vorteil einer weiteren Dosierwirkung, insbesondere der Streckung
des Auftragsfilmes durch die bei geeigneter Abstimmung des Durchmesserverhältnisses
von Auftragswalze und Übertragungswalze erzielte Geschwindigkeitsdifferenz der Mantelflächen
von Auftrags- und Übertragungswalze.
[0009] Die erfindungsgemäße vorrichtungsmäßige Umsetzung wird durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 5 bestimmt. Bei einer Zweielementenauftragseinrichtung ist
wenigstens einem Auftragselement, vorzugsweise einer Auftragswalze, eine Auftragseinheit,
umfassend eine Einrichtung zur Erzeugung eines Freistrahles, der wenigstens mittelbar
das Auftragsmedium auf die Oberfläche des Auftragselementes aufträgt, zugeordnet.
Die Einrichtung zur Erzeugung eines Freistrahles kann dabei dem Auftragselement direkt
zugeordnet sein (Freistrahl ist direkt auf die Oberfläche des Auftragselementes gerichtet)
oder aber bei Vorschaltung wenigstens eines Übertragungselementes diesem direkt zugeordnet
sein.
[0010] Vorzugsweise ist die Zweielementenauftragsvorrichtung in Form einer Zweiwalzenauftragseinrichtung
ausgebildet, d.h. zwei zueinander achsparallele Auftragswalzen sind gegenläufig zueinander
angetrieben und bilden miteinander einen Preßspalt, durch den die Faserstoffbahn hindurchgeführt
wird. Der Auftrag von Auftragsmedium auf die Faserstoffbahn erfolgt beim Hindurchführen
durch den Preßspalt, bei dem die auf die Oberfläche der Auftragswalze vordosierte
Auftragsmenge auf die Faserstoffbahn übertragen wird. Diese Vorrichtung eignet sich
sowohl zur einseitigen Beschichtung als auch zur zweiseitigen Beschichtung von Faserstoffbahnen
mit Auftragsmasse, wobei für beide Faserstoffbahnseiten gleiche oder unterschiedliche
Auftragsmedien vorgesehen werden können. Erfindungsgemäß sind zwei Möglichkeiten denkbar:
1) der Auftrag erfolgt unmittelbar, d.h. direkt auf die Mantelfläche einer Auftragswalze;
2) der Auftrag erfolgt hier mittelbar bzw. indirekt, d.h. auf die Mantelfläche einer
der Auftragswalze zugeordneten Übertragungswalze.
[0011] Die zweite Möglichkeit bietet den Vorteil bei geeigneter Gestaltung des Durchmesserverhältnisses
zwischen Auftrags- und Übertragungswalze eine zusätzliche Dosierwirkung, in der Regel
in Form einer Filmstreckung durch die Übertragungswalze zu erzielen. Die ist besonders
vorteilhaft wenn ein besonders dünner Auftragsfilm auf der Faserstoffbahn gewünscht
ist.
[0012] Für die Gestaltung der Einrichtung zur Erzeugung eines Freistrahles ergeben sich
zwei bevorzugte Varianten:
1) eine Freistrahldüseneinrichtung
2) ein geschlossener Stoffauflauf mit einem druckbeaufschlagten zentralen Behälter
und veränderlich einstellbarer Auslaßöffnung.
[0013] Die Freistrahldüseneinrichtung kann dabei wie in den Patentschriften US 3,418.970,
US 3,521,602 und US 4,231,318 gestaltet sein. Bei der Freistrahldüseneinrichtung handelt
es sich in der Regel um eine reine Auftragseinrichtung mit eigenem Tragkörper, die
beispielsweise einen Verteiler und eine sich über die Maschinenbreite erstreckende
Schlitzdüse umfaßt. Der Auftrag erfolgt ohne Kontakt der Düse mit der Mantelfläche
des Auftragselementes. Die Freistrahldüseneinrichtung ist in radialer Richtung gegenüber
der Mantelfläche der Auftragswalze verschiebbar und um eine bestimmte Achse derart
drehbar, daß der Auftragswinkel gegenüber der Mantelfläche der Auftragswalze veränderlich
einstellbar ist. Vorzugsweise ist die Düseneinrichtung entsprechend der US 3,418.970
derart gegenüber der Mantelfläche der Auftragswalze angeordnet, daß sich in Auftragsrichtung,
d.h. in Laufrichtung der Walze ein konvergierender Spalt zwischen der Mantelfläche
der Auftrags- oder Übertragungswalze und der Freistrahldüseneinrichtung ergibt.
[0014] Desweiteren kann der Düsenkanal der Düseneinrichtung, d.h. die Verbindungsleitung
zwischen Verteiler und Düsenaustritt gekrümmt ausgeführt sein. Die Krümmung verläuft
im wesentlichen konvergierend zur Auftrags- bzw. Übertragungswalze. Bei diesem Verfahren
liegt dann die luftarme Schicht an der Walze an und die luftreiche Schicht außen.
[0015] Die Dosierwirkung beider Systeme beim Auftrag wird durch verschiedene Faktoren bestimmt.
Dazu gehören:
1) der Strömungs- bzw. Austrittsquerschnitt aus der Freistrahldüse oder dem Behälter
des Stoffauflaufes;
2) die Austrittsgeschwindigkeit des Auftragsmediums;
2) der Druck im Verteiler oder Behälter;
3) die Drehzahl der Auftragswalze.
[0016] Eine Änderung des Austrittsquerschnittes und der Drehzahl der Auftrags- oder Übertragungswalzen
sind konstruktiv einfach zu realisieren, während die Änderung der Austrittsgeschwindigkeit
als eine Funktion des Austrittsquerschnittes und der Gestaltung der Düse bzw. des
Behälters (speziell der Querschnittsänderungen zwischen Verteiler bzw. Behälter und
Austrittsquerschnitt) zu betrachten ist.
[0017] Unter einem weiteren Aspekt kann die Zweielementenauftragsvorrichtung eine Auftragswalze
umfassen, die mit einem umlaufenden Band einen verlängerten Preßspalt zum Hindurchführen
der Faserstoffbahn bildet. Der Auftrag des Freistrahles erfolgt dann vorzugsweise
auf die Mantelfläche der Auftragswalze, aber auch der Auftrag auf das Band ist unter
Umständen denkbar. Eine derartige Vorrichtung eignet sich ebenfalls zur einseitigen
und zweiseitigen Beschichtung von Faserstoffbahnen.
[0018] Vorzugsweise sind die Einrichtungen zur Erzeugung des Freistrahles in dem Teil der
Mantelfläche von Auftrags- bzw. Übertragungswalze angeordnet, der in Drehrichtung
der Walzen im Bereich vor dem preßspalteinlauf liegt. Eine Anordnung in vom Preßspalteinlauf
entfernten Bereichen ist ebenfalls denkbar. In diesem Fall werden vorzugsweise zusätzliche
Egalisiereinrichtungen, beispielseise in Form von Luftbürsten zur Vergleichmäßigung
des aufgetragen Filmes auf der Mantelfläche eingesetzt.
[0019] Der erfindungsgemäße Auftrag mittels Freistrahl auf die Oberfläche eines Auftragselementes
bietet den Vorteil einer direkten steuerbarkeit der Vordosierung des Auftragsmediums
auf die Oberfläche eines Auftragselementes und damit der Vordosierung für die im Preßspalt
zu übertragende Auftragsmenge. Das erfindungsgemäße System bietet desweiteren den
Vorteil, daß die aufzutragende Filmmenge über die Zeit und über die Arbeitsbreite
konstant gehalten werden kann. Das Auftrags-bzw. Dosiersystem zeichnet sich durch
eine geringe Anzahl von Verschleißteilen und damit längeren Standzeiten zwischen den
erforderlichen Wechseln der Dosierelemente aus. Die Einstellbarkeit der Größe der
Austrittsöffnungen sowie Lageänderungen bezüglich des Auftragselementes sind konstruktiv
einfach realisierbar. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich sowohl für Streichmasse
als auch Stärke.
[0020] Für den Auftrag mittels eines offenen Stoffauflaufes sind zusätzliche Vorkehrungen
zu treffen, um die gewünschte direkte Beeinflussung der Dosierung zu erzielen. Zusätzliche
Drossel- oder andere Störelemente im Ablauf aus dem offenen Behälter sind denkbar.
[0021] Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist nachfolgend anhand von Figuren erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Zweiwalzenauftragsvorrichtung mit zugeordneter Freistrahldüseneinrichtung an
einer Auftragswalze und SDTA mit Rakel an der anderen Auftragswalze;
- Fig. 2
- eine Zweiwalzenauftragsvorrichtung mit zugeordneter Freistrahldüseneinrichtung und
zusätzlichem Egalisiersystem;
- Fig. 3
- eine Zweiwalzenauftragsvorrichtung mit Übertragungswalze;
- Fig. 4
- eine Zweiwalzenauftragsvorrichtung mit geschlossenem Stoffauflauf an einer Auftragswalze
und offenem Stoffauflauf an der anderen Auftragswalze;
- Fig. 5
- eine Zweielementenauftragsvorrichtung bestehend aus Walze und Band mit Freistrahldüseneinrichtung.
[0022] Die Figur 1 zeigt eine Zweiwalzenauftragsvorrichtung. Eine Auftragswalze 1 und eine
Auftragswalze 2, die achsparallel zueinander angeordnet und drehbar gelagert sind,
bilden miteinander einen Walzenspalt 3 zum Hindurchführen einer Faserstoffbahn, insbesondere
Papierbahn 4. Die beiden Auftragswalzen 1 und 2 sind gegenläufig zueinander angetrieben.
Im wesentlichen unterhalb dem von unten nach oben laufenden Teil des Walzenumfanges
jeder Walze 1, 2 ist eine Auftragseinheit 5, 6 für ein fließfähiges Medium angeordnet.
Die Faserstoffbahn 4 wird von unten nach oben durch den Walzenspalt 3 geführt. Dabei
wird in den Bereichen 7, 8, die der Walzenspalt 3 mit der Faserstoffbahn 4 bildet,
ein Film eines fließfähigen Mediums über die Walzenoberflächen auf beiden Seiten der
Faserstoffbahn 4 aufgebracht. Durch das Führen der Faserstoffbahn 4 von unten nach
oben durch den Walzenspalt 3 wird das Auftragsmedium, beispielsweise Streichmasse
in der gewünschten Dicke entsprechend der Abstände der Wälzkreise beider Walzen 1
und 2 auf die Faserstoffbahn 4 aufgetragen.
[0023] Die Auftragseinrichtungen 5 ist als Freistrahldüseneinrichtung ausgeführt. Der Düsenkanal
der Freistrahldüseneinrichtung 5 ist vorzugsweise gekrümmt ausgeführt. Der Freistrahl
13 ist entsprechend schematisiert dargestellt. Die Auftragseinrichtung 6 ist als STDA
mit Rakel, beispielsweise wie in der unveröffentlichten DE 42 30 276, ausgeführt.
Die Streichmasse wird jeweils auf die Mantelfläche 11 bzw. 12 der Walzen 1 und 2 aufgetragen.
[0024] Die Figur 2 verdeutlicht eine Ausführung analog zu Figur 1 mit zusätzlich angeordneten
Egalisiereinrichtungen. Für gleiche Elemente wurden deshalb gleiche Bezugszeichen
gewählt. Die Faserstoffbahn 4 wird hier jedoch von oben nach unten durch den Preßspalt
3 geführt. Im Bereich des unteren Teiles des von unten nach oben laufenden Teil des
Walzenumfanges bzw. der Mantelflächen 11, 12 jeder Walze 1, 2 ist jeweils eine Auftragseinheit
5a bzw. 5b für das Auftragsmedium, beispielsweise Streichfarbe, angeordnet. Die Faserstoffbahn
4 wird von oben nach unten durch den Walzenspalt 3 geführt. Dabei wird in den Bereichen
7, 8, die der Walzenspalt mit der Faserstoffbahn bildet, ein Film eines fließfähigen
Mediums über die Walzenoberfläche 11 bzw. 12 auf die Faserstoffbahn 4 aufgebracht.
Zusätzlich sind in dem, den Auftragseinrichtungen 5a und 5b in Walzendrehrichtung
nachgeordneten Teil der Walzenmäntel 11 bzw. 12 zusätzliche Egalisiereinrichtungen
14 bzw. 15 in Form von Luftbürsten vorgesehen. Die damit erzeugten Luftstrahlen bewirken
eine Vergleichmäßigung der aufgetragenen Streichmasse vor der Übertragung auf die
Faserstoffbahn 4 im Walzenspalt 3.
[0025] Die Figur 3 verdeutlicht eine Zweiwalzenauftragsvorrichtung mit zusätzlichen Übertragungswalzen,
die gegenläufig zu den Auftragswalzen rotieren und mit diesen einen Spalt bilden.
Der Grundaufbau entspricht dem in Figur 2, weshalb für gleiche Elemente gleiche Bezugszahlen
verwandt wurden. Jeder Auftragswalze 1 bzw. 2 ist eine Übertragungswalze 16 bzw. 17
mit einer Auftragseinrichtung 5a bzw. 5b in Form wenigstens einer Freistrahldüse zugeordnet.
Auftragswalzen 1 bzw. 2 und Übertragungswalzen 16 bzw. 17 bilden jeweils einen Spalt
30 bzw. 31 miteinander. Die Übertragungswalzen 16 bzw. 17 weisen vorzugsweise einen
kleineren Durchmesser als die Auftragswalzen 1 bzw. 2 auf, wodurch sich jeweils zwischen
Auftragswalze 1 bzw. 2 und Übertragungswalze 16 bzw. 17 eine Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen deren Mantelflächen 11 und 18 bzw. 12 und 19 ergibt. Diese Geschwindigkeitsdifferenz
trägt zu einer Streckung des Streichfilmes und damit zu einer zusätzlichen Dosierwirkung
bei.
[0026] Figur 4 verdeutlicht eine Möglichkeit des Vordosierens von Streichfarbe unmittelbar
auf eine Auftragswalze einer Zweiwalzenauftragsvorrichtung mittels eines geschlossenen
Stoffauflaufes 19. Der Grundaufbau der Zweiwalzenauftragsvorrichtung entspricht dem
in den Figuren 1 bis 3, weshalb für gleiche Elemente gleiche Bezugszeichen verwandt
wurden. Die Zufuhr der Streichmasse erfolgt unmittelbar auf die Mantelfläche 12 der
Auftragswalze 2. Der Stoffauflauf umfaßt einen druckbeaufschlagbaren Behälter 20 mit
einer, sich im wesentlichen über die gesamte Maschinenbreite erstreckenden Auslaufleitung
21. Der Durchflußquerschnitt der Auslaufleitung 21 ist im Querschnitt veränderbar-
jedoch über die Breite des Auftrages konstant.
[0027] Der Auftrag auf die Auftragswalze 1 erfolgt mittels eines offenen Stoffauflaufes
25, der beispielsweise einen zentralen offenen Behälter 26 mit Überlaufwehr und ein
Ablaufelement 27 aufweist, über welches die Streichmasse auf die Mantelfläche 11 der
Auftragswalze 1 geleitet wird.
[0028] Zur Einstellung der Dosierwirkung sind zusätzliche, hier im einzelnen nicht dargstellte
Mittel am Stoffauflauf erforderlich, beispielsweise eine, dem Ablaufelement 27 zugeordnete
Blende, die wie eine Drossel wirkt.
[0029] In Figur 5 ist eine Zweielementenauftragsvorrichtung dargestellt, die eine Auftragswalze
1, die mit einem umlaufenden Band 22 einen verlängerten Preßspalt 23 bildet, umfaßt.
Der Auftragswalze 1 ist dabei eine Freistrahldüseneinrichtung 5a zugeordnet. Das umlaufende
Band 22 wird durch Führen des Bandes durch einen mit Leimsuspension gefüllten Behälter
28 beschichtet, wobei die vom Band 22 mitgeführte Leimmenge durch eine in Laufrichtung
nachgeordnete Klinge 24 egalisiert wird.
[0030] Das in Figur 5 dargestellte Ausführungsbeispiel ist vorzugsweise zur beidseitigen
Beschichtung mit unterschiedlichen Auftragsmedien einsetzbar, während die in den Fig.
1 bis 4 dargestellten Ausführungen vorzugsweise für die beidseitige Beschichtung mit
dem gleichen Auftragsmedium geeignet sind. Jedoch ist auch hier eine unterschiedliche
oder aber auch nur einseitige Beschichtung denkbar. Bei den in den Figuren 1 und 4
dargestellten Ausführungen besteht auch die Möglichkeit, beiden Auftragselementen
die gleichen Auftragseinheiten zuzuordnen.
1. Verfahren zum wenigstens einseitigen Beschichten einer Faserstoffbahn mit einem Auftragsmedium
in einer Zweielementenauftragseinrichtung, umfassend wenigstens eine Auftragswalze
(1 bzw. 2) und ein Gegenelement (2 bzw. 1, 22) die miteinander einen Spalt (3, 23)
bilden durch den die Faserstoffbahn (4) hindurchgeführt wird, bei dem das Auftragsmedium
auf die Auftragswalze (1, 2) vordosiert wird und im Spalt (3, 23) auf die Faserstoffbahn
übertragen wird; dadurch gekennzeichnet, daß die Vordosierung wenigstens mittelbar
durch wenigstens einen Auftragsmedienfreistrahl erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Freistrahl (13) direkt
auf die Mantelfläche (11, 12) der Auftragswalze (1, 2) gerichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Freistrahl (13) auf die
Mantelflache (18, 19) einer der Auftragswalze (1, 2) zugeordneten Übertragungswalze
(16, 17) gerichtet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Freistrahl
(13) und/oder dessen Auftragswinkel verändert werden können.
5. Vorrichtung zum wenigstens einseitigen Beschichten einer Faserstoffbahn (4) mit einem
Auftragsmedium mit den folgenden Merkmalen:
5.1 es sind zwei Auftragselemente (1, 2; 1, 24), die gegenläufig angetrieben sind
und einen Spalt (3, 23) zum Hindurchführen der Faserstoffbahn (4) miteinander bilden,
vorgesehen;
5.2 es ist wenigstens einem Auftragselement (1, 2, 24) eine Auftragseinheit zugeordnet;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
5.3 die Auftragseinheit umfaßt wenigstens eine Einrichtung zur Erzeugung eines Freistrahles
(5a, 5b), der wenigstens mittelbar das Auftragsmedium auf die Oberfläche (11, 12)
des Auftragselementes vordosiert.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (5a, 5b)
zur Erzeugung eines Freistrahles dem Auftragselement unmittelbar zugeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5,
7.1 das Auftragselement ist eine Auftragswalze (1, 2);
7.2 die Auftragseihheit umfaßt desweiteren eine Übertragungswalze (16, 17), die der
Auftragswalze (1, 2) derart zugeordnet ist, daß beide einen Preßspalt (30, 31) miteinander
bilden; gekennzeichnet durch das folgende Merkmal:
7.3 die Einrichtung (5a, 5b) zur Erzeugung des Freistrahles (13) ist der Übertragungswalze
(16, 17) zugeordnet.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
(5a, 5b) zur Erzeugung eines Freistrahles (13) wenigstens ein düsenartiges Element
(Freistrahldüseneinrichtung) ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Austrittsöffnung
der Freistrahldüse gegenüber der Mantelfläche (11, 12, 18, 19) von Auftrags- (1, 2)
oder Übertragungswalze (16, 17) veränderlich einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Freistrahldüseneinrichtung
(5a, 5b) derart gegenüber der Mantelfläche (11, 12, 18, 19) der Auftrags- (1, 2) oder
Übertragungswalze (16, 17) angeordnet ist, daß diese miteinander in Drehrichtung der
Auftrags- oder Übertragungswalze einen konvergierenden Spalt bilden.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
(5a, 5b) zur Erzeugung eines Freistrahles (13) ein geschlossener Stoffauflauf (19)
mit unter Druck stehenden Behälter (20) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnitte
der Austrittsöffnungen für den Freistrahl veränderlich einstellbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Einrichtung
zur Erzeugung eines Freistrahles (5a, 5b) zusätzliche Egalisiereinrichtungen (14,
15) nachgeschaltet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Egalisiereinrichtungen
in Form von Luftbürsten ausgebildet sind.
15. Vorrichtung zum wenigstens einseitigen Beschichten einer Faserstoffbahn mit einem
Auftragsmedium mit den folgenden Merkmalen:
15.1 es sind zwei Auftragselemente (1, 2, 22), die gegenläufig angetrieben sind und
einen Spalt (3, 23) zum Hindurchführen der Faserstoffbahn (4) miteinander bilden,
vorgesehen;
15.2 es ist wenigstens einem Auftragselement (1, 2, 22) eine Auftragseinheit zugeordnet;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
15.3 die Auftragseinheit ist als offener Stoffauflauf (25), ausgeführt, der wenigstens
mittelbar das Auftragsmedium auf die Oberfläche (11, 12) des Auftragselementes (1,
2) aufträgt;
15.4 am Stoffauflauf sind Mittel zur Dosierung der Auftragsmenge vorgesehen.