[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Holz-Alu-Fenster mit auf die Außenfläche der Holzprofile
aufgesetzten Aluminiumprofilen.
[0002] Bei den bislang hergestellten und vertriebenen Holz-Alu-Fenstern werden üblicherweise
auf die Holzprofile, wobei es sich bei diesen um gegenüber einfachen Holzfenstern
stark abgeänderte Spezialprofile handelt, in Abständen Halter aufgeschraubt, welche
in hinterschnittene Nuten eingreifen, die durch weit über die Sichtverkleidungsplatten
der Aluminiumprofile nach rückwärts überstehende, teilweise gegeneinander gewinkelte
Stege gebildet werden.
[0003] Dies ergibt sowohl sehr hohe Fertigungskosten als auch hohe Montagekosten, so daß
Holz-Alu-Fenster der bisherigen Konstruktion ca. 70 bis 80 % teurer sind als Fenster
aus Holz oder Kunststoff. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Holz-Alu-Fenster
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß einfachere billigere Profile verwendet
werden können und darüber hinaus die Montage vereinfacht ist.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Aluminiumprofile
die Holzprofile vorzugsweise dreiseitig mit engem Spiel formschlüssig umfassende Schalen
sind und daß im Überdeckungsbereich in die Holzprofile Längsbelüftungsnuten eingefräst
sind.
[0005] Durch die erfindungsgemäße quasi formschlüssige dreiseitige Umfassung der Holzprofile
durch die Aluminiumprofil-Schalen ergibt sich die Möglichkeit, als Holzprofile lediglich
leicht überarbeitete Holzprofile handelsüblicher Holzfenster zu verwenden, wobei die
Längsbelüftungsnuten völlig problemlos in einem Arbeitsgang mit der Vierseitenbearbeitung
der Holzprofile eingefräst werden können. Durch diese eingefrästen Längsbelüftungsnuten
wird die DIN-Forderung erfüllt, wonach 7 mm tiefe Hinterlüftungen zwischen dem Holz
und dem Aluminium vorgesehen sein müssen, bei der erfindungsgemäßen Konstruktion jedoch
mit dem Vorteil, daß dies nicht überall der Fall zu sein braucht, sondern nur im Bereich
der Längsnuten, wodurch die Fenster sehr viel weniger dick und sperrig werden.
[0006] Die erfindungsgemäße Ausbildung hat darüber hinaus auch den Vorteil, daß wegen der
fehlenden Stege zum Aufschieben auf die Halter die Wandstärke der Aluminiumprofile
kleiner gemacht werden kann, was ihre Fertigung einerseits verbilligt und andererseits
das Gewicht der Fenster reduziert.
[0007] In Ausgestaltung der Erfindung kann dabei vorgesehen sein, daß die Aluminiumprofile
vorzugsweise wenigstens einseitig eine hinterschnittene Schulter des Holzprofils hintergreifen
und durch auf der Gegenseite vorgesehene Verschraubungen an den Holzprofilen fixiert
sind. Diese Art der Halterung läßt ein einfaches Aufschnappen der Aluminiumprofile
zu, die dann lediglich noch das Setzen weniger Fixierschrauben erfordert, was erheblich
einfacher ist als die bisherige Befestigungsweise, bei der ja die Fixierschrauben
letztendlich neben den komplizierten und einzeln auf die Holzprofile aufzubringenden
Haltern ebenfalls erforderlich waren.
[0008] Als in der Praxis noch günstiger hat sich in Ausgestaltung der Erfindung eine Ausbildung
erwiesen, bei der die Aluminiumprofile beidseits hinterschnittene Schultern des Holzprofils
hintergreifen, wobei einseitig die Schulter durch eine Nut gebildet sein kann, in
die U-förmige Randstreifen des Aluminiumprofils klemmend eingreifen können.
[0009] Mit besonderem Vorteil sollen die schalenförmigen Aluminiumprofile nicht unmittelbar
auf den Holzprofilen aufliegen, sondern diese in einem ganz geringen Abstand von einem
oder wenigen Millimetern umfassen, wobei in weiterer Ausbildung der Erfindung dann
vorgesehen sein kann, daß den Aluminiumprofilen und den Holzprofilen vorzugsweise
selbstklebende Dämpfungsplättchen zwischengeordnet sind, so daß ein Klappern oder
sonstige Bewegungen der Aluminiumprofile durch diese wenige Millimeter dicken elastischen
Dämpfungsplättchen einfach verhindert werden können.
[0010] Die spielbehaftete Umfassung der Holzrahmen durch die Aluminiumprofile soll dabei
in weiterer Ausgestaltung der Erfindung derart gewählt sein, daß die Profile aufgrund
ihrer Elastizität und/oder der Elastizität der Dämpfungsplättchen, sowie des Spiel-Abstandes
zu den Innenflächen der Holzprofile um ca. 1 bis 3 mm, vorzugsweise 2 mm, nach außen
verspannbar sind. Durch diese Verspannbarkeit ergibt sich eine besonders günstige
Möglichkeit, die Verkleidungsprofile nachträglich auf den Rahmen eines Holzfensters
aufzubringen. Zunächst werden auf drei der Holz-Rahmenprofile des fertigen Holzfensters
die auf Gehrung geschnittenen Aluminiumprofile aufgeclipst und zum Aufclipsen des
vierten Aluminiumprofils werden die freien Enden der anschließenden Alumiumprofile
seitlich nach außen federnd weggedrückt. Anschließend federn sie wieder zurück und
legen sich an die Gehrungskanten des vierten Aluminiumprofils an, so daß sich ein
glatter sauberer Übergang ergibt. Ersichtlich könnte ohne diese besondere Ausgestaltung
ein nachträgliches Aufbringen der Aluminiumprofile auf die Holzfenster überhaupt nicht
stattfinden.
[0011] Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, daß die Außenschenkel der
Aluminiumprofile mit Ausnehmungen zum Einhaken von die Ecke übergreifenden, die Aluminiumprofile
zusammenspannenden Blattfederelementen versehen sind.
[0012] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen vertikalen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Fenster, wobei lediglich die
Holzprofile gezeigt sind und gleichzeitig gestrichelt die Form eines handelsüblichen
Holzfensters mit eingezeichnet ist,
- Fig. 2
- einen der Fig. 1 entsprechenden, in der Mitte des Fensters zwischen den oberen und
unteren Leisten abgebrochenen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Holz-Alu-Fenster
mit den auf die Holzprofile der Fig. 1 aufgesetzten schalenförmigen Aluminiumprofilen,
- Fig. 3
- einen Teilschnitt durch den oberen Stockrahmen und den zugehörigen Fensterflügelschenkel
bei einer abgewandelten Ausführungsform mit Klemmbefestigung der Aluminiumprofile,
- Fig. 4
- eine Ansicht eines verkleideten Fensters unmittelbar beim Aufclipsen des vierten Aluminiumprofils,
- Fig. 5
- einen Teilschnitt durch den unteren Fensterflügelschenkel bei einer weiteren Ausführungsform
mit Klemmbefestigung der Aluminiumprofile, und
- Fig. 6
- eine perspektivische Teilansicht einer Ecke eines verkleideten Fensters mit Blattfeder-Befestigungselementen.
[0013] In den Figuren erkennt man die Holzprofile 1 und 2 des unteren und oberen Stockrahmens
sowie die unteren und oberen Holzprofile 3 und 4 des Fensterflügels, auf die jeweils
Alu-Blendrahmen aufgesetzt sind. Erfindungsgemäß sind diese Blendrahmen 5, 6, 7 und
8 im wesentlichen schalenförmig ausgebildet, so daß sie - insbesondere gilt dies für
die oberen und unteren Rahmenschenkel und den oberen Stockrahmen - das zugehörige
Holzprofil 2, 3 und 4 im wesentlichen dreiseitig nahezu formschlüssig eng umgreifen,
wobei jeweils ein nach innen gewinkelter Schenkel 6', 7', 8' eine hinterschnittene
Schulter 2', 3', 4' des jeweiligen Holzprofils 2, 3, 4 hintergreift, während auf der
jeweils gegenüberliegenden Seite der Alu-Blendrahmen 6, 7, 8 mit Hilfe von Verschraubungen
9 fixiert ist.
[0014] Um dabei die notwendige und in den Normen vorgeschriebene Belüftungstiefe zwischen
Holzprofil und Aluminiumprofil zu erreichen, sind in die Holzprofile 2, 3 und 4 Belüftungsnuten
10 entsprechender Tiefe eingefräst, so daß sich beispielsweise ein lichter Abstand
zwischen dem Boden der Nuten und der Innenseite der Alu-Blendrahmen t von etwa 8 mm
ergibt. Neben den vorstehend bereits im einzelnen angeführten Vorteilen der erfindungsgemäßen
Konstruktion ergibt sich dabei auch noch zusätzlich der Vorteil, daß die bislang üblichen
speziellen Dichtungen nicht benötigt werden.
[0015] Um ein wackelfreies und klirrfreies Haltern der Aluminiumprofile auf den Holzprofilen
sicherzustellen, sind selbstklebende Dämpfungsplättchen 11 aus elastischem Filz od.dgl.
vorgesehen, die auf die Innenseiten der Aluminiumprofile aufgeklebt sind und beim
Aufstecken auf die Holzprofile zwischen diesen und den Vorderseiten der Holzprofile
zusammengedrückt werden. Das Aluminiumprofil 5 für den unteren Stockrahmen 1 ist wegen
der in diesem Bereich vorgesehenen Regenablaufrinne 12 etwas anders ausgebildet und
kann selbstverständlich in diesem Bereich nicht in gleicher Weise formschlüssig um
das Holzprofil gelegt sein. Bei 13 erkennt man eine Reihe von Aufbohrungen der schalenförmigen
Aluminiumprofile zur Sicherstellung einer ausreichenden Luftzirkulation zwischen den
Aluminiumprofilen und den Holzprofilen. 14 ist zusätzlich eine Wasserablauföffnung.
[0016] Die Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei welcher die Alumiumprofile
6 und 8 auch auf der Oberseite hinterschnittene Schultern 2'' und 4'' hintergreifen,
wobei die Ausbildung so getroffen ist, daß diese oberen Schultern 2'' und 4'' durch
Nuten 15 der Holzprofile gebildet sind, in welche U-förmige Randstreifen 16 des Aluminiumprofils
klemmend eingreifen.
[0017] Diese Ausbildung, bei der ggf. natürlich auch zusätzlich noch eine Verschraubung
ähnlich wie bei Fig. 2 vorgesehen sein kann, hat den entscheidenden Vorteil, daß sie
es ermöglicht, die Aluminiumprofile und die Holzprofile vor dem Ablängen zu vereinigen,
so daß beispielsweise übliche 6 m lange Aluminiumprofile mit entsprechend langen Holzprofilen
vereinigt werden können, die dann erst - und dies bedeutet, daß nur einmal eine entsprechende
Fertigung notwendig ist - entsprechend den Fensterschenkeln in Abschnitte unterteilt
werden, vorzugsweise auf Gehrung geschnitten werden. Dies bedeutet eine erhebliche
Fertigungsvereinfachung, wobei bei einer derartigen Fertigung dann ein etwaiges zusätzliches
Anschrauben der Aluminiumprofile an den Holzprofilen erst nach dem gemeinsamen Auftrennen
in die Fensterrahmenschenkel stattfindet.
[0018] In Fig. 4 ist angedeutet, wie nach Aufclipsen der Aluminiumverkleidungsprofile auf
den oberen und die beiden seitlichen Schenkel eines Fensters oder eines Stockrahmens
die seitlichen Verkleidungsprofile am unteren Ende zunächst in Richtung der beiden
eingezeichneten Pfeile um etwa 2 mm nach außen gedrückt werden, um auf diese Art und
Weise Platz zu schaffen, um das Verkleidungsprofil für den unteren Schenkel aufclipsen
zu können. Ohne die elastische Verschiebbarkeit der beiden angrenzenden Profile nach
außen könnte das vierte Profil überhaupt nicht nachträglich aufgebracht werden.
[0019] Die Fig. 5 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform des unteren Rahmenschenkels 3'
eines Fensters, auf welches das Aluminiumprofil 7' klemmend aufclipsbar ist, indem
es beidseits hinterschnittene Schultern des Holzprofils hinter-greift. Das Aufclipsen
ist dabei in dünnen Linien und durch Angabe eines gebogenen Pfeils angedeutet. Diese
Ausführungsform ermöglicht eine elastische Verschiebbarkeit des Verkleidungsprofils
7' um ca. 2 mm nach außen (in der Fig. 5 also nach unten), um auf diese Art und Weise
die im Zusammenhang mit Fig. 4 angesprochene elastische Nach-außen-Verschiebung der
Profile zum Aufclipsen des jeweils vierten Verkleidungsprofils bewerkstelligen zu
können.
[0020] In Fig. 6 ist ein Blattfederelement 17 zu erkennen, welches mit seinen abgewinkelten
Endabschnitten 18 in etwas größere Ausnehmungen 19 der Aluminiumprofile einhakbar
ist, um die Aluminiumprofile in der Gehrungsanlagekante 20 aneinanderzupressen. Die
Ausnehmungen 19 sind dabei zweckmäßigerweise im Bereich von nutförmigen Vertiefungen
der Profile angeordnet, so daß die Blattfederelemente 17 in der Montagestellung überhaupt
nicht nach außen überstehen und somit auch nicht auffallen. Die Andeutung der Blattfederelemente
in Fig. 4 soll somit lediglich die Lage andeuten, in Wahrheit sind sie aber stärker
nach innen in Nuten der Profile verschoben und damit verdeckt angeordnet.
[0021] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiels beschränkt. Insbesondere
wäre es auch - obgleich die Anmeldung auf den bevorzugten Fall von Holz-Alu-Fenstern
abgestimmt worden ist - selbstverständlich auch möglich, Holz-Kunststoff-Fenster mit
entsprechenden Kunststoffschalen in der Art und Weise auszugestalten, wie dies vorstehend
anhand von Holz-Alu-Fenstern mit Aluminiumverkleidungsprofilen beschrieben worden
ist.
1. Holz-Alu-Fenster mit auf die Außenfläche der Holzprofile aufgesetzten Aluminiumprofilen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumprofile (5, 6, 7, 8) die Holzprofile vorzugsweise
dreiseitig mit engem Spiel formschlüssig umfassende Schalen sind und daß im Überdeckungsbereich
in die Holzprofile Längsbelüftungsnuten (10) eingefräst sind.
2. Holz-Alu-Fenster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Aluminiumprofilen
(5, 6, 7, 8) und den Holzprofilen (1, 2, 3, 4) vorzugsweise selbstklebende Dämpfungsplättchen
(11) zwischengeordnet sind.
3. Holz-Alu-Fenster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Profile (5,
6, 7, 8) aufgrund ihrer Elastizität und/oder der Elastizität (11) von Dämpfungsplättchen
sowie des Spiel-Abstandes zu den Innenflächen der Holzprofile um ca. 1 bis 3 mm, vorzugsweise
2 mm, nach außen verspannbar sind.
4. Holz-Alu-Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als
Holzprofile leicht überarbeitete Holzprofile handelsüblicher Holzfenster verwendet
werden, auf welche die, vorzugsweise wenigstens einseitig eine hinterschnittene Schulter
(2', 3', 4') des Holzprofils (2, 3, 4) hintergreifenden, Aluprofile (6, 7, 8) aufgesteckt
und ggf. durch einseitige Verschraubung (9) fixiert sind.
5. Holz-Alu-Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aluminiumprofile (5, 6, 7, 8) beidseitig hinterschnittene Schultern (2' 2'') des Holzprofils
hintergreifen, wobei einseitig die Schulter (2'') durch eine Nut (15) gebildet ist,
in die U-förmige Randstreifen (16) des Aluminiumprofils (5, 6, 7, 8) klemmend eingreifen.
6. Holz-Alu-Fenster nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Außenschenkel der Aluminiumprofile (6, 7, 8, 9) mit Ausnehmungen (19) zum Einhaken
von die Ecke übergreifenden, die Aluminium-Profile zusammenspannenden Blattfederelementen
(17) versehen sind.
7. Holz-Alu-Fenster nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aluminiumprofile
(5, 6, 7, 8) und die Holzprofile vor dem Ablängen vereinigt und erst danach die den
Fensterschenkeln entsprechenden Abschnitte, ggf. auf Gehrung, abgetrennt werden.
8. Verfahren zum Herstellen eines Holz-Alu-Fensters nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zunächst auf drei der Holz-Rahmenprofile des fertigen
Holzfensters die auf Gehrung geschnittenen Aluminiumprofile aufgeclipst werden, und
daß zum Aufclipsen des vierten Aluminiumprofils die freien Enden der anschließenden
Aluminiumprofile seitlich nach außen weggedrückt werden.