[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur pneumatischen Beschickung einer Maschine,
insbesondere Putzmaschine, mit feinkörnigen Stoffen wie Gips, Zement, Filler, wobei
diese einen Grundkörper aufweist, der auf einem Vorratstrichter der Maschine mit lösbaren
Elementen befestigbar ist und diesen nach oben zu abschließt, mit einem Anschlußstutzen
zum Ankuppeln an eine pneumatische Förderleitung sowie mit wenigstens einem Filterelement
auf dessen Oberseite.
[0002] Die beim Stand der Technik in der Praxis verwendeten Vorrichtungen zur pneumatischen
Beschickung einer Maschine, insbesondere Putzmaschine, mit feinkörnigen Stoffen, vielfach
auch als sog. Übergabevorrichtungen bezeichnet, wiesen wenigstens 4 und fallweise
5 voneinander getrennte Filtervorrichtungen auf, die in gleichmäßiger Anordnung auf
dem Deckel der Übergabevorrichtung angeordnet waren. Es handelte sich hierbei um vergleichsweise
kurze Filterschläuche, welche an runden Kragen der Übergabevorrichtung mit jeweils
einer Stahlbandschelle befestigt waren. Zur Erzielung einer relativen Formstabilität
dieser runden Filtereinheiten waren diese über eine entsprechend dimensionierte Schraubendruckfeder
gespannt. Zur Vergrößerung der Filterfläche wurde das geschlossene Ende eines jeden
Filterschlauches über das freie Ende der Druckfeder nach innen unten gezogen und unterhalb
des Befestigungskragens mit einem Haken eingehängt.
[0003] Die mit diesen Filtereinheiten erzielbare gesamte Filterfläche war einerseits unbefriedigend
klein, weshalb der Abscheideleistung und damit der Transportkapazität der pneumatischen
Beschikkungseinrichtung enge Grenzen gesetzt waren. Andererseits verursacht die Anzahl
eng nebeneinanderstehender aufgespannter Filterschläuche bei ihrer Anbringung einen
erheblichen Aufwand an Material und Arbeitszeit. Auch das Abreinigungsverhalten der
nach innen umgestülpten Filterschläuche war unbefriedigend. Vielfach kam es vor, daß
die Filterflächen sich schnell zusetzten und dann eine zwangsweise Unterbrechung der
Förderung und damit der Arbeit der beschickten Maschine zur Folge hatten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Vorrichtung zur pneumatischen
Beschikkung einer Maschine, insbesondere einer Putzmaschine, mit feinkörnigen Stoffen
wie Gips, Zement, Filler, weiterzuentwickeln, mit dem Ziel einer erheblichen Vereinfachung
bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung von Funktion und Förderkapazität, insbesondere
zur Vermeidung von Störungen und damit zur Verbesserung der Verfügbarkeit.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der im Oberbegriff von Anspruch
1 genannten Art mit der Erfindung vorgeschlagen, daß das Filterelement ein einteiliger,
nach oben zu ballonartig aufblähbarer Filtersack ist, dessen untere Einströmöffnung
- in einer horizontalen Ebene gesehen - in etwa dem freien Querschnitt des Grundkörpers
entspricht, und daß zwischen der Einströmöffnung des Filtersackes und der Öffnung
des Vorratstrichters ein Gitter angeordnet ist.
[0006] Mit großem Vorteil wird durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Filterelementes
eine signifikante Vereinfachung der Bauweise sowie fallweise beim Aufsetzen des Filtersackes
bei gleichzeitiger Qualitätsverbesserung der Funktion, erhöhtem Durchsatz der Förderleistung
und Vermeidung von Störungen erreicht. Wesentlich verbessert wird auch die Abreinigung,
weil beim Abschalten der Förderung, beispielsweise nach Erreichen einer vorgegebenen
Füllstandshöhe der feinkörnigen Stoffe im Einfülltrichter der Maschine, der Filtersack
locker in sich zusammenfällt, dabei die an seinen Filterwänden angelagerten Feinstoffe
abfallen läßt und dadurch selbsttätig, d.h. ohne menschliches Dazutun, eine permanente
Betriebsbereitschaft aufrechterhält.
[0007] Um zu vermeiden, daß der Filtersack bei dieser Gelegenheit nach innen in den Vorratstrichter
der Maschine hineinfallen kann, ist die Anordnung des Gitters zwischen Einströmöffnung
des Filtersackes und der Öffnung des Vorratstrichters vorgesehen. Für die Funktion
der Anlage ist ein Füllstandsmelder erforderlich. Dieser war bei den bekannten Übergabevorrichtungen
neben den aufrechtstehenden Filterschläuchen auf dem Deckel des Grundkörpers angeordnet.
[0008] Zwar könnte diese Anordnung auch für die Ausführung des Anmeldungsgegenstandes beibehalten
werden, jedoch hat diese den Nachteil, daß dann der Filtersack zumindest an einer
Seite eine Aussparung zu einer Grundfläche erhalten müßte, um entsprechenden Platz
für den Füllstandsmelder auf der Oberfläche des Grundkörpers freizulassen. Die sich
hieraus ergebenden Nachteile können damit überwunden werden, daß im Zuge der Erfindung
die Anordnung des Füllstandsmelders an einer Wand des Vorratstrichters vorgesehen
ist. Dabei wird der Füllstandsmelder bevorzugt als Dreh-Füllstandsmelder, in der Fachsprache
als "Paddelindikator" bezeichnet, ausgeführt. Ein derartiger bekannter Paddelindikator
besitzt den Vorteil, daß er von Druckschwankungen innerhalb des Vorratstrichters unabhängig
den Füllstand exakt meldet, und daß er darüber hinaus lageunabhängig vertikal, horizontal
oder mit einem dazwischenliegenden Winkel, im vorliegenden Falle in Schräglage an
einer der Wände des Vorratstrichters, angeordnet werden kann. Dadurch wird die Möglichkeit
geschaffen, die gesamte horizontale Fläche des Grundkörpers für die Anordnung des
Filtersackes zu nutzen, der damit auch eine denkbar einfache Form aufweist und leicht
herzustellen sowie problemlos anzuordnen ist.
[0009] Weitere Ausgestaltungen sind entsprechend den Unteransprüchen vorgesehen.
[0010] Die Erfindung wird in schematischen Zeichnungen in einer bevorzugten Ausführungsform
gezeigt, wobei aus den Zeichnungen weitere vorteilhafte Merkmale des Anmeldungsgegenstandes
entnehmbar sind.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 in Ansicht und teilweise im Schnitt eine Putzmaschine mit einer an ihrer Oberseite
befestigten Vorrichtung zur pneumatischen Beschikkung mit feinkörnigen Stoffen;
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Teil von Vorratstrichter, Grundkörper und Filtersack;
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Teil von Grundkörper und Filtersack, wobei letzterer
gegenüber
Fig. 2 eine andere Befestigungsart aufweist.
[0012] Fig. 1 zeigt auf einem Fahrgestell 21 eine rein schematisch angedeutete Putzmaschine
22 mit einem vergleichsweise großen Vorratstrichter 2 und einer an dessen oberem Rand
angeordneten Vorrichtung zur pneumatischen Beschickung mit feinkörnigen Stoffen. Diese
weist einen Grundkörper 1 sowie an diesem angeordnet einen Einblasstutzen 23 mit einer
Anschlußkupplung 24 zum Anschluß einer (nicht gezeigten) pneumatischen Förderleitung.
An der Oberseite des Grundkörpers 1 befindet sich der großvolumig ausgeführte Filtersack
3, der in ballonartig aufgeblähtem Zustand dargestellt ist, wie er in vollem Betriebszustand
beschaffen ist. Am unteren Bereich des Grundkörpers 1 befindet sich, angedeutet durch
eine Anzahl kleiner Kreise ein Gitter 5, welches nach Abschalten der Förderströmung
verhindert, daß der dann in sich zusammenfallende Filtersack 3 in den Vorratstrichter
2 der Maschine 22 hineinfallen kann. An einer Wand des Vorratstrichters 2 ist der
Füllstandmelder 11 angeordnet. Er ist als Dreh-Füllstandsmelder, in der Fachsprache
als "Paddelindikator" bezeichnet, ausgeführt und reagiert, wenn der Füllstand das
im Inneren drehbeweglich angeorndete Flügelrad an der Bewegung hemmt. Ein solcher
Paddelindikator hat den Vorteil der unkomplizierten, handelsüblichen Ausführung, womit
er seit Jahrzehnten bestens bewährt ist, er ist unabhängig von Druckschwankungen im
Inneren des Vorratsbehälters 2 und hat den weiteren Vorteil, daß er in jeder Lage
vertikal, horizontal oder in eine Zwischenwinkel angeordnet werden kann, wie dies
die Fig. 1 andeutungsweise zeigt.
[0013] Der Grundkörper 1 ist ein zylinderförmiger, rechteckiger oder beliebig polygonaler
Körper, der in seiner oberen und unteren Ebene jeweils einen Flansch 6 bzw. 16 aufweist.
Der obere Flansch 6 dient zur Befestigung des Filtersackes 3, während der untere Flansch
16 zur Anordnung der Vorrichtung auf dem Vorratstrichter 2 vorgesehen ist. Wie die
Fig. 1 rein schematisch zeigt, kann die Putzmaschine 22 im unteren Bereich des Fülltrichters
2 eine Fördereinrichtung in Form einer Mohno-Pumpe oder dergleichen aufweisen, die
jedoch nicht Gegenstand der Erfindung sind und daher nur rein schematisch bzw. beispielhaft
angedeutet sind. Fig. 2 zeigt in teilweisem Schnitt den Vorratsbehälter 2 mit einem
oberen Flansch 26, der die Basis für die Anordnung und Aufbau der Vorrichtung zur
pneumatischen Beschikkung darstellt. Die Flanschen 26 und 16 sind dabei vorteilhaft
unter Zwischenlage einer angedeuteten Dichtung mit Schnellverbindungselementen 20
aneinander befestigt. Die Ausführung kann auch so getroffen sein, daß auf einer Seite
zwischen den Flanschen 16,26 ein Scharnier und auf der anderen Seite eine Festspann-Hebelanordnung
20 vorhanden ist. Bei einer solchen Ausführung könnte zwecks Revision die Spannhebel-Anordnung
20 gelöst und der Grundkörper 1 mit dem Filtersack 3 zur Seite bzw. nach oben aufgeklappt
werden. Am Grundkörper 1 befindet sich der Einlaßstutzen 23 mit der Kupplung 24. Diese
kann, beispielsweise wie bei Feuerwehrschläuchen, als sog. Stortz-Kupplung augebildet
sein. Zwischen dem oberen Flansch 6 und KlemmSchienen 7 ist der untere Rand des Filtersackes
3 luftdicht befestigt. Im Einström-Bereich des Einlaßstutzens 23 befindet sich ein
Umlenk-Blech 28, welches die Förderströmung entsprechend dem Pfeil nach unten in Richtung
des Vorratstrichters 2 umlenkt. Mit 5 ist das Gitter bezeichnet, welches verhindert,
daß der Filtersack 3 nach Zusammenfallen in den Raum des Vorratstrichters 2 herunterfallen
kann.
[0014] Wie aus der Fig. 2 weiter hervorgeht, entspricht die Einströmöffnung 4 des Filtersackes
3 in ihrem horizontalen Querschnitt entsprechend der Ebene (x-x) der freien Öffnung
des Grundkörpers 1 bzw. des Vorratstrichters 2.
[0015] Fig. 3 zeigt eine andere Ausführung der Befestigung des Filtersackes 3. Bei dieser
Anordnung ist auf dem Flansch 6 ein Kragen 8 angeordnet und der Sack 3 mit seinen
Rändern darübergestülpt. Mit einem Spannseil bzw. einer Stahlbandschelle 9 ist dann
eine sichere und luftdicht abschließende Verbindung zwischen Filtersack 3 und Grundkörper
1 gewährleistet.
[0016] Die Erfindung ist unkompliziert, ergibt mit Vorteil eine Vereinfachung und qualitative
Verbesserung der Vorrichtung zur pneumatischen Beschickung einer Maschine, insbesondere
Putzmaschine, verbessert Funktion und Kapazität sowie Verfügbarkeit der Vorrichtung
und stellt infolgedessen eine optimale Lösung der eingangs gestellten Aufgabe dar.
1. Vorrichtung zur pneumatischen Beschickung einer Maschine, insbesondere Putzmaschine,
mit feinkörnigen Stoffen wie Gips, Zement, Filler, wobei diese einen Grundkörper 1
aufweist, der auf einem Vorratsbehälter 2 der Maschine mit lösbaren Elementen 20 befestigbar
ist und diesen nach oben zu abschließt, mit einem Anschlußstutzen 23 zum Ankoppeln
an eine pneumatische Förderleitung sowie mit wenigstens einem Filterelement auf dessen
Oberseite, dadurch gekennzeichnet, daß das Filterelement ein einteiliger, nach oben
zu ballonartig aufblähbarer Filtersack 3 ist, dessen untere Einströmöffnung 4 - in
einer horizontalen Ebene gesehen - in etwa dem freien Querschnitt des Grundkörpers
1 entspricht und daß zwischen der Einströmöffnung 4 des Filtersackes 3 und der Öffnung
des Vorratstrichters 2 ein Gitter 5 angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Vorratstrichter 2
ein Füllstandsmelder 11 zugeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstandsmelder
11 ein in der Fachsprache als "Paddelindikator" bezeichneter Dreh-Füllstandsmelder
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstandsmelder
11 bevorzugt an einer Wand des Vorratstrichters 2 angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Filtersack 3 in seinem horizontalen Öffnungsquerschnitt demjenigen der freien
Öffnung des Grundkörpers 1 entspricht.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper 1 an der Befestigungsebene (x-x) des Filtersackes 3 einen umlaufenden
Flansch 6 aufweist, auf welchem die unteren Ränder des Filtersackes 3 mit Spannleisten
7 luftdicht aufgespannt sind.
7. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper 1 an der Befestigungsebene (x-x) des Filtersackes 3 einen umlaufenden
Kragen 8 aufweist, über den der Sack 3 mit den unteren Rändern darübergezogen und
bevorzugt mit einer Stahlbandschelle 9 luftdicht befestigt ist.