[0001] Die Erfindung betrifft ein Türschloß, insbesondere Einsteckschloß, mit Falle und
Riegel und einem mittels eines vor die Stulpfläche ragenden Tasters derart verlagerbaren
Sperrhebel, daß dieser in schloßeinwärtsverlagerter Stellung die Falle gegen Rückdrücken
sperrt, welcher Sperrhebel sich bei der Rückzugsbetätigung der Falle durch den Arm
einer Drückernuß und auch bei der Wechselbetätigung in die Freigabestellung verlagert,
und mit einem bei der Rückzugsbetätigung der Falle auftretenden, dieser zugeordneten
Freigang.
[0002] Bei einem bekannten Einsteckschloß der in Rede stehenden Art greifen der Nußarm und
auch der Wechselhebel unmittelbar an einer rückseitigen Abwinklung des Fallenschwanzes
an. Seine Abstützung findet der Nußarm an einem schloßgehäuseseitigen Stehbolzen.
Daher ist es erforderlich, daß bei schloßeinwärts gesteuertem Taster und in Blockierstellung
getretenem Sperrhebel zwischen der Sperrkante desselben und der Falle ein größerer
Freigang verbleibt, damit beim Rückziehen der Falle entweder durch den Nußarm oder
durch den Wechselhebel kein Verklemmen zwischen Sperrhebel und Falle auftritt. Ein
zu kurzer Freigang würde nämlich dazu führen, daß die rückverlagerte Falle unmittelbar
den Sperrhebel beaufschlagt und dessen Aussteuerung beeinträchtigt. Der relativ große
Freigang zwischen Falle und Sperrhebel führt zu dem Nachteil, daß bei schnellem Zurückdrücken
der Falle und dabei Beaufschlagen des Sperrhebels dieser ungewollt in die Freigabestellung
tritt.
[0003] Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Türschloß der in Rede
stehenden Art in herstellungstechnisch einfacher Weise so auszugestalten, daß eine
unmittelbare Blockierung der Falle bei steuerungstechnisch günstigem Aufbau geschaffen
ist.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe bei einem gattungsgemäßen Türschloß dadurch, daß der Freigang
zwischen Nußarm und Falle bzw. zwischen dieser und dem Wechselhebel liegt.
[0005] Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein gattungsgemäßes Türschloß von erhöhtem Sicherheitswert
angegeben. Mit dem Zuziehen der Tür wird der Taster schloßeinwärts bewegt verbunden
damit, daß der Sperrhebel in die Blokkierungsstellung zur Falle tritt. Es besteht
dann eine unmittelbare Nachbarschaft zwischen der Sperrkante des Sperrhebels und der
Falle. Der erforderliche Freigang, der das problemlose Aussteuern des Sperrhebels
gestattet, befindet sich nun einerseits zwischen dem Nußarm und der Falle und andererseits
zwischen dem Wechselhebel und der Falle. Das bedeutet, daß bei einer Rückzugsbetätigung
der Falle über die Nuß der Nußarm erst diesen Freigang durchläuft. Während dieses
Freiganges erfolgt die Aussteuerung des Sperrhebels in die Freigabestellung, so daß
bei Mitnahme der Falle durch den Nußarm keine Behinderung durch den Sperrhebel gegeben
ist. Aufgrund dieser Maßnahme ist die zuvor erwähnte unmittelbare Nachbarschaft zwischen
Sperrkante und Falle möglich, so daß schon in der Anfangsphase eines Zurückdrükkens
der Falle die Blockierung eintritt. Es kann keine Beschleunigung der Falle stattfinden,
welche zu einem Auslösen des Sperrhebels führt. Soll das Zurückziehen der Falle durch
Wechselhebelbetätigung, also durch Schlüsselverlagerung geschehen, so durchläuft der
Wechselhebel ebenfalls den zwischen ihm und der Falle liegenden Freigang verbunden
damit, daß der Wechselhebel bereits verschwenkt und damit den Sperrhebel in die Freigabestellung
steuert. Wenn dann der Angriff des Wechselhebels an der Falle stattfindet, um diese
zurückzuziehen, liegt bereits die Freigabestellung des Sperrhebels vor. Ein Schließvorgang
beeinträchtigende Zwangskräfte auch in diesem Falle nicht auf.
[0006] Eine vorteilhafte Weiterbildung besteht erfindungsgemäß darin, eine vom Nußarm zum
Mittelbereich eines fallenseitigen Wechselhebel-Abschnittes reichende Kettenlasche
vorzusehen, die zufolge einer Schlitz/Zapfenverbindung bei der Wechselbetätigung unter
stillstehendem Nußarm verlagerbar ist. Die Wechselhebelbetätigung ist daher unabhängig
von der Drückernuß. Es wird hierbei der Wechselhebel-Abschnitt betätigt, der den Sperrhebel
aus seiner Blockierungsstellung zur Falle auslöst und der nach Durchlaufen seines
Freiganges die Falle zurückzieht. Die Rückzugsverlagerung mittels des Nußarmes wird
über die Schlitz/Zapfenverbindung auf den Wechselhebel-Abschnitt übertragen, so daß
dieser ebenfalls verschwenkt. Einhergehend wird mit dieser Betätigung die Freigabestellung
des die Falle blockierenden Sperrhebels herbeigeführt.
[0007] Dabei ist es von Vorteil, daß der Sperrhebel vom Mittelbereich des fallenseitigen
Abschnittes eines zweigeteilten Wechselhebels in die Freigabestellung gesteuert ist,
welcher sich in einen hinter dem Fallenkopf am Fallenschwanz angreifenden Betätigungsabschnitt
fortsetzt. Einerseits dient dadurch der fallenseitige Wechselhebel-Abschnitt zur Aussteuerung
des Sperrhebels und andererseits zum Zurückziehen der Falle. Der betreffende Freigang
besteht zwischen dem Betätigungsabschnitt und der Falle.
[0008] Es erweist sich als vorteilhaft, daß der fallenseitige Wechselhebel-Abschnitt eine
Steuerkurve besitzt zur Aussteuerung des Sperrhebels. Dies vereinfacht den Aufbau
des Türschlosses.
[0009] Hierbei ist es günstig, daß die Steuerkurve ein zur nußseitigen Flanke offenes Maul
ausbildet, in welches ein Steuerzapfen des Sperrhebels eintaucht. Eine Fallenrückzugsverlagerung,
sei es durch Nuß- oder Wechselbetätigung, führt dazu, daß die Steuerkurve vorerst
den Steuerzapfen des Sperrhebels beaufschlagt, diesen damit verschwenkt und dann in
das offene Maul eintaucht. Letzteres ist so beschaffen, daß der Steuerzapfen und damit
auch der Sperrhebel die Freigabestellung nicht verlassen. Erst bei Zurückführen des
Nußarmes bzw. bei Beendigung der Wechselbetätigung verläßt der Steuerzapfen das Maul,
und die Schloßeingerichtteile nehmen ihre Ausgangsstellung ein.
[0010] Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal ist darin zu sehen, daß der fallenseitige Abschnitt
unterhalb des Taster-Verschiebeweges gelagert ist. Aufgrund dieser Ausbildung lassen
sich große Hebelarme verwirklichen, die ein erleichtertes Zurückziehen der Falle und
Aussteuern des Sperrhebels zulassen.
[0011] Es ist ferner hervorzuheben, daß der Sperrhebel als schwenkbare Platte gestaltet
ist, die im Bereich zwischen Fallenschwanz und Tasterschwanz lagert. Die Lagerstelle
des Sperrhebels kann daher nahe an den Fallenschwanz heranrücken, so daß große Rückdrückkräfte
schadlos von der Lagerstelle aufgefangen werden.
[0012] Als baulich einfache Maßnahme erweist sich die Tatsache, daß der Tasterschwanz an
der fallenseitigen Schmalkante eine Blattfeder zur Steuerung des Sperrhebels entgegen
Federwirkung in die Sperrstellung besitzt. Gegen die Kraft dieser Blattfeder ist dann
der seine Blockierungsstellung einnehmende Sperrhebel zu verlagern, und zwar mittels
der Steuerkurve des fallenseitigen Wechselhebel-Abschnitts. Die Kraft der Blattfeder
ist größer als diejenige der den Sperrhebel in die Freigabestellung belastenden Feder,
so daß die Blattfeder beim Zurückschieben des Tasters den Sperrhebel bestimmungsgemäß
in die Blockierungsstellung bringt. Eine Doppelfunktion der Sperrhebelfeder resultiert
daraus, daß die Sperrhebelfeder gleichzeitig die Tasterfeder darstellt. Durch diese
wird der Taster in die Freigabestellung bewegt. Letzteres geschieht beim Öffnen der
Tür.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen erläutert.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines erfindinngsgemäßen, als Einsteckschloß gestalteten Türschlosses,
- Fig. 2
- die klappfigürliche Darstellung der Figur 1,
- Fig. 3
- eine Ansicht des Einsteckschlosses bei fortgelassener Schloßdecke und strichpunktiert
angedeutetem, zweigeteiltem Wechselhebel in der Grundstellung, was einer geöffneten
Tür entspricht,
- Fig. 4
- in vergrößerter Darstellung einen Ausschnitt des Einsteckschlosses bei zugezogener
Tür und dabei schloßeinwärts bewegtem Taster,
- Fig. 5
- eine der Figur 4 entsprechende Darstellung, wobei abweichend von dieser die Nuß um
einen Schwenkwinkel verlagert ist, der über die Kettenlasche zu einer Freigabestellung
des Sperrhebels führt,
- Fig. 6
- den Schnitt nach der Linie VI-VI in Figur 5 und
- Fig. 7
- ebenfalls eine der Figur 4 entsprechende Darstellung, und zwar bei erfolgender Wechselbetätigung
unter Zurücksteuern des Sperrhebels in die Freigabestellung.
[0014] Das als Einsteckschloß ausgebildete Türschloß besitzt eine Stulpe 1 mit rechtwinklig
an dieser angesetztem Schloßboden 2. Parallel zu diesem erstreckt sich eine Schloßdecke
3, welche mittels Befestigungsschrauben 4, die in Stehbolzen 5,6 und 7 des Schloßbodens
2 eintreten, gehaltert ist. Der Stehbolzen 6 durchgreift einen in der Ausschlußrichtung
eines Riegels 8 verlaufenden Längsschlitz 9 des Riegelschwanzes. Die jeweiligen Schließstellungen
des Riegels 8 sind in bekannter Weise gesperrt durch eine Zuhaltung 10. Diese ist
in vertikaler Richtung auf dem Stehbolzen 6 geführt. Weiter erhält sie eine Führung
durch einen schloßbodenseitigen Vierkantzapfen 11. Auf diesen ist eine spiralförmig
gestaltete Blattfeder 12 gesteckt, die die Zuhaltung 10 abwärts in Sperrichtung beaufschlagt,
wobei ihr Sperrvorsprung 13 in eine der schmalkantenseitigen Sperröffnungen des Riegelschwanzes
eintaucht. Auf der gegenüberliegenden Seite formt der Riegelschwanz Schließeingriffsöffnungen
14,15 für den strichpunktiert dargestellten Schließbart 16 eines Schließzylinders
17.
[0015] Oberhalb des Riegels 8 ist eine Falle 18 geführt. Deren mit einer Fallenschräge versehene
Kopf 19 durchgreift eine Fallendurchtrittsöffnung 20 der Stulpe 1. Der sich an den
Fallenkopf 19 anschließende, schloßeinwärts liegende Fallenschwanz 21 bildet einen
in Fallenbewegungsrichtung verlaufenden Längsschlitz 22 aus, durch welchen der Stehbolzen
5 greift. Eine Fallenfeder 23 beaufschlagt die Falle 18 in Austrittsrichtung. Begrenzt
ist diese Fallenbewegung dadurch, daß das eine Ende des Längsschlitzes 22 den Stehbolzen
5 beaufschlagt.
[0016] Der Stehbolzen 5 dient ferner als Anschlag für den Nußarm 24 einer in Schloßboden
2 und Schloßdecke 3 gelagerten Drückernuß 25. Entgegen Uhrzeigerrichtung wird diese
belastet von einer Nußfeder 26. Zwischen dem Nußarm 24 und einer rückwärtigen Mitnehmerkante
27 des Fallenschwanzes 21 besteht ein Freigang F1.
[0017] Zwischen Falle 18 und Riegel 8 ist im Schloßgehäuse ein Taster 28 geführt. Er besitzt
einen mit einer Fallenschräge ausgestatteten Kopf 29 und einen sich an diesen anschließenden
Tasterschwanz 30. Zur Führung dient ein schloßbodenseitiger Zapfen 31, der in ein
Langloch 32 des Tasterschwanzes 30 eintaucht. An seiner fallenseitigen Schmalkante
trägt der Tasterschwanz 30 eine Blattfeder 33, welche an der Unterkante 34 eines Sperrhebels
35 angreift. Dieser ist als schwenkbare Platte gestaltet und lagert nahe der unteren
Längskante des Fallenschwanzes 21 im Bereich zwischen diesem und dem Tasterschwanz
30. Als Lagerstelle dient ein schloßbodenseitiger Zapfen 36. Eine auf diesen aufgesteckte
Drehfeder 37 greift mit ihrem einen Schenkel 37' an einem Zapfenvorsprung 38 des Sperrhebels
35 an und belastet diesen entgegen Uhrzeigerrichtung. Dadurch bildet die Drehfeder
37 die Sperrhebelfeder. Gleichzeitig stellt sie die Tasterfeder dar, indem der andere
Schenkel 37'' an einem rückseitigen Vorsprung 39 des Tasterschwanzes 30 angreift und
damit den Taster 28 in Vorschubrichtung belastet. Begrenzt ist die Vorschubbewegung
durch die rückwärtige Endflanke des Langloches 32. Nahe der Rückfläche der Stulpe
1 formt der Sperrhebel 35 einen Sperrvorsprung 40, für welchen der Fallenschwanz 21
rückwärtig des Fallenkopfes 19 an seiner Unterseite eine Ausnehmung 41 besitzt.
[0018] Zurückziehbar ist die Falle 18 neben der Nußbetätigung auch durch Wechselbetätigung.
Es liegt ein zweigeteilter Wechselhebel 42 vor, bestehend aus einem riegelseitigen
Abschnitt 43 und einem fallenseitigen Abschnitt 44. Letzterer ist unterhalb des Taster-Verschiebeweges
nahe der Drückernuß 25 gelagert. Als Lagerstelle dient ein schloßbodenseitiger Stehzapfen
45. Der untere Bereich dieses fallenseitigen Abschnittes 44 ist etwa dreieckförmig
gestaltet. Der eine Dreieckscheitel wird durchgriffen von dem Stehzapfen 45. Der andere
tiefliegende Dreieckscheitel besitzt eine Bohrung 46, in welche das obere Ende 47
des riegelseitigen Abschnitts 43 eintaucht. Im riegelüberdeckungsseitigen Bereich
bildet der riegelseitige Abschnitt 43 ein etwa quer zur Riegelbewegung gerichtetes
Langloch 48 aus zum Eingriff eines riegelschwanzseitigen Mitnehmerzapfens 49. Der
dreieckige Bereich des fallenschwanzseitigen Abschnitts 44 setzt sich fort in einen
Mittelbereich 50. Letzterer erstreckt sich etwa zwischen Tasterschwanz 30 und Fallenschwanz
21. An den Mittelbereich 50 schließt sich hinter dem Fallenkopf 19 ein am Fallenschwanz
21 angreifender Betätigungsabschnitt 51 an, der eine Tasche 52 des Fallenschwanzes
21 durchgreift. In die Tasche 52 ragt ein Nocken 53 hinein zum Angriff des Betätigungsabschnitts
51. In der Ausgangsstellung erstreckt sich der Nocken 53 mit Abstand zum Betätigungsabschnitt
51 unter Verwirklichung eines Freiganges F2, vergleiche die Grundstellung des Wechselhebels
42 in Figur 3 und 4.
[0019] An seiner der Drückernuß 25 zugekehrten Flanke formt der Mittelbereich 50 des fallenseitigen
Wechselhebel-Abschnitts 44 eine Steuerkurve 54, welche ein zu dieser Seite hin offenes
Maul 55 in Form eines Bogenschlitzes ausbildet. Die Randkanten desselben verlaufen
konzentrisch zum Stehzapfen 45, also der Lagerstelle des fallenseitigen Abschnitts
44. Die Steuerkurve 54 wirkt zusammen mit einem Steuerzapfen 56 des Sperrhebels 35.
Dieser Steuerzapfen 56 befindet sich unterhalb des Lagerzapfens 36 für den Sperrhebel
35.
[0020] Der Mittelbereich 50 trägt einen Kupplungszapfen 57, der in das eine Ende einer Kettenlasche
58 formschlüssig eintaucht. Die Kettenlasche 58 übergreift den Sperrhebel 35 und reicht
bis zum Nußarm 24. Ein an diesem befestigter Zapfen 59 taucht in einen Schlitz 60
der Kettenlasche 58 ein und erstreckt sich in Grundstellung an dem einen Ende 60'
des Schlitzes 60, vergleiche Figur 3 und 4.
[0021] Der vorgenannte Schlitz 60 dient auch zum Durchtritt des schloßbodenseitigen Zapfens
36, welcher jedoch keine Wirkverbindung mit der Kettenlasche 58 eingeht.
[0022] Es stellt sich folgende Wirkungsweise ein: Wird eine mit einem erfindungsgemäß gestalteten
Türschloß versehene Tür zugezogen, so beaufschlagen sowohl der Fallenkopf 19 als auch
der Tasterkopf 29 ein Schließblech 62. In der Schließstellung der Tür durchgreift
der Fallenkopf 19 nach vorherigem federnden Ausweichen eine Schließausnehmung 61 des
Schließbleches 62, während der Tasterkopf 29 sich mit seiner Stirnfläche am türrahmenseitigen
Schließblech 62 abstützt, vergleiche Figur 3. Der Taster 28 befindet sich demgemäß
in schloßeinwärts verlagerter Stellung. Die an der Schmalkante des Tasterschwanzes
30 vorgesehene, in Abspreizstellung zu dieser Kante stehende Blattfeder 33 beaufschlagt
die Unterkante des Sperrhebels 35 und verschwenkt diesen entgegen seiner Federbelastung,
verbunden damit, daß der Sperrvorsprung 40 in die Ausnehmung 41 des Fallenschwanzes
41 eintaucht. Die Sperrkante 40' liegt demgemäß dicht hinter der vertikal verlaufenden
Stufe 41' der Ausnehmung 41. Eine Rückverlagerung der Falle 18 ist somit gesperrt.
Es kann nun in der üblichen Weise der Riegel 8 vorgeschlossen und bei Bedarf auch
wieder zurückgeschlossen werden.
[0023] Vom Türinneren her ist die Falle durch Drückerbetätigung zurückziehbar. Hierzu ist,
ausgehend von Figur 4, die Drückernuß 25 mittels des nicht veranchaulichten Drückers
in Uhrzeigerrichtung zu bewegen. In der ersten Schwenkphase durchläuft der Nußarm
24 den zwischen diesem und der Mitnahmerkante 27 des Fallenschwanzes 21 befindlichen
Freigang F1. Einhergehend nimmt der Zapfen 59 durch Beaufschlagen des Endes 60' des
Schlitzes 60 die Kettenlasche 58 mit. Diese in Kupplungseingriff mit dem Mittelbereich
50 stehende Kettenlasche 58 verschenkt den fallenseitigen Wechselhebel-Abschnitt 44
um den Stehzapfen 45. Dabei beaufschlagt der oberhalb des Maules 45 liegende, geradlinige
Abschnitt der Steuerkurve 54 den Steuerzapfen 56 des Sperrhebels 35, woraufhin dieser
gegen die Kraft der Blattfeder 33 entgegen Uhrzeigerrichtung verschwenkt. Der Sperrvorsprung
40 desselben verläßt die Ausnehmung 41 des Fallenschwanzes 21, vergleiche Figur 5.
Durch weitere Verlagerung der Drückernuß 25 in Uhrzeigerrichtung kann daher störungsfrei
über den Nußarm 24 die Falle 18 vollständig zurückgezogen werden, wobei sie die Schließausnehmung
61 des Schließbleches 62 verläßt. In der zurückgezogenen Stellung der Falle 18 ist
der Steuerzapfen 56 vollständig in das Maul 55 der Steuerkurve 54 eingetreten und
gestattet somit das störungsfreie Verschenken des fallenseitigen Abschnittes 44. Nach
Öffnen der Tür und Loslassen des Drückers kehren sowohl die Falle 18 als auch der
Taster 28 federbeaufschlagt in ihre Grundstellung gemäß Figur 3 zurück.
[0024] Das Öffnen der Tür vom Türäußeren her verlangt den Einsatz des vorschriftsmäßigen
Schlüssels. Dieser ist in den Schließzylinder 17 einzuführen. Durch Schließbetätigung
kann dann der Schließbart 16 gedreht werden, daß er dabei das untere Ende des riegelseitigen
Abschnitts 43 des Wechselhebels 42 beaufschlagt, vergleiche Figur 7. Der riegelseitige
Abschnitt 43 fährt demgemäß in Aufwärtsrichtung und verschwenkt dabei den fallenseitigen
Abschnitt 44 in Uhrzeigerrichtung. In der Anfangsphase des Verschwenkens des fallenseitigen
Abschnitts 44 durchläuft dessen Betätigungsabschnitt 51 den Freigang F2. Währenddessen
beaufschlagt die Steuerkurve 54 mit ihrem geradlinigen Bereich den Steuerzapfen 56
des Sperrhebels 35 und verschwenkt diesen entgegen Uhrzeigerrichtung und entgegen
der Kraft der tasterseitigen Blattfeder 33 vergleiche Figur 7. Einhergehend mit dem
Verschwenken des fallenseitigen Abschnitts 44 verlagert sich die Kettenlasche 58.
Dies ist möglich wegen der Schlitz/Zapfenverbindung zwischen Kettenlasche 58 und Nußarm
24, so daß sich die Kettenlasche 58 zum stillstehenden Nußarm 24 verlagert. Mit weiterer
Aufwärtsverlagerung des riegelseitigen Abschnitts 43 verschenkt der fallenseitige
Abschnitt 44 weiter in Uhrzeigerrichtung, bei welchem Vorgang dann der Steuerzapfen
56 des Sperrhebels 35 in das Maul 55 eintaucht. Nach Öffnen der Tür und Zurückdrehen
des Schlüssels in die Abzugsstellung geht der Wechselhebel 42 in seine Ausgangsstellung
zurück. Ferner kehren sowohl die Falle 18 als auch der Taster 28 federbeaufschlagt
in die Grundstellung zurück.
[0025] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbarten Merkmale sind
erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt
der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich
mit einbezogen.
1. Türschloß, insbesondere Einsteckschloß, mit Falle und Riegel und einem mittels eines
vor die Stulpfläche ragenden Tasters derart verlagerbaren Sperrhebel, daß dieser in
schloßeinwärts verlagerter Stellung die Falle gegen Rückdrücken sperrt, welcher Sperrhebel
sich bei der Rückzugsbetätigung der Falle durch den Arm einer Drückernuß und auch
bei der Wechselbetätigung in die Freigabestellung verlagert, und mit einem bei der
Rückzugsbewegung der Falle auftretenden, dieser zugeordneten Freigang, dadurch gekennzeichnet,
daß der Freigang (F1, F2) zwischen Nußarm (24) und Falle (18) bzw. zwischen dieser
und dem Wechselhebel (42) liegt.
2. Türschloß nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch eine vom
Nußarm (24) zum Mittelbereich (50) eines fallenseitigen Wechselhebel-Abschnitts (44)
reichende Kettenlasche (58), die zufolge einer Schlitz/Zapfenverbindung (59,60) unter
stillstehendem Nußarm (249 verlagerbar ist.
3. Türschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrhebel (35) vom Mittelbereich (50) des
fallenseitigen Abschnitts (44) eines zweigeteilten Wechselhebels (42) in die Freigabestellung
gesteuert ist, welcher sich in einen hinter dem Fallenkopf (19) am Fallenschwanz (21)
angreifenden Betätigungsabschnitt (51) fortsetzt.
4. Türschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der fallenseitige Wechselhebel-Abschnitt (44)
eine Steuerkurve (54) besitzt zur Aussteuerung des Sperrhebels (35).
5. Türschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (54) ein zur nußseitigen Flanke
offenes Maul (55) ausbildet, in welches ein Steuerzapfen (56) des Sperrhebels (35)
eintaucht.
6. Türschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der fallenseitige Abschnitt (44) unterhalb des
Taster-Verschiebeweges gelagert ist.
7. Türschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Sperrhebel (35) als schwenkbare Platte gestaltet
ist, die im Bereich zwischen Fallenschwanz (21) und Tasterschwanz (30) lagert.
8. Türschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Fallenschwanz (21) an der fallenseitigen Schmalkante
eine Blattfeder (33) zur Steuerung des Sperrhebels (35) entgegen Federwirkung in die
Sperrstellung besitzt.
9. Türschloß nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrhebelfeder (Drehfeder 37) gleichzeitig
die Tasterfeder darstellt.