[0001] Die Erfindung betrifft ein Sektionaltor mit mehreren um horizontale Achsen gegeneinander
verschwenkbaren Paneelen, an denen beidseitig Rollen angeordnet sind, die in ersten
Führungsschienen laufen, wobei der obersten Laufrolle eine zweite Führungsschiene
zugeordnet ist, die oberhalb der ersten Führungsschiene angeordnet ist.
[0002] Sektionaltore der vorstehend genannten Art sind beispielsweise aus DE-GM 92 11 848
bekannt.
[0003] Bei den eingangs beschriebenen Sektionaltoren sind zwei Führungsschienen vorgesehen,
und zwar eine erste Führungsschiene, die winkelförmig mit einem gerundeten Verbindungsteil
ausgebildet ist, wobei diese Führungsschiene sich über die Höhe des Tores und in der
Waagrechten im wesentlichen unterhalb der Decke erstreckt. In diesen Führungsschienen
sind Laufrollen angeordnet, die an den Paneelen des Sektionaltores angebracht sind.
Für eine einwandfreie Umlenkung des Sektionaltores aus der lotrechten in die waagrechte
geöffnete Stellung ist ein erheblicher Kurvenradius erforderlich, um einen einwandfreien
Lauf der Laufrollen in den Führungsschienen zu gewährleisten. Diese Abrundung der
ersten Führungsschiene und der damit verbundene große Abstand vom oberen Ende des
obersten Paneels des Sektionaltores bedingt, daß wenn man ein einwandfreies Schließen
auch des oberen Paneels gewährleisten will, eine zweite Führungsschiene notwendig
ist, die im wesentlichen parallel zur ersten Führungsschiene im horizontalen Bereich
verläuft und bis in die Nähe des oberen Ende des geschlossenen Paneels des Sektionaltores
reicht, wobei das obere Ende dieser Führungsschiene etwas nach unten abgekröpft wird,
so daß die in diesen Bereich einlaufende Rolle gewährleistet, daß das Sektionaltor
in horizontaler Richtung weitgehend gehalten ist und somit ein einwandfreies Schließen
auch im oberen Bereich gewährleistet ist.
[0004] Es sind auch Sektionaltore bekannt, die nur mit der ersten Führungsschiene auszukommen
versuchen, wobei das Schließen des oberen Paneels dadurch erreicht werden soll, daß
die letzte Führungsrolle als Doppelrolle ausgebildet ist. Diese Lösung hat jedoch
den Nachteil, daß horizontal auf das oberste Paneel wirkende Kräfte nicht sicher aufgenommen
werden können, so daß das obere Ende des Tores leicht um einen gewissen Betrag nach
hinten gedruckt werden kann, ohne daß ein Anheben des Sektionaltores insgesamt erfolgen
muß.
[0005] Die zweite Führungsschiene gewährleistet somit ein besseres und sicheres Schließen
des oberen Paneels des Sektionaltores, sie hat jedoch den Nachteil, daß hierdurch
ein erheblicher Platzbedarf gerade im vorderen Bereich der Führungsschiene oberhalb
dem geschlossenen Sektionaltor benötigt wird, was einen relativ großen Sturz voraussetzt.
Der Platzbedarf wird dann noch weiter erhöht, wenn noch oberhalb des Sektionaltores
das Federausgleichssystem angeordnet werden soll, was vorteilhaft ist, will man die
Anzahl der Umlenkungen für die Seilführung und damit den Verschleiß der Seile klein
halten. Dieser zusätzlich benötigte Platzbedarf führt jedoch in vielen Fällen bei
geringem Sturz dazu, daß das Federausgleichssystem in einem Bereich weit hinter dem
geschlossenen Sektionaltor angeordnet werden muß, was zum einen konstruktionsaufwendig
und zum anderen zu einem erhöhten Verschleiß führt.
[0006] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Sektionaltor der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß zum einen ein geringer Platzbedarf oberhalb des Sektionaltores
benötigt wird und daß zum anderen ein sicheres Verschließen auch des oberen Paneels
des Sektionaltores gewährleistet ist.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0008] Gemäß der Erfindung wird eine niedrige Bauhöhe und ein sicheres Schließen des oberen
Paneels dadurch erreicht, daß die oberste in der zweiten Führungsschiene laufende
Laufrolle an einem Ende eines doppelarmigen Hebels angeordnet ist, an dessen anderen
Ende eine zweite Laufrolle befestigt ist, die in der ersten Führungsschiene läuft.
Das Paneel selber ist in der Gelenkachse des doppelarmigen Hebels angeordnet. Durch
diese Maßnahme ist sichergestellt, daß aufgrund der Hebelwirkung und der Abstützung
der beiden Laufrollen beim endgültigen Schließvorgang des Sektionaltores das obere
Paneel mit einer gewissen Vorspannkraft gegen das äußere Widerlager gedrückt wird.
Bei verriegeltem Tor stützen sich die Rollen derart an den Führungsschienen ab, daß
auch durch äußere Krafteinwirkung, beispielsweise durch Winddruck etc., kein Zurückverschwenken
des obersten Paneels des Sektionaltores eintritt. Wird hingegen das Sektionaltor nach
oben verschoben, so tritt zunächst eine Verschwenkung der beiden am doppelarmigen
Hebel angeordneten Rollen ein, so daß hierdurch das Sektionaltor gleichfalls nach
hinten verschwenkt wird, so daß eine einwandfreie Führung auch des oberen Endes des
Sektionaltores erhalten wird. Die Länge der zweiten Führungsschiene kann sehr kurz
gehalten werden, da die oberste Laufrolle durch die am doppelarmigen Hebel angeordnete
zweite Laufrolle geführt wird, so daß diese sicher in die kurze zweite Führungsschiene
einläuft.
[0009] Vorteilhaft sind die Abstände der Laufrollen am doppelarmigen Hebel einstellbar,
so daß diese auf die jeweiligen Gegebenheiten leicht anpassbar sind. Aufgrund der
geringen Bauhöhe und des nach unten gezogenen Endes der zweiten Führungsschiene kann
das Federausgleichssystem unmittelbar oberhalb des Sektionaltores mit geringem Platzbedarf
angeordnet werden, was den Vorteil hat, daß die Seillänge sehr kurz gehalten werden
kann und keine zusätzlichen Umlenkrollen benötigt werden. Des weiteren können die
Seile unmittelbar neben den Sektionaltoren angeordnet werden, so daß auch seitlich
des Sektionaltores kein weiterer Raum benötigt wird, der, wie dies bei anderen bekannten
Sektionaltoren der Fall ist, für die Seilführung oder aber für zusätzliche Federsysteme
benötigt wird.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung naher
beschrieben. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch das obere Ende eines erfindungsgemäß ausgebildeten Sektionaltores
im eingebauten Zustand,
- Fig. 2
- das gleiche Sektionaltor wie Fig. 1, jedoch mit verkürzter oberer Führungsschiene
und
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des oberen Endes eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Sektionaltores entsprechend Fig. 1.
[0011] Mit 1 ist das Sektionaltor bezeichnet, von dem nur das oberste Paneel 2 dargestellt
ist. Die unteren Paneele sind konventionell ausgebildet, so daß auf deren Darstellung
verzichtet worden ist.
[0012] Die Laufrollen der untenliegenden Paneele, die gleichfalls nicht dargestellt sind,
laufen in einer ersten Führungsschiene 3, die einen bogenförmigen Abschnitt 4 aufweist,
der die Überleitung aus der Vertikalen in die Horizontale bewirkt. Oberhalb der Führungsschiene
3 ist eine Führungsschiene 5 angeordnet, die zur Führung der obersten Laufrolle 6
dient. Diese zweite Führungsschiene 5 verläuft im hinteren Bereich im wesentlichen
parallel zur ersten Führungsschiene 3 und ist in ihrem vorderen Bereich nach unten
hin abgekröpft, so daß dieser Bereich vorteilhaft unterhalb dem oberen Rand 7 der
ersten Führungsschiene 3 liegt.
[0013] Die Laufrolle 6 ist an einem doppelarmigen Hebel 8 drehbar befestigt, der um eine
Schwenkachse 9 frei schwenkbar ist. Am zweiten Arm 13 des doppelarmigen Hebels 8 ist
eine zweite Laufrolle 10 befestigt, die in der ersten Führungsschiene 3 läuft. An
der Schwenkachse 9 des doppelarmigen Hebels ist das oberste Paneel 2 des Sektionaltores
1 befestigt, wobei die Anlenkung über ein Blech 11 erfolgt, das eine Aufnahme für
die Schwenkachse 9 des doppelarmigen Hebels 8 aufweist.
[0014] Der Abstand der beiden Laufrollen 6 und 10 zur Schwenkachse 9 ist einstellbar ausgebildet,
wobei beide Rollen an Armen 12, 13 befestigt sind, die einander überlappen. In diesen
Armen sind zur Schwenkachse 9 hin kreisförmige Ausnehmungen ausgebildet, die eine
stufenlose Verstellung des Abstandes der Laufrollen 6 und 10 zueinander zulassen.
Nach der Justierung der Arme 12 und 13 des doppelarmigen Hebels 8 werden diese mittels
einer oder mehrerer durch die Ausnehmungen greifender Schraubverbindungen gegeneinander
festgelegt.
[0015] Wird das Sektionaltor geöffnet, so wird über die Schwenkachse 9 eine Kraft auf den
doppelarmigen Hebel 8 ausgeübt, wobei die Laufrolle 10 nach oben verschwenkt wird,
wodurch die Schwenkachse 9 und damit das Paneel gleichfalls nach innen verschwenkt
wird. Die Laufrolle 6 läuft im hochgeschobenen Zustand des Sektionaltores auf dem
oberen Rand 7 der ersten Führungsschiene. Beim Schließvorgang wird in umgekehrter
Reihenfolge zunächst die obere Laufrolle 6 in etwa in ihre Endstellung verfahren,
wodurch anschließend nach weiterem Nachuntenbewegen der unteren Laufrolle 10 das oberste
Paneel 2 nach außen gedrückt wird. Das Sektionaltor stützt sich dann auch über die
Laufrolle 10 auf der ersten Führungsschiene 3 ab, so daß auch eine von außen auf das
obere Ende des obersten Paneels 2 wirkende Kraft nicht zu einer Verschiebung dieses
Paneels nach innen führt. Eine Verschiebung nach innen kann nur durch gleichzeitiges
Anheben des Sektionaltores erreicht werden. Hierdurch ist ein sicheres Schließen des
oberen Endes des Paneels gewährleistet.
[0016] Wie aus Fig. 2 hervorgeht, kann die zweite Führungsschiene 5 sehr kurz gehalten werden,
d. h. diese braucht nicht über das Niveau der ersten Führungsschiene 3 hinauszureichen,
wodurch es möglich ist, ein erfindungsgemäßes Sektionaltor an einem sehr geringen
Sturz anzuordnen, insbesondere dann, wenn das Federausgleichssystem 14 mit seiner
Aufwickelrolle 15 in einem Bereich angeordnet wird, der hinter der Führungsschiene
3 liegt. Aber auch wenn diese Vorratsrolle einschließlich der Federelemente 16 oberhalb
des Sektionaltores 1 angeordnet werden, und zwar unmittelbar neben den seitlichen
Rändern der Paneele, wird im Vergleich zu bekannten Sektionaltoren ein wesentlich
geringerer Raumbedarf benötigt, da die erste Führungsschiene nicht über das Niveau
der zweiten Führungsschiene hinausragen muß, in jedem Fall nicht in dem Bereich, in
dem das Federausgleichssystem angeordnet ist. Hierdurch ist es möglich, ohne weitere
Umlenkrolle für das Seil 17 auszukommen, das am unteren Ende des Sektionaltores 1
befestigt ist und die Kraft der Feder 16 zum Gewichtsausgleich auf das Sektionaltor
1 überträgt.
1. Sektionaltor (1) mit mehreren um horizontale Achsen gegeneinander verschwenkbaren
Paneelen, an denen beidseitig Laufrollen (6) angeordnet sind, die in ersten Führungsschienen
(3) laufen, wobei der obersten Laufrolle (6) eine zweite Führungsschiene (5) zugeordnet
ist, die oberhalb der ersten Führungsschiene (3) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die oberste in der zweiten Führungsschiene laufende Laufrolle (6) an einem Arm
(12) eines doppelarmigen Hebels (8) mit Abstand zu dessen Schwenkachse (9) gelagert
ist, daß am anderen Arm (13) des doppelarmigen Hebels (8) mit Abstand zu dessen Schwenkachse
(9) eine zweite in der ersten Führungsschiene laufende Rolle (10) gelagert ist und
daß das oberste Paneel (2) am doppelarmigen Hebel (8) in dessen Schwenkachse (9) angreift.
2. Sektionaltor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das obere Ende der zweiten
Führungsschiene (5) an seinem vorderen Ende unterhalb des Niveaus der ersten Führungsschiene
(3) abgesenkt ist.
3. Sektionaltor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Ende der zweiten
Führungsschiene (5) der Kontur der ersten Führungsschiene (3) folgt.
4. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der Laufrollen (6, 10) zur Schwenkachse einstellbar ist.
5. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Federausgleichssystem
(14) unmittelbar oberhalb des vorderen Endes der zweiten abgesenkten Führungsschiene
(5) angeordnet ist.
6. Sektionaltor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile
des Federausgleichssystems (14) unmittelbar seitlich neben den Paneelen (2) des Sektionaltores
(1) verlaufen.