[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Snowboardbindung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1. Eine derartige Bindung wurde auf der ISPO in München am 24.02.1994 öffentlich ausgestellt.
Diese Bindung hatte einen fest mit dem Snowboard verbundenen Frontbügel, der den vorderteil
der Stiefelsohle übergriff und damit feierte. Durch den fersenseitigen Teil der Stiefelsohle
war ein quer zur Stiefellängsachse verlaufender Bolzen eingesteckt, der beidseitig
um etwa 5 bis 10 mm aus der Stiefelsohle herausragte. Ein fest mit dem Snowboard zu
verschraubendes Fersenelement bestand aus zwei parallel zueinander verlaufenden und
senkrecht von der Snowboardoberfläche abstehenden Seitenwangen, die ein senkrecht
verlaufendes Langloch aufwiesen, in das der seitlich aus dem Schuh herausstehende
Teil des Bolzens eingeführt werden konnte. Eine Rastvorrichtung an den Seitenwangen
hatte die Form eines Hakens, der beim Einführen der Bolzen in die Langlöcher zurückgedrückt
wurde und diese damit öffnete, während er bei vollständig in den Länglöchern aufgenommenen
Bolzenteilen durch Federkraft in eine Verriegelungsstellung schnappte und damit die
Bolzen arretierte. Zum Öffnen der Bindung mußte ein Hebel an einer der Seitenwangen
betätigt werden, wodurch die Bügel in die Öffnungsstellung gebracht wurden und der
Fersenteil des Schuhs aus der Bindung entnommen werden konnte. Diese auf der ISPO
ausgestellte Bindung ist auch in der nachveröffentlichten DE 43 11 630 A1 beschrieben.
[0002] Die AT-PS 351 419 zeigt eine Skibindung mit einer den Stiefel des Fahrers nahezu
vollständig umhüllenden, aufklappbaren Schale, die fest an der Oberfläche des Skis
befestigt ist. Ein den Vorderfuß und ein die Vorderseite des Schienbeines abdeckendes
Schalenteil sind schwenkbar an der vorderen Spitze der Schale angelenkt und können
zwischen einer Öffnungs- bzw. Einstiegsstellung und einer Schließstellung verschwenkt
werden. In der Schließstellung werden diese beiden genannten Schalenteile durch federvorgespannte
Rastzapfen an den feststehenden Schalenteilen verriegelt. Die federvorgespannten Bolzen
können durch Seilzüge in eine Entriegelungsstellung gebracht werden, um ein Auslösen
der Bindung bei Überlastung oder ein Öffnen der Bindung zum Aussteigen zu gestatten.
Im letzteren Fall kann der Fahrer die Seilzüge durch einen am feststehenden Schalenteil
angebrachten Hebel betätigen. Es handelt sich hierbei also um eine Schalenbindung,
die die Verwendung von sehr weichen und damit bequemen Skistiefeln ermöglichen soll.
[0003] Die DE 25 56 817 A1 zeigt eine Skibindung mit einer Bindungsplatte, die durch federvorgespannte
Seilzüge an der Oberfläche des Skis befestigt ist. Bei Überschreiten einer Auslösekraft
kann sich diese Platte um eine durch die Länge der Seilzüge vorgegebene Distanz von
der Oberfläche des Skis entfernen. In der Sohle des Skistiefels ist eine Ausnehmung
für diese Platte vorgesehen. Im Inneren der Platte ist ein Rastmechanismus vorhanden,
der eine Verriegelung der Platte in der Ausnehmung der Skistiefelsohle ermöglicht.
Im Falle einer Auslösung der Bindung bei Überlastung löst sich also der Stiefel samt
Platte vom Ski, allerdings nur soweit, wie es die Seilzüge erlauben. Zum Öffnen, d.h.
Aussteigen muß der Stiefel von der Platte gelöst werden. Hierzu ist an der Platte
ein Entriegelungsmechanismus vorgesehen, der vom Fahrer von Hand oder mit dem Skistock
betätigt werden kann.
[0004] Eine weitere sogenannte "Step-in"-Bindung bei der der Fahrer beim Einsteigen in die
Bindung keine Verriegelungselemente von Hand betätigen muß, ist in der DE 41 06 401
A1 beschrieben. Der Stiefel wird durch zwei übliche Bügel, d.h. einen Front- und einen
Fersenbügel gehalten. Der Fersenbügel ist allerdings an einem Auftrittselement angelenkt,
das seinerseits schwenkbar an fest mit dem Snowboard verbundenen Bindungsteilen befestigt
ist. Hieran ist auch ein Verriegelungsmechanismus befestigt, der bei vollständig niedergedrücktem
Auftrittselement dieses ergreift und in seiner Position verriegelt hält. Zum Öffnen
der Bindung muß sich der Fahrer bücken und diesen Verriegelungsmechanismus von Hand
betätigen, um die Bindung zu öffnen. Falls sich unter der Schuhsohle Schnee oder Eis
befindet, ist auch ein Verriegeln des Auftrittselementes nicht sichergestellt, da
zuerst dieser Schnee oder das Eis zur Auflage auf die Bindung käme, bevor das Auftrittselement
vollständig niedergedrückt ist. Damit ist diese Bindung nur bedingt funktionsfähig.
[0005] Die DE 25 11 332 A1 zeigt eine Skibindung, bei der ebenfalls ein Teil der Bindung
in der Ferse des Skistiefels integriert ist. Zwei federvorgespannte Bolzen mit Kugelkopf
ragen seitlich aus dem Fersenteil der Stiefelsohle heraus und rasten in Gegenaufnahmen,
die seitlich der Stiefelsohle auf dem Ski fest angebracht sind, ein. Hierbei handelt
es sich um eine selbstauslösende Sicherheitsbindung, die dann öffnet, wenn eine vorbestimmte
Kraft überschritten wird. Diese Kraft wird durch die die beiden Bolzen nach außen
drückende Feder bestimmt, sowie durch die Form der Kugelköpfe dieser Bolzen und die
Form der Aufnahme für diese Kugelköpfe.
[0006] Das reguläre Öffnen der Bindung erfolgt an dem die Stiefelspitze haltenden Vorderbacken,
während die Fersenbefestigung nur dadurch zu öffnen ist, daß die Federkraft durch
Aufkanten des Stiefels überwunden wird. Für Notfälle, bei denen der Fahrer verletzt
sein sollte, ist noch vorgesehen, daß die die Kugelköpfe der Bolzen aufnehmenden Elemente
gedreht werden können, so daß eine darin vorhandene Rille gestattet, daß der Stiefel
nach oben aus der Bindung gezogen werden kann.
[0007] Eine weitere Auslösebindung für Ski ist in der DE 22 00 056 A1 beschrieben. Auch
dort ist ein quer durch die Stiefelsohle gesteckter Bolzen vorgesehen, der in einem
hakenförmigen, federvorgespannten Verriegelungselement einrastet. Zum Öffnen der Bindung
wird das gesamte Verriegelungselement in Skilängsrichtung nach hinten geschoben, was
durch Betätigung eines am Ski angebrachten Hebels bewirkt wird.
[0008] Die DE 31 41 425 A1 zeigt eine Sicherheitsbindung für Ski, bei der ebenfalls federvorgespannte
Zapfen am Stiefel und entsprechende Aufnahmevorrichtungen am Ski befestigt sind. Auch
hier wird zum Öffnen der Bindung ein am Ski befestigter Mechanismus betätigt.
[0009] Schließlich zeigt die DE 28 09 018 A1 ein Skibindungssystem bestehend aus Skischuh
und auslösenden Bindungsteilen, wobei an der Stiefelsohle eine seitlich über die Sohlenkontur
herausragende Platte eingelassen ist oder zwei im Abstand zueinander befindliche Bolzen
und am Ski Schwenkhaken vorgesehen sind, die diese Platte oder die beiden Bolzen seitlich
übergreifen.
[0010] Bei Snowboardbindungen ist es seit langem ein Wunsch vieler Fahrer, eine sogenannte
"Step-in"-Bindung zu haben, d.h. eine Bindung, in die man ähnlich wie bei Skibindungen
einfach einsteigen kann, ohne daß sich der Fahrer dabei bücken muß, um Teile der Bindung
wzb. Verriegelungsbügel zu betätigen. Andererseits sind selbstauslösende Bindungen
bei Snowboards, die im Falle übermäßiger Krafteinwirkung auf den Fuß des Fahrers ein
vollständiges Lösen des Schuhs vom Snowboard gestatten, noch problematisch, da trotz
zahlreicher Vorschläge die sich hieraus ergebenden Sicherheitsprobleme für den Fahrer
oder dritte Personen noch nicht zufriedenstellend gelöst sind. Schließlich stellt
sich bei Snowboardbindungen noch das gravierende Platzproblem. Der Snowboardfahrer
steht im wesentlichen quer zur Fahrtrichtung auf dem Snowboard, was in der Praxis
bedeutet, daß der Winkel zwischen der Schuhlängsachse und der Snowboardlängsachse
zwischen 45° und 90° beträgt, wobei manche Fahrer auch den hinteren Fuß sogar rückwärts
zur Fahrtrichtung ausrichten, d.h. mit einem Winkel von über 90°. Da Snowboards und
insbesondere die sogenannten Alpin-Bretter für Pistenfahrer immer schmaler werden,
ragen Stiefelspitze und Ferse des Stiefels schon heute über die Kontur des Snowboards
heraus. Grundsätzlich ist somit festzuhalten, daß eine Snowboardbindung nicht über
die Stiefelspitze oder die Ferse des Stiefels herausragen darf, da dies dazu führen
würde, daß herausragende Bindungsteile beim Aufkanten des Snowboards den Schnee berühren.
Aus diesem Grunde sind die üblichen Skibindungen, die die "Step-in"-Funktion aufweisen,
für Snowboards nicht geeignet.
[0011] Die eingangs genannte, auf der ISPO im Februar 1994 veröffentlichte "Step-in"-Bindung
für Snowboards vermeidet diese Nachteile; allerdings läßt ihr Bedienkomfort noch Wünsche
offen, da sich der Fahrer zum Öffnen der Bindung bücken muß, um einen unmittelbar
auf der Brettoberfläche befindlichen Auslösehebel zu bedienen. Auch ist die Konstruktion
dieses Auslösehebels technisch aufwendig und gewichtserhöhend. Dies läuft dem Trend
zu möglichst leichten Snowboards und Snowboardbindungen entgegen.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Snowboardbindung der eingangs genannten Art
dahingehend zu verbessern, daß der Komfort der Bindung weiter verbessert wird und
die Bindung trotzdem die Anforderungen an geringes Gewicht, Funktionssicherheit und
möglichst geringe Kosten erfüllt.
[0013] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0014] Der wesentliche Grundgedanke der Erfindung liegt also darin, wesentliche Teile der
Bindung und insbesondere die Verriegelungseinrichtung in den Snowboardstiefel zu verlegen,
wodurch nicht nur der Comfort beim Aussteigen aus der Bindung wesentlich verbessert
wird, daß sich der Fahrer nicht mehr bis zum Snowboard herunterbücken muß sondern
auch folgende weitere Vorteile erreicht werden:
Die am Snowboard zu befestigenden Bindungsteile sind leicht und kostengünstig und
gegen Vereisung unempfindlich. Die teureren und gegen Vereisung empfindlicheren Verriegelungsteile
befinden sich im Inneren des Stiefels bzw. der Stiefelsohle, sind daher gegen Vereisung
besser geschützt und können mit anderen Snowboards, die die gleichen Bindungsteile
aufweisen, kombiniert werden. Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, daß
nicht nur das Einsteigen sondern auch das Aussteigen aus der Bindung wesentlich erleichtert
ist, also auch die sog. "Step-out-Funktion" realisiert ist. Schließlich ist auch noch
besonders hervorzuheben, daß die Bindung nach dem Öffnen automatisch in ihre Ausgangsstellung
zurückgeht und ohne weitere aktive Mitwirkung des Fahrers für ein erneutes Einsteigen
bereit ist. Diese Ausgangsstellung ist gleichbedeutend mit der Schließstellung, d.h.
die Verriegelungselemente haben sowohl bei vollständig geöffneter als auch vollständig
geschlossener Bindung dieselbe Ruhelage. Somit kann es in der Praxis nicht vorkommen,
daß die Verriegelungseinrichtung in einer Position verbleibt, beispielsweise durch
Vereisung, bei der die Bindung sich ungewollt öffnen würde.
[0015] Weitere Vorteile der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung erläutert.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang
mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispieles der Snowboardbindung
und eines Snowboardstiefels bei noch nicht geschlossener Bindung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Fersenteiles der Snowboardbindung gemäß Fig. 1 in fixiertem
Zustand;
- Fig. 3
- eine teilweise geschnittene Stirnansicht des am Snowboard zu befestigenden Teiles
der Bindung;
- Fig. 3a
- eine Draufsicht der Fig. 3;
- Fig. 4
- eine geschnittene Draufsicht auf die im Fersenteil des Snowboardstiefels befindlichen
Komponenten der Snowboardbindung nach dem ersten Ausfühuungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 5
- eine teilweise aufgeschnittene Seitenansicht des Fersenteiles des Ausführungsbeispieles
nach Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Ansicht ähnlich der Figur 4 für ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 7
- eine Ansicht ähnlich Fig. 4 für ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 8
- eine Ansicht ähnlich Fig. 4 für ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 9
- eine Ansicht ähnlich Fig. 4 für ein fünftes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 10A
- eine Seitenansicht eines Snowboard-Stiefels nach einem sechsten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Fig. 10B
- einen Querschnitt durch den Stiefel und einen Teilquerschnitt des dazugehörigen Bindungselementes
des Ausführungsbeispiels der Fig. 10A;
- Fig. 11A
- eine Seitenansicht des Fersenteiles eines Snowboard-Stiefels nach einem siebten Ausführungsbeispiel
der Erfindung und
- Fig. 11B
- einen Querschnitt durch den Fersenteil des Stiefels und einen Teilquerschnitt des
dazu passenden mit dem Snowboard fest zu verbindenden Bindungselementes des Ausfühuungsbeispiels
der Fig. 11A.
- Fig. 12
- eine geschnittene Draufsicht ähnlich Fig. 4 eines siebten Ausführungsbeispieles der
Erfindung;
- Fig. 13
- eine Seitenansicht der Bindung nach der Erfindung mit einem Stiefel und einem Bein
eines Fahrers zur Verdeutlichung eines weiteren Aspektes der Erfindung; und
- Fig. 14
- eine Seitenansicht der Bindung nach der Erfindung nach einer weiteren Variante.
[0017] Gleiche Bezugszeichen in einzelnen Figuren bezeichnen gleiche bzw. funktionell einander
entsprechende Teile.
[0018] Obwohl die Erfindung in den meisten Ausführungsbeispielen (mit Ausnahme von Fig.
7) im Zusammenhang mit der Verwendung eines Frontbügels beschrieben wird, sei darauf
hingewiesen, daß die Erfindung in allen Ausführungsbeispielen auch ohne weiteres ohne
einen solchen Frontbügel arbeiten kann. In diesem Falle wird der schuhseitige Bindungsteil
- wie im Zusammenhang mit Fig. 14 noch ausführlicher beschrieben wird - etwa in der
Mitte des Schuhes angebracht und es wird durch Unterlagblöcke sichergestellt, daß
die Sohlenspitze und die Ferse in korrekter Höhe gegenüber der Snowboard-Oberfläche
stehen. In diesem Fall kann auch eine Bindungsgrundplatte fortgelassen werden. Falls
allerdings die Fixierung des snowboard-seitigen Bindungsteiles am Snowboard in größerem
Umfange veränderbar sein soll, beispielsweise zur Einstellung der Schrittweite zwischen
beiden Bindungen und/oder des Drehwinkels der Bindung in Bezug auf die Längsachse
des Snowboards, so wird man auch bei dieser Variante eine Grundplatte verwenden.
[0019] In Fig. 1 ist ein Snowboardstiefel 1 in Seitenansicht zu sehen, der kurz vor seiner
Verriegelungsstellung mit einem am Snowboard -S- zu befestigenden Bindungselement
2 steht. Dieses Bindungselement 2 besteht aus einer Grundplatte 3, die am Snowboard
zu befestigen ist, was auf mannigfaltige, bekannte Art geschehen kann. Wie bei sogenannten
Plattenbindungen üblich, weist das Bindungselement einen Frontbügel 4 auf, die einen
Sohlenvorsprung 5 des Snowboardstiefels 1 übergreift und damit das vordere Ende des
Snowboardstiefels fixiert. Ein zweites Bindungselement 6, das hier als Fersenteil
6 des Snowboardstiefels 1 ausgebildet ist, enthält wesentliche Teile der Bindung,
die mit einem am Bindungselement 2 angebrachten Fersenelement 7 zusammenwirken.
[0020] Grob skizziert hat dieses Fersenelement 7 zwei parallele, senkrecht zur Grundplatte
3 stehende Seitenwangen 7' und 7'', deren Abstand nur geringfügig größer ist als die
Breite des Fersenteiles 6 des Snowboardstiefels 1. Beide Seitenwangen 7' und 7'' besitzen
je eine Öffnung 8, in die jeweils ein federvorgespannter Zapfen 9, der seitlich aus
dem Fersenteil 6 herausragt, einrasten kann.
[0021] Zur sicheren Fixierung des Snowboardstiefels ist es erforderlich, daß er mit einer
Mindestkraft nach vorne gegen den Frontbügel 4 gedrückt wird. Dies bedingt also, daß
der Abstand zwischen dem Frontbügel 4 und dem Zapfen 9 bzw. der diesen aufnehmenden
Öffnung 8 eine bestimmte Maximallänge hat, um diese Kraft aufzubringen. Beim Einsteigen
in die Bindung wird der Stiefel normalerweise mit abgesenkter Spitze und etwas angehobener
Ferse nach vorne gegen den Frontbügel 4 geschoben, womit aber noch nicht die ausreichende
Anpresskraft erzeugt wird. Damit wurden dann bei einem Absenken der Ferse die Zapfen
9 und die Öffnungen 8 noch nicht richtig ausgefluchtet sein. Um dies zu erreichen,
ist an den Seitenwangen 7' und 7'' je eine abfallende Schräge 10 vorgesehen, die mit
am Stiefel seitlich vorstehenden Vorsprüngen 11 zusammenwirken und beim Herunterdrücken
der Ferse den Stiefel insgesamt nach vorne drücken. Der Abstand zwischen dem Zapfen
9 und dem Vorsprung 11 entspricht dabei genau dem Abstand zwischen der Öffnung 8 und
der Schräge 10, so daß beim Niederdrücken der Ferse der federvorgespannte Zapfen 9
mit Sicherheit an der Öffnung 8 vorbeigeführt wird und dann in diese einrasten kann.
Gleichzeitig wird die notwendige, den Stiefel nach vorne drückende Kraft erzeugt,
die die Stiefelspitze ausreichend fest gegen den Frontbügel 4 drückt.
[0022] Wenn die Zapfen 9 in die Öffnungen 8 eingerastet sind, ist der Stiefel fest an dem
Snowboard fixiert und kann sich unfreiwillig nicht mehr lösen. Zum Öffnen der Bindung
werden bei diesem Ausführungsbeispiel die beiden Zapfen 9 aufeinander zu nach innen
gedrückt oder gezogen, so daß sie aus den Öffnungen 8 freikommen, worauf der Schuh
zunächst an der Ferse angehoben und dann aus der Bindung entnommen werden kann. Um
die Zapfen 9 in der beschriebenen Weise zu verschieben, ist ein Seil 12 vorgesehen,
das an der Rückseite des Stiefels 1 zum Schaft hochgeführt ist und dort mit einem
Riemen 13 gehalten ist. Am Ende des Seils 12 ist eine Griffschlaufe 14 angebracht.
Wird an dem Seil 12 gezogen, so werden, wie im Zusammenhang mit der nachfolgenden
Beschreibung deutlicher wird, die beiden Bolzen 9 nach innen gezogen, wodurch die
Bindung geöffnet wird.
[0023] Eine Besonderheit der Erfindung liegt also darin, daß das Öffnen bzw. Entriegeln
der Bindung am Stiefel erfolgt und nicht - wie bei den bisher bekannten Snowboard-
oder Ski-Bindungen - an dem Teil der Bindung, der mit dem Snowboard oder dem Ski fixiert
ist. Dies hat unter anderem den Vorteil, daß der Fahrer sich nicht bis zur Bindung
herunterbücken muß oder - wie bei den meisten Ski-Bindungen - beim Snowboardfahren
ohnehin nicht vorhandenen Skistöcke zur Hilfe nehmen muß. Der Fahrer kann hier nach
Wunsch auch des Seils 12 beliebig verlängern, beispielsweise bis zur Höhe des Gürtels.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß wesentliche Komponenten der Bindung im Stiefel
integriert sind. Damit kann das mit dem Snowboard ständig verbundene Bindungselement
2 sehr einfach ausgestaltet sein und damit auch sehr kostengünstig, so daß ein Fahrer,
der mehrere Snowboards besitzt, nur einmal die teureren Bindungsteile zusammen mit
dem Stiefel kaufen muß, während für alle Snowboards nur das preisgünstigere Bindungselement
2 gekauft werden muß.
[0024] Weiter ist zu betonen, daß der Fersenteil 6, der wesentliche Komponenten der Bindung
enthält, auch als separates Teil hergestellt und nachträglich an einen Stiefel angeschraubt,
angeklebt oder in sonstiger Weise an ihm befestigt werden kann.
[0025] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der fersenseitigen Komponenten der Bindung im verriegelten
Zustand, bei dem also der Zapfen 9 in die Öffnung 8 eingerastet ist. Hier ist auch
deutlich die Wirkung der Schräge 10 und des Vorsprunges 11 zu sehen, die in ihrem
Zusammenwirken den Stiefel beim Niederdrücken der Ferse so führen, daß der Zapfen
9 und die Öffnung 8 zueinander ausgerichtet sind. Aus Fig. 2 ist besser zu erkennen,
daß die Seitenwange 7 an einem an der Grundplatte 3 fixierten Halteblock 15 verschieblich
geführt ist, wodurch die Bindung insgesamt an die Schuhgröße angepaßt werden kann.
Zum Verschieben der Seitenwangen ist eine Einstellschraube 16 vorgesehen.
[0026] Die Seitenwangen haben an ihrem oberen Ende eine Mulde 17, die das Einsteigen in
die Bindung erleichtert, indem nämlich der Zapfen 9 bei leichtem Druck auf die Ferse
zum tiefsten Punkt der Mulde 17 wandert, womit dann auch der Vorsprung 11 in richtiger
Position bezüglich der Schräge 10 ist. Weiter ist aus Fig. 2 deutlich zu erkennen,
daß die Unterseite der Schuhsohle des Fersenteiles bei verriegelter Bindung noch nicht
auf irgendwelchen Bindungselementen wzb. dem Halteblock 15 aufliegt, sondern einen
Abstand hierzu einhält. Damit findet ein sicheres Verriegeln der Bindung auch dann
statt, wenn Schnee unter der Stiefelsohle ist. Da bei Snowboards die Ferse ohnehin
etwas höher sein soll als die Stiefelspitze, kann man sich bei der Erfindung die ansonsten
verwendeten Unterlagkeile für den Fersenteil der Bindung sparen.
[0027] In Fig. 3 ist die Lage der beiden Seitenwangen 7' und 7'' zu erkennen, die parallel
zueinander senkrecht von der Snowboardoberfläche abstehen und zwischen sich den Fersenteil
des Snowboardstiefels aufnehmen. Beide Seitenwangen 7' und 7'' sind durch ein Verbindungselement
18 miteinander verbunden, das auf dem Halteblock 15 aufliegt. Beide Seitenwangen 7'
und 7'' sind in Richtung auf die Grundplatte 3 hin über das Verbindungselement 18
hinaus verlängert und übergreifen den Halteblock 15 mit nach innen aufeinander zu
gerichteten Schenkeln 19' und 19''. Damit ist das Fersenelement 7 fest an dem Halteblock
15 geführt und kann nur in Längsrichtung des Snowboards verschoben werden. Hierzu
weist der Halteblock 15 eine Öffnung 20 zur Aufnahme der Einstellschraube 16 auf sowie
ein nicht dargestelltes Langloch, das die Öffnung 20 zur Oberseite des Halteblockes
15 öffnet, so daß ein nicht dargestelltes, mit dem Verbindungselement 18 verbundenes
Gewindeteil mit der Einstellschraube 16 in Verbindung steht, womit eine Längsverstellung
des Fersenelementes 7 möglich ist.
[0028] Weiter ist aus Fig. 3 gut zu erkennen, daß die Seitenwangen 7' und 7'' oberhalb der
Öffnungen 8 eine Schräge 21' bzw. 21'' aufweisen, die dafür sorgt, daß der federvorgespannte
Zapfen nach innen in den Fersenteil 6 des Schuhs gedrückt wird.
[0029] Um die Wirkung der Mulde 17 noch effizienter zu gestalten, ist es zweckmäßig, sicherzustellen,
daß die Bolzen 9 nur in der Position nach innen gerückt werden, in der sie im tiefsten
Punkt der Mulde liegen. Ansonsten sollen sie mit ihrem zylindrischen Teil an der Oberseite
der Seitenwangen aufliegen. Hierzu ist im Bereich der Schrägen 21' und 21'' eine parallel
zur Längserstreckung der Seitenwangen 7' und 7'' verlaufende weitere Mulde 22 vorgesehen,
die am besten aus Fig. 3a zu erkennen ist und einen größeren Neigungswinkel gegenüber
einer senkrecht auf dem Snowboard stehenden Mittelachse 23 aufweist als die Schräge
21'. Erst wenn der Bolzen 9 im tiefsten Punkt der Mulde 17 liegt, liegt sein freies
Ende an der Wandung der Mulde 22 an, so daß er beim Niederdrücken der Ferse nach innen
gedrückt wird.
[0030] Weiter ist aus Fig. 3 zu erkennen, daß die Mittelachse 24 der Öffnungen 8 in einem
Abstand zur Oberseite des Verbindungselementes 18 liegt, wobei dieser Abstand größer
ist als der entsprechende Abstand zwischen dem Mittelpunkt des Zapfens 8 und der Unterseite
der Sohle des Fersenteiles 6 des Snowboardstiefels 1. Damit wird die Funktion der
Bindung durch Schnee oder Eis an der Sohle des Snowboardstiefels nicht beeinträchtigt.
[0031] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf das Innere des Fersenteils 6 des Snowboardstiefels
1. Dieses Fersenteil hat einen Hohlraum 25, in dem die Zapfen 9 und 9' und der Mechanismus
zum Verschieben derselben untergebracht sind. Der Fersenteil 6 hat zwei einander gegenüberliegende,
längs einer Achse 26, die bei verriegelter Bindung mit der Achse 24 gemäß Fig. 3 zusammenfällt,
ausgefluchtete Öffnungen, in die Führungsbuchsen 27 und 27' eingesetzt sind und in
denen die Zapfen 9 bzw. 9' längs der Achse 26 verschieblich geführt sind. Beide Zapfen
werden durch eine Feder 28 nach außen gedrückt, bis hier im Ausführungsbeispiel der
Fig. 4 die an den innenseitigen Stirnflächen der Zapfen 9 und 9' unmittelbar befestigte
Feder 28 gegen einen Anschlag stoßen, der hier durch die Führungsbuchsen 27 gebildet
wird.
[0032] Die Feder 28 ist hier als U-förmiger Bügel ausgebildet. Die Länge der Zapfen 9 und
9' ist so bemessen, daß die Zapfen 9 und 9' nur um ein vorbestimmtes Maß von beispielsweise
5 bis 10 mm seitlich aus der Kontur des Fersenteiles 6 heraustreten. Die nach außen
vortretenden Enden der Zapfen 9 und 9' sind abgerundet, um das Einführen der Zapfen
zwischen den beiden Seitenwangen 7' und 7'' zu erleichtern. Vorzugsweise ist der Krümmungsradius
dieser Abrundungen gleich dem halben Durchmesser der ansonsten zylindrischen Zapfen,
so daß die nach außen vortretende Spitze der Zapfen eine Halbkugel bilden.
[0033] Zum Öffnen der Bindung ist an beiden Zapfen 9 und 9' je ein Zugorgan 29 bzw. 29'
angebracht, das im einfachsten Fall ein Kunststoff- oder Stahlseil sein kann. Diese
beiden Zugorgane sind gegensinnig über einen Umlenkpfosten 30 geführt und in einem
Verbindungselement 31 miteinander und mit der Leine 12 verbunden, die durch eine Öffnung
32 aus dem Inneren des Fersenteiles 6 herausgeführt ist, wie im einzelnen in Fig.
1 dargestellt. Auch das Seil 12 kann ein Kunststoff- oder Stahlseil sein. Wird an
diesem Seil 12 gezogen, so wird die Zugkraft auf die beiden Zugorgane 29 und 29' geleitet
und durch den Umlenkpfosten 30 auf die Zapfen 9 und 9' übertragen, so daß diese längs
der Achse 26 nach innen in das Fersenteil 6 hineingezogen werden. Damit läßt sich
die Bindung lösen. Wird das Seil 12 wieder gelöst, so werden die beiden Zapfen durch
die Feder 28 wieder nach außen gedrückt.
[0034] Aus Fig. 4 ist weiterhin gut zu erkennen, daß die Vorsprünge 11 und 11' etwa gleich
weit wie die Zapfen 9 und 9' aus der Kontur des Fersenelementes 6 hervortreten, wodurch
die Zapfen 9 und 9' auch abgeschirmt werden, so daß die Gefahr, beim normalen Gehen
an den Zapfen hängen zu bleiben, verringert ist. Hierzu haben die Vorsprünge 11 und
11' auch eine abgerundete Form, beispielsweise eine Ellipsenform und wirken somit
als Abweiser, die verhindern, daß die Zapfen 9 und 9' an irgendwelchen Gegenständen
hängenbleiben. Die den Zapfen 9 und 9' unmittelbar zugewandte Fläche 33 bzw. 33' der
Vorsprünge 11 bzw. 11' ist im wesentlichen eben ausgebildet und an die Schräge 10
(Fig. 1) angepaßt.
[0035] In Fig. 4 ist schließlich auch zu erkennen, daß das Fersenteil 6 ringsum geschlossen
ist und damit auch als Nachrüstteil für herkömmliche Snowboardstiefel verwendet werden
kann. Selbstverständlich ist es auch möglich, das Fersenteil 6 vollständig in die
Schale des Snowboardstiefels zu integrieren.
[0036] Die Seitenansicht der Fig. 5 verdeutlicht die Lage der Feder 28, der Zugorgane 29
und des Seiles 12 im Fersenteil 6 des Snowboardstiefels 1. Der Umlenkpfosten 30 kann
als separates Teil vorgesehen sein, er kann aber auch einstückig mit dem üblicherweise
aus Kunststoff bestehenden Fersenteil gespritzt werden.
[0037] Fig. 6 zeigt eine andere Variante des Fersenteiles, das sich von dem Ausführungsbeispiel
der Figuren 4 und 5 durch die Feder und die Zugorgane unterscheidet. Die Feder 28
ist hier als Spiralfeder ausgebildet, die längs der Achse 26 ausgerichtet ist und
gegen die beiden Zapfen 9 und 9' drückt. Beide Zapfen 9 und 9' haben an ihrem Ende
je eine Verbreiterung 33 bzw. 33' auf denen sich die Feder 28 abstützt und zusätzlich
je einen Arm eines Hebels 34 bzw. 34', der sich auf der der Feder 28 gegenüberliegenden
Seite der Verbreiterung 33 abstützt. Dies kann einseitig erfolgen. Die entsprechenden
Hebelarme können aber auch als Klaue ausgebildet sein, die Zapfen beidseitig übergreifen.
Diese Arme sind konvex gebogen, um beim Schwenken der Hebel um eine Schwenkachse 35
bzw. 35' an der Verbreiterung 33 entlang zu gleiten. Die beiden anderen Arme der Hebel
34 bzw. 34' stehen etwa rechtwinklig zu den genannten Armen und sind über zwei kurze
Seile 36 bzw. 36' mit dem Seil 12 verbunden. In der Darstellung der Fig. 6 wird gerade
an dem Seil 12 gezogen, so daß die beiden Zapfen 9 und 9' im wesentlichen in der entriegelten
Stellung sind. In der verriegelten Stellung schlagen die Arme 34 bzw. 34' an den Führungsbuchsen
27 bzw. 27' an, womit wiederum die Grenzstellung der Zapfen 9 und 9' definiert ist.
[0038] Die Variante der Fig. 7 arbeitet ebenfalls mit einer Spiralfeder 28 und Hebeln 34
bzw. 34'. Sie unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6 im wesentlichen
nur durch die Form der Hebel und deren Befestigung an den Zapfen 9 und 9'. Die Hebel
34 und 34' sind nämlich hier über eine Langlochverbindung mit dem Zapfen verbunden,
d.h. die Hebel 34 und 34' weisen je ein Langloch 37 bzw. 37' auf, in das ein senkrecht
zur Achse 26 der Zapfen 9 und 9' verlaufender Bolzen 37, eingesetzt ist. Beim Schwenken
der Hebel gleitet dieser Bolzen 37' längs des Langloches 37. Ansonsten entspricht
die Funktionsweise dem Ausführungsbeispiel der Fig. 6.
[0039] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 8 arbeitet ebenfalls mit einer Spiralfeder 28 und
einem Gestänge, das im Ergebnis die gewünschte Zugkraft auf die Zapfen 9 und 9' ausübt.
Die Zapfen 9 und 9' sind abgekröpft, so daß die abgekröpften Arme 38 und 38' gegenüber
der Achse 26 versetzt sind. Die freien Enden dieser abgekröpften Arme 38 und 38' sind
über Langlochverbindungen 39 bzw. 39' mit einem Schwenkhebel 40 verbunden, dessen
Schwenkachse 41 spiegelsymmetrisch zu den beiden Zapfen 9 und 9' auf der Achse 26
liegt. Das Seil 12 kann entweder an einem Ende des Schwenkhebels 40 angelenkt sein
oder - je nach gewünschtem Austrittspunkt - für das Seil 12 an einem weiteren Schwenkhebel
42, der fest mit dem Schwenkhebel 40 verbunden ist und damit die Zugkraft des Seiles
12 auf diesen überträgt.
[0040] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 9 sind die im Inneren des zweiten Bindungsteiles
6 liegenden Abschnitte der Zapfen seitlich zueinander versetzt und werden auch hier
durch eine nicht dargestellte Feder nach außen gedrückt. Die einander überlappenden
Teile 42 der Zapfen weisen Durchgangsöffnungen 43 mit abgeschrägten Seiten 44 auf.
In diese Durchgangsöffnungen ist ein Bolzen 45 eingesteckt, der gegensinnige Auflaufschrägen
46 und 47 besitzt. Wird der Bolzen 45, der mit dem Seil 22 verbunden ist, verschoben,
so werden die beiden Zapfen 9 und 9' nach innen gezogen, wodurch die Bindung öffnet.
Die Feder, die die beiden Zapfen 9 und 9' wirkungsmäßig nach außen drückt, kann auf
die verschiedensten Weisen realisiert sein. Beispielsweise kann sie unmittelbar an
dem Bolzen 45 in Verlängerung der Mittelachse angreifen und als Druck- oder Zugfeder
ausgebildet sein. Auch kann sie als Bügelfeder entsprechend dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 4 ausgestaltet sein.
[0041] Schließlich können auch ein oder zwei Druckfedern vorgesehen sein, die unmittelbar
auf die Zapfen wirken.
[0042] In den Ausführungsbeispielen der Fig. 10 und 11 sind ein oder zwei Zapfen an den
Seitenwangen 7' und 7'' befestigt, während der Verriegelungsmechanismus die Form eines
oder zweier Schwenkhebel aufweist, die den oder die Zapfen hintergreifen.
[0043] Fig. 10A zeigt eine Seitenansicht des Fersenteiles 6 eines Snowboard-Stiefels 1.
Im rückwärtigen Sohlenbereich ist beidseitig eine nach innen zurückspringende Ausnehmung
48 vorgesehen, die in dem zur Stiefelspitze hinweisenden Bereich eine Schräge 49 aufweist,
die nahe der Unterseite 50 der Sohle mit einer Rundung 51 endet. In diesen beiden
Aussparungen 48 ist jeweils ein Verriegelungshebel 52, 52' untergebracht, wobei beide
Verriegelungshebel 52 und 52' an einer gemeinsamen Drehwelle 53 befestigt sind. Diese
Drehwelle erstreckt sich quer durch den Snowboardstiefel durch den Hohlraum 25. An
der Drehwelle 53 ist ein weiterer Hebel 54 drehfest angebracht, der mit dem Seil 12
verbunden ist. Weiter kann an diesem Hebel 54 eine nicht dargestellte Feder angebracht
sein, die entgegen der Zugrichtung des Seiles 12 den Hebel 54 und damit die beiden
Verriegelungshebel 52 und 52' in Richtung zur Stiefelspitze hin drückt und damit die
Verriegelungshebel in ihre Verriegelungsstellung. Die Verriegelungshebel 52 sind bogenförmig
gekrümmt und weisen eine ebene Verriegelungsfläche 55 auf, die in verriegelter Stellung
in etwa horizontal ausgerichtet ist und den zugeordneten, fest an den Seitenwangen
7' bzw. 7'' angebrachten Zapfen 9 bzw.9' kontaktiert. Angrenzend an diese Verriegelungsfläche
55 weist der Verriegelungshebel 52 eine Auflaufschräge 56 auf, die beim Einsteigen
in die Bindung dafür sorgt, daß die Verriegelungshebel 52 und 52' nach hinten in die
Öffnungsstellung geschwenkt werden, sobald die Auflaufschräge 56 die Zapfen 9 berührt.
Sobald die Spitze der Verriegelungshebel an dem Zapfen 9 vorbeigeglitten ist, werden
die Verriegelungshebel 52 durch die Federkraft nach vorne in die Verriegelungsstellung
geschwenkt und die Bindung ist geschlossen.
[0044] Die Schräge 49 dient beim Einsteigen in die Bindung als Führungsfläche, die, sobald
sie an dem Zapfen 9 anliegt, den Stiefel beim weiteren Herunterdrücken der Ferse nach
vorne verschiebt. Sie hat damit im wesentlichen dieselbe Funktion wie der Vorsprung
11 mit den Führungsflächen 33 in den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen.
[0045] Die Verriegelungshebel sind in den Ausnehmungen 48 gut geschützt, so daß keine Gefahr
besteht, daß beim Laufen diese Hebel irgendwo hängenbleiben können.
[0046] Aus Fig. 10 B ist noch besser zu erkennen, wie die beiden Zapfen 9 und 9' an den
Seitenwangen 7' und 7'' befestigt sind und aufeinander zu nach innen ragen. Auch ist
die Ausnehmung 48 und ihre Schutzfunktion für die Verriegelungshebel 52 und 52' gut
zu erkennen.
[0047] Im Zusammenhang mit Fig. 10A sei noch darauf hingewiesen, daß das Seil 12 auch im
Inneren des Stiefels nach oben zu dessen Schaft geführt werden kann und beispielsweise
zwischen Innenschuh und Schale verläuft. Grundsätzlich ist diese Anordnung bei allen
Ausführungsbeispielen möglich.
[0048] Damit die Verriegelungsposition der Verriegelungshebel sicher fixiert ist und nicht
von der Kraft der Feder abhängt, ist es zweckmäßig, die Mittelachse der Drehwelle
53 bei geschlossener Bindung oberhalb der Mittelachse der Zapfen 9 anzuordnen oder
sogar noch etwas nach vorne in Richtung Stiefelspitze hin versetzt. Senkrecht nach
oben von der Snowboardoberfläche fortweisende Kräfte würden dann im ersten Fall keinerlei
Drehmoment auf die Verriegelungshebel 52 ausüben bzw. bei noch weiter nach vorne versetzter
Achse der Drehwelle 53 sogar ein die Verriegelungshebel 52 noch stärker in die Verriegelungsstellung
zwingendes Drehmoment erzeugen.
[0049] Beim Ausführungsbeipiel der Fig. 11 wird ein die beiden Seitenwangen 7'und 7'' verbindender,
durchgehender Zapfen 9 verwendet und nur ein zentraler Verriegelungshebel 52, der
in der Seitenansicht der Fig. 11A den gleichen Querschnitt hat wie die beiden Verriegelungshebel
52 und 52'der Fig. 10. Die Schuhsohle hat eine nach unten offene Ausnehmung 57, die
zur Seite (Fig. 11A) hin in eine Öffnung mündet, die an ihrer zur Stiefelspitze hinweisenden
Wandung wiederum eine Schräge 58 aufweist, die im Zusammenwirken mit dem Zapfen 9
den Stiefel nach vorne zur Spitze hin drückt. Auch hier wird der zentrale Verriegelungshebel
durch eine nicht dargestellte Feder in die Verriegelungsstellung gedrückt. Im übrigen
ist die Funktionsweise die gleiche wie im Ausführungsbeispiel der Fig. 10.
[0050] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 12 sind die im Inneren des zweiten Bindungsteiles
6 liegenden Zapfen 9 über Gelenkhebel 60, 60' mit dem Schwenkhebel 40 verbunden, wobei
beide Enden der Gelenkhebel 60, 60' jeweils mittels eines Schwenkgelenkes an die Zapfen
9, 9' und den Schwenkhebel 40 angeschlossen sind. Eine Mittelachse des Schwenkhebels
40 verläuft hier senkrecht zur Mittelachse der Zapfen 9, 9'. Eine Mittelachse der
Schwenkhebel 60, 60' liegt dagegen unter einem Winkel von ca. 45° zur Mittelachse
des Schwenkhebels 40. Die beiden Schwenkhebel 60 und 60' liegen parallel zueinander
und sind je an ein Ende des Schwenkhebels 40 angeschlossen. Wird der Schwenkhebel
40 um seine Schwenkachse 41 gedreht (in Fig. 12 in Uhrzeigersinn), so üben die Gelenkhebel
60 und 60' je eines Zugkraft auf die Zapfen 9 und 9' aus und ziehen diese in das Innere
des zweiten Bindungsteiles 6. An einem Ende des Schwenkhebels 40 ist das Zugorgan
12 angeschlossen. Hierzu ist am Schwenkhebel eine Sacklochbohrung 63 und eine daran
anschließende Durchgangsbohrung 64 vorgesehen. Das Zugorgan 12 wird durch die Durchgangsbohrung
64 eingefädelt und durch einen Knoten, eine Preßhülse oder ähnliches an seinem Ende
verdickt, so daß es nicht mehr durch die Durchgangsbohrung 64 hindurchgezogen werden
kann.
[0051] Das verdickte Ende ist dann in der Sacklochbohrung 63 versenkt angeordnet.
[0052] Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen verläuft das Zugorgan
12 im Inneren des zweiten Bindungsteiles 6 etwa rechtwinklig zur Mittellängsachse
des Schuhs und wird daher seitlich am Stiefel herausgeführt.
[0053] Das zweite Bindungsteil 6 ist - wie im Prinzip auch bei den übrigen Ausführungsbeispielen
- als Kunststoff-Spritzgießteil ausgebildet, das nachträglich an die Sohle eines Stiefels
angeschraubt werden kann. Hierzu sind vier Schraublöcher 65 vorgesehen. Um die Bindungsteile
in diesem Bindungselement 6 unterbringen zu können, ist eine Ausnehmung 66 vorgesehen,
die die einzelnen Teile einschließlich der Feder 28 aufnimmt. Diese Feder 28 ist hier
als U-förmig gebogene Blattfeder ausgebildet, die an den in das Innere des Bindungsteiles
ragenden Enden der Zapfen 9 und 9' abgestützt ist, was aus der Detailansicht der Fig.
12a deutlicher wird.
[0054] In Fig. 12 ist weiter zu erkennen, daß das zweite Bindungsteil 6 beidseitig Bohrungen
70 aufweist, durch die das Zugorgan 12 herausgeführt werden kann, da es grundsätzlich
wünschenswert ist, das Zugorgan an der Außenseite des jeweiligen Stiefels herauszuführen,
also am rechten Stiefel auf der rechten Seite und am linken Stiefel an der linken
Seite.
[0055] Fig. 12a zeigt eine vergrößerte Detailansicht einer Einzelheit der Fig. 12, nämlich
die Durchführung des Zapfens 9 durch die Wand des zweiten Bindungsteiles 6. Da beim
Snowboardfahren eine hohe Flexibilität nach allen Richtungen bezüglich der Bewegungen
des Fußes wünschenswert ist, die meisten mit Plattenbindungen gefahrenen Snowboardstiefel
jedoch eine relativ harte Außenschale haben, ist diese Flexibilität allein durch den
Schuh nicht zu realisieren. Aus diesem Grunde ist der Zapfen 9 gegenüber dem fest
mit dem Stiefel verbundenen zweiten Bindungsteil 6 flexibel gelagert. Hierzu ist der
Zapfen 9 in einer Metallhülse 69 verschieblich gelagert, die ihrerseits durch eine
elastische Hülse 68 mit dem zweiten Bindungsteil 6 in Verbindung steht. Diese elastische
Hülse 68 kann beispielsweise Gummi oder ein sonstiger federelastischer Werkstoff sein,
wie z.B. auch elastischer Kunststoff. Bei Herstellung des zweiten Bindungsteiles 6,
dessen "Gehäuse" aus Kunststoff in Spritzgießtechnik produziert wird, ist es möglich,
diese flexible Hülse 68 in einem zweiten Arbeitsgang in derselben Spritzgießform anzuspritzen,
womit die Hülse 68 auch eine sehr gute Verbindung mit dem Bindungsteil 6 eingeht.
Durch diese federelastische Lagerung der Zapfen, die die wesentlichen Kräfte zwischen
dem Snowboard und dem Stiefel aufnehmen, werden nicht nur Stöße gedämpft und absorbiert
sondern der Stiefel kann auch um einen Winkel von 1° bis 3° quer zur Längsrichtung
gekippt werden, was den Komfort beim Fahren wesentlich erhöht.
[0056] Aus Fig. 12a ist auch noch zu erkennen, wie die Feder 28 an dem Zapfen 9 abgestützt
ist. Dieser hat im hier dargestellten Ausführungsbeispiel einen radial vorstehenden
Bund 67, der einerseits als Anschlag dient, der eine Grenzstellung des Bolzens definiert
und an dem andererseits die Feder 28 abgestützt ist. Die Feder hat hierbei eine Bohrung
28', durch welche das innere Ende des Zapfens hindurchragt, an welches dann der Gelenkhebel
60 (Fig. 12) über das Schwenklager 61 angeschlossen ist. An dieser Stelle sei betont,
daß die flexible Lagerung der Zapfen gemäß Fig. 12a bei allen Varianten der Erfindung
Anwendung finden kann.
[0057] Alternativ oder in Kombination mit dieser flexiblen Lagerung des Zapfens kann auch
das erste Bindungsteil 7 flexibel am Snowboard befestigt sein, indem beispielsweise
(wie im Zusammenhang mit Fig. 14 noch ausführlicher erläutert wird) zwischen die Snowboardoberfläche
und das erste Bindungteil eine federelastische Platte aus Gummi oder flexiblem Kunststoff
zwischengefügt wird.
[0058] Fig. 13 zeigt eine Weiterentwicklung der Erfindung, bei welcher das Zugorgan 12 zum
Öffnen der Bindung noch weiter verlängert ist und teilweise auch in die Kleidung des
Fahrers integriert ist. Das Zugorgan kann damit in beliebige Höhe geführt werden,
wie es für den Fahrer am bequemsten ist. Zweckmäßig hat sich erwiesen, wenn das Zugorgan
etwa bis zur Höhe des Oberschenkels geführt ist, wo es von der Hand des Fahrers ohne
irgendein Bücken ergriffen werden kann. Hierzu ist die am freien Ende des Zugorganes
12 angebrachte Schlaufe 13 über einen Karabiner-Haken 71 oder eine sonstige, leicht
zu betätigende Einhängevorrichtung mit einem Verlängerungsgurt 72 verbunden, wobei
dieser Gurt 72 vorzugsweise im Inneren der Snowboard-Hose geführt ist und erst an
einer Öffnung 76 nach außen tritt. Dort hat der Verlängerungsgurt 72 eine weitere
Schlaufe 77, die von der Hand ergriffen werden kann. Diese Schlaufe 77 ist durch ein
Gummiband 78, das beispielsweise am Gürtel der Hose oder an einer an der Hose angenähten
Schlaufe befestigt ist, in seiner Position gehalten.
[0059] Die meisten heutigen Snowboard-Hosen haben eine die Oberseite des Stiefels 1 teilweise
übergreifende Manschette 74, die in Höhe des Schienbeines längs einer Naht 75 angenäht
ist. Der Verlängerungsgurt 72 ist in diesem Bereich zwischen der Hose 73 und der Manschette
74 geführt. Wenn der Fahrer den Stiefel 1 anzieht, so muß er lediglich einmal den
Verlängerungsgurt 72 über den Karabiner-Haken 71 mit der Schlaufe 14 des Zugorganes
12 verbinden und hat dann für den gesamten Tag den hohen Komfort bei der Bedienung
der Bindung.
[0060] Fig. 14 zeigt eine weitere Variante der Erfindung, die grundsätzlich bei allen Ausführungsbeispielen
anwendbar ist. Der schuhseitige zweite Bindungsteil ist hier nicht mehr in der Ferse
sondern etwa in der Mitte der Sohle des Stiefels 1 untergebracht. Entsprechend ist
das snowboardseitige Bindungsteil 7 in einer Mittelposition am Snowboard befestigt.
Damit wird der Stiefel 1 nur noch durch die beiden Zapfen fixiert und nicht mehr durch
einen Frontbügel. Um ein Schwenken des Stiefels um die Drehachse der Zapfen zu verhindern,
sind auf der Snowboard-Oberfläche im Fersen- und Spitzenbereich des Stiefels Trittplatten
80 und 81 aufgebracht, beispielsweise durch Aufkleben, mit denen die Lage des Stiefels
definiert wird. Diese Trittplatten 80 und 81 sind vorzugsweise aus gummielastischem
Material, um eine Dämpfung und Stoßabsorption zu bewirken und eine gewisse Flexibilität
für eine Relativbewegung des Stiefels gegenüber dem Snowboard zu ermöglichen. Das
Zugorgan 12 ist in gleicher Weise wie bei den übrigen Ausführungsbeispielen wirkungsmäßig
mit den Zapfen verbunden, so daß die Bindung ansonsten in der oben beschriebenen Weise
arbeitet. Da bei dieser Variante der Stiefel nicht gegen einen Frontbügel nach vorne
gedrückt werden muß, sind die Seitenwangen des snowboardseitigen Bindungsteiles 7
etwas anders ausgestaltet. Die Oberseite der Seitenwangen hat zwei V-förmig angeordnete
Führungsflächen 10 und 10', die in einer kreisförmigen Mulde 17 enden. Durch diese
Führungsflächen 10 und 10' wird der Stiefel beim Aufsetzen der Zapfen auf diese Führungsflächen
in Richtung zur Mulde 17 geleitet, wo dann entsprechend dem Ausführungsbeispiel der
Fig. 3 und 3a die Mulde 22 dafür sorgt, daß die Zapfen nach innen gedrückt werden
und erst bei Erreichen der Öffnung 8 in ihre Verriegelungsposition gehen.
[0061] Um die gesamte Bindung noch etwas elastischer zu machen, ist hier zwischen die Oberfläche
des Snowboards S und das snowboardseitige erste Bindungsteil 7 noch ein gummielastischer
Block 82 eingefügt.
1. Snowboardbindung mit einem mit dem Snowboard fest zu verbindenden ersten Bindungselement
(2) und einem mit dem Snowboardstiefel (1) fest zu verbindenden zweiten Bindungselement
(6), das beidseitig der Stiefelsohle über deren Außenfläche hervorragt und mit dem
ersten Bindungselement (2) formschlüssig verriegelbar ist und mit einer Entriegelungseinrichtung
(12, 29, 34, 38, 40, 52) zum Lösen der Verbindung zwischen den beiden Bindungselementen
(2, 6), dadurch gekennzeichnet, daß die Entriegelungseinrichtung (12, 29, 34, 38, 40, 52) ständig am oder im Snowboardstiefel
(1) angeordnet und durch ein ebenfalls am oder im Snowboardstiefel (1) angeordnetes
Betätigungsorgan (12, 14) von Hand betätigbar ist.
2. Snowboardbindung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Bindungselement (6) zwei seitlich über die Außenfläche der Stiefelsohle
herausragende, durch eine Feder (28) vorgespannte Zapfen (9, 9') aufweist,
daß das erste Bindungselement zwei parallel zueinander in einem der Breite der Stiefelsohle
entsprechenden Abstand zueinander angeordnete, senkrecht zur Oberfläche des Snowboards
stehende Seitenwangen (7', 7'') mit je einer Öffnung (8, 8') zur Aufnahme der Zapfen
(9, 9') aufweist und
daß die Entriegelungseinrichtung (12, 29, 34, 38, 40) Mittel aufweist, um die Zapfen
(9, 9') gegen die Kraft der Feder (28) soweit in das Innere der Stiefelsohle zu ziehen,
daß die Zapfen (9, 9') aus den Öffnungen (8, 8') herausgezogen werden.
3. Snowboardbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwangen (7', 7'') des zweiten Bindungselementes (6) in Richtung zum
Frontbügel (4) abfallende Schrägen (10) aufweisen und daß am Snowboardstiefel (11)
im Abstand zu den Zapfen (9, 9') in Richtung zur Stiefelspitze versetzt angeordnete
Vorsprünge (11) angebracht sind, die eine mit der Schräge (10) zusammenwirkende ebene
Fläche (33, 33') aufweisen, so daß der Stiefel beim Niederdrücken der Ferse zwangsweise
nach vorne in Richtung zum Frontbügel (4) gedrückt wird.
4. Snowboardbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Bindungselement (6) mindestens einen an einer Schwenkwelle (53) befestigten
Verriegelungshebel (52) aufweist, der durch eine Feder in eine Verriegelungsstellung
vorgespannt ist, daß am ersten Bindungselement (2) mindestens ein fest mit diesem
verbundener Zapfen (9) vorgesehen ist und daß der mindestens eine Verriegelungshebel
(52) eine den mindestens einen Zapfen (9) übergreifende Verriegelungsfläche (55) aufweist.
5. Snowboardbindung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Verriegelungshebel (52) eine Auflaufschräge (56) aufweist,
die beim Niederdrücken des zweiten Bindungselementes (6) in Richtung auf das erste
Bindungselement (2) durch den mindestens einen Zapfen (9) in eine Öffnungsstellung
verschwenkt wird.
6. Snowboardbindung nach den Ansprüchen 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Bindungselement (6) zwei seitlich über die beiden Außenflächen der
Stiefelsohle herausragende Verriegelungshebel (52, 52') aufweist, die je in einer
gegenüber der Außenfläche des Snowboardstiefels (1) nach innen versetzt angeordneten
Ausnehmung (48) angeordnet sind und daß die in Richtung zur Stiefelspitze hinweisenden
Flächen dieser Ausnehmungen als Schräge (49) ausgebildet sind, die in Zusammenwirken
mit den am ersten Bindungselement (2) angebrachten Zapfen (9,9') den Stiefel (1) beim
Niederdrücken der Ferse zwangsweise nach vorne in Richtung zum Frontbügel (4) drücken.
7. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Bindungselement (3) einen einzigen, in einer Ausnehmung (57) des
Snowboardstiefels (1) angeordneten Verriegelungshebel (52) aufweist, daß das erste
Bindungselement (2) einen durchgehenden, die beiden Seitenwangen (7', 7'') verbindenden
Zapfen (9) aufweist und daß die genannte Ausnehmung (57) seitliche Öffnungen mit einer
Auflaufschräge (58) aufweist.
8. Snowboardbindung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwangen (7, 7') an ihrem der Snowboardoberfläche abgewandten Ende eine
Mulde (17) zur Führung der Zapfen (9, 9') aufweisen.
9. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 2,3 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwangen (7', 7'') an ihren einander zugewandten Seiten ausgehend vom
freien Ende der Seitenwangen (7', 7'') bis zur Öffnung (8) je eine schräg verlaufende
Mulde (21', 21'') aufweisen.
10. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Seitenwangen (7', 7'') durch ein senkrecht zu den Seitenwangen stehendes
Verbindungselement (18) miteinander verbunden sind und daß der Abstand von der Mittelachse
(24) der Öffnungen (8) zu diesem Verbindungselement (18) größer ist als der Abstand
zwischen der Mittelachse (26) der Zapfen (9, 9') und der Unterseite der Snowboardsohle.
11. Snowboardbindung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwangen (7, 7') und das Verbindungselement (18) an einem mit dem Snowboard
zu verschraubenden Führungsblock (15) parallel zur Oberfläche des Snowboards verschieblich
gehalten und durch den Führungsblock (15) übergreifende Schenkel (19, 19') in Richtung
senkrecht zur Snowboardoberfläche fixiert sind.
12. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zapfen (9, 9') durch eine Bügelfeder (28), die in der Draufsicht
in etwa U-förmig gestaltet ist, auseinandergedrückt werden.
13. Snowboardbindung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß an beide Zapfen (9, 9') oder an die Enden der mit diesen Zapfen fest verbundenen
Bügelfeder (28) Zugorgane (29, 29') befestigt sind, die einen Pfosten (30) gegensinnig
umschlingen und mit dem als Seil ausgebildeten Betätigungsorgan (12) verbunden sind,
wobei dieses Betätigungsorgan durch eine Öffnung (32) zur Außenseite des Snowboardstiefels
herausgeführt ist.
14. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (9, 9') durch eine Spiralfeder (28) auseinandergedrückt werden und
daß die Entriegelungseinrichtung für jeden Zapfen aus einem Hebel (34, 34') besteht,
der um eine Drehachse (35, 35') schwenkbar gelagert ist, wobei sich die Hebel (34,
34') auf einer Verbreiterung (33, 33') an den inneren Enden der Zapfen abstützen und
wobei schließlich die Hebel mit dem Seil (12) verbunden sind.
15. Snowboardbindung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel (34, 34') im Anlagebereich mit den Verbreiterungen (33, 33') konvex
gekrümmt sind.
16. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zapfen (9, 9') durch eine Spiralfeder (28) nach außen gedrückt werden
und daß die Verriegelungseinrichtung schwenkbar gelagerte Hebel (34, 34') aufweist,
die ein Langloch (37, 37') aufweisen und mit je einem Bolzen, der senkrecht zur Längsachse
(26) der Zapfen (9, 9') in diese eingesetzt ist, mit den Zapfen (9, 9') verbunden
sind.
17. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (9, 9') im Inneren des zweiten Bindungselementes (6) abgekröpft sind
und daß die hierdurch entstehenden abgekröpften Arme (28) durch einen Schwenkhebel
(40) miteinander verbunden sind, der direkt oder indirekt mit dem Seil (12) verbunden
ist.
18. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (9, 9') im Inneren des zweiten Bindungselementes (6) einander überlappend
versetzt angeordnet sind und in diesen sich überlappenden Bereichen (42) Durchgangsöffnungen
(43) mit Auflaufschrägen (44) aufweisen, in welche ein Bolzen (45) mit entsprechenden
Gegenauflaufflächen (46, 47) eingesetzt ist und daß dieser Bolzen (45) mit dem Seil
(12) verbunden ist.
19. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (9, 9') über je einen Gelenkhebel (60, 60') je mit einem Ende eines
Schwenkhebels (40) verbunden sind, wobei beide Schwenkhebel (60, 60') sowohl den zugeordneten
Zapfen (9 bzw. 9') als auch dem Schwenkhebel (40) schwenkbar gelagert sind und daß
das Zugorgan (12) an einem Ende des Schwenkhebels (40) angebracht und im wesentlichen
rechtwinklig zu dessen Längsachse verläuft.
20. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (12) im Inneren des Snowboardstiefels (1) zwischen einem
Innenschuh und einer Schale des Snowboardstiefels zum Stiefelschaft hochgeführt ist.
21. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan (12) über den Stiefelschaft und vorzugsweise bis zur Höhe
des Oberschenkels des Fahrers verlängert ist.
22. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Zapfen (9, 9') federelastisch im zweiten Bindungsteil (6) gelagert sind
und daß die federelastische Lagerung durch eine Hülse (68, 69) realisiert ist, die
ein gummielastisches Hülsenteil (68) aufweist.
23. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Bindungsteil in der Mitte des Stiefels zwischen dessen Ferse und
Spitze angeordnet ist.
24. Snowboardbindung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Snowboard (S) im Auftrittsbereich der Ferse und der Spitze des Snowboard-Stiefels
(1) gummielastische Auftrittsblöcke (80, 81) angebracht sind.
25. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Snowboardoberfläche und das erste, an dem Snowboard (S) befestigtem
Bindungsteil (7) ein gummielastischer Lagerblock (82) angeordnet ist.
26. Snowboardbindung nach einem der Ansprüche 1, 22 und 24-25, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindung einen die Snowboardsohle im Frontbereich übergreifenden Frontbügel
(4) aufweist und daß das zweite Bindungselement (6) im Fersenbereich des Snowboardstiefels
(1) angeordnet ist.