[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Nachfüllen eines Schreib-, Zeichen- oder
Malgeräts, wobei das Gerät ein aus einem Gehäuse vorstehendes kapillar förderndes
Auftragsorgan, eine mit dem Auftragsorgan verbundene Vorratskammer, die einen kapillaren
Speicher zur Aufnahme von Schreibflüssigkeit enthält, und einen dem Auftragsorgan
benachbarten Luftzufuhrkanal aufweist und wobei die Vorrichtung aus einem Behälter
besteht, der einen Vorratsraum für die nachzufüllende Schreibflüssigkeit, einen in
den Vorratsraum hineinbewegbaren Wandbereich und einen Halsabschnitt aufweist, der
mit dem Vorratsraum in Verbindung steht, durch ein Verschlußelement verschließbar
ist und derart gestaltet ist, daß bei geöffnetem Halsabschnitt das nachzufüllende
Schreibgerät mit seinem Auftragsorgan und mit einem an das Auftragsorgan anschließenden
Gehäuseabschnitt in diesen einsteckbar und durch den Gehäuseabschnitt der Halsabschnitt
dicht verschließbar ist.
[0002] Eine Vorrichtung der angegebenen Art ist aus der DE-GM 90 16 777 bekannt. Das bekannte
Nachfüllbehältnis besteht aus einem tubenförmig ausgebildeten Vorratsraum für die
Nachfüllflüssigkeit, dessen Halsabschnitt bei Nichtgebrauch durch ein Verschlußelement
verschlossen ist. Um ein Schreibgerät mit der im Vorratsraum befindlichen Flüssigkeit
befüllen zu können, wird das Verschlußelement entfernt und das nachzufüllende Schreibgerät
mit seinem Auftragsorgan in den Halsabschnitt des Nachfüllbehältnisses eingesteckt,
bis der Halsabschnitt dicht verschlossen ist. Danach werden Schreibgerät und Nachfüllbehältnis
in die Nachfüllstellung gebracht, d.h. in eine Stellung, in der sich das Nachfüllbehältnis
über dem nach oben zeigenden Auftragsorgan befindet. Durch wiederholtes Drücken auf
das Nachfüllbehältnis oder das Schreibgerät wird eine Pumpwirkung erzielt, durch welche
die Nachfüllflüssigkeit über das Auftragsorgan und den längs diesem verlaufenden Luftzufuhrkanal
in den Vorratsraum des Schreibgeräts befördert wird.
[0003] Bei Schreibgeräten, für die das bekannte Nachfüllbehältnis geeignet ist, wird die
Schreibflüssigkeit in der Regel in einem schreibgeräteeigenen kapillaren Speicher
bevorratet. Ist der Füllgrad des kapillaren Speichers vom Schreibgeräteäußeren aus,
wie in den allermeisten Fällen, nicht zu erkennen, so besteht die Gefahr einer Überfüllung,
wenn zu früh oder zu viel Flüssigkeit nachgefüllt wird. Die überschüssige Flüssigkeit,
die vom kapillaren Speicher nicht mehr aufgenommen werden kann, verbleibt im in der
Nachfüllstellung unteren Ende der Vorratskammer des Schreibgeräts und im Bereich des
Luftzufuhrkanals längs des Auftragsorgans. Dies hat zur Folge, daß das Schreibgerät
in Schreibposition tropft, da die Flüssigkeit entlang des Auftragsorgans nach außen
läuft. Das Tropfen und Klecksen des Schreibgeräts wird noch verstärkt, wenn das Schreibgerät
durch Handwärme oder Liegen in der Sonne erwärmt wird. Durch die Erwärmung dehnt sich
die in der Vorratskammer enthaltene Luft aus, was dazu führen kann, daß sowohl sich
im Vorratskammer befindliche freie Tinte als auch Tinte aus dem kapillaren Speicher
entlang des Auftragsorgans nach außen gedrückt wird.
[0004] Aus der US-PS 2,554,658 ist weiterhin eine Vorrichtung zum Einfüllen von Flüssigkeit
in einen Vorratsraum, beispielsweise eines Füllfederhalters, bekannt. Die bekannte
Vorrichtung besteht aus einem flaschenförmigen Behälter zum Bevorraten von Flüssigkeit.
In der am oberen Ende des Behälters ausgebildeten Behälteröffnung ist ein Behälterkopf
mit einer nach oben offenen Ausnehmung eingesetzt, in die ein in den Behälter hineinragendes
Steigrohr mündet. Der Boden des Behälters oder das dem Behälterkopf benachbarte obere
Ende des Behälters ist als flexible Membran ausgebildet. Zum Befüllen des Vorratstanks
eines Füllfederhalters wird dessen hinteres Ende, das zum Vorratstank hin durch ein
Ventil verschlossen ist, in die Ausnehmung im Behälterkopf fest hineingedrückt und
mit dem Steigrohr verbunden. Durch dieses Drücken verformt sich die flexible Membran
des Behälters, wobei im Behälter ein Druck entsteht, durch den die Flüssigkeit über
das Steigrohr in den Behälterkopf und von dort in den Vorratsraum des Füllfederhalters
gefördert wird, wobei durch den Druck das Ventil im Füllfederhalter geöffnet wird.
Der Behälterkopf kann zusätzlich ein in den Behälter öffnendes Rückschlagventil enthalten,
welches durch das Vakuum, das im Behälter beim Zurückkehren der Membran in ihre Ausgangslage
entsteht, geöffnet wird, so daß nicht benötigte Flüssigkeit aus der Ausnehmung im
Behälterkopf in den Behälter zurückfließen kann.
[0005] Dieser bekannte Behälter ist nicht zum Füllen eines Schreibgeräts über den dem Auftragsorgan
benachbarten Luftkanal des Schreibgeräts geeignet. Außerdem besteht das Problem, daß
beim Öffnen des Behälters ungewollt Flüssigkeit über das Steigrohr aus dem Behälter
herausgedrückt werden und herausspritzen kann, wenn im Behälter infolge von Temperatur-
oder Luftdruckschwankungen ein gegenüber dem Atmosphärendruck erhöhter Druck auftritt.
[0006] Zum Nachfüllen von Schreibgeräten ist es auch bekannt, daß das Schreibgerät in einen
Nachfüllbehälter eingestellt wird, so daß seine Schreibspitze in die Nachfüllflüssigkeit
eingetaucht ist oder eine im Behälterinnenraum angeordnete kapillare Flüssigkeitsförderverbindung
berührt (vgl. DE-OS 41 15 275). Die Nachfüllflüssigkeit steigt hierbei aufgrund der
Saugfähigkeit des im Inneren des Schreibgeräts angeordneten kapillaren Speichers selbsttätig
aufwärts in diesen Speicher. Bei dieser Art des Nachfüllens kann es zwar nicht zu
einer Überfüllung kommen; das Nachfüllen dauert jedoch vergleichsweise lang.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit der ein einfaches und schnelles Nachfüllen eines Schreib-, Zeichen- oder Malgeräts
möglich ist, ohne daß es zu einer Überfüllung der Vorratskammer und der damit verbundenen
Nachteile kommt und daß die Vorrichtung geöffnet werden kann, ohne daß ungewollt Schreibflüssigkeit
austreten kann.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Halsabschnitt durch eine
Trennwand von dem Vorratsraum getrennt ist und daß in dem Halsabschnitt ein Ende eines
Steigrohrs mündet, das mit seinem anderen Ende in der Nähe des Bodens an den Vorratsraum
angeschlossen ist, daß der Vorratsraum des Behälters eine Entlüftungsbohrung aufweist,
die in den Halsabschnitt mündet und daß Mittel vorgesehen sind, durch die die Entlüftungsbohrung
beim Nachfüllvorgang verschlossen wird.
[0009] Durch diese Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Nachfüllen kann ein
Schreibgerät auf einfache Weise und innerhalb kurzer Zeit nachgefüllt werden, ohne
daß es zu einer Überfüllung kommt. Das Schreibgerät wird zum Nachfüllen in Schreibposition,
d.h. mit seinem Auftragsorgan nach unten zeigend, von oben in den Halsabschnitt des
Behälters eingesteckt. Durch Drücken auf den bewegbaren Wandbereich des Behälters
und einer damit verbundenen Verringerung des Behältervolumens steigt Schreibflüssigkeit
im Behälter entgegen der Schwerkraft durch das Steigrohr in den vom Vorratsraum abgetrennten
Halsabschnitt. Von dort wird die Schreibflüssigkeit über das Auftragsorgan und den
längs diesem verlaufenden Luftzufuhrkanal in die Vorratskammer des Schreibgeräts gedrückt,
wo sie vom kapillaren Speicher aufgenommen wird, bis die Aufnahmekapazität des kapillaren
Speichers erschöpft ist. Wird über dies weitere Schreibflüssigkeit in die Vorratskammer
gedrückt, so sammelt sich die überschüssige Schreibflüssigkeit, der Schwerkraft gehorchend,
in dem der Schreibspitze benachbarten Bereich der Vorratskammer. Wird nun der Druck
auf den Wandbereich des Behälters verringert, so nimmt der Behälter seine ursprüngliche
Form wieder an. Dabei wird die überschüssige Schreibflüssigkeit aus der Vorratskammer
über das Auftragsorgan und den Luftzufuhrkanal, den Halsabschnitt und das Steigrohr
in den Vorratsraum des Behälters zurück gedrückt bzw. gesaugt. Es verbleibt somit
nur die vom kapillaren Speicher gebundene, jedoch keine freie Flüssigkeit in der Vorratskammer
des Schreibgeräts, so daß es auch bei einer Erwärmung des Schreibgeräts nicht zu unerwünschtem
Tropfen oder Klecksen beim Gebrauch des Schreibgeräts kommen kann.
[0010] Eine falsche Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die zum Überfüllen des
Schreibgeräts führen könnte, ist nicht möglich. Die Anordnung eines Steigrohrs im
Behälter zwingt nämlich den Benutzer dazu, den Behälter während des gesamten Nachfüllvorgangs
mit dem Halsabschnitt nach oben zu positionieren, so daß das Schreibgerät in seiner
Schreibposition verbleibt. Dreht der Benutzer dennoch beim Nachfüllen das Ganze um,
so daß sich der Behälter über dem Schreibgerät befindet, so kann über das Steigrohr
keine oder allenfalls eine geringe Menge an Schreibflüssigkeit bei starkem Zusammendrücken
des Behälters nachgefüllt werden. Dies ermöglicht es, daß der Behälter nicht nur als
Einwegbehälter, sondern auch als Großraumbehälter ausgeführt werden kann, so daß Schreibflüssigkeit
nicht nur für eine Füllung, sondern für mehrere Nachfüllvorgänge darin bevorratet
werden kann.
[0011] Die Ausbildung einer Entlüftungsbohrung ermöglicht, daß sich ein gegenüber dem Atmosphärendruck
erhöhter Druck im Vorratsraum, wozu es bei geschlossenem Behälter durch Temperatur-
oder Luftdruckschwankungen kommen kann, beim Öffnen des Verschlußelements parallel
zum Steigrohr abbauen kann. Es wird damit verhindert, daß infolge eines solchen Überdrucks
im Behälter beim Öffnen Schreibflüssigkeit durch das Steigrohr hochgedrückt werden
kann und ungewollt austritt. Beim Nachfüllvorgang wird die Entlüftungsbohrung verschlossen,
damit die Schreibflüssigkeit über das Steigrohr hochgepumpt werden kann. Auf besonders
einfache und kostengünstige Weise kann das Verschließen der Entlüftungsbohrung dadurch
erfolgen, daß die Entlüftungsbohrung durch einen Gehäuseabschnitt des Schreibgeräts
beim Einstecken in den Halsabschnitt verschlossen wird. In vorteilhafter Weise wird
dies dadurch erreicht, daß der Halsabschnitt vom Vorratsraum umgeben ist und daß die
Entlüftungsbohrung den Halsabschnitt radial durchdringt, wobei beiderseits der Entlüftungsbohrung
ringförmige Dichtungen vorgesehen sind, mit denen der Gehäuseabschnitt des Schreibgeräts
im Halsabschnitt abdichtbar ist. Die Entlüftungsbohrung kann erfindungsgemäß aber
auch durch ein in Schließrichtung federbelastetes Ventil verschlossen werden, das
durch das Verschlußelement in Offenstellung gehalten wird und beim Abnehmen des Verschlußelements
durch Federkraft schließt.
[0012] Erfindungsgemäß ist weiterhin vorgesehen, daß das Steigrohr in einer Öffnung der
Trennwand mündet. Bei dieser Ausführungsform befindet sich das Steigrohr direkt unterhalb
des eingesteckten Auftragsorgans des Schreibgerät. Um zu gewährleisten, daß nach Beendigung
des Nachfüllvorgangs keine Schreibflüssigkeit im Halsabschnitt stehenbleiben kann,
sondern gänzlich in den Vorratsraum des Behälters zurückfließt, kann die Trennwand
auf der dem Halsabschnitt zugekehrten Seite mit einer trichterförmigen Einsenkung
versehen sein, deren tiefste Stelle die Mündung des Steigrohrs ist.
[0013] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist die Innenkontur des Halsabschnitts
an die Außenkontur des in den Halsabschnitt einzusteckenden Teils des Schreibgeräts
derart angepaßt, daß nur ein geringer Zwischenraum verbleibt. Dies hat den Vorteil,
daß das Volumen im Halsabschnitt, das mit Schreibflüssigkeit gefüllt werden muß, bevor
diese in das Schreibgeräteinnere gedrückt werden kann, relativ klein ist, und für
den Nachfüllvorgang somit weniger Volumen durch Zusammendrücken des Behälters verdrängt
werden muß..
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen
- Figur 1
- eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Nachfüllen mit aufgestecktem
Markierstift und
- Figur 2
- eine Darstellung einer zweiten Ausführungsform einer Vorrichtung zum Nachfüllen mit
Entlüftungsbohrung.
[0015] Figur 1 zeigt eine Vorrichtung zum Nachfüllen mit einem Behälter 1 aus einem flexiblen
Kunststoffmaterial, beispielsweise Polyethylen, der flaschenförmig ausgebildet ist
und dessen Vorratsraum 2 mit einer Markierflüssigkeit 3 gefüllt ist. Das Volumen des
Behälters 1 ist so bemessen, daß die eingefüllte Menge an Markierflüssigkeit 3 für
mehrere Nachfüllvorgänge ausreicht. Die jeweils für einen Nachfüllvorgang benötigte
Menge an Markierflüssigkeit 3 ist durch am Behälter 1 angebrachte Markierungen in
Form von Strichen angezeigt.
[0016] Am oberen Ende des Behälters ist ein Halsabschnitt 5 mit einer Bohrung 4 und einem
Ringkanal 41 vorgesehen. Die Bohrung 4 ist vom Vorratsraum 2 durch eine Trennwand
6 abgetrennt. In einer Öffnung 7 der Trennwand 6 mündet ein Ende 8 eines Steigrohrs
9, dessen anderes Ende 10 sich in geringem Abstand über dem Boden 11 des Behälters
1 befindet. Das Steigrohr 9 verbindet den Vorratsraum 2 mit der Bohrung 4 im Halsabschnitt
5. Der Ringkanal 41 ist durch eine Öffnung 71 in der Trennwand 6 mit dem Vorratsraum
2 verbunden, wodurch ein Druckausgleich zwischen dem Vorratsraum 2 und der Bohrung
4 ermöglicht wird. Der Halsabschnitt 5 ist im Nichtgebrauchszustand mit einem nicht
dargestellten Deckel verschließbar.
[0017] In die Bohrung 4 des Halsabschnitts 5 ist von oben ein Markierstift 12 mit der Schreibspitze
seines Dochts 13 und einem an den Docht 13 angrenzenden Gehäuseabschnitt 14 eingesteckt.
In einer Vorratskammer 15 des Markierstifts 12 ist ein kapillarer Speicher 16 angeordnet,
der den Docht 13 mit Markierflüssigkeit 3 versorgt. Der kapillare Speicher 16 füllt
die Vorratskammer nicht vollständig aus, so daß in der Vorratskammer 15 offene Hohlräume
17, 18 verbleiben. Die Hohlräume 17 umgeben den inneren Teil des Dochts 13. Der Hohlraum
18 befindet sich zwischen dem kapillaren Speicher 16 und der Wandfläche des Gehäuseabschnitts
19 des Markierstifts 12. Längs des Dochts 13 ist ein Luftkanal 20 vorgesehen, der
die Vorratskammer 15 mit der Bohrung 4 des Halsabschnitts 5 verbindet.
[0018] Ist der Vorratsraum 2 des Behälters 1 nach mehrmaligem Nachfüllen geleert, so kann
er, obwohl er an sich dicht verschlossen ist, auch wieder mit Markierflüssigkeit nachgefüllt
werden. Dazu wird der Behälter 1 mit dem Halsabschnitt 5 nach unten in einen Flüssigkeitsvorrat
eingetaucht und durch wiederholtes Zusammendrücken neue Flüssigkeit über das Steigrohr
9 angesaugt.
[0019] Um den Markierstift 12 mit der im Vorratsraum 2 des Behälters 1 befindlichen Markierflüssigkeit
3 befüllen zu können, wird der Deckel vom Halsabschnitt 5 des Behälters 1 entfernt.
Danach wird der Markierstift 12 in Schreibposition, d.h. mit der Schreibspitze seines
Dochts 13 nach unten zeigend, soweit in die Bohrung 4 des Halsabschnitts 5 eingesteckt,
bis der Gehäuseabschnitt 14 des Markierstifts 12 an einem an der Innenwand des Halsabschnitts
5 umlaufenden Dichtwulst 21 anliegt, so daß die Bohrung 4 dicht verschlossen ist.
Ein zweiter Dichtwulst 51 dichtet den Ringkanal 41 an dem Gehäuseabschnitt 14 ab.
Durch Drücken auf die flexible Wand 22 des Behälters 1 verkleinert sich dessen Volumen
und es wird Markierflüssigkeit 3 entgegen der Schwerkraft über das Steigrohr 9 in
den Halsabschnitt 5 und von dort über den Docht 13 und den Luftkanal 20 in die Vorratskammer
15 des Markierstifts 12 gedrückt, wo die Markierflüssigkeit 3 zumindest teilweise
vom kapillaren Speicher 16 aufgenommen wird. Wird mehr Markierflüssigkeit 3 in die
Vorratskammer 15 hineingedrückt als vom kapillaren Speicher 16 aufgenommen werden
kann, so sammelt sich diese aufgrund der Schwerkraft zunächst in den Hohlräumen 17.
Bei einer noch stärkeren Überfüllung füllt sich auch der Hohlraum 18 mit überschüssiger
Markierflüssigkeit 3.
[0020] Zum Beenden des Nachfüllvorgangs wird beim Loslassen der Druck auf die Wand des Behälters
1 verringert. Damit vergrößert sich das Volumen im Behälter 1 wieder. Hierdurch kann
sich die beim Einfüllen der Markierflüssigkeit 3 in die Vorratskammer 15 des Markierstifts
12 komprimierte Luft entspannen und dabei den vom kapillaren Speicher 16 nicht gebundenen
Teil der Markierflüssigkeit 3 über den Luftkanal 20 in die Bohrung 4 des Halsabschnitts
5 zurückdrücken. Von dort wird dieser Teil der Markierflüssigkeit 3 über das Steigrohr
9 in den Vorratsraum 15 des Behälters 1 zurückgesaugt, so daß im Vorratsraum 15 keine
freie Flüssigkeit verbleibt
[0021] Figur 2 zeigt eine andere Ausführungsform einer Vorrichtung zum Nachfüllen mit einem
ebenfalls flaschenförmigen, flexiblen Behälter 23 mit einem eingeschnürten Hals 24,
in den eine Platte 25 dicht eingesetzt ist. In einer zentralen Öffnung der Platte
25 ist ein in den Vorratsraum 26 des Behälters 23 hineinragender, topfförmiger Halsabschnitt
27 angeordnet, der in seinem Boden 28 eine Öffnung hat, in der ein Steigrohr 29 dicht
befestigt ist. Der zylindrische Teil des Halsabschnitts 27 hat eine Entlüftungsbohrung
30, die den Vorratsraum 26 mit der Bohrung 31 des Halsabschnitts 27 verbindet. Beiderseits
der Entlüftungsbohrung 30 sind in der Bohrung 31 ringförmige Dichtlippen 32 ausgebildet,
die den Gehäuseabschnitt 33 des in die Bohrung 31 eingesteckten Markierstifts 34 dicht
umgreifen. Durch den Gehäuseabschnitt 33 ist die Entlüftungsbohrung 30 während des
Nachfüllvorgangs verschlossen, um das Nachfüllen, wie oben beschrieben, zu ermöglichen.
Solange kein Markierstift in den Halsabschnitt 27 eingesteckt ist, sorgt die Entlüftungsbohrung
für einen Druckausgleich auf beiden Seiten des Steigrohrs und verhindert damit ein
ungewolltes Austreten von Markierflüssigkeit beim Öffnen eines den Hals 24 verschließenden,
nicht dargestellten Deckels.
1. Vorrichtung zum Nachfüllen eines Schreib-, Zeichen- oder Malgeräts, wobei das Gerät
ein aus einem Gehäuse vorstehendes kapillar förderndes Auftragsorgan, eine mit dem
Auftragsorgan verbundene Vorratskammer, die einen kapillaren Speicher zur Aufnahme
von Schreibflüssigkeit enthält, und einen dem Auftragsorgan benachbarten Luftzufuhrkanal
aufweist und wobei die Vorrichtung aus einem Behälter besteht, der einen Vorratsraum
für die nachzufüllende Schreibflüssigkeit, einen in den Vorratsraum hineinbewegbaren
Wandbereich und einen Halsabschnitt aufweist, der mit dem Vorratsraum in Verbindung
steht, durch ein Verschlußelement verschließbar ist und derart gestaltet ist, daß
bei geöffnetem Halsabschnitt das nachzufüllende Schreibgerät mit seinem Auftragsorgan
und mit einem an das Auftragsorgan anschließenden Gehäuseabschnitt in diesen einsteckbar
und durch den Gehäuseabschnitt der Halsabschnitt dicht verschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Halsabschnitt (5; 27) durch eine Trennwand (6; 25, 28) von dem Vorratsraum
(2; 26) getrennt ist und daß in dem Halsabschnitt (5; 27) ein Ende (8) eines Steigrohrs
(9; 29) mündet, das mit seinem anderen Ende (10) in der Nähe des Bodens (11) an den
Vorratsraum (2; 26) angeschlossen ist, daß der Vorratsraum (2; 26) des Behälters (1;
23) eine Entlüftungsbohrung (30; 71) hat, die in den Halsabschnitt (5; 27) mündet
und daß Mittel vorgesehen sind, durch die die Entlüftungsbohrung (71; 30) beim Nachfüllvorgang
verschlossen wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsbohrung (71;
30) durch einen Gehäuseabschnitt (14; 33) des Schreibgeräts (12; 34) beim Einstecken
in den Halsabschnitt (5; 27) verschlossen wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Halsabschnitt (27) vom
Vorratsraum (26) umgeben ist und daß die Entlüftungsbohrung (30) den Halsabschnitt
(27) radial durchdringt, wobei beiderseits der Entlüftungsbohrung (30) ringförmige
Dichtungen (32) vorgesehen sind, mit denen der Gehäuseabschnitt (33) des Schreibgeräts
(34) im Halsabschnitt (27) abdichtbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlüftungsbohrung durch
ein in Schließrichtung federbelastetes Ventil verschlossen wird, das durch das Verschlußelement
in Offenstellung gehalten wird und beim Abnehmen des Verschlußelements durch Federkraft
schließt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Steigrohr (9; 29) in einer Öffnung (7) der Trennwand (6; 28) mündet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennwand auf der dem
Halsabschnitt zugekehrten Seite mit einer trichterförmigen Einsenkung versehen ist,
deren tiefste Stelle die Mündung des Steigrohrs ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Innenkontur des Halsabschnitts an die Außenkontur des in den Halsabschnitt einzusteckenden
Teils des Schreibgeräts derart angepaßt ist, daß nur ein geringer Zwischenraum verbleibt.