[0001] Die Erfindung betrifft eine Ausstellschere für den in einem Rahmen sitzenden Flügel
eines Fensters, einer Tür o. dgl., insbesondere einen als Flachformschere ausgebildeten
Oberlichtöffner, mit einem an dem Rahmen befestigbaren Beschlag, der eine Schiene
aufweist, mit einem längsverstellbar daran geführten, angetrieben bewegten Betätigungselement
und mit einem Ausstellglied, dessen hinteres Ende an dem Beschlag angelenkt ist, dessen
vorderes Ende an dem Flügel anlenkbar ist und an dem dazwischen ein Steuerhebel gelenkig
angreift, der an dem Beschlag angelenkt ist und eine Steuerkurve aufweist, die von
dem Betätigungselement abgegriffen wird, um den Steuerhebel und damit das Ausstellglied
zu schwenken.
[0002] Eine derartige Ausstellschere ist aus der Praxis bekannt. Sie hat ein Ausstellglied
in Form eines starren, geraden Ausstellarms, der mit seinem hinteren Ende an einem
Gleitstück angelenkt ist, das längsverstellbar an der Schiene geführt ist und bei
Betätigungsabgriff der Steuerkurve daran entlangläuft. Bei dieser Form der Anlenkung
ist das hintere Ende des Ausstellarms in allen Flügelöffnungs- und -schließstellungen
dem Beschlag unmittelbar benachbart. Die Länge des Ausstellarms wird daher von dem
gewünschten Stellhub der Ausstellschere bestimmt. Ist dieser groß, so muß der Ausstellarm
lang sein. Ein langer Ausstellarm kann nun aber für bestimmte Anwendungen, z. B. die
Kippbetätigung runder Oberlichter, unproportional wirken, insbesondere wenn der Ausstellarm
in der Flügelschließstellung den Beschlag verblendet und die Gesamtbaulänge der Ausstellschere
bestimmt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausstellschere der eingangs genannten Art zu schaffen,
die bei gleichem Stellhub kürzer baut, insbesondere einen den Beschlag in der Flügelschließstellung
vorzugsweise verblendenden kürzeren Ausstellarm hat, oder anders gesagt bei gleicher
Gesamtbaulänge, insbesondere gleicher Länge eines den Beschlag in der Flügelschließstellung
vorzugsweise verblendenden Ausstellarms, einen größeren Stellhub hat.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Ausstellschere der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß das Ausstellglied aus einem abknickenden, in Flügelschließstellung annähernd mit
sich selbst zur Deckung kommenden und sich beim Öffnen des Flügels spreizenden Gelenkhebelpaar
- Ausrückhebel und Ausstellarm - besteht.
[0005] Kern der Erfindung ist also, als Ausstellglied statt des bekannten starren geraden
Ausstellarms ein abknickendes Gelenkhebelpaar bestehend aus Ausrückhebel und Ausstellarm
vorzusehen, wobei letzterer vorzugsweise die Funktion erfüllt, den Beschlag in der
Flügelschließstellung zu verblenden.
[0006] Überraschenderweise hat trotz des abknickenden Gelenkhebelpaars der Anlenkpunkt des
Ausstellglieds an dem Flügel über den gesamten Ausstellhub einen annähernd linearen
Stellweg. Das ermöglicht es, den Flügelanlenkpunkt als Festpunkt auszulegen, an dem
keine gleitenden seitlichen Verschiebungen stattfinden müssen. Es bedarf daher an
dieser Stelle keiner Gleitstücke o. ä., die während der Bauzeit zu verschmutzen drohen
und sich festsetzen können.
[0007] Dadurch, daß Ausrückhebel und Ausstellarm in Flügelschließstellung annähernd mit
sich selbst zur Deckung kommen und sich beim Öffnen des Flügels spreizen, wird Baulänge
der Ausstellschere von knapp der Länge des Ausrückhebels gespart. Ausrückhebel und
Ausstellarm bilden ein Knie mit annähernder Strecklage und maximaler Antriebsuntersetzung
nahe der Flügelschließstellung.
[0008] Entsprechend ist der Verlauf der Steuerkurve an dem Steuerhebel. Es ist so eine hohe
Schließkraft und eine sensible Einstellung kleiner Öffnungswinkel z. B. für Lüftungszwecke
gewährleistet.
[0009] Der Ausrückhebel kann mit zu der Anlenkachse des Steuerhebels paralleler Achse an
demselben Beschlagteil wie der Steuerhebel angelenkt sein und sich im wesentlichen
gleichsinnig mit dem Steuerhebel schwenken lassen. Vorzugsweise ist an dem Ausrückhebel
mit wiederum paralleler Achse das hintere Ende des Ausstellarms angelenkt, dessen
vorderes Ende sich an dem Flügel anlenken läßt und an dem dazwischen der Steuerhebel
gelenkig angreift. Bei dem gleichsinnig mit dem Steuerhebel erfolgenden Schwenken
des Ausrückhebels verlagert sich die Anlenkachse des Ausstellarms daran von dem Beschlag
weg, und es wird bei kürzerer Baulänge des Ausstellarms ein größerer Stellhub erreicht.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform erstrecken sich Ausrückhebel und Steuerhebel
im wesentlichen parallel, während Ausrückhebel und Ausstellarm einen spitzen bis ca.
rechten oder stumpfen Winkel einschließen.
[0011] Die Beschlaganlenkachse des Ausrückhebels, die Gelenkachsen von Ausrückhebel und
Steuerhebel an dem Ausstellarm und der Abgriff der Steuerkurve mit dem Betätigungselement
bilden vorzugsweise im wesentlichen die Ecken eines Hebelparallelogramms.
[0012] Die Steuerkurve ist kann S-förmig sein.
[0013] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird das Betätigungselement mit einer Schub/Zugstange
angetrieben, die die Führungsschiene mittig in Längsrichtung durchsetzt. Vorzugsweise
handelt es sich bei der Schub/Zugstange um eine Rundstange.
[0014] Zu dem Betätigungselement gehört vorzugsweise eine auf der Schub/Zugstange aufsitzende,
drehbar und axial fest daran angekoppelte Schiebedrehhülse mit einer kreiszylindrischen
Mantelpartie, deren Umfangserstreckung wenigstens abschnittsweise mehr als 180° beträgt
und mit der die Hülse in der Schiene geführt ist. Von der Hülse geht vorzugsweise
eine Platte (Abgriffplatte) ab, die einen die Steuerkurve abgreifenden Nocken trägt.
[0015] Der Ausrückhebel und der Steuerhebel sind vozugsweise an einer Platte (Anlenkplatte)
angelenkt, die von einer drehbar auf der Schub/Zugstange sitzenden, axial fest an
dem Beschlag angebrachten Drehhülse abgeht. Letztere hat eine kreiszylindrische Mantelfläche
mit einer Umfangserstreckung von wenigstens abschnittsweise mehr als 180° und ist
damit in der Schiene geführt.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform nehmen die Abgriffplatte und Anlenkplatte den
Ausrückhebel und Steuerhebel zwischen sich auf.
[0017] Die weitestmögliche Flügeloffenstellung kann durch Anschlag der Schiebedrehhülse
an der Drehhülse bestimmt sein.
[0018] Die Abgriffplatte ist vorzugsweise mit einer Hakenöffnung versehen, in die beim Schließen
des Flügels ein an dem Ausstellarm angebrachter Stift einläuft. Die Abgriffplatte
hat so zugleich die Funktion, den Flügel zuzuziehen und zu verriegeln.
[0019] Der Ausstellarm ist vorzugsweise hohl, zu dem Beschlag hin offen und geeignet, bei
geschlossenen Flügel Platten und Hebel aufzunehmen. Der Ausstellarm hat so die schon
eingangs erwähnte vorteilhafte Funktion, den Beschlag in der Flügelschließstellung
zu verblenden.
[0020] Gegenstand der Erfindung ist auch der Gelenkhebelmechanismus einer Ausstellschere
der genannten Art. Insbesondere wird Schutz für die im geschlossenen Zustand von dem
Ausstellarm abgedeckte Mechanik beansprucht, die auch für andere Anwendungen von Bedeutung
sein kann.
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- die Draufsicht auf eine Ausstellschere für den Flügel eines Fensters, einer Tür o.
ä. mit einer Montageleiste zur Anbringung an dessen/deren Rahmen und einem an der
Montageleiste zu befestigenden Beschlag, der in Flügelschließstellung dargestellt
ist;
- Fig. 2
- eine Explosionszeichnung von Teilen des Beschlags in einer Fig. 1 entsprechenden Ansicht;
- Fig. 3
- eine Vorderansicht der Montageleiste mit Blick in Richtung III von Fig. 2;
- Fig. 4
- die Vorderansicht einer zu dem Beschlag gehörigen Schiene mit Blick in Richtung IV
von Fig. 3;
- Fig. 5
- einen Längsschnitt durch die Schiene nach V von Fig. 4;
- Fig. 6
- einen Schnitt durch den Beschlag auf Höhe der Linie VI von Fig. 2;
- Fig. 7
- eine Vorderansicht des Beschlags mit Blick in Richtung VII von Fig. 1;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht des Beschlags mit Blick in Richtung VIII von Fig. 2;
- Fig. 9
- eine Seitenansicht des Beschlags mit Blick in Richtung IX von Fig. 2; und
- Fig. 10
- bis Fig. 13 Draufsichten auf den Beschlag in zunehmend weiteren Offenstellungen des
Flügels.
[0022] Die Montageleiste 10 der erfindungsgemäßen Ausstellschere ist ein länglich-rechteckiger
Blechstreifen, der mit seinem Rücken an dem Rahmen eines Fensters, einer Tür o. ä.
in Anlage kommt und mit drei über seine Länge versetzten Schrauben daran befestigt
wird. 12 sind Montageöffnungen für die Schrauben. Die Montageleiste 10 hat über ihre
Länge versetzt drei im wesentlichen rechteckige Ausstanzungen 14, durch die darin
vorstehende Zungen abgeteilt sind. Die Zungen sind zu Klauen 16 nach vorn gebogen.
Sie weisen in die gleiche Richtung zur Seite. An einem Ende trägt die Montageleiste
10 einen nach vorn abstehenden Zapfen 18, der kreiszylindrisch und im Durchmesser
abgestuft ist. Am anderen Ende ist vorn ein Blattfederstreifen 20 auf die Montageleiste
10 aufgenietet, der sich in deren Längsrichtung erstreckt, mit einem nach vorn abgekröpften
Abschnitt 22 seitlichen Überstand von der Montageleiste 10 hat und auf diesem Abschnitt
22 vorn eine kreisrunde Rastnase 24 trägt.
[0023] Die zu dem Beschlag der Ausstellschere gehörige Schiene 26 hat im wesentlichen ein
rechteckiges U-Profil. Sie wird mit ihrem U-Rücken 28 an der Montageleiste 10 befestigt,
so daß die U-Schenkel 30 vorstehen. In Verlängerung der U-Schenkel 30 gehen hinten
beidseits niedrige Randstege 32 von dem U-Rücken 28 ab, die die Montageleiste 10 übergreifen.
Genaugenommen hat die Schiene 26 also ein im wesentlichen rechteckiges Doppel-T-Profil
mit einem tiefen vorderen und einem flachen hinteren U-Profil, die einen gemeinsamen
U-Rücken haben.
[0024] Der U-Rücken 28 der Schiene 26 hat drei Ausstanzungen 34, durch die darin vorstehende
Zungen abgeteilt sind. Die Zungen sind zu Klauen 36 nach hinten gebogen, die sich
an zu den Klauen 16 der Montageleiste 10 korrespondierender Stelle befinden und in
entgegengesetzte Richtung wie diese zur Seite weisen. An einem Ende der Schiene 26
ist ein Fenster 38 ausgestanzt, in das der Abschnitt größeren Durchmessers 40 des
Zapfens 18 paßt und durch den der Abschnitt kleineren Durchmessers 42 des Zapfens
18 in die Profilöffnung des vorderen U-Profils hineinragt. Am anderen Ende der Schiene
26 ist aus dem U-Rücken 28 eine Öffnung 44 ausgestanzt, in die die Rastnase 24 paßt.
[0025] Zur Befestigung an der Montageleiste 10 wird die Schiene 26 von vorn darauf aufgesteckt,
wobei die Klauen 16 der Montageleiste 10 in den Ausstanzungen 34 und der Zapfen 18
der Montageleiste 10 in dem Fenster 38 des U-Rückens 28 der Schiene 26 zu liegen kommen.
Sodann wird die Schiene 26 zur Seite geschoben, wobei die Klauen 16, 36 miteinander
verhaken. Es versteht sich, daß Ausstanzungen 34 und Fenster 38 des U-Rückens 28 das
erforderliche Verschiebespiel bieten. Der Blattfederstreifen 20 mit der Rastnase 24
wird durch die auflaufende Schiene 26 ausgelenkt und gespannt. Die Rastnase 24 federt
in die Öffnung 44 ein und arretiert dadurch die Schiene 26.
[0026] Zum Lösen der Schiene 26 kann der Blattfederstreifen 20 an seinem geringfügig über
die Schiene 26 vorstehenden Ende 46 niedergedrückt und die Rastnase 24 aus der Öffnung
44 ausgehoben werden.
[0027] In der Schiene 26 sind zwei Beschlagteile 48, 50 geführt, mit denen ein Ausstellarm
52 der Ausstellschere bewegt wird. Der Ausstellarm 52 wird mit seinem vorderen, in
den Zeichnungen Fig. 1 und Fig. 7 bis Fig. 13 linken Ende an dem zu betätigenden Flügel
angelenkt. Hierzu hat der Ausstellarm 52 eine zylindrische Öffnung 54, in die ein
Anlenkzapfen des Flügels mit Drehspiel eingreift. Der Ausstellarm 52 ist mit einem
hier nicht weiter interessierenden Rast- und Lösemechanismus für den Anlenkzapfen
versehen.
[0028] Der Ausstellarm ist ein Hohlkörper mit einem länglich-prismatischen Gehäuse, dessen
Länge etwa der der Schiene 26 entspricht. Die obere und untere Deckplatte 56 des Gehäuses
hat hinten einen geraden Rand 58, während sie sich nach vorn trapezförmig verjüngt.
Das Gehäuse ist an seiner der Schiene 26 zugewandten Rückseite 60 offen und sonst
allseits geschlossen.
[0029] In der Schließstellung des zu betätigenden Flügels kommt der Ausstellarm 52 unmittelbar
vor der Schiene 26 zu liegen. Er nimmt die Beschlagteile in seinem Gehäuseinnern auf
und verblendet den Beschlag.
[0030] Die Ausstellschere 52 wird mit einer Schub/Zugstange 62 betätigt, die mit allseitigem
Spiel in der vorderen U-Profilöffnung der Schiene 26 aufgenommen ist und letztere
mittig in Längsrichtung durchsetzt. Die Schub/Zugstange 62 ist eine Rundstange. Sie
bildet zugleich die Drehachse für die beiden Beschlagteile 48, 50, die mit je einer
im wesentlichen kreiszylindrischen, über den Umfang offenen Hülse 64, 66 auf der Stange
62 sitzen. Die Hülsen 64, 66 haben eine Umfangserstreckung von ca. 300°. Sie sind
mit Drehspiel auf die Stange 62 aufgezogen und mit ihrer kreiszylindrischen äußeren
Mantelpartie an den U-Schenkeln 30 des vorderen U-Profils der Schiene 26 geführt.
Zu diesem Zweck haben die U-Schenkel 30 konkave Profilausbuchtungen 68 in Form von
Kreissegmenten, deren Rand einem Kreis um die Mittelachse der Schiene 26 folgt, in
der die Schub/Zugstange 62 liegt.
[0031] Das in den Abbildungen Fig. 1 und Fig. 7 bis Fig. 13 linke Beschlagteil 48 ist an
der Schiene 26 axial fixiert. Es hat am äußeren Ende seiner Hülse 64 eine sich in
Umfangsrichtung erstreckende Ausnehmung 70, in die der Abschnitt kleineren Durchmessers
42 des Zapfens 18 passend eingreift.
[0032] An der zu dem linken Beschlagteil 48 gehörigen Hülse 64 setzt eine ebene Anlenkplatte
72 an, die nach vorn aus der Schiene 26 ausläd und sich in Richtung hin zu dem in
den Abbildungen Fig. 1 und Fig. 7 bis Fig. 13 rechten Beschlagteil 50 erstreckt.
[0033] An der Anlenkplatte 72 ist rechts hinten ein Ausrückhebel 74 und links vorn ein Steuerhebel
76 angelenkt. Die Anlenkachsen 78, 80 sind parallel und senkrecht zu der Plattenebene
der Anlenkplatte 72 gerichtet. Der Ausrückhebel 74 ist andernends an dem hinteren
Ende des Ausstellarms 52 angelenkt 82. Der Steuerhebel 76 greift zwischen der Anlenkachse
82 des Ausrückhebels 74 und der Öffnung 54 für den Anlenkzapfen des Fensterflügels
gelenkig 84 an dem Ausstellarm 52 an. Seine Anlenkachse 84 ist der 82 des Ausrückhebels
74 dichter benachbart als letzterer Öffnung 54. Die Anlenkachsen 82, 84 der Hebel
74, 76 an dem Ausstellarm 52 sind denen 78, 80 an der Anlenkplatte 72 parallel.
[0034] Ausrückhebel 74 und Steuerhebel 76 sind Flachteile aus Blech. Der Ausrückhebel 74
ist abgekröpft. Der Steuerhebel 76 hat eine unregelmäßige Form, die sich im wesentlichen
aus dem Verlauf einer Steuerkurve 86 darin ergibt. Die Steuerkurve 86 ist eine im
wesentlichen S-förmige langlochartige Ausstanzung konstanter Breite, die sich über
die Länge des Steuerhebels 76 erstreckt.
[0035] Das in den Abbildungen Fig. 1 und Fig. 7 bis Fig. 13 rechte Beschlagteil 50 ist axial
fest mit der Schub/Zugstange 62 verbunden, so daß es deren axiale Stellbewegung mitmacht.
An der Schub/Zugstange 62 sitzt ein Mitnehmerstein 88, der in der Schiene 26 geführt
ist. Der Mitnehmerstein 88 wird mit einer Stiftschraube 90 an gewünschter Stelle der
Schub/Zugstange 62 arretiert. Er sitzt in einer Ausnehmung 92 der zu dem rechten Beschlagteil
gehörigen Hülse 66. Die Ausnehmung 92 erstreckt sich in Umfangsrichtung der Hülse
66. Der Mitnehmerstein 88 läßt der Hülse 66 Drehspiel um die Schub/Zugstange 62.
[0036] An der zu dem rechten Beschlagteil 50 gehörigen Hülse 66 setzt eine ebene Abgriffplatte
94 an, die nach vorn aus der Schiene 26 ausläd und sich in Richtung hin zu dem linken
Beschlagteil 48 erstreckt. Die Abgriffplatte 94 des rechten 50 und die Anlenkplatte
72 des linken Beschlagteils 48 nehmen den Ausrückhebel 74 und den Steuerhebel 76 zwischen
sich auf. Die Abgriffplatte 94 trägt einen runden Nocken 96, der mit Verschiebespiel
durch die Steuerkurvenausstanzung des Steuerhebels 76 ragt und die Steuerkurve 86
abgreift. Der Nocken 96 hat jenseits der Abgriffplatte einen im Durchmesser erweiterten
Kopf, der nicht durch die Steuerkurvenausstanzung paßt, so daß der Nocken 96 Abgriffplatte
94 und Steuerhebel 76 zusammenhält.
[0037] Der Abgriff der Steuerkurve 86 mit dem Nocken 96 erfolgt an einer Stelle, die mit
der Beschlaganlenkachse 78 des Ausrückhebels 74 und den Gelenkachsen 82, 84 von Ausrückhebel
74 und Steuerhebel 76 an dem Ausstellarm 52 im wesentlichen die Ecken eines Hebelparallelogramms
bildet. Ausrückhebel 74 und Steuerhebel 76 sind in allen Bewegungsphasen des Fensterflügels
im wesentlichen parallel gerichtet. Ausrückhebel 74 und Ausstellarm 52 schließen in
der Flügelschließstellung einen kleinen spitzen Winkel ein. Letztere Hebel 74, 52
bilden ein Kniehebelpaar, das in Flügelschließstellung eine annähernde Strecklage
in Deckung mit sich selbst einnimmt.
[0038] Bei Betätigung der Schub/Zugstange 62 zum Öffnen des Fensterflügels fährt der Nocken
96 von außen nach innen an der Steuerkurve 86 entlang, wodurch der Steuerhebel 76
nach außen geschwenkt wird. Aufgrund der Scherenwirkung des vorgenannten Hebelparallelogramms
wird der Ausrückhebel 74 ebenfalls nach außen geschwenkt. Dadurch verlagert sich die
Gelenkachse 82 von Ausrückhebel 74 und Ausstellarm 52 nach außen. Ausrückhebel 74
und Ausstellarm 52 spreizen sich und schließen in der maximalen Offenstellung des
Fensterflügels einen annähernd rechten oder gar stumpfen Winkel ein. Der Stellhub
der Ausstellschere ist durch die gemeinsame Auslage von Ausrückhebel 74 und Ausstellarm
52 bestimmt.
[0039] Beim Öffnen des Fensterflügels bewegen sich die Hülsen 64, 66 der beiden Beschlagteile
48, 50 aufeinander zu. Die maximale Offenstellung des Fensterflügels ist durch den
Anschlag der die Abgriffplatte 94 tragenden, mit der Schub/Zugstange 62 verbundenen
Schiebedrehhülse 66 gegen die die Anlenkplatte 72 tragenden, an der Schiene 26 axial
fixierten Drehhülse 64 bestimmt.
[0040] Die Abgriffplatte 94 hat eine Hakenöffnung 98, in die beim Schließen des Flügels
ein Stift 100 einfährt, der sich zwischen den Deckplatten 56 des Ausstellarmgehäuses
erstreckt. Eine Aussparung 102 des Steuerhebels 76 gibt dem Stift 100 den Weg in die
Hakenöffnung 98 frei. Durch den Eingriff des Stifts 100 in die Hakenöffnung 98 wird
der Fensterflügel zugezogen und verriegelt.
[0041] Die Seiten rechts bzw. links in Beschreibung und Zeichnungen sind willkürlich gewählt
und gegeneinander austauschbar.
Liste der Bezugszeichen
[0042]
- 10
- Montageleiste
- 12
- Montageöffnung
- 14
- Ausstanzung
- 16
- Klaue
- 18
- Zapfen
- 20
- Blattfederstreifen
- 22
- abgekröpfter Abschnitt
- 2
- 4 Rastnase
- 26
- Schiene
- 28
- U-Rücken
- 30
- U-Schenkel
- 32
- Randsteg
- 34
- Ausstanzung
- 36
- Klaue
- 38
- Fenster
- 40
- Abschnitt größeren Durchmessers
- 42
- Abschnitt kleineren Durchmessers
- 44
- Öffnung
- 46
- vorstehendes Ende
- 48
- Beschlagteil links
- 50
- Beschlagteil rechts
- 52
- Ausstellarm
- 54
- Öffnung
- 56
- Deckplatte
- 58
- Rand
- 60
- Rückseite
- 62
- Schub/Zugstange
- 64
- Drehhülse links
- 66
- Schiebedrehhülse rechts
- 68
- Profilausbuchtung
- 70
- Ausnehmung
- 72
- Anlenkplatte
- 74
- Ausrückhebel
- 76
- Steuerhebel
- 78
- Anlenkachse von 74 an 72
- 80
- Anlenkachse von 76 an 72
- 82
- Anlenkachse von 74 an 52
- 84
- Anlenkachse von 76 an 52
- 86
- Steuerkurve
- 88
- Mitnehmerstein
- 90
- Stiftschraube
- 92
- Ausnehmung
- 94
- Abgriffplatte
- 96
- Nocken
- 98
- Hakenöffnung
- 100
- Stift
- 102
- Aussparung
1. Ausstellschere für den in einem Rahmen sitzenden Flügel eines Fensters, einer Tür
o. dgl., insbesondere als Flachformschere ausgebildeter Oberlichtöffner, mit einem
an dem Rahmen befestigbaren Beschlag, der eine Schiene aufweist, mit einem längsverstellbar
daran geführten, angetrieben bewegten Betätigungselement und mit einem Ausstellglied,
dessen hinteres Ende an dem Beschlag angelenkt ist, dessen vorderes Ende an dem Flügel
anlenkbar ist und an dem dazwischen ein Steuerhebel gelenkig angreift, der an dem
Beschlag angelenkt ist und eine Steuerkurve aufweist, die von dem Betätigungselement
abgegriffen wird, um den Steuerhebel und damit das Ausstellglied zu schwenken, dadurch
gekennzeichent, daß das Austellglied aus einem abknickenden, in Flügelschließstellung
annähernd mit sich selbst zur Deckung kommenden und sich beim Öffnen des Flügels spreizenden
Gelenkhebelpaar - Ausrückhebel (74) und Ausstellarm (52) - besteht.
2. Ausstellschere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausrückhebel (74)
mit zu der Anlenkachse (80) des Steuerhebels (76) paralleler Achse (78) an demselben
Beschlagteil wie der Steuerhebel (76) angelenkt und im wesentlichen gleichsinnig mit
dem Steuerhebel (76) schwenkbar ist, und daß an dem Ausrückhebel (74) mit wiederum
paralleler Achse (82) das hintere Ende des Auslenkarms (52) angelenkt ist, dessen
vorderes Ende an dem Flügel anlenkbar ist und an dem dazwischen der Steuerhebel (76)
gelenkig (84) angreift.
3. Ausstellschere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich Ausrückhebel
(74) und Steuerhebel (76) im wesentlichen parallel erstrecken, während Ausrückhebel
(74) und Ausstellarm (52) einen spitzen bis ca. rechten oder stumpfen Winkel einschließen.
4. Ausstellschere nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschlaganlenkachse
(78) des Ausrückhebels (74), die Gelenkachsen (82, 84) von Ausrückhebel (74) und Steuerhebel
(76) an dem Ausstellarm (52) und der Abgriff der Steuerkurve (86) mit dem Betätigungselement
im wesentlichen die Ecken eines Hebelparallelogramms bilden.
5. Ausstellschere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve
(86) S-förmig ist.
6. Ausstellschere nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungselement
mit einer Schub/Zugstange (62) angetrieben ist, die die Schiene (26) mittig in Längsrichtung
durchsetzt.
7. Ausstellschere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schub/Zugstange
(62) eine Rundstange ist.
8. Ausstellschere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zu dem
Betätigungselement eine auf der Schub/Zugstange (62) sitzende, drehbar und axial fest
daran angekoppelte Schiebedrehhülse (66) mit einer kreiszylindrischen Mantelpartie
gehört, deren Umfangserstreckung wenigstens abschnittsweise mehr als 180° beträgt
und mit der die Hülse (66) in der Schiene (26) geführt ist, und daß von der Hülse
(66) eine Platte (Abgriffplatte 94) abgeht, die einen die Steuerkurve (86) abgreifenden
Nocken trägt.
9. Ausstellschere nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausrückhebel
(74) und der Steuerhebel (76) an einer Platte (Anlenkplatte 72) angelenkt sind, die
von einer drehbar auf der Schub/Zugstange (62) sitzenden, axial fest an dem Beschlag
angebrachten Drehhülse (64) abgeht, die eine kreiszylindrische Mantelfläche mit einer
Umfangserstreckung von wenigstens abschnittsweise mehr als 180° hat und mit der die
Hülse (64) in der Schiene (26) geführt ist.
10. Ausstellschere nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgriffplatte
(94) und Anlenkplatte (72) den Ausrückhebel (74) und Steuerhebel (76) zwischen sich
aufnehmen.
11. Ausstellschere nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
weitestmögliche Flügeloffenstellung durch Anschlag der Schiebedrehhülse (66) an der
Drehhülse (64) bestimmt ist.
12. Ausstellschere nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Abgriffplatte (94) mit einer Hakenöffnung (98) versehen ist, in die beim Schließen
des Flügels ein an dem Ausstellarm (52) angebrachter Stift (100) einläuft.
13. Ausstellschere nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ausstellarm (52) hohl, zu dem Beschlag hin offen und bei geschlossenem Flügel Platten
(72, 94) und Hebel (74, 76) aufzunehmen und den Beschlag zu verblenden geeignet ist.
14. Gelenkhebelmechanismus einer Ausstellschere nach einem der Ansprüche 1 bis 13.