[0001] Die Erfindung betrifft eine Schrotflinte insbesondere Doppellaufflinte zum Trap-oder
Skeetschießen. In vielen Feuerwaffen erreicht das Geschoß, beispielsweise eine Schrotladung,
seine Endgeschwindigkeit bereits vor der Rohrmündung. Man kann dem Rohr also einen
Beschleunigungsabschnitt und einen Führungsabschnitt zuordnen. In dem Beschleunigungsabschnitt
beschleunigt die Treibladung das Geschoß auf seine Endgeschwindigkeit, der Führungsabschnitt
dient der weiteren Richtungsstabilisierung des Geschosses. Im Führungsabschnitt erfolgt
also keine, zumindest keine wesentliche Geschwindigkeitszunahme des Geschosses.
[0002] Derartige innenballistische Verhältnisse liegen insbesondere bei Schrotflinten vor,
die für die Jagd und zum Sportschiessen verwendet werden.
[0003] Je nach Verwendungszweck haben solche Schrotflinten neben speziellen Konstruktionsmerkmalen,
z.B. der Ausbildung einer Würgebohrung, auch unterschiedliche Rohrlänge, d.h., der
Führungsabschnitt ist je nach gewünschter Streuung der Schrotgarbe länger oder kürzer.
[0004] Eine Schrotflinte für die Waldjagd oder für das Skeetschiessen ist dazu bestimmt,
eine verhältnismäßig hohe Streuung zu entwickeln, während eine Schrotflinte für die
Feldjagd oder das Trapschiessen so ausgebildet sein muß, daß die Schrotgarbe möglichst
eng zusammenhält. Daher sind die Führungsabschnitte der Schrotflinten ihrem bevorzugten
Verwendungszweck entsprechend lang. Der Beschleunigungsabschnitt der Rohre ist bei
beiden Arten von Flinten aber jeweils etwa gleich lang.
[0005] "Ein Schuß wird störend oft empfunden, dieweil er mit Geräusch verbunden", weshalb
es z.B. auf Tontaubenschießständen durchaus üblich ist, einen Gehörschutz zu tragen.
Da aber in die verschiedensten Richtungen und unter erheblichen Elevationswinkeln
geschossen wird, ist es kaum möglich, bauliche Vorkehrungen gegen eine Beschallung
der Umwelt zu treffen. Das Schußgeräusch beim Tontaubenschiessen wird somit auch in
verhältnismäßig großer Entfernung vom Schießstand noch wahrgenommen.
[0006] Es wurde bereits vorgeschlagen, herkömmliche und handelsübliche Flinten mit einem
Schalldämpfer zu versehen. Ein derartiger Schalldämpfer ist in der Regel von einem
Expansionsgehäuse gebildet, das vor der Mündung eines Rohres und im wesentlichen koaxial
zu diesem angeordnet ist. Hierbei wird das durch Verbrennung der Treibladung entstandene
Treibgas unmittelbar nach Verlassen der Mündung aufgefangen. Je nach Konstruktion
des Schalldämpfers wird der Expansionsknall mehr oder weniger stark reduziert.
[0007] Derartige Schalldämpfer haben jedoch auch Nachteile:
[0008] Sie eignen sich in der Regel nur für einrohrige Waffen. Soweit diese mehrschüssig
sind, wie dies zu sportlichen Zwecken häufig erforderlich ist, kann ein Schalldämpfer
somit nur in Zusammenhang mit einer Repetier- oder Selbstladeflinte verwendet werden.
Solche Waffen sind aber im sportlichen Schiessen wenig verbreitet. Doppel-, insbesondere
Bockdoppelflinten finden hier mehr Verwendung als Repetier- oder Selbstladeflinten.
Jedem der beiden Rohre kann eine eigene, spezielle Streuung durch eine jeweils unterschiedliche
Würgebohrung an der Mündung verliehen werden.
[0009] Schalldämpfer, die sich über die Mündung der Waffe hinaus erstrecken, haben außerdem
den Nachteil, daß bei deren Beschädigung oder fehlerhaften Montage Teile des Geschosses
oder der Schrotladung an Einrichtungen des Schalldämpfers streifen und dadurch abgelenkt
werden können, wodurch mit einer Zerstörung oder Beschädigung des Schalldämpfers zu
rechnen ist.
[0010] Außerdem verlagert sich infolge des vor der Mündung angeordneten Schalldämpfers der
Schwerpunkt der Flinte nach vorne. Dadurch läßt sich bei querfliegendem Ziel schwerer
mitschwingen, was besonders für das Skeet-und Trap-Schiessen einen erheblichen Nachteil
bedeutet.
[0011] Schließlich verändert der auf das Rohr aufgesetzte Schalldämpfer infolge seines Durchmessers
die Visierlage des Gewehres, soweit er überhaupt dazu geeignet ist, irgendeine Visierung
zu tragen. Ein ernsthaftes sportliches Schiessen wird hierdurch stark beeinträchtigt.
[0012] Aus der DE-PS 31 31 265 ist es bekannt, Querbohrungen zur Ableitung von Treibgasen
bereits im Beschleunigungsabschnitt des Rohres bzw. Laufes einer Handfeuerwaffe vorzusehen.
Bei Verwendung üblicher Munition kann hierdurch die Endgeschwindigkeit der Geschosse
reduziert werden, beispielsweise auf einen unterhalb der Überschallgeschwindigkeit
liegenden Bereich. Damit wird ein Geschoß-Knall vermieden. Allerdings wird dabei auch
die Feuerkraft reduziert.
[0013] Aus der GB-PS 104- 199 ist ein Schalldämpfer in Form eines zusätzlichen Expansionsraumes
für Feuerwaffen bekannt, der aus einer Reihe von Kammern aufgebaut und um das Rohr
herum angeordnet ist. Jede Kammer weist dabei eine Öffnung auf, durch welche die beim
Schuß anfallenden Gase ausströmen können. Der Expansionsraum wird dabei aufgeschraubt.
[0014] Die FR-PS 420 371 zeigt eine Möglichkeit der schalldämpfung, indem ab dem Ende der
Pulververbrennung über Öffnungen im Rohr die entstandenen Gase abgeleitet werden.
Als Expansionskammer dient dabei teilweise - bei Doppellauf - derjenige Lauf, aus
dem nicht gefeuert wird.
[0015] Aus der US-PS 1 331 474 sind zur Reduzierung des Mündungsfeuers und des Mündungsknalls
Öffnungen nahezu längs der gesamten Länge eines Gewehrlaufes bekannt, aus denen nach
deren Freigabe durch ein bewegliches Ventil die Treibgase ins Freie entweichen.
[0016] Die CH-PS 203 462 schließlich offenbart zur Schalldämpfung eine um den Gewehrlauf
angeordnete Doppelhüllenkonstruktion, in die die Treibgase am Laufende zunächst in
eine erste Hülle eintreten und nach mindestens einmaligem Richtungswechsel über eine
zweite Hülle ins Freie austreten können. Hierbei wird der vom Gas durchströmte weg
durch entsprechend positionierte Schikanen verlängert.
[0017] Die Erfindung zielt darauf ab, die zuvor beschriebenen Nachteile zu reduzieren.
[0018] Dieses Ziel wird bei einer gattungsgemäßen Feuerwaffe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruches 1 erreicht.
[0019] Erfindungsgemäß erfolgt die Ableitung von Treibgas erst ab Erreichen der Geschoß-Endgeschwindigkeit.
Die Mittel zur Ableitung von Treibgas sind dabei so ausgebildet und/oder angeordnet,
daß sie die Treibgasableitung nur innerhalb desjenigen Zeitintervalls ermöglichen,
das im wesentlichen zwischen dem Erreichen der Geschoß-Endgeschwindigkeit und dem
Geschoß-Austritt aus der Mündung liegt. Die Geschwindigkeit des Geschosses, z.B. der
Schrotladung, wird also nicht reduziert; die Feuerkraft bleibt erhalten. Anstelle
eines einzigen Expansionsknalles werden wenigstens zwei weniger intensive, zeitlich
versetzte Expansionsgeräusche erzeugt.
[0020] Bevorzugt erfolgt eine erste Treibgasableitung bei oder unmittelbar nach Erreichen
der Geschoß-Endgeschwindigkeit. Hierdurch kann das Treibgas frühzeitig und rasch abgeleitet
werden. Die durch die Expansion des abgeleiteten Treibgases bewirkte Abkühlung setzt
also schon frühzeitig ein.
[0021] Bevorzugt weisen die Mittel eine oder mehrere durch die Rohrwandung geführte und
bevorzugt in Rohrlängsrichtung länglich ausgebildete Öffnung(en) auf.
[0022] Derartige Öffnungen bieten eine unmittelbare Ableitung des Treibgases. Die bevorzugte
längliche Ausgestaltung der Öffnungen ermöglicht den Durchtritt einer hinreichend
großen Gasmenge, wobei Wirbelbildungen an den Kanten der Öffnungen verringert werden
können. Auch kann durch derartige Längsschlitze eine größere Gasmenge abgeleitet werden,
als dies durch hintereinanderliegende Bohrungen kreisförmigen Querschnitts erreicht
werden kann. Bevorzugt sind die Öffnungen zur Rohrmittelachse geneigt, oder weisen
an ihrer Außenseite kleine Ablenkvorrichtungen auf. Hierdurch wird das warme, aus
dem Rohr austretende Treibgas nach vorne umgelenkt.
[0023] Vorzugsweise ist wenigstens eine Öffnung größenveränderbar. Hierdurch kann der Öffnungsquerschnitt
und damit die Menge des pro Zeiteinheit austretenden Treibgases bequem gesteuert werden.
Insgesamt kann hierdurch die Treibgasableitung optimiert werden. Auch ist die Öffnung
einstellbar auf die jeweilige Munition.
[0024] Weist die Feuerwaffe mehrere Treibgasöffnungen auf, dann sind diese bevorzugt in
Umfangsrichtung des Rohres und/oder in dessen Längsrichtung hintereinanderliegend
angeordnet und haben im letztgenannten Fall bevorzugt in Richtung zur Mündung kleiner
werdenden Querschnitt. Dem abzuleitenden Treibgas werden also zunächst Öffnungen mit
großem Querschnitt angeboten. Es wird dort demzufolge auch mit größerer Menge abgeleitet
und entspannt. Den (in Strömungsrichtung) nachfolgenden kleineren Öffnungen wird also
nur noch vorentspanntes Treibgas zugeführt. Dies wirkt einer unerwünschten Düsenwirkung
der Öffnungen entgegen. Eine vom Querschnitt der Düsenöffnungen und vom Druckgefälle-
abhängige Überschallströmung kann auf diese Weise verhindert werden. Gleichzeitig
haben die großen Öffnungen den Vorteil, daß eventuelle Schmutzablagerungen oder Korrosionen
an den Öffnungsrändern keine wesentliche Veränderungen der Querschnittsgröße und damit
ihrer Wirksamkeit hervorrufen.
[0025] Bei einer Feuerwaffe mit zwei benachbarten Rohren weist bevorzugt jedes der beiden
Rohre jeweils wenigstens eine Rohrwandungsöffnung auf, wobei diese Öffnungen miteinander
verbunden sind. Hierdurch können die aus dem gerade abgefeuerten Rohr auströmenden
Gase in das andere Rohr eingeleitet werden. Da es sich auch bei diesem Rohr in aller
Regel um ein großkalibriges Flintenrohr handelt, wirkt sein Innenraum ebenfalls als
geräumiger Expansionsraum. Bevorzugt sind die Öffnungen über ein in Abhängigkeit von
der Rohrnutzung betätigbares Ventil miteinander verbunden. Dadurch wird das jeweilige
Rohr seiner Funktion entsprechend gesteuert. Eine externe Steuerung ist dabei ebenfalls
möglich.
[0026] Soweit die Öffnung im Rohr in einen Expansionsraum einmündet, ist bei Längsschlitzen
jedoch deren Länge zu begrenzen. Dabei sollen im Treibgas mitgerissene, unverbrannte
Schießpulverpartikel nicht durch die Öffnungen ausgetragen werden, sondern möglichst
im Führungsabschnitt des Rohres verbleiben, um eine Ansammlung von Schießpulver im
Expansionsraum zu vermeiden. Eine Verschmutzung des Expansionsraums mit Schießpulver
würde bekanntermaßen zur Verringerung seiner Wirkung führen.
[0027] Um eine weitere Verlängerung der Treibgas-Expansion zu erreichen, sind gemäß einer
weiteren, bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung im Expansionsraum Mittel zum Druckabbbau
und/oder zum Verlangsamen des Ausströmens von Druckgas vorgesehen. Hierbei ist es
möglich, dem Druckgas innewohnende kinetische Energie kurzzeitig in potentielle Energie
umzuwandeln, etwa durch federnde mechanische Elemente. Infolge einer Phasenverschiebung
wird dann das Ausströmen des Druckgases aus dem Expansionsraum verzögert. Auch ist
es möglich, durch Verwendung hysteresebehafteter, federnder Materialien oder durch
Verwirbelung des Druckgases einen Teil der ihm innewohnenden Energie in Wärme umzuwandeln.
Aber auch Rückschlagsventile können an den Öffnungen vorgesehen sein, um die Rückströmung
des Druckgases zu hemmen bzw. zu verlangsamen. All diese Maßnahmen sind einzeln oder
in Kombination anwendbar, soweit nicht die Verschmutzung, die Erwärmung oder der Verschleiß
der im Expansionsraum vorzusehenden Einrichtungen ein zulässiges Maß übersteigt.
[0028] Besonders einfach läßt sich die Ausströmung von Treibgas aus dem Expansionsraum dadurch
verlangsamen, daß der Expansionsraum durch mindestens eine, bevorzugt umströmbare
Trennwand in mindestens zwei Kammern unterteilt ist. So wird bei mehreren, hintereinander
angeordneten Öffnungen verhindert, daß im Expansionsraum mit dichtem Abstand hinter
der Schrotgarbe eine Druckwelle verläuft, die das Austreten von Treibgas durch die
Öffnungen behindert. Bei zwei Öffnungen münden diese besonders bevorzugt in unterschiedliche
Kammern. Bei einer Feuerwaffe mit mehreren Rohren ist es grundsätzlich möglich, jedem
Rohr einen eigenen Expansionsraum zuzuordnen, beispielsweise dadurch, daß die beiden
Rohre durch die Treibgas-Öffnungen unmittelbar in Verbindung stehen. Bei Verwendung
eines zusätzlichen Expansionsraumes ist es jedoch von Vorteil, diesen für alle Rohre
gleichzeitig vorzusehen. Münden die Öffnungen zweier Rohre jeweils in denselben Expansionsraum
oder in die gleiche Kammer dieses Expansionsraumes, so ist dieser Expansionsraum beim
Abschuß eines Rohres um den Innenraum jenes Rohres vergrößert, das gerade nicht abgeschossen
wird. Besonders bevorzugt ist wenigstens ein Expansionsraum zwischen den miteinander
in Verbindung stehenden Öffnungen zweier Rohre angeordnet. Dieser Expansionsraum verzögert
den Druckausgleich aus dem gerade beschossenen Rohr in das gerade nicht beschossene
Rohr.
[0029] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist wenigstens eine Öffnung mit einer Einrichtung
zum Mindern der Rückströmung von Druckgas und/oder einer Einrichtung zur Einstellung
des Strömungsquerschnitts und/oder einer Einrichtung zur Gasumlenkung versehen. Als
Einrichtung zum Mindern der Rückströmung kann an der Außenseite der Öffnungen eine
gegen diese anliegende, einseitig befestigte, federnde Stahlzunge vorgesehen sein.
Diese behindert und verlangsamt die Rückströmung des Druckgases aus dem Expansionsraum.
Als Einrichtung zur Einstellung des Strömungsquerschnittes kann eine auf die Außenseite
des Rohres aufgeschraubte Überwurfmutter verwendet werden. Durch deren Axiallage können
Längsschlitze im Rohr mehr oder weniger abgedeckt werden. Hierdurch können die Mündungsgeschwindigkeit,
die Geräuschentwicklung und die Schußgenauigkeit in Abhängigkeit von der jeweils verwendeten
Patrone optimiert werden. Dies ist beispielsweise bei Magnumpatronen notwendig, bei
welchen der Beschleunigungsabschnitt länger sein kann als bei Standardmunition. Mit
Hilfe der Überwurfmutter kann auf einfache Weise die erforderliche Öffnungsgruppe
freigegeben oder verschlossen werden.
[0030] Besonders bevorzugt weist der Expansionsraum eine Außenwand auf, die Wärme wesentlich
schlechter leitet als eine Stahlwand. Auf diese Weise werden Belästigungen des Schützen
vermieden, wenn dieser nach einer längeren Schußserie versehentlich die erhitzte.
Oberfläche des Expansionsraumes berührt. Gleichzeitig wird eine Schlierenbildung vermieden,
die das Zielen erheblich erschwert, insbesondere beim Trap-Schiessen.
[0031] Bei Trap-Flinten hat man bisher versucht, diesen Nachteil zu umgehen, indem man eine
durchbrochene "ventilierte" Laufschiene auf den oberen Lauf aufgesetzt und einen erheblichen
Höhenunterschied zwischen Visierlinie und Laufoberfläche hergestellt hat. Dies führt
zu einem entsprechend großen Höhenunterschied zwischen der Visierlinie und der Seelenachse
des Rohres. Bei angelegter Feuerwaffe ist die Visierlinie bekanntlich physiologisch
festgelegt.
[0032] Besonders bevorzugt umgibt der Expansionsraum die Oberseite des/der Rohre(s) und
es ist in seine eigene Oberseite eine eine Laufschiene aufweisende Visiereinrichtung
integriert. Durch Verwendung eines wärmedämmenden Materiales wird Schlierenbildung
vermieden. Die Außenoberfläche des Expansionsraumes heizt sich nicht mehr in dem Maße
auf, wie die Außenoberfläche des Rohres, so daß die Außenoberfläche des Expansionsraumes
bis an die Visierlinie herangeführt werden kann. Soweit die Laufschiene aus Kunststoff
besteht oder mit Heißschmelzkleber beschichtet ist, kann sie vorteilhafterweise auf
die Oberseite der Wand des Expansionsraumes aufgebügelt werden. Trotz Verwendung eines
voluminösen Expansionsraumes hat daher die erfindungsgemäße Feuerwaffe die gleiche
Zuordnung von Seelenachsen des Rohres zur Visierlinie, wie sie der Sportschütze von
üblichen Trap-Flinten her gewöhnt ist.
[0033] Es ist grundsätzlich möglich, den Expansionsraum nur bis zum Vorderschaft einer Flinte
zu führen. Bevorzugt erstreckt sich aber die Unterseite des Expansionsraumes in einen
Vorderschaft hinein, so daß der Vorderschaft den Expansionsraum praktisch nur noch
wie eine dünne Wand umgibt. Weiter bevorzugt ist der Vorderschaft von der Wand des
Expansionsraumes ersetzt, die dementsprechend ausgebildet ist. Gemäß einer weiteren,
bevorzugten Ausgestaltung weist die Unterseite des Expansionsraumes an ihrer Außenseite
eine Einrichtung zum sicheren Ergreifen auf, bevorzugt eine Fischhaut, eine Rillung
oder eine Riffelung. So wird das Ergreifen des Schaftes erleichtert. Auch kann die
Oberfläche des Expansionsraumes in dem dem Vorderschaft entsprechenden Bereich mit
Leder oder einem griffigen Bahnmaterial beklebt oder eine entsprechende Beschichtung
aufgebracht werden. Ein mögliches Verrutschen der Feuerwaffe in der Hand wird damit
erschwert.
[0034] Da gemäß einer zuvor genannten, bevorzugten Ausgestaltung die Wand des Expansionsraumes
so ausgebildet ist, daß sie einen schlechten Wärmeleiter bildet, ist es ohne weiteres
möglich, diese Wand mit der Hand zu halten, auch wenn sich die Rohre selbst nach einer
längeren Schußserie erheblich erwärmt haben sollten. Allenfalls kann ein Schütze,
der in der leichten Erwärmung der Wand des Expansionsraumes eine Störung sieht, diese
Störung durch eine Beschichtung oder ein aufgeklebtes Material bzw. eine Belederung
der obenerwähnten Art vermeiden.
[0035] Bevorzugt weist die Wand des Expansionsraumes einen Kunststoff auf, besonders bevorzugt
einen Komposit-Werkstoff, weiter bevorzugt Polycarbonat. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung ist der Kunststoff in der Wand des Expansionsraumes mit Fasern, insbesondere
Glas- oder Kohlenstoffasern verstärkt. Bevorzugt weist die Wand des Expansionsraumes
eine aus Fasern gewickelte Matrix auf. Diese Fasermatrix kann auf einen Kern gewickelt
sein, der entweder nach dem Wickeln, dem Imprägnieren der Wicklung mit Kunststoff
und Aushärten des Kunststoffes entnommen werden kann oder etwa aus dünnem Metallblech
gebildet ist und verbleibt. Ein solcher Wickelkörper ist trotz seines geringen Gewichtes
imstande, den hohen Innendrücken, die durch das in den Expansionsraum eingeleitete
Treibgas kurzzeitig auftreten können, ohne Verformung oder Schädigung Stand zu halten.
[0036] Die erfindungsgemäßen Feuerwaffen können auch Werfer, insbesondere für Tränengasgranaten,
Geräte zum Verschießen von Signalmunition und Leinen oder Gewehre zum Verschiessen
von Hartgummigeschossen oder Injektionsspritzen sein. Bei mehreren über- und/oder
nebeneinander angeordneten Rohren müssen nicht alle Rohre die gattungsgemäß geforderten
innenbalistischen Verhältnisse aufweisen. Es ist etwa möglich, bei einer Bockbüchsflinte
oder einem Drilling nur den Schrotlauf bzw. die Schrotläufe erfindungsgemäß weiterzubilden,
wobei etwa der den Schrotlauf oder die Schrotläufe umgebende Expansionsraum von Kugellauf
dichtend durchsetzt ist.
[0037] Besonders bevorzugt betrifft die Erfindung eine Doppellaufflinte, wie sie etwa für
das Trap- oder Skeetschiessen verwendet wird. Derartige Schußwaffen zeichnen sich
durch zwei übereinander- oder nebeneinanderliegende Schrotrohre aus, die in einem
Systemkasten um eine horizontale Querachse schwenkbar gelagert sind. Der Systemkasten
der bevorzugten Waffe weist, wie bei Doppellaufflinten üblich, einen gegenüber der
Schwenkachse der Rohre nach hinten versetzten, sich vertikal und quer zur Längsachse
der Rohre erstreckenden Stoßboden auf.
[0038] Die beiden, mit ihrem stoßbodenseitigen Ende aneinander befestigten Rohre erstrecken
sich parallel zueinander. Bereits am vorderen Ende des Systemkastens weisen sie einen
gegenseitigen Abstand auf.
[0039] Um die gegenseitige Lage der Rohre zu stabilisieren, sind sie, wie dies bei Doppellaufflinten
üblich ist, aneinander befestigt. Erfindungsgemäß ist zum Zweck dieser Befestigung
nach dem Systemkasten und an der Mündung jeweils eine von den Rohren durchsetzte,
jeweils etwa ovale Endwand an den Rohren fest angebracht. Die vordere Endwand ist
hierbei bevorzugt kleiner oder gleich groß als die hintere Endwand, kann bevorzugt
aber auch größer sein.
[0040] Über die Rohre ist eine röhrenförmige Ummantelung aufgeschoben, welche die Wand des
Expansionskörpers bildet und so bemessen ist, daß sie mit der vorderen und hinteren
Endwand in dichtenden Eingriff tritt und stramm gehalten wird oder eng auf den Endwänden
sitzt. Die röhrenförmige Ummantelung umgibt somit die beiden Rohre von der Mündung
bis zum Systemkasten hin mit Abstand und erstreckt sich an der Oberseite der Rohre
oder des oberen Rohres bis zum vorzugsweise zurückgesetzten stoßboden des Systemkastens.
An dessen/deren stoßbodenseitigem. Ende schließt die röhrenförmige Ummantelung eng
anliegend ab. Die röhrenförmige Ummantelung ist somit so ausgebildet, daß sie all
jene vom Systemkasten nicht abgedeckten Teile der beiden Rohre einer Doppelflinte
nach außen hin umschließt. Lediglich die mündungsseitige Querfläche der Rohre ist
bei der erfindungsgemäßen Doppelflinte sichtbar, wenn der Flintenverschluß geschlossen
ist. Der Expansionsraum ist somit durch die vordere und hintere Endwand sowie die
röhrenförmige Ummantelung nach außen hin dichtend abgeschlossen und steht über die
Öffnungen in beiden Rohren mit deren Innenraum in Verbindung.
[0041] Besonders bevorzugt weisen die Endwände jeweils eine Umfangsrille auf, in die ein
Dichtungsring eingelegt ist, wobei die röhrenförmige Ummantelung mit den Dichtungsringen
in dichtendem Eingriff steht.
[0042] Die röhrenförmige Ummantelung ist gemeinsam mit den Rohren schwenkbar und an diesen
befestigt, kann aber nach dem Entriegeln von diesen nach vorne abgezogen werden, um
die Reinigung der Außenseite der Rohre und der Innenseite der röhrenförmigen Ummantelung
zu ermöglichen. An der Oberseite der röhrenförmigen Ummantelung ist mündungsseitig
ein vorzugsweise auswechselbares Flintenkorn angebracht. Die Oberseite der röhrenförmigen
Ummantelung ist zur Bildung einer Laufschiene entsprechend strukturiert. Es ist auch
möglich, eine gesonderte Laufschiene auf dieser Oberseite aufzubügeln. Die röhrenförmige
Ummantelung selbst ist aus Kohlenstoffasern gewickelt, die mit Polycarbonat imprägniert
sind.
[0043] Die so geschaffene Doppellaufflinte hat das gleiche Gewicht wie eine herkömmliche
Doppellaufflinte, wenn man davon ausgeht, daß das Gewicht der röhrenförmigen Ummantelung
etwa mit jenem eines hölzernen Vorderschaftes übereinstimmt. Die Schwerpunktlage der
erfindungsgemäßen Doppellaufflinte ist gegenüber jener einer herkömmlichen Doppellaufflinte
allenfalls unwesentlich verändert. Die Lage der Visierlinie und der Seelenachsen der
Rohre sowie die Grifffläche des Vorderschaftes entspricht genau den entsprechenden
Abmessungen einer herkömmlichen Doppellaufflinte.
[0044] Durch entsprechende Einfärbung der Außenoberfläche der röhrenförmigen Ummantelung
bzw. durch Aufsetzen eines entsprechend geformten Fleckens an der Stelle des Vorderschaftes
kann auch ein Vorderschaft angedeutet werden. Insoweit unterscheidet sich die erfindungsgemäße
Doppellaufflinte auch nur unwesentlich von einer herkömmlichen Doppellaufflinte.
[0045] Der Gegenstand der Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen und der beigefügten,
schematischen Zeichnungen näher erläutert.
[0046] Diese zeigt in:
- Fig. 1
- eine schematische, teilweise geschnittene Längs-Teilansicht durch die zwei Läufe einer
erfindungsgemäßen Bockdoppelflinte;
- Fig. 2
- den Schnitt III-III in Fig. 1;
- Fig. 3a bis 3c
- drei unterschiedliche Ausführungsformen des Schnittes III-III in Fig. 1;
- Fig. 4
- die Gesamtseitenansicht einer erfindungsgemäßen Bockdoppelflinte;
- Fig. 5
- die Frontansicht der Bockdoppelflinte der Fig. 4, in gegenüber dieser vergrößertem
Maßstab;
- Fig. 6
- im Vergleich zu Fig. 5 die Frontansicht einer herkömmlichen Trap- Bockdoppelflinte;
- Fig. 7
- eine schematische, teilweise geschnittene Längs-Teilansicht der Ummantelung; und
- Fig. 8
- eine schematische Ansicht einer Waffe mit abgenommener Ummantelung.
[0047] Die in dieser Anmeldung verwendeten Begriffe wie "vorne", "hinten", "oben", "unten",
verstehen sich auf eine horizontal ausgerichtete, sich in ordnungsgemäßer Schußposition
befindliche Waffe.
[0048] "Vorne" ist die Mündungsseite, "hinten" die Seite des Hinterschaftes; bei der gezeigten
Bockdoppelflinte bildet das die Laufschiene mit Visierung tragende Rohr das "obere"
Rohr, während das dem Abzug nahegelegene Rohr das "untere" Rohr bildet.
[0049] In Fig. 1 ist das Rohrpaar einer Bockdoppelflinte schematisch dargestellt, mit einem
oberen Rohr 1 und einem unteren Rohr 2. Die beiden Rohre sind fest miteinander verbunden,
wie dies in Fig. 1 angedeutet ist.
[0050] Das obere Rohr 1 ist kurz nach dem Abschuß gezeigt, mit einem eine Schrotladung 3
enthaltenden Schrotbecher, der sich in Pfeilrichtung zur Mündung hin bewegt.
[0051] Die beiden Rohre 1 und 2 sind jeweils mit Öffnungen 4 versehen. Die Öffnungen 4 des
oberen Rohres 1 sind den Öffnungen 4 des unteren Rohres 2 zugewandt und stehen mit
diesen in Verbindung.
[0052] Die hinterste der in Längsrichtung der Rohre 1 und 2 aufeinanderfolgenden Öffnungen
4 ist an einer Stelle angeordnet, an welcher der durch Abbrennen der Treibladung erzeugte
Gasdruck soweit abgesunken ist, daß er im wesentlichen keine weitere Beschleunigung
der Schrotladung 3 bewirkt.
[0053] Wie erkennbar, strömt Treibgas hinter der Schrotladung 3, nach Passieren der hintersten
der Öffnungen 4, durch die Öffnung 4 des oberen gerade abgeschossenen Rohres 1, in
das nicht abgeschossene untere Rohr 2. Dort expandiert es. Entsprechend der Anzahl
der hintereinanderliegenden Öffnungen 4 findet aufeinanderfolgend somit im unteren
Rohr 2 eine Folge von Teilexpansionen statt. Hierdurch steigt der Druck im unteren
Rohr allmählich an. Der verbleibende Restdruck im oberen Rohr expandiert zur Umgebung
hin, nachdem die Schrotladung 3 das obere Rohr 1 verlassen hat. Diese letztgenannte
Expansion findet aber zeitlich nach der Expansion des Treibgases durch die Öffnungen
4 statt. Ferner findet eine zeitlich gegenüber der Expansion an der Mündung des Rohres
1 versetzte Expansion an der Mündung des Rohres 2 statt.
[0054] Bei der Expansion liegt an der Mündung sowohl des Rohres 1 als auch des Rohres 2
jeweils ein Druckgefälle zur Umgebung hin vor. Dieses ist niedriger als jenes Druckgefälle,
das bei einem herkömmlichen, durchgehend ohne seitliche Öffnung ausgebildeten Rohr
auftritt. Somit ergibt sich eine beträchtliche Verringerung des Expansionsknalles.
[0055] Wie aus Fig. 1 sowie Fig. 3c ersichtlich, kann zwischen den beiden Rohren 1 und 2
ein Block 5 angeordnet sein. Durch den Block 5 verlaufen im Bereich der Bohrungen
4 mittige Kanäle, die den Bohrungen 4 entsprechen. Der Durchmesser der Kanäle kann
gleich groß oder größer als jener der Bohrungen 4 sein. Der Block 5 dient zusätzlich
der festen Verbindung der beiden Rohre 1, 2.
[0056] Wie in Fig. 3a und 3b gezeigt, ist es aber auch möglich, die Bohrungen 4 außermittig
anzuordnen. Dabei ist zwischen zwei einander gegenüberliegenden Bohrungen bzw. Öffnungen
4 der beiden Rohre jeweils ein eigener Expansionsraum 6 (Fig. 3b) oder für alle Öffnungen
4 jeweils ein gemeinsamer Expansionsraum 6 (Fig. 3a) vorgesehen.
[0057] In Fig. 2 ist ein Blockierschieber 4a zwischen den beiden Rohren 1 und 2 so angeordnet,
daß die Öffnungen 4 mit seiner Hilfe verschlossen werden können.
[0058] Diese Expansionsräume 6 erlauben einen Druckabbau über einen verlängerten Zeitraum
und tragen somit zur Verringerung des Expansionsknalles bei. Im Vergleich zu konventionellen
Systemen ermöglicht dies einen zeitlich verkürzbaren Druckabbau.
[0059] In Fig. 3a bis c ist die Gasströmung durch die Öffnungen 4 jeweils durch Pfeile gekennzeichnet.
[0060] In Fig. 4 ist die Gesamtansicht einer Bockdoppelflinte gezeigt, mit einem oberen
Rohr 1 und einem unteren Rohr 2. Jedes Rohr weist zwei hintereinanderliegende Gruppen
von Öffnungen 4 auf. Die Öffnungen 4 sind in den einander zugewandten Oberflächenabschnitten
der Rohre angeordnet und als Langlöcher ausgebildet, die sich in Längsrichtung des
Rohres erstrecken. Dabei hat die vordere Öffnungsgruppe bevorzugt kleinere Öffnungen
4 als die hintere Öffnungsgruppe.
[0061] Die gezeigte Bockdoppelflinte weist einen Hinterschaft 7 auf, an dessen Vorderseite
ein Systemkasten 8 befestigt ist. An seiner hinteren Seite weist der Systemkasten
8 einen vertikalen, sich quer zu den Rohren 1, 2 erstreckenden Stoßboden 9 auf.
[0062] Die beiden Rohre 1, 2 sind im Systemkasten 8 um eine dort fest angebrachte Schwenkachse
10 schwenkbar gelagert. Eine untere Abdeckung 11 ist gegenüber den Rohren 1, 2 verriegelbar
und begrenzt dessen Schwenkbereich so, daß sie nicht außer Eingriff mit der Schwenkachse
10 geraten. Hinsichtlich der Halterung der Rohre 1 und 2 übt die Abdeckung 11 die
Funktion des Vorderschaftes einer herkömmlichen Flinte aus.
[0063] Die Abdeckung 11 kann in Pfeilrichtung 21 gegen die beiden Rohre 1, 2 angeklappt
werden. Dann rastet sie gegenüber diesen fest und kann dann gemeinsam mit diesen nach
Lösen einer hier nicht gezeigten Verriegelung geschwenkt werden.
[0064] Eine mündungsseitige Endwand 12 und eine an den Systemkasten 8 angrenzende Endwand
13 sind an der Außenseite der Rohre 1, 2 ausgebildet. Sie erstrecken sich umfangsflanschartig
radial zu den beiden Rohren 1, 2, sind von diesen dichtend durchsetzt und jeweils
fest an diesen Rohren 1, 2 angebracht. Projiziert man die Kontur der vorderen Endwand
12 in Richtung der beiden Rohre 1, 2 auf die hintere Endwand 13, so wird die Kontur
der hinteren Endwand 15 nicht überschnitten und bevorzugt auch nicht berührt. Die
vordere Endwand 12 ist also kleiner als die hintere Endwand 13.
[0065] Eine Umfangsnut in jeder Endwand 12, 13 nimmt jeweils einen Dichtungsring 14 auf,
der die Außenkontur der Umfangsnut überragt.
[0066] Weiterhin ist eine Zwischenwand 15 zwischen den beiden Gruppen von Öffnungen 4 auf
der Umfangsfläche der Rohre 1, 2 angebracht.
[0067] Schließlich ist eine röhrenförmige Ummantelung 16 auf die beiden Rohre 1, 2 von vorne,
d.h. in Richtung des Pfeiles 19 aufgeschoben. In aufgeschobenem Zustand liegt diese
Ummantelung 16 mit ihrer Innenoberfläche dichtend gegen die beiden Dichtungsringe
14 an oder drückt diese bevorzugt so weit zusammen, daß sie auch gegen die Umfangsfläche
der beiden Endwände 12, 13 anliegt. Ferner kann die Innenoberfläche der röhrenförmigen
Ummantelung 16 gegen die Trennwand 15 anliegen.
[0068] Die Ummantelung 16 weist an ihrer Unterseite vor dem Systemkasten 8 eine Wölbung
17 auf. Diese hat die Form eines üblichen Vorderschaftes und ist an ihrer Außenoberfläche
mit einer Fischhaut 18 versehen.
[0069] Die auf die Rohre 1, 2 aufgeschobene Ummantelung 16 wird durch Einrasten einer Haltevorrichtung
gegenüber den Rohren 1, 2 fest verriegelt.
[0070] Die Ummantelung 16 ist nach hinten bis zum Stoßboden 9 so verlängert, daß sie einen
mit dem Systemkasten 8 und der Abdeckung 11 (in ihrem geschlossenen Zustand) bündigen
Abschluß bildet.
[0071] Die Oberseite der Ummantelung 16 ist als Laufschiene 20 ausgebildet.
[0072] Die Ummantelung 16 ist aus Kohlestoffasern gewickelt, bevorzugt auf eine dünne Stahlblechseele;
die Kohlenstoffasern sind mit Polycarbonat getränkt. Die Außenoberfläche der Ummantelung
16 ist matt oder glänzend schwarz, wobei der den Handgriff bildende Bereich 17 farblich
abgesetzt sein kann. Eine derartige Ummantelung ist in Fig. 7 dargestellt. Fig. 8
zeigt eine Waffe mit abgenommener Ummantelung 16. Dabei sind Führungen 21 am Außenumfang
der Rohre 1 und 2 angeordnet. Eine Arretierung der Ummantelung 16 erfolgt mit Hilfe
einer im unteren Bereich einer der Führungen 21 angeordneten Arretierung 22. Die Arretierung
22 ist vorzugsweise federbelastet.
[0073] Fig. 5 zeigt eine Frontansicht der in Fig. 4 gezeigten Bockdoppelflinte. Danach ist
die Ummantelung 16 so geformt, daß sie von der vorderen Endwand 12 ausgehend unter
Bildung des einem Vorderschaft entsprechenden gewölbten Abschnitts 17 bis in den (von
vorne her nicht erkennbaren) Systemkasten 8 übergeht.
[0074] Fig. 6 zeigt die Frontansicht einer herkömmlichen Bockdoppelflinte. Auf dem oberen
Rohr 1' ist eine ventilierte Laufschiene 20' in verhältnismäßig großem Abstand aufgesetzt.
Der große Abstand dient dazu, Luftschlieren zu vermeiden. Luftschlieren stören ein
Visieren und entstehen bekanntlich durch Erwärmung des Rohres 1'.
[0075] An der Unterseite des Rohres 2' ist ein Vorderschaft 17'angebracht, der gegen den
Systemkasten 8 anstößt.
[0076] Wie ein Vergleich der Fig. 5 und 6 ergibt, stimmen die einander gegenüberstehenden
Bockdoppelflinten in ihren wesentlichen Abmessungen (Lage und Größe des Vorderschaftes
17, Lage der Achsen der Rohre 1, 2 und Lage der Laufschiene 20) praktisch überein.
1. Schrotflinte, insbesondere Doppellaufflinte zum Trap- oder Skeet-Schießen,
- mit einem Systemkasten (8), in den wenigstens ein Rohr (1,2) abkippbar eingelegt
ist, wobei das Rohr (1,2) unterteilt ist in einen Beschleunigungsabschnitt, in dem
das Geschoß (3) im wesentlichen seine Endgeschwindigkeit erreicht, und einen Führungsabschnitt,
in dem die Richtungsstabilisierung des Geschosses erfolgt;
- mit Öffnungen (4) im Führungsabschnitt des Rohres (1,2) zur Ableitung von Treibgas,
- mit einem Expansionsraum (6), der an der Mündung und unmittelbar vor dem Systemkasten
(8) je eine fest an dem Rohr (1,2) angebrachte Endwand (12, 13) aufweist, wobei die
Wand des Expansionsraumes (6) als von vorne auf das Rohr (1,2) aufgeschobene, röhrenförmige
Ummantelung ausgebildet ist und mit den Endwänden (12, 13) in dichtendem Eingriff
steht.
2. Schrotflinte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (4) in Rohrlängsrichtung
länglich ausgebildet sind.
3. Schrotflinte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Öffnung
größenveränderbar, d.h. einstellbar in Abhängigkeit von der Munition ist.
4. Schrotflinte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen
(4) in Umfangsrichtung des Rohres (1, 2) und/oder in dessen Längsrichtung hintereinanderliegen
und im letzgenannten Fall bevorzugt in Richtung zur Mündung kleiner werdenden Querschnitt
haben.
5. Schrotflinte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit wenigstens zwei benachbarten Rohren
(1, 2), dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rohre (1, 2) jeweils wenigstens eine
Rohrwandungsöffnung (4) aufweisen und diese Öffnungen (4) miteinander verbunden sind.
6. Schrotflinte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (4) über ein
in Abhängigkeit von der Rohrnutzung betätigbares Ventil miteinander verbunden sind.
7. Schrotflinte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Expansionsraum
(6) Mittel zum Druckabbau und/oder zum Verlängern des Ausströmens von Druckgas vorgesehen
sind.
8. Schrotflinte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Expansionsraum (6) durch
mindestens eine bevorzugt umströmbare Trennwand (15) in mindestens zwei Kammern unterteilt
ist.
9. Schrotflinte nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Öffnungen
(4) vorgesehen sind, die in unterschiedliche Kammern münden.
10. Schrotflinte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der wenigstens
eine Expansionsraum (6) zwischen den miteinander in Verbindung stehenden Öffnungen
(4) zweier Rohre (1, 2) angeordnet ist.
11. Schrotflinte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine Öffnung (4) mit einer Einrichtung zum Mindern der Rückströmung von Druckgas und/oder
einer Einrichtung zur Einstellung des Strömungsquerschnitts und/oder einer Einrichtung
zur Gasumlenkung versehen ist.
12. Schrotflinte nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Expansionsraum
(6) eine Außenwand (16) aufweist, die Wärme wesentlich schlechter leitet als eine
Stahlwand.
13. Schrotflinte nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Expansionsraum
(6) die Oberseite des/der Rohre(s) (1, 2) umgibt und in seine eigene Oberseite eine
eine Laufschiene aufweisende Visiereinrichtung integriert ist.
14. Schrotflinte nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Unterseite des Expansionsraums (6) in einen Vorderschaft hinein erstreckt und bevorzugt
diesen durch eine Ausformung (17) ersetzt.
15. Schrotflinte nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite
des Expansionsraumes (6) an ihrer Außenseite eine Einrichtung zum sicheren Ergreifen
aufweist, bevorzugt eine Rillung oder eine Riffelung.
16. Schrotflinte nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand
(16) des Expansionsraumes (6) einen Kunststoff aufweist, bevorzugt einen Composit-Werkstoff.
17. Schrotflinte nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff in der Wand
des Expansionsraumes (6) mit Fasern, bevorzugt Glas- oder Kohlenstoffasern, verstärkt
ist.
18. Schrotflinte nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (16) des Expansionsraumes
(6) eine aus Fasern gewickelte Matrix aufweist.
19. Schrotflinte nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ummantelung (16) sich an der Oberseite der Rohre (1, 2) oder des oberen Rohres (1)
bis zum vorzugsweise zurückgesetzten Stoßboden (9) des Systemkastens (8) erstreckt
und dort eng an den Rohren (1, 2) anliegt.
20. Schrotflinte nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Endwände
(12, 13) jeweils eine Umfangsrille aufweisen, in die ein Dichtungsring (14) eingelegt
ist, und die Ummantelung (16) mit den Dichtungsringen (14) in dichtendem Eingriff
steht.
1. Shotgun, in particular double-barrelled shotgun for trap or skeet shooting, comprising
- a breech casing (8) in which at least one barrel (1, 2) is tiltably inserted, the
barrel (1, 2) being divided into an acceleration portion in which the bullet (3) essentially
reaches its final velocity and a guide portion in which the direction of the bullet
is stabilised;
- apertures (4) in the guide portion of the barrel (1, 2) for the discharge of propellant,
and
- an expansion chamber (6) having respective end walls (12, 13) fixedly attached to
the barrel (1, 2) at the muzzle and directly in front of the breech casing (8), the
wall of the expansion chamber (6) being designed as a tubular jacket slipped on to
the barrel (1, 2) from the front and engaging in a sealing manner with the end walls
(12, 13).
2. Shotgun according to claim 1, characterised in that the apertures (4) are elongated
in the longitudinal direction of the barrel.
3. Shotgun according to claim 1 or claim 2, characterised in that at least one aperture
is variable in size, i.e. can be adjusted in accordance with the ammunition.
4. Shotgun according to one of claims 1 to 3, characterised in that the apertures (4)
are situated one behind the other in the circumferential direction of the barrel (1,
2) and/or in the longitudinal direction thereof and in the latter case preferably
have a cross section decreasing in the direction of the muzzle.
5. Shotgun according to one of claims 1 to 4, comprising at least two adjacent barrels
(1, 2), characterised in that the two barrels (1, 2) each have at least one barrel
wall aperture (4) and these apertures (4) are in communication with one another.
6. Shotgun according to claim 5, characterised in that the apertures (4) are in communication
with one another via a valve which can be actuated in accordance with the use of the
barrel.
7. Shotgun according to one of claims 1 to 6, characterised in that pressure-reducing
means and/or means for prolonging the discharge of compressed gas are provided in
the expansion chamber (6).
8. Shotgun according to claim 7, characterised in that the expansion chamber (6) is divided
into at least two chambers by means of at least one partition wall (15) around which
gas can preferably flow.
9. Shotgun according to claim 8, characterised in that at least two apertures (4) which
open into different chambers are provided.
10. Shotgun according to one of claims 1 to 9, characterised in that the at least one
expansion chamber (6) is arranged between the apertures (4) of two barrels (1, 2)
in communication with one another.
11. Shotgun according to one of claims 1 to 10, characterised in that at least one aperture
(4) is provided with a means for reducing the backflow of compressed gas and/or a
means for adjusting the flow cross section and/or a gas-deflecting means.
12. Shotgun according to one of claims 1 to 11, characterised in that the expansion chamber
(6) has an outer wall (16) which is a considerably poorer conductor of heat than a
steel wall.
13. Shotgun according to one of claims 1 to 12, characterised in that the expansion chamber
(6) surrounds the top surface of the barrel(s) (1, 2) and a sighting means having
a rib is integrated into its own top surface.
14. Shotgun according to one of claims 1 to 13, characterised in that the underside of
the expansion chamber (6) extends into a fore-end and preferably replaces the latter
by means of a recess (17).
15. Shotgun according to one of claims 1 to 14, characterised in that the underside of
the expansion chamber (6) is provided on its outer face with a means for secure gripping,
preferably grooving or serration.
16. Shotgun according to one of claims 1 to 15, characterised in that the wall (16) of
the expansion chamber (6) has a plastic, preferably a composite material.
17. Shotgun according to claim 16, characterised in that the plastic in the wall of the
expansion chamber (6) is reinforced with fibres, preferably glass or carbon fibres.
18. Shotgun according to claim 17, characterised in that the wall (16) of the expansion
chamber (6) has a matrix wound from fibres.
19. Shotgun according to one of the preceding claims, characterised in that the jacket
(16) extends along the top surface of the barrels (1, 2) or the upper barrel (1) preferably
as far as the recessed breech face (9) of the breech casing (8) where it bears closely
against the barrels (1, 2).
20. Shotgun according to one of claims 1 to 19, characterised in that the end walls (12,
13) each have a circumferential groove into which a sealing ring (14) is inserted
and the jacket (16) engages in a sealing manner with the sealing rings (14).
1. Fusil de chasse, notamment fusil à double canon pour le tir cn ball-trap ou skeet,
comprenant :
- un châssis de montage (8) dans lequel au moins un tube (1, 2) est placé de façon
à pouvoir basculer vers le bas, le tube (1, 2) étant divisé en une section d'accélération,
dans laquelle le projectile (3) atteint essentiellement sa vitesse finale, et une
section de guidage dans laquelle la stabilisation de direction du projectile a lieu.
- des orifices (4) pratiqués dans la section de guidage du tube (1, 2) pour l'évacuation
de gaz propulseurs,
- une cavité de détente (6) qui, respectivement à l'endroit de la bouche et directement
en avant du châssis de montage (8), comporte une paroi d'extrémité (12, 13) respective
qui est montée fixe sur lc tube (1, 2), tandis que la paroi de la cavité de détente
(6) est réalisée sous forme d'une enveloppe tubulaire emboîtée de l'avant par-dessus
le tube (1, 2) et coopère d'une manière étanche avec les parois d'extrémité (12, 13).
2. Fusil de chasse selon la revendication 1, caractérisé en ce que les orifices (4) sont
réalisés avec une forme allongée suivant la direction longitudinale du tube.
3. Fusil de chasse selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'au moins un orifice
a des dimensions variables, c'est-à-dire est réglable en fonction de la munition.
4. Fusil de chasse selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que les orifices
(4) sont disposés les uns derrière les autres suivant la direction périphérique du
tube (1, 2) et/ou suivant la direction longitudinale de ce tube et ont de préférence,
dans le dernier cas, une section transversale qui devient de plus en plus petite en
direction de la bouche.
5. Fusil de chasse selon l'une des revendications 1 à 4, comprenant au moins deux tubes
voisins (1, 2), caractérisé en ce que les deux tubes (1, 2) comportent chacun au moins
un orifice de paroi de tube (4) et en ce que ces orifices (4) sont reliés l'un à l'autre.
6. Fusil de chasse selon la revendication 5, caractérisé en ce que les orifices (4) sont
reliés l'un à l'autre par l'intermédiaire d'une valve agencée de façon à pouvoir être
actionnée en fonction de l'utilisation du tube.
7. Fusil de chasse selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que, dans
la cavité de détente (6), il est prévu des moyens pour la diminution de pression et/ou
pour l'allongement de l'écoulement de sortie de gaz sous pression.
8. Fusil de chasse selon la revendication 7, caractérisé en ce que la cavité de détente
(6) est divisée en au moins deux chambres au moyen d'au moins une cloison séparatrice
(15) de préférence agencée de façon qu'un écoulement puisse la contourner.
9. Fusil de chasse selon la revendication 8, caractérisé en ce qu'il est prévu, au moins
deux orifices (4) qui débouchent dans des chambres différentes.
10. Fusil de chasse selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que la ou
les cavités de détente (6) sont disposées entre les orifices (4), communiquant entre
eux, de deux tubes (1, 2).
11. Fusil de chasse selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce qu'il est
prévu au moins un orifice (4) comportant un moyen pour réduire le reflux de gaz sous
pression et/ou un moyen pour régler la section transversale d'écoulement et/ou un
moyen pour la déviation de gaz.
12. Fusil de chasse selon l'une des revendications 1 à 11, caractérisé en ce que la cavité
de détente (6) comporte une paroi extérieure (16) qui conduit la chaleur d'une manière
essentiellement plus mauvaise qu'une paroi en acier.
13. Fusil de chasse selon l'une des revendications 1 à 12, caractérisé en ce que la cavité
de détente (6) entoure lae côté supérieur du ou des tubes (12) et en ce qu'il est
prévu, intégré dans sa propre face supérieure, un dispositif de visée comportant une
glissière.
14. Fusil de chasse selon l'une des revendications 1 à 13, caractérisé en ce que le côté
inférieur de la cavité de détente (6) s'étend en un fût avant et remplace de préférence
ce dernier au moyen d'une partie réalisée au formage (17).
15. Fusil de chasse selon l'une des revendications 1 à 14, caractérisé en ce que le côté
inférieur de la cavité de détente (6) comporte, sur sa face extérieure, un moyen permettant
de le saisir d'une manière sûre, de préférence un nervurage ou un moletage.
16. Fusil de chasse selon l'une des revendications 1 à 15, caractérisé en ce que la paroi
(16) de la cavité de détente (6) comprend une matière plastique, de préférence une
matière composite.
17. Fusil de chasse selon la revendication 16, caractérisé en ce que la matière plastique
contenue dans la paroi de la cavité de détente (6) est renforcée de fibres, de préférence
de fibres de verre ou de carbone.
18. Fusil de chasse selon la revendication 17, caractérisé en ce que la paroi (16) de
la cavité de détente (6) comprend unc matrice réalisée par enroulement de fibres.
19. Fusil de chasse selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que
l'enveloppe (16) s'étend, sur le côté supérieur des tubes (1, 2) ou du tube supérieur
(1), jusqu'à la base de percussion (9) du châssis de montage (8), qui est de préférence
en position de renfoncement, et en ce qu'à cet endroit, elle prend appui étroitement sur les tubes (1, 2).
20. Fusil de chasse selon l'une des revendications 1 à 19, caractérisé en ce que les parois
d'extrémité (12, 13) comportent chacune une gorge périphérique dans laquelle une bague
d'étanchéité (14) est posée et en ce que l'enveloppe (16) coopère d'une manière étanche
avec les bagues d'étanchéité (14).