TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Wandgestelle bzw. Wandregale
und betrifft insbesondere eine Konsole zur Wandbefestigung von Tablaren mit unterschiedlicher
Dicke, wobei üblicherweise mindestens zwei gleichartige Konsolen zur Halterung eines
Tablars verwendet werden.
STAND DER TECHNIK
[0002] Konsolen der vorgenannten Art sind in mannigfaltiger Ausführung bekannt, wobei es
sich bei den einfachsten um schlichte, an der Wand befestigbare Winkel handelt, auf
deren vorspringenden Schenkel die Tablare einfach aufgelegt oder an diesen z.B. durch
Anschrauben befestigt werden können. Mit solchen Konsolen aufgebaute Wandregale lassen
jedoch insbesondere hinsichtlich ihres optischen Erscheinungsbildes sehr zu wünschen
übrig und kommen deshalb vor allem in Bereichen zum Einsatz, wo es auf ein ansprechendes
Erscheinungsbild nicht vorrangig ankommt.
[0003] Für den Einsatz im Wohnbereich sind andererseits bereits optisch recht ansprechend
gestaltete Konsolen (in Schmalbauform als auch in Form von Längsprofilen) bekannt
geworden, welche sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie im Vergleich zur Tablartiefe
nur relativ wenig, teilweise sogar weniger als 10%, von der Wand aus vorspringen und
insofern dem Tablar einen leichten, an der Wand quasi schwebenden Eindruck vermitteln.
Eine Befestigung des Tablars an der Konsole nach oben ist hierbei zwingend, ansonsten
es wegen des weiten Überstandes nach vorn herunterfallen würde. Um die bei Belastung
des Tablars auftretenden, nach oben gerichteten erheblichen Kräfte bzw. Drehmomente
zu beherrschen genügt dazu eine einfache Verschraubung in der Regel nicht, vor allem
wenn es sich um Holztablare handelt. Die bekannten Konsolen sind deshalb auch so ausgebildet,
dass sie die Tablare von hinten umgreifen und insofern nicht nur unter dem Tablar
sondern auch über diesem nach vorn vorspringende Teile mit Halte- und Klemmfunktion
aufweisen.
[0004] Eine Konsole dieser Art, die etwa gleich hoch wie breit und zudem für variable Tablardicken
geeignet ist, besteht im wesentlichen aus zwei Alu-Druckguss-Teilen zwischen welchen
das Tablar eingeklemmt wird: einem oberen, u-förmigen Teil, welches mit seinem einen
Schenkel das Tablar von oben umgreift und welches an der Wand festgeschraubt wird
und einem unteren, gegenüber dem oberen beweglichen Teil mit einer Auflagefläche für
das Tablar. Das untere Teil lässt sich, zur Erzielung der Klemmwirkung für das Tablar,
gegen das obere Teil mittels zweier Schrauben verschrauben, welche in Gewindebohrungen
im unteren Schenkel des oberen Teils eingeschraubt sind und ferner jeweils zwei fluchtend
angeordnete Bohrlöcher im unteren Teil durchsetzen. Obwohl die bekannte Konsole an
sich einfach aufgebaut und auch zu handhaben ist, kann als gewisser Nachteil angesehen
werden, dass bei ihr das untere Teil, welches die Auflagefläche für das Tablar aufweist,
in der Höhe variabel ist, während bei der Montage von Wandgestellen ansonsten üblicherweise
die Tablar-Auflagefläche die feste Bezugshöhe bildet. Zum andern muss bei der bekannten
Konsole die Verschraubung von unten her erfolgen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine optisch ansprechende, im Vergleich
zur Tablartiefe nur wenig vorspringende Konsole der vorbeschriebenen Art anzugeben,
welche für unterschiedliche Tablardicken geeignet, sich leicht herstellen und montieren
lässt und über eine ausreichende Stabilität verfügt. Die Konsole soll auch für Tablare
aus unterschiedlichen Materialien, darunter insbesondere Kunststoff, Stein oder Glas
verwendbar sein.
[0006] Eine solche Konsole ist im Patentanspruch 1 abgegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0007] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Konsole wird nachfolgend im Zusammenhang
mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- ein Trag- und Klemmteil im Längsschnitt entlang Linie II-II in Fig. 2;
- Fig. 2
- die Frontansicht des Trag- und Klemmteils von Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch das Trag-und Klemmteil von Fig. 1 entlang Line III-III in
Fig. 1;
- Fig. 4
- die Ansicht einer Klemmschraube;
- Fig. 5
- im Schnitt einen Klemmfuss für die Klemmschraube von Fig. 4
- Fig. 6
- ein Abdeckteil im Längsschnitt entlang Line VI-VI in Fig. 7;
- Fig. 7
- die Rückansicht des Abdeckteils von Fig. 6;
- Fig. 8
- die Bodenseite des Abdeckteils von Fig. 6; und
- Fig. 9
- in geschnittener Darstellung die erfindungsgemässe Konsole in zusammengesetzer Form
mit eingeklemmtem Tablar
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0008] Das in Fig. 1 dargestellte Trag- und Klemmteil 1 weist eine horizontale Auflagefläche
2 für das (nicht dargestellte) Tablar, einen Tablar-Eingriffsbereich 3 und einen Befestigungskopf
4 auf. Unterhalb der Auflagefläche 2 ist das Trag- und Klemmteil 1 als nach hinten
offener Hohlkörper ausgebildet, welcher in Seitenansicht, wie aus der Schnittdarstellung
von Fig. 1 erkennbar, eine etwa dreieckige Form aufweist. Wie aus Fig. 2 ersichtlich,
verjüngt sich der Hohlkörper zusätzlich nach unten bezüglich seiner Breite, so dass
eine (abgerundete) Spitze 5 entsteht. Das horizontale Querschnittsprofil der Auflagefläche
2 ist aus Fig. 3 ersichtlich.
[0009] Im Tablar-Eingriffsbereich 3 sind übereinander zwei Bohrungen 15 für Wandbefestigungsschrauben
vorgesehen. Im Befestigungskopf 4 ist ein senkrechtes Loch 6 als vertikale Führung
für eine Tablar-Klemmschraube 7 belassen, die in Fig. 4 dargestellt ist. Desweiteren
weist der Befestigungskopf 4 eine Aussparung 8 auf, in welche eine zur Klemmschraube
7 passende Mutter (nicht dargestellt) drehfest eingelegt werden kann. Dadurch braucht
im Befestigungskopf 4 für die Klemmschraube 7 kein Gewinde eingeschnitten zu werden.
[0010] Die Klemmschraube 7 weist keinen verbreiterten Kopf auf, so dass sie vollständig
in das Loch 6 eingedreht werden kann. An an ihrem Fussende ist dagegen der in Fig.
5 dargestellte verbreiterte Klemmfuss 9 befestigbar Am Befestigungskopf sind schliesslich
noch zwei Führungsnocken 10 angeformt, auf deren Bedeutung noch eingegangen wird.
[0011] Vervollständigt wird die erfindungsgemässe Konsole durch ein Abdeckteil 11, das die
Figuren 6 - 8 zeigen. Das Abdeckteil 11 ist wie der untere Abschnitt des Trag- und
Klemmteils 1 als hinten offener Hohlkörper ausgebildet und weist zudem die gleiche
äussere Form wie dieser auf. In seinem Boden ist eine Aussparung 13 vorgesehen, vermittels
welcher das Abdeckteil 11 nach Art eines Schuhs auf den verbreiterten Klemmfuss 9
von Fig. 5 aufsteckbar ist. Im Innern des Abdeckteils 11 ist schliesslich noch eine
schmale Rippe 14 angeformt, welche mit den bereits erwähnten Nocken 10 am Bestigungskopf
4 des Trag- und Klemmteils 1 zusammenwirkt.
[0012] Die Montage eines Wandgestells unter Verwendung der vorstehend beschriebenen Konsole
ist denkbar einfach: Die Klemmschraube 7 ist mittels einer in die Aussparung 8 eingelegten
Mutter bereits vormontiert und bereits auch schon mit ihrem Klemmfuss 9 versehen.
Das Trag- und Klemmteil 1 kann deshalb sofort unter Verwendung von einer oder auch
zwei Befestigungsschrauben an der Wand festgeschraubt werden. Sobald ein weiteres,
gleichartiges Trag- und Klemmteil mit Abstand in gleicher Höhe montiert ist, kann
das Tablar in den Tablar-Eingriffsbereich 3 eingesteckt und darin durch Anziehen der
Klemmschraube 7 fixiert werden. Offensichtlich können Tablare mit unterschiedlicher
Dicke verwendet werden. Zum Schluss muss lediglich noch das Abdeckteil 11 mit seinem
als Schuh ausgebildeten Bodenteil 12 auf den Klemmfuss 9 der Klemmschraube 7 aufgesteckt
werden zwecks Abrundung des optischen Eindrucks. Durch die Fixierung des Abdeckteils
11 am Klemmfuss 9 der Klemmschraube 7 ist seine vertikale Höhe durch die Stellung
der Klemmschraube 7 bestimmt. Dadurch schliesst das Abdeckteil 11 trotz unterschiedlicher
Tablardicken stets passend mit der Tablar-Oberseite ab. Am Befestigungskopf 4 stützt
sich das Abdeckteil 11 lediglich ab, wozu die erwähnte Rippe 14 dient, die gleitend
zwischen die ebenfalls erwähnten Führungsnocken 10 eingreift. Die erfindungsgemässe
Konsole, fertig montiert und mit einem eingeklemmtem Tablar 16 zeigt Fig. 9.
[0013] Im zusammengesetzten Zustand weist die erfindungsgemässe Konsole, wenn man vom Tablar-Eingriffsbereich
3 absieht, in etwa die Form eines (schlanken) Bootskörpers auf.
[0014] Sowohl das Trag- und Klemmteil 1 als auch das Abdeckteil 11 sind vorzugsweise Spritzgussteile
vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial wie insbesondere Polyamid.
[0015] Das Trag- und Klemmteil 1 sowie das Abdeckteil 11 springen vorzugsweise nur etwa
um die doppelte maximale Höhe H des Tablar-Eingriffsbereichs 3 von der Wand aus vor.
[0016] Die durch das Trag- und Klemmteil 1 sowie durch das Abdeckteil 11 zusammen bestimmte
Gesamthöhe der Konsole ist etwa gleich der acht-fachen maximalen Höhe des Tablar-Eingriffsbereichs
3 gewählt.
[0017] Die maximale Breite von Trag- und Klemmteil 1 sowie Abdeckteil 11 entspricht etwa
der maximalen Höhe H des Tablar-Eingriffsbereichs 3.
1. Konsole zur Wandbefestigung von Tablaren mit unterschiedlicher Dicke mit einem das
Tablar hinten umgreifenden Trag- und Klemmteil (1) sowie einem Abdeckteil (11) ohne
Trag- oder Klemmfunktion, wobei das Trag- und Klemmteil (1) unterhalb des Tablar-Eingriffsbereichs
(3) eine gegenüber dessen Höhe (H) um weniger als das Doppelte vorspringende Auflagefläche
(2) für das Tablar und oberhalb des Tablar-Eingriffsbereichs (3) einen vorspringenden
Befestigungskopf (4) mit einer darin vertikal verstellbaren Klemmschraube (7) für
das Tablar aufweist und wobei das Abdeckteil (11) auf den Befestigungskopf (4) des
Trag- und Klemmteils (1) sowie auf die Klemmschraube (7) aufsteckbar und im aufgesteckten
Zustand bezüglich seiner vertikalen Position durch die Stellung der Klemmschraube
(7) festgelegt ist.
2. Konsole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmschraube (7) mit einem
verbreiterten Klemmfuss (9) versehen und das untere Ende des Abdeckteils (11) als
dazu passender Steckschuh (12,13) ausgebildet ist.
3. Konsole nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewinde
für die Klemmschraube (7) durch eine, in einer entsprechenden Aussparung (8) im Befestigungskopf
(4) drehfest eingelegte Mutter gebildet wird.
4. Konsole nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl das
Trag- und Klemmteil (1) als auch das Abdeckteil (11) als Hohlkörper ausgebildete Spritzgussteile
vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial wie insbesondere Polyamid sind.
5. Konsole nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Trag- und Klemmteil
(1) sowie Abdeckteil (11), vom Tablar-Eingriffsbereich einmal abgesehen, zusammengesteckt
in etwa die Form eines Bootskörpers aufweisen.
6. Konsole nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Abdeckteil
(11) eine vertikale Führungsrippe (14) und am Befestigungskopf (4) des Trag- und Klemmteils
(1) mit dieser zusammenwirkende Führungsnocken (10) vorgesehen sind.
7. Konsole nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ihre maximale
vertikale Höhe etwa der acht-fachen maximalen Höhe (H) des Tablar-Eingriffsbereichs
(3) entspricht.
8. Konsole nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die maximale
Breite von Trag- und Klemmteile (1) sowie Abdeckteil (11) etwa der maximalen Höhe
(H) des Tablar-Eingriffsbereichs (3) entspricht.
9. Konsole nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der im montierten
Zustand unterhalb des Tablars sichtbare Abschnitt des Trag- und Klemmteils (1) formgleich
mit dem Abdeckteil (11) ausgebildet ist.
10. Konsole nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Tablar-Eingriffsbereich
(3) mindestens ein Befestigungsloch (15) vorgesehen ist.