[0001] Diese Erfindung bezieht sich auf eine automatische Spulmaschine gemäss Oberbegriff
der Patentansprüche 1,3,9,17,28 und 35 und ein Verfahren zur Übergabe des Fadens von
einer vollen Spule an eine leere Hülse gemäss Oberbegriff des Patentanspruches 21.
[0002] Die vorliegende Erfindung ist für verschiedene Spulautomaten brauchbar, wozu unter
anderem die sogenannte "Revolverbauart" gehört, die in den US-Patenten Nr. 5,318,232
und 5,016,829 beschrieben und veranschaulicht wird. Bei diesen Maschinen wird die
volle Spule durch die Revolverdrehung in Abzugstellung versetzt, während eine leere
Spulenhülse durch die gleiche Revolverdrehung in die Aufwickelstellung gebracht wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft die "Geometrie" des Fadenweges in der Maschine,
und zwar besonders während der Übergabe des Fadens. Obgleich die Ausdrücke "Spulenhülse"
und "voller Wickelkörper" bzw. "volle Spule" zur Vereinfachung dieser Beschreibung
hier häufig in der Einzahl verwendet werden, wird darauf aufmerksam gemacht, dass
die beschriebenen Vorgänge ebenso für eine Mehrzahl gleichzeitig eingesetzter Hülsen/Wickelkörper
gelten.
In den Figuren 1 bis 3 werden Teile der in der US-Patent Nr. 5,318,232 beschriebenen
Maschine dargestellt. Wie aus der folgenden Beschreibung noch genauer hervorgeht,
wird ein auf dieser Maschine aufgewickelter Faden während der Fadenübergabe, wenn
der Faden von einem vollen Wickelkörper auf eine leere Spulenhülse übergeben wird,
durch Ablenkführungen in einen steilen Kontaktwinkel versetzt. Dieser Vorgang spielt
sich auch auf der im US-Patent Nr. 5,016,829 beschriebenen Maschine ab. Dem Faden
bzw. Kunststoffmaterial, aus dem dieser Faden besteht, wird durch Kontakt mit den
Ablenkführungen ein gewisser mechanischer und durch Wärmeeinfluss verursachter Schaden
zugefügt. Der dem Faden zugefügte Schaden hängt vom gesamten Kontaktwinkel mit den
Ablenkführungen ab, zu denen sowohl Fadenumlenkelemente, mit denen der Faden in der
gewünschten Stellung gehalten wird, als auch Fadenumlenkelemente gehören, die den
Faden aus der Bahn ablenken, die der Faden sonst automatisch eingeschlagen hätte.
Der gesamte Kontaktwinkel und damit auch der Schaden wird durch den Oberflächenradius
dieser Ablenkführungen beeinflusst. Der dem Faden zugefügte Schaden hängt weiterhin
von der Geschwindigkeit und Einlaufspannung des Fadens ab. Obgleich jedem Faden durch
den abreibenden Kontakt mit einer Ablenkführung ein gewisser Schaden zugefügt wird,
ist dieser bei manchen empfindlichen Fäden, wie z.B. Feintiterfilamente, nicht akzeptabel.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Spulautomaten mit einem
zumindest im Vergleich mit anderen bekannten, wie dem oben beschriebenen Maschinenarten,
während der Fadenübergabe reduzierten, gesamten Kontaktwinkel zwischen Faden und Ablenkführungen.
Aufgabe der Erfindung ist weiter ein Verfahren zur Übergabe des Fadens von einer vollen
Spule an eine leere Hülse, mit dem ein möglichst kleiner Kontaktwinkel erreicht werden
kann.
Gelöst wird die Aufgabe durch eine automatische Spulmaschine gemäss den Merkmalen
der Patentansprüche 1,3,9,17,28 und 35 sowie durch ein Verfahren gemäss Patentanspruch
21. Die auf den Faden während der Fadenübergabe einwirkenden Ablenkführungen müssen
mit dem Faden, allgemein gesprochen, mindestens drei "Längen" oder "Abschnitte" bilden:
eine erste Fadenlänge (-abschnitt), die bezüglich der Längsachse der leeren Spulenhülse
in einem vorbestimmen Winkel angeordnet ist, um das Auffangen des Fadens durch jene
Hülse (oder ein damit verbundenes Element) zu erleichtern;
eine zweite oder mittlere Fadenlänge (-abschnitt), die sich von der obenerwähnten
ersten bis zu der unten beschriebenen dritten Länge erstreckt; und
eine dritte Fadenlänge (-abschnitt), die sich von der letzten Ablenkführung (in
Richtung der Fadenbewegung) bis zur Oberfläche des Wickelkörpers erstreckt.
Die zur Bildung der ersten Fadenlänge erforderlichen Führungen hängen von der Konstruktion
des Fadenfangsystems ab. Ein mögliches Verfahren und eine nach dem Verfahren arbeitende
Spulmaschine wird anhand der Figuren 4 bis 12 beschrieben. Die vorliegende Erfindung
befasst sich auch mit der Beeinflussung der zweiten und dritten Fadenlängen, sowie
mit der/den Ablenkführung/en, durch welche jene Fadenlängen gebildet werden.
Um den gesamten Kontaktwinkel zwischen einem Faden und den Ablenkführungen im Vergleich
mit anderen bekannten Maschinen reduzieren zu können, sollte sich die zweite oder
mittlere Fadenlänge im Übergabezeitpunkt vorzugsweise schräg von einer der leeren
Hülse nahen Position zu einer der Oberfläche eines vollen Wickelkörpers nahen Position
erstrecken. In diesem Zusammenhang bezieht sich der Ausdruck "voller Wickelkörper"
auf einen Wickelkörper mit dem grössten Durchmesser, der auf der fraglichen Maschine
erzeugt werden soll. Der Kontaktwinkel zwischen Faden und Ablenkführungen kann, zumindest
insofern dieser Winkel durch die Anordnung der zweiten Fadenlänge beeinflusst werden
kann, durch Auswahl solcher Positionen auf ein Mindestmass herabgesetzt werden, die
einerseits der Hülse und andererseits dem Wickelkörper so nahe wie physisch möglich
liegen.
In der Praxis wird die Anordnung der zweiten Fadenlänge durch eine "obere" Führung
in der Nähe der Hülse und eine "untere" Führung in der Nähe des Wickelkörpers bestimmt.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsart der vorliegenden Erfindung befindet
sich die untere Führung während der Fadenübergabe so nahe als möglich der Oberfläche
eines vollen Wickelkörpers. Die untere Führung kann nicht während des gesamten Aufspulen
in dieser Stellung gelassen werden, da dies sowohl den Aufbau eines neuen Wickelkörpers
auf der leeren Spulenhülse, als auch die bei der Fadenübergabe vorgenommene Bewegung
des vollen Wickelkörpers von der Aufwickelstellung in eine Abzugstellung stören würde.
Die untere Ablenkführung sollte sich daher vorzugsweise zwischen einer Bereitschafts-
und einer Betriebsposition versetzen können, wobei sie sich am besten in die Betriebsposition
begibt, sobald sich ein voller Wickelkörper der Abzugsstellung nähert, und dass sie
spätestens wieder unmittelbar vor dem Zeitpunkt, an dem sie sonst den Aufbau des neuen
Wickelkörpers stören würde, zur Bereitschaftsposition zurückkehrt.
Die untere Ablenkführung kann ein gebogenes Element aufweisen und zwischen der Bereitschafts-
und Betriebsposition eine Kurvenbahn einschlagen. Der Krümmungsradius dieser Kurvenbahn
bzw. der Betriebsposition der Führung braucht nur etwas grösser zu sein als der Krümmungsradius
des Umfangs eines vollen Wickelkörpers in der Abzugstellung. Vorrichtungen zur Bewegung
und Positionierung von Platten oder Blechen dieser Art werden z.B. in der JP-A-59-57452,
den US-Patenten Nr. 4,598,876 und Nr. 4,613,090 dargestellt. Bei einer bevorzugten
Ausführungsart ist die untere Ablenkführung ein flaches Blech. Die untere Ablenkführung
kann auch so adaptiert werden, dass sie das abgeschnittene Fadenende eines vollen
Wickelkörpers wie ein Schild effektiv gegen den Bereich abschirmt, in dem sich die
neue Hülse befindet. Der unteren Führung kann diese Abschirmfunktion durch zweckdienliche
Wahl ihrer Form bzw. durch Ausstattung mit einem weiteren Element verliehen werden,
das sich auf der Führung bewegen kann, um eine abschirmende Stellung einzunehmen und/oder
die Führung aus ihrer Betriebs- oder Ablenkstellung in eine abschirmende Stellung
zu versetzen.
[0004] Es gelingt zudem, den noch der vollen Spule zulaufenden Faden zwischen dem ersten
und dem zweiten Fadenabschnitt mit der Changiervorrichtung in einen verkürzten Hub
auf der vollen Spule weiterhin zu changieren und damit die Wulstbildung erst kurz
vor der Uebergabe des Fadens von der vollen Spule an die neue Hülse durchzuführen.
Nur gerade die während der Uebergabe umgelenkte und folglich etwas beeinträchtigte
Fadenmenge wird zur Wulstbildung auf der vollen Spule und der neuen leeren Hülse herangezogen.
Die für die Auslenkung des Fadens beim Drehen des Revolvers in den Fadenlauf einschwenkende
Auslenkstange muss, da sie Teil der Wechselvorrichtung ist, nach der Übergabe des
Fadens an die Wechselvorrichtung nicht mehr durch den schmalen Spalt zwischen der
vollen Spule und der leeren Hülse hindurch weggeführt werden und kann daher eine Ausbildung
aufweisen, die an allen auf dem Dorn aufgesteckten Spulen exakt gleiche Verhältnisse
schafft. Im weiteren kann von der der Wechselvorrichtung gegenüberliegenden Seite
frühzeitig ein Trennblech zwischen die volle Spule und die leere Hülse eingeführt
werden, damit nach dem Trennen des Fadens von der Spule das mitdrehende lose Fadenende
nicht in Kontakt mit der sich neu bildenden Spule gelangen und mitgerissen werden
kann.
[0005] Der Ablauf des Spulenwechsels und die Ausbildung des Auslenkmittels sind einfach
und betriebssicher. Es folgen jetzt die Beschreibungen der Ausführungsbeispiele der
Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer Spulmaschine entsprechend US-A-5,318,232,
- Figur 2
- ein schematischer Aufriss der in Fig. 1 dargestellten Spulmaschine,
- Figur 3
- eine schematische Teilaufsicht der Fadenübergabevorrichtung der in Figuren 1 und 2
dargestellten Maschine,
- Figur 4
- eine Ansicht einer Spulmaschine von vorne (schematisch),
- Figur 5
- eine Ansicht einer ersten Ausführung einer Auslenkstange von vorne,
- Figur 6
- eine Ansicht der ersten Ausführung der Auslenkstange von oben,
- Figur 7
- eine Ansicht einer zweiten Ausführung der Auslenkstange von vorne,
- Figur 8
- eine Ansicht der zweiten Ausführung der Auslenkstange von oben,
- Fig.9A bis 9H,
- je eine Ansicht der Spulmaschine von vorne in acht 9H Verfahrensstufen,
- Fig.10A,10C,10E,10G,10H
- je eine ausschnittweise Ansicht der Lage der Spule und der leeren Hülse sowie des
Fadenlaufes in acht Verfahrensstufen,
- Figur 11
- eine Aufsicht auf eine Übergabevorrichtung mit einer Auslenkstange gemäss Figur 6,
- Figur 12
- einen Querschnitt durch die Übergabevorrichtung längs Linie IX - IX in Figur 11,
- Fig.13A
- eine schematische Veranschaulichung des während einer übergabe durch die Ablenkführungen
entsprechend Figur 3 erzeugten Fadenlaufs,
- Fig.13B
- eine Ablenkwirkung einer Ablenkführung im Detail,
- Figur 14
- eine schematische Vorderansicht einer alternativen Fadenübergabevorrichtung,
- Fig.15A bis 15D
- diagrammatische Veranschaulichungen der Bewegung der unteren, in Figur 14 dargestellten
Ablenkführung aus einer Bereitschafts- in eine Betriebsposition,
- Fig.15E
- eine zur Bewegung des Abschirmblechs vorgesehene Anordnung,
- Figur 16
- eine alternative Form der der vorliegenden Erfindung entsprechenden Fadenübergabevorichtung,
- Figur 17
- eine schematische, perspektivische Darstellung einer alternativen Form der Ablenkführung,
die adaptiert worden ist, um gleichzeitig als Abschirmung zu funktionieren,
- Figur 18
- eine Draufsicht einer alternativen Ausführungsart, die die gleichen Funktionen wie
die Ausführungsart in Fig. 17 aufweist,
- Figur 19
- eine Draufsicht einer weiteren Ausführungart im Sinne der vorliegenden Erfindung,
- Figur 20
- eine schematische, perspektivische Ansicht mehrerer voller Wickelkörper zusammen mit
einem modifizierten Fadenführungs- und Abschirmblech,
- Figur 21
- eine Ansicht von der Front einer entsprechend Figur 20 gebildeten Aufspulvorrichtung,
- Figur 22
- eine Ausführungsart einer Bewegungsvorrichtung für das in Figuren 20 und 21 gezeigte
Blech, schematisch dargestellt,
- Figur 23
- eine andere Ausführungsart einer Bewegungsvorrichtung für das Blech und
- Figur 24
- eine schematische Darstellung von der Front der Aufspulvorrichtung, in der die an
der Übergabe beteiligten Elemente gezeigt werden, die die Geometrie des Fadenweges
im dem Moment veranschaulichen, wenn der Faden gefangen wird.
[0006] Figuren 1 bis 3 beziehen sich auf einen Spulautomat in sogenannter "Revolverbauart",
wie er z.B. im US-Patent Nr. 5,318,232 beschrieben wird. Es kann der Figur 1 entnommen
werden, dass die Spulmaschine 1 zwei Spuldorne oder -futter 5, 7 auf einem drehbaren
Revolver 2, eine Fadenverlagevorrichtung 6 bekannter Bauart (ebenfalls als Changiervorrichtung
bezeichnet) und ein Maschinengehäuse 9 umfasst, in dem Antriebsmotoren für die Kontaktwalze
8 und die Verlegevorrichtung 6, sowie die übrigen Teile des Steuermechanismus untergebracht
sind. Der Revolver 2, auf dem die beiden Spuldorne 5, 7 sitzen, ist von bekannter
Bauart und drehbar um die Achse A eingesetzt. Die beiden Spuldorne 5, 7 sind fliegend
auf dem Revolver 2 eingespannt, damit die leeren Hülsen 11 bzw. die vollen Fadenwickelkörper
3 mit der Hand oder durch einen Doffer von vorne aufgesetzt bzw. entfernt werden können.
In Figur 1 befindet sich vor der leeren Hülse auf dem Dorn 7 eine Fadenumlenkvorrichtung.
Die Fadenumlenkvorrichtung ist von L-förmiger Gestalt, denn sie hat einen horizontalen,
parallel zur Achse der Dorne 5, 7 angeordneten Arm 13 und einen an einem Ende des
horizontalen Armes 13 befestigten Kurbelarm 15. Der Kurbelarm 15 ist zur Drehung um
Achse B am Träger 10 befestigt. Der Träger 10 ist am Maschinengehäuse 9 montiert.
Das Ende eines Wechselbleches oder Übergabemechanismus 17 ist hinter dem Spulendorn
7 erkennbar.
Wie der Figur 2 entnommen werden kann, sind sowohl die Kontaktwalze 8 als auch die
Verlegevorrichtung 6 so gelagert, damit sie sich auf dem gemeinsamen Träger 10 vertikal
zum Gehäuse 9 bewegen können, so dass die Kontaktwalze 8 mit dem wachsenden Umfang
des Wickelkörpers 3 gleichzeitig nach oben steigen und ein kontrollierter Kontaktdruck
auf diesen Wickelkörper 3 aufrechterhalten werden kann. Der Kontaktdruck und die Bewegungsrichtung
für den Träger 10 werden auf herkömmliche Weise geregelt und sind nicht spezifische
Gegenstände dieser Erfindung. Deshalb folgt hier keine genauere Beschreibung.
Der strichpunktierte Faden 14 nähert sich der Maschine von oben und wird durch einen
Fadenführer 12 der Verlegevorrichtung 6 auf bekannte Weise über die Breite des im
Aufbau befindlichen Wickelkörpers 3 hin- und hergeführt.
Über der Verlegevorrichtung 6 ist eine Fadenabhebevorrichtung 19 vorgesehen, um den
Faden 14 bei der Fadenübergabe aus dem Fadenführer 12 herauszuheben. Die Fadenabhebevorrichtung
19 kann eine Platte 21 aufweisen, die sich um die Achse C dreht. Diese Vorrichtung
ist von herkömmlicher Art und wird im US-Patent Nr. 5,102,060 offenbart (siehe z.B.
die in jenem Patent offenbarte schwenkbare Fadenentfernungsplatte 134). Um die Achse
E dreht oder verschiebt sich ein schwenkbares Führungsblech oder ein Fadenrücksteller
25. Auch dieser Fadenrücksteller 25 wird im oben erwähnten US-Patent 5,102,060 offenbart
(siehe z.B. die in jenem Patent offenbarte schwenk- und verschiebbare Fadenrückstellplatte
132).
Der Faden 14 wird, nachdem er durch die Abhebevorrichtung 19 von der Verlegevorrichtung
6 entfernt worden ist, seitlich verschoben, um zum Lauf auf der Umlegeebene Z veranlasst
zu werden, in der sich ein Fadenfangschlitz auf der Hülse 11 befindet (siehe Figur
3). Demzufolge bilden die Abhebevorrichtung 19 und das Fadenführungsblech 25 zusammen
ein Entfernungs- und Rückstellmittel, um den Faden 14 aus der Verlegevorrichtung 6
zu entfernen und seitlich über die Übergabeebene Z wieder in Stellung zu bringen.
Der Fangschlitz könnte auch im Dorn ausgebildet sein.
Unter der Verlegevorrichtung 6 ist das Wechselblech 17 angeordnet. Dieses ist an einem
Halter 27 durch zwei parallele Arme befestigt, wobei jeder Arm schwenkbar mit dem
Wechselblech 17 sowie dem Halter 27 verbunden ist. Der Halter 27 ist am Träger 10
montiert und kann um die Achse G gedreht werden. Die Drehzapfen der Achse laufen in
einer Lagerstruktur (nicht abgebildet). Zum Schwenken des Wechselblechs 17 sind dieses
und der Halter 27 mit einem Betätigungsorgan (nicht abgebildet) zusammengeschaltet,
z.B. mit einem Hydraulikzylinder, einem elektrischen Schaltmagnet usw. Das Wechselblech
17 und der Halter 27 bilden entsprechend folgender Erläuterung einen Fadenmanipulator.
Am Wechselblech 17 ist ein Fadeneinsteller in Gestalt eines ortsfesten Hakens 31 befestigt,
um den Faden 14 zu veranlassen, über die Ebene X zu laufen (siehe Fig. 3). Auf dem
Wechselblech 17 befindet sich weiter ein auf einem Zapfen 41 drehbares Fadenumstellglied
in Gestalt eines Drehhakens 33, der in einer Ebene schwenkt, die über der Wirkungsebene
des ortsfesten Hakens 31 liegt. Zum Schwenken des Drehhakens 33 aus einer eingefahrenen
Stellung (in Figur 3 anhand von Strichpunktlinien angedeutet) und einer ausgefahrenen
Stellung (in Figur 3 anhand von Vollinien angedeutet) ist ein Betätigungsorgan (nicht
abgebildet) vorgesehen, z.B. ein Hydraulikzylinder, ein elektrischer Schaltmagnet
usw. Der Faden 14 wird vom ausgefahrenen Drehhaken 33 (in Figur 3 anhand von Vollinien
angedeutet) in der Umlegeebene 2 positioniert. Am Wechselblech 17 ist zudem ein Trennglied
42 von flacher Gestalt montiert. Das Trennglied 42 kann sich frei in einer Ebene drehen,
die über der Schwenkebene des Drehhakens 33 liegt. Zum Schwenken des Trenngliedes
42 aus einer eingeahrenen Stellung (in Figur 3 anhand von Vollinien angedeutet) ist
ein Betätigungsorgan (nicht abgebildet) vorgesehen. Das Trennglied 42 hat die Funktion
zu verhindern, dass das lose hängende Ende eines am Wickelkörper 3 abgetrennten Fadens
14 mit einer leeren Hülse 11 in Berührung kommt. Die gestrichelte Darstellung des
Trenngliedes 42 in Figur 2 entspricht der ausgefahrenen Stellung des Trenngliedes
42.
Der Schnittpunkt der Ebene X mit dem Wickelkörper 3 liegt dort, wo auf diesem Wickelkörper
3 eine Fadenreserve 37 gebildet werden soll. Der Fangschlitz 23 auf der leeren Hülse
11 liegt in Ebene Z. Darüberhinaus fällt die in Figur 3 zwischen den Ebenen X und
Z befindliche Ebene U mit dem Verlege- und Changierhubende des vollen Wickelkörpers
3 zusammen.
Wenn die Wechselvorrichtung oder das Wechselblech 17 in ihre Ablaufposition versetzt
wird, wird der Haken 33 auf seine ausgefahrene Stellung geschwenkt. Der Halter 27
wird dabei noch um Achse G gedreht, wodurch das Wechselblech 17 zur Schwenkung veranlasst
wird, damit die Vorderkante 39 des Wechselbleches 17 in Figur 2 ausreichend weit nach
links läuft, um den Faden 14 gegen die leere Hülse 11 zu drücken. Der sich durch die
Ebene Z bewegende Fadenabschnitt wird also vom Fangschlitz 23 aufgefangen, und der
zum vollen Wickelkörper 3 laufende Abschnitt des Fadens 14 kann getrennt kann.
Damit das lose hängende Ende des abgetrennten Fadens 14 auf dem sich immer noch drehenden
vollen Wickelkörper 3 nicht die leere Spule 11 berühren kann, wird das Trennglied
42 durch sein Betätigungsorgan in eine Stellung zwischen der leeren Hülse 11 und dem
losen Fadenende gebracht. Die Betätigungsorgane des Trenngliedes 42 und des Drehhakens
33 können gleichzeitig unter Strom gesetzt werden, weil das Betätigungsorgan des Trenngliedes
42 langsamer ist, nimmt dieses seine ausgefahrene Stellung erst nach dem Abtrennen
des Fadens 14 ein. Das Fadentrennglied 42 verhält sich also wie eine Schranke zwischen
dem losen Fadenende und dem leeren Wickelkörper 11.
In Figur 13A wird der durch die Ablenkführung einer Aufspulvorrichtung entsprechend
den Figuren 1 bis 3 erzeugte Fadenlauf schematisch dargestellt. Dieser Fadenlauf umfasst
eine erste Länge bzw. Teilstrecke 50, im Zeitpunkt, an dem sie von der neuen Spulenhülse
11 aufgefangen wird, im wesentlichen im rechten Winkel zur Längsachse der Hülse 11
verläuft. Diese Länge 50 des Fadens 14 befindet sich zwischen einer ersten Ablenkführung,
hier verkörpert durch das Fadenführungsblech 25, und einer zweiten Ablenkführung,
hier verkörpert durch den Haken 33.
Eine zweite oder Zwischenlänge (Teilstrecke) 52 des Fadens 14 erstreckt sich vom Haken
33 zum Haken 31 (Figur 3), wo sie nach der Ablenkung dann eine dritte Fadenlänge 54
bildet, die von Haken 31 zum vollen Wickelkörper 38 nicht abgebildet) verläuft. Das
Fadenführungsblech 25 und die Haken 33 und 31 werden in Figur 13A nicht illustriert,
obwohl die Ablenkwirkung in dieser Figur klar ersichtlich ist. Die Referenzziffern
haben den Zweck, die jeweiligen Stellen anzudeuten, an denen diese auf den Faden 14
einwirken. Im Figur 13B wird beispielsweise die Ablenkwirkung einer Führung 34 dargestellt.
Die vom Fadenführungsblech 25 kommende Fadenlänge 50 berührt die Führung 34 zum erstenmal
an Punkt R von Figur 13B, läuft dann um eine gekrümmte Fläche an der Führung 34 zu
Punkt T, um dann die Fadenstrecke 52 zu bilden, die sich bis zum Haken 31 erstreckt.
Der Bogen RT an der gekrümmten Führungsfläche (Winkel S) ist der zwischen dem Faden
14 und dieser Führung 34 gegebene "Kontaktwinkel". Der gesamte Kontaktwinkel zwischen
dem Faden 14 und allen Ablenkführungen entspricht der arithmetischen Summe aller Kontaktwinkel
am Fadenführungsblech 25 und den Haken 33 und 31. Beim Ausführungsbeispiel entsprechend
den Figuren 1 bis 3 kann sich diese Kontaktwinkelsumme 270° nähern oder überschreiten.
Aus den in der Einleitung dieser Beschreibung angegebenen Gründen ist eine derartig
hohe Kontaktwinkelsumme nicht für alle Filamentarten zulässig, und es ist generell
wünschenswert, diese Kontaktwinkelsumme jedesmal, wenn es möglich ist, auf ein minimales
Mass herabzusetzen.
[0007] In Figur 4 ist, wie bereits zu Figur 2 erläuternd beschrieben, eine Spulmaschine
201 mit zwei auf einem drehbaren Revolver 202 gelagerten Spulendornen 205,207 einer
Changier- oder Fadenverlegevorrichtung 206 bekannter Bauweise sowie das Maschinengehäuse
209 gezeigt, welches die Antriebsmotoren für die Führungs- und Kontaktwalze 208, die
Verlegevorrichtung 206, eine Wechselvorrichtung 217 und die übrigen Aggregate sowie
Teile der Steuerung enthält. Der die beiden Spulendorne 205,207 tragende Revolver
202 weist eine bekannte Bauweise auf und ist um die horizontale Achse A drehbar gelagert.
Die beiden Spulendorne 205,207 sind fliegend auf dem Revolver 202 gelagert, wodurch
eine Beschickung mit leeren Hülse 211 bzw. die Entnahme der vollen Garnspulen 203
in der untenliegenden Wartestellung von Hand oder durch einen automatischen Doffer
stirnseitig erfolgen kann.
Wie weiter ersichtlich, sind die Kontaktwalze 208 sowie die Changiervorrichtung 206
auf einem gemeinsamen Trägerschlitten 210 vertikal am Maschinengehäuse 209 verfahrbar
gelagert, damit die Kontaktwalze 208 mit zunehmendem Durchmesser der Spule 203 unter
Einhaltung einer konstanten Anpresskraft nach oben ausweichen kann. Die Regelung der
Anpresskraft und die Vorrichtung zum Verschieben des Trägers 210 sind ebenfalls aus
dem Stand der Technik bekannt und nicht Gegenstand dieser Erfindung. Sie werden daher
nicht näher beschrieben.
Der strichpunktiert eingezeichnete Faden 214 läuft von oben der Maschine zu und wird
von einem den Fadenhub erzeugenden Fadenführer 212 an der Changiervorrichtung 206
in bekannter Weise über die Breite (Hub H) der zu erzeugenden Spule 203 changiert.
über der Changiervorrichtung 206 ist eine Fadenabhebevorrichtung 219 zum Abheben des
Fadens 214 aus dem Fadenführer 212 der Changiervorrichtung 206 sichtbar. Die Fadenabhebevorrichtung
219 kann aus einem um eine Achse C schwenkbaren Fadenabhebeblech 221 bestehen. Ein
in den Fadenlauf um die Achse D schwenkbares Führungsblech 225 ist dazu bestimmt,
den aus der Changierung 206 abgehobenen Faden 203 axial in eine durch einen Fadenfangschlitz
223 oder ein Messer auf der Hülse 211 verlaufende Ebene Z zu führen (vergl. Fig. 10G).
Unterhalb der Changiervorrichtung 206 ist eine Wechselvorrichtung 217 zusammen mit
einer Auslenkstange 213 an einer um eine Achse G schwenkbaren Halterung 227 angeordnet
und kann von einer Ruhestellung während des Spulvorganges (Figur 9A) über eine Fang-
(Figur 9B) in eine Übernahmestellung (Figur 9C) und anschliessend in eine Übergabestellung
(Figur 9F) verschwenkt werden. Die Auslenkstange 213 ist unter Bildung eines schlitzförmigen
Zwischenraumes, kurz Führungsschlitz 261 genannt, an der Vorderkante der Wechselvorrichtung
217 befestigt.
[0008] Vorerst werden zwei mögliche Ausgestaltungen von Auslenkstangen 213 beschrieben.
In den Figuren 5 und 6 ist die der Auslenkung und der Parallelführung des Fadens 214
längs des Hubes H über der Spule 203 dienende Auslenkstange 213 mit einen im wesentlichen
runden Querschnitt dargestellt und besteht aus zwei koaxial liegenden Führungsstäben
231 und 232, deren Endabschnitte 233 und 234 sich gegenseitig überlappen. Die Endabschnitte
233, 234 weisen einander gegenüberliegende Stirnflächen 235, 236 auf, die in einem
spitzen Winkel zur gemeinsamen Längsachse H der Führungsstäbe 231, 232 angeordnet
sind und bilden den Fangbereich X (Fig. 11). Zudem sind die Stirnflächen 235, 236
nicht eben, sondern gebogen, derart, dass die im wesentlichen eine sphärisch gebogene
elliptische Kontur aufweisenden Stirnflächen 235, 236 nicht auf einander diagonal
gegenüberliegenden Mantellinien die Mantelflächen der Führungsstäbe 231, 232 schneiden.
Damit kann bewirkt werden, dass in der Ansicht von oben in Figur 6 das vordere Ende
E des Endabschnittes 233 vorne in der Fangkante 238 (in Einschwenkrichtung der Wechselvorrichtung
217 gesehen) liegt und das vordere Ende F des Endabschnittes 234 nicht an der Führungskante
237, sondern unter dieser und folglich ohne Einfluss auf den entlang der Führungskante
237 zu changierenden Faden 214 bleibt. Das vordere Ende E des Endabschnittes 233 kann
zusätzlich nach aussen gebogen sein, um das Einfangen des Fadens 214 zu erleichtern.
[0009] In der zweiten Ausgestaltung der Vorrichtung treten an die Stelle von runden Führungsstäben
im Querschnitt rechteckige Stäbe 239, 240, deren Endabschnitte 241, 242 sich ebenfalls
überlappen. Der erste Endabschnitt 241 ist zur Breitseite doppelt gekröpft; der zweite
Endabschnitt 242 ist zur Schmalseite doppelt gekröpft. Der abgekröpfte Bereich des
Endabschnitte 241 kommt parallel über den geradlinig verlaufenden Teil des Führungsstabes
240 zu liegen; der abgekröpfte Bereich des zweiten Endabschnittes 242 ragt seitlich
über die Fangkante 238 hinaus und fängt den durch die Changiervorrichtung 206 vorbeigeführten
Faden 214 mit seinem Ende E ein und leitet diesen von der Fangkante 238 an die rückwärtige
Führungskante 237. Anstelle der rechteckigen Führungsstäbe 239, 240 könnten selbstverständlich
auch entsprechend gebogene Drähte treten (keine Fig.).
[0010] Anhand der Figuren 9A bis 9H und 10A bis 10H werden die einzelnen Verfahrensschritte
bei einem Spulenwechsel nun beschrieben.
Die Figur 9A stellt die Spulmaschine 201 im Zeitpunkt vor Beginn des Spulenwechsels
dar. Die volle Spule 203 wird durch Drehen des Revolvers 202 im Uhrzeigersinn von
der Kontaktwalze 208 abgehoben. Der durch eine Oese 229 zulaufende Faden 214 (Fig.4,
10A) wird weiterhin mit unverminderter Geschwindigkeit zugeführt und vom Fadenführer
212 auf der Changiervorrichtung 206 über den gesamten Hub H der noch weiter rotierenden
Spule 203 changiert. Nach der Drehung des Revolvers 202 um ca. 80° ist die Wechselvorrichtung
217 mit dem daran befestigten Wechselblech aus einer Ruhelage (Fig. 9A) in eine erste
Arbeitsstellung geschwenkt (Fig. 9B). In dieser Stellung gelangt die Fangkante 238
der Auslenkstange 213, die an der Vorderkante der Wechselvorrichtung 217 befestigt
ist, in den Changierbereich und Weg des Fadens 214. Der Faden 214 wird dort auf einem
seiner entlang der Fangkante 238 führenden Hubwege vom vorstehenden Ende E des Endabschnittes
234 gefangen und zwischen den beabstandeten Endabschnitten 233, 234 bzw. 241, 242
hindurch zur rückseitigen Führungskante 237 der Auslenkstange 213 geführt (Fig. 9C
und Fig. 10C). Innerhalb des nun verkürzten Hubes Hk im Führungsschlitz 261 (Fig.
11) zwischen den Enden der Führungskante 237 kann die Verlegung des Fadens 214 auf
der immer noch weiterdrehenden vollen Spule 203 fortgeführt werden. Nach dem Einfangen
des Fadens 214 mit der Auslenkstange 213 schwenkt die Wechselvorrichtung 217 im Gegenuhrzeigersinn
um einige Winkelgrade zurück, um den Faden 214 von der Oberfläche der nun in Arbeitsstellung
gelangenden leeren Hülse 211 fernzuhalten und eine verfrühte Berührung und unerwünschte
Mitnahme sicher zu vermeiden (Fig. 9D & 9E). Inzwischen ist der Support 243 einer
Trennvorrichtung 245, die bislang ausserhalb des Schwenkweges der leeren Hülse 211
positioniert war, gegen die in Betriebs- oder Arbeitsstellung befindliche leere Hülse
211 geschwenkt worden. Der Faden 214 wird während dieser Verfahrensstufe etwa rechtwinklig
durch die Führungskante 237 der Auslenkstange 213 umgelenkt geführt.
Zwischenzeitlich ist die leere Hülse 211 in Anlage mit der Kontaktwalze 208 gelangt
und hat die Aufspuldrehzahl erreicht (Fig. 9E), damit die verlustfreie Fadenübergabe
von der vollen Spule 203 zur leeren Hülse 211 beginnen kann. Dieser Verfahrensschritt
wird durch das Abheben des Fadens 214 aus der Changierung 206 und Festhalten des letzteren
mit einem Schiebeblech 225 eingeleitet (Fig. 10E). Durch den Unterbruch der Changierung
bildet sich auf der Oberfläche der vollen Spule 203 sofort ein Faden- oder Endwulst
249, der später bei der Weiterverarbeitung der Spule 203 das Auffinden und Erfassen
des Fadenendes erleichtert. Während der Bildung des Endwulstes 249 schwenkt die Wechselvorrichtung
217 im Uhrzeigersinn und bringt dadurch den Faden 214 tangential in Kontakt mit der
Oberfläche der leeren Hülse 211 (Fig. 9F). Gleichzeitig wird der zulaufende Faden
214 mit dem Schiebeblech 225 und mit einem in den Führungsschlitz 261 einfahrbaren
Umlenkelement 263 auf der Wechselvorrichtung 217 zulaufseitig der Auslenkstange 229
seitlich aus dem Hubbereich H umgelenkt (Fig. 10G). Nun gelangt der Faden 214 beim
Verschieben des Schiebebleches 25 nach rechts (Fig. 10H) in den Wirkungsbereich eines
Messers oder eines Fangschlitzes 223 auf der leeren Hülse 211 oder auf dem Dorn 207
und wird dort gefangen und durchgetrennt.
Das lose Ende des zulaufenden Fadens 214 haftet nach der Durchtrennung im Fangschlitz
223 an der leeren Hülse 211 und wird dort anfänglich als wulstförmige Fadenreserve
ausserhalb des Hubbereiches H eine Zeitlang aufgewickelt. Damit ein Wulst gebildet
werden kann, verbleibt der zulaufende Faden 214 im Schlitz 226 am Schiebeblech 225
gehalten, bevor letzteres aus dem Fadenweg herausgeschwenkt und der Faden 214 vom
Fadenführer der Changierung 206 erfasst und sofort über den Hub H changiert wird (Fig.
9H & 10H).
Unmittelbar bei der Durchtrennung des Fadens 214 wird aus der an die leere Hülse 11
herangeführten Trennvorrichtung 245 ein Trennblech 255 zwischen die volle Spule 203
und die im wesentlichen noch leere Hülse 211 eingeführt, um das von der vollen Spule
203 herumgeschleuderte Ende des durchgetrennten Fadens 214 an einer Berührung der
leeren Hülse 211 zu hindern (Fig. 9G).
[0011] Das Trennblech 255 bleibt solange aktiv, bis die volle Spule 203 stillsteht und/oder
vom Dorn 205 abgenommen und durch eine neue leere Hülse 211 ersetzt worden ist (Situation
wie in Fig. 9A). Danach wird die Trennvorrichtung 245 in die Wartestellung zurückgeführt.
Eine Trennvorrichtung 245, wie die in den Figuren 9A bis 9H schematisch dargestellte,
ist beispielsweise im Schweizer Patengesuch Nr. 02313/94 vom 21.07.1994 beschrieben.
Eine andere bevorzugte Trennvorrichtung wird weiter unten anhand der Figuren 14 bis
24 beschrieben.
[0012] Vorerst wird die Arbeitsweise der Wechselvorrichtung 217 und deren mechanischer Aufbau
anhand der Ausführung gemäss den Figuren 11 und 12 näher beschrieben. Diese Beschreibung
erleichtert die weiter unten folgende Beschreibung des Fadenlaufes und einer weiteren
Trennvorrichtung, wie sie in den Figuren 14 bis 24 gezeigt ist. Die in Figur 14 beschriebene
Wechselvorrichtung 56 arbeitet in der gleichen Weise wie die Wechselvorrichtung 217.
Der besseren Übersicht halber sind in der Darstellung nach Figur 11 das Schiebeblech
225, der Spulendorn 207 mit der leeren Hülse 211, die Wechselvorrichtung 217 mit dem
daran befestigten Auslenkelement 213 und die volle Spule 203 nebeneinander statt sich
gegenseitig teilweise überlappend, wie dies bei einer Ansicht von oben der Fall ist,
dargestellt.
Das Auslenkelement 213 bzw. die beiden das Auslenkelement 213 bildenden Führungsstäbe
231, 232 sind mit ihren unteren Enden 256 seitlich an der Vorderkante 257 der Wechselvorrichtung
217 befestigt, z.B. angeschraubt. Die beiden exakt in Linie angeordneten Führungsstäbe
231, 232, die zusammen die Führungskante 237 bilden, liegen parallel und in einem
Abstand unter Bildung des Führungsschlitzes 261 zum zurückversetzten zentralen Abschnitt
259 der Vorderkante der Wechselvorrichtung 217.
Auf der Wechselvorrichtung 217 ist auch das Umlenkelement 263 befestigt, das parallel
und quer zum Auslenkelement 213 verschiebbar ist. Das Umlenkelement 263 ist im Beispiel
ein L-förmig gebogenes Blech, das an seiner obenliegenden Kante 264 des hinteren Schenkels
an der Wechselvorrichtung 217 angelenkt ist. Die Vorderkante 265 des hinteren Schenkels
weist eine Umlenknase 267 auf, die in der Ruhestellung (ausgezogene Linien) hinter
dem zentralen Abschnitt 259 liegt. In der Umlenkstellung (gebrochene Linien) überragt
die Umlenknase 267 den Abschnitt 259 und den Führungsschlitz 261 sowie partiell auch
den Führungsstab 232.
Die Führung des Umlenkelementes 263 aus der Ruhe- in die Umlenkstellung erfolgt durch
einen in Figur 11 schematisch nur durch einen Doppelpfeil P dargestellten Linearantrieb
sowie einen Führungsbolzen 269 an der Wechselvorrichtung 217, der in einen Umlenkschlitz
271 am unteren Schenkel des Umlenkelementes 263 eingreift. Der Umlenkschlitz 271 verläuft
über annähernd seine gesamte Länge parallel zum Führungsschlitz 261 und weist an seinem
einen Ende einen kurvenförmigen Abschnitt 273 auf.
Die Umlenkung des Fadens 214 zur Übergabe an den Fadenfangschlitz 223 auf der leeren
Hülse 211 erfolgt durch die Verschiebung des Umlenkelementes 263 in Figur 11 von rechts
nach links (von der in ausgezogenen Linien in die in gebrochenen Linien dargestellte
Lage). Dabei bewirkt der Führungsbolzen 269 bereits zu Beginn der Schiebebewegung
eine Verschwenkung des Umlenkbleches 263 an der Kante 264 und damit eine Durchquerung
des Führungsschlitzes 261 durch die Umlenknase 267. Diese erfasst den Faden 214 und
führt ihn nach links ans Ende des Führungsschlitzes 261. Auf diese Weise wird zwischen
dem Schlitz 225 und der Nase 267 die in Figur 13A dargestellte erste Fadenlänge 50
gebildet. Der nun axial betrachtet stationär verlaufende Faden 214 bildet auf der
vollen Spule 203 den Endwulst 249. Nachdem der Faden 214 noch vom Schiebeblech 225
über den Fangschlitz 223 auf der leeren Hülse 211 geführt und dort zertrennt worden
ist, kann das Umlenkelement 263 in die Ruhestellung zurückgeführt werden.
In den Figuren 14 bis 24 ist ein weiteres nach der Erfindung arbeitendes Verfahren
zur Übergabe des Fadens 14 von einer vollen Spule 3 an eine leere Hülse 11 mit einer
das abgetrennte Fadenende abschirmenden Trennvorrichtung und eine zur Durchführung
geeignete Spulmaschine dargestellt.
Die Wechselvorrichtung 56 wird im folgenden nur noch soweit beschrieben, als erforderlich
ist, um die anderen Merkmale der Erfindung begreiflich zu machen. Zu der abgebildeten
Wechselvorrichtung 56 gehört ein Trägerabschnitt 58, der am Maschinenrahmen schwenkbar
montiert ist. Die Drehlagerung und der Maschinenrahmen sind in Fig. 14 ausgelassen
worden, werden aber schematisch in den Figuren 15A-15D dargestellt, wo der Drehzapfen
durch 60 und das Rahmenelement durch 62 bezeichnet werden. Entsprechend den Figuren
15A-15D kann der Träger 58 zwischen einer eingefahrenen Position (Fig. 15A) und einer
völlig ausgefahrenen Position (Fig. 15B) schwenken. Die anderen Referenzziffern, die
in Figuren 15A-15D erscheinen, entsprechen den in Figuren 1 und 2 verwendeten Ziffern.
Die Skizzenfolge in Figuren 15A-15D bezieht sich auf die jeweiligen Abschnitte während
der Fadenübergabe:
-Fig. 15A - die Fadenaufwicklung eines Wickelkörpers 3 ist vollständig, aber der Revolver
2 hat noch nicht angefangen sich zu drehen;
-Fig. 15B - der Revolver hat angefangen sich zu drehen, um den vollen Wickelkörper
3 zur Abzugstellung und die Spulenhülse 11 zur Aufwickelstellung zu führen (in Kontakt
mit Walze 8);
-Fig. 15C - der volle Wickelkörper 3 befindet sich in der Abzugstellung und die neue
Spulenhülse 11 in der Aufwickelstellung, aber Faden 14 wurde noch nicht auf die neue
Hülse 11 umgelegt; und
-Fig. 15D - der Faden 14 wird auf die neue Hülse 11 gelegt und die Fadenübergabe steht
also nahe bevor oder ist bereits abgeschlossen.
Der Träger 58 weist an seinem freien, vom Drehzapfen 60 entfernten Ende eine Stange
64 (Fig. 14) auf, die die Vorderkante der Wechselvorrichtung 56 bildet, sobald der
Träger 58 aus der eingefahrenen zur ausgefahrenen Position geschwenkt wird. Zur Bewegung
der Wechselvorrichtung 56 kann jede zweckdienliche Antriebsanordnung verwendet werden,
wie z. B. die in Fig. 15B allgemein dargestellte Antriebsanordnung 59 oder eine solche,
wie sie in Figur 12 mit Bezugszeichen 17 dargestellt ist. Hinter der Stange 64 befindet
sich ein schlitzförmiger Zwischenraum 66, d.h. zwischen der Stange 64 und der Kante
68 am Träger 58. Die Kante 68 des Träger 58 erstreckt sich parallel zur Stange 64.
Die Stange oder Schiene 64 wird wie in Figur 11 aus zwei koaxialen Teilen 64A und
64B gebildet, die aus im folgenden beschriebenen Gründen durch Spalt 70 getrennt werden.
Sobald die Wechselvorrichtung 56 aus ihrer eingefahrenen Stellung (Fig. 15A) zu ihrer
ausgefahrenen Position (Fig. 15B) bewegt wird, wird die sich von Kontaktwalze 8 zum
vollen Wickelkörper 3 (Fig. 15B) erstreckende Fadenlänge durch die Vorderkante 72
der Stange 64 berührt. In diesem Zeitpunkt wird der Faden durch die auf ihn von der
Verlegungsvorrichtung 6 (Fig. 2) übertragene Bewegung immer noch über einen wesentlichen
Teil der Wickelkörperbreite hin- und hergeführt. Sobald sich der Faden während seiner
Bewegung von rechts nach links entsprechend der Darstellung in Fig. 14 entlang Spalt
70 ausrichtet, wird er in diesen Spalt 70 eingefädelt und durch diesen Spalt in den
langen Zwischenraum 66 hinter der Stange 64 geführt. Der Faden steht dann in Berührung
mit der hinteren Kante 68. Da der Zwischenraum 66 langgestreckt ist, kann sich der
Faden unbehindert über die Breite des Wickelkörpers hin- und herbewegen. Die Wechselvorrichtung
56 kann jetzt etwas zu ihrer eingefahrenen Stellung hin zurückgezogen werden, wie
z.B. auf die in Fig. 15C gezeigte Stellung, um den Faden 14 auf diese Weise aus dem
Weg der neuen Spulenhülse 11 abzulenken, sobald sich diese der Kontaktwalze 8 nähert.
Der Faden 14 setzt seine Hin- und Herbewegung im langen Zwischenraum 66 während dieser
Rückzugsbewegung ununterbrochen fort, wobei er je nach den Umständen durch die Kante
68 oder die Hinterkante 74 der Stange 64 geführt wird. Infolge der Gestaltung des
Spaltes 70 kann der Faden in den Spalt 70 eintreten, wenn er sich in Berührung mit
Vorderkante 72 der Stange 64 befindet, aber nicht, wenn er sich in Berührung mit der
Hinterfläche 74 von der Stange 64 befindet. Der Faden 14 kann folglich nur in den
Zwischenraum 66 hinein jedoch nicht mehr aus diesem hinaus gleiten.
Wenn die ankommende Hülse 11 richtig bezüglich der Kontaktwalze 8 (Fig. 15C) positioniert
worden ist, kann die Wechselvorrichtung 56 wieder in Richtung der neuen Spulenhülse
11 in eine Stellung versetzt werden, in der die zwischen Kontaktwalze 8 und Kante
68 der Wechselvorrichtung 56 gegebene Fadenlänge in Berührung mit der neuen Spulenhülse
11 versetzt werden kann. Jetzt wird die auf dem Trägerabschnitt 58 montierte Platte
76 von der in Fig. 14 in Vollinien dargestellten Position in jene Stellung versetzt,
in der das mit Ablenknase 78 versehene Ende von Platte 76 durch eine punktierte Linie
dargestellt wird. Die Platte 76 ist, um diese Bewegung ausführen zu können, mit dem
Schieber 80 verbunden, der bezüglich des Führungsnockens 84 bewegt werden kann und
mit einem Schlitz 82 versehen ist. Der Führungsnocken 84 wird durch geeignete Mittel
(nicht abgebildet) auf dem Träger 58 so montiert, dass er auf diesem nicht bewegt
werden kann. Ehe die Wechselvorrichtung 56 zur Ausübung des in Fig. 15D dargestellten,
eigentlichen Übergabeschrittes veranlasst wird, wird der Schieber 80 bezüglich des
Trägers 58 derart positioniert, damit Schlitz 82 die in Fig. 14 in Vollinien dargestellte
Position einnimmt. Der Nocken 84 befindet sich also in einem gekrümmten Abschnitt
86 von Schlitz 82. Die Platte 76 wird, sobald sich der Schieber 80 in dieser Position
befindet, mit Bezug auf die Stange 64 zurückgezogen, damit die Hin- und Herbewegung
des Fadens 14 in dem oben erwähnten Zwischenraum 66 nicht durch die Nase 78 gestört
wird. Die Nase 78 befindet sich also völlig hinter der bereits erwähnten Führungskante
68. Der Schieber 80 wird während des eigentlichen Übergabeschrittes bezüglich zu der
in Fig. 14. in Vollinien gezeichneten Position nach links bewegt. Der Nocken 84 greift
dann in einen geraden Teil 88 des Schlitzes 82 ein, der am Ende der Bewegung des Schiebers
80 die in Fig. 14 punktiert gezeigte Stellung eingenommen hat. Der Schieber 80 wird
während dieser Bewegung bezüglich des Trägers 58 nach vorne bewegt, und zwar in Richtung
auf die Stange 64 zu. Demzufolge bewegt sich die Nase 78 durch den Zwischenraum 66
hindurch. Die Nase 78 weist eine Schrägkante 90 und eine hakenförmige Kante 92 auf.
Wenn der Faden 14 rechts von der Nase 78 liegt, ehe diese durch Zwischenraum 66 vorwärts
läuft, dann berührt der Faden 14 während seiner Hin- und Herbewegung zuerst Schrägkante
90, um dann an der Nase 78 vorbei in den Zwischenraum 66 zu laufen, der sich an der
linken Seite der Nase 78 befindet. Ein jetzt ansetzender Versuch des Fadens 14, wieder
nach rechts zurückzulaufen, wird durch die hakenförmige Kante 92 verhindert. Wenn
der Faden 14 andererseits zuerst links von der Nase 78 zu liegen kommt, dann wird
er ohnehin durch die hakenförmige Kante 92 aufgefangen, sobald er versucht, sich in
Richtung des rechten Endes des Zwischenraums 66 zu bewegen. Die Nase 78 weist weiter
eine gerade Kante 94 auf, an die die Kanten 90 und 92 anschliessen. Der Faden 14 wird
anfänglich durch die Nase 78 nicht zurückgehalten und kann an der Nase 78 dann entweder
rechts oder links vorbeilaufen, was von seiner anfänglichen Bewegungsrichtung zur
Zeit der ersten Berührung abhängt. Wenn der Faden 14 von der hakenförmigen Kante 92
aufgefangen worden ist, wird er durch die Weiterbewegung der Platte 76 in die Stellung,
die durch die gestrichelte Darstellung der Nase 78 angezeigt wird, abgelenkt, wodurch
der Faden 14 über den Wickelhub hinaus in eine bei 77 in Fig. 14 gezeigte, völlig
umgelenkte Stellung gebracht wird.
In Fig. 14 wird ebenfalls das oben erwähnte Fadenführungsblech 25 (siehe auch Fig.
2) in Gestalt einer Platte oder eines Bleches 25A dargestellt, die mit einem Schlitz
25B versehen ist. Wenn die Wickelbewegung entsprechend der Beschreibung bei Figuren
1 und 2 gestoppt wird, wird der Faden 14 im Schlitz 25B gefangen. Sobald die Platte
25A entsprechend Fig. 14 nach links bewegt wird, wird der im Schlitz 25 B gefangene
Faden 14 dementsprechend in eine Position ausserhalb des normalen Bewicklungshubs
versetzt, wie es in Fig. 14 bei 75 dargestellt wird. Auf diese Weise wird zwischen
dem Schlitz 25B und der hakenförmigen Kante 92 die erste Fadenlänge 50 gebildet, die
funktionsmässig der Länge 50 in Fig. 13A und 13B entspricht und im rechten Winkel
zur Längsachse der neuen Hülse 11 steht, deren Umrisse in Fig. 14 gestrichelt dargestellt
worden sind.
Die Platte 76 und insbesondere die daran ausgebildete Nase 78 bildet die zulaufseitig
gelegene Ablenkführung eines Paares von Ablenkführungen, welche den mittleren oder
zweiten Fadenabschnitt 52 begrenzen, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Die untere
Führung dieses Führungpaars befindet sich beim Ausführungsbeispiel von Fig. 14 jedoch
nicht an der Wechselvorrichtung 56, sondern wird durch eine Führungskante 96 am Blech
98 bewirkt, das der zylindrischen Aussenfläche des vollen Wickelkörpers 3 so nahe
wie möglich liegt. Die Führungskante 96 wird in ihrer einfachsten Form in Fig. 14
illustriert. Alternativen werden unter Bezugnahme auf Ziffern der folgenden Zeichnungen
beschrieben werden. Zuerst soll jedoch unter Bezugnahme auf die Diagrammfolge in Figuren
15A-15D eine geeignete Anordnung zur Bewegung und Positionierung des Bleches 98 beschrieben
werden.
Diesen Diagrammen kann deutlich entnommen werden, dass der Krümmungsradius des Bleches
98 wohl der Krümmung eines vollen Wickelkörpers 3 annähernd gleich, aber doch etwas
grösser ist. In den Figuren 15A und 15B nimmt das Blech 98 eine Bereitschaftsstellung
seitlich von der Bewegungsbahn der neuen Spulenhülse 11 ein. Das Blech 98 kann aus
seiner Bereitschafts- in die Betriebsposition entsprechend Fig. 15C versetzt werden,
nachdem die neue Spulenhülse 11 auf dem Weg zur Aufwickelstellung am Blech 98 vorbeigelaufen
ist. In Fig. 15C befindet sich das Blech 98 zwischen der neuen Spulenhülse 11 in Aufwickelstellung
und dem vollen Wickelkörper 3, der jetzt die Abzugstellung einnimmt. Die Führungskante
96 nimmt an diesem Punkt jedoch eine derartige Stellung im Verhältnis zu dem verkürzten
Bewicklungshub des Fadens ein, dass sich der Faden und die Führungskante 96 anfangs
nicht berühren. Der Faden ist also anfangs frei, seine Changierbewegung hin und her
über den Wickelkörper 3 fortzusetzen. Die Länge des effektiven Bewicklungshubs über
den Wickelkörper 3 in Abzugstellung wird aber im Verhältnis zu der in der Aufwickelstellung
erzeugten Wickelkörperbreite signifikant reduziert (vergl. dazu Figur 10A). Wenn die
Platte 76 aber entsprechend Fig. 14 nach links versetzt wird, entfernt sie den Faden
aus der Reichweite des Bewicklungshubs und führt ihn in Berührung mit der Führungskante
96. Entsprechend befindet sich die Führungskante 96 über der Umfangsfläche des vollen
Wickelkörpers 3, so dass der Faden nicht nach links über Wickelkörperkante 97 hinauslaufen
kann. Die von der Führungskante 96 definierte Position entspricht daher der oben unter
Bezugnahme auf Fig. 3 beschriebenen Ebene X. Das Blech 98 hat seinen Zweck erfüllt,
sobald die Fadenübergabe zur neuen Hülse 11 stattgefunden hat, worauf es am Ende der
Übergabe wieder zur Bereitschaftsstellung rückgestellt werden kann (Fig. 15A und 15B).
Jedenfalls muss es wieder die Bereitschaftsstellung einnehmen, ehe der sich auf einer
neuen Hülse 11 aufbauende Wickelkörper 3 mit Blech 98 in Betriebsstellung in Berührung
kommt.
[0013] Die Figur 16 zeigt ein Detail eines etwas modifizierten Ausführungsbeispiels des
in Fig. 14 dargestellten Bleches 98. Das modifizierte Blech 98A hat eine v-förmige
Führungskante 100. Diese Modifikation bewirkt eine geregelte Fadenführung über die
Oberfläche des vollen Wickelkörpers, sobald die Platte 76 (Fig. 14) ihre Betriebsstellung
einnimmt. Hierdurch wird der Wulst, der sich nach Einstellung der Übergabebewegung
unvermeidlich auf der Umfangsfläche des Wickelkörpers 3 bildet, auf günstige Weise
beeinflusst. Gleichzeitig wird die Endposition des Fadens 14 durch den V-Scheitelpunkt
fest eingegrenzt, so dass er nicht über das Ende des Wickelkörpers 3 gelangen kann.
Die v-förmige Führungskante 100 hat nur eine geringe Innenschrägung, aber man könnte
mit einem grösseren Innenwinkel eine weitere Funktion erzielen, die jetzt unter Bezugnahme
auf Fig. 17 einer weiteren Alternative beschrieben werden soll.
Das Blech 98B in Fig. 17 hat einen Brückenabschnitt 102 mit Vorsprüngen 104. Jeder
Vorsprung 104 weist eine Führungskante 106 auf, die zur Spulendornachse in einem vorbestimmten
Winkel angeordnet ist. Diese Führungskante 106 setzt sich in einem Schlitz 108 fort,
der im Bereich gebildet wird, wo der Vorsprung 104 und der Brückenabschnitt 102 verbunden
sind. Zwischen jedem Nachbarpaar der Vorsprünge 104 befindet sich ein grosser freier
Raum 110.
Für jeden Faden, der gleichzeitig in der Aufspulvorrichtung gewickelt wird, ist, analog
zum Trennglied 42 in Figur 3, ein Vorsprung 104 vorgesehen. Sobald das Blech 98B von
seiner Bereitschafts- in die Betriebsstellung versetzt wird, wird jeder Faden 14 von
dem jeweiligen Raum 110 aufgenommen, so dass der Faden 14 für die Hin- und Herbewegung
auf dem jeweiligen zugeordneten Wickelkörper 3 frei beweglich ist. Sobald Platte 76
jedoch entsprechend Fig. 14 nach links versetzt wird, wird jeder Faden 14 zuerst in
Berührung mit der Führungskante 106 neben seinem jeweiligen Raum 110 gebracht und
dann in Schlitz 108 geleitet, der in diesen Raum mündet. Die Auswirkung der Wulstbildung
auf den Wickelkörper 3 wurde bereits unter Bezugnahme auf Fig. 16 beschrieben und
soll hier nicht wiederholt werden. In diesem Fall wird durch die unmittelbar neben
der Führungskante 106 befindlichen Abschnitte des Blechs 98B bewirkt, dass das durchgetrennte
Fadenende in den engen Raum zwischen der Umfangsfläche des vollen Wickelkörpers 3
und der Unterseite des Bleches 98B gezwungen wird, wo jenes Fadenende sonst unter
dem Einfluss der Fliehkraft nach aussen schnellen würde. Das Blech 98B verhält sich
also wie ein Schild, um zu verhüten, dass der sich auf der Spulenhülse 11 in der Wickelposition
neu bildende Wickelkörper 3 durch das geschnittene Fadenende gestört wird.
Die unter Bezugnahme auf Fig. 17 vorstehend beschriebene Abschirmfunktion könnte auch
mit alternativen Mittel erzielt werden, wie sie unter Bezugnahme auf Figuren 18 und
19 jetzt noch kurz beschrieben werden.
Das in Fig. 18 gezeigte Blech 98C hat eine Führungskante 96 mit den gleichen Funktionen,
die hinsichtlich der Führungskante 96 unter Bezugnahme auf Fig. 14 bereits beschrieben
wurden. Das Blech 98C kann also selbst keine Abschirmfunktion ausüben, da das geschnittene
Fadenende nicht in den Raum zwischen dem Blech 98C und der Umfangsfläche des Wickelkörpers
3 geleitet wird. Stattdessen kann die gewünschte Wirkung durch die Anordnung einer
Hilfsplatte 112 auf dem Rücken des Bleches 98C erzielt werden, die durch ein schematisch
bei 114 dargestelltes Bewegungsorgan von der in Fig. 18 in Vollinien dargestellten,
eingefahrenen Stellung zu der dort eingestrichelten Position ausgefahren werden kann.
Bei dieser ausgefahrenen Position wird die Trennfunktion im wesentlichen durch die
Hilfsplatte 112 auf die bereits unter Bezugnahme auf Fig. 17 beschriebene Weise ausgeübt.
Das Blech 98D in Fig. 19 weist ebenfalls eine einfache Führungskante 96 auf, die der
unter Bezugnahme auf Fig. 14 dargestellten und beschriebenen Kante ähnlich ist. Das
Blech 98D sitzt auf einem Brückenabschnitt 116, der bezüglich des Dornes in axialer
Richtung (durch nicht abgebildete Mittel) entsprechend dem zweiseitigen Pfeil 118
hin- und herbewegt werden kann. Das Blech 98D kann also nach Abschluss der Ablenkfunktion
von der Kante 96 entsprechend Fig. 19 nach rechts in eine Stellung versetzt werden,
in der das Blech diese Abschirmfunktion entsprechend der Beschreibung unter Bezugnahme
auf Fig. 17 ausüben kann (in Fig. 19 wird dies durch die eingestrichelte Position
für die Kante 96 dargestellt). Das Blech 98D kann dann wieder in die in Vollinien
eingetragene Position zurückgeführt werden und ist dann bereit für die nächste Übergabe,
für die sich Führungskante 96 anfangs in der Stellung befinden muss, die in Vollinien
dargestellt wird.
Die Erfindung ist nicht auf Details der Ausführungsbeispiele beschränkt, die in den
Zeichnungen erscheinen. Das Blech 98 ist in einer dem vollen Wickelkörper 3 so nahe
wie möglich liegenden Betriebsstellung abgebildet, wenn sich dieser in der Abzugstellung
befindet. Der Ausdruck "voller Wickelkörper 3" ist hier als der grösste Wickelkörper
zu verstehen, der auf der abgebildeten Maschine gewickelt werden kann. Mit dieser
Anordnung wird die beste Fadengeometrie erzielt, die möglich ist (minimaler Gesamtkontaktwinkel
mit den Ablenkführungen). Wenn eine Kompromisslösung akzeptiert werden kann, kann
das Blech etwas von der Oberfläche des Wickelkörpers 3 entfernt werden.
Das Blech 98 muss nicht unbedingt mit einer Krümmung versehen werden, und der Krümmungsradius
eines Bogenbleches muss nicht mit dem Radius des vollen Wickelkörpers 3 übereinstimmen.
Die Figuren 20 und 21 stellen ein Ausführungsbeispiel dar, bei dem das gebogene Blech
98B in Fig. 21 durch ein flaches Blech 98E ersetzt wird. Die Bewegungsbahn des Bleches
98E in seiner Betriebsstellung ändert sich dementsprechend, wie im folgenden unter
spezifischer Bezugnahme auf Figuren 20 und 21 beschrieben wird. Die in den Figuren
20 und 21 verwendeten Referenzziffern entsprechen so weit wie möglich den Ziffern
in Fig. 16, wobei nur kurz auf die entsprechenden Teile eingegangen wird.
Figur 20 ist eine schematische perspektivische Ansicht vier voller Wickelkörper 3
in Abzugstellung. Der Dorn und die darauf sitzenden Hülsen sind in der Figur ausgelassen
worden, da sie auf die Konstruktionen der Ausführungsart keinen Einfluss haben. Das
flache Blech 98E befindet sich über den vollen Wickelkörpern 3 und zwar zwischen diesen
Wickelkörpern 3 und den Hülsen 11 in Aufwickelstellung (in Fig. 20 nicht dargestellt).
Dieses Blech 98E hat einen Brückenabschnitt 102, vier vorwärtsragende Finger 104 (ein
Finger pro Wickelkörper 3), vier Zwischenräume 110 (einen pro Faden) und vier Schlitze
108 (die in den jeweiligen Raum 110 münden). Das Blech 98E wird an den geraden Schienen
120 in die in Fig. 20 dargestellte Betriebsstellung bewegt, wie jetzt unter Bezugnahme
auf Fig. 21 beschrieben werden soll.
[0014] Das Blech 98E ist an jedem Ende an einem Schieber 122 montiert (in Fig. 20 und 21
wird jeweils nur ein Schieber dieser Art dargestellt), und die beiden Schieber bewegen
sich jeweils auf Schienen 120. Jede Schiene 120 ist an einem Ende an einem Träger
124 (Fig. 21) befestigt, der sich um eine am Maschinenrahmen (nicht abgebildet) montierte
Welle 126 drehen kann. Der Träger 124 in Fig. 21 wird in eingefahrener Stellung veranschaulicht,
in der die Schiene 120, wie durch die gestrichelte Linie angedeutet wird, vertikal
steht. Wenn der Träger 124 aus der in Fig. 21 dargestellten Position durch eine Linksdrehung
geschwenkt wird, kann seine Schiene 120 in die in Vollinien dargestellte Betriebsstellung
bewegt werden. Zum Antrieb des Trägers 124 kann eine geeignete Antriebsanordnung getroffen
werden, wie die Antriebsanordnung in Fig. 21. Die Anordnung kann mit einem Anschlag
versehen werden, um die Schwenkbewegung des Trägers 124, wenn dieser in die Betriebs-
bzw. zur eingefahrenen Stellung läuft, zu begrenzen. Der Schieber 122 an jeder Schiene
120 kann auf seiner jeweiligen Schiene ebenfalls aus einer Bereitschaftsstellung (in
Fig. 21 am linken Schienenende) in eine ausgefahrene Position (in Fig. 21 dargestellt
in Vollinien am rechten Schienenende) versetzt werden. Eine geeignete Antriebsanordnung
kann getroffen werden, wie z.B. die in Fig. 21. dargestellte Antriebsanordnung 123,
um die Schieber jeweils zwischen den Bereitschafts- und ausgefahrenen Positionen hin
und her zu bewegen. Der Bewegungsablauf verhält sich wie folgt:
i) Die Schienen 120 bleiben während des Aufspulens, d.h. während der Bildung eines
Wickelkörpers 3 auf einem Dorn in der Aufwickelstellung, vorwiegend in ihrer eingefahrenen
Stellung und die Schieber 122 in ihrer Bereitschaftsstellung, wie es in Fig. 21 eingestrichelt
worden ist,
ii) während einer Fadenübergabe werden die Träger 124 und die Schienen 120, nachdem
die neuen Hülsen 11 eine kritische Stellung überwunden haben, so dass sich das Blech
98E und die Hülsen 11 nicht behindern können, auf der Welle 126 geschwenkt, damit
die Schienen 120 in die Betriebsstellung kommen, obgleich die Schieber 122 und das
Blech 98E auf den Schienen 120 immer noch ihre Bereitschaftsposition einnehmen,
iii) dann werden die Schieber 122 und das Blech 98E aus ihrer Bereitschafts- in die
Betriebsstellung bewegt.
Der Bewegungsablauf wird umgekehrt, um die Schienen 120 und Schieber 122 in ihre eingefahrene
Bereitschaftsposition zurückzusetzen, sobald die Spulen 3 stillstehen oder zumindest
derart langsam drehen und die Abschirmfunktion überflüssig machen. Es ist zu beachten,
dass sich die Wickelkörper 3 und die Schienen 120 nicht stören, weil sich die Schienen
120 ausserhalb des von den Wickelkörpern 3 in Abzugstellung beanspruchten Raums befinden.
Den Figuren 20 und 21 kann deutlich entnommen werden, dass die äussere Schiene 120
vor der vorderen Stirnfläche des Wickelkörpers 3 am stirnseitigen Ende des Dornes
(siehe auch Fig. 1) positioniert ist, während sich die innere Schiene 120 dementsprechend
hinter der hinteren Stirnfläche des Wickelkörpers 3 am Innenende des Dornes befindet.
Das Blech 98E erstreckt sich ohne zusätzliche Halterung zwischen den am inneren und
äusseren Dornende befindlichen Schiebern 122. Die bei 128 in Fig. 21 ersichtliche
Versteifungsrippe kann zur Verstärkung des Brückenabschnittes 102 des Bleches herangezogen
werden, um das Durchhängen im Mittelteil des Bleches (zwischen den zwei Schiebern)
zu reduzieren. Diese Rippe 128 wurde in Fig. 20 ausgelassen, um diese Zeichnung zu
vereinfachen. Die Rippe 128 erstreckt sich von einem zum anderen Ende des Brückenabschnittes
102.
Das Blech 98E hat im wesentlichen die gleiche Funktion wie das Blech 98B (Fig. 17),
weshalb von einer weiteren, detaillierten Beschreibung abgesehen wird. Es ist viel
leichter, das Blech, da es flach ist, genau durch die äusserst kleine Spalte zwischen
den Oberflächen der vollen Wickelkörper 3 und den Oberflächen der neuen Hülsen 11
zu führen und trotzdem einen ausreichenden Spielraum für Fehler an jeder Seite zu
wahren. Andererseits haben die Fadenführungskanten 106 am Blech 98E in den Ausführungsbeispielen
der Figuren 20 und 21 - verglichen mit dem Ausführungsbeispiel von Fig. 17 - einen
im Durchschnitt etwas grösseren Abstand von den Wickelkörpern 3. Mit dem Ausführungsbeispiel
in den Figuren 20 und 21 kann der gesamte Ablenkwinkel daher nicht so stark reduziert
werden, wie es für das Ausführungsbeispiel von Fig. 17. möglich ist. Der Unterschied
(in der Grössenordnung von 2°- 5° gegenüber einer Gesamtreduktion von 85°- 95° im
Vergleich mit den dem vorhergehenden Stand der Technik entsprechenden Systemen) ist
aber nicht gross, so dass die Vorteile einer geraden Bewegungsbahn jeden möglichen
Nachteil in dieser Hinsicht übertreffen.
Ein gewisser weiterer Vorteil kann durch eine Krümmung der Hinterflanke des Bleches
98E in Anlehnung an die Krümmung der Aussenfläche des Wickelkörpers 3 erzielt werden.
Dafür muss an der geraden Bewegungsbahn nichts geändert werden, da die Hinterflanke
des Bleches (d.h. der Brückenabschnitt und der jeweils unmittelbar folgende Abschnitt
des Fingers 104) nicht durch den vorerwähnten engen Spalt geht. Diese Alternative
ist gewöhnlich aber nicht erforderlich, da sie nur zu einer geringfügigen, weiteren
Verbesserung der Systemgeometrie führt, was durch die schematische Darstellung des
Fadenwegs in Fig. 21 veranschaulicht wird. Der Faden 14 wird hier in dem Moment gezeigt,
in dem er vom Fangschlitz der neuen Hülse 11 aufgegriffen wird. Es ist ersichtlich,
dass sich der in diesem Zeitpunkt operative Abschnitt des Bleches 98E sehr nahe an
der Oberfläche des Wickelkörpers 3 befindet, wenn man einen Sicherheitsspielraum berücksichtigt,
so dass die Krümmung der Hinterflanke des Bleches nur zu einer geringfügigen weiteren
Verbesserung führen könnte.
Der grössere Abstand zwischen der Vorderkante des Bleches 98E und des Wickelkörpers
3 im Vergleich mit dem entsprechenden Abstand des Bleches 98B ist ein positiver Vorteil.
Er hat eine "Trichterwirkung", durch die das geschnittene Fadenende auf dem vollen
Wickelkörper 3 unter jeden Finger 104 geleitet wird, wodurch die Neigung des Fadens,
sich mit jeder Umdrehung des Wickelkörpers 3 um die vordere Fingerkante zu wickeln,
reduziert wird. Zur Auslösung der oben beschriebenen Bewegungen können verschiedene
Mittel eingesetzt werden. Die Schwenkbewegungen der Träger 124 werden am besten durch
(nicht abgebildete) Einheiten mit Kolben und Zylindern zwischen dem Maschinenrahmen
und den Trägern bewirkt. Vorzugsweise sollte für jede Träger- und Schienenkombination
eine Einheit dieser Art vorgesehen werden. Die Schieber 122 können jeweils durch (nicht
abgebildete) Einheiten mit Kolben und Zylindern den Schienen entlang bewegt werden,
die auf jeder Schienenstruktur beispielsweise parallel montiert sind. Andererseits
kann jede Schiene 120 rundherum mit einer endlosen Zugleine versehen werden, die in
Drehrollen läuft, wobei eine Strecke der Zugleine mit dem zugehörigen Schieber verbunden
werden kann, um diesen über die Zugleinenstrecke hin- und herzubewegen. Bei einem
weiterentwickelten System können die Schieber 122 und die Schienen 120 als Linearmotoren
ausgeführt werden. In Figur 22 wird noch eine andere Möglichkeit dargestellt. Jede
Schiene 120 wird als Hohlkörper 130 ausgeführt, der bei einer Kolben-Zylinder-Einheit
als Zylinder dient, wobei der Kolben durch Ziffer 132 bezeichnet wird. An jedem Ende
des Zylinders 130 befinden sich Flüssigkeitseinlassschlitze 134, durch welche die
eine oder andere Kammer an den Seiten des Kolbens wahlweise unter Druck gesetzt werden
kann, um diesen zu veranlassen, im Zylinder hin- oder herzulaufen. Der Kolben 132
ist mit Permanentmagneten 136 ausgerüstet, und die Wandungen von Körper 130 bestehen
aus einem Material, durch welches das Kraftfeld von Magneten 136 sich zumindest bis
zu dem dazugehörigen Schieber 122 ausbreiten kann. Der Schieber 122 besteht aus einem
bzw. enthält ein Material, das durch die Kraftfelder der Magneten 136 derartig beeinflusst
wird, dass der Schieber 122 dem Rück- und Vorwärtslauf des Kolbens 132 im Zylinder
130 folgt.
Eine nicht so kostspielige Alternative kann aufgrund einer Hebelanordnung gebildet
werden, die von Fig. 23 schematisch veranschaulicht wird. In diesem Fall tragen Schienen
120 zwischen ihnen eine rechtwinklige zu den festen Schienenende verlaufende Stange
140, auf der zwei Schlitten 142 montiert sind. Je ein Hebelpaar 144, 146 ist gelenkig
mit jedem Schlitten 142 und dem Ende der benachbarten Schiene 120 verbunden. Jedes
Hebelpaar besteht aus einem Langhebel 144, der an einem Ende drehbar mit dem Schlitten
142 verbunden ist, sowie einem kurzen Hebel 146, der an einem Ende drehbar mit der
Schiene 120 verbunden ist. Der kurze Hebel 146 ist gelenkig mit dem langen Hebel 144
verbunden, um zwischen seinen Enden ein Scherenkreuz zu bilden. Das von Schlitten
142 abweisende Ende von Hebel 144 ist gelenkig mit dem Blech 98E verbunden.
Eine doppelt wirkende Kolben-Zylinder-Einheit 148 wird zwischen einem der Schlitten
142 und einem Widerlager 150, das in der Mitte von Stange 140 befestigt ist, eingesetzt.
Eine endlose Zugleine 152 erstreckt sich um zwei Rollen 153, von denen eine an einem
Ende einer der Schienen 120 und die andere dementsprechend an der anderen Schiene
120 befestigt ist. Ein Abschnitt der Zugleine 152 ist an einem der Schlitten 142 und
der andere Abschnitt am anderen Schlitten 142 angeschlossen, wie bei 149 schematisch
veranschaulicht wird. Beim Aus-/Einfahren der Einheit 148 wird das Scherenkreuz veranlasst,
das Blech 98E auf den Schienen 120 hin- und herzubewegen.
Es gibt eine noch andere Alternative (nicht abgebildet), bei der jede Schiene 120
als Zahnstangenmechanismus ausgebildet ist. Auch das Blech 98E kann an jeder Kante
eine Zahnstange tragen. Das Ritzel eines jeden Zahnstangenmechanismus ist auf einem
entsprechenden Schlitten angeordnet, der auf der Schiene (Zahnstange) 120 entlangläuft.
Dieses Ritzel greift sowohl in die Schiene (Zahnstange) ein, auf der es läuft als
auch in die Zahnstange auf der entsprechenden Kante des Bleches 98E. Für jeden Zahnstangenmechanismus
wird eine doppelt wirkende Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen, um die Schlitten auf
Schienen 120 hin- und herzubewegen. Jeder Zahnstangenmechanismus kann so angeordnet
werden, dass das Blech 98E pro Bewegungsstreckeneinheit des Schlittens sich auf den
Schienen 120 um zwei Einheiten bewegt.
Aus einer Betrachtung von Fig. 15E geht hervor, dass der Grundsatz des unter Bezugnahme
auf Fig. 21 beschriebenen Bewegungs-/Führungssystems genauso für die Ausführungsbeispiele
gilt, die unter Bezugnahme auf die Figuren 9A-9H und 15A-15D beschrieben wurden. In
Fig. 15E befindet sich eine gebogene Schiene 120A, die einer der geraden Schienen
120 in Figuren 20 oder 21 entspricht. Die Schiene 120A kann um eine Welle 126A zwischen
einer in Vollinien dargestellten Betriebsstellung und einer gestrichelt dargestellten
eingefahrenen Stellung geschwenkt werden. Ein Schieber 122 kann zwischen einer ausgefahrenen
Stellung (siehe Fig. 15E) und einer Bereitschaftsstellung (nicht abgebildet, aber
neben Welle 126A) auf der Schiene 120A entlang bewegt werden. Das Blech 98 ist am
Schieber 122 befestigt. Die abgebildete Anordnung wird am gegenüberliegenden Ende
des Dornes wiederholt. Die Teile sind derart angeordnet, dass - wenn sich die Schienen
120A in ihrer Betriebsstellung befinden - das Blech 98 durch die Bewegung der Schieber
122 auf den Schienen auf einer zur Achse der in Abzugstellung befindlichen Wickelkörper
3 konzentrischen Bahn geführt wird. Diese Bahn verläuft mit einem geringen Abstand
zu den Aussenflächen der Wickelkörper 3.
Falls das Blech 98E axial zum Dorn bewegt werden soll, nachdem die Fäden von den neuen
Hülsen aufgefangen worden sind (um, wie vorstehend beschrieben, die Abschirmwirkung
zu erhöhen), kann dies z. B. dadurch bewerkstelligt werden, indem der Träger 124 und
die Schienen 120 entlang der Welle 126 verschoben werden. Die Träger selbst könnten
z.B. auf einem Schieber (nicht abgebildet) montiert werden, der sowohl axial entlang
der Welle 126 als auch um sie herum bewegt werden kann. Dafür müsste dann natürlich
ein zusätzlicher Abstand zwischen der Schiene 120 am Vorderende des Dornes und der
entsprechenden Endfläche des äusseren Wickelkörpers in Abzugstellung berücksichtigt
werden, damit die beabsichtigte Bewegung nicht behindert wird.
In Fig. 13A wird der Fadenweg im Übergabezeitpunkt von der Seite der Aufspulvorrichtung
in Richtung von Pfeil A in Fig. 2 dargestellt. Statt den Faden entlang der zweiten
Wegstrecke 52 abzulenken, die praktisch parallel zur Achse des Dornes liegt, sieht
diese Erfindung eine Wegstrecke 52A (in gestrichelten Linien) vor, die sich entsprechend
der Ansicht in Fig. 13A in einem Winkel zur Dornachse nach unten erstreckt. Hierdurch
kann der Umschlingungswinkel des Fadens an den Ablenkpunkten 33 und 31 beträchtlich
reduziert werden. Weiterhin ist zu beachten, dass die Länge der dritten Wegstrecke
54 beträchtlich gekürzt wird. Die Grenze des Umschlingungswinkels an der Position
31 wird erreicht, wenn das Risiko besteht, dass die entsprechende Ablenkführung mit
dem vollen Wickelkörper 3 kollidiert. Diese Grenze wird erreicht, wenn sich der Ablenker
so nahe wie möglich der Oberfläche des vollen Wickelkörpers 3 genähert hat oder wenn
der Abstand zwischen dem Ablenkführungspaar, durch welches die zweite Strecke von
Faden 52A definiert wird, ein Höchstmass erreicht hat.
Es ist mit Blick auf Fig. 13A ebenfalls zu beachten, dass der zwischen dem Ablenkführungspaar,
das die zweite Strecke von Faden 52A bildet, gegebene Abstand d2 (gemessen entlang
einer Linie, die parallel oder wesentlich parallel zu der Ebene verläuft, in der sich
die Drehachsen der Dorne 5, 7 befinden) signifikant grösser ist als der entsprechende
Abstand dl zwischen den Ablenkführungen 31, 33, die in der in Figuren 2 und 3 dargestellten
Vorrichtung die zweite Fadenstrecke 52 definieren. Weiterhin ist der Abstand zwischen
der unteren Ablenkführung jenes Paares, das die zweite Strecke von Faden 52A abgrenzt,
und der Aussenfläche des vollen Wickelkörpers wesentlich kleiner als der Abstand d2,
und zwar weil die untere Ablenkführung während der Fadenübergabe dem vollen Wickelkörper
so nahe wie möglich kommt. Im Falle der Vorrichtung in Figuren 2 und 3 ist der Abstand
zwischen der unteren Ablenkführung 31 und der Aussenfläche des vollen Wickelkörpers
grösser als Abstand d1.
Eine weitere Verbesserung kann durch Beachtung der Fadenweggeometrie aus der Sicht
von der Vorderseite der Aufspulvorrichtung erzielt werden. Diese Geometrie wird in
Fig. 15D und mit mehr Details in Fig. 24 illustriert, wo die Kontaktwalze, die leere
Hülse und der volle Wickelkörper wieder durch Referenzziffern 8, 11 und 3 bezeichnet
werden. Die jeweiligen Drehrichtungen werden durch gebogene Pfeile verdeutlicht. Die
gestrichelte SMT-Linie bezieht sich auf eine Sicherheitszone um die neue Hülse 11.
In diese Sicherheitszone sollte kein Fadenablenkelement eindringen, da sonst eine
Kollisionsgefahr mit der Hülse 11 besteht. Der Abstand der Sicherheitszonengrenze
von der Oberfläche der neuen Hülse 11 richtet sich offensichtlich nach der Fabrikations-
und Montagepräzision jener Teile, durch welche die relativen Positionen der Hülse
und des Ablenkelements bestimmt werden, d.h. also nach den akzeptablen Toleranzen
und demzufolge den akzeptablen Produktionskosten. Die gestrichelte SMP-Linie bezeichnet
eine ähnliche Sicherheitszone um den vollen Wickelkörper 3.
Die von Hülse 11 aufzufangende Fadenstrecke wird bei 50 veranschaulicht (siehe auch
Fig. 13a). Die Ablenkelemente 64, 78 werden so nahe als möglich an der Sicherheitszone
SMT dargestellt. Ihre Winkelstellungen um die Achse der Hülse 11 werden durch den
für ein zuverlässiges Auffangen durch diese Hülse erforderlichen Umschlingungswinkel
W bestimmt. Die eingezeichneten Drehrichtungen beziehen sich auf das sogenannte Gegenrotationsfangen,
d.h. Fadenstrecke 50 bewegt sich im Zeitpunkt des Auffangens in entgegengesetzter
Richtung zur Oberfläche der Hülse 11. Diese Auffangweise setzt einen Umschlingungswinkel
W von mindestens 25° zum Auffangen in einen Hülsenschlitz (z.B. der in US-Patent 4,969,607
dargestellten Art) und von mindestens 30° voraus, wenn das Auffangen durch eine im
Dorn integrierte Fangvorrichtung vorgenommen werden muss (z.B. entsprechend US-Patente
4,641,793 oder 4,817,896). Die Fadenstrecke 52A (vergleiche mit Fig. 13A) verläuft
in einem Winkel von den Ablenkelementen 64, 78 nach unten bis zur Oberfläche des Wickelkörpers
3, auf dem der Faden bis zum Fangmoment weitergewickelt wird. Das nahe der Wickelkörperoberfläche
befindliche Blech (z.B. Blech 98E in Fig. 20) kann so geformt werden, um eine weitere
Ablenkung des Fadens, von der Front der Aufspulvorrichtung aus betrachtet, zu vermeiden.
Der Schlitz 108 (Fig. 20) ist derart tief, dass die Fadenstrecke 52A zu der Oberfläche
des Wickelkörpers und zu den Führungskanten der beiden Elemente 64, 78 tangential
verläuft. Anders gesagt, der Faden beschreibt eine "Spirale" um die Führung 64. Der
Umschlingungswinkel eines jeden Ablenkelements 64, 78 wird am besten so gering als
möglich gehalten, wofür diese Elemente der Sicherheitszone SMT im Fangzeitpunkt so
nahe als möglich angeordnet werden sollten. Diese Einstellung entspricht auch einer
Betriebsposition der Vorrichtung 58 (Figuren 15D und 21), in der das Kollisionsrisiko
mit dem unteren Führungsblech 98 am geringsten ist.
Die untere Ablenkführung des Ablenkführungspaars, das die zweite Strecke von Faden
52A eingrenzt, ist unabhängig und separat von der oberen Ablenkführung desselben Paars.
[0015] Deshalb kann der Abstand zwischen den beiden Ablenkführungen maximiert werden, weil
die jeweiligen Ablenkführungen während ihrer Bewegung von der eingefahrenen zur Betriebsstellung
unabhängig voneinander bewegt und nahe des vollen Wickelkörpers 3 und der leeren Spulenhülse
11 positioniert werden können.
[0016] Die Grundsätze bevorzugter Ausführungsbeispiele und Betriebsweisen der vorliegenden
Erfindung wurden vorstehend beschrieben. Die zu schützende Erfindung soll jedoch nicht
so ausgelegt werden, dass sie auf die spezifisch offenbarten Ausführungsbeispiele
beschränkt ist. Weiterhin sollen die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
eher als veranschaulichend denn als einschränkend betrachtet werden. Variationen und
Änderungen können durch andere vorgenommen sowie Äquivalente herangezogen werden,
ohne vom Sinn der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Es besteht daher ausdrücklich
die Absicht, dass diese Erfindung alle Kombinationen, Variationen, Änderungen und
Äquivalente dieser Art umfassen soll, die von Sinn und Umfang der vorliegenden Erfindung
entsprechend der Definition in den Ansprüchen erfasst werden.
1. Automatische Spulmaschine zum Aufwickeln eines Fadens auf eine leere Spulenhülse,
mit einer Wechselvorrichtung zur Übergabe des zur vollen Spule laufenden Fadens an
eine leere Hülse, mit einer Mehrzahl von Ablenkführungen, die den Faden während der
Übergabe ablenken, wenn eine volle Spule von der Aufwickel- in eine Abzugstellung
versetzt und eine leere Hülse in die Aufwickelstellung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
dass Ablenkführungen während der Übergabe auf den Faden so einwirken, um mindestens
eine erste, eine zweite und eine dritte Fadenstrecke zu bilden und dass die erste
Fadenstrecke bezüglich der Längsachse der leeren Hülse in einem vorbestimmten Winkel
angeordnet wird, um das Fangen des Fadens auf der leeren Hülse oder auf dem Dorn zu
ermöglichen, während sich die zweite Fadenstrecke zwischen der ersten und der dritten
Fadenstrecke erstreckt und die dritte Fadenstrecke in Richtung der Fadenbewegung von
der letzten der Ablenkführungen bis zur Oberfläche der vollen Spule reicht, wobei
sich die zweite Fadenstrecke im Übergabezeitpunkt schräg von einer Stelle nahe der
leeren Hülse zu einer Stelle nahe der Oberfläche der vollen Spule erstreckt.
2. Spulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Minimalisierung des
Kontaktwinkels zwischen dem Faden und den Ablenkführungen letztere so nahe wie physisch
möglich an der vollen Spule und der leeren Hülse angeordnet sind.
3. Spulmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Fadenstrecke
durch eine obere, näher an der leeren Hülse befindliche Ablenkführung und eine untere,
näher der vollen Spule befindliche Ablenkführung bestimmt wird, wobei die Position
der oberen Ablenkführung während der Fadenübergabe die erste Fadenstrecke abgrenzt
und die untere Ablenkführung so angeordnet wird, damit sie der Oberfläche der vollen
Spule im Umstellungszeitpunkt so nahe wie möglich steht, und wobei die untere Ablenkführung
zwischen einer Bereitschafts- und einer Betriebsposition bewegbar ist und die letztere
Position einnimmt, sobald sich eine volle Spule der Abzugstellung nähert und zur Bereitschaftsposition
spätestens wieder unmittelbar dann zurückkehrt, wenn die untere Ablenkführung sonst
das Aufwickeln des Fadens auf der leeren Hülse stören würde.
4. Spulmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Ablenkführung
ein gebogenes Element aufweist.
5. Spulmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das gebogene Element sich
zwischen der Bereitschafts- und der Betriebsposition in einer Kurvenbahn bewegt, deren
Krümmungsradius nur etwas grösser ist als der Krümmungsradius der Oberfläche der vollen
Spule in Abzugstellung.
6. Spulmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Ablenkführung
dazu bestimmt und ausgebildet ist, das geschnittene Fadenende wie ein Schild von der
vollen Spule fernzuhalten.
7. Spulmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Ablenkführung
mit einem bezüglich der unteren Ablenkführung beweglichen Element versehen ist, um
das geschnittene Fadenende von der vollen Spule abzuschirmen.
8. Spulmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Ablenkführung
von ihrer Betriebs- in eine Abschirmstellung bewegt werden kann, um das Fadenende
auf der vollen Spule abzuschirmen.
9. Spulmaschine zum Aufwickeln von Fäden, umfassend:
- einen drehbaren Revolver mit zwei drehbar angetriebenen Dornen zum Aufsetzen von
mindestens je einer Hülse, auf der der Faden aufgewickelt wird, bis eine volle Spule
gebildet wird, wobei der Revolver während einer Fadenübergabe gedreht werden kann,
um eine volle Spule aus einer Aufwickel- in eine Abzugstellung zu versetzen, währenddessen
eine leere Hülse zur Aufwickelposition gebracht wird,
- eine Verlegevorrichtung, die den Faden auf einer Spule hin- und herbewegt,
- einen Fadenablenker, um den Faden während der Übergabe zu berühren und in eine Stellung
abzulenken, in der der Faden von der leeren Hülse aufgefangen werden kann, um ihn
von der vollen Spule zu der leeren Hülse umzulegen,
- Mittel zur Bewegung des Fadenablenkers aus einer eingefahrenen Stellung, in der
der Fadenablenker keine Möglichkeit zur Störung der Umdrehung des Drehrevolvers hat,
in eine ausgefahrene Stellung, in der sich der Fadenablenker nahe der in Aufwickelstellung
befindlichen leeren Hülse befindet, um mit dem zur vollen Spule laufenden Faden in
Berührung zu kommen, wobei der Fadenablenker bezüglich der leeren Hülse auch in Längsrichtung
bewegbar ist, um den Faden in eine Position abzulenken, in der der Faden für die in
Aufwickelstellung befindliche leere Hülse auffangbereit ist,
- eine bewegliche Fadenführung mit einer Führungskante, um die Fadenbewegung auf der
vollen Spule zu beschränken, wenn der Faden durch den Fadenablenker abgelenkt wird,
und
- Mittel zur Bewegung der Fadenführung aus einer Bereitschaftsstellung, in der eine
Störung der Revolverdrehbewegung durch den Fadenführer ausgeschlossen ist, in eine
Betriebsstellung, in der der Fadenführer nahe der vollen Spule in Abzugstellung positioniert
wird, damit der abgelenkte Faden die Kante der Fadenführung berührt.
10. Spulmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenführung ein Blech
mit mehreren, aus einem Brückenabschnitt hervorragenden Elementen aufweist, die durch
Zwischenräume getrennt sind, durch welche der Faden läuft, wenn die Fadenführung ihre
Betriebsstellung einnimmt.
11. Spulmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenführung mit zwei
Schiebern verbunden ist, die jeweils auf einer Schiene montiert sind und auf dieser
bewegt werden können.
12. Spulmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Bewegung
der Fadenführung eine mit jeder Schiene verbundene Antriebsordnung zur Schwenkung
der Wellen umfassen, die ausserhalb der Enden der Dorne mit den vollen Spulen positioniert
sind.
13. Spulmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Brückenabschnitt mit
mehreren Schlitzen versehen ist, die jeweils in einen der Zwischenräume zur Aufnahme
des Fadens münden, wobei jeder Schlitz im wesentlichen mit einer Kante eines der hervorragenden
Elemente fluchtet.
14. Spulmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Fadenführung eine
Hilfsplatte angebracht ist, die auf die Fadenführung zu bewegbar ist.
15. Spulmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Schienen zur Aufnahme
eines Kolbens hohl sind und einen Flüssigkeitseinlassschlitz an jeder Seite des jeweiligen
Kolbens aufweisen, um jeweils eine Kolbenseite unter Druck zu setzen und den Kolben
so innerhalb der jeweiligen Schiene zu bewegen.
16. Spulmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsvorrichtung
ein Blech und ein durch eine Stange verbundenes Paar von Schienen aufweist, wobei
auf der Stange ein Paar von Schlitten montiert ist, die jeweils durch ein Hebelpaar
mit der Stange verbunden sind.
17. Spulmaschine zum Aufwickeln von Fäden umfassend:
- einen drehbaren Revolver mit zwei drehbar angetriebenen Dornen zum Aufsetzen von
mindestens je einer Hülse, auf der der Faden aufgewickelt wird, bis eine volle Spule
gebildet wird, wobei der Revolver während einer Fadenübergabe gedreht werden kann,
um eine volle Spule aus einer Aufwickel- in eine Abzugstellung zu versetzen, währenddessen
eine leere Hülse zur Aufwickelposition gebracht wird,
- eine Verlegevorrichtung, die den Faden auf einer Hülse hin- und herbewegt, um eine
volle Spule zu bilden,
- einen Fadenablenker, um den Faden während der Übergabe zu berühren und in eine Stellung
abzulenken, in der der Faden von einer leeren Hülse aufgefangen werden kann, um ihn
von der vollen Spule der leeren Hülse zu übergeben, wobei ein loses Fadenende auf
der vollen Spule bleibt,
- Mittel zur Bewegung des Fadenablenkers aus einer eingefahrenen Stellung, in der
der Fadenablenker keine Möglichkeit zur Störung der Drehung des Drehrevolvers hat,
in eine ausgefahrene Stellung, in der sich der Fadenablenker nahe der in Aufwickelstellung
befindlichen leeren Hülse befindet, um mit dem der vollen Spule zulaufenden Faden
in Berührung zu gelangen, wobei der Fadenablenker bezüglich der leeren Hülse auch
in Längsrichtung bewegbar ist, um den Faden in eine Position abzulenken, in der der
Faden für die in Aufwickelstellung befindliche leere Hülse auffangbereit ist,
- ein bewegliches Abschirmblatt, um den losen Faden auf der vollen Spule von der leeren
Hülse in der Aufwickelstellung abzuschirmen, wobei das Abschirmblatt mindestens zwei
aus einem Brückenabschnitt hervorragende Elemente aufweist, die einen Zwischenraum
bilden, in welchem der Faden durch die Verlegevorrichtung hin- und herbewegt wird,
während der besagte Brückenabschnitt mindestens einen in den Zwischenraum mündenden
Schlitz aufweist, in welchen der abgelenkte Faden vor seiner Übergabe an die leere
Hülse hineingeführt wird, und
- Mittel zur Bewegung des Abschirmblatts aus einer Bereitschaftsstellung, in der eine
Störung der Revolverdrehbewegung durch das Abschirmblatt ausgeschlossen ist, in eine
Betriebsstellung, in der das Abschirmblatt nahe der vollen Spule in Abzugstellung
positioniert wird, damit der abgelenkte Faden in den Schlitz geleitet wird.
18. Spulmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die hervorragenden Elemente
jeweils ein freies Ende aufweisen, das mit Hinsicht auf den Brückenabschnitt von diesem
abgewendet liegend angeordnet ist, wobei sich jedes hervorragende Element von dem
freien Ende zum Brückenabschnitt hin verjüngt.
19. Spulmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz mit einer
Kante eines der hervorragenden Elemente fluchtet.
20. Spulmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschirmblatt mit
zwei Schiebern verbunden ist, die jeweils auf einer Schiene montiert sind und entlang
dieser bewegt werden können, wobei die besagten Mittel zur Bewegung des Abschirmblatts
eine mit jeder Schiene verbundene Antriebsanordnung zur Schwenkung der Wellen umfassen,
die jenseits der stirnseitigen Enden des Dornes mit der vollen Spule positioniert
sind.
21. Verfahren zur übergabe des Fadens (214) von einer vollen Spule (203) an eine leere
Hülse (211) auf einer Spulmaschine (201) mit ununterbrochener Fadenzufuhr, mit einem
die Spulendorne (205,207) tragenden drehbaren Revolver (202), bei welchem
a) die volle Spule (203) aus der Aufspulstellung von der Kontaktwalze (208) weggeschwenkt
und die leere Hülse (211) in Spulstellung gebracht wird,
b) der zur vollen Spule (203) laufende Faden (214) durch ein Auslenkmittel (213) innerhalb
dem zur vollen Spule (203) führenden Fadenweg ausgelenkt wird,
c) der Faden (214) aus dem Fadenführer (212) an der Changiervorrichtung (206) abgehoben
und in einer ausserhalb des Bereichs des Fadenhubes (H) der Changiervorrichtung (206)
liegenden Ebene gehalten wird,
d) der Faden (214) über ein Fangmittel (223) auf der leeren Hülse (211) oder auf dem
Dorn (207) geführt, gefangen und durchgetrennt wird und
e) danach auf die in Aufspulstellung gebrachte leere Hülse (211) aufgespult wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
f) das Auslenkmittel (213) in einer ersten, entgegengesetzt zur Auslenkrichtung verlaufenden
Bewegung in den Fadenweg hineingeführt und danach in der Auslenkrichtung zurückgezogen
wird, wobei der Faden (214) vom Auslenkmittel (213) derart gefangen wird, dass er
beim Zurückziehen des Auslenkmittels (213) durch letzteres ausgelenkt wird.
22. Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslenkmittel (213) derart
gestaltet ist, dass der Faden (214) während bzw. nach dem Auslenken weiter in der
Achsrichtung der Spule (203) hin- bzw. herchangiert werden kann.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden
(214) bei der ersten Bewegung des Auslenkmittels (213) von einem Endabschnitt (234,
242) an einem der das Auslenkmittel bildenden Führungsstäbe (231, 232; 239, 240) erfasst
und durch die Changierung (206) zwischen den Endabschnitten (234, 242) hindurch zur
rückseitigen Fadenführungskante (237) geleitet und dort entlang letzterer ununterbrochen
weiter changiert wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die den Faden (214) führenden,
die Führungskante (237) bildenden Führungsstäbe (231, 232; 239, 240) zusammen mit
der Wechselvorrichtung (217) ausgelenkt und aus dem Bereich der in den ursprünglichen
Fadenlauf einschwenkenden neuen Hülse (211) herausgeführt und der zulaufende Faden
(214) dabei kontinuierlich weiter changiert wird.
25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslenkmittel (213) zusammen
mit der Fadenwechselvorrichtung (217) nach der Positionierung der leeren Hülse (211)
in Spulstellung gegen die leere Hülse (211) geschwenkt, der zulaufende Faden (214)
aus der Changiervorrichtung (206) herausgehoben und durch ein Umlenkelement (263)
auf der Wechselvorrichtung (217) axial seitlich aus dem Changierbereich heraus und
in das Fangmittel (223) auf der leeren Hülse (211) geführt wird.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass der Faden durch das Umlenkelement
(263) quer und parallel zur Fadenführungskante (237) verschoben wird.
27. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Übergabe des Fadens
(214) an die neue Hülse (211) ein Trennblech (255) einer Trennvorrichtung (245) zwischen
die leere Hülse (211) und die volle Spule (203) eingeführt und das lose Ende des Fadens
(214) auf der vollen Spule (203) von einem Kontakt mit der Oberfläche der leeren Hülse
(211) abgehalten wird.
28. Spulmaschine (201) zum Aufspulen eines mit konstanter Geschwindigkeit zulaufenden
Fadens (214) auf einer Spule (203), mit einem zwei Spulendorne (205, 207) tragenden
Revolver (202), der dazu ausgebildet und bestimmt ist, die auf die Spulendorne (205,
207) aufgeschobenen Spulenhülsen (211) aus einer Spulposition in eine Beschickungsposition
für eine leere Spulenhülse (211) und Entnahmeposition für die volle Spule (203) zu
drehen, mit einer Verlegevorrichtung (206) zum Changieren des zulaufenden Fadens (214),
mit einer Führungs- oder Kontaktwalze (208), mit einem Fadenabhebeblech (221) zum
Abheben des Fadens (214) aus der Verlegevorrichtung (206) beim Spulenwechsel, mit
einer in den Fadenlauf zwischen der vollen Spule (203) und der leeren Spulenhülse
(211) bewegbaren Wechselvorrichtung (217) zum Überführen des zur vollen Spule (203)
laufenden Fadens (214) auf die leere Spulenhülse (211) und mit einem Auslenkmittel
(213) zum Auslenken des zur vollen Spule (203) laufenden Fadens (214) aus dem Bewegungsbereich
der leeren Hülse (211), dadurch gekennzeichnet, dass das Auslenkmittel (213) an der
Wechselvorrichtung (217) befestigt und durch diese zum Einfangen des Fadens (214)
in den Fadenlauf bewegbar und zur Vermeidung einer Berührung zwischen dem Faden (214)
und der leeren Hülse (211) zurückziehbar ist.
29. Spulmaschine nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass das Auslenkmittel (213)
in einem Abstand und im wesentlichen parallel zur Vorderkante an der Wechselvorrichtung
(217) befestigt ist.
30. Spulmaschine nach einem der Ansprüche 28 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass das
Auslenkmittel (213) aus zwei in Linie liegenden, auf der der Wechselvorrichtung (217)
zugekehrten inneren Seite aus eine Führungskante (237) bildenden Führungsstäben (231,232;239,240)
besteht, deren benachbarte Endabschnitte (233,234;241,242) sich in einem Fangbereich
(x) überlappen.
31. Spulmaschine nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstäbe (231,232)
einen runden oder elliptischen Querschnitt aufweisen und die Endabschnitte (233,234)
in einem spitzen Winkel zu deren gemeinsamen Führungskanten (238) verlaufen und die
Stirnflächen (235,236) der Endabschnitte (233,234) einander gegenüberliegen.
32. Spulmaschine nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstäbe (239,240)
einen rechteckigen Querschnitt aufweisen und deren Endabschnitte (241,242) im Fangbereich
(x) abgekröpft sind.
33. Spulmaschine nach einem der Ansprüche 31 oder 32, dadurch gekennzeichnet, dass im
Fangbereich (X) die Spitze (F) des ersten Endabschnittes (233,241) ausserhalb des
Bereichs der Fadenführungskante (237) liegt und die Spitze (E) des zweiten Endabschnittes
(234,242) gegenüber der Fadenführungskante (38) liegt und die Fangkante (237) überragt.
34. Spulmaschine nach einem der Ansprüche 28 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass der
Faden (214) nach dem Einfangen hinter dem Auslenkmittel (213) changierbar ist.
35. Verfahren zur Übergabe des Fadens (214) von einer vollen Spule (203) an eine leere
Hülse (211) auf einer Spulmaschine (201) mit ununterbrochener Fadenzufuhr, mit einem
die Spulendorne (205,207) tragenden drehbaren Revolver (202), bei welchem
a) die volle Spule (203) aus der Aufspulstellung von der Kontaktwalze (208) weggeschwenkt
und die leere Hülse (211) in Spulstellung gebracht wird,
b) der zur vollen Spule (203) laufende Faden (214) durch ein Auslenkmittel (213) aus
dem zur vollen Spule (203) führenden Fadenweg ausgelenkt wird,
c) der Faden (214) aus dem Fadenführer (212) an der Changiervorrichtung abgehoben
und in einer ausserhalb des Bereichs des Fadenhubes (H) der Changiervorrichtung (206)
liegenden Ebene gehalten wird,
d) der Faden (214) über ein Fangmittel (223) auf der leeren Hülse (211) geführt, gefangen
und durchgetrennt wird und
e) danach auf die in Aufspulstellung gebrachte leere Hülse (211) aufgespult wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Auslenkmittel (213) in einer ersten, entgegengesetzt zur Auslenkrichtung verlaufenden
Schwenkbewegung in den Fadenweg hineingeführt und der Faden (214) von einem Endabschnitt
(234,242) an einem der das Auslenkmittel (213) bildenden Führungsstäbe (231,232; 239,240)
erfasst und durch die Changierung (206) zwischen den Endabschnitten (234, 242) hindurch
zur rückseitigen Fadenführungskante (237) geleitet und dort entlang letzterer weiter
changiert wird.