[0001] Die Erfindung betrifft ein Arbeitsgerät, insbesondere einen Baggerlöffel oder dgl.,
das zur Verbindung mit einem Stiel einer Baumaschine an seiner Oberseite ein mittig
angeordnetes Anbauorgan mit Schwenkeinrichtung aufweist, die als Drehmotor mit Gehäuse
ausgebildet ist, dessen Welle mit einer Aufnahmeeinrichtung an der Oberseite des Arbeitsgerätes
verbunden ist.
[0002] Baggerlöffel und insbesondere Grabenräumlöffel sind in aller Regel über hydraulische
Kolben-Zylinder-Einheiten am Ende des Baggerlöffelstiels angebracht, so daß Schwenkbewegungen
um die Querachse des Löffels ausgeführt werden können. Nachteilig bei derartigen Konstruktionen
ist die Tatsache, daß die Hydraulikeinheiten sehr anfällig gegen Beschädigungen im
rauhen Einsatzbetrieb sind und deshalb geschützt untergebracht werden müssen. Aufgrund
der langen Kraftübertragungswege sind außerdem die an der Grabkante des Löffels wirkenden
Kräfte eingeschränkt.
[0003] Ein Grabenräumlöffel der eingangs umrissenen Bauart ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
92 03 925 bekannt. Dort ist das Anbauorgan über einen geschweißten Schwenkkopf mit
dem Baggerlöffel verbunden, wobei in dem Schwenkkopf ein Drehmotor aufgehängt ist,
zu dessen Befestigung ein verhältnismäßig schwacher Flansch dient, der in dem Schwenkkopf
befestigt ist. Die Schweißkonstruktion des Schwenkkopfes ist verhältnismäßig anfällig
und muß alle vom Baggerlöffel übertragenen Kräfte aufnehmen. Ferner sind keine Vorkehrungen
getroffen, die es ermöglichen, den Baggerlöffel gegen einen anderen auszutauschen
oder in einfacher Weise an einem anderen Baggerstiel anzubringen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Arbeitsgerät der eingangs umrissenen
Gattung zur Verfügung zu stellen, dessen Anbauorgan mit Schwenkeinrichtung wesentlich
robuster ausgebildet ist und das die Möglichkeit bietet, bei Bedarf problemlos ausgebaut
zu werden, um es gegen ein anderes Arbeitsgerät auszutauschen oder an einem anderen
Stiel zu befestigen.
[0005] Bei einem Arbeitsgerät der angegebenen Bauart wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Gehäuse des Drehmotors unmittelbar an der Unterseite des Anbauorgans
lösbar befestigt ist.
[0006] Mit dieser Maßnahme ist der Drehmotor ein integriertes Bauteil des Arbeitsgerätes
und ersetzt den bisher üblichen, geschweißten Schwenkkopf. Damit übernimmt das Gehäuse
des Motors unmittelbar alle zwischen Stiel und Arbeitsgerät wirkenden Kräfte, die
wesentlich höhere Werte annehmen können als bei bisher üblichen Konstruktionen mit
Schwenkkopf.
[0007] Die flache Oberseite des Gehäuses des Drehmotors ist so ausgebildet, daß sie an der
Unterseite des Anbauorgans anliegt und über Schrauben lösbar mit diesem verbunden
ist. Auf diese Weise ist es möglich, das Arbeitsgerät, beispielsweise einen Baggerlöffel
oder Grabenräumlöffel, vom Stiel der Baumaschine abzunehmen und innerhalb kürzester
Zeit an einem anderen Baumaschinentyp zu befestigen.
[0008] Die Aufnahmeeinrichtung des Arbeitsgerätes besteht in an sich bekannter Weise aus
zwei zueinander parallelen, von der Oberseite des Arbeitsgerätes abstehenden Platten,
die Aussparungen für den lösbaren Eingriff der Motorwelle haben. Damit besteht die
Möglichkeit, den Drehmotor mit wenigen Handgriffen aus der Aufnahmeeinrichtung des
Arbeitsgerätes auszubauen, ohne die Verbindung mit dem Anbauorgan zu lösen. An den
Drehmotor kann sodann ein anderes Arbeitsgerät angebaut werden, beispielsweise ein
Hammer oder eine Abbruchzange.
[0009] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung greift ein Ende der Motorwelle formschlüssig
in die Aussparung einer der beiden Platten ein, während das andere Ende der Motorwelle
in die als oben offenes Langloch ausgebildete Aussparung der anderen Platte eingesetzt
ist, an der dieses Ende über eine Befestigungsplatte festgeschraubt wird. Um bei dieser
Befestigungsmöglichkeit den Drehmotor von oben in die Aufnahmeeinrichtung einzusetzen,
ist vorgesehen, daß der Abstand der beiden Platten um den aus dem Drehmotor vorstehenden
Überstand des formschlüssig in die Aussparung eingreifenden Wellenendes größer ist
als die Länge des Gehäuses.
[0010] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung entspricht der Abstand der beiden
Enden der Länge des Gehäuses des Drehmotors, dessen Wellenenden im wesentlichen bündig
mit den Stirnseiten des Gehäuses abschließen. Die beiden Wellenenden und die daran
anliegenden Platten der Aufnahmeeinrichtung werden über Schraubbuchsen miteinander
verbunden, die jeweils einen an der Außenseite der Platte anliegenden Flansch aufweisen,
der an der Platte lösbar festgeschraubt ist.
[0011] Der vorzugsweise hydraulische Drehmotor hat an seiner flachen Oberseite Anschlüsse
für hydraulische Leitungen, die durch das Anbauorgan in geschützter Weise zu der Hydraulik
der Baumaschine geführt werden können.
[0012] Die Erfindung ist nachstehend an Ausführungsbeispielen erläutert, die in der Zeichnung
dargestellt sind. Es zeigen:
Figur 1 die perspektivische Ansicht eines um seine Querachse schwenkbar aufgehängten
Grabenräumlöffels gemäß der Erfindung,
Figur 2 die Draufsicht des von seinem Anbauorgan abgenommenen Grabenräumlöffels,
Figur 3 eine perspektivische Teilansicht des Grabenräumlöffels während des Einbaus
des am Anbauorgan hängenden Drehmotors in die Aufnahmeeinrichtung,
Figur 4 eine der Figur 3 entsprechende Darstellung nach der Befestigung der beiden
Wellenenden des Drehmotors,
Figur 5 einen Längsschnitt durch den Drehmotor,
Figur 6 die Stirnansicht des Drehmotors,
Figur 7 die Draufsicht des Drehmotors,
Figur 8 eine vergrößerte Seitenansicht der Aufnahmeeinrichtung mit entsprechend der
Figur 4 fixiertem Drehmotor und
Figur 9 eine Variante der Figur 8.
[0013] Die Figuren 1 bis 4 zeigen ein als Baggerlöffel 10 ausgebildetes Arbeitsgerät, das
um eine zur Längserstreckung quer angeordnete Mittelachse schwenkbar mit dem Stiel
einer Baumaschine verbunden werden kann. Hierzu ist an der Oberseite des Baggerlöffels
10 eine Aufnahmeeinrichtung 12 fest angebracht, die aus einer vorderen Platte 14 und
einer dazu parallelen, hinteren Platte 16 besteht. Zwischen diese beiden Platten 14
und 16 ist ein hydraulischer Drehmotor 18 eingesetzt, der ein Gehäuse 20 aufweist
und in den Figuren 5 bis 7 näher dargestellt ist. Das Gehäuse 20 hat eine flache Oberseite
22 mit Gewindebohrungen 24 und ist über Schrauben 26 an der flachen Unterseite eines
Anbauorgans 28 befestigt. Das Anbauorgan besteht aus einer flachen, mittels der Schrauben
26 an der Oberseite 22 des Gehäuses 20 befestigten Platte 30, von der zwei parallele
Schenkel 32 nach oben abstehen. Mittels dieses Anbauorgans 26 ist der Baggerlöffel
10 am Stiel einer Baumaschine angebracht.
[0014] Figur 1 läßt erkennen, daß durch das Anbauorgan 28 hydraulische Leitungen 34 geführt
sind, deren Enden zu Anschlüssen 36 an der flachen Oberseite 22 des hydraulischen
Drehmotors 18 führen.
[0015] Beim Ausführungsbeispiel der Figuren 1 bis 8 stehen die Enden 38 und 40 der Welle
42 des Drehmotors 18 über dessen Gehäuse 20 vor. Wenigstens eines der beiden vorstehenden
Enden 38 hat zwei zueinander parallele Abflachungen 44, die in den Figuren 1 und 6
zu erkennen sind. Dieses abgeflachte Ende 38 greift formschlüssig in eine entsprechende
Aussparung 46 der vorderen Platte 14 ein, mit der dieses Wellenende 38 durch zwei
Schrauben 48 gesichert ist.
[0016] Die Figuren 3 und 4 zeigen den Baggerlöffel 10 von der Rückseite, wo zu erkennen
ist, daß in die hintere Platte 16 eine Aussparung eingearbeitet ist, die ein oben
offenes Langloch 50 ist. In dieses Langloch 50 greift das andere Ende 40 der Welle
42 ein. Wie die Figuren 4 und 8 zeigen, ist an diesem Wellenende 40 eine kreisscheibenförmige
Befestigungsplatte 52 angebracht, die über Schrauben 54 mit der hinteren Platte 16
fest verbunden ist.
[0017] Aus Figur 8 geht hervor, daß der Abstand der beiden zueinander parallelen Platten
14 und 16 größer ist als die Länge des Gehäuses 20 des Drehmotors 18, und zwar um
die Länge des Überstandes des Wellenendes 38. Um den am Anbauorgan 28 hängenden Drehmotor
18 in die Aufnahmeeinrichtung 12 einzubauen, wird der Drehmotor 18 zwischen den beiden
Platten 14 und 16 abgesenkt und anschließend rechtwinklig zu dieser Abwärtsbewegung
gegen die vordere Platte 14 verschoben, so daß das abgeflachte Wellenende 38 in die
Aussparung 46 formschlüssig eingreift. Das andere Wellenende 40 liegt dann in dem
Langloch 50; über die Befestigungsplatte 52 wird es mit Hilfe der Schrauben 54 an
der hinteren Platte 16 fixiert.
[0018] Beim Ausführungsbeispiel der Figur 9 entspricht der Abstand der beiden Platten 14
und 16 der Aufnahmeeinrichtung 12 der Länge des Gehäuses 20 des Drehmotors 18, dessen
Wellenenden 38 und 40 im wesentlichen bündig mit den Stirnseiten des Gehäuses 20 abschließen.
Um in der Aufnahmeeinrichtung 12 den Drehmotor 18 anzubringen, muß dieser lediglich
in vertikaler Richtung zwischen den beiden Platten 14 und 16 abgesenkt werden. Sodann
werden zwei Schraubbuchsen 56 in die mit einem Gewinde versehenen Enden 38 und 40
der Welle 42 eingeschraubt, wobei die Schraubbuchsen 56 auch in ein entsprechendes
Gewinde der beiden Platten 14 und 16 eingreifen. Zur drehfesten Fixierung der beiden
Schraubbuchsen 56 an den Platten 14 und 16 dienen Schrauben 58, die durch Löcher eines
Flansches 60 gesteckt sind, der von jeder Schraubbuchse 56 absteht. Die Schrauben
58 greifen in nicht weiter dargestellte Gewindebohrungen der beiden Platten 14 und
16 ein.
1. Arbeitsgerät, insbesondere Baggerlöffel oder dgl., das zur Verbindung mit einem Stiel
einer Baumaschine an seiner Oberseite ein mittig angeordnetes Anbauorgan mit Schwenkeinrichtung
aufweist, die als Drehmotor mit Gehäuse ausgebildet ist, dessen Welle mit einer Aufnahmeeinrichtung
an der Oberseite des Arbeitsgerätes verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (20) des Drehmotors (18) unmittelbar an der Unterseite des Anbauorgans
(28) lösbar befestigt ist.
2. Arbeitsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die flache Oberseite (22) des Gehäuses (20) des Drehmotors (18) an der Unterseite
des Anbauorgans (28) anliegt und über Schrauben (26) lösbar mit diesem verbunden ist.
3. Arbeitsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeeinrichtung (12) des Arbeitsgerätes (10) in an sich bekannter Weise
aus zwei zueinander parallelen, von der Oberseite des Arbeitsgerätes abstehenden Platten
(14, 16) besteht, die Aussparungen (46, 50) für den lösbaren Eingriff der Motorwelle
(42) hat.
4. Arbeitsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende (38) der Motorwelle (42) formschlüssig in die Aussparung (46) einer
der beiden Platten (14) eingreift, während das andere Ende (40) der Motorwelle (42)
in die als oben offenes Langloch (50) ausgebildete Aussparung der anderen Platte (16)
eingesetzt ist, an der dieses Ende (40) über eine Befestigungsplatte (52) festgeschraubt
ist.
5. Arbeitsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der beiden Platten (14, 16) um den aus dem Drehmotor (18) vorstehenden
Überstand des formschlüssig in die Aussparung (46) eingreifenden Wellenendes (38)
größer als die Länge des Gehäuses (20) ist.
6. Arbeitsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der beiden Platten (14, 16) der Länge des Gehäuses (20) des Drehmotors
(18) entspricht, dessen Wellenenden (38, 40) i.w. bündig mit den Stirnseiten des Gehäuses
(20) abschließen, und daß die Wellenenden (38, 40) und die daran anliegenden Platten
(14, 16) der Aufnahmeeinrichtung (12) über Schraubbuchsen (56) miteinander verbunden
sind, die jeweils einen an der Außenseite der Platte (14, 16) anliegenden Flansch
(60) aufweisen, der an der Platte (14, 16) lösbar festgeschraubt ist.
7. Arbeitsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der als hydraulischer Motor ausgebildete Drehmotor (18) an seiner flachen Oberseite
(22) Anschlüsse (36) für hydraulische Leitungen (34) hat, die durch das Anbauorgan
(28) geführt sind.