[0001] Eine Reihe von Schmierstoff-Grundsubstanzen, z.B. natürliche Triglyceride, synthetische
Carbonsäureester, Phosphorsäuretriester Olefin-Dicarbonsäure-Copolymere und Silikonöle
werden durch Wasser hydrolytisch angegriffen unter Bildung von sauren Spaltprodukten
und Alkoholen. Diese sauren Spaltprodukte sind ein Maß für den Zersetzungsgrad. Sie
können in Form der Säurezahl quantitativ angegeben werden, so daß diese als Maß für
den Alterungszustand der Schmierstoff-Grundsubstanzen dient (Säurezahl ist die Menge
KOH in mg, die zur Neutralisation von 1 g Substanz erforderlich ist).
[0002] Die Anwesenheit von Säuren oder sauren Spaltprodukten beschleunigt die Hydrolyse
autokatalytisch. Da Wasser unter technischen Bedingungen immer mindestens in geringen
Mengen anwesend ist, ist also die Nutzungsdauer von Schmierstoffen auf der Basis von
solchen Estergruppen enthaltenden Schmierstoff-Grundsubstanzen beschränkt.
[0003] Bisher ist es nicht gelungen, diesen entscheidenden Nachteil der Estergruppen enthaltenden
Schmierstoff-Grundsubstanzen durch Zusätze zu beheben. Man war auch der Ansicht, daß
dies aufgrund der Natur der Esterbindung gar nicht möglich ist. Man hat versucht,
den anfänglichen Säuregehalt solcher Substanzen durch besondere Reinigungsverfahren
herabzusetzen. Jedoch wird hierdurch der Abbau lediglich anfänglich verzögert. Ebenso
hat man langkettige öllösliche Amine zugesetzt, die mit denen in den Grundstoffen
enthaltenden oder entstandenen Säuren unter Salzbildung reagieren. Diese Salze dissoziieren
aber sehr leicht (sie werden z.B. bei der Bestimmung der Säurezahl mit erfaßt), so
daß die sauren Verunreinigungen (im wesentlichen Carboxylationen) nicht dauerhaft
aus der Zubereitung entfernt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß ein Zusatz von 0,05 bis 5 Gew.-%,
bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-% eines darin löslichen Carbodiimids zu einer Estergruppen
enthaltenden Schmierstoff-Grundsubstanz die hydrolytische Zersetzung wirksam verhindert.
Carbodiimide reagieren sowohl mit Säuren, z.B. den Spaltprodukten der Estergruppen
enthaltenden Schmierstoff-Grundsubstanz als auch mit Wasser. In beiden Fällen entstehen
stabile Harnstoffderivate. Die Reaktion mit den sauren Bestandteilen ist schnell,
die mit Wasser sehr langsam. Es werden also sowohl vorhandene oder entstandene saure
Bestandteile dauerhaft entfernt als auch in das Produkt gelangtes Wasser.
[0005] Bisher hat man Carbodiimide zur Stabilisierung thermoplastischer Kunststoffe verwendet.
Diese liegen aber nach einmaliger Verformung im allgemeinen als feste unveränderliche
Formkörper vor, die lediglich an der Oberfläche mit der Umgebung in Kontakt treten.
Schmierstoffe dagegen werden bei Dauertemperaturen von z.B. 60 bis 120°C ständig umgewälzt,
so daß ständig neue Oberflächen gebildet werden und mit der Umgebung in Berührung
kommen. Die thermische und mechanische Belastung ist also ganz entscheidend stärker
als in Kunststoffen. Es war nicht vorhersehbar, daß Carbodiimide auch unter diesen
wesentlich stringenteren Bedingungen die Stabilität von Schmierstoff-Grundsubstanzen
dramatisch verbessern und daß hierzu nur geringe Mengen erforderlich sind.
[0006] Gegenstand der Erfindung sind Estergruppen enthaltende Schmierstoff-Grundsubstanzen,
die als Stabilisatoren 0,05 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-% Carbodiimid enthalten.
[0007] Schmierstoffgrundsubstanzen im Sinne der Erfindung sind insbesondere langkettige
Carbonsäureester, hergestellt aus ein- und mehrwertigen, gesättigten und ungesättigten,
verzweigten und unverzweigten, offenkettigen und cyclischen aliphatischen, substituierten
und unsubstituierten ein- und mehrwertigen aromatischen Carbonsäuren mit ein- und
mehrwertigen, gesättigten und ungesättigten, verzweigten und unverzweigten, offenkettigen
und cyclischen aliphatischen, substituierten, sterisch gehinderten und ungehinderten
sowie unsubstituierten ein- und mehrwertigen aromatischen Alkoholen. Hierzu zählen
natürliche Fette, Öle und Wachse, d.h. Triglyceride von Fettsäuren und ebenso künstlich
hergestellte Ester, z.B. von Methanol, 2-Ethylhexanol, Glykol, Glycerin, Trimethylolpropan
(im folgenden kurz TMP) Pentaerythritol, Neopentylglykol mit Carbonsäuren wie z.B.
Sterinsäure, Ölsäure, Adipinsäure, Terephthalsäure und Trimellitsäure. Alkoholkomponenten
und Carbonsäuren enthalten 1 bis 100, bevorzugt 1 bis 36 Kohlenstoffatome.
[0008] Beispiele für geeignete Schmierstoffgrundsubstanzen auf Basis organischer Säuren
und Alkohole sind: Rapsölmethylester (im folgenden kurz: RME genannt), Rapsölraffinat,
Trimethylolpropantrioleat (im folgenden kurz TMP-Oleat genannt), Diisotridecyladipat.
[0009] Ebenfalls geeignet als Schmierstoff-Grundsubstanzen im Sinne der Erfindung sind Ester
von anorganischen Säuren mit Alkoholen. Beispiele für anorganische Säuren sind Phosphorige
Säure (H₂PO₃), Phosphorsäure (H₃PO₄), Phosphonsäure (RP(OH)₃), Borsäure (B(OH)₃),
Kieselsäure (Si(OH)₄), "Silikonsäure" (R₂Si(OH)₂) (R = Kohlenwasserstoff) und deren
oligomeren und polymeren Anhydride. Alkohole können sein ein- und mehrwertig, gesättigt
und ungesättigt, verzweigt und unverzweigt, offenkettig und cyclisch aliphatisch sowie
substituiert und unsubstituiert ein- und mehrwertig aromatisch. Beispiele für Alkohole
sind Methanol, Ethanol, Dodecanol, 2-Ethylhexanol, Isotridecylalkohol, Oleylalkohol,
Isopropylphenol, Nonylphenol und 2,4-Dimethylphenol.
[0010] Beispiele für Vertreter von Schmierstoff-Grundsubstanzen auf Basis anorganischer
Ester sind z.B. Triisopropylphenylphosphat, Trinonylphenylphosphat, Tetraethylsilikat,
Diethylpolysilikat, Dimethylpolysiloxan, Silikone.
[0011] Eine weitere Gruppe von Schmierstoff-Grundsubstanzen im Sinne der Erfindung sind
die Olefin-Dicarbonsäure-Copolymere (Handelsname: Ketjenlube; Hersteller AKZO).
[0012] Geeignete Carbodiimide sind solche der Formel (I)
(X)
m-[-N=C=N-Y-]
p-N=C=N-Y (I)
in der
X und Y aromatische oder araliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 6 bis 20 C-Atomen
bedeuten, die in mindestens einer Orthostellung zur Carbodiimidgruppe aromatische,
aliphatische und/oder cycloaliphatische Substituenten mit mindestens 2 C-Atomen, bevorzugt
verzweigte oder cyclische aliphatische Reste mit mindestens 3 C-Atomen tragen, und
die Carbodiimidgruppe(n) an aromatischen Kohlenstoff gebunden ist (sind), p = 0 bis
100, bevorzugt 0 bis 50 (im Mittel) ist, wobei X noch freie Isocyanat-Gruppen enthalten
kann.
[0013] Bevorzugt sind Carbodiimide der Formel (I), deren aromatische Reste X und Y, beispielsweise
Phenyl, in beiden Orthostellungen und gegebenenfalls in Parastellung zur Carbodiimidgruppe
durch (cyclo-)aliphatische und/oder aromatische Reste, beispielsweise C₁-C₆-Alkyl
oder Phenyl substituiert sind, wobei einer dieser orthoständigen Substituenten eine
Methylgruppe sein kann. Besonders bevorzugt sind Verbindungen, deren aromatische Ringe
X und Y in beiden Nachbarstellungen zur Carbodiimidgruppe durch (cyclo)aliphatische
Reste substituiert sind, wobei einer dieser orthoständigen Substituenten eine Methylgruppe
sein kann, der andere mindestens 2 C-Atome enthält.
[0014] Ganz besonders bevorzugt sind Carbodiimide, die in Orthostellung bzw. Ortho- und
Parastellung zur Carbodiimidgruppe 2 bzw. 3 Substituenten tragen, von denen mindestens
einer eine verzweigte aliphtische Kette mit mindestens 3 C-Atomen, oder ein Cycloaliphat
mit 5 oder 6 C-Atomen ist. p ist vorzugsweise 0 bis 40.
[0015] Die Carbodiimide können als Dimere, oligomere oder polymere Verbindungen oder aus
Gemischen daraus eingesetzt werden. Vorzugsweise werden dimere und polymere Carbodiimide
(p ≧ 11) eingesetzt.
[0016] Erfindungsgemäß geeignete zur Carbodiimidgruppe benachbarte Substituenten am aromatischen
Ring sind C₂-C₂₀-Alkyl und/oder Cycloalkylgruppen, wie Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-,
sek. Butyl-, tert.-Butyl, Cyclohexyl-, Dodecyl-, oder auch Aryl- und Aralkylreste
mit 6 bis 15 C-Atomen, wie Phenyl-, Tolyl-, Benzyl-, Naphthylreste usw.
[0017] Besonders geeignet sind solche Carbodiimide, die in den Ortho-Stellungen zur Carbodiimidgruppe
durch iso-Propyl substituiert sind, und die gegebenenfalls in der para-Stellung zur
Carbodiimidgruppe ebenfalls durch iso-Propyl substituiert sind.
[0018] Beispielhaft seien die folgenden Carbodiimide genannt:

Die Carbodiimide der Formel (I) können nach an sich bekannten Verfahren hergestellt
werden. Ein mögliches Herstellungsverfahren ist z.B. in der DAS 25 37 685 beschrieben.
Nach der Lehre dieser Patentschrift werden organische Polyisocyanate in Gegenwart
einer geeigneten Phosphorverbindung bis zum gewünschten Grad teilweise umgesetzt und
der Katalysator anschließend mit einem geeigneten Halogenid, z.B. einem Säurehalogenid,
desaktiviert.
[0019] Polycarbodiimide können außerdem, wenn sie aus Isocyanaten hergestellt worden sind,
noch reaktionsfähige NCO-Gruppen und komplex gebundene monomere Isocyanate enthalten.
Polycarbodiimide lassen sich beispielsweise nach der französischen Patentschrift 1
180 370 aus Polyisocyanaten mit katalytischen Mengen an Phospholinen, Phospholidinen
und deren Oxiden und Sulfiden herstellen. Weitere geeignete Polycarbodiimide lassen
sich herstellen aus aromatischen Di- und Polyisocyanaten, die in o-Stellung zu allen
NCO-Gruppen einen oder zwei Aryl-, Alkyl- bzw. Aralkylsubstituenten tragen, wobei
wenigstens einer der Substituenten mindestens zwei Kohlenstoffatome aufweisen soll,
unter Einwirkung von tertiären Aminen, basisch reagierenden Metallverbindungen, carbonsauren
Metallsalzen und nicht basischen Organometallverbindungen. NCO-Gruppen-haltige Polycarbodiimide
können in der Weise modifiziert werden, daß die noch vorhandenen Isocyanatgruppen
mit reaktionsfähigen, Wasserstoff enthaltenden Verbindungen wie Alkoholen, Phenolen
oder Aminen beseitigt werden (vgl. DE-AS 1 156 401 und DE-OS 2 419 968).
[0020] Die erfindungsgemäßen stabilisierten Schmierstoff-Grundsubstanzen können hergestellt
werden durch Vermischen der Grundstoffe mit den Carbodiimiden in üblichen Mischaggregaten.
[0021] Die erfindungsgemäßen Mischungen können beispielsweise eingesetzt werden für folgende
Anwendungen: Prozeßöle, Treibstoffe, Wärmeträgeröle, Motorenöle, Fette, Metallbearbeitungsflüssigkeiten
und Flugturbinenöle. Besonders geeignet sind die erfindungsgemäßen Mischungen für
Kraftübertragungsflüssigkeiten (Hydrauliköle) und Kältemaschinenöle.
[0022] Die erfindungsgemäßen stabilisierten Schmierstoff-Grundsubstanzen können in Verbindung
mit neutralen oder alkalischen Korrosionsschutz-Additiven z.B. Calcium-Sulfonat (RC
4220, Rheinchemie Rheinau GmbH), aminischen und phenolischen Oxidationsinhibitoren,
Buntmetalldesaktivatoren, metallhaltigen und metallfreien Verschleiß- und Hochdruckzusätzen
sowie Stockpunktverbesserern, Entschäumern und Demulgatoren, Dispersants, Detergentien
und Viskositätsindexverbesserern eingesetzt werden.
[0023] Insbesondere Hydrauliköle auf Basis von Estergruppen enthaltenden Schmierstoff-Grundsubstanzen
können leicht Blei, Zink und Zinn aus Metall-Teilen lösen, mit denen die Öle in Berührung
stehen. Dies betrifft z.B. Lager von Hydraulikpumpen, die so stark korrodiert werden
können, daß sie ausfallen. Die herausgelösten Metalle bilden in den Hydrauliköle im
Lauf der Zeit unlösliche Bestandteile, so daß sich die Fließfähigkeit ändert und Filter
im Strom der Hydraulikölen verstopfen. Auch diese Schwierigkeiten verschwinden beim
erfindungsgemäßen Einsatz von Carbodiimiden.
Ausführungsbeispiele
Beispiel 1
[0024] Durch einfaches Vermischen bei ca. 50°C wurden die erfindungsgemäßen Mischungen von
Carbodiimiden mit Schmierstoff-Grundsubstanzen hergestellt. Diese Lösungen wurden
genormten Schmierstoffprüfungen unterzogen und hinsichtlich der hydrolytischen Beständigkeit
untersucht. Hauptbewertungskriterium dieser Hydrolyseprüfungen ist der Anstieg der
Säurezahl über den Versuchszeitraum. Nachfolgend beschrieben sind die Testmethoden
und Ergebnisse.
[0025] Das verwendete Carbodiimid war N,N'-di(2,6-Diisopropylphenyl)-carbodiimid = "Stabaxol".
TOST-Test ASTM-D 943 (DIN 51587)
[0026] Der TOST-Test ist Bestandteil vieler verschiedener Industrieölspezifikationen. Es
wird der Säurezahlanstieg als Maßzahl für den Alterungszustand des Öles verfolgt bis
die kritische Zahl von 2 mg KOH/g Öl überschnitten wird.
[0027] Einerseits trägt der Sauerstoff über einen radikalischen Sauerstoff-Oxidationsmechanismus
und andererseits das Wasser über die Hydrolyse (Spaltung des Esters in Säure und Alkoholen)
zum Anstieg bei. Um die beiden Einflüsse getrennt bewerten zu können, wurde bei einigen
Prüfungen ein Gemisch von Alterungsstabilisatoren und Korrosionsschutzprodukten (im
folgenden abgekürzt AO/CI-Paket) eingesetzt, die bekanntermaßen die Sauerstoffalterung
unterdrücken. Die Tabelle macht deutlich, daß durch Zugabe eines Carbodiimids (Handelsname:
Stabaxol 1; Hersteller: Rhein Chemie) der Säurezahlanstieg in den Prüfölen bei Anwesenheit
von ca. 17% Wasser zeitlich wesentlich verzögert werden kann.
Prüfbedingungen: |
300 ml Öl → |
Prüfsubstanz |
60 ml Wasser (dest.) → |
Hydrolyse |
Cu-Spirale → |
Oxidationskatalysatoren |
Eisen-Spirale → |
Oxidationskatalysatoren |
Sauerstoff 3 l/h → |
Oxidation |
95°C → |
Temperaturbelastung |
Bewertung: |
Zeit [h] bis Säurezahl > 2 mg KOH/g |
Tabelle 1
Grundöl |
Additiv |
Konzentration Gew.-% bezogen auf Grundöl |
Zeit bis SZ >2 mg/KOH [h] |
Rapsölraffinat |
- |
- |
24 h |
Rapsölraffinat |
AO/CI-Paket |
2,3 % |
48 h |
Rapsölraffinat |
Stabaxol 1 |
3 % |
|
|
AO/CI-Paket |
2,3% |
168 h |
TMP-Oleat (1) |
- |
- |
24 h |
TMP-Oleat (1) |
AO/CI-Paket |
1,5 % |
64 h |
TMP-Oleat (1) |
AO/CI-Paket |
1,5 % |
|
|
Stabaxol 1 |
2 % |
192 h |
TMP-Ester (2) |
- |
- |
192 h |
TMP-Ester (2) |
Stabaxol 1 |
1 % |
1500 h |
TMP-Oleat (1) = Trimethylolpropan-Trioleat (Handelsname: Edenor TMP-05; Hersteller:
Henkel KGAa)
TMP-Ester (2) = Trimethylolpropan-Ester mit gesättigten C₈/C₁₀-Säuren (Handelsname:
Edenor TMTC; Hersteller: Henkel KGAa) |
ASTM-D 2619 ("Beverage bottle test" oder auch "Coca-Cola-Test")
[0028] Dieser Test ist Teil von international anerkannten Hydrauliköl-Spezifikationen und
wird zur Überprüfung der hydrolytischen Beständigkeit von Flüssigkeiten herangezogen.
Das wichtigste Prüfkriterium im ASTM-D 2619 is der Anstieg der Säurezahl in der wässrigen
Phase.
Prüfbedingungen: |
75 g Öl → |
Prüfsubstanz |
25 g Wasser → |
Hydrolyse |
Cu-Blech → |
Katalysator |
93°C → |
Prüftemperatur |
48 h → |
Prüfdauer (rotierende Flaschen) |
Bewertung: |
Anstieg der Acidität der Wasserphase nach Ablauf der Prüfzeit |
Tabelle 2
Hydrolytische Stabilisierung von Schmierstoff-Grundsubstanzen mit Carbodiimiden
ASTM-D 2619 ("Beverage bottle test" oder "Coca-Cola-Test") |
Grundflüssigkeit |
Additivierung |
Acidität [mg KOH/25 ml H₂O] |
Rapsölraffinat (1) |
- |
3,5 |
0,5% Stabaxol 1 |
0,7 |
1% Stabaxol 1 |
0,5 |
2 % Stabaxol 1 |
0,35 |
TMP-Oleat (2) |
- |
2,78 |
1 % Stabaxol 1 |
0,79 |
TMP-Ester (3) |
- |
0,44 |
1 % Stabaxol 1 |
0,16 |
2 % Stabaxol 1 |
0,13 |
Durad 220 (4) |
- |
4,0 |
+ 1 % Stabaxol |
2,6 |
+ 2 % Stabaxol |
2,4 |
Tricresylphosphat (5) |
- |
29,9 |
2 % Stabaxol |
20,6 |
Rapsölraffinat (1) = einfachraffiniertes Rapsöl (Synonym: Rüböl)
TMP-Oleat (2) = Trimethylolpropan-Trioleat (Handelsname: Edenor TMP-05; Hersteller:
Henkel KGAa)
TMP-Ester (3) = Trimethylolpropanester mit gesättigten C₈/C₁₀-Carbonsäuren (Handelsname:
Edenor TMTC; Hersteller: Henkel KGAa)
Durad 220 (4) = Sterisch gehinderter, aromatischer Triarylphosphatester (Handelsname:
Durad 220; Hersteller: FMC)
Tricresylphosphat (5) = Tricresylphosphatester (Handelsname: Disflamoll TKP; Hersteller
Bayer AG) |
[0029] Die Zugabe von Carbodiimiden zu unterschiedlichen Schmierstoff-Grundsubstanzen hat
jeweils einen deutlich geringen Säurezahlanstieg der wäßrigen Phase über den Versuchszeitraum
zur Folge: Die Schmierstoff-Grundsubstanzen werden bei Anwesenheit von Carbodiimiden
wesentlich langsamer durch Wasser zersetzt.
Beispiel 2
[0030] Das TMP-Oleat (2) und das Rapsölraffinat (1) aus Beispiel 1 werden einem modifizierten
"Coca-Cola-Test" (nach ASTM 2619) unterzogen.
Prüfbedingungen: |
75 g Öl → |
Prüfsubstanz |
25 g Wasser → |
Hydrolyse |
Bleiblech → |
Metallaufnahme |
93°C → |
Prüftemperatur |
24 h → |
Prüfdauer |
[0031] Das Ergebnis zeigt die Tabelle 3.
Tabelle 3
|
TMP-Oleat |
TMP-Oleat + 1 Gew.-% "Stabaxol 1" |
Rapsöl |
Rapsöl + 1 Gew.-% "Stabaxol 1" |
Gewichtsverlust des Bleiblechs mg |
117 |
1,0 |
94 |
7 |
Säurezahl zu Beginn (mgKOH/g) |
0,97 |
0,19 |
0,54 |
0,13 |
Säurezahl am Ende des Versuchs mgKOH/g |
2,83 |
0,07 |
2,98 |
0,16 |
Beispiel 3
[0032] In einem ähnlichen Test wie in Beispiel 2 wurde die Metallaufnahme allein untersucht.
Testbedingungen: |
Temperatur: |
60°C |
Ölmenge: |
200 ml |
Testdauer: |
336 h |
Wasser: |
0 |
[0033] Es wurden das gleiche TMP-Oleat und Rapsölraffinat wie in Beispiel 2 untersucht.
[0034] Das Ergebnis zeigt die Tabelle 4.
Tabelle 4
Öl |
"Stabaxol 1" Gew.-% |
Metall |
Gewichsabnahme des Metalls mg in 336 h |
Bemerkungen |
TMP-Oleat |
- |
Blei |
-440 |
stark trübe mit Bodensatz |
" |
1 |
" |
-1,8 |
blank, kein Bodensatz |
Rapsöl |
- |
" |
-327 |
stark trübe und Bodensatz |
Rapsöl |
1 |
" |
-1,5 |
blank, kein Bodensatz |
TMP-Oleat |
- |
Zink |
-250,4 |
stark trübe mit Bodensatz |
" |
1 |
" |
-1,8 |
blank, kein Bodensatz |
" |
- |
Zinn |
-43,5 |
stark rübe mit Bodensatz |
" |
1 |
" |
-1,4 |
blank, kein Bodensatz |