[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder zur Einzelkontaktierung oder simultanen
Kontaktierung von mit Flachsteckern versehenen Geräten, die eine Mehrzahl von Kontakten
aufweisen, insbesondere von Steuergeräten, wie Timern, wie sie in der Weißgeräte-Industrie
bei einer maximalen Polzahl von zwölf Kontakten Verwendung finden.
[0002] Eine verriegelbare Flachsteckhülse ist beispielsweise aus der europäischen Patentschrift
0 024 981 bekannt. Sie ist Teil einer elektrischen Verbindungsvorrichtung, bei der
ein bekannter Flachstecker in Form einer rechteckigen Platte zur elektrischen Kontaktierung
in die Flachsteckhülse eingeschoben und lösbar verriegelt wird. Nachteilig ist dabei,
daß der elektrische Leiter mit der Flachsteckhülse immer durch eine Crimp-Verbindung
verbunden wird, die hierzu ein für die Crimp-Technik geeignetes Steckbuchsenendstück
aufweist. Eine Anwendung dieser bekannten Flachsteckhülse verbietet sich daher überall
dort, wo Kabelbäume Verwendung finden sollen, deren elektrisches Kontaktelement in
Schneidklemmtechnik ausgebildet ist.
[0003] Elektrische Kontaktelemente in dieser sogenannten Schneidklemmtechnik sind aus der
DE-PS 39 29 828 für elektrische Kabelsteckverbindungen bekannt. Sie werden aus einem
Blech ausgestanzt und entsprechend der vorgegebenen Form gebogen. Zum Zwecke der Kontaktierung
weist das elektrische Kontaktelement wenigstens eine Gabelfeder auf, die zwischen
sich einen Einführschlitz definiert, wobei die einander zugewandten Kanten der beiden
Gabelfederschenkel angeschärft sind. Um das elektrische Kabel zu kontaktieren, wird
dieses in den Einführschlitz der Gabelfeder eingeführt, so daß die Schneiden der beiden
Gabelfederschenkel die Kabelisolierung derart einritzen, daß sie mit dem elektrischen
Leiter in elektrischen Kontakt gelangen. Die beiden Gabelfederschenkel üben dabei
eine Klemmkraft auf den elektrischen Leiter aus, so daß dieser in dem Einführschlitz
gehalten ist. Bei der Anwendung eines derartigen Kontaktelementes in Schneidklemmtechnik
ist nachteilig, daß die Federzungen, zwischen die beispielsweise der Kontaktstift
eines Steckers der elektrischen Steckverbindung zur elektrischen Kontaktierung eingeschoben
wird, keinerlei Verriegelung aufweisen. Es werden daher zur Sicherung der elektrischen
Verbindung Gehäuse verwendet, die mit äußeren Rastarmen ausgerüstet sind, welche nachteiligerweise
Platz beanspruchen und schließlich wegen der Gefahr des Abbrechens auch keine sichere
Verriegelung gewährleisten.
[0004] Der Erfindung liegt in Anbetracht dieses Standes der Technik die Aufgabe zugrunde,
einen Steckverbinder der eingangs genannten Art derart zu verbessern, daß eine sichere,
platzsparende Verriegelung gegeben ist und sowohl eine Teilbestückung als auch eine
Mischbestückung zwischen Schneidkontaktanschluß und Crimp-Anschluß ermöglicht ist,
so daß sämtliche von der Geräteindustrie vorgegebenen Anschlußarten in einfacher Weise
Verwendung finden können.
[0005] Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Steckverbinder der eingangs
genannten Art durch die Kombination einer verriegelbaren Flachsteckhülse mit einem
Schneidklemmanschluß gekennzeichnet ist. Hiermit wird erreicht, daß eine sichere innere
Verriegelung möglich ist, so daß Gehäuse ohne Verriegelungsarme Verwendung finden
können. Somit wird ein erheblicher Platzgewinn erreicht. Darüber hinaus ermöglicht
der erfindungsgemäß vorgesehene Schneidklemmanschluß die Verwendung bekannter Ansetzmaschinen
für ein simultanes Ansetzen und Bestücken, wobei etwaige Verbindungsbrücken, die aus
maschinentechnischen Gründen nicht in der Schneidklemm-Technik möglich sind, nachträglich
mittels Crimp-Verbindungen gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung eingebracht
werden können. Die Herstellung beliebiger Kabelsätze mit verschiedenen Anschlußarten
an einem Artikel ist möglich. Die erfindungsgemäßen Steckverbinder passen in Gehäuse,
die Rasterabstände von 5mm aufweisen, wobei bei diesen Gehäusen die bislang verwendeten
Außenrastarme entfallen können, da das Rastproblem durch die Verriegelung der Flachsteckhülse
übernommen wird.
[0006] Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung weist die verriegelbare Flachsteckhülse
einen Unterbringungsraum für den Flachstecker auf, der aus einer Fußplatte mit zwei
Seitenwänden besteht, deren beiden freien Ränder oberhalb der Fußplatte nach innen
abgewinkelt sind, wobei die Fußplatte eine Verriegelungsklemme mit einem Zuhaltungshaken
aufweist, der in eine im Flachstecker ausgebildete Ausnehmung mittels einer Freigabeeinrichtung
lösbar einrastet. Eine solche Flachsteckhülse zeichnet sich dadurch aus, daß nur eine
geringe Kraft für das Zusammenstecken benötigt wird, daß durch die Verrastung sodann
eine sichere Verbindung gewährleistet ist und dennoch eine gewollte Trennung jederzeit
möglich ist.
[0007] Zur Ausbildung des Schneidklemmanschlusses wird vorteilhafterweise am erfindungsgemäßen
Steckverbinder vorgeschlagen, eine Seitenwand zu verlängern und rechtwinklig abzubiegen,
wobei die Abbindung als Schneidklemme mit Gabelfeder und Schneidschlitz in an sich
bekannter Weise versehen wird. Dabei können auch mehrere Gabelfedern hintereinander
koaxial zur Flachsteckhülse vorgesehen sein. Dabei ist es aus Platzgründen zweckmäßig,
die Gabelfedern durch mäanderförmiges Abbiegen und/oder durch Biegeansätze an der
verlängerten Seitenwand zu bilden.
[0008] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann ergänzend zu dem oder den
Anschlüssen in Schneidklemmtechnik ein Crimp-Anschluß vorgesehen sein.
[0009] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in deren Figuren
verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Steckverbinders dargestellt
sind. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- einen Steckverbinder in perspektivischer Darstellung mit einem Schneidklemmanschluß,
- Fig. 2
- einen Steckverbinder in perspektivischer Darstellung mit zwei Schneidklemmanschlüssen,
- Fig. 3
- einen Steckverbinder in perspektivischer Darstellung mit drei Schneidklemmanschlüssen
in schematischer Zuordnung zu einem elektrischen Kabel und einem Flachstecker,
- Fig. 4
- eine andere Ausführungsform eines Steckverbinders mit drei Schneidklemmanschlüssen,
- Fig. 5
- ein gestanztes Blechstück als Rohling zur Herstellung des Steckverbinders der Fig.
4 und
- Fig. 6
- den Steckverbinder der Fig. 2 mit einem zusätzlichen Crimp-Anschluß.
[0010] Die in der Zeichnung dargestellten Steckverbinder 1 stellen eine Kombination einer
verriegelbaren Flachsteckhülse 2 mit einem Schneidklemmanschluß 3 dar. Als Material
wird eine Kupfer-Zinn-Legierung verwendet, wobei die Kontaktoberfläche verzinnt sein
kann. Die Herstellung erfolgt aus einem Blechstreifen durch Stanzen, Biegen und Prägen,
wobei eine Abwicklung gemäß Fig. 5 der Zeichnung verdeutlicht, welche Bearbeitungsvorgänge
erforderlich sind, um einen Steckverbinder gemäß Fig. 4 der Zeichnung herzustellen.
[0011] Die verriegelbare Flachsteckhülse 2 weist eine Fußplatte 4 mit zwei Seitenwänden
5, 6 auf, die im wesentlichen senkrecht hochgebogen sind und deren beiden freien Ränder
7, 8 nach innen eingebogen sind, um einen kastenförmigen Unterbringungsraum für einen
Flachstecker 9 zu bilden. Um ein gleitendes Einschieben mit leichter Aufsteckkraft
zu gewährleisten, sind die freien Ränder 7, 8 mit einer geringen Einprägung versehen,
so daß sich ein leicht bogenförmiger Verlauf ergibt. Jegliches Spiel zwischen dem
Flachstecker 9 indem aus der Fußplatte 4, den beiden Seitenwänden 5 und 6 sowie den
freien Rändern 7 und 8 gebildeten Unterbringungsraum ist vermieden, wobei durch die
Einbiegung der freien Rändern ein guter Kontakt zwischen der Flachsteckhülse 2 und
dem Flachstecker 9 gewährleistet ist.
[0012] In der Fußplatte 4 ist ein Zuhaltungshaken 10 herausgearbeitet, der mit einem Loch
11 des Flachsteckers 9 als Verriegelungsklemme zusammenwirkt. Um deren Lösbarkeit
bereitzustellen, findet sich in der Fußplatte 4 ein im wesentlichen U-förmiger Ausschnitt
12, dessen freies Ende hochgebogen ist und eine Freigabeeinrichtung 13 bildet. Durch
Druck auf die Freigabeeinrichtung 13 ist die durch den U-förmigen Ausschnitt 12 gebildete
Zunge elastisch nach unten zu bewegen, so daß der Zuhaltungshaken 10 nicht mehr in
das Loch 11 des Flachsteckers 9 eingreift und dieser aus der Verbindung lösbar ist.
[0013] Die Seitenwand 5 der Flachsteckhülse 2 ist in der Zeichnung nach links verlängert
und rechtwinklig nach innen abgebogen. Um an diese Abbiegung ein elektrisches Kabel
14 in Schneidklemmtechnik kontaktieren zu können, weist die Abwinklung eine Gabelfeder
15 auf, deren Schenke zwischen sich einen Einführschlitz 16 für das elektrische Kabel
14 definieren.
[0014] Zum Kontaktieren des elektrischen Kabels 14 wird dieses - in der Lage gemäß Zeichnung
- von unten in den Einführschlitz 16 hineingesteckt, wobei durch eine Anschärfung
der beiden einander zugewandten Kanten der Gabelfeder sich deren Schenkel in die Isolierung
des elektrischen Kabels 14 einschneiden und somit den elektrischen Kontakt herstellen.
[0015] In den in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Steckverbinders sind allein gegenüber der vorbeschriebenen Ausführungsform die Schneidklemmanschlüsse
vervielfältigt. So ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 die beschriebene Verlängerung
der Seitenwand 5 der Flachsteckhülse 2 mäanderförmig abgewinkelt, so daß eine zusätzliche
Gabelfeder 17 als zweiter Schneidklemmanschluß durch eine entsprechende Stanzung des
Materials gebildet ist. Entsprechend ist bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 der
Zeichnung eine erneute mäanderförmige Rückführung des freien Endes der verlängerten
Seitenwand zur Ausbildung eines dritten Schneidklemmanschlusses 18 vorgesehen.
[0016] Anstelle dieser Herstellungsart der Schneidklemmanschlüsse durch mäanderförmiges
Abbiegen der verlängerten Seitenwand 13, ist bei der in den Figuren 4 und 5 dargestellten
Ausführungsform vorgesehen, die Gabelfeder 15 als ersten Schneidklemmanschluß und
17 als zweiten Schneidklemmanschluß mittels eines formgerecht gestanzten Biegeansatzes
19 auszubilden, während der dritte Schneidklemmanschluß 18 wie bei den vorbeschriebenen
Ausführungsformen durch Abbiegen der verlängerten Seitenwand 5 der Flachsteckhülse
2 hergestellt wird. Hiermit wird eine größere Festigkeit und Sicherheit gegen ein
Verbiegen beim Kontaktieren mit dem Draht erzielt.
[0017] Bei der in Fig. 6 der Zeichnung dargestellten Ausführungsform eines Steckverbinders
ist ein zusätzlicher Crimp-Anschluß 20 in Reihe mit den Schneidklemmanschlüssen an
der Flachsteckhülse 2 vorgesehen.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1
- Steckverbinder
- 2
- Flachsteckhülse
- 3
- Schneidklemmanschluß
- 4
- Fußplatte
- 5
- Seitenwand
- 6
- Seitenwand
- 7
- freier Rand
- 8
- freier Rand
- 9
- Flachstecker
- 10
- Zuhaltungshaken
- 11
- Loch
- 12
- U-förmiger Ausschnitt
- 13
- Freigabeeinrichtung
- 14
- elektrisches Kabel
- 15
- Gabelfeder
- 16
- Einführschlitz
- 17
- zweiter Schneidklemmanschluß
- 18
- dritter Schneidklemmanschluß
- 19
- Biegeansatz
- 20
- Crimp-Anschluß
1. Steckverbinder zur Einzelkontaktierung oder simultanen Kontaktierung von mit Flachsteckern
versehenen Geräten, die eine Mehrzahl von Kontakten aufweisen, insbesondere von Steuergeräten,
wie Timern,
gekennzeichnet durch
die Kombination einer verriegelbaren Flachsteckhülse (2) mit einem Schneidklemmanschluß
(3).
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verriegelbare Flachsteckhülse
(2) einen Unterbringungsraum für den Flachstecker (9) aufweist, der aus einer Fußplatte
(4) mit zwei Seitenwänden (5, 6) besteht, deren beiden freien Rändern (7, 8) oberhalb
der Fußplatte (4) nach innen abgewinkelt sind, wobei die Fußplatte (4) eine Verriegelungsklemme
(10, 11) mit einem Zuhaltungshaken (10) aufweist, der in eine im Flachstecker (9)
gebildete Ausnehmung (11) mittels einer Freigabeeinrichtung (13) lösbar einrastet.
3. Steckverbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung des Schneidklemmanschlusses
(3) eine Seitenwand (5) verlängert und rechtwinklig abgebogen ist, wobei die Abwinklung
als Schneidklemme mit Gabelfeder (15) und Einführschlitz (16) versehen ist.
4. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Gabelfedern (15, 17, 18) hintereinander koaxial zur Flachsteckhülse (2) vorgesehen
sind.
5. Steckverbinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelfedern (15, 17,
18) durch mäanderförmige Abbiegungen und/oder durch Biegeansätze (19) an der verlängerten
Seitenwand (5) gebildet sind.
6. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen zusätzlichen
Crimp-Anschluß (20).