Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Erfassen von Zündsignalen nach der
Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist beispielsweise aus der DE-A 24 60 046 bekannt.
Eine als Triggerzange ausgebildete induktive Strommeßzange erfaßt einen durch eine
Zündkerze einer Brennkraftmaschine fließenden Strom. Die vorbekannte Triggerzange
weist eine geringe Induktivität auf, die ausreichend bemessen ist, um einerseits zuverlässig
Triggerimpulse bereitzustellen und um andererseits eine hohe Unterdrückung von Störsignalen
sicherzustellen. Eine mit der Triggerzange verbundene Signalauswerteschaltung enthält
eingangsseitig einen Kondensator, der die Güte eines die Triggerzange enthaltenden
Schwingkreises derart verbessert, daß die erste positive und die erste negative Halbwelle
des Triggersignals nahezu gleiche Amplituden aufweisen. Die vorbekannte Triggerzange
reagiert auf steile Stromänderungen des durch die Zündkerze fließenden Stroms. Die
Empfindlichkeit kann nicht ohne weiteres erhöht werden, da mit einer Zunahme des kapazitiven
Einkoppelns von Störungen zu rechnen ist. Signale, die nach dem elektrischen Durchschlagen
der Zündkerze auftreten, beispielsweise solche, die wahrend der Zündfunkenbrenndauer
auftreten, kann die vorbekannte Triggerzange nur schwer erfassen.
[0003] Aus der DE-A 34 00 787 ist eine ebenfalls als Triggerzange ausgebildete induktive
Strommeßzange bekannt, die gegenüber dem zuvor genannten Stand der Technik den Unterschied
aufweist, daß einerseits die Empfindlichkeit erhöht ist und daß andererseits durch
eine niedrige Eigenresonanzfrequenz eines die Triggerzange enthaltenden Schwingkreises
langsame Vorgänge wie beispielsweise die Zündfunkenbrenndauer erfaßbar sind. Die vorbekannte
Triggerzange enthalt eine Wicklung mit einer hohen Windungszahl, die zu einer entsprechend
hohen Induktivität führt. Um einerseits die vorgegebene hohe Induktivität zu erreichen
und um andererseits eine möglichst hohe Unterdrückung von Störsignalen sicherzustellen,
ist die Wicklung auf zwei Schenkeln der Triggerzange symmetrisch aufgebracht.
[0004] Die DE-A 39 02 254 offenbart zwei Verfahren zur Zuordnung von Zündsignalen zu einem
Bezugszylinder bei Mehrfunken-Zündanlagen fremdgezündeter Brennkraftmaschinen. Ein
erstes Verfahren beruht auf einem Vergleich von Signalpegeln aufeinanderfolgender
erfaßter Zündimpulse. Der für den tatsächlichen Zündvorgang aufgetretene Hauptfunken
weist einen höheren Pegel gegenüber einem nicht benötigten Stützfunken auf. Ein zweites
Verfahrens wertet einen zeitlichen Versatz zwischen dem Hauptfunken und dem Stützfunken
aus, der durch den höheren Zündspannungsbedarf des Hauptfunkens gegenüber dem des
Stützfunkens beruht. Zur Erfassung der Zündsignale ist gleichermaßen eine Triggerzange
sowie ein kapazitiver Geber zum Erfassen der Zündspannungen verwendbar. Auszuwerten
sind lediglich die Ströme oder die Spannungen, die während des elektrischen Durchschlags
an einer Zündkerze auftreten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Erfassen von Zündsignalen
anzugeben, die eine zuverlässige Zündungsdiagnose mit einer Triggerzange ermöglicht.
[0006] Die Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch angegebenen Merkmale gelöst.
Vorteile der Erfindung
[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist den Vorteil auf, daß mit dem von einer als
Triggerzange ausgebildeten induktiven Strommeßzange abgegebenen Signal eine Diagnose
von Vorgängen möglich ist, die sowohl während des Zündfunkenbeginns als auch während
der Brenndauer des Zündfunkens auftreten.
[0008] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß die Induktivität der Triggerzange zu einem Schwingkreis
ergänzt ist, wobei ein erster Schwingkreis vorgesehen ist, dessen Resonanzfrequenz
auf schnelle Zündstromänderungen abgestimmt ist, die während des Zündfunkenbeginns
auftreten, und daß ein zweiter Schwingkreis vorgesehen ist, dessen Resonanz auf langsame
Zündstromänderungen abgestellt ist, die während der Zündfunkenhrenndauer vorliegen.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist geeignet zur Diagnose von Mehrfunkenzündanlagen,
insbesondere von Zweifunkenzündanlagen, die der halben Zylinderzahl entsprechend viele
Zündspulen enthalten. Eine Diagnose von Einzelfunkenzündanlagen, welche zur Einsparung
eines Nockenwellensensors auch im Auspufftakt Zündungen vornehmen, ist gleichermaßen
möglich.
Ein wesentlicher Vorteil ist die kostengünstige Realisierung, da nur wenige elektrische
Bauteile erforderlich sind.
[0010] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus abhängigen Ansprüchen.
[0011] Besonders vorteilhaft ist die Maßnahme, das vom ersten Schwingkreis bereitgestellte
Signal mit der höheren Frequenz einer Amplitudenbewertung zuzuführen, die das Signal
mit wenigstens einem Schwellenwert vergleicht beispielsweise zur Unterscheidung zwischen
einem Hauptfunken und einem Stützfunken. Die Unterscheidung ermöglicht ein Erkennen
des Arbeitstaktes der Brennkraftmaschine.
[0012] Eine andere vorteilhafte Maßnahme sieht vor, daß das vom zweiten Schwingkreis bereitgestellte
Signal mit der niedrigeren Frequenz einer Zeitauswertung zugeleitet ist, welche die
Drehzahl der Brennkraftmaschine ermittelt.
[0013] Die Berücksichtigung der von der Amplitudenbewertung und der Zeitauswertung abgegebenen
Signale ermöglicht eine zuverlässige Ermittlung der Drehzahl der Brennkraftmaschine
und gleichzeitig ein zuverlässiges Erkennen des Arbeitstaktes. Betriebszustände der
Brennkraftmaschine, bei denen die Amplitude des Stützfunkens kurzzeitig höher ist
als die Amplitude des Hauptfunkens, die beispielsweise bei einem Unterbrechen der
Kraftstoffzufuhr bei laufender Brennkraftmaschine auftreten, führen nicht dazu, daß
die Drehzahl fehlerhaft ermittelt wird. Weiterhin können die Drehzahlsignale als interne
Triggersignale für das Aufrechterhalten der Zuordnung der Zündsignale zum Arbeitstakt
verwendet werden, so daß die Zuordnung von Hauptfunken und Stützfunken während der
kurzzeitigen Amplitudenumkehr nicht verlorengeht.
[0014] Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die beiden Schwingkreise zu einem
Bandpaßfilter zusammengefaßt sind. Eine Trennung des Signalanteils mit der niedrigeren
Frequenz vom Signalanteil mit der höheren Frequenz ist mittels eines einfachen Tiefpaßfilters
möglich.
[0015] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß ein im zweiten Schwingkreis
enthaltenes induktives Element als Übertrager ausgebildet ist. Der Übertrager stellt
eine Potentialtrennung sicher und ermöglicht durch die Festlegung des Übersetzungsverhältnisses
eine in weiten Grenzen freie Wahl der auskoppelbaren Signalamplitude. Eine Ausgestaltung
der Sekundärwicklung des Übertragers mit einem Mittelanschluß eignet sich in besonderer
Weise für eine anschließende Signalgleichrichtung.
[0016] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß der zweite Schwingkreis einen Verlustwiderstand
aufweist, der für einen definierten Abklingvorgang einer angeregten Schwingung sorgt.
Der Verlustwiderstand wird vorzugsweise als ohmscher Widerstand realisiert, der als
Reihenwiderstand oder als Parallelwiderstand eingesetzt ist.
[0017] Eine Verstärkerschaltung, die das Signal mit der niedrigeren Frequenz verstärkt,
ermöglicht eine einfache Pegelanpassung an eine nachfolgende Auswerteschaltung, beispielsweise
an die Zeitauswertung.
[0018] Die Verstärkerschaltung ist vorzugsweise durch eine Amplitudenregelung ergänzt, welche
die Ausgangsamplitude der Verstärkerschaltung auf einen vorgegebenen Wert regelt.
Mit dieser Maßnahme ist eine selbständige Anpassung an Zündströme möglich, die in
Abhängigkeit von der jeweiligen Zündanlage erheblich unterschiedlich sein können.
[0019] Bei Einzelfunkenanlagen, wobei die Zündspulen jeweils im Zylinderkopf direkt auf
den Zündkerzen eingebaut sind, ist die Sekundärseite der Zündspulen nicht mehr zugänglich.
Es ist üblich, bei diesen Einzelfunkenzündanlagen die Triggerzange an die Primärleitung
der dem ersten Zylinder zugeordneten Zündspule zu klemmen. Die Triggerzange detektiert
somit die Primärstromänderung beim Öffnen der Endstufe eines Zündschaltgerätes. Bei
diesem Einsatz der Triggerzange ist die Triggersignalamplitude um ein Vielfaches höher
als bei der Sekundäradaption. Durch die Regelung auf wenigstens näherungsweise konstante
Amplitude erfolgt selbständig eine Signalanpassung und somit ein großer Gewinn bei
dem Verhältnis von Signalamplitude zu Störamplitude. Ein dem Verstärker vorgeschaltetes
Tiefpaßfilter unterdrückt zusätzlich die dem Primärstrom überlagerten höherfrequenten
Signalanteile, welche durch den Funkenüberschlag an der Zündkerze entstehen können.
[0020] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ergeben sich aus weiteren abhängigen Ansprüchen und aus der folgenden Beschreibung.
Zeichnung
[0021] Figur 1 zeigt ein Schaltbild einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, Figuren 2 und 3
zeigen Signalverläufe in Abhängigkeit von der Zeit, die in der in Figur 1 gezeigten
Schaltung auftreten, Figur 4 zeigt eine alternative Schaltung zu der in Figur 1 gezeigten
Schaltung, Figur 5 zeigt eine alternative Schaltung zu der in Figur 1 gezeigten Schaltung,
bei der ein induktives Element als Übertrager ausgestaltet ist, und die Figuren 6
und 7 zeigen jeweils alternative Ausgestaltungen der in Figur 4 gezeigten Schaltung,
bei denen ebenfalls jeweils ein induktives Element als Übertrager ausgebildet ist.
[0022] Figur 1 zeigt eine als Triggerzange 10 ausgebildete induktive Strommeßzange, die
um ein Zündkabel 11 gelegt ist, das von einem Hochspannungsanschluß 12 zu einer Zündkerze
13 führt.
[0023] Die Triggerzange 10 enthält zwei gegeneinander bewegliche magnetisierbare Schenkel
14, 15, wovon wenigstens ein Schenkel 15 eine Wicklung 16 trägt, die eine bekannte
Induktivität 17 aufweist, die als Ersatzkenngröße in Figur 1 eingetragen ist.
[0024] Die Triggerzange 10 stellt ein Ausgangssignal zwischen einem Triggerzangenanschluß
18 und einer Gerätemasse 19 bereit. Am Triggerzangenanschluß 18 ist ein erster Kondensator
20 angeschlossen, der gegen Masse 19 geschaltet ist. Am ersten Kondensator 20 ist
ein erstes Ausgangssignal 21 abgreifbar, das einer Amplitudenbewertung 22 zugeleitet
ist, die ein erstes Schaltsignal 23 abgibt.
[0025] Weiterhin ist am ersten Kondensator 20 eine Spule angeschlossen, von der die Induktivität
24 als Ersatzkenngröße eingetragen ist. Die Spule mit der Induktivität 24 ist über
einen zweiten Kondensator 25 mit Masse 19 verbunden. Zwischen der Spule mit der Induktivität
24 und dem zweiten Kondensator 25 ist ein Verstärker 26 angeschlossen, der ein zweites
Ausgangssignal 27 bereitstellt, das einer Zeitauswertung 28 zugeführt ist, die ein
zweites Schaltsignal 29 bereitstellt.
[0026] Figur 2 zeigt das erste Ausgangssignal 21 in Abhängigkeit von der Zeit t. Gezeigt
sind zwei hochfrequente Schwingungspakete 30, 31. Die Amplitude des ersten Schwingungspakets
30 ist mit dem Bezugszeichen 32 und die Amplitude des zweiten Schwingungspakets 31
mit dem Bezugszeichen 33 eingetragen, wobei die Amplitude 32 höher liegt als die Amplitude
33.
[0027] Figur 3 zeigt das zweite Ausgangssignal 27 in Abhängigkeit von der Zeit t. Eingetragen
sind ein erstes niederfrequentes Schwingungspaket 34 sowie ein zweites niederfrequentes
Schwingungspaket 35. Die beiden niederfrequenten Schwingungspakete 34, 35 weisen wenigstens
näherungsweise dieselbe Amplitude 36 auf. Zwischen den Schwingungspaketen 34, 35 liegt
eine Zeit T.
[0028] Figur 4 zeigt einen Alternative zu der in Figur 1 gezeigten Schaltung. Diejenigen
Teile von Figur 4, die mit den in Figur 1 gezeigten Teilen übereinstimmen, tragen
jeweils dieselben Bezugszeichen. Der in Figur 1 gezeigte Verstärker 26 ist in Figur
4 über eine Tiefpaßanordnung 37 mit dem Triggerzangenanschluß 18 verbunden, an dem
auch der erste Kondensator 20 sowie die Spule mit der Induktivität 24 angeschlossen
sind.
[0029] Figur 5 zeigt eine Alternative zu der in Figur 1 gezeigten Schaltung. Diejenigen
Teile von Figur 4, die mit den in Figur 1 gezeigten Teilen übereinstimmen, tragen
jeweils dieselben Bezugszeichen. Die Spule mit der Induktivität 24 von Figur 1 ist
ersetzt durch einen Übertrager 40, der eine Primärwicklung 41 sowie eine Sekundärwicklung
42 aufweist. Die Sekundärwicklung 42 weist einen Mittenabgriff 43 auf. In Reihe mit
dem Übertrager 40 ist ein Dämpfungswiderstand 44 geschaltet. Der in Figur 1 gezeigte
Verstärker 26 ist in Figur 5 zusätzlich mit einer Amplitudenregelung 45 ausgestattet,
welche die Amplitude des zweiten Ausgangssignals 27 wenigstens näherungsweise auf
einen vorgegebenen Wert regelt.
[0030] Figur 6 geht aus Figur 4 dadurch hervor, daß die Spule mit der Induktivität 24 ersetzt
ist durch den Übertrager 40.
[0031] Figur 7 zeigt eine alternative Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung nach
der Figur 6. Die Tiefpaßanordnung 37 mit dem nachgeschalteten Verstärker 26 ist gegenüber
Figur 6 an der Sekundärwicklung 42 des Übertragers 40 angeschlossen.
[0032] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erfassen von Zündsignalen gemäß Figur 1 arbeitet
folgendermaßen:
[0033] Die Zündkerze 13 ist zur Zündung eines Kraftstoff-Luft-Gemisches im Zylinder einer
Brennkraftmaschine vorgesehen. Die Triggerzange 10 erfaßt einen in der Zündleitung
11 fließenden elektrischen Strom, der während des Zündfunkenbeginns und danach während
der Zündfunkenbrenndauer in der Zündkerze 13 zwischen dem Hochspannungsanschluß 12
und der Masse 19 fließt. Die Triggerzange 10 enthält zwei gegeneinander bewegliche
Schenkel 14, 15, die eine Adaption am Zündkabel 11 ermöglichen, das durch die von
den beiden Schenkeln 14, 15 gebildete Öffnung geführt werden muß. Der im Zündkabel
11 fließende elektrische Strom hat ein das Zündkabel 11 kreisförmig umgebendes Magnetfeld
zur Folge, das von der Triggerzange 10 erfaßt wird. Das in den Schenkeln 14, 15 vorhandene
Magnetfeld induziert in der Wicklung 16, die im gezeigten Ausführungsbeispiel auf
dem Schenkel 15 angeordnet ist, eine elektrische Spannung, die zwischen dem Triggerzangenanschluß
18 und der Masse 19 abgreifbar ist. Die Wicklung 16 weist die Induktivität 17 auf,
die im wesentlichen durch die Windungszahl der Wicklung 16 sowie die magnetischen
Eigenschaften der Schenkel 14, 15 festgelegt ist.
[0034] Die am Triggerzangenanschluß 18 anschließbare Schaltung enthält zunächst den ersten
Kondensator 20, der die Induktivität 17 der Triggerzange 10 zu einem ersten Schwingkreis
ergänzt. Am ersten Schwingkreis 17, 20 ist das erste Ausgangssignal 21 abgreifbar,
das der Amplitudenbewertung 22 zugeführt ist, die das erste Schaltsignal 23 abgibt.
Die Resonanzfrequenz des ersten Schwingkreises 17, 20 ist derart abzustimmen, daß
schnelle Zündstromänderungen den Schwingkreis 17, 20 anregen. Schnelle Zündstromänderungen
treten während des Zündfunkenbeginns auf. Die Resonanzfrequenz des ersten Schwingkreises
17, 20 ist beispielsweise auf 300 Kilohertz abgestimmt, wobei die Induktivität 17
der Triggerzange 10 zu 120 Mikrohenry und die Kapazität des ersten Kondensators 20
zu 2,2 Nanofarad angenommen wurden. Bei genügend hoher Spannung, die der Zündspannung
der Zündkerze 13 entspricht, findet an der Zündkerze 13 ein elektrischer Durchschlag
statt, wobei der Stromfluß während der ersten Nanosekunden durch die Entladung der
elektrischen Kapazität der Zündkerze 13 und anschließend durch die Entladung der Zündkabel-
und Zündspulenkapazität aufrechterhalten wird.
[0035] Die schnelle, von kapazitiven Verschiebungsströmen aufrechterhaltene Stromspitze
regt den ersten Schwingkreis 17, 20 zu entsprechenden Schwingungen an, die in Figur
2 näher gezeigt sind. Der Scheitelwert des Stroms ist abhängig von der Zündspannung.
Dem in Figur 2 gezeigten ersten Schwingungspaket 30 mit der höheren Amplitude 32 liegt
demnach eine höhere Zündspannung zugrunde als dem zweiten Schwingungspaket 31 mit
der niedrigeren Amplitude 33. Unterschiedliche Zündspannungen entstehen insbesondere
bei Mehrfunkenzündanlagen, insbesondere dadurch, daß einmal in den Arbeitstakt und
das andere Mal in den Auspufftakt der Brennkraftmaschine gezündet wird. Die daraus
resultierenden Funken werden als Hauptfunken und als Stützfunken bezeichnet. Die höhere
Kompression im Zylinder sowie das vorhandene Kraftstoff-Luft-Gemisch im Arbeitstakt
der Brennkraftmaschine führen zu einer höheren Zündspannung als im Auspufftakt. Das
erste Schwingungspaket 30 ist demnach einem Hauptfunken und das zweite Schwingungspaket
31 einem Stützfunken zuzuordnen. Die Bewertung wird von der Amplitudenbewertung 22
vorgenommen, der das erste Ausgangssignal 21 zugeführt ist.
[0036] Die Amplitudenbewertung 22 enthält vorzugsweise wenigstens einen Amplitudenschwellenwert,
der beispielsweise in der Mitte zwischen den in Figur 2 gezeigten Amplituden 32, 33
liegt. Das erste Schaltsignal 23 ist beispielsweise derart festgelegt, daß bei seinem
Auftreten angezeigt wird, daß das erste Schwingungspaket 30 mit der höheren Amplitude
32 aufgetreten ist. Eine nachfolgende weitere Diagnoseschaltung erhält mit dem ersten
Schaltsignal 23 somit die Information, daß ein Hauptfunken aufgetreten ist.
[0037] Die am Triggerzangenanschluß 18 angeschlossene Spule mit der Induktivität 24 bildet
mit dem zweiten Kondensator 25 und insbesondere mit der Induktivität 17 der Triggerzange
10 einen zweiten Schwingkreis. Es wird angenommen, daß der zweite Schwingkreis 17,
24, 25 entkoppelt ist vom ersten Schwingkreis 17, 20. Diese Entkopplung ist in der
Praxis nicht vollständig gegeben, da die Reihenschaltung aus der Spule mit der Induktivität
24 und dem zweiten Kondensator 25 parallel zum ersten Schwingkreis 17, 20 geschaltet
ist. Wesentlich ist die Festlegung der Resonanzfrequenz des zweiten Schwingkreises
17, 24, 25, die erheblich niedriger liegt als die Resonanzfrequenz des ersten Schwingkreises
17, 20. In einem realisierten Ausführungsbeispiel wurde die Resonanzfrequenz des zweiten
Schwingkreises 17, 24, 25 auf 7 Kilohertz festgelegt, wobei für die Induktivität 24
ein Wert von 100 Mikrohenry und als Kapazitität des zweiten Kondensators 25 ein Wert
von 2,2 Mikrofarad zugrundegelegt wurden. Die Induktivität 17 der Triggerzange 10
beträgt unverändert 120 Mikrohenry. Die Resonanzfrequenz des zweiten Schwingkreises
17, 24, 25 ist derart ausgelegt, daß kurze Stromspitzen möglichst keine Anregung bewirken.
Der zweite Schwingkreis 17, 24, 25 soll möglichst nur durch langsame Signale mit größerer
Pulsbreite angeregt werden, die beispielsweise während der Zündfunkenbrenndauer an
der Zündkerze 13 auftreten. Der während dieser Phase des Zündvorgangs durch die Zündkerze
13 fließende Strom ist wenigstens näherungsweise unabhängig von der Zündspannung.
Zur Verstärkung des am zweiten Schwingkreis 17, 24, 25 abgegriffenen Signals, die
gegebenenfalls erforderlich ist, kann der Verstärker 26 vorgesehen sein, an dessem
Ausgang das zweite Ausgangssignal 27 auftritt, das in Figur 3 näher gezeigt ist. Die
Schwingungspakete 34, 35 weisen wenigstens näherungsweise dieselbe Amplitude 36 auf.
Eine Unterscheidung zwischen einem Hauptfunken und einem Stützfunken kann daher mit
dem zweiten Ausgangssignal 27 schwierig werden. Das zweite Ausgangssignal 27 ermöglicht
zuverlässig die Bereitstellung beispielsweise eines Drehzahlsignals, das die Zeitauswertung
28 ermittelt und als zweites Schaltsignal 29 ausgibt.
[0038] Die Zeitauswertung 28 ermittelt vorzugsweise die zwischen den Schwingungspaketen
34, 35 liegende Zeit T, die ein Maß für die Periodendauer und somit der Drehzahl der
Brennkraftmaschine ist. Das zweite Schaltsignal 29 ist beispielsweise ein Rechtecksignal,
dessen Frequenz ein Maß für die Drehzahl der Brennkraftmaschine ist. Anhand bekannter
Daten sowohl der Brennkraftmaschine, beispielsweise die Zylinderzahl, als auch der
Zündanlage, die jeweils der Zeitauswertung 28 zugeführt werden, kann die tatsächliche
Drehzahl als zweites Schaltsignal 29 ausgegeben werden.
[0039] Die Möglichkeit zur getrennten Bereitstellung des ersten sowie des zweiten Ausgangssignals
21, 27 mit Hilfe der auf unterschiedliche Resonanzfrequenzen abgestimmten Schwingkreise
17, 20; 17, 24, 25 wird eine zuverlässige Diagnose der Brennkraftmaschine oder der
Zündanlage möglich. In einem Betriebszustand der Brennkraftmaschine, der insbesondere
bei einem Sperren der Kraftstoffzufuhr bei höherdrehender Brennkraftmaschine auftreten
kann, ist nicht auszuschließen, daß sich die Amplitudenverhältnisse im ersten Ausgangssignal
21 ändern. Es kann demnach durchaus der Fall auftreten, daß die Amplitude 33 des zweiten
Schwingungspakets 31, das einem Stützfunken entspricht, höher sein kann als die normalerweise
höhere Amplitude 32 des ersten Schwingungspakets 30, das dem Hauptfunken entspricht.
In diesem Betriebsfall ist durch das Vorhandensein des zweiten Ausgangssignals 27
weiterhin eine ordnungsgemäße Diagnose möglich. Die Zuordnung der Schwingungspakete
30, 31 zum Hauptfunken und Stützfunken kann aufrechterhalten werden.
[0040] Weiterhin kann der Fall auftreten, daß der Stützfunken an der Zündkerze 13 nur sehr
geringe Amplituden 33 des zweiten Schwingungspakets 31 ergibt, wobei nicht auszuschließen
ist, daß eingekoppelte Störimpulse vergleichbarer Amplituden vorliegen. Auch in diesem
Fall ermöglicht das gleichzeitige Vorliegen des zweiten Ausgangssignals 27 das Aufrechterhalten
einer ordnungsgemäßen kontinuierlichen Diagnose.
[0041] Eine Alternative zu der in Figur 1 gezeigten Schaltung ist in Figur 4 angegeben.
Anstelle der Signalauskopplung an der Verbindung zwischen der Spule mit der Induktivität
24 und dem zweiten Kondensator 25 ist in Figur 4 der Verstärker 26 unter Zwischenschaltung
der Tiefpaßanordnung 37 unmittelbar mit dem Triggerzangenanschluß 18 verbunden. Die
in Figur 4 auftretenden Signalpegelverhältnisse können günstiger sein als die in Figur
1. Figur 4 kann als eine Bandpaßanordnung mit zwei unterschiedlichen Resonanzfrequenzen
betrachtet werden, wobei das gemeinsame Signal am Triggerzangenanschluß 18 auftritt.
Zur Abtrennung der niederfrequenteren Signalanteile ist die Tiefpaßanordnung 37 vorgesehen,
deren Grenzfrequenz vorzugsweise auf die Resonanzfrequenz des zweiten Schwingkreises
17, 24, 25 abgestimmt ist.
[0042] Eine weitere Alternative zu der in Figur 1 gezeigten Schaltung ist in Figur 5 angegeben.
Anstelle der in Figur 1 gezeigten Spule mit der Induktivität 24 ist der Übertrager
40 vorgesehen. Das erste Ausgangssignal 21 von Figur 1 tritt als erstes Ausgangssignal
21a, 21b an der Sekundärwicklung 42 des Übertragers 40 auf. Der wesentliche Vorteil
des Übertragers 40 liegt in der Potentialtrennung. Ein weiterer Vorteil ergibt sich
durch die Möglichkeit einer Signalamplitudenanpassung durch Festlegung des Übersetzungsverhältnisses
des Übertragers 40. Die Sekundärwicklung 42 des Übertragers weist vorzugsweise den
Mittenabgriff 43 auf, der gegenüber einer einfachen Sekundärwicklung eine vereinfachte
Signalgleichrichtung des ersten Ausgangssignals 21a, 21b ermöglicht. Der zweite Schwingkreis
enthält als induktives Element den Übertrager 40, wobei die Induktivität durch die
primäre Hauptinduktivität gegeben ist. Die Hauptinduktivität liegt in einem realisierten
Ausführungsbeispiel bei 1600 Mikrohenry. Der zweite Schwingkreis 17, 40, 25 enthält
vorzugsweise den Dämpfungswiderstand 44, der ein definiertes Abklingen des am zweiten
Schwingkreis 17, 40, 25 abgreifbaren Signals ermöglicht.
[0043] Die in Figur 5 eingetragene Anplitudenregelung 45 ermöglicht die Regelung der Amplitude
des zweiten Ausgangssignals 27 auf einen vorgegebenen Wert. Die Regelzeitkonstante
ist derart festzulegen, daß die vom Dämpfungswiderstand 44 verursachte Dämpfung des
zweiten Signals 27 auftreten kann und noch nicht ausgeregelt wird. Vorteile durch
die Amplitudenregelung ergeben sich insbesondere dann, wenn die Triggerzange 10 nicht
an der Zündleitung 11, sondern an einer in den Figuren nicht gezeigten Primärleitung
einer Zündspule angeschlossen wird. Die an der Primärseite der Zündspule auftretenden
Stromänderungen, welche die Triggerzange 10 erfaßt, würden ohne die Amplitudenregelung
45 ein erheblich höheres zweites Ausgangssignal 27 ergeben, als ein entsprechendes
Sekundärsignal.
[0044] Die in Figur 6 angezeigte Schaltung geht unmittelbar aus der in Figur 4 gezeigten
Schaltung hervor, wobei die Spule mit der Induktivität 24 wieder durch den Übertrager
40 ersetzt ist. Das erste Ausgangssignal 21a, 21b tritt wieder an der Sekundärwicklung
42 des Übertragers 40 auf. An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, daß das erste
Ausgangssignal 21a, 21b an einem Bauelement, dem Übertrager 40, des zweiten Schwingkreises
17, 40, 25 und nicht am ersten Schwingkreis 17, 20 abgegriffen wird. Das ist deshalb
möglich, weil der zweite Kondensator 25 des zweiten Schwingkreises für das erheblich
höherfrequentere Signal des ersten Schwingkreises 17, 20 weitgehend einen Kurzschluß
darstellt, so daß der entsprechende höherfrequentere Signalanteil ungehindert durch
die Primärwicklung 41 des Übertragers 40 fließen kann. Bei einem realisierten Ausführungsbeispiel
mit dem Übertrager 40 wies der zweite Kondensator 25 eine Kapazität von 330 Nanofarad
auf.
[0045] Figur 7 zeigt eine alternative Ausgestaltung zu der in Figur 6 gezeigten Schaltung,
bei der sowohl das erste Ausgangssignal 21a, 21b als auch das zweite Ausgangssignal
27 von der Sekundärwicklung 42 des Übertragers 40 abgeleitet sind. Die niederfrequenteren
Signalanteile werden wieder von der Tiefpaßanordnung 37 abgetrennt und im Verstärker
26 zum zweiten Ausgangssignal 27 angehoben. Gegebenenfalls ist die Amplitudenregelung
45 vorgesehen. Der wesentliche Vorteil der in Figur 7 gezeigten Schaltung ist die
vollständige Potentialtrennung durch den Übertrager 40.
1. Vorrichtung zum Erfassen von Zündsignalen, mit einer als Triggerzange ausgebildeten
induktiven Strommeßzange zum Erfassen eines in einer Zündkerze einer Brennkraftmaschine
fließenden Stroms, deren Induktivität zu einem Schwingkreis ergänzt ist, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Schwingkreis (17, 20) vorgesehen ist, dessen Resonanzfrequenz auf schnelle
Zündstromänderungen abgestimmt ist, die während des Zündfunkenbeginns auftreten, und
daß ein zweiter Schwingkreis (17, 24, 25, 40) vorgesehen ist, dessen Resonanzfrequenz
auf langsame Zündstromänderungen abgestimmt ist, die während der Zündfunkenbrenndauer
auftreten.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein erstes Ausgangssignal
(21, 21a, 21b) des ersten Schwingkreises (17, 20) einer Amplitudenbewertung (22) zugeführt
ist, die das erste Ausgangssignal (21) mit wenigstens einem Schwellenwert vergleicht
zur Unterscheidung zwischen einem Hauptfunken und einem Stützfunken.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites Ausgangssignal
(27) des zweiten Schwingkreises (17, 24, 25, 40) einer Zeitauswertung (28) zugeführt
ist, die aus einem zeitlichen Abstand (T) zwischen Impulspaketen (34, 35) ein Maß
für die Drehzahl der Brennkraftmaschine ausgibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Ausgangssignal
(27) vom ersten Ausgangssignal (21, 21a, 21b) mit einer Tiefpaßanordnung (37) abgetrennt
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pegel des zweiten Ausgangssignals
(27) mit einem Verstärker (26) erhöht ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein induktives Element des
zweiten Schwingkreises als Übertrager (40) ausgebildet ist, an dessen Sekundärwicklung
(42) das erste Ausgangssignal (21, 21a, 21b) abgreifbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, 4 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl das erste
Ausgangssignal (21, 21a, 21b), als auch das zweite Ausgangssignal (27) an der Sekundärwicklung
(42) des Übertragers (40) bereitgestellt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schwingkreis (17,
24, 25, 40) einen Dämpfungswiderstand (44) enthält.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Ausgangssignal
(27) die in der Amplitudenbewertung durchgeführte Unterscheidung zwischen einem Hauptfunken
und einem Stützfunken aufrechterhält.