(19)
(11) EP 0 572 753 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
24.04.1996  Patentblatt  1996/17

(21) Anmeldenummer: 92810592.3

(22) Anmeldetag:  03.08.1992
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D03D 49/06

(54)

Webmaschine mit Teilkettbäumen

Loom with sectional warp beams

Métier à tisser avec ensouples sectionnelles


(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE FR IT

(30) Priorität: 05.06.1992 EP 92810434

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
08.12.1993  Patentblatt  1993/49

(73) Patentinhaber: SULZER RÜTI AG
CH-8630 Rüti (CH)

(72) Erfinder:
  • Berktold, Klaus
    CH-8630 Rüti (CH)
  • Eberhard, Ernst
    CH-8633 Wolfhausen (CH)

(74) Vertreter: Trieblnig, Adolf et al
c/o Sulzer Management AG KS/Patente/0007
CH-8401 Winterthur
CH-8401 Winterthur (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 136 389
US-A- 4 662 407
US-A- 4 572 244
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Webmaschine mit mindestens zwei Teilkettbäumen und einem Spannbaum zur Führung von von den Teilkettbäumen ablaufenden Kettfäden, wobei jeder der Teilkettbäume mit einer einzeln ansteuerbaren Kettablassvorrichtung gekoppelt ist und Tastorgane zum Erfassen der Spannung der Kettfäden sowie eine Steuereinrichtung zum individuellen Einstellen der Drehzahl der Teilkettbäume vorgesehen sind.

    [0002] Bei einer aus der EP-PS 0 136 389 (T.632) bekannten Webmaschine der genannten Gattung sind die zum Erfassen der Kettfadenspannung bestimmten Tastorgane zwischen einem den Teilkettbäumen in Laufrichtung der Kettfäden nachgeschalteten, ortsfesten stangenförmigen Umlenkelement für die Kettfäden und dem Spannbaum angeordnet, der bei dieser Ausführung auf einem Tragbaum parallel zur Achse der Teilkettbäume verschwenkbar angeordnet ist. Beim Abweben von zwei oder mehreren Teilkettbäumen werden diese in Abhängigkeit von Steuersignalen der Tastorgane je individuell mit einer solchen Drehzahl angetrieben, dass alle von den Teilkettbäumen ablaufenden Kettfäden im wesentlichen gleiche Kettfadenspannungen aufweisen. Entsprechend wird jede auftretende Differenz der Kettfadenspannungen in den von den Teilkettbäumen ablaufenden Kettfäden sofort durch eine entsprechende Korrektur der Drehzahl der Teilkettbäume ausgeglichen.

    [0003] Bei einer anderen bekannten Webmaschine ist der Spannbaum in quer zu seiner Achse beweglichen Lagern gelagert, welche ein Schrägstellung des Spannbaums bezüglich der Achse des Kettbaums gestatten, wobei durch entsprechende, den Enden des Spannbaums zugeordnete Tastorgane ein Ausgleich unterschiedlicher Kettfadenspannungen in den von den Teilkettbäumen ablaufenden Kettfäden erzielbar ist (DE-PS 27 58 816 bzw. US-PS 4,262,706 /T.500).

    [0004] Es hat sich gezeigt, dass die bekannte, allein von der Spannung der Kettfäden abhängige Regelung der Drehzahlen der Teilkettbäume nicht in allen Fällen ausreicht, um in jeder der von den Teilkettbäumen abgewebten Gewebebahnen ein gleiches Warenbild und damit eine über die ganze Webbreite konstante Gewebequalität zu erzielen. Insbesondere bei Webmaschinen mit hohen Schusseintragsleistungen und/oder mit unterschiedlichen Durchmessern der Teilkettbäume kann es geschehen, dass trotz einer Konstanthaltung der Kettfadenspannung in den Teilkettbahnen die Teilkettbäume nicht gleichzeitig abgewebt werden, Gewebebahnen unterschiedlicher Länge hergestellt werden und/oder dass beim Zusammenweben von von mehreren Teilkettbäumen ablaufenden Kettfäden ein inhomogenes Warenbild in den Teilgewebebahnen entsteht, wobei eine Nahtstelle zwischen den Teilgewebebahnen oder eine Falte wegen ungleicher Längen der Teilgewebebahnen gebildet werden kann.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine insbesondere in dieser Hinsicht verbesserte Webmaschine mit einer Kettablassvorrichtung zu schaffen, durch welche auch bei Verwendung von Teilkettbäumen mit unterschiedlichen Wickeldurchmessern, z.B. bei der Verarbeitung von Kettfadenvorräten auf teilweise abgewebten Teilkettbäumen zur Verwertung von Restketten, die Herstellung eines Gewebes oder von mehreren Gewebebahnen mit einem über die ganze Webbreite der Webmaschine homogenen Warenbild gewährleistet wird.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

    [0007] Durch die erfindungsgemäss vorgesehenen, die Länge des jeweiligen Kettfadenvorschubs erfassenden Messeinrichtungen ist ein von den jeweiligen Wickeldurchmessern der Teilkettbäume unabhängiger, über die ganze Webbreite der Webmaschine konstanter Kettfadenvorschub erzielbar, der ein Zusamnenweben der von den einzelnen Teilkettbäumen ablaufenden Kettfäden ohne die vorstehend beschriebenen Unzulänglichkeiten ermöglicht, wie sie bei bisherigen Ausführungen mit ausschliesslich in Abhängigkeit von der Kettfadenspannung geregelter Kettablassvorrichtung auftreten können. Die erfindungsgemässe Steuerung der Kettablassvorrichtung gestattet sowohl die Herstellung einer über die Webbreite der Webmaschine ungeteilten Gewebebahn als auch die Herstellung von Teilgewebebahnen, deren Breiten in üblicher Weise den Breiten der Teilkettbäume entsprechen, oder von Teilgewebebahnen, welche, durch nachträgliches Trennen der ungeteilt hergestellten Gewebebahn, mit von den Breiten der Teilkettbäume unabhängigen Breiten ausgeführt sein können.

    [0008] Die erfindungsgemässe Steuerung der Kettablassvorrichtung gestattet zugleich eine Beeinflussung des Kettfadenkonsums bei der Verarbeitung von Schussfäden, welche, etwa aufgrund unterschiedlicher Ausstreckung bzw. Entspannung am Ende des Schusseintragsvorganges, vor dem Fachwechsel, d.h. vor der Einbindung durch die Kettfäden, unterschiedliche Dicken aufweisen können. Bei ausschliesslich in Abhängigkeit von der Kettfadenspannung gesteuertem Kettablass können bei der Umschlingung der unterschiedlich dicken Schussfäden entsprechend unterschiedliche Umschlingungswinkel der Kettfäden bzw. entsprechend unterschiedliche Kettfadenvorschübe auftreten, welche zu einer entsprechend unterschiedlichen Schussanschlagdichte und damit zu sichtbaren Unregelmässigkeiten im Gewebe führen können. Durch die erfindungsgemässe, in Abhängigkeit von einem vorbestimmten Kettfadenkonsum steuerbare Kettablassvorrichtung werden auch derartige Unzulänglichkeiten bisheriger Ausführungen vermieden.

    [0009] Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.

    [0010] Weitere Einzelheiten ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung, in Verbindung mit den Ansprüchen. Es zeigen:
    Fig.1
    eineerfindungsgemäss ausgebildete Webmaschine in einer vereinfachten Ansicht, von der Kettseite her gesehen,
    Fig.2
    einen Teilschnitt der Webmaschine entsprechend der Linie II - II in Fig.1, in einer grösseren Darstellung,
    Fig.3 und 4
    entsprechende Teilschnitte weiterer Webmaschinen, je in einer abgewandelten Ausführungsform,
    Fig.5
    eine Einzelheit einer Webmaschine in einer weiteren abgewandelten Ausführungsform, in einer grösseren Darstellung, und
    Fig. 6
    ein Diagramm mit bei einer Ausführung gemäss Fig. 5 erzeugten Steuersignalen.


    [0011] Die Webmaschine nach Fig. 1 enthält zwei Teilkettbäume 1 und 2, welche zwischen Zwei Wangenteilen 3 und 4 eines Maschinengestells angeordnet sind und welche unterschiedliche Teilwebbreiten B1 bzw. B2 sowie unterschiedliche Wickeldurchmesser D1 bzw. D2 aufweisen. Die Teilkettbäume 1 und 2 sind je in einem mit dem Wangenteil 3 bzw. 4 verbundenen, nicht dargestellten seitlichen Lager und in einem entsprechenden, auf einem mittleren Stützteil 5 angeordneten mittleren Lager gelagert und je über ein Getriebe 6 mit einem separat ansteuerbaren Antriebsmotor 7 bzw. 8 verbunden. Die Teilkettbäume 1 und 2 sind mit Kettfäden 10 bewickelt, welche als Teilketten 11 und 12 entsprechend den Pfeilen 13 von den Teilkettbäumen 1 und 2 je bis auf ein Kettbaumrohr 9 abgewickelt werden, von dem sie in einer gestrichelt dargestellten Bahn 10' ablaufen. Die Kettfäden 10 sind über ein am Maschinengestell ortsfest angeordnetes stangenförmiges Umlenkelement 14 und einen diesem in Kettlaufrichtung (Pfeile 13) nachgeschalteten Spannbaum 15 sowie über nicht dargestellte weitere Teile der Webmaschine, wie Webschäfte, Webeblatt usw. gegen den Warenbaum geführt. Das Umlenkelement 14 und der Spannbaum 15 erstrecken sich darstellungsgemäss über die ganze Webbreite B der Webmaschine, welche durch den jeweiligen, einstellbaren Abstand zwischen den beiden äusseren Kettbaumscheiben 16 der Teilkettbäume 1 und 2 gegeben ist.

    [0012] Der Spannbaum 15 ist über stützteile 17 auf einem Tragbaum 18 befestigt, welcher, wie z.B. aus der EP-PS 0109472 (T 613) bekannt, am Maschinengestell drehbar gelagert und über einen nicht dargestellten Torsionsfederstab in Fig. 2 gegen den Uhrzeigersinn verspannbar ist. Entsprechend wird der um die Achse des Tragbaums 18 verschwenkbare Spannbaum 15 federnd gegen die Kettfäden 10 verspannt, wobei die Spannung der Teilketten 11 und 12 durch den tordierten Federstab aufgenommen wird. Auf dem Umlenkelement 14 sind über federnde Halter 20 zwei je einer der Teilketten 11 und 12 zugeordnete Tastorgane 21 bzw. 22 einer nicht weiter dargestellten Einrichtung zum Erfassen der Spannung der Kettfäden 10 befestigt. Wie aus der eingangs genannten EP-PS 0136389 bekannt, sind über jedes der Tastorgane 21 und 22 eine Anzahl, z. B. hundert, Kettfäden 10 geführt. Die Tastorgane 21 und 22 wirken mit nicht dargestellten Sensoren zusammen, von denen jeweils über eine Signalleitung 23 bzw. 24 ein der Spannung der Kettfäden 10 der Teilkette 11 bzw. 12 entsprechendes Steuersignal auf eine gemeinsame Steuereinrichtung 25 übertragen wird. Entsprechend der Darstellung nach Fig. 1 kann an einem Ende des Tragbaums 18 ein zusätzlicher, zum Erfassen einer aus der Summe der Kettspannungskräfte der Teilketten 11 und 12 resultierenden Stützkraft bestimmter Sensor 26 vorgesehen sein, von dem über eine Signalleitung 27 ein dieser Stützkraft entsprechendes Steuersignal an die Steuereinrichtung 25 übertragbar ist.

    [0013] Darstellungsgemäss ist jedem der Teilkettbäume 1 und 2 ferner eine Messeinrichtung 31 bzw. 32 zugeordnet, welche zum Erfassen der Länge eines jeweils während eines Kettfadenvorschubs vom betreffenden Teilkettbaum 1 bzw. 2 ablaufenden Längenabschnitts der Kettfäden 10 bestimmt ist. Die Messeinrichtungen 31 und 32 sind je an eine Signalleitung 33 bzw. 34 angeschlossen, über welche ein dem jeweils erfassten Längenabschnitt der vom Teilkettbaum 1 bzw. 2 ablaufenden Teilkette 11 bzw. 12 entsprechendes Steuersignal an die Steuereinrichtung 25 übertragbar ist. Die Steuereinrichtung 25 ist über Steuerleitungen 35 und 36 mit den Antriebsmotoren 6 bzw. 7 verbunden, über welche die Kettablassgeschwindigkeit der Teilkettbäume 1 bzw. 2 in Abhängigkeit von einer vorbestimmten Kombination der von den Tastorganen 21 und 22 und dem Sensor 26 erhaltenen Steuersignale und der von der Messeinrichtungen 31 und 32 erhaltenen Steurersignale eingestellt wird.

    [0014] Entsprechend der Darstellung nach den Fig. 1 und 2 können die Messeinrichtungen 31 und 32 je eine Messrolle 37 enhalten, welche auf einem gegen den Umfang des Teilkettbaums 1 bzw. 2 und von diesem weg bewegbaren Halter 38 drehbar gelagert ist. Die Halter 38 können je an einem ortfesten Tragteil, darstellungsgemäss einer am Umlenkelement 14 angebrachten Konsole 40, zwischen der mit vollen Linien dargestellten Stellung und einer mit gestrichelten Linien dargestellten Stellung 38' schwenkbar angelenkt und unter der Wirkung einer Feder 41 gegen den Umfang des Teilkettbaums 1 bzw. 2 verspannbar gehalten sein. Entsprechend wird die Messrolle 37, dem abnehmenden Wickeldurchmesser folgend, ständig an den Umfang des bewickelten Teilkettbaums 1 bzw. 2 angedrückt und durch diesen um einen dem jeweiligen Kettfadenvorschub entsprechenden Winkel in Drehung versetzt. Durch einen der Messrolle 37 zugeordneten Sensor 42 kann ein dem jeweiligen Drehwinkel entsprechendes Steuersignal über die Signalleitung 33 bzw. 34 an die Steuereinrichtung 25 übertragen werden.

    [0015] Entsprechende Messeinrichtungen 31 und 32 können auch in einem im Abstand von den Teilkettbäumen 1 und 2, gemäss Fig. 3 im Bereich des zwischen dem Umlenkelement 14 und dem Spannbaum 15 verlaufenden Abschnitts 10a der Kettfäden 10, angeordnet sein. Darstellungsgemäss können die Messrollen 37 je auf einem von der Kettseite der Webmaschine her zugänglichen Halter 43 gelagert sein, der auf einem ortsfesten Tragteil 44 , etwa unter der Wirkung eines als Druckfeder dargestellten Federelements 45, gegen die über eine Stützrolle 46 verlaufenden Kettfäden 10 verspannbar gehalten ist. Die Stützrollen 46 können darstellungsgemäss je auf einer am Umlenkelement 14 befestigten Konsole 47 gelagert sein. Anstelle einer drehbaren Stützrolle kann auch ein anderes Führungselement, z. B. eine Stützplatte, vorgesehen sein. Diese Ausführung hat, ausser dem Vorteil der von der Kettseite her zugänglichen Anordnung der Messeinrichtungen 31 und 32, noch den zusätzlichen Vorteil, dass die Länge des dem jeweiligen Kettfadenvorschub entsprechenden Längenabschnitts der Kettfäden 10 in einem definierten, durch die Umlenkung am Umlenkelement 14 beruhigten Bereich des Kettfadensverlaufs erfasst wird, in dem alle Kettfäden 10 im wesentlichen die gleiche, vom jeweiligen Bewicklungszustand des Teilkettbaums 1 bzw. 2 unabhängige Kettfadenspannung aufweisen. Entsprechend kann gewährleistet werden, dass der im Messbereich erfasste Kettfadenvorschub mit dem tatsächlichen Vorschub der ganzen Teilkette 11 bzw. 12 übereinstimmt.

    [0016] Entsprechend der Darstellung nach Fig. 4 können die Messrollen 37 auch je auf einem stangenartigen Halter 48 angeordnet sein, der in einem ortsfesten Führungsteil 50 im wesentlichen radial zur Achse des Teilkettbaums 1 bzw. 2 beweglich geführt und zwischen der mit vollen Linien dargestellten Stellung und einer gestrichelt dargestellten Stellung 48' verschiebbar gehalten ist. Dabei kann die Messrolle 37 - unter der Wirkung des Eigengewichts des Halters 48 oder unter der Wirkung einer nicht dargestellten Feder - an den Umfang des bewickelten Teilkettbaums 1 bzw. 2 angedrückt werden. Wie aus der Fig.4 weiter hervorgeht, können die Kettfäden 10 vom Teilkettbaum 1 bzw. 2 auch unmittelbar gegen den Spannbaum 15 geführt sein, der bei dieser dargestellten Ausführung für sich in federnd angeordneten, seitlichen Lagern gelagert sein kann, wobei in an sich bekannter, nicht dargestellter Weise jedem der beiden Enden des Spannbaums 15 ein zum Erfassen der Stützkraft bestimmter Sensor, etwa entsprechend dem Sensor 26 in Fig. 1, zugeordnet sein kann, durch den ein der jeweiligen stützkraft und damit der jeweiligen Verteilung der Kettspannungskräfte entsprechendes Steuersignal an die Steuereinrichtung 25 übertragen werden kann.

    [0017] Es ist auch eine Ausführung möglich, bei der der Spannbaum in mit entsprechenden Sensoren versehenen, ortsfest angeordneten Lagern gelagert ist. Anstelle eines über die ganze Webbreite durchgehenden Spannbaums können ferner analog den zugeordneten Teilkettbäumen 1 und 2 unterteilte Teilspannbäume vorgesehen sein.

    [0018] Ueber die Steuereinrichtung 25 können jeweils die Antriebsmotoren 7 und 8 entsprechend den Steuersignalen der die Spannung der Kettfäden 10 erfassenden Sensoren 21, 22 und 26 und der die jeweils ablaufende Länge der Kettfäden 10 erfassenden Messeinrichtungen 31 und 32 so angesteuert werden, dass die von den Teilkettbäumen 1 und 2 ablaufenden Teilketten 11 und 12 je die gleiche Ablaufgeschwindigkeit aufweisen. Dabei können die Steuerleitungen 33 und 34 der Messeinrichtungen 31 und 32 etwa über eine in Fig. 1 angedeutete, wahlweise zuschaltbare Steuereinheit 30 an die Steuereinrichtung 25 angeschlossen sein, durch welche die Steuersignale der Sensoren 21, 22 und 26 einerseits und die Steuersignale der Messeinrichtungen 31 und 32 andererseits in einem vorbestimmten Verhältnis - z.B. zu 40% in Abhängigkeit von der Spannung und zu 60% in Abhängigkeit von der jeweils ablaufenden Länge der Kettfäden 10 - zur Steuerung der Kettablassvorrichtung gewichtet werden.

    [0019] Die Anteile dieser Steuersignale können je zwischen 0 und 100 % einstellbar sein. So kann etwa bei der Verarbeitung von Teilkettbäumen 1 und 2 mit gleichen Wickeldurchmessern auf die Erfassung der Länge des jeweiligen Kettfadenvorschubs verzichtet und die Regelung der Kettablassvorrichtungen ausschliesslich in Abhängigkeit von den die Spannung der Kettfäden 10 erfassenden Sensoren 21, 22 und 26 erfolgen. Umgekehrt kann, insbesondere bei der Verarbeitung von Teilkettbäumen 1 und 2 mit unterschiedlichen Wickeldurchmessern, von der Erfassung der Kettfadenspannungen abgesehen bzw. auf die Verarbeitung der entsprechenden Steuersignale verzichtet werden, so dass die Antriebsmotoren 7 und 8 ausschliesslich in Abhängigkeit von den Steuersignalen der Messeinrichtungen 31 und 32 angesteuert werden.

    [0020] Es versteht sich, dass über die Steuereinrichtung 25 bzw. die Steuereinheit 30 jede beliebige Kombination der Anteile dieser Steuersignale eingestellt und für die Steuerung der Kettablassvorrichtungen herangezogen werden kann. So wird bei der Einstellung der Webmaschine die jeweils für die Gewebequalität vorteilhafteste Gewichtung zwischen Kettfadenspannung und Kettfadenkonsum vorgewählt, wobei z.B. für die Verarbeitung von Kettfäden 10 geringer Elastizität jeweils ein entsprechend überwiegender Anteil der dem Kettfadenkonsum erfassenden Signale, und für die Verarbeitung von Kettfäden 10 höherer Elastizität jeweils ein entsprechend überwiegender Anteil der die Kettfadenspannung erfassenden Steuersignale berücksichtigt werden kann.

    [0021] Anstelle der mechanischen Messeinrichtungen 31 und 32 können gemäss Fig. 5 auch entsprechende, zur direkten Messung des Kettfadenvorschubes bestimmte Messeinrichtungen 51 vorgesehen sein, welche je zwei in Laufrichtung (Pfeil 13) der Kettfäden 10 in einem Abstand A hintereinanderliegende Sensoren 52 und 53 enthalten, die je auf die Struktur des durchlaufenden Kettfadens 10 bzw. einer Gruppe der durchlaufenden Kettfäden 10 ansprechen und die somit zwei von der Fadenstruktur bestimmte, einander ähnliche Signale erzeugen. Im Diagramm nach Fig. 6 ist der zeitliche Verlauf zweier entsprechender Steuersignale C₅₂ und C₅₃ dargestellt, welche in einer dem Kettfadenvorschub entsprechenden Zeitspanne T aufeinander folgen und welche über Signalleitungen 34a bzw. 34b auf die Steuereinrichtung 25 übertragen und, z.B. durch Korrelationsmethoden, miteinander verglichen werden können. Aus dieser zeitlichen Verschiebung der beiden Signale kann die Geschwindigkeit v des zwischen den Sensoren 52 und 53 verlaufenden Kettfadens 10 entsprechend der Beziehung

    abgeleitet und damit die Länge s des jeweiligen Kettfadenvorschubs entsprechend der Beziehung

    ermittelt werden. Als Sensoren können kapazitive, optische oder Piezo-Elemente verwendet werden.

    [0022] Anstelle der vorstehend beschriebenen Sensoren 52 und 53 können auch andere Typen, z.B. UV-Sensoren, vorgesehen sein, welche je auf am betreffenden Kettfaden 10 bzw. an einer Kettfadengruppe angebrachte Markierungen, etwa in Form eines Farbaufdrucks, ansprechen. Die erfindungsgemäss vorgesehenen LängenMesseinrichtungen 31, 32, 51 und die entsprechende Steuereinheit 30 können auch jeweils an einer bestehenden Webmaschine angebracht und an die vorhandene, in Abhängigkeit von der Kettfadenspannung beeinflussbare Steuereinrichtung für den Kettablass angeschlossen werden.

    [0023] Die erfindungsgemässe Ausbildung der Webmaschine ist auch bei Ausführungen mit parallel zueinander angeordneten Teilkettbäumen und/oder mit mehr als zwei, z.B. drei oder vier, Teilkettbäumen anwendbar, von denen jedem eine der vorstehend beschriebenen Längenmesseinrichtungen zugeordnet sein kann.


    Ansprüche

    1. Webmaschine mit mindestens zwei Teilkettbäumen (1, 2) und einem Spannbaum (15) zur Führung von von den Teilkettbäumen (1, 2) ablaufenden Kettfäden (10), wobei jeder der Teilkettbäume (1, 2) mit einer einzeln ansteuerbaren Kettablassvorrichtung gekoppelt ist und Tastorgane (21, 22, 26) zum Erfassen der Spannung der Kettfäden (10) sowie eine Steuereinrichtung (25) zum individuellen Einstellen der Drehzahl der Teilkettbäume (1, 2) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der Teilkettbäume (1, 2) eine Messeinrichtung (31, 32; 51) zum Erfassen der Länge eines jeweils während eines Kettfadenvorschubs entlang dieser Messeinrichtung (31, 32; 51) verlaufenden Längenabschnitts zumindest eines Teils der vom betreffenden Teilkettbaum (1, 2) ablaufenden Kettfäden (10) zugeordnet ist und dass über diese Messeinrichtung (31, 32; 51) ein dem betreffenden Längenabschnitt entsprechendes Steuersignal an die Steuereinrichtung (25) übertragbar ist, über welche die Drehzahl des Teilkettbaums (1 bzw. 2) in Abhängigkeit von diesem Steuersignal im Sinne einer Konstanthaltung einer vorbestimmten Länge dieses Längenabschnitts beeinflussbar ist.
     
    2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (31, 32) auf einem gegen den Umfang des mit den Kettfäden (10) bewickelten Teilkettbaums (1, 2) verspannbaren und von diesem weg bewegbaren Halter (38) angeordnet ist.
     
    3. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (31, 32; 51) im Abstand vom Teilkettbaum (1, 2), im Bereich eines von diesem ablaufenden Abschnitts (10a) der Kettfäden (10) angeordnet ist.
     
    4. Webmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (31, 32) eine an eine Anzahl Kettfäden (10) andrückbare und über diese rotierend antreibbare Messrolle (37) enthält, welche über einen Sensor (42) zum Erfassen ihres dem jeweiligen Kettfadenvorschub entsprechenden Drehwinkels mit der Steuervorrichtung (25) verbunden ist.
     
    5. Webmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (31, 32) im Bereich eines ortsfesten Führungselements (46) für zumindest einen Teil der Kettfäden (10) angeordnet ist.
     
    6. Webmaschine nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (51) zwei in Laufrichtung (13) der Kettfäden (10) in einem vorbestimmten Abstand (A) hintereinander angeordnete Sensoren (52, 53) enthält, über welche zwei je durch die Struktur mindestens eines der Kettfäden (10) bestimmte, um eine der Kettablassgeschwindigkeit entsprechende Zeitspanne (T) gegeneinander versetzte, einander ähnliche Steuersignale (c₅₂, C₅₃) an die Steuereinrichtung (25) übertragbar sind.
     
    7. Webmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit Tastorganen (21, 22, 26), über welche je ein der jeweiligen Kettfadenspannung entsprechendes Steuersignal an die Steuereinrichtung (25) übertragbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (25) eine Steuereinheit (30) enthält, durch welche die der jeweils erfassten Kettfadenspannung entsprechenden Steuersignale und die dem jeweils erfassten Längenabschnitt der Kettfäden (10) entsprechenden Steuersignale in einem vorbestimmten Verhältnis auf die Kettablassvorrichtung übertragbar sind, wobei die Anteile dieser Steuersignale je zwischen 0 und 100% einstellbar sind.
     


    Claims

    1. A loom having a warp beam in at least two parts (1, 2) and a whip
    roller (15) for guiding warp threads (10) running off the sectional warp beams (1, 2), each of the sectional warp beams (1, 2) being coupled to an individually drivable warp let-off motion and feeler members (21, 22, 26) being provided for detecting the tension of the warp threads (10) as well as a control equipment (25) for setting the r.p.m. of the sectional warp beams (1, 2) individually, characterized in that a measuring device (31, 32; 51) is associated with each of the sectional warp beams (1, 2) for detecting the length of a portion of the length of at least some of the warp threads (10) running off the sectional warp beam (1, 2) concerned, at any time during an advance of warp thread along the said measuring device (31, 32; 51), and that a control signal corresponding with the portion of length concerned may be transmitted by the said measuring device (31, 32; 51) to the control equipment (25), by which the r.p.m. of the sectional warp beam (1 resp. 2) may be influenced in dependence upon the said control signal in the sense of keeping constant a predetermined length of the said portion of length.
     
    2. A loom as in Claim 1, characterized in that
    the measuring device (31, 32) is arranged on a support (38) which may be braced against or moved away from the circumference of the sectional warp beam (1, 2) wound with the warp threads (10).
     
    3. A loom as in Claim 1, characterized in that
    the measuring device (31, 32; 51) is arranged at a distance from the sectional warp beam (1, 2) in the region of a portion (10a) of the warp threads (10) running off the latter.
     
    4. A loom as in one of the preceding Claims, characterized in that
    the measuring device (31, 32) includes a measuring roller (37) which may be pressed against a number of warp threads (10) and driven by them in rotation and is connected to the control equipment (25) via a sensor (42) for detecting the angle of rotation of the said roller which corresponds with the advance of the warp threads at the time.
     
    5. A loom as in Claim 3 or 4, characterized in that
    the measuring device (31, 32) is arranged in the region of a stationary guide member (46) for at least some of the warp threads (10).
     
    6. A loom as in Claim 1 or 3, characterized in that
    the measuring device (51) includes two sensors (52, 53) arranged one behind the other at a predetermined pitch (A) in the direction of run (13) of the warp threads (10), by which two control signals (C₅₂, C₅₃) similar to one another but offset from one another by a period of time (T) corresponding with the warp let-off speed and each determined by the structure of at least one of the warp threads (10), may be transmitted to the control equipment (25).
     
    7. A loom as in one of the preceding Claims,
    having feeler members (21, 22, 26) by each of which a control signal corresponding with the respective warp thread tension may be transmitted to the control equipment (25), characterized in that the control equipment (25) includes a control unit (30) by which the control signals corresponding with the warp thread tension detected at the time and the control signals corresponding with the portion of length of the warp threads (10) detected at the time may be transmitted in a predetermined ratio to the warp let-off motion, it being possible to set the proportions of these control signals between 0 and 100 %.
     


    Revendications

    1. Métier à tisser comprenant au moins deux ensouples sectionnelles (1, 2) et une ensouple de tension (15) destinée à guider la chaîne (10) se déroulant des ensouples sectionnelles (1, 2), chacune des ensouples sectionnelles (1, 2) étant couplée à un dérouleur de chaîne qui peut être commandé séparément, et des capteurs tactiles (21, 22, 26) destinés à mesurer la tension de la chaîne (10) ainsi qu'un appareil de commande (25) destiné au réglage individuel de la vitesse de rotation des ensouples sectionnelles (1, 2) étant prévus, ce métier à tisser étant caractérisé en ce qu'un système (31, 32; 51) conçu pour mesurer la longueur d'un segment d'au moins une partie de la chaîne (10) se déroulant de l'ensouple sectionnelle (1, 2) concernée quand il longe ce système de mesure (31, 32; 51) lors de l'avance d'une chaîne, est affecté à chacune des ensouples sectionnelles (1, 2) et qu'un signal de commande correspondant au segment concerné peut être transmis par ce système de mesure (31, 32, 51) à un appareil de commande (25) capable de moduler la vitesse de rotation de l'ensouple sectionnelle (1 ou 2) en fonction de ce signal de commande afin de maintenir constante une longueur prédéfinie de ce segment.
     
    2. Métier à tisser selon la revendication 1, caractérisé en ce que le système de mesure (31, 32) est fixé à un manche (38) qui peut être amené sur la circonférence de l'ensouple sectionnelle (1, 2) enveloppée par la chaîne (10) et en être éloigné.
     
    3. Métier à tisser selon la revendication 1, caractérisé en ce que le système de mesure (31, 32, 51) est disposé à proximité d'un segment (10a) de la chaîne (10) se déroulant de l'ensouple sectionnelle (1, 2) quand il se trouve à distance de celle-ci.
     
    4. Métier à tisser selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le système de mesure (31, 32) contient une bobine de mesure (37) qui peut être pressée contre plusieurs fils de la chaîne (10) et entraînée par rotation sur celle-ci et qui est reliée à l'appareil de commande (25) par un capteur (42) destiné à mesurer la vitesse de rotation que lui imprime l'avance de la chaîne à un moment donné.
     
    5. Métier à tisser selon la revendication 3 ou 4, caractérisé en ce que le système de mesure (31, 32) est disposé à proximité d'un élément de guidage (46) fixe destiné à au moins une partie de la chaîne (10).
     
    6. Métier à tisser selon la revendication 1 ou 3, caractérisé en ce que le système de mesure (51) contient deux capteurs (52, 53) disposés en tandem dans le sens de rota-tion (13) de la chaîne (10) et espacés d'un écart prédéfini (A) qui permettent de transmettre à l'appareil de commande (25) deux signaux de commande (C₅₂, C₅₃) semblables, décalés l'un par rapport à l'autre d'un laps de temps (T) correspondant à la vitesse de déroulement de la chaîne et conditionnés chacun par la structure d'au moins l'un des fils de la chaîne (10).
     
    7. Métier à tisser selon l'une quelconque des revendications précédentes, comprenant des capteurs tactiles (21, 22, 26) permettant chacun de transmettre à l'appareil de commande (25) un signal de commande correspondant à la tension de la chaîne à un moment donné, caractérisé en ce que l'appareil de commande (25) contient un organe de commande (30) par lequel les signaux de commande correspondant à la tension de chaîne mesurée à un moment donné et les signaux de commande correspondant au segment de chaîne (10) mesuré à un moment donné peuvent être transmis à un dérouleur de chaîne dans un rapport prédéfini, les taux de ces signaux de commande pouvant être réglés entre 0 et 100 %.
     




    Zeichnung