[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Zerkleinern und/oder
Aufbereiten eines Guts gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 5.
[0002] Unter dem Aufbereiten eines Guts wird ein Vermischen, Dispergieren, Emulgieren, Suspendieren,
...mehrerer Komponenten miteinander verstanden.
[0003] Zum Zerkleinern und/oder Aufbereiten eines Guts wurden bisher die nachfolgenden bekannten
Verfahren angewandt:
[0004] Die bekannten Korundscheibenmühlen mahlen nach dem Prinzip des Mühlsteins, wobei
das zu mahlende Gut zentrisch eingeführt und zwischen zwei rauhen, in der Regel horizontal
liegenden Flächen zerrieben wurde. Durch die Fliehkraft unterstützt, wurde das gemahlene
wie auch das zu mahlende Gut radial nach außen transportiert. Mit diesen Scheibenmühlen
konnte nur relativ trockenes, zu Pulver (Mehl) zerreibbares Gut zerkleinert werden.
Feuchtes Gut konnte nicht zerkleinert werden, da es die reibende Rauhigkeit der Scheiben
verstopfte und auf diesen einen "Schmierfilm" bildete.
[0005] Anstelle den Zerkleinerungsprozeß zwischen zwei Reibflächen zu vollziehen, konnten
auch mehrere ineinandergreifende geschärfte Zahnringe verwendet werden, wobei der
gegenseitige Zahnabstand pro Ring sowie auch die Zahnbreite zu den äußeren Ringen
hin abnahm.
[0006] Ferner konnten anstelle der horizontal liegenden rauhen Reibflächen auch kegelartig
ineinander greifende Flächen verwendet werden, welche mit Schneidrillen versehen waren.
[0007] Bei den bekannten Lochscheibenmühlen - auch als Fleischwolf bekannt - wurde das zu
zerkleinernde Gut gegen eine Lochscheibe und zusätzlich teilweise in deren Löcher
hineingedrückt, wobei das in die Löcher teilweise eingedrückte Material durch ein
umlaufendes Messer abgeschnitten wurde. Zerkleinern mittels Lochscheibenmühlen war
nur von plastisch bzw. elastisch verformbarem Material möglich. Material, welches
auf der Lochscheibe liegend sich nicht partiell in die Löcher eindrücken ließ, konnte
nicht zerkleinert werden.
[0008] Es lassen sich somit aus dem Stand der Technik reibende und schneidende Zerkleinerungsgeräte
(-mühlen) unterscheiden. Trockenes, pulvrig (in Mehl) zu zerkleinerndes Gut wurde
zerrieben, während feuchtes Material bisher nur mit einer der oben aufgeführten schneidenden
Zerkleinerungsmethoden bearbeitet werden konnte. Bei den schneidenden Verfahren ist
zwangsläufig ein Nachschleifen der Zerkleinerungselemente notwendig, während reibende
Mühlen keine Nachbehandlung oder nur innerhalb sehr großer Zeiträume einen Ersatz
benötigen, sofern das richtige Reibmaterial verwendet wurde.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Zerkleinern und/oder Aufbereiten
von insbesondere organisch-pflanzlichem, bevorzugt stengel- und/oder blattförmigem
Gut zu schaffen, bei dem ein Nachschleifen der Zerkleinerungselemente während der
Benutzungsdauer nicht notwendig ist.
[0010] Im Gegensatz zu den bekannten Mühlen wird bei der Erfindung das Gut weder geschnitten
noch gemahlen. Es wird durch rasch bewegte Durchschlagelemente mittels Knickbruch
durchtrennt. D. h., die Trägheit der zu zerkleinernden Teilchen ist im Verhältnis
zur Relativgeschwindigkeit der Durchschlagelemente so groß, daß sie nicht oder nur
unwesentlich beschleunigt und deshalb durchgetrennt werden. Man vergleiche hierzu
einen schnell bewegten Stab, mit dem in Ruhe befindliche Stiele durchtrennbar sind,
wie es z. B. Kinder beim nicht gutzuheißenden Durchschlagen von Blumenkopfstengeln
mit einem Stock tun. Es erfolgt somit kein Schneiden, sondern eine Durchtrennung aufgrund
der Trägheitsgesetze. Eine Schneide wird deshalb nicht benötigt.
[0011] Damit nach dem ersten Durchtrennen (Durchschlagen) weitere Durchtrennungen möglich
sind, sollte eine Radialbewegung der Teilstücke des durchtrennten Guts möglichst unterbleiben.
Hierzu wechseln in Transportrichtung des zu zerkleinernden Guts rotierende Durchschlagelemente
mit feststehenden Abbremselementen ab.
[0012] Im Gegensatz zu den bekannten Zerkleinerungsvorrichtungen ist ein Nachschleifen der
Kanten der Durchschlagelemente der erfindungsgemäßen Vorrichtung wie oben bereits
erwähnt nicht notwendig und auch nicht vorgesehen. Eine Abnutzung der Elemente erfolgt
beginnend an deren äußeren radialen Enden lediglich durch Materialabrieb. Von einem
gewissen Vorteil kann es jedoch sein, in größeren zeitlichen Abständen bei zu starkem
Abrieb die Konturen der unten beschriebenen Durchschlag- und Abbremselemente wieder
der ursprünglichen Kontur anzupassen.
[0013] Im folgenden werden Beispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Weitere Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus dem nachfolgenden Beschreibungstext. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer die erfindungsgemäße Vorrichtung beinhaltenden
Anlage zum Zerkleinern von organischen Gartenabfällen,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der in Figur 1 verwendeten Zerkleinerungsvorrichtung,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eines der in Figur 1 dargestellten Vorrichtung verwendeten Durchschlagelemente,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf eines der zusammen mit den Durchschlagelementen verwendeten Abbremselementen,
- Fig. 5
- eine Variante zu dem in Figur 3 dargestellten Durchschlagelement und
- Fig. 6
- eine Variante zu dem in Figur 4 dargestellten Abbremselement.
[0014] Die in
Figur 1 dargestellte Anlage zum Zerkleinern von organischen Gartenabfällen hat einen Einfülltrichter
1 für das Gut und einen Bandförderer
3, mit dem das eingefüllte Gut in ein Wasserbad
5 förderbar ist. Das Wasserbad
5 dient zum Abscheiden von organisch-pflanzlichem Gut, d. h. Gras, Blätter, Gemüseabfälle,
..., von Erde und insbesondere von Steinen. Das organisch-pflanzliche Gut schwimmt
auf der Wasseroberfläche des Wasserbads
5, während Erde und Steine nach unten sinken und sich dort ansammeln. Sie werden von
Zeit zu Zeit abgeführt.
[0015] Das auf der Wasseroberfläche schwimmende Gut wird nun mit einem
in Figur 2 dargestellten Schneckenförderer
7 über einen Einlauftrichter
9 durch ein Rohr
11 gefördert. Auf der Wandung des Rohres
11 wie auch des Einlauftrichters
9 sind mehrere axial verlaufende, voneinander distanzierte Längsstäbe
12 angeordnet, damit der Rand der Förderschnecke
10 nicht direkt an der Rohrwandung entlang läuft. Das Rohr
11 ist mittels eines Flansches
13a an einen Flansch
13b eines ebenfalls zylindrischen Mühlengehäuses
14 angeflanscht. An der gegenüberliegenden Stirnseite des Mühlengehäuses
14 ist ein Antrieb
15, hier ein Elektromotor, angeflanscht; anstelle eines Elektromotors können selbstverständlich
auch andere direkte oder indirekte Antriebe, wie z. B. ein Verbrennungsmotor sowie
Antriebe über Getriebe, Riemen, ... verwendet werden.
[0016] Auf einem vom Motor
15 angetriebenen Wellenzapfen
17, dessen Lagerung
18 in das Mühlengehäuse
14 ausbaubar eingesetzt ist, sind drei durch je eine Distanzscheibe
19 voneinander distanzierte Durchschlagelemente
21a bis
21c und ein durch eine weitere Distanzscheibe
23 distanzierter, gerader oder abgewinkelter, propellerförmiger Vorzerkleinerer
25 angeordnet. Jeweils zwischen den Durchschlagelementen
21a bis
21c sowie dem Vorzerkleinerer
25 sind insgesamt vier Abbremselemente
26a bis
26d, distanziert durch drei Distanzringe
27a bis
27c, angeordnet. Auf dem vordersten Abbremselement
26a liegt ein Fluideinlaßring
29 auf. Auf diesen Ring
29 drückt im montierten Zustand der Vorrichtung ein über den Flansch
13a des Rohrs
11 vorstehendes Rohrstück
30. Im montierten Zustand sind somit die Abbremselemente
26a bis
26d zwischen dem Rohrstück 30 und einem Absatz
32 im Inneren des Mühlengehäuses
14 fest eingeklemmt. Durch eine Nut
31 des Rings
29 führt ein Fluideinlaßelement
33, hier für Wasser, bis in den Mühleninnenraum
34. Das mit der Vorrichtung zerkleinerte Gut wird durch eine Auslaßöffnung
35 in der Nähe des Gehäusegrunds, an dem der Motor
15 angeflanscht ist, ausgelassen. Der besseren Darstellung wegen ist die Auslaßöffnung
35 in Figur
2 gegenüber derjenigen in
Figur 1 um 90° verschwenkt dargestellt.
[0017] Das in
Figur 3 dargestellte Durchschlagelement
21a ist als ein Flügelrad mit drei unter gleichem Winkel voneinander distanzierten Flügeln
37 ausgebildet. Ausgehend von einem zentrischen Ring
39 verjüngt sich die Breite der kegelstumpfförmigen Flügel
37 um einen Gesamtwinkel von 6°. Der zentrische Durchbruch
41 des Rings
39 weist eine gleichmäßig Wellung
42 auf, welche als Formschluß für die analog hierzu (nicht dargestellte) ausgebildete
Oberfläche des Wellenzapfens
17 wirkt. Die Wellung des Wellenzapfens
17 besteht aus axial verlaufenden Vertiefungen, um die Durchschlagelemente
21a bis
21c vom Zapfenkopf her aufschieben zu können. Die Distanzscheiben
19 und
23 weisen einen zum Durchbruch
41 analog ausgebildeten (nicht dargestellten) Durchbruch auf. Der Außendurchmesser der
Distanzscheiben
19 und
23 entspricht demjenigen des Rings
39.
[0018] Das in
Figur 4 dargestellte Abbremselement
26a ist mit einem Außen- und einem Innenring
43 und
44 mit drei Speichen
45 als Speichenrad ausgebildet. Jede Speiche
43 verbreitert sich nach außen um einen Gesamtwinkel von 6°. Der Durchmesser des zentrischen
Innenkreisdurchbruchs
45 ist um eine Spieltoleranz größer als der Außendurchmesser der Distanzscheiben
19 und
23. Der Außendurchmesser des Innenrings
44 ist möglichst klein, aber so groß bemessen, daß infolge des Materialschubs während
des Zerkleinerungsvorgangs eine ausreichend hohe Lagestabilität der Abbremselemente
26a bis
26d gegeben ist. Der Innendurchmesser des Außenringes
43 ist um eine Toleranz größer als die radiale Länge jedes Flügels
37. Die Ringbreite des Außenrings
43 ist so groß gewählt, daß eine ausreichende Anzahl von Durchbrüchen
47 anbringbar sind, durch die (nicht dargestellte) Haltestäbe des Mühlengehäuses
14 zur Halterung der Abbremselemente
26a bis
26d greifen.
[0019] Die Durchschlag- und Abbremselemente
21a bis
21c sowie
26a bis
26d bestehen aus 2 bis 3 mm dickem, verschleißbeständigem Material, wie z. B. Stahl,
Rostfreistahl, Keramik, ... mit ungeschärften Kanten. Sie werden bevorzugt aus Blechplatten
hergestellt (z. B. ausgestanzt, lasergeschnitten, ...). Infolge des Innenrings
44 der Abbremselemente
26a bis
26d sowie auch infolge der leichten Neigung der Flügel
37 und der Speichen
45 ist ein Ineinanderverhaken beider während der Rotation unter dem Förderdruck des
Guts nicht möglich.
[0020] Die Montage der Durchschlag- und Abbremselemente
21a bis
21c sowie
26a bis
26d, des Vorzerkleinerers
25 sowie der Distanzscheiben und -ringe
19, 23 und
27a bis
27c erfolgt bei vom Rohrstück
30 abgezogenem Mühlengehäuse
14. Als erstes wird das Abbremselement
26d auf die Stäbe des Mühlengehäuses
14 geschoben und dann die Distanzscheibe
27c. Anschließend wird das Durchschlagelement
21a auf den Wellenzapfen
17 des Motors
15 aufgeschoben, dann die Distanzscheibe
26. Als nächstes kommt das Abbremselement
27b und der Distanzring
27c auf die Gehäusestäbe, dann das Durchschlagelement
21b auf dem Wellenzapfen
17, usw. das letzte Abbremselement
26a und der Ring
29 auf die Gehäusestäbe. Nach Aufstecken des Vorzerkleinerers
25 werden die Distanzscheiben
19 und
23 sowie die Durchschlagelemente
21a bis
21c auf den Wellenzapfen
17 festgezogen. Nun wird das Mühlengehäuse
14 auf das Rohrstück
30 geschoben und die nicht dargestellten Befestigungsschrauben an den Flanschen
13a und
13b angezogen. Die Mühle ist montiert.
[0021] Bei eingeschaltetem Motor
15 drehen sich die Durchschlagelemente
21a und
21b mit etwa 10 000 bis 15 000 Umdrehungen pro Minute, was Umfangsgeschwindigkeiten der
Durchschlagelemente
21a und
21b an ihren äußeren Enden von etwa 100 m/s und am Flügelgrund von 35 m/s ergibt. Die
Geschwindigkeiten sind derart hoch, daß wie in der Einleitung ausgeführt, das durch
die Durchschlagelemente
21a und
21b hindurch transportierte Gut durch Knickbruch zerkleinert wird.
[0022] Je mehr Material eingebracht wird, desto größer müßte nun die eingespiesene Leistung
des Motors
15 sein. Um nun eine Überlastung des Motors
15 zu vermeiden, könnte man den Motor
15 bei einer zu hohen Stromaufnahme einfach abstellen und wieder abkühlen lassen und
nach dem Abkühlen versuchen wieder anzustellen, was jedoch nicht möglich wäre, da
das an den Durchschlagelementen
21a und
21b befindliche Gut ein Anfahren verhindern würde; man müßte die Mühle erst entleeren.
Ein besserer Weg wird nun hier aufgezeigt:
[0023] Die Leistungsaufnahme des Motors
15 wird bevorzugt mit einer Leistungsmeßeinheit
51 gemessen. Steigt nun die Leistungsaufnahme, so wird über eine mit der Leistungsmeßeinheit
51 verbundene Begrenzereinheit
53 die Förderleistung des Schneckenförderers
7 über deren Antriebsmotor
54 reduziert. Es erfolgt nun keine Überlastung der Vorrichtung mehr. Es ist ein kontinuierlicher
Betrieb ohne Unterbruch möglich. Da in der Regel der Antrieb die leistungsmäßige "Schwachstelle"
der Vorrichtung ist, wird die Förderleistung derart gesteuert, daß der Antrieb in
seinem optimalen Bereich läuft.
[0024] Anstelle der drei Durchschlagelemente
21a bis
21c sowie der vier Abbremselemente
26a bis
26d können auch andere Anzahlen gewählt werden. Auch können andere Konturen der Speichen
45 sowie der Flügel
37, wie sie z. B. in den
Figuren 5 und 6 dargestellt sind, gewählt werden.
[0025] Im Gegensatz zu dem in
Figur 3 dargestellten Durchschlagelement
21a hat das in der
Figur 5 dargestellte Durchschlagelement 55 geschwenkte Flügel
56, welche an der konvex gewölbten Flügelkontur mehrere Einbuchtungen
57 aufweisen. Analog hierzu ist das i
n Figur 6 dargestellte Abbremselement
59 ausgebildet, welches ebenfalls an seinen konvex ausgebildeten Konturen der Speichen
60 Einbuchtungen 61 aufweist. Auch können die Einbuchtungen
57 und
61 an der konkav ausgebildeten Seite der Flügel
56 bzw. der Speichen
60 ausgebildet werden. Die Einbuchtungen werden jedoch bei den Durchschlagelementen
an der in Rotationsrichtung vorderen Kante angeordnet sowie bei den Abbremselementen
an der Kante ausgebildet, welche zum Abbremsen des Guts dienen soll.
[0026] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann nicht nur zum Zerkleinern von "Gartenabfällen"
verwendet werden, sondern allgemein zum Zerkleinern von Stoffen, auch Feststoffen,
wie pharmazeutischen und chemischen Wirkstoffen, Pigmenten, Mineralien, Fruchtpulpen,
zum Vermusen von stückigen Produkten (Äpfel, Kirschen, Bananen, Käse etc.). Kurz,
die oben beschriebene Vorrichtung ist keineswegs nur bei der Zerkleinerung von pflanzlich
organischem Gut einsetzbar, sondern auch zur Aufbereitung von Dispersionen, Emulsionen,
Suspensionen, etc..
[0027] Durch die Zugabe von Wasser durch das Wassereinlaßelement 33 - bei anderen Verwendungen
können selbstverständlich auch andere Flüssigkeiten wie z. B. Öle zugegeben werden
- kann die Konsistenz des zerkleinerten Guts von einer "suppigen" Brühe bis zu einem
trockenen Pulver unter Berücksichtigung der Feuchte des Eingangsguts eingestellt werden.
Wird z. B. Grasschnitt zerkleinert, so kann durch eine geeignete Wasserzugabe das
fein zerkleinerte Produkt sofort nach den Schnitt als eine Art Gülle auf den Schnitt
aufgebracht werden, ohne daß es zu das Rasenwachstum störenden Fäulnisprozessen kommt.
Analog kann mit abgefallenen Blättern verfahren werden.
[0028] Zwischen dem Grund des Wellenzapfens
17 und dem Abbremselement
26d kann auch zusätzlich auf dem Wellenzapfen
17 ein mitrotierender (nicht dargestellter) "Austreibpropeller" angeordnet werden, der
das eventuell mit einer Flüssigkeit angereicherte, zerkleinerte Gut durch die Auslaßöffnung
35 austreibt. Auch kann zwischen dem Abbremselement
26d und dem Motorflansch des Mühlengehäuses
14 eine weitere (nicht dargestellte) Einlaßöffnung für eine Flüssigkeit oder ein Gas
angeordnet werden. Entsprechend dem mit dem Austreibpropeller erzeugten Über- bzw.
Unterdruck wird dann das gewünschte Fluid derart eingelassen, daß der Zerkleinerungsprozeß
durch die Durchschlag-/Abbremselemente
21a bis
21c und
26a bis
26d nicht wesentlich gestört wird.
[0029] Im Vergleich mit den bekannten Mühlen sind die Zerkleinerungselemente der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, nämlich die Durchschlag- wie auch die Abbremselemente, einfache und daher
preisgünstig herzustellende Elemente, welche keinerlei nachträgliche Servicearbeiten,
wie z. B. Schleifen, benötigen. Auch kann durch geringfügige Veränderungen in der
Anzahl der Durchschlag- und Abbremselemente der Grad der Zerkleinerung beeinflußt
werden. Die Anzahl anbringbarer Durchschlag- und Abbremselemente ist lediglich durch
die Länge des Wellenzapfens
17, die Gehäusetiefe und die Länge des Rohrstücks
30 begrenzt. Auch können problemlos die Abstände zwischen den Durchschlag- und Abbremselementen
geändert werden, indem Distanzringe und Distanzscheiben mit unterschiedlichen Dicken
verwendet werden. Alle diese Änderungen können in einem standardmäßig ausgebildeten
Mühlengehäuse ausgeführt werden.
[0030] Anstelle der (nicht dargestellten) Gehäusestangen zur Halterung der Abbremselemente
26a bis
26d in ihren Durchbrüchen
47 kann die Außenkontur des Außenrings
43 sowie die Innenseitenwandung des Mühlengehäuses mit einer Längsprofilierung für einen
Formschluß, z. B. analog der Wellenzapfenoberfläche, versehen werden.
[0031] Zur Verlängerung der Lebensdauer können die Durchschlagelemente auch mit Karbid-,
Oxid-, Oxinitrid- ,.. - Beschichtung sowie einer Diamant(splitter)beschichtung versehen
werden.
[0032] Anstelle des zylindrischen Mühlengehäuses
14 kann auch ein konisch sich verjüngendes oder erweiterndes Gehäuse verwendet werden.
Auch können die Abschlagelemente abweichend von den oben aufgeführten Dicken dicker
und auch dünner ausgebildet werden.
1. Verfahren zum Zerkleinern und/oder Aufbereiten von insbesondere organisch-pflanzlichem,
bevorzugt stengel- und/oder blattförmigem Gut, indem dieses mit einer hohen Relativgeschwindigkeit,
bevorzugt über 30 m/s, insbesondere über 70 m/s, durchschlagen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zu zerkleinernde Gut während des Durchschlagens quer zur Durchschlagrichtung
transportiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gut mit bereits teilweise durchschlagenen Teilmengen entgegen der relativen
Durchschlagrichtung abgebremst wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zu zerkleinernde Gut mit einem Fluid angereichert wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch wenigstens ein relativ zum zu zerkleinernden Gut schnell bewegtes Durchschlagelement
(21a-c), dessen Relativgeschwindigkeit so hoch, bevorzugt über 30 m/s, insbesondere über
70 m/s, gewählt ist, daß getroffene Teile des Guts einen Knickdurchbruch erfahren.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch wenigstens ein jedem Durchschlagelement (21a-c) in Förderrichtung des zu zerkleinernden Guts nachgeordnetes Abbremselement (26a-d), mit dem die durch die Relativbewegung des Durchschlagelements (21a-c) beschleunigten Teilmengen des Guts abbremsbar sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Abbremselement (26a-d) mit einem Außenring (43) zur Halterung als Speichenrad, insbesondere zusätzlich mit einem Innenring (44) und bevorzugt mit einer sich gegen außen kegelstumpfförmig verbreiternden Speichenbreite
ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Durchschlagelement (21a-c) auf einer rotierenden Welle, bevorzugt auf einem rotierenden Wellenzapfen (17), abziehbar, jedoch verdrehfest angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Durchschlagelement (21a-c) als Flügelrad ausgebildet ist, wobei die Flügelkontur sich nach außen bevorzugt kegelstumpfförmig
verjüngt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, insbesondere nach Anspruch 7 und 8,
gekennzeichnet durch wenigstens eine erste Distanzscheibe (19), welche zwischen die auf einem rotierenden Wellenzapfen (17) schiebbaren Durchschlagelemente (21a-c) und zweite Distanzringe (27a-c), welche zwischen die Außenringe (43) der Abbremselemente (26a-d) derart einsetzbar sind, daß Durchschlag- und Abbremselemente (21a-c, 26a-d) abwechselnd zueinander angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, gekennzeichnet durch eine Fluid-, insbesondere eine Wassereinlaßeinheit (33), welche in Förderrichtung vor dem ersten Durchschlagelement (21c) angeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, gekennzeichnet durch eine Leistungsmeßeinheit (51) für eine das bzw. die Durchschlagelemente (21a-c) bewegende Antriebseinheit (15) und eine Fördereinheit (7), deren Förderleistung für das zu zerkleinernde Gut in Abhängigkeit der Leistungsaufnahme,
insbesondere der -zunahme der Antriebseinheit (15) einstell- bzw. reduzierbar ist.