[0001] Die Erfindung betrifft ein Messer, insbesondere Entgratemesser für Kunststoffteile,
entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Messer ist durch die DE
41 12 482 C1 bekanntgeworden.
[0002] Dadurch, daß bei dem bekannten Messer der hintere Griffbereich in zwei teleskopierend
aneinander geschlossene Griffbereiche, nämlich in den Übergangsgriffbereich und in
den Griffendbereich, unterteilt ist, kann der bekannte Messergriff an die anatomisch
vorgegebene Breite der jeweiligen Benutzerhand angepaßt werden.
[0003] Im einzelnen geschieht dies bei dem durch die DE 41 12 482 C1 bekannten Messer dadurch,
daß Übergangsgriffbereich und Griffendbereich zur axialen Relativverstellung zueinander
gewindegekuppelt sind. Die Gewindekupplung ist derart ausgeführt, daß aus dem Übergangsgriffbereich
oder aus dem Griffendbereich ein mit der Längsmittelachse des Griffs koaxialer Gewindeansatz
vorragt, welcher in eine korrespondierende Gewindebohrung des Griffendbereichs oder
des Übergangsgriffbereichs eingreift.
[0004] Bei dem bekannten praxisbewährten Messer ist es wünschenswert, dieses rascher als
bisher an die Breite der Benutzerhand anpassen zu können. Außerdem wird das bekannte
Messer, bei welchem zumindest der Außengewindeabschnitt aus Metall besteht und bei
der Herstellung des Messers im Kunststoffspritzgießverfahren umspritzt werden muß,
als relativ herstellungsaufwendig empfunden.
[0005] Ausgehend von dem bekannten Messer gemäß der DE 41 12 482 C1, liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, das bekannte vorteilhafte Messer so umzugestalten, daß es eine
einfachere Herstellung und außerdem eine rasche Verstellbarkeit der axialen Grifflänge
gestattet.
[0006] Entsprechend der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß Innen- und Außengewindeelemente
nur auf je einem Teilumfang des Übergangsgriffbereichs und des Griffendbereichs vorgesehen
sind, mittels einer relativen Teilumfangsdrehung aus einer Eingriffsstellung in eine
Lösestellung bringbar sind, in der Lösestellung in Axialrichtung relativ zueinander
verschiebbar sind und mittels einer Teilumfangsdrehung erneut in eine Eingriffsstellung
versetzbar sind.
[0007] Um den erfindungsgemäßen Messergriff axial länger oder kürzer einzustellen, genügt
eine Teilumfangsdrehung des Griffendbereichs von beispielsweise 90°. Hierdurch kann
der Griffendbereich relativ zum Übergangsgriffbereich ungehindert axial verschoben
und sodann durch eine entgegengesetzte Teilumfangsdrehung um wiederum 90° in eine
Eingriffsstellung entsprechend der gewünschten axialen Relativlage zurückversetzt
werden. Das erfindungsgemäße Messer gestattet demnach eine rasche Verstellung der
axialen Grifflänge.
[0008] Das erfindungsgemäße Messer läßt sich im Kunststoffspritzgießverfahren einfacher
herstellen als das bekannte Messer, weil lediglich auf einem Teilumfang vorgesehene
Gewindebereiche dank ihrer einfacheren Entformbarkeit relativ unaufwendige Werkzeuge
gestatten.
[0009] Weitere vorteilhafte Merkmale entsprechend der Erfindung sind den Unteransprüchen
zu entnehmen.
[0010] In den Zeichnungen ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel entsprechend der Erfindung
näher dargestellt, es zeigt,
Fig. 1 eine Ansicht des Messers mit kürzerer Axiallänge in durchgezogenen Linien des
Griffendbereichs und mit größter Axiallänge in strichpunktierten Linien des Griffendbereichs,
Fig. 2 in Anlehnung an Fig. 1, jedoch um 180° bezüglich der Längsmittelachse x gedreht,
eine Darstellung mit in Axialrichtung geschnittenem Griffendbereich,
Fig. 3 in Anlehnung an die Darstellung gemäß Fig. 2 das Messer 90° um seine Längsmittelachse
x gedreht, wobei eine Verstell-Rippenleiste des Übergangsgriffbereichs in der Draufsicht
zu sehen ist, während der Übergangsgriffbereich nur teilweise und der Griffendbereich
gänzlich axial geschnitten sind,
Fig. 4 einen Radialschnitt etwa in Anlehnung an einen Radialschnitt gemäß der Schnittlinie
IV-IV in Fig.2, wonach sich eine Innengewinderippe an der Innenumfangsfläche des hülsenförmigen
Griffendbereichs seitlich in derselben Radialebene neben einer einen Axialanschlag
bildenden Federzunge am Ende des Übergangsgriffbereichs befindet,
Fig. 5 in Anlehnung an die Darstellung gemäß Fig. 4 den um 90° im Urzeigersinne gedrehten
Griffendbereich, wobei die Innengewinderippe die Federzunge überwunden hat und
Fig. 6 in Anlehnung an die Darstellung gemäß Fig. 5 die Griffanordnung in einer anderen
relativen Axialstellung, gemäß welcher der Griffendbereich nochmals um 90° gedreht
und die Innengewinderippe hierbei in eine Eingriffstellung (Klemmlage) mit einer Außengewindenut
versetzt ist.
[0011] In den Zeichnungen ist ein Entgratemesser insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet.
[0012] Das Messer 10 weist einen vorderen Griffbereich 11 als Aufnahme für eine Wechselklinge
12, einen Übergangsgriffbereich 13 und einen bezüglich des Übergangsgriffbereichs
13 axial entlang dem Doppelpfeil a teleskopierend verstellbaren hülsenartigen Griffendbereich
14 auf.
[0013] Der Griffendbereich 14 besitzt eine im wesentlichen kreiszylindrische Innenmantelfläche
15, während der Querschnitt des Übergangsgriffbereichs 13 im wesentlichen rechteckig
ist, jedoch im Bereich seiner Handhabungsrippen 16 und seiner Markierungsrippen 17
je eine Kreiskontur bildet, welche sich an der kreiszylindrischen Innenmantelfläche
15 des Griffendbereichs 14 führt.
[0014] Aus Fig. 2 ist zu ersehen, daß die aus der Innenmantelfläche 15 des Übergangsgriffbereichs
13 radial und etwa sekantial nach innen vorragende Innengewinderippe 18 in eine Außengewindenut
19 einer auch aus Fig. 3 ersichtlichen Verstell-Rippenleiste 20 eingreift.
[0015] Aus Fig. 6 ist am Umfangsverlauf des Grundes 21 der Außengewindenut 19 deutlich zu
ersehen, daß die Nuttiefe in Eingriffsdrehrichtung u der Innengewinderippe 18 abnimmt,
so daß eine Verklemmung zwischen der Innengewinderippe 18 und der jeweiligen Außengewindenut
19 bewirkt ist.
[0016] Aus den Fig. 2 und 3 ist zudem ersichtlich, daß Außengewindenuten 19 und Außengewinderippen
22 einander abwechseln.
[0017] Um die Anordnung gemäß Fig. 2 in ihre Lösestellung zu versetzen, wird der Griffendbereich
14 bei raumfest gehaltenem Übergangsgriffbereich 13 derart um einen Umfangswinkel
von 90° um die Längsmittelache x herumgedreht, daß die aus Fig. 2 oben sichtbare Kante
K des Griffendbereich 14 aus der Papierebene heraus nach oben wandert.
[0018] Da sich die Außengewinderippen 22 und die zugehörigen Außengewindenuten 19 der Verstellrippenleiste
20 nur über einen Teilumfangswinkel von weniger als 90° erstrecken, gelangt die Innengewinderippe
18, wie in Fig. 3 gestrichelt dargestellt, in den Bereich der Führungsabflachung 23
des Übergangsgriffbereichs 13. Hierdurch kann der Griffendbereich 14 ohne Widerstand
in seine strichpunktierte Stellung rechts (vgl. Fig. 1-3) verschoben und wiederum
um eine Umfangsdrehung von 90° zurückgedreht werden, bis die Innengewinderippe 18
in die Außengewindenut 19 rechts außen gemäß den Fig. 2 und 3 eingreifen kann (nicht
dargestellt).
[0019] Im Zusammenhang der Fig. 1-3 wird auch deutlich, daß der hülsenartige Griffendbereich
14 an diametral entgegengesetzten Stellen in spiegelsymmetrischer Anordnung je einen
Axialdurchbruch 24 aufweist. Hierbei befinden sich die beiden Rippenleisten, nämlich
die Verstellrippenleiste 20 mit ihren Außengewinderippen 22 und die Markierungsrippenleiste
25 mit ihren Markierungsrippen 17 in Lösestellung von Übergangsgriffbereich 13 und
Griffendbereich 14 (gemäß Fig. 1) mit je einem Axialdurchbruch 24 in Deckung. Eine
Bedienungsvereinfachung wird dadurch erzielt, daß jedem Axialdurchbruch 24 eine Markierung
26 zugeordnet ist, welche sich jeweils im Rapport mit der Innengewinderippe 18 und
einer der Außengewindenuten 19 bzw einer der Markierungsnuten 27 befindet.
[0020] Aus dem Zusammenhang der Zeichnungen wird auch deutlich, daß die Steigung der Gewindeelemente
18, 19, 22 gleich Null ist.
[0021] Aus den Fig. 4-6 wird deutlich, wie leicht Griffendbereich 14 und Übergangsgriffbereich
13 mittels Aufsteck-Rastmontage unverlierbar zu einer kompletten Griffeinheit zusammengefügt
werden können. Hierbei stelle man sich zunächst vor, daß bei raumfest gehaltenem Übergangsgriffbereich
13 der Griffendbereich 14 aus seiner Lage gemäß Fig. 2 heraus um 180° um die Längsmittelachse
x gedreht wird, so daß das freie Ende 28 einer Federzunge 29, die am Ende des Übergangsgriffbereichs
13 bei 31 freigeschnitten ist, nach unten weist. Die räumliche Lage des Übergangsgriffbereichs
13 soll in den Fig. 4-6 unverändert sein. Nur der Griffendbereich 14 wird um jeweils
90° in Eingriffsdrehrichtung u, also im Urzeigersinne, gedreht.
[0022] Zu seiner Montage wird der Griffendbereich 14 entlang der Längsmittelachse x (gemäß
den Fig. 1-3 von rechts nach links) und gemäß den Fig. 4-6 in die Papierebene hinein
über die Federzunge 29 hinweg auf den Übergangsgriffbereich 13 aufgeschoben.
[0023] Da die Federzunge 29 umfänglich außen bei 30 abgeflacht ist, kann sich die aus der
Innenmantelfläche 15 nach innen vorragende Innengewinderippe 18 radial seitlich neben
die Federzunge 29 einfügen.
[0024] Wenn nun der Griffendbereich 14 in Richtung u um 90° relativ zum raumfest gehaltenen
Übergangsgriffbereich 13 verdreht wird, federt die Federzunge 29 dank des Freischnittes
31 (vgl. Fig. 2) radial nach innen ein, weicht also der Innengewinderippe 18 aus,
so daß diese in ihre Position gemäß Fig. 5 parallel zur Abflachung 23 des Übergangsgriffbereichs
13 gelangen kann. In dieser relativen Umfangslage kann der Griffendbereich 14 zunächst
im Sinne einer axialen Verkürzung des Messers 10 axial verschoben und die Innengewinderippe
18 mit einer weiteren Teilumfangsdrehung in Richtung u um 90° in eine Außengewindenut
19 hineingedreht und hierbei verklemmt werden, wie Fig. 6 zeigt.
[0025] Eine erneute axiale Verstellung der beiden Körper 13, 14 relativ zueinander erfolgt
im Hinblick auf die Fig. 5 und 6 analog in umgekehrter Weise.
[0026] Aus Fig. 5 ist auch ersichtlich, daß die Federzunge 29 sich vor die Innengewinderippe
18 gesetzt hat, also einen Axialanschlag bildet, der zumindest ein unbeabsichtigtes
Abziehen des Griffendbereichs 14 vom Übergangsgriffbereich 13 verhindert.
[0027] Die Griffteile 11, 13 und 14 bilden Spritzgußteile aus einem geeigneten Kunststoff.
[0028] Aus dem Zusammenhang der Fig. 2 und 3 geht hervor, daß bei Eingriffsstellung von
Übergangsgriffbereich 13 und Griffendbereich 14 ein von der Innenmantelfläche 15 des
Griffendbereichs 14 vorragender, federnd nachgiebiger, Rastnocken 33 (in Fig. 2 gestrichelt
dargestellt) die Längskante 34 (s. Fig. 3) des Übergangsgriffbereichs 13 hintergreift.
Rastnocken 33 und Längskante 34 bewirken so eine zusätzliche Sicherung gegen Losdrehen
der Teile 13 und 14 aus der Klemmlage.
1. Messer (10), insbesondere Entgratemesser für Kunststoffteile, mit einer Messerklinge
(12), die stirnseitig aus einem vorderen Griffbereich (11) eines Messergriffs vorragt,
dessen hinterer Griffbereich einen sich an den vorderen Griffbereich (11) anschließenden
Übergangsgriffbereich (13) und einen gesonderten teleskopierend angeschlossenen Griffendbereich
(14) aufweist, welcher bezüglich des Übergangsgriffbereichs (13) mittels einer Innen-
(18) und Außengewindeelemente (19, 22) aufweisenden Gewindeanordnung in Axialrichtung
(a) verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß Innen- (18) und Außengewindeelemente (19, 22) nur auf je einem Teilumfang des
Übergangsgriffbereichs (13) und des Griffendbereichs (14) vorgesehen sind, mittels
einer relativen Teilumfangsdrehung aus einer Eingriffsstellung in eine Lösestellung
bringbar sind, in der Lösestellung in Axialrichtung (a) relativ zueinander verschiebbar
sind und mittels einer Teilumfangsdrehung erneut in eine Eingriffsstellung versetzbar
sind.
2. Messer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergangsgriffbereich (13) in den Griffendbereich (14), der hülsenartig
ausgebildet ist, eingesteckt ist, daß aus der Innenmantelfläche (15) des Griffendbereichs
(14) als Innengewindeelement mindestens eine Innengewinde-Rippe (18) vorspringt, welche
mit mindestens einem Außengewindeelement (19) an der Außenmantelfläche des Übergangsgriffbereichs
(13) zusammenwirkt.
3. Messer nach Anspruch 1 oder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergangsgriffbereich (13) und die Innenmantelfläche (15) des Griffendbereichs
(14) im wesentlichen zylindrisch ausgebildet sind.
4. Messer nach Anspruch 2 oder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenmantelfläche des Übergangsgriffbereichs (13) auf einem Teilumfang und
in Axialrichtung (a) hintereinander mehrere die Außengewindeelemente bildende äquidistante
Außengewinderippen (22) aufweist, zwischen denen Außengewindenuten (19) vorgesehen
sind, welche alternativ mit einer aus der Innenmantelfläche (15) des Griffendbereichs
(14) vorragenden Innengewinderippe (18) zusammenwirken.
5. Messer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenmantelfläche des Übergangsgriffbereichs (13) umfangsversetzt neben
einer von den Außengewinderippen (22) gebildeten Verstell-Rippenleiste (20) eine axiale
Führungsabflachung (23) aufweist, welche die Innengewinderippe (18) bei Lösestellung
von Übergangsgriffbereich (13) und Griffendbereich (14) führt.
6. Messer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergangsgriffbereich (13) an seinem dem Griffendbereich (14) zugewandten
Ende einen in der Radialschnittebene des Übergangsgriffbereichs (13) einfederbaren,
für die Innengewinderippe (18) bestimmten Axialanschlag in Form einer Federzunge (29)
aufweist, deren Außenumfangsbereich zur Aufnahme der Innengewinderippe (18) abgeflacht
(bei 30) ist, und deren freies Federzungenende (28) in den Bereich der Führungsabflachung
(23) hinein einfederbar ist.
7. Messer nach Anspruch 5 oder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergangsgriffbereich (13), umfangsversetzt und diametral gegenüberliegend
zu seiner Verstell-Rippenleiste (20), in etwa spiegelsymmetrischer Anordnung eine
Markierungs-Rippenleiste (25) aufweist.
8. Messer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der hülsenartige Griffendbereich (13) an diametral entgegengesetzten Stellen
in spiegelsymmetrischer Anordnung je einen Axialdurchbruch (24) aufweist, daß sich
die beiden Rippenleisten (20; 25) in Lösestellung von Übergangsgriffbereich (13) und
Griffendbereich (14) mit je einem Axialdurchbruch (24) in Deckung befinden, und daß
jedem Axialdurchbruch (24) eine Markierung (26) zugeordnet ist, welche sich im Rapport
mit der Innengewinderippe (18) und einer der Außengewinde- oder Markierungsnuten (19;
27) befindet.
9. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steigung der Gewindelemente (18, 19, 27) gleich Null ist.
10. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuttiefe der Außengewindenuten (19) in Eingriffs-Drehrichtung (u) abnimmt.
11. Messer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß bei Eingriffsstellung von Übergangsgriffbereich (13) und Griffendbereich (14)
ein von der Innenmantelfläche (15) des Griffendbereichs (14) vorragender Rastnocken
(33) eine Längskante (34) an der Außenmantelfläche des Übergangsgriffbereichs (13)
hintergreift.