[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen dekorativer Elemente auf einen
Zirkelschenkel sowie einen mit dekorativen Elementen versehenen Zirkelschenkel.
[0002] Aus der DE 88 06 296 U1 sind metallische Zirkelschenkel oder mit einem metallischen
Überzug versehene Zirkelschenkel bekannt, in deren glatte Oberfläche eine Musterung
eingearbeitet ist. Dabei handelt es sich allerdings um plastische Musterungen; flächige
Dekore, vor allem auch solche in farbiger Ausgestaltung, sind darin nicht offenbart.
Weiter sind aus der betrieblichen Praxis Zirkelschenkel bekannt, bei denen unmittelbar
auf die metallische Oberfläche durch Galvanisieren oder Lackieren eine Dekorschicht
aufgebracht ist. Nachteilig sind dabei die schwierige Verfahrenstechnik sowie vor
allem die damit verbundene hohe Umweltbelastung und gesundheitliche Schädigung des
Verarbeiters.
[0003] Schließlich ist es - ebenfalls aus der betrieblichen Praxis - bekannt, auf naßlackierte
oder pulverbeschichtete Zirkelschenkel Dekorelemente in besonderen Druckverfahren,
insbesondere im Tampon- oder Siebdruck, aufzubringen. Auch dabei ergibt sich wieder
eine hohe Umweltbelastung und gesundheitliche Schädigung des Verarbeiters (Lösungsmittel);
außerdem lassen sich damit keine metallisch brilliant wirkenden Dekore erzielen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein technisch einfach zu realisierendes
Dekorationsverfahren für Zirkelschenkel zu schaffen, das nicht mit den Nachteilen
hoher Umwelt- und Gesundheitsschädlichkeit behaftet ist. Eine weitere Aufgabe der
Erfindung besteht darin, einen einfach und kostengünstig dekorierten Zirkelschenkel
anzugeben. Die verfahrensseitige Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden durch die Merkmale
der abhängigen Ansprüche 2 - 4 wiedergegeben.
[0005] Nach Maßgabe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden zunächst die Zirkelschenkel
erwärmt und dann die dekorativen Elemente mittels einer Prägefolie aufgebracht.
[0006] Eine Erwärmung des Zirkelschenkels auf Temperaturen von 40° C bis 120° C und/oder
die Wahl des Heißprägens für das Aufbringen der Dekore gewährleistet eine sowohl einfach
durchführbare als auch umweltfreundliche, die Gesundheit des Verarbeiters nicht beeinträchtigende
Art der Herstellung. Eine vorzugsweise vor dem Heißprägen stattfindende Erwärmung
der Zirkelschenkel richtet sich hinsichtlich der zu wählenden Temperatur danach, aus
welchem Material, insbesondere Kunststoffmaterial der Zirkelschenkel gebildet ist.
Die Qualität der Dekore, vor allem hinsichtlich Brillianz, Glanz, Farbintensität und
Konturenschärfe, ist wesentlich höher als bei den bekannten Herstellungsarten. Schließlich
ist beim Aufbringen mehrfarbiger Dekore, die beim Drucken mehrere Druckvorgänge erfordern,
nur ein einziger Prägevorgang notwendig.
[0007] Im Falle metallisch ausgebildeter Zirkelschenkel ist nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß diese wenigstens im Bereich der späteren Dekoration
mit einer haftvermittelnden Schicht versehen sind, auf die die dekorativen Elemente
aufgebracht sind. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, daß das Heißprägen auf
metallischen Untergrund nicht immer die erforderliche Haftung zwischen Aufprägung
und Untergrund entstehen läßt.
[0008] Gemäß einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung ist die haftvermittelnde Schicht
ein nichtmetallischer Lacküberzug bzw. eine nichtmetallische Einbrennpulverbeschichtung,
insbesondere eine Polyester-Epoxydharz-Pulverbeschichtung. Eine solche Schicht haftet
einerseits sehr gut an der metallischen Oberfläche des Zirkelschenkels, während sie
andererseits einen geeigneten Untergrund für das Aufprägen der dekorativen Elemente
schafft.
[0009] Die weitere Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 6 gelöst,
wobei zweckmäßige Weiterbildungen durch die Merkmale der abhängigen Ansprüche 7 -
10 wiedergegeben werden. Ausgehend von dem eingangs beschriebenen Zirkelschenkel sind
erfindungsgemäß die dekorativen Elemente durch Heißprägen mittels einer Prägefolie
aufbringbar.
[0010] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der metallische Zirkelschenkel
mit einer haftvermittelnden Schicht versehen ist, die vorzugsweise aus einem nichtmetallischen
Lacküberzug bzw. einer nichtmetallischen Einbrennpulverbeschichtung, insbesondere
einem Polyester-Expoxydharz besteht.
[0011] Es hat sich als günstig erwiesen, wenn die dekorativen Elemente eine eigene Überzugsschicht
bilden, wobei diese Überzugsschicht den gesamten Zirkelschenkel - ggf. mit nichtmetallischen
Überzug - umschließen kann. Auf diese Weise entstehen am Zirkelschenkel keine Abstufungen.
[0012] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
[0013] Es zeigen
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäß ausgestalteten metallischen Zirkelschenkel
und
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäß ausgestalteten Kunststoff-Zirkelschenkel.
[0014] In Fig. 1 ist ein metallischer Zirkelschenkel 1 zunächst von einer haftvermittelnden
Schicht 2 umschlossen, auf der mittels Prägefolie eine dekorative Elemente 3 enthaltende
Überzugsschicht aufgebracht ist. Die haftvermittelnde Schicht 2 als Ergebnis einer
Polyester-Epoxydharz-Pulverbeschichtung gewährleistet eine sichere Haftung der dekorativen
Elemente 3.
[0015] In Fig. 2 besteht der Zirkelschenkel 1 aus Kunststoff, so daß die haftvermittelnde
Schicht 2 entfallen kann, weil die mittels Prägefolie aufgebrachte, die dekorativen
Elemente 3 enthaltende Schicht auf dem Kunststoff-Untergrund gut haftet.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Zirkelschenkel
- 2
- Überzug
- 3
- dekorative Elemente
1. Verfahren zum Aufbringen dekorativer Elemente auf einen Zirkelschenkel, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst der Zirkelschenkel (1) erwärmt wird und dann die dekorativen Elemente
(3) mittels einer Prägefolie aufgebracht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zirkelschenkel (1) auf eine Temperatur im Bereich von etwa 40° C bis 120°
C erwärmt wird und/oder die dekorativen Elemente (3) durch Heißprägen aufgebracht
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zur Anwendung auf metallische Zirkelschenkel, dadurch gekennzeichnet, daß der Zirkelschenkel (1) vor der Erwärmung wenigstens im Bereich der späteren
Dekoration mit einer haftvermittelnden Schicht (2) versehen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die haftvermittelnde Schicht (2) durch Naßlackierung oder Pulverbeschichtung
aufgebracht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Pulverbeschichtung aus Polyester-Epoxydharz gebildet wird.
6. Mit dekorativen Elementen versehener Zirkelschenkel, dadurch gekennzeichnet, daß die dekorativen Elemente (3) mittels einer Prägefolie aufbringbar sind.
7. Zirkelschenkel nach Anspruch 6, der aus Metall besteht, dadurch gekennzeichnet, daß der Zirkelschenkel (1) mit einer haftvermittelnden Schicht (2) versehen ist,
auf welche die dekorativen Elemente aufgebracht sind.
8. Zirkelschenkel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die haftvermittelnde Schicht (2) aus einem Polyester-Epoxydharz besteht.
9. Zirkelschenkel nach den Ansprüchen 6 - 8, dadurch gekennzeichnet, daß die dekorativen Elemente (3) eine eigene Überzugsschicht bilden.
10. Zirkelschenkel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Überzugsschicht der dekorativen Elemente (3) den gesamten Zirkelschenkel
(1) - ggf. mit der haftvermittelnden Schicht (2) - umschließt.