[0001] Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbehälter, bestehend aus einem im befüllten
Zustand an beiden Enden verschlossenen Folienschlauch.
[0002] Verpackungsbehälter der gattungsgemäßen Art sind zur Aufnahme von Schmiermitteln,
Dichtungsmitteln und dergleichen an sich bekannt. Derartige Schmier- bzw. Dichtungsmittel
werden beispielsweise im Baugewerbe oder im Bereich der Kfz.-Technik eingesetzt. Ursprünglich
wurden diese Mittel in stabilen, im wesentlichen dickwandigen zylinderförmigen Behältern
bereitgestellt. An einem Ende dieser Behälter kann eine Düsenspitze angeordnet werden,
am anderen Ende des Behälters läßt sich durch entsprechende Applikationen Druck aufbringen,
so daß das in dem Behälter befindliche Mittel durch die Düsenspitze aus dem Behälter
herausgepreßt wird. Die verwendeten zylinderförmigen Behälter sind in aller Regel
Einwegbehälter, die nach Ausbringen des Inhalts entsorgt bzw. einer Wiederverwertung
zugeführt werden.
[0003] Ein spezieller Verpackungsbehälter der beschriebenen Art ist in der US-PS 28 53 209
offenbart. Aus einem ganz speziellen Polyethylen-Material, welches unter Verwendung
eines Chromoxid enthaltenden Katalysators polymerisiert wurde, wird ein zylindrischer
Behälter gebildet. Das spezielle Polymer hat eine ausreichende Eigensteifigkeit, um
Axialdrücke aufnehmen zu können, andererseits eine ausreichende Flexibilität, um sich
teleskopartig ineinanderstülpen zu können.
[0004] Es ist bekannt, die zu verarbeitenden Mittel als Alternative zu den zylinderförmigen
Behältern in Schlauchbeuteln bereitzustellen. Derartige Schlauchbeutel bestehen im
wesentlichen aus einem Folienschlauch aus dünnem Folienmaterial, welcher an beiden
Enden verschlossen ist. Dazu ist es bekannt, beide Enden mittels sogenannter Metallclips
zu verschließen. Durch die Verwendung derartiger Schlauchbeutel soll in erster Linie
vermieden werden, daß eine Vielzahl entleerter zylinderförmiger Behälter entsorgt
werden müssen. Da die Schlauchbeutel nicht formstabil sind, werden sie zur Verarbeitung
der in ihnen befindlichen Mittel in eine formstabile zylindrische Hülle eingesetzt,
an deren einem Ende ein Verschluß mit einer Ausgabeöffnung, beispielsweise zur Anordnung
einer Düsenspitze, angeordnet ist. Vom anderen Ende der zylindrischen Außenhülle her
läßt sich dann Druck auf den Schlauchbeutel ausüben. Zur Ausgabe der im Schlauchbeutel
befindlichen Masse muß der Schlauchbeutel geöffnet werden. Dies geschieht in der Praxis
durch Zerstörung der Schlauchbeutelhülle, beispielsweise durch Aufschlitzen, Einstechen
oder dergleichen. Dieses Einstechen oder Öffnen des Schlauchbeuteln geschieht zweckmäßigerweise
im Bereich des Endes, welches sich an dem mit der Düsenspitze versehenen Verschluß
der zylinderförmigen Hülse befindet.
[0005] In einer Weiterbildung dieses Gedankens wurde eine Anwendung bekannt, bei welcher
im Bereich des mit einer Düsenspitze zu versehenden Verschlusses nach unten, das heißt
also in das innere der zylindrischen Hülse ragende, spitze Vorsprünge angeordnet sind.
Ein vom anderen Ende eingeschobener Schlauchbeutel, auf welchen Druck ausgeübt wird,
kommt zwangsläufig mit diesen Spitzen in Kontakt, welche in den Beutel hineinstechen
und ihn dadurch öffnen.
[0006] Nach der Entleerung der Schlauchbeutel werden diese den zylindrischen Hülsen wieder
entnommen, so daß nur ein kleiner, entleerter Schlauchbeutel zu entsorgen ist. Dies
stellt gegenüber der Verwendung zylinderförmiger Verpackungsbehälter einen Vorteil
dar.
[0007] Dieser Gedanke scheitert jedoch in der Praxis daran, daß die Ausgabehülsen und die
mit ihnen zusammen verwendeten Verschlußdeckel zur Anordnung von Düsenspitzen mit
dem im Schlauchbeutel befindlichen Mittel in Kontakt kommen und von diesem verschmiert
werden. Da die meisten dieser Mittel, beispielsweise die Dichtungsmassen, im Kontakt
mit der Atmosphäre aushärten, kommt es somit zu einer völligen Verstopfung der Ausgabemittel,
so daß diese in der Praxis zumindest teilweise entsorgt werden müssen. Dadurch entfallen
die geplanten Vorteile und die Belastung der Umwelt durch die Entsorgung von Schlauchbeuteln
einerseits und Ausgabevorrichtungen andererseits wird beträchtlich gesteigert.
[0008] Ein weiterer besonderer Nachteil der vorbekannten Schlauchbeutelsysteme besteht auch
darin, daß die Bedienperson zwangsläufig mit dem im Schlauchbeutel befindlichen Mittel
bei der Schlauchbeutelentsorgung in Kontakt kommt, nämlich spätestens dann, wenn der
Schlauchbeutel aus der Ausgabevorrichtung entnommen werden muß. Dadurch wird das Einsatzspektrum
der vorbekannten Schlauchbeutelsysteme beschränkt und ist darüber hinaus aus Sicht
der Bedienperson nicht praktisch und unsauber.
[0009] Das vorbekannte Verfahren zur Herstellung vorbekannter Schlauchbeutel und die zur
Durchführung dieses Verfahrens vorbekannten Vorrichtungen lassen eine Abweichung vom
bisherigen Schlauchbeutelsystem nicht zu. In bekannter Weise wird aus einer Folienbahn
ein Folienschlauch gefertigt, in dem die beiden Seitenkanten der Folienbahn aneinandergelegt
und miteinander verbunden werden. Das freie Ende des Folienschlauchs wird verschlossen
und die mit den entsprechenden Mitteln befüllten Folienschlauchlängen werden verschlossen
und abgelängt. Vor dem Ablängen wird üblicherweise das entstehende freie und leere
Folienschlauchende gleich mitverschlossen, so daß auf diese Weise kontinuierlich gefüllte
und beidseitig verschlossene Schlauchbeutel hergestellt werden, die in der oben beschriebenen
Weise verwendet werden können.
[0010] Neben den beschriebenen Nachteilen der vorbekannten Schlauchbeutelsysteme, wonach
sowohl die Ausgabevorrichtung als auch die Bedienperson mit dem im Schlauchbeutel
befindlichen Mittel in Kontakt gelangen, erfüllen die vorbekannten Schlauchbeutelsysteme
auch nicht die Anforderungen an die Restentleerung. Gefordert ist, daß in derartigen
Behältnissen nach der vollständigen Entleerung nur weniger als ein Prozent der ursprünglich
enthaltenen Füllmenge im Behältnis zurückbleiben darf. Da die Schlauchbeutel jedoch
undefiniert knicken, können diese Entleerungsmengen nicht gewährleistet werden.
[0011] Davon ausgehend liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen Verpackungsbehälter der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern,
daß dieser ohne Verschmutzung der zu dessen Verwendung eingesetzten Hilfsmittel verwendet
und entsorgt werden kann, wobei eine definierte Restentleerung im Rahmen der geltenden
Bestimmungen ermöglicht wird.
[0012] Zur technischen
Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß in dem Schlauchbeutel ein zylindrischer Kolben
angeordnet ist, wobei der bei einem Kolbenvorschub hinter dem Kolben liegende Teil
des Folienschlauches entgegen der Kolbenvorschubrichtung rückhaltbar ist, und daß
an dem dem Kolben entgegengesetzten Ende des Folienschlauches dieser mit einer zu
Längsmittellinie im wesentlichen senkrecht angeordneten flanschartigen Platte verschlossen
ist.
[0013] Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter Folienschlauch ein zylindrischer Schlauch
aus einem folienartigen Material verstanden, welches keine oder nur eine sehr geringe
Axialsteifigkeit aufweist. Üblicherweise können diese Folienschläuche den Kolbenvorschubbewegungen
nicht standhalten und weichen von der zylindrischen Form ab, oder sie sind gerade
so stark ausgelegt, daß der Kolben vorgeschoben werden kann, ohne daß sich der Folienschlauch
verformt.
[0014] Durch die erfindungsgemäße Maßnahme wird ein definiertes Auspressen des Schlauchbeutels
ermöglicht. Der Kolben kann beim Auspressen entlang der Schlauchbeutelinnenwandung
geführt werden und das Verbleiben von Materialresten in Knicken und dergleichen verhindern.
Es ist möglich, daß die Kolbenhinterkante, die über den gesamten Umfang mit dem Schlauchbeutelende
verbunden ist, den Folienschlauch umgestülpt, wenn dies vorgesehen ist, so daß in
dem Bereich hinter dem Kolben eine Materialansammlung vermieden wird. Gleichzeitig
wird durch diese erfindungsgemäße Anordnung die verbleibende Müllmenge reduziert.
Der praktisch ausgekratzte Folienschlauch ist bereits im entleerten Zustand auf seine
halbe Länge reduziert und läßt sich einfach entsorgen, wenn das Folienschlauchmaterial
und das Kolbenmaterial gleich sind. Der hinter dem Kolben liegende teil des Folienschlauchs
muß ebenfalls zurückgehalten oder der Schlauch muß zylindrisch stabilisiert werden.
Andereresits ist eine einfache Trennung ermöglicht, wobei die Bedienperson auch nicht
mit dem im Schlauchbeutel befindlichen Restmaterial in Kontakt kommen muß, da auch
hinter dem Kolben eine materialfreie Folienschlauchaußenseite greifbar ist. Schließlich
wird durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung die Herstellung des Verpackungsbehälters
erheblich verbessert, da durch das Einsetzen des zylindrischen Kolbens das Absaugen
der im Schlauchbeutel befindlichen Luft verbessert und vereinfacht wird. Werden die
Schlauchbeutel mit einem Clip verschlossen, ergeben sich undefinierte Konturen, die
nicht einfach zu evakuieren sind. Gemäß der Erfindung bleibt der Schlauchbeutel an
seinem Ende in glatter Form stehen und ermöglicht das Einsetzen des Kolbens und das
gleichzeitige Evakuieren des hinteren Beutelvolumens. Das luftdichte Verpacken ist
erforderlich, um vorzeitige Reaktionen des im Schlauchbeutel befindlichen Materials
zu vermeiden.
[0015] In vorteilhafter Weise wird der zylindrische Kolben als Hohlkolben ausgestaltet.
Gemäß einem Vorschlag der Erfindung wird das Schlauchbeutelende am inneren Umfang
des Hohlkolbens befestigt. Der Hohlkolben wird in den Schlauchbeutel eingesetzt, so
daß das Schlauchbeutelende um die Hinterkante des Hohlkolbens umgelegt und dann am
inneren Umfang des Hohlkolbens befestigt werden kann. Durch diese Maßnahme werden
die oben beschriebenen Vorteile erzielt.
[0016] Gemäß einem alternativen vorteilhaften Vorschlag der Erfindung weist der zylindrische
Kolben am hinteren Ende einen abtrennbaren Kolbenring auf. Dieser Kolbenring ist mit
dem Schlauchbeutelende verbunden. Zur Entleerung wird der Kolben von dem am hinteren
Ende angeordneten Kolbenring getrennt, indem der Kolbenring relativ zum vorgeschobenen
Kolben festgehalten wird. Diese Maßnahme ist deshalb besonders günstig, weil Faltenbildungen
des Schlauches im Kompressionsbereich entgegengewirkt wird, und zwar auch ohne zylindrische
Stabilisatoren. Zwar wird das entleerte Schlauchbeutelmaterial nicht umgestülpt, jedoch
ist die Entleerung wegen der definierten Verspannung der Schlauchfolienwand verbessert.
Gemäß einem vorteilhaften Vorschlag der Erfindung weist die Trennstelle zwischen Kolben
und Kolbenring eine Rastverbindung auf. Diese wird zweckmäßigerweise so ausgestaltet,
daß durch Druckausübung auf den Kolben bei festgehaltenem Kolbenring beide voneinander
getrennt werden und der Kolben relativ zum Kolbenring zur Ausgabe des im Schlauchbeutel
befindlichen Materials vorgeschoben wird.
[0017] Mit Vorteil wird vorgeschlagen, daß wenigstens in einem der beiden Öffnungsbereiche
des Folienschlauches eine diesen verschließende Membran angeordnet ist. Damit läßt
sich der Folienschlauch hermetisch gegenüber Sauerstoff verschließen und es lassen
sich Diffusionen jeglicher Art vermeiden. Mit Vorteil wird vorgeschlagen, daß an dem
dem Kolben entgegengesetzten Ende des Folienschlauches eine Membran angeordnet ist.
Mit Vorteil wird weiterhin vorgeschlagen, an dem mit dem Kolben versehenen Ende eine
Membran anzuordnen, welche gemäß einem Vorschlag der Erfindung die in den Folienschlauch
weisende Kolbenoberfläche abdeckt. Alternativ wird vorgeschlagen, die Kolbenaußenseite
mit der Membran zu verschließen. In diesem Falle ist der Folienschlauch an der Kolbenringaußenseite
beispielsweise durch Schweißen zu befestigen.
[0018] In vorteilhafter Weise sind der Kolben und gegebenenfalls der Kolbenring aus Aluminium
gefertigt. Dies ist dann von besonderem Vorteil, wenn der Folienschlauch gemäß einem
weiteren Vorschlag der Erfindung ebenfalls aus Aluminium gebildet ist. Damit wird
die Müllentsorgung erheblich vereinfacht.
[0019] Alternativ wird vorgeschlagen, daß der Kolben und gegebenenfalls der Kolbenring aus
Kunststoff, vorzugsweise Polyethylen gebildet sind. Gemäß einem Vorschlag der Erfindung
ist auch der Folienschlauch aus Kunststoff gebildet. Der Folienschlauch kann sowohl
innen als auch außen beschichtet sein. Für die Innenbeschichtung wird mit Vorteil
Polyamid vorgeschlagen, für die Außenbeschichtung in vorteilhafter Weise Polyethylen.
Auch können alle oder einzelne Elemente aus Polyamid gebildet sein.
[0020] Von besonderer Bedeutung ist die Verbindung zwischen dem Schlauchbeutelende und dem
hinteren Bereich des zylindrischen Kolbens, sei es am Kolben selbst oder an dem Kolbenring.
Gemäß einem Vorschlag der Erfindung werden der Schlauchbeutel und der Kolben bzw.
der Kolbenring an diesem Ende miteinander verschweißt. Alternativ wird mit Vorteil
vorgeschlagen, die Elemente miteinander zu verkleben. Gleiches gilt für die Verbindung
von Folienschlauch und flanschartiger Platte.
[0021] Der erfindungsgemäße Verpackungsbehälter zeichnet sich durch besonders saubere und
einfache Verwendbarkeit aus. Darüber hinaus ist der erfindungsgemäße Verpackungsbehälter
vollständig entleerbar und ohne Verschmutzung der verwendeten Hilfsmittel oder der
Bedienperson zu entsorgen. Dadurch wird die Umweltbelastung durch die Verwendung des
erfindungsgemäßen Verpackungsbehälters erheblich verringert. Weiterhin wird die Verarbeitung
der in den Verpackungsbehältern bereitgestellten Mitteln vereinfacht und wirtschaftlicher.
Durch die bessere Evakuierbarkeit des Verpackungsbehälters bei der Befüllung wird
die Materialausbeute verbessert. Schließlich ist der erfindungsgemäße Verpackungsbehälter
mit geringem wirtschaftlichen Aufwand herstellbar und macht den Einsatz von Hilfsmittel
möglich, die ebenfalls mit geringem wirtschaftlichen Aufwand hergestellt werden können.
[0022] Zur Ausgabe wird der erfindungsgemäße Verpackungsbehälter an dem dem Kolben entgegengesetzten
Ende mit einer flanschartigen Platte verschlossen, welche eine Ausgabeöffnung aufweist.
Diese Ausgabeöffnung ist in vorteilhafter Weise an der Platte in Form eines rohrförmigen
Düsenanschlußstutzens ausgebildet. An diesen läßt sich eine Düsenspitze zur Ausgabe
der im Verpackungsbehälter befindlichen Mittel befestigen. Der Düsenanschlußstutzen
ist in vorteilhafter Weise konzentrisch auf der kreisförmigen Platte angeordnet und
weist gemäß einem weiteren Vorschlag ein Gewinde auf, so daß die Düsenspitze aufgeschraubt
werden kann. Selbstverständlich kann der Düsenanschlußstutzen auch in einer exzentrischen
Position angeordnet werden. Dies ist dann von Vorteil, wenn mehrere Verpackungsbehälter
nebeneinander für die Verarbeitung von Mehr-Komponeten-Systemen verwendet werden.
So können beispielsweise Verpackungsbehälter der erfindungsgemäßen Art mit unterschiedlichen
Durchmessern nebeneinander in Ausgabevorrichtungen eingespannt werden. Die Ausgabe
erfolgt dann durch Mischdüsen, die jeweils an die Düsenanschlußstutzen der Behälter
angeschlossen werden. So lassen sich Mehr-Komponenten-Gemische erzeugen. Der Düsenschlußstutzen
weist in vorteilhafter Weise ein Innengewinde auf. Somit läßt sich der Verpackungsbehälter
vollständig entleeren, da sich nach einem vollständigen Zusammendrücken des Verpackungsbehälters
die restlichen zu verarbeitenden Mittel in der Düsenspitze befinden.
[0023] In vorteilhafter Weise ist die Platte in den Folienschlauch eingesetzt und mit dem
Schlauchmaterial verbunden. Dazu hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Platte an
ihrem Umfang mit dem Schlauchmaterial zu verbinden und umzubördeln. Dabei ist von
Bedeutung, daß die Bördelkante so angeordnet wird, daß sie mit dem darunter befindlichen
zylindrischen Schlauchbeutelmaterial bündig in einer Ebene liegt und nicht aus der
zylindrischen Kontur hervorsteht. Durch diese Maßnahme wird die Verwendung einfacher
Ausgabevorrichtungen unterstützt. Die Verbindung kann auch durch verschweißen oder
verkleben erfolgen.
[0024] Gemäß einem Vorschlag der Erfindung ist die Platte aus Kunststoff, vorzugsweise Polyethylen
oder Polyamid gebildet. Die Platte kann auch aus Aluminium hergestellt sein. Die Ausbildung
aus Polyethylen hat den Vorteil einer hohen Formstabilität, so daß auch Stöße von
außen das Erscheinungsbild der Verpackung nicht verändern. In vorteilhafter Weise
wird vorgeschlagen, daß der Verpackungsbehälter formstabil und selbständig stehend
ausgebildet ist. Dies kann beispielsweise durch eine entsprechende Kolbenanordnung
in Kombination mit einem entsprechenden Fülldruck realisiert werden. In dem Fall des
formstabilen und selbständig stehend ausgebildeten Verpackungsbehälters wird die Folienstärke
des Folienschlauchmaterials so gewählt, daß die durch den Kolbenvorschub entstehenden
Kräfte gerade ausgehalten werden können, ohne daß der in dem vor dem Kolben liegenden
Bereich gefüllte und zylindrisch nicht abgestütze Folienschlauch deformiert wird.
Unter zylindrischer Abstützung wird beispielsweise die enge Anlage des Folienschlauches
innerhalb einer zylindrischen Röhre einer Ausgabevorrichtung verstanden.
[0025] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
anhand der Figuren. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels für einen erfindungsgemäßen
Verpackungsbehälter;
- Fig. 2
- eine schematische längsgeschnittene Darstellung eines Verpackungsbehälters;
- Fig. 3
- eine vergrößerte Darstellung des Endbereichs des Verpackungsbehälters gemäß Figur
2;
- Fig. 4
- eine vergrößerte Darstellung des vorderen Endbereiches des Verpackungsbehälters gemäß
einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- Fig. 5
- eine Darstellung gemäß Figur 3 eines anderen Ausführungsbeispieles und
- Fig. 6
- eine Darstellung gemäß Figur 3 eines weiteren Ausführungsbeispieles.
[0026] Der in Figur 1 gezeigte Verpackungsbehälter 1 besteht aus einem Schlauchbeutel 2,
der an einem Ende mit einer Platte 3 verschlossen ist, die im wesentlichen senkrecht
zur Längsmittelachse des Folienschlauches angeordnet ist. Die Platte 3 ist kreisförmig
und der Schlauchbeutel 2 am äußeren Umfang der Platte 3 befestigt. Das andere Ende
4 des Schlauchbeutels 2 ist durch einen später noch genauer beschriebenen Kolben verschlossen.
An der Platte 3 ist ein Düsenanschlußstutzen 5 angeordnet, welcher zur Verarbeitung
des im Verpackungsbehälters 1 angeordneten Material aufgeschnitten wird.
[0027] Das in den Figuren 2 und 3 gezeigte Ausführungsbeispiel zeigt, daß der Düsenanschlußstutzen
5 ein Gewinde 6 aufweist, so daß eine Düsenspitze durch Aufschrauben an dem Düsenanschlußstutzen
5 befestigbar ist. Andere Befestigungsformen sind möglich, so z.B. Bajonettverschlüsse
und dergleichen. Im unteren Bereich des Düsenanschlußstutzens weist die Platte 3 eine
Verschlußsicherung 7 auf, welche vor der erstmaligen Ausgabe des Materials durchstochen
wird. Die Platte 3 ist durch eine Bördelung mit dem Schlauchbeutel 2 im Bereich des
Umfangs verbunden. Bei der Herstellung dieses Randes 8 ist darauf zu achten, daß die
Bördelkante einheitlich in der zylindrischen Kontur des Verpackungsbehälters liegt.
Die Bördelkante im Bereich des Randes 8 soll weder über diese Kontur herausstehen
noch innerhalb liegen. Durch diese einheitliche Außenwandung ist die Verwendung von
Ausgabevorrichtungen einfachen Aufbaus verbessert.
[0028] Am anderen Ende, welches in vergrößerter Darstellung in Figur 3 gezeigt ist, ist
in den Folienschlauch 2 ein Kolben 9 eingesetzt. Dieser Kolben 9 umfaßt einen Kolbenplattenbereich,
dessen Außenkontur der Innenkontur der Platte 3 entspricht. Dadurch ist eine vollständige
Restentleerung möglich. Weiterhin umfaßt der Kolben 9 einen Kolbenringbereich 11,
welcher bei Kolbenvorschub entlang der Innenwandung des Folienschlauchs 2 streicht
und darüber hinaus für einen luftdichten Verschluß sorgt. Hinter dem Kolben 9 ist
ein Kolbenring 12 angeordnet, welcher mit dem Kolben im Kolbenringbereich über eine
Verbindung 13, im gezeigten Ausführungsbeispiel eine Rastverbindung, verbunden ist.
Wird der Kolbenring 12 festgehalten und der Kolben 9 vorgeschoben, werden die beiden
Bereiche voneinander getrennt. Am Kolbenring 12 ist an der Befestigungsstelle 14,
die am unteren äußeren Rand, am hinteren Rand oder an der Kolbenringinnenseite liegen
kann, mit dem Schlauchmaterial verbunden.
[0029] Für die Verwendung des Verpackungsbehälters wird dieser in eine röhrenförmige Ausgabenvorrichtung
eingesetzt, so daß die Platte 3 an einem Ende gegengelagert wird. Der Düsenanschlußstutzen
5 durchragt die Gegenlagerplatte und kann mit einer Düsenspitze zur Ausgabe versehen
werden. Am anderen Ende wird der Kolbenring 12 mit dem an ihm befestigten Folienschlauchende
festgesetzt. Durch eine Kolbenstangenanordnung kann dann der Kolben 9 zur Ausgabe
des Materials durch den Düsenanschlußstutzen 5 vorgeschoben werden. Durch das Festsetzen
am hinteren Ende des Folienschlauches streicht der Kolben immer entlang glatter Folienschlauchwände,
so daß eine vollständige Entleerung begünstigt wird.
[0030] Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Verpackungsbehälters wird zunächst um einen
zylindrischen Körper eine Folienschlauchröhre gewickelt und entlang der Längskante
verbunden, beispielsweise durch Kleben, Schweißen oder dergleichen. Bereits in diesem
Stadium kann die Platte 3 in den zu bildenden Folienschlauch eingelegt werden. Anschließend
wird der Rand der Platte 3 aufgebördelt, um die Platte 3 mit dem Folienschlauch zu
verbinden. Während der Zylinder aus dem Folienschlauch herausgezogen wird, wird dieser
gleichzeitig befüllt. Schließlich wird unter Absaugen der im hinteren Ende befindlichen
Luft der Kolben eingesetzt und an der Hinterkante mit dem Folienschlauch verbunden.
Diese Verbindung erfolgt durch Schweißen, z. B. Hochfrequenzschweißen, Bördeln, Kleben
oder dergleichen. Zur Durchführung des Verfahrens wird zweckmäßigerweise eine Produktionsmaschine
mit einem Verfahrensschrittrevolver eingesetzt, so daß das Herstellungsverfahren kontinuierlich
läuft und in jedem Revolverschritt eine Fertigungsmaßnahme erfolgt. Anfangend mit
dem Einlegen einer Platte 3 und der Folienschlauchwicklung endet die Herstellung mit
dem vollständig befüllten und evakuierten Verpackungsbehälter.
[0031] In Figur 4 ist der durch die Verschlußplatte 3 verschlossene Bereich des Folienschlauches
2 gezeigt, wobei im Inneren des Folienschlauches 2 direkt unterhalb der Verschlußplatte
3 eine den Folienschlauch hermetisch abschließende Membran 15 angeordnet ist. Diese
Membran kann im Umfangsbereich mit dem Folienschlauch verschweißt, verklebt oder sonstwie
mit diesem verbunden sein. Wesentlich ist, daß der Folienschlauch nach der Befüllung
mit einer Membran verschlossen wird. Das Aufbringen der Verschlußplatte ist dann vereinfacht.
Der Folienschlauch ist in jedem Fall gasdicht und gegen Diffusionen gesichert.
[0032] In Figur 5 ist eine entsprechende Membran 15 am kolbenseitigen Ende des Folienschlauches
2 gezeigt. Auch diese Membran dichtet im Umfangsbereich den Folienschlauch hermetisch
ab. Das Einbringen des Kolbens 9 und gegebenenfalls des Kolbenringes 12 kann dann
auch in anderen maschinellen Verarbeitungspositionen erfolgen.
[0033] Eine weitere Alternative oder zusätzliche Anordnungsform für eine Membran 15 ist
in Figur 6 gezeigt. Hier ist der Kolbenring 12 mit einem Flansch versehen, so daß
die Membran 15 den Kolbenring an der Unterseite vollständig verschließend an dem Flansch
befestigt ist. Der Folienschlauch 2 ist dann im Bereich des zylindrischen Umfangs
des Kolbenringes 12 mit dem Kolbenring verbunden.
[0034] Im Falle der Verwendung von aus Kunststoff gefertigten Elemente, das heißt, im Falle,
daß der Folienschlauch, der Kolben und/oder die Verschlußplatte aus Kunststoff gefertigt
sind, können einzelne oder alle Elemente mit Aluminium kaschiert bzw. beschichtet
sein. In diesem Falle ist ein weitestgehender Schutz gegen in dein Verpackungsbehälter
aufgenommene Materialien gewährleistet.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Verpackungsbehälter
- 2
- Folienschlauch
- 3
- Verschlußplatte
- 4
- Kolbenende
- 5
- Düsenanschlußstutzen
- 6
- Gewinde
- 7
- Verschlußsicherung
- 8
- Rand
- 9
- Kolben
- 10
- Kolbenplatte
- 11
- Kolbenringbereich
- 12
- Kolbenring
- 13
- Verbindung
- 14
- Befestigungsstelle
- 15
- Membran
1. Verpackungsbehälter, bestehend aus einem im befüllten Zustand an beiden Enden verschlossenen
Folienschlauch, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Ende des Folienschlauches ein
diesen verschließender Kolben (9) angeordnet ist, wobei der bei Kolbenvorschub hinter
dem Kolben liegende Teil des Folienschlauches entgegen der Kolbenvorschubrichtung
rückhaltbar ist, und daß an dem dem Kolben entgegengesetzten Ende des Folienschlauches
(2) dieser mit einer zur Längsmittellinie im wesentlichen senkrecht angeordneten flanschartigen
Platte (3) verschlossen ist.
2. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben als Hohlkolben
ausgebildet ist.
3. Verpackungsbehälter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlauchbeutelende
(4) am inneren Umfang des Hohlkolbens befestigt ist.
4. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (9) am hinteren Ende einen abtrennbaren Kolbenring aufweist.
5. Verpackungsbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlauchbeutelende
(4) mit dem Kolbenring (12) verbunden ist.
6. Verpackungsbehälter nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trennstelle zwischen dem Kolben (9) und dem Kolbenring (12) eine Rastverbindung
aufweist.
7. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die flanschartige Platte (3) einen rohrförmigen Düsenanschlußstutzen (12) aufweist.
8. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dieser an wenigstens einem seiner Enden eine den Schlauch verschließende Membran
(15) aufweist.
9. Verpackungsbehälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (15)
in dem Folienschlauch (2) im Bereich des dem Kolben entgegengesetzten Endes angeordnet
ist.
10. Verpackungsbehälter nach einem der Ansprüche 8 oder 9 , dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Folienschlauch (2) am kolbenseitigen Ende eine Membran (15) angeordnet ist.
11. Verpackungsbehälter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (15)
an der Kolbenringunterseite angeordnet ist.
12. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Folienschlauch (2), der Kolben (9), der Kolbenring (12) und/oder die flanschartige
Platte (3) aus Aluminium gebildet sind.
13. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Folienschlauch, der Kolben (9), der Kolbenring (12) und/oder die flanschartige
Platte aus Kunststoff, vorzugsweise Polyethylen gebildet sind.
14. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Folienschlauch innenbeschichtet ist.
15. Verpackungsbehälter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenbeschichtung
durch Polyamid gebildet ist.
16. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Folienschlauch außen beschichtet ist.
17. Verpackungsbehälter nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenbeschichtung
durch Polyethylen gebildet ist.
18. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verbindungen zwischen den Eizelelementen durch Schweißen gebildet ist.
19. Verpackungsbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungen zwischen den Einzelelementen durch Verkleben gebildet ist.
20. Verpackungsbehälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß dieser selbständig stehend und formstabil gebildet ist.