(19)
(11) EP 0 708 242 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.04.1996  Patentblatt  1996/17

(21) Anmeldenummer: 95115242.0

(22) Anmeldetag:  27.09.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6F04B 1/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT SE

(30) Priorität: 19.10.1994 DE 9416848 U

(71) Anmelder: BRUENINGHAUS HYDROMATIK GMBH
D-89275 Elchingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Beck, Josef
    D-72401 Haigerloch (DE)

(74) Vertreter: Körber, Wolfhart, Dr. rer.nat. et al
Patentanwälte Mitscherlich & Partner, Sonnenstrasse 33
D-80331 München
D-80331 München (DE)

   


(54) Hydrostatische Axialkolbenmaschine mit einer Gleitscheibe


(57) Es wird eine hydrostatische Axialkolbenmaschine beschrieben mit einem Zylinderblock und einem Steuerkörper zur Steuerung der Druckmittelzufuhr und -abfuhr zu bzw. aus den Zylinderräumen des Zylinderblocks und zur axialen Drehlagerung desselben über eine Gleitscheibe aus Lagermaterial. Dabei ist die Gleitscheibe (3; 4) in einer Vertiefung (12) in der dem Steuerkörper (2) zugewandten Stirnseite (7) des Zylinderblocks (1) oder in der letzterem zugewandten Seite des Steuerkörpers (2) eingelassen und in dieser Vertiefung (12) durch eine Kraftschlußverbindung und/oder Formschlußverbindung (19, 20; 23; 31) mit dem Zylinderblock (1) bzw. dem Steuerkörper (2) gehalten und zwischen der Gleitscheibe (3) und dem Zylinderblock (1) bzw. dem Steuerkörper (2) ist eine Entlastungskanalanordnung (15, 16) zur Ableitung von Druckmittel nach außerhalb des Zylinderblocks (1) bzw. des Steuerkörpers (2) angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine hydrostatische Axialkolbenmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Die Zylinderräume einer solchen aus dem Stand der Technik bekannten Axialkolbenmaschine stehen mit deren Druckmittelanschlüssen (Druck- und Sauganschluß) über entsprechende, an der Stirnseite des Zylinderblocks ausmündende Bohrungen und nierenförmige Steuerschlitze im Steuerkörper in Verbindung. Dabei verlaufen die Bohrungen oder die Steuerschlitze auch durch die Gleitscheibe entsprechend deren Zuordnung zum Zylinderblock oder zum Steuerkörper. Bei Betrieb der Axialkolbenmaschine besteht die Gefahr, daß das von den Zylinderräumen zum Druckanschluß oder umgekehrt strömende, mit einem Arbeitsdruck von 400 bar und mehr beladene Druckmittel zwischen Zylinderblock bzw. Steuerkörper und Gleitscheibe gelangt und letztere von ersterem abhebt. Um dieser Gefahr zu begegnen, sind im Stand der Technik die Gleitscheiben durch Materialschluß am Zylinderblock bzw. am Steuerkörper befestigt.

[0003] Beispielsweise beschreibt die DE-OS 2 237 418 einen solchen Materialschluß, der durch Anschweißen der Gleitscheibe an den Zylinderblock einer hydrostatischen Pumpe hergestellt ist.

[0004] Auch die DE-OS 2 431 254 offenbart einen derartigen Materialschluß als Folge des galvanischen Aufbringens einer Kupferschicht auf die Stirnseite des Zylinderblocks einer hydrostatischen Maschine, des Einsetzens eines sog. Füllraums auf die Stirnseite, des Auffüllens des Füllraums mit Bronzepulver, des Verschließens des Füllraums mit einer Druckplatte und des anschließenden Pressens und Sinterns des Bronzepulvers.

[0005] Material schlüssige Verbindungen der Gleitscheibe sind insofern nachteilig, als sie nur mit einer begrenzten Anzahl von Lagermaterialien hergestellt werden können, häufig nicht ausreichend sicher sind und ihre Herstellung einen hohen Kosten- und Zeitaufwand erfordert.

[0006] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine hydrostatische Maschine der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß die Gleitscheibe mit geringerem Zeit- und Kostenaufwand sicherer am Zylinderblock bzw. am Steuerkörper befestigt und hinsichtlich der verwendeten Lagermaterialien geringeren Einschränkungen unterworfen ist.

[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 in Verbindung mit dessen gattungsbildenden Merkmalen gelöst. Die kraft- und/oder formschlüssige Verbindung ist im Vergleich zur Materialschluß-Verbindung erheblich kostengünstiger, weniger zeitaufwendig und erlaubt freie Auswahl der Lagermaterialien (beispielsweise Schmiedebronze, Sintermaterial, Keramik etc.), führt aber zu der erforderlichen, unter sämtlichen Betriebsbedingungen sicheren Befestigung der Gleitscheibe nur in Kombination mit der Entlastungskanalanordnung, da diese einen Druckaufbau zwischen der Gleitscheibe und dem Zylinderblock bzw. dem Steuerkörper durch einströmendes Druckmittel verhindert. Der die Vertiefung umgebende ringförmige Randbereich des Zylinderblocks bzw. des Steuerkörpers verringert die Beanspruchungen der Gleitscheibe, die somit auch aus Lagermaterialien geringerer Festigkeit hergestellt werden kann.

[0008] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist die Entlastungskanalanordnung eine solche Gesamt-Querschnittsfläche und Verteilung auf, daß sich aus der resultierenden Druckmittel-Entlastung Flächenbereiche metallischer Berührung zwischen der Gleitscheibe und dem Zylinderblock bzw. dem Steuerkörper ergeben. Derartige Flächenbereiche metallischer Berührung verringern die Beanspruchung der Gleitscheibe und erhöhen somit die Sicherheit deren Befestigung. Zusätzlich in oder anstelle der Abdichtung durch diese Flächenbereiche metallischer Berührung können auch andere Möglichkeiten der Abdichtung, wie etwa O-Ringe oder Formdichtungen, verwendet werden, um zu verhindern, daß Druckmittel außer durch die Entlastungskanalanordnung zwischen Gleitscheibe und Zylinderblock bzw. Steuerkörper einströmt.

[0009] Vorzugsweise ist die Gleitscheibe infolge thermischer Ausdehnung nach dem Einsetzen in die Vertiefung kraftschlüssig in derselben gehalten und somit in einfachster Weise am Zylinderblock bzw. am Steuerkörper befestigt. Zusätzlich zu oder statt dieser thermischen Ausdehnung kann die Gleitscheibe durch eine formschlüssige Verbindung zwischen ihrer Umfangsfläche und der dieser zugewandten Wandfläche der Vertiefung befestigt sein. Vorzugsweise ist die formschlüssige Verbindung eine in Umfangsrichtung der Gleitscheibe und der Vertiefung verlaufende Schwalbenschwanz-Anordnung. Die formschlüssige Verbindung kann aber auch mit einer axial verlaufenden Hinterschneidung der Wandfläche der Vertiefung und einer zugeordneten Schräge der Umfangsfläche der Gleitscheibe oder mit einem radikal nach außen gerichteten Vorsprung an der Gleitscheibe und einem diesen Vorsprung übergreifenden, nach innen gerichteten, von der Wandfläche der Vertiefung abstehenden Vorsprung ausgebildet sein.

[0010] Zusätzlich zu oder statt der vorgenannten kraft- bzw. formschlüssigen Verbindung besteht die Möglichkeit, die Gleitscheibe durch wenigstens eine Schraube form- und kraftschlüssig am Zylinderblock bzw. am Steuerkörper zu befestigen und im Falle einer kreisrunden Ausbildung gegen Drehung zu sichern. Auch andere Drehsicherungen, wie etwa ein in je eine Sackbohrung in der Gleitscheibe und im Zylinderblock bzw. im Steuerkörper eingesetzter Bolzen oder zwei im gegenseitigen Eingriff stehende Vorsprünge oder Zähnungen, die je an der Umfangsfläche der Gleitscheibe und der Wandfläche der Vertiefung ausgebildet sind, können vorzugsweise in Kombination mit der kraftschlüssigen Verbindung infolge der thermischen Ausdehnung der Gleitscheibe verwendet werden.

[0011] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den verbleibenden Unteransprüchen.

[0012] Nachstehend ist die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1
einen Axialschnitt eines Zylinderblocks und eines Steuerkörpers einer hydrostatischen Axialkolbenmaschine mit einer Gleitscheibe gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2
eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts X in Fig. 1, die eine formschlüssige Befestigung der Gleitscheibe gemäß einer ersten Ausführung zeigt,
Fig. 3
eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts X in Fig. 1, die eine formschlüssige Befestigung der Gleitscheibe gemäß einer zweiten Ausführung zeigt,
Fig. 4
einen Axialschnitt nach Fig. 1 mit einer Gleitscheibe gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 5
einen Axialschnitt nach Fig. 1 mit einer Gleitscheibe gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
Fig. 6
eine Draufsicht des Zylinderblocks bei Betrachtung von links in der Figur 1 mit einer Gleitscheibe gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel,
Fig. 7
eine Draufsicht des Zylinderblocks bei Betrachtung von links in der Figur 1 mit einer Gleitscheibe gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel,
Fig. 8
eine Draufsicht des Zylinderblocks bei Betrachtung von links in der Figur 1 mit einer Gleitscheibe gemäß einem sechsten Ausführungsbeispiel, und
Fig. 9
einen Axialschnitt nach Fig. 1 mit einer Gleitscheibe gemäß einem siebten Ausführungsbeispiel.


[0013] Figur 1 zeigt einen Zylinderblock 1 und einen Steuerkörper 2 einer herkömmlichen Axialkolbenmaschine sowie eine Gleitscheibe 3 aus einem Lagermaterial, wie etwa Schmiedebronze, Sintermaterial oder Keramik.

[0014] Der Zylinderblock 1 weist einen Kreisquerschnitt auf und ist mit einer zentrischen Durchgangsbohrung 4 sowie beispielsweise acht Zylinderräumen 5 ausgebildet, die über je eine Bohrung 6 an der dem Steuerkörper 2 zugewandten Stirnseite 7 des Zylinderblocks 1 ausmünden. Die Durchgangsbohrung 4 dient zur Aufnahme der nicht gezeigten Triebwelle und die Zylinderräume 5 zur Aufnahme der ebenfalls nicht gezeigten Kolben der Axialkolbenmaschine. Die Zylinderräume 5 sind mit gleichmäßigen Abständen auf einem zur Durchgangsbohrung 4 konzentrischen Teilkreis angeordnet; sie münden an der der Stirnseite 7 abgewandten Stirnseite des Zylinderblocks 1 mit einem etwas größeren radialen Abstand von der Durchgangsbohrung 4 als an ihren bohrungsseitigen Enden frei aus.

[0015] Der am nicht gezeigten Gehäuse der Axialkolbenmaschine befestigte Steuerkörper 2 steuert in bekannter Weise mit Hilfe von zwei nierenförmigen Steuerschlitzen 8, 9 die Druckmittelzufuhr und -abfuhr zu bzw. aus den Zylinderräumen 5 des Zylinderblocks 1 und dient ferner zur axialen Drehlagerung desselben über die Gleitscheibe 3. Zum Zwecke der selbstzentrierenden Drehlagerung ist die dem Zylinderblock 1 zugewandte Steuerfläche 10 des Steuerkörpers 2 sphärisch konvex ausgebildet. Ferner weist der Steuerkörper 2 eine zentrische, mit der Durchgangsbohrung 4 im Zylinderblock 1 fluchtende Durchgangsbohrung 11 zur Aufnahme` der Triebwelle auf.

[0016] In der Stirnseite 7 des Zylinderblocks 1 ist eine zur Durchgangsbohrung 4 konzentrische ringförmige Vertiefung 12 ausgebildet, in die die Gleitscheibe 3 eingelassen und durch eine Kraft- und Formschlußverbindung am Zylinderblock 1 befestigt ist. Der Innendurchmesser der Gleitscheibe 3 ist etwas größer als der Durchmesser der Durchgangsbohrung 4, und die Bohrungen 6 verlaufen durch die Gleitscheibe 3 auf dem gleichen Teilkreis wie die Steuerschlitze 8, 9.

[0017] Die dem Zylinderblock 1 zugewandte Innenfläche 13 der Gleitscheibe 3 ist ebenso wie die Bodenfläche 14 der Vertiefung 12 eben ausgebildet und weist eine Entlastungskanalanordnung 15 bzw. 16 auf, die nachstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 6 und 7 noch zu beschreiben ist. Die dem Steuerkörper 2 zugewandte Lagerfläche 17 der Gleitscheibe 3 ist passend zur Steuerfläche 10 sphärisch konvex ausgebildet, wie dies in der oberen Hälfte von Figur 1 gezeigt ist.

[0018] Die vorgenannte Formschlußverbindung zwischen der Gleitscheibe 3 und dem Zylinderblock 1 umfaßt in ihrer Ausführung nach Figur 2 einen in der Umfangsfläche 18 der Gleitscheibe 3 ausgebildeten, radial nach außen gerichteten Vorsprung 19 sowie einen diesen übergreifenden Vorsprung 20, der in der Wandfläche 21 der Vertiefung 12 bzw. des diese umgebenden Randes 22 des Zylinderblocks 1 ausgebildet ist. Die Formschlußverbindung in ihrer Ausführung nach Figur 3 ist mit dem Bezugszeichen 23 bezeichnet und wird durch die in axialer Richtung hinterschnittene Wandfläche 21 der Vertiefung 12 und die entsprechend schrägverlaufende Umfangsfläche 18 der Gleitscheibe 3 gebildet.

[0019] Die vorgenannte Kraftschlußverbindung wird dadurch hergestellt, daß als erstes die Gleitscheibe 3 vor dem Einsetzen in die Vertiefung 12 gegenüber dem Zylinderblock 1 so weit abgekühlt wird, bis ihr größter Durchmesser, gemessen beispielsweise in Figur 2 in Höhe ihres Vorsprungs 19, etwas kleiner ist als der kleinste Durchmesser der Vertiefung 12, entsprechende gemessen in Höhe des Vorsprungs 20, und daß als zweites die abgekühlte Gleitscheibe 3 in die Vertiefung 12 eingesetzt wird, um schließlich bei Erwärmung bis auf Betriebstemperatur kraftschlüssig gegen die Wandfläche 21 oder Vertiefung 12 gepreßt und in dieser zusätzlich zu der gleichzeitig gebildeten Formschlußverbindung 19, 20 gehalten zu werden.

[0020] Vor dem Einsetzen in die Vertiefung 12 weist die Gleitscheibe 3, wie in der unteren Hälfte von Figur 1 gezeigt, eine noch nicht an die Steuerfläche 10 des Steuerkörpers 2 angepaßte Lagerfläche 17 auf; die erforderliche Anpassung wird durch spanende Bearbeitung der Lagerfläche 17 hergestellt, sobald die in die Vertiefung 12 eingesetzte Gleitscheibe 3 durch entsprechende thermische Ausdehnung ausreichend innerhalb der Vertiefung 12 fixiert ist.

[0021] Die vorerwähnte Entlastungskanalanordnung 15 nach Figur 6 umfaßt zwei ringförmige Entlastungsnuten 24, 25, acht radial verlaufende, gleichmäßig verteilte Entlastungsnuten 26 sowie acht ebenfalls radial verlaufende Entlastungskanäle 27. Sämtliche Entlastungsnuten 24 bis 26 sind in der Innenfläche 13 der Gleitscheibe 3 ausgebildet, während die Entlastungskanäle 27 durch den Rand 22 des Zylinderblocks 1 verlaufen. Die beiden ringförmigen Entlastungsnuten 24, 25 sind mit unterschiedlichen Durchmessern konzentrisch zur Durchgangsbohrung 4 angeordnet. Die radialen Entlastungsnuten 26 verbinden die ringförmigen Entlastungsnuten 24, 25, verlaufen bis zur Umfangsfläche 18 der Gleitscheibe 3 und münden über die sich anschließenden radialen Entlastungskanäle 27 an der Mantelfläche 28 des Zylinderblocks 1 aus.

[0022] Die in Figur 7 gezeigte Entlastungskanalanordnung 16 umfaßt ebenfalls die ringförmigen Entlastungsnuten 24, 25, die radialen Entlastungsnuten 26 und statt der Entlastungskanäle 27 acht Entlastungsnutabschnitte 29, die in der Umfangsfläche 18 der Gleitscheibe 3 ausgebildet sind und in Fortsetzung der Entlastungsnuten 26 axial bis zur Ausmündung an der Lagerfläche 17 der Gleitscheibe 3 verlaufen.

[0023] Das bei Betrieb der Axialkolbenmaschine aus den mit dem Druckanschluß jeweils in Verbindung stehenden Bohrungen 6 austretende, mit dem Hochdruck beladene und zwischen die Gleitscheibe 3 und den Zylinderblock 1 einströmende Lecköl wird über die Entlastungskanalanordnung 15 bzw. 16 nach außerhalb des Zylinderblocks 1 abgeleitet.

[0024] Beide Entlastungskanalanordnungen 15, 16 weisen jeweils eine solche Gesamt-Querschnittsfläche und Verteilung auf, daß sich aus der resultierenden Entlastung des Druckmittels hochabdichtende Flächenbereiche 30 metallischer Berührung zwischen der Gleitscheibe 3 und dem Zylinderblock 1 ergeben.

[0025] Die in Figur 4 gezeigte Gleitscheibe 3 ist in der Vertiefung 12 lediglich mittels dreier, mit gleichmäßigen Abständen auf einem Teilkreis angeordneter Kopfschrauben 31 kraft- und formschlüssig befestigt. Jede Kopfschraube 31 durchsetzt eine Stufenbohrung 32 in der Gleitscheibe 3 und ist in eine im Zylinderblock 1 ausgebildete Sackbohrung 33 mit Gewinde eingeschraubt. Die im Ausführungsbeispiel nach Figur 1 von der Kraftschlußverbindung infolge der thermischen Ausdehnung der Gleitscheibe übernommene Drehsicherung derselben wird im Ausführungsbeispiel nach Figur 4 von den drei Kopfschrauben 31 übernommen.

[0026] Die Gleitscheibe 3 nach Figur 5 ist durch die Formschlußverbindung 19, 20 bzw. 23 nach Figur 1 in der Vertiefung 12 gehalten und durch einen in eine Sackbohrung 34, 35 in der Gleitscheibe 3 bzw. im Zylinderblock 1 eingesetzten Bolzen 36 gegen Drehung gesichert.

[0027] Eine alternative Drehsicherung umfaßt drei mit gleichmäßigen gegenseitigen Abständen in der Wandfläche 21 der Vertiefung 12 ausgebildete Aussparungen 37 und in diese Aussparungen eingreifende Nasen 38, die von der Umfangsfläche 18 der Gleitscheibe 3 vorspringen.

[0028] Figur 8 zeigt eine weitere Drehsicherung der Gleitscheibe 3, die eine in deren Umfangsfläche 18 ausgebildete Zähnung 39 und eine mit dieser im Eingriff stehende Zähnung 40 in der Wandfläche 21 sowie die Entlastungs-Kanalanordnung 16 nach Figur 6 umfaßt.

[0029] Die in Figur 9 gezeigte Gleitscheibe 41 ist im Unterschied zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen nicht am Zylinderblock 1, sondern am Steuerkörper 2 befestigt. Dementsprechend stellt ihre dem Zylinderblock 1 zugewandte Fläche die Steuerfläche 10 des Steuerkörpers 2 dar und ist folglich sphärisch konvex ausgebildet, während die Stirnseite 7 des Zylinderblocks 1 sphärisch konkav geformt ist. Ansonsten ist die Gleitscheibe 41 identisch mit der Gleitscheibe 3 und weist ebenso wie diese die Entlastungskanalanordnung 15 bzw. 16 auf. In der dem Zylinderblock 1 zugewandten Seite des Steuerkörpers 2 ist eine der Vertiefung 12 im Zylinderblock 1 entsprechende ringförmige, zur Durchgangsbohrung 11 konzentrische Vertiefung ausgebildet, in der die Gleitscheibe 41 eingelassen und in gleicher Weise wie nach Figur 1 durch die Kraftschlußverbindung infolge der thermischen Ausdehnung und durch die Formschlußverbindung 19, 20 bzw. 23 befestigt ist.


Ansprüche

1. Hydrostatische Axialkolbenmaschine mit einem Zylinderblock und einem Steuerkörper zur Steuerung der Druckmittelzufuhr und -abfuhr zu bzw. aus den Zylinderräumen des Zylinderblocks und zur axialen Drehlagerung desselben über eine Gleitscheibe aus Lagermaterial,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitscheibe (3; 41) in einer Vertiefung (12) in der dem Steuerkörper (2) zugewandten Stirnseite (7) des Zylinderblocks (1) oder in der letzterem zugewandten Seite des Steuerkörpers (2) eingelassen und in dieser Vertiefung (12) durch eine Kraftschlußverbindung und/oder Formschlußverbindung (19, 20; 23; 31) mit dem Zylinderblock (1) bzw. dem Steuerkörper (2) gehalten ist, und daß zwischen der Gleitscheibe (3) und dem Zylinderblock (1) bzw. dem Steuerkörper (2) eine Entlastungskanalanordnung (15, 16) zur Ableitung von Druckmittel nach außerhalb des Zylinderblocks (1) bzw. des Steuerkörpers (2) angeordnet ist.
 
2. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlastungskanalanordnung (15, 16) eine solche Gesamt-Querschnittsfläche und Verteilung aufweist, daß sich aus der resultierenden Druckmittel-Entlastung Flächenbereiche (30) metallischer Berührung zwischen der Gleitscheibe (3; 41) und dem Zylinderblock (1) bzw. dem Steuerkörper (2) ergeben.
 
3. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlastungskanalanordnung (15) Entlastungsnuten (26), die in der dem Zylinderblock (1) bzw. dem Steuerkörper (2) zugewandten Innenfläche (13) der Gleitscheibe (3; 41) ausgebildet sind, und an die Entlastungsnuten (26) angeschlossene Entlastungskanäle (27) umfaßt, die durch den die Vertiefung (12) umgebenden Rand (22) des Zylinderblocks (1) bzw. des Steuerkörpers verlaufen und an dessen Mantelfläche (28) ausmünden.
 
4. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlastungskanalanordnung (16) Entlastungsnuten (26), die in der dem Zylinderblock (1) bzw. dem Steuerkörper (2) zugewandten Innenfläche (13) der Gleitscheibe (3; 41) ausgebildet sind, und an die Entlastungsnuten (26) angeschlossene Entlastungsnutabschnitte (29) umfaßt, die in der Umfangsfläche (18) der Gleitscheibe (3; 41) ausgebildet sind und an deren freien Lagerfläche (17) bzw. Steuerfläche (10) ausmünden.
 
5. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlastungsnuten (26) und die Entlastungskanäle (27) im wesentlichen linear, vorzugsweise radial, verlaufen.
 
6. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlastungsnutabschnitte (29) im wesentlichen linear, vorzugsweise axial, verlaufen.
 
7. Axialkolbenmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Entlastungskanalanordnung (15, 16) wenigstens eine die Entlastungsnuten (26) miteinander verbindende weitere, ringförmige Entlastungsnut (24, 25) in der dem Zylinderblock (1) bzw. dem Steuerkörper zugewandten Innenfläche (13) der Gleitscheibe (3) aufweist.
 
8. Axialkolbenmaschine nach wenigstens einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitscheibe (3; 41) infolge thermischer Ausdehnung nach dem Einsetzen in die Vertiefung (12) kraftschlüssig in derselben gehalten ist.
 
9. Axialkolbenmaschine nach wenigstens einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formschluß-Verbindung (19, 20; 23;) zwischen dem Zylinderblock (1) bzw. dem Steuerkörper (2) und der Gleitscheibe (3; 41) an deren Umfangsfläche (18) und der dieser zugewandten Wandfläche (21) der Vertiefung (12) ausgebildet ist.
 
10. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formschluß-Verbindung als eine in Umfangsrichtung der Gleitscheibe (3; 41) und der Vertiefung (12 verlaufende Schwalbenschwanz-Anordnung ausgebildet ist.
 
11. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formschluß-Verbindung (23) eine axial verlaufende Hinterschneidung der Wandfläche (21) der Vertiefung (12) und eine zugeordnete Schräge der Umfangsfläche (18) der Gleitscheibe (3; 41) umfaßt.
 
12. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Formschluß-Verbindung (19, 20) einen radial nach außen gerichteten Vorsprung (19) an der Gleitscheibe (3; 41) und einen diesen Vorsprung (19) übergreifenden, nach innen gerichteten- von der Wandfläche (21) der Vertiefung (12) abstehenden Vorsprung (20) umfaßt.
 
13. Axialkolbenmaschine nach wenigstens einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitscheibe (3; 41) durch wenigstens eine Schraube (31) form- und kraftschlüssig am Zylinderblock (1) bzw. am Steuerkörper (2) befestigt ist.
 
14. Axialkolbenmaschine nach wenigstens einem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitscheibe (3; 41) als eine kreisrunde Scheibe ausgebildet und innerhalb der Vertiefung (12) gegen Drehung gesichert ist.
 
15. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitscheibe (3; 41) durch wenigstens einen in je eine Sackbohrung (34, 35) in der Gleitscheibe (3; 41) und im Zylinderblock (1) bzw. im Steuerkörper (2) eingesetzten Bolzen (36) gegen Drehung gesichert ist.
 
16. Axialkolbenmaschine nach Anspruch 14 oder 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitscheibe (3; 41) durch den Eingriff wenigstens einer radial nach außen gerichteten Nase (38) an ihrer Umfangsfläche (18) in eine entsprechende Aussparung (37) in der Wandfläche (21) der Vertiefung (12) gegen Drehung gesichert ist.
 
17. Axialkolbenmaschine nach wenigstens einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gleitscheibe (3; 41) durch den Eingriff einer in ihrer Umfangsfläche (18) ausgebildeten ersten Zähnung (39) in eine in der Wandfläche (21) der Vertiefung (12) ausgebildete zweite Zähnung (40) gegen Drehung gesichert ist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht