(19)
(11) EP 0 708 458 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.04.1996  Patentblatt  1996/17

(21) Anmeldenummer: 95111951.0

(22) Anmeldetag:  29.07.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6H01F 7/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IE IT LI MC

(30) Priorität: 19.10.1994 DE 9416832 U

(71) Anmelder: BSO STEUERUNGSTECHNIK GmbH
D-66128 Saarbrücken (DE)

(72) Erfinder:
  • Jacobus, Heinz
    D-66125 Dudweiler (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Bartels, Held und Partner 
Lange Strasse 51
D-70174 Stuttgart
D-70174 Stuttgart (DE)

   


(54) Schaltvorrichtung mit Kontaktierung


(57) 2. Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung, insbesondere zum Betätigen von Ventilen, mit elektrisch masseführenden Teilen, wie einem Gehäuse 10 und einem darin angeordneten Spulenkörper 12, in dem ein Polrohr mit Schaltteil geführt und der mit einer Wicklung 14 eines Leiters versehen ist, der mittels einer Anschlußeinrichtung 16 an eine Stromquelle anschließbar ist. Dadurch, daß das Polrohr über eine Kontaktierung mit den masseführenden Teilen der Vorrichtung zumindest bis zu einer Trennung der Anschlußeinrichtung 16 von der Stromquelle leitend verbunden ist, ist für eine Bedienperson bei der Handhabung der Schaltvorrichtung jegliche Gefahr, bedingt durch einen Stromschlag, mit Sicherheit ausgeschlossen, sofern die Schaltvorrichtung bei Schaltungsdefekten jedweder Art, also auch bei Störungen oder Fehlern innerhalb der Schaltvorrichtung, von dem Stromkreis durch die Bedienperson zu trennen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung, insbesondere zum Betätigen von Ventilen, mit elektrisch masseführenden Teilen, wie einem Gehäuse und einem darin angeordneten Spulenkörper, in dem ein Polrohr mit Schaltteil geführt und der mit einer Wicklung eines Leiters versehen ist, der mittels einer Anschlußeinrichtung an eine Stromquelle anschließbar ist.

[0002] Dahingehende Schaltvorrichtungen sind bekannt und auf dem Markt frei erhältlich. Wird die Leiterwicklung der Schaltvorrichtung mit einer Strom- oder Spannungsquelle verbunden, wird mit der Erregung der Spule das Schaltteil, das auch mit Magnetanker bezeichnet und in dem Polrohr längsverfahrbar angeordnet ist, betätigt und hierbei entgegen der Kraft eines Federspeichers od.dgl. ein Ventil geöffnet, wobei mit Abschalten der Stromzufuhr meist unter dem Einfluß dieses Kraftspeichers das Schaltteil in seine unbetätigte Ruhestellung zurückverfährt. Die Anschlußeinrichtung weist bei den bekannten Schaltvorrichtungen zwei Anschlußzapfen auf, die vergleichbar der Funktion eines Steckers zum Herstellen der Stromverbindung in ein Stromversorgungssystem einsteckbar sind. Im Rahmen von Wartungsarbeiten oder bei einem sonstigen Austausch der Schaltvorrichtung ist es möglich, daß das Polrohr mit Schaltteil bei der zu betätigenden Ventileinrichtung verbleibt und die Anschlußeinrichtung zusammen mit dem Gehäuse und dem Spulenkörper von dem Polrohr abgezogen wird, wobei es zu einer Unterbrechung der hergestellten Verbindung mit der Stromquelle kommt. Bei Schaltungsdefekten, aber auch bei Störungen oder Fehlern innerhalb der Schaltvorrichtung, kann nicht ausgeschlossen werden, daß es bei einer dahingehenden Trennung, zumindest kurzfristig, dazu kommt, daß der Bedienperson zugängliche Teile der Schaltvorrichtung, beispielsweise in Form ihres Außengehäuses, unter Strom gesetzt sind, was eine erhebliche Gefahr für die Bedienperson darstellt.

[0003] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diese bekannte Schaltvorrichtung derart zu verbessern, daß für eine Bedienperson bei der Handhabung der Schaltvorrichtung jegliche Gefahr bedingt durch einen Stromschlag ausgeschlossen ist.

[0004] Eine dahingehende Aufgabe löst eine Schaltvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1. Dadurch, daß gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 das Polrohr über eine Kontaktierung mit den masseführenden Teilen der Vorrichtung zumindest bis zu einer Trennung der Anschlußeinrichtung von der Stromquelle leitend verbunden ist, ist eine sichere Masseverbindung von dem Gehäuse zu dem Polrohr erreicht, so daß auch bei Auftreten von Störungen oder einem Versagen der Schaltvorrichtung die Gefahr für die Bedienperson, einen elektrischen Schlag zu erhalten, mit Sicherheit vermieden ist. Diese Sicherheit schließt auch einen etwaigen Auswechselvorgang mit ein, bei dem das Polrohr mit Schaltteil bei der Ventileinrichtung verbleibt und das Gehäuse mit dem Spulenkörper und der Anschlußeinrichtung vom Polrohr von Hand entfernt wird.

[0005] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung ist die Kontaktierung an dem der Anschlußeinrichtung entgegengesetzten Ende der Vorrichtung angeordnet und die Masseverbindung besteht zwischen dem Polrohr und dem Gehäuse als masseführendem Teil. Hierdurch bleibt das Polrohr über die Kontaktierung mit Sicherheit masseführend mit dem Gehäuse verbunden, bis eine sichere Trennung der Anschlußeinrichtung von der Stromquelle erfolgt ist.

[0006] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltvorrichtung weist die Kontaktierung einen Spannstift auf, der in eine Bohrung an der Rückwand des Gehäuses einsetzbar ist und der mit einem Überstand in den für die Führung des Polrohres innerhalb der Vorrichtung vorgesehenen Aufnahmeraum ragt. Aufgrund der Eigenspannung des Spannstiftes gewährleistet dieser eine sichere Kontaktierung, die darüber hinaus kostengünstig herstellbar ist.

[0007] Im folgenden wird die Schaltvorrichtung anhand der Zeichnung näher erläutert.

[0008] Es zeigen:
Fig.1
teilweise in Ansicht, teilweise im Längsschnitt die Schaltvorrichtung ohne Polrohr und ohne Schaltteil;
Fig.2
eine Draufsicht auf die Schaltvorrichtung nach der Fig.1;
Fig.3
im Längsschnitt das in der Schaltvorrichtung verwendete Gehäuse;
Fig.4
eine Stirnansicht auf das Gehäuse nach der Fig.3;
Fig.5
eine vergrößerte Darstellung des mit Strichen umrandeten, kreisförmigen Bildausschnittes in Fig.4;
Fig.6
eine Seitenansicht auf einen Spannstift, der Teil der Kontaktierung ist.


[0009] Die Schaltvorrichtung nach der Fig.1 weist ein Gehäuse 10 aus einem metallischen, elektrisch leitenden Material auf. In dem Gehäuse 10 ist ein Spulenkörper 12 angeordnet, in dem wiederum in üblicher und daher nicht näher dargestellter sowie beschriebenen Art und Weise ein Polrohr mit Schaltteil geführt ist. Der Spulenkörper 12 ist mit einer Leiterwicklung 14 versehen, wobei der Leiter der Wicklung mittels einer Anschlußeinrichtung 16 an eine Stromquelle (nicht dargestellt) anschließbar ist. Die Anschlußeinrichtung weist für den dahingehenden Anschluß an eine Stromquelle, zwei Kontakte in Form von Anschlußzapfen 18 auf. Die Schaltvorrichtung kann endseitig und zum Aufnahmeraum 20 für das Polrohr zugewandt Dichtmittel, beispielsweise in Form eines O-Ringes 22, aufweisen. Ferner kann zumindest die Leiterwicklung 14 mit einer Kunststoffmasse 24 umgossen oder umspritzt sein. Der dahingehend beschriebene Aufbau einer Schaltvorrichtung ist bekannt und wird demgemäß an dieser Stelle nicht mehr näher erläutert.

[0010] Damit das Polrohr (nicht dargestellt) über eine Kontaktierung mit den masseführenden Teilen der Schaltvorrichtung zumindest bis zur Trennung der Anschlußeinrichtung 16 von der Stromquelle (nicht dargestellt) leitend verbunden ist, ist die Kontaktierung an dem der Anschlußeinrichtung 16 entgegengesetzten Ende 26 (Fig.3) der Schaltvorrichtung angeordnet. Die Kontaktierung weist einen Spannstift 28 gemäß den Darstellungen nach den Fig.5 und 6 auf, der in der Art einer Klemmhülse ausgebildet ist. Der beispielsweise aus einem Federstahl bestehende metallische Spannstift 28 kann ein Normteil sein, nach der DIN-Norm 7346 und um einen Winkel von 30° angephaste Enden 30 aufweisen. Der Spannstift 28 ist hohlzylindrisch ausgebildet und mit einem Längsschlitz 32 versehen. Der Spannstift 28 läßt sich über geeignete und bekannte Handhabungs-Werkzeuge entlang seiner benachbarten, den Längsschlitz 32 begrenzenden Ränder zusammendrücken und in eine hierfür vorgesehene Längsbohrung 34 in der Gehäuserückwand 36 einsetzen.

[0011] Unter der Eigenspannung des Federstahls legt sich dann der Spannstift 28 fest an die Bohrungswand an und steht mit einem gewissen Überstand in den für das Polrohr vorgesehenen Aufnahmeraum 20 vor. Dieser Überstand läßt sich am besten in der Fig.5 ersehen. Der Längsschlitz 32 ist im eingesetzten Zustand des Spannstiftes 28 nach unten weisend angeordnet und der in der Fig.5 mit einem Doppelpfeil dargestellte Winkel zwischen der Längsachse des Längsschlitzes 32 und der Vertikalen durch den Mittelpunkt des Spannstiftes 28 beträgt ca. 45°. Der Überstand ist vorzugsweise zum einen derart gewählt, daß immer eine sichere Kontaktierung zwischen Gehäuse 10 und Polrohr (nicht dargestellt) hergestellt ist; zum anderen jedoch das Einfahren des Polrohres in den Aufnahmeraum 20 nicht erschwert ist. Die angesprochene Längsbohrung 34 ist also derart in der Gehäuserückwand 36 angeordnet, daß zum Aufnahmeraum 20 hin eine Öffnung verbleibt, die umfangsseitig von dem Spannstift 28 mit seinem Überstand verschließbar ist. Sofern der Längsschlitz 32 mit dem angesprochenen Winkel in Richtung des Aufnahmeraumes 20 weist, lassen sich unter dem Einfluß des einzuschiebenden Polrohres die beiden freien Enden des Spannstiftes 28, die den Längsschlitz 32 begrenzen, relativ leicht gegeneinander bewegen, wobei dennoch zu jedem Zeitpunkt eine sichere Kontaktierung mit dem Polrohr erreicht ist.


Ansprüche

1. Schaltvorrichtung, insbesondere zum Betätigen von Ventilen, mit elektrisch masseführenden Teilen, wie einem Gehäuse (10) und einem darin angeordneten Spulenkörper (12), in dem ein Polrohr mit Schaltteil geführt und der mit einer Wicklung (14) eines Leiters versehen ist, der mittels einer Anschlußeinrichtung (16) an eine Stromquelle anschließbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Polrohr über eine Kontaktierung mit den masseführenden Teilen der Vorrichtung zumindest bis zu einer Trennung der Anschlußeinrichtung (16) von der Stromquelle leitend verbunden ist.
 
2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktierung an dem der Anschlußeinrichtung (16) entgegengesetzten Ende (26) der Vorrichtung angeordnet ist und daß die Masseverbindung zwischen dem Polrohr und dem Gehäuse (10) als masseführendem Teil besteht.
 
3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktierung einen Spannstift (28) aufweist, der in eine Bohrung (34) an der Rückwand (36) des Gehäuses (10) einsetzbar ist und der mit einem Überstand in den für die Führung des Polrohres innerhalb der Vorrichtung vorgesehenen Aufnahmeraum (20) ragt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht