[0001] Die Erfindung betrifft eine hochtourig rotierende Garnspule in Textilmaschinen, die
eine (Antriebs-)Spindel und einen auf die Spindel mit der Spule koaxial aufsetzbaren
Spulen-Adapter besitzt, der ein oder mehrere Einrastmittel aufweist, in denen eine
in oder an der Spindel ausgebildete Rasteneinrichtung zugeordnet ist. Ferner betrifft
die Erfindung einen in der Vorrichtung verwendbaren Spulen-Adapter, der einen hohlzylindrischen
Grundkörper zur Aufnahme der Spindel und ein oder mehrere radial bewegbare Einrastmittel
besitzt.
[0002] Bei derartigen, bekannten Vorrichtungen zur Spulenhalterung (vgl. DE-GM 74 09 733,
DE-G 90 16 205.6 U1) wird die axiale Sicherung der Spulen auf der Spindel durch Verriegelung
mittels eines Bajonette-Verschlußes herbeigeführt. Dabei gewährleisten in der Welle
oder Spindel eingebrachte J-förmige Nuten und dazu komplementäre Stifte des Spulen-Adapters
die Verriegelung. Zum Spulenwechsel wird mit einer Hand die Spule gegen die Kraft
einer koaxialen Druckfeder nach unten gedrückt. Mit der anderen Hand wird der oben
angeordnete Adapter erst geradlinig in die J-Nut eingeführt, und dann muß über eine
Drehbewegung die Verriegelung bewirkt werden. Ist die koaxiale Druckfeder im oben
angeordneten Adapter baulich integriert (vgl. DE-G 90 16 205.6 U1), muß bei dem genannten
Bewegungsablauf der Bediener noch zusätzlich Kräfte zur Überwindung der Druckfeder
ausüben. Vor allem die Notwendigkeit einer Drehbewegung bei diesem Bewegungsablauf
ist ergonomisch nachteilig, insbesondere weil das Bedienungspersonal dies zum Spulenwechsel
tagtäglich viele Male durchführen muß. Folglich sind bereits gesundheitliche Schäden
im Handgelenk und in den Sehnen und sonstige ernsthafte Gesundheitsbeschwerden bei
Durchführung dieser Arbeit zu beobachten gewesen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haltevorrichtung für Garnspulen der
eingangs genannten Art so weiter zu entwickeln, daß ein schnell und einfach handhabbarer
Spulenwechsel mit großer Zuverlässigkeit und vor allem in ergonomisch angepaßter bzw.
den Menschen körperlich möglichst wenig belastender Weise durchgeführt werden kann.
Gleichzeitig soll ein konstruktiv einfacher Aufbau, eine kostengünstige Herstellbarkeit
sowie eine hohe Betriebszuverlässigkeit gegeben sein.
[0004] Zur Lösung wird bei einer Haltevorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß das oder die Einrastmittel im oder am Adapter relativ zur Spindelachse
und/oder Axialebene der Spindel radial, quer und/oder schräg derart beweglich, auslenkbar
und/oder verstellbar gelagert, geführt und/oder angelenkt sind, daß im Zuge des axialen
Aufschiebens des Adapters dessen Einrastmittel mit der Rasteneinrichtung der Spindel
relativ zur Spindelachse oder Spindel-Axialebene in radialer, schräger und/oder Quer-Richtung
in Eingriff kommen und/oder darin einrücken. Mit diesem erfindungsgemäßen Grundkonzept
ist die Möglichkeit eröffnet, den Spulen-Adapter durch eine einzige, geradlinige Bewegungsrichtung
mit dem Aufstecken auf die Spindel axial zu verriegeln. Dies kann mit einer einzigen
Hand erfolgen, ohne daß Handgelenk und Sehnen belastende Drehbewegungen beim Spulenwechsel
erforderlich sind. Die Betriebssicherheit wird durch die Rasten und Gegenrasten an
der Spindel und am Adapter erreicht, die mit heutigen technischen Möglichkeiten leicht
mechanisch robust und verschleißfest ausgeführt sein können.
[0005] Eine Realisierungsmöglichkeit für die Rasteneinrichtung besteht in der Gestaltung
als Erhöhung, Vorsprung, vorspringende Ringschulter oder auch als Aussparung, Ausnehmung,
Bohrung oder Vertiefung in der Außen- oder Mantelfläche der Spindel, wobei zumindest
teilweise ein Verlauf oder eine Komponenten in gegenüber der Spindelachse und/oder
Axialebene der Spindel in radialer, schräger und/oder Quer-Richtung ausgebildet ist.
[0006] Um beim Aufstecken des Spulen-Adapters eine Zentrierung zu erzielen, ist nach einer
weiteren Ausbildung der Erfindung die Spindel in ihrem Endbereich, der dem Adapter
zugeordnet ist, allmählich zum Stirnende hin vorzugsweise konisch verjüngt.
[0007] Zum Ausgleich unterschiedlicher Längen einzuwechselnder Spulen ist es bekannt (DE
90 16 205.6 U1), im Adapter eine Federung einzubauen, über welche Adapterteile gegeneinander
axial verschiebbar sind. Damit kann eine Längenanpassung allerdings nur in sehr begrenztem
Umfang erreicht werden. Daneben wird die Möglichkeit praktiziert, je nach Spulenlänge
in ihrer Länge spezifisch angepaßte Adapter auszutauschen. Damit wird das Problem
aufgeworfen, eine Haltevorrichtung mit Adapter zu schaffen, der für möglichst viele
Spulenlängen einsetzbar ist. Zur Lösung wird nach einer besonderen Ausbildung der
Erfindung vorgeschlagen, auf der Spindel mehrere Rasteneinrichtungen vorzusehen, die
je nach den Längen der gewünschten Spulen axial versetzt auf der Spindel-Mantelfläche
angeordnet oder ausgebildet sind. Indem also die Abstände der Rastenelemente vom Spindelende
entsprechend bekannter Spulenlängenabstufungen dimensioniert sind, können mit dem
gleichen Adapter bzw. der gleichen Halterung eine große Vielfalt von Spulen unterschiedlicher
Längen eingesetzt werden.
[0008] Zur Lösung der eingangs genannten Erfindungsaufgabe wird im Rahmen der Erfindung
ferner bei einem Spulen-Adapter der eingangs genannten Art vorgeschlagen, in und/oder
an der Zylinderwandung ausgebildete Führungs- und/oder Stelleinrichtungen vorzusehen,
welche manuell und/oder extern derart betätigbar sind, daß sie den Einrastmitteln
Bewegungen zum und vom Hohlraum des Grundkörpers und/oder zur und von der Spindelachse
erteilen. Mit anderen Worten, die Einrastmittel stehen mit einer Lagerung, Anlenkung
und/oder Führung in (Wirkungs-)Verbindung, die zur Rasteneinrichtung der Spindel der
erfindungsgemäßen Vorrichtung gerichtet sind, dorthin auslaufen oder diese tangieren.
Damit ist ein Mechanismus geschaffen, der für ein gegenüber der Spindelachse und/oder
einer Axialebene der Spindel radiales, schräges oder quer verlaufenden Einrücken der
Einrastmittel des Adapters in die Rasteneinrichtung der in dessen Grundkörper eingesteckten
Spindel sorgt.
[0009] Mit Vorteil sind ein oder mehrere Federelemente vorgesehen, die zumindest Wirkungskomponenten
in gegenüber der Spindelachse und/oder einer Axialebene der Spindel schräger, querverlaufender
und/oder radialer Richtung aufweisen und mit den Einrastmitteln baulich integriert
oder zumindest gekoppelt sind. Die radialen, schrägen oder quer verlaufenden Wirkungskomponenten
können dabei so eingesetzt werden, daß sie den Einrastmitteln Stellbewegungen erteilen,
die zum Einrücken bzw. Eingriff in die Rasteneinrichtung der Spindel führen.
[0010] Nach einer besonderen Ausbildung des erfindungsgemäßen Adapters besitzt dieser einen
Schieber als Einrastmittel, der in einer Führung zumindest teilweise quer zur Zylinderachse
bewegbar gelagert ist und eine Ringlasche mit mittiger Bohrung aufweist. Zweckmäßig
ist die Bohrung der Ringlasche mit einem größeren Durchmesser ausgebildet als der
Hohlraum des zylindrischen Grundkörpers des Adapters. Umfaßt im verriegelten Zustand
die Ringlasche aufgrund ihres größeren Durchmessers die durchgeschobene Spindel exzentrisch,
entsteht bei Rotation eine Zentrifugalkraft auf den exzentrischen bzw. asymmetrischen
Teil des Schiebers, die zusätzlich die Verrastung zwischen Spulen-Adapter und Spindel
fördert. Der Einsatz von Zentrifugal- bzw. Fliehkraftvorrichtungen zum Festklemmen
von Spulen auf Spindeln in Textilmaschinen ist der Fachwelt an sich aus anderem technischen
Zusammenhang (DE 35 46 260 A1) bekannt.
[0011] Zur weiteren Förderung der Verriegelung bzw. Verrastung ist nach einer zusätzlichen
Erfindungsausbildung ein radial gerichtetes Federelement als Stelleinrichtung vorgesehen,
das gegen den Grundkörper abgestützt ist und gegen den Schieber vorzugsweise nach
radial außen drückt. Damit läßt sich im Zuge des axialen Aufsteckens des Adapters
ein selbstätiges Einschnappen der Ringlasche beispielsweise in eine ringförmige Vertiefung
auf dem Spindelmantel herbeiführen, was die Bedienung und Handhabbarkeit erleichtert
und die Ergonomie weiter verbessert.
[0012] Nach einer anderen Ausbildung der Erfindung sind elastische Hakenteile, vorzugsweise
kranz- oder ringartig angeordnet, vorgesehen, die mit dem einen Ende am Adapter-Grundkörper
befestigt sind. Die Anlenkung ist dabei so ausgeführt, daß aufgrund der Elastizität
eine federnde Schwenkbewegung der freien Hakenenden jeweils durch eine Aussparung
in der Grundkörper-Innenwandung gegenüber der Spindelachse und/oder einer Axialebene
der Spindel radial nach innen zum Hohlraum des Grundkörpers erfolgt. Hier wird ohne
besonderen Verriegelungsmechanismus der Eingriff bzw. die Verrastung im wesentlichen
durch die Elastizität der hakenartigen Federelemente und deren spezifische Anordnung
an den Adapter-Grundkörper in Kombination mit der axialen Aufsteckbewegung erreicht.
Um die Haken aus ihrer Verrastung mit der eingesteckten Spindel zu lösen, ist ein
axial verschiebbar geführter Lösering oder -schieber zweckmäßig, der so an der Innenseite
des Hakenfederelements angeordnet ist, daß bei entsprechender Schiebebewegung das
Hakenteil gegenüber der Spindelachse und/oder einer Axialebene der Spindel schräg,
quer und/oder radial nach außen verstellt wird.
[0013] Der einfachen Handhabung dient auch eine Ausbildung der Einrastelemente als Wälzelemente,
insbesondere Kugeln, die in oder an der Grundkörperwandung axial und gegenüber der
Spindelachse und/oder einer Axialebene der Spindel schräg, quer und/oder radial geführt
und über den Zylinderumfang verteilt angeordnet sind. Dabei kann als Stelleinrichtung
ein Sicherungsring verwendet werden, welcher die Wälzelemente umfaßt und bei axialer
Verschiebung zur oder von der Rasteneinrichtung auf der Spindel verstellt. Das selbständige
Einrasten der Wälzelemente läßt sich mit Hilfe einer Federung herbeiführen, welche
den Sicherungsring selbstätig in die Einraststellung für die Wälzelemente bewegt.
Deren Ausrücken aus der Rasteneinrichtung auf der Spindel wird nach einer weiteren
Ausbildung durch die Anordnung eines oder mehrerer, axial oder achsparallel wirkender
Federelemente erleichtert. Diese sind in den Adapter-Grundkörper eingebaut und bilden
ein Zwischenglied zwischen einem Adapter-Verriegelungsteil mit Einrastmitteln und
einem Adapter-Spulenmitnahmeteil mit Eingriffsmitteln (zum Beispiel Reibflächen) für
die Spule. Über die Federelemente können Verriegelungsteil und Spulenmitnahmeteil
axial gegeneinander verstellt werden. Im Zusammenhang mit dem Ausrasten der oben genannten
Wälzelemente unterstützen die zwischengeschalteten Federelemente vorteilhaft deren
Ausrücken aus der Rasteneinrichtung der Spindel, wenn der Sicherungsring in eine Freigabestellung
verschoben ist.
[0014] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale auf der Basis der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen und der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der
Erfindung und den Zeichnungen. Diese zeigen in:
- Fig. 1
- einen abgebrochenen Axialschnitt des oberen Teils einer Textilspindel mit einer beispielhaften
Haltevorrichtung nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Drauf-bzw. Stirnansicht gemäß Richtung II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Längsseitenansicht des unteren Teils der Textilspindel gemäß Fig. 1 und 2,
- Fig. 4a
- im abgebrochenen Axialschnitt den oberen Teil einer Textilspindel mit einem weiteren
Beispiel für eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung in verriegelter Stellung,
- Fig. 4b
- eine Fig. 4a entsprechende Ansicht der Haltevorrichtung in entriegelter Stellung,
- Fig. 5a und 5b
- Querschnitte gemäß Linien Va - Va in Fig. 4a und Vb - Vb in Fig. 4b,
- Fig. 6
- eine axiale, teilweise geschnittene Seitenansicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Haltevorrichtung,
- Fig. 7
- einen abgebrochenen Axialschnitt des oberen Teils einer Textilspindel mit einer weiteren,
beispielhaften Spulen-Haltevorrichtung nach der Erfindung,
- Fig. 8
- einen gelösten Spulen-Adapter für den unteren, in Fig. 4 nicht gezeigten Teil der
Textilspindel,
- Fig. 9
- im abgebrochenen Axialschnitt den unteren Teil der Textilspindel gemäß Fig. 4 mit
dem Adapter gemäß Fig. 5,
- Fig. 10
- im abgebrochenen Axialschnitt den oberen Teil einer Textilspindel mit einer weiteren,
beispielhaften Haltevorrichtung nach der Erfindung und
- Fig. 11
- im abgebrochenen Axialschnitt den unteren Teil der Textilspindel gemäß Fig. 7.
[0015] Gemäß Fig. 1 ist die Spindel 1 einer nicht näher gezeichneten Textilmaschine mit
ihrem oberen Endbereich in den Hohlraum eines oberen Spulen-Adapters 2 mit hohlzylindrischer
Grundform eingeschoben. Der obere Adapter 2 besteht im wesentlichen aus zwei zusammenhängenden
gegeneinander axial verschiebbaren Teilen, nämlich dem oberen Verriegelungsteil 3
und dem unteren Spulenmitnahmeteil 4, der im Beispiel als hohlzylindrische Büchse
mit im oberen Stirnbereich konischer Außenwandung 5 ausgeführt ist. Diese steht mit
der gegenüberliegenden Innenwandung einer Garnspule 6 in reibschlüssigem Eingriff.
Eine oder mehrere achsparallele oder koaxiale Druckfedern 7, die gegen die Unterseite
des Verriegelungsteils 3 abgestützt sind, drücken den Spulenmitnahmeteil 4 mit seinem
konischen Außenwandungsabschnitt 5 an die Innenwandung der Garnspule 6. Der Zusammenhang
der genannten Teile 3 und 4 ist durch eine gegenseitige Verhakung 43 realisiert.
[0016] Der Verriegelung bzw. Verrastung des oberen Adapters 2 mit der Spindel 1 dient als
Einrastmittel ein Querschieber 8, der gemäß Fig. 2 in einer Querführung 9 senkrecht
zur Adapter-Zylinderachse 10 verschiebbar ist. Der Schieber 8 besitzt gemäß Fig. 2
eine ringartige Lasche 11 mit einer mittigen Bohrung 12, welche die Spindel 1 umgibt.
Zu diesem Zweck besitzt die Bohrung 12 einen größeren Durchmesser als die Spindel
1. Letztere ist in ihrem dem Adapter 2 zugeordneten Bereich mit einer Ringnut 13 versehen,
in die gemäß Fig. 1 die Lasche 11 mit einem Teil 11a des die Bohrung 12 begrenzenden
Innenumfangs eingerückt ist. Dieses Einrücken kann im Zuge des axialen Aufsteckens
des Adapters 2 auf die Spindel 1 aufgrund der Querfeder 14 selbstätig erfolgen, die
gegen den Außenmantel des Adapter-Grundkörpers abgestützt auf die Innenseite eines
Schenkels des Schiebers 8 mit L-artigem Grundprofil im Axialschnitt drückt. Im nicht
aufgestecktem Zustand (nicht gezeichnet) würde die Bohrung 12 der Schieberlasche 11
durch die Querfeder 14 nach radial außen außer Deckung mit der Zylinderachse 10 des
Adapters 2 verstellt. Das Aufstecken des Adapters 2 mit Schieber 8 wird durch eine
umlaufende, vorzugsweise konische Schrägfläche 15 erleichtert, die am Spindelende
16 ausgebildet ist. Die Schrägfläche 15 bewirkt eine Zentrierung insbesondere des
Schiebers 8 mit seiner Bohrung 12 derart, daß dieser in Verbindung mit dem Querdruck
der Querfeder 14 in die Ringnut 13 der Spindel 1 einrasten kann. Mittels ein oder
mehrerer achsparallelen Fixier- und/oder Anschlagstifte 17, der den Adapter-Grundkörper
und gegebenenfalls auch die Lasche 11 durchsetzt, kann neben der zusätzlichen Arretierung
bzw. Verriegelung noch ein Ausgleich rotatorisch- asymmetrischer Masseverteilungen
im Adapter-Grundkörper bewirkt werden. Die asymmetrischen Masseverteilungen gehen
insbesondere auf die spezififsche Ausbildung des Querschiebers 8 und der asymmetrischen
Anordnung der Querfeder 14 zurück. Demgegenüber können die Anschlag- und/oder Fixierstifte
17 die Funktion von Auswuchtkörpern ausführen.
[0017] Bei Spindeln ohne die genannte Schrägfläche kann die richtige Aufsteckposition durch
manuellen Druck auf die Außenseite des Schiebers 8, wodurch dieser gegen die radial
nach außen gerichtete Kraft der Querfeder 14 verschoben wird, erreicht werden. Zum
Lösen der Verriegelung wird der Schieber 8 durch geringfügigen, manuellen Druck nach
radial innen in eine Auslöseposition gebracht, in welcher die Fläche der mittigen
Bohrung 12 den Querschnitt der Spindel 1 vollständig abdeckt bzw. die Lasche 11 die
Ringnut bzw. die Spindel 1 nicht mehr berührt. Die Axial-Druckfeder 7 kann dann den
Verriegelungsteil 3 gegenüber dem Mitnahmeteil 4 axial nach oben verschieben, um die
Entriegelung bzw. Ausrastung des Schiebers 8 zu vollenden.
[0018] Gemäß Fig. 3 ist am unteren Ende der Spule 6 ein unterer Spulenadapter 18 ebenfalls
mit einer konischen Außenwandung 5 angeordnet. Die Federkraft der Axialdruckfeder
7 gemäß Fig. 1, die sich über den eingerasteten Schieber 8 gegen die Ringnut 13 abstützt,
bewirkt Reibschluß zwischen den konischen Außenwandungen 5 des oberen Adapters 2 und
des unteren Adapters 18 und der jeweiligen Innenwandung der Garnspule 6.
[0019] Gemäß Fig. 4a, 5a ist lediglich ein einziger Anschlag- und Fixierstift 17 vorgesehen,
welcher den Verriegelungsteil 3 des Spulenadapters 2 achsparallel durchsetzt. Er bildet
gleichsam ein Gegengewicht zur Querfeder 14 und den dadurch radial nach außen gedrückten
Querschieber 8, wie insbesondere aus der in Fig. 5a gezeigten Stellung ersichtlich.
In dieser Stellung ist der Einrastteil 11a der Ringlasche 11 in die Ringnut 13 eingerückt,
und die mittige Bohrung 12 der Ringlasche 11 steht außer Deckung mit dem maximalen
Querschnitt 100 der Spindel 1. In der Stellung nach Fig. 4b, 5b dagegen ist der Querschieber
8 bzw. die Ringlasche 11 beispielsweise mittels Fingerdruck gegen die Querfeder 14
radial nach innen derart gedrückt, daß sich die Bohrung 12 der Ringlasche 11 mit dem
Spindelquerschnitt 100 so decken, daß der Spulenadapter 2 nach oben abgezogen werden
kann, ohne daß ein Eingriffs- bzw. Einrückteil 11a der Ringlasche 11 dem im Wege stehen
würde. Gemäß Fig. 4a, 4b besitzt der Fixier- und Anschlagstift 17 an seinem unteren,
stirnseitigen Ende einen vorspringenden Anschlagzapfen 17a, der in ein Langloch 11b
taucht, das zwischen dem äußeren Rand und der Bohrung 12 der Ringlasche ausgebildet
ist. Die Längsrichtung des Langloches 11b verläuft etwa radial bezüglich der Bohrung
12 und/oder der Spindelachse 10. In der verriegelten Stellung gemäß Fig. 5a schlägt
der Anschlagszapfen 17a im Langloch 11b etwa gegen dessen radial äußeres Ende, während
in der Verriegelungsstellung 5b der gegen das radial innere Ende des Langloches 11b
anliegt.
[0020] Die Ausführung nach Fig. 6 dient dazu, auf einer einzigen Spindel 1 Garnspulen 6a,
6b unterschiedlicher Länge aufnehmen zu können. Zu diesem Zweck ist die Spindel 1
im axialen Abstand voneinander mit zwei Ringnuten 13a und 13b als Rasteneinrichtungen
versehen. Die obere Ringnut 13b dient zur axialen Verriegelung der längeren Garnspule
6b, die untere Ringnut 13a zur Verriegelung der kürzeren Garnspule 6a. Wegen sonstiger
Einzelheiten und der Funktionsweise kann auf die vorher erläuterten Ausführungsbeispiele
entsprechend verwiesen werden.
[0021] Auch gemäß den weiteren Ausbildungen gemäß Fig. 7 - 11 ist zur Verriegelung oder
Entriegelung nur eine geradlinige, axiale Bewegung 29 notwendig.
[0022] Gemäß Fig.7 erfolgt die Verriegelung mittels Einrastmittel, die als Kugelelemente
19 in kranz- oder ringartiger Anordnung mit gleichmäßiger Verteilung um die Zylinderachse
10 realisiert sind. Die Kugelelemente 19 werden im nicht verriegelten bzw. ausgerasteten
Zustand beispielsweise in jeweils zugeordneten Führungstaschen 20 entsprechender,
ringartiger Anordnung gehalten und unmittelbar vor Einrastung achsparallel zur Ringnut
13 der Spindel 1 geleitet. Dabei ist im Zuge des Aufsteckens des oberen Adapters 2
ein Sicherungsring 21 gegen den Druck einer oder mehrerer axialer oder achsparalleler
Sicherungsfedern 22 nach oben geschoben. Damit werden den Kugelelementen 19 nicht
mehr der Parallelabschnitt 23 der Sicherungsring-Innenwandung (parallel zur Zylinderachse
10), sondern der polygonal nachfolgende Schrägabschnitt 24 der Sicherungsring-Innenwandung
gegenübergestellt. Der gegenüberliegende Schrägabschnitt 24 ermöglicht den Kugelelementen
19, in radialer Richtung nach außen zu treten, so daß sie aufgrund der Schwerkraftwirkung
und des entstandenen Spieles nach unten auf die ringartige Auflageschulter 25 auftreffen
können. Diese liegt bündig bzw. auf gleicher Höhe wie die untere Kante der Ringnut
13, die ähnlich wie nach Fig. 1 angeordnet ist. Sodann wird der beispielsweise manuell
nach oben verschobene Sicherungsring 21 losgelassen und aufgrund der Schwerkraft und
des Drucks der Sicherungsfeder 22 nach unten verfahren. Dabei gelangt der Innenwand-Parallelabschnitt
des Sicherungsrings 21 in Anlage an die Kugelelemente 19, wodurch diese in die Ringnut
13 eingerückt werden. Eine radiale und somit auch axiale Bewegung der Kugelelemente
19 ist damit verhindert.
[0023] Zum Lösen der Verriegelung und des oberen Spulenadapters 2 wird der Sicherungsring
21 wieder nach oben geschoben. Dabei entstehen axiale Federkräfte sowohl aufgrund
der Sicherungsfeder 22 als auch der Druckfeder 7. Insbesondere aufgrund letzterer
wird die Auflageschulter 25 nach oben gerückt, wobei die Kugelelemente 19 aus der
Ringnut 13 herausgestoßen und in ihre Führungstaschen 20 zurückgeführt werden können.
Neben der einfachen Handhabung bringt diese rotationssymmetrische Spulenhalterung
weitere Vorteile wie einfache, kostengünstige Fertigung und Vermeidung von Unwuchten
und somit von Zentrifugalkräften.
[0024] Gemäß Fig. 9 ist die untere Spulenhalterung 18 über Schraubmittel 26 lösbar auf die
Spindelwelle aufgebracht. Diese formschlüssigen Verbindungselemente können in einfacher
Weise die Kraft auf die Halterung übertragen. Bei Verschleiß der Reibfläche des Spulenmitnahmeteils
4 kann dieses nach Lösen der Schraubmittel 26 einfach ausgetauscht werden wie in Fig.
5 veranschaulicht. Bei der fest durch Kleben oder Pressen aufgebrachten Aufnahme (vgl.
Fig. 3) wird diese vorzugsweise aus zwei Teilen gefertigt. Bei Verschleiß verbleibt
der Kern auf der Welle, während ein äußerer Ring ausgetauscht wird.
[0025] Gemäß Fig. 10 sind die Einrastmittel als kranzartig um die Spindel 1 herum angeordnete
Federhaken 27 ausgeführt. Deren oberer Schaftteil 28 ist an der Innenwandung des Verriegelungsteils
befestigt. Durch diese Anlenkung kann der freie Hakenteil, wenn dem Adapter 2 bzw.
2a eine ausreichende Aufsteckbewegung 29 erteilt wird, in die Einkerbung 30 der Spindel
1 einschnappen bzw. einrasten. Diese verbreitert sich von der Oberkante 31 aus in
Richtung zur Spindelmitte zunehmend, so daß die Oberkante 31 für das freie Hakenende
der Federhaken 27 gleichsam einen Widerhaken bildet. Zum Lösen des Adapters 2 bzw.
2a wird ein zwischen Spindel 1 und Innenwandung des Adapters 2 bzw. 2a geführter Lösering
32 nach unten in Richtung zur Einkerbung 30 verschoben. Insbesondere aufgrund des
etwa keilartigen Axialschnittprofils des Löserings 32 erfolgt mit zunehmender Verschiebung
gemäß Aufsteckbewegung 29 eine Aufweitung der Federhaken 27 nach radial außen, so
daß deren freie Hakenende außer Eingriff mit der Oberkante 31 bzw. dem Widerhaken
der Einkerbung 30 gelangen. In diesem Zustand ist eine Abziehbewegung nach oben entgegengesetzt
zur Aufsteckbewegung 29 nach unten möglich, um einen Austausch der Garnspule 6 vorzunehmen.
[0026] Gemäß linker Hälften der Fig. 10 und 11 ist die Axialdruckfeder 7 im Verriegelungsteil
3 des Spulenadapters 2 baulich integriert und erzeugt die zum Reibschluß zwischen
konischer Außenwandung 5 und Innenseite der Garnspule 6 notwendige Axialkraft. Gemäß
rechte Hälften der Fig. 10 und 11 ist im unteren Adapter 18a eine Axialdruckfeder
7a mit gleichartiger Funktion zur Herbeiführung des Reibschlußes zwischen konischen
Außenwandungen 5 und Innenwandungen der Garnspulen 6 angeordnet. Dann kann im oberen
Spulenadapter 2a eine Axialdruckfeder entfallen, muß aber nicht.
1. Haltevorrichtung für insbesondere hochtourig rotierende Garnspulen (6) in Textilmaschinen,
mit einer Spindel (1) und wenigstens einem auf die Spindel (1) mit der Spule (6) koaxial
aufschiebbaren Spulen-Adapter (2,2a;18,18a), der ein oder mehrere Einrastmittel (8,19,27)
aufweist, denen eine in oder an der Spindel ausgebildete Rasteneinrichtung (13,30)
zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Einrastmittel (8,19,27) im
oder am Adapter (2,2a) relativ zur Spindelachse (10) und/oder Axialebene der Spindel
(1) radial, quer und/oder schräg derart beweglich, auslenkbar und/oder verstellbar
gelagert, geführt und/oder angelenkt sind, daß im Zuge des axialen Aufschiebens (29)
des Adapters (2,2a) dessen Einrastmittel (8,19,27) mit der Rasteneinrichtung (13,30)
der Spindel (1) relativ zur Spindelachse (10) oder Spindel-Axialebene in radialer,
schräger und/oder Quer-Richtung in Eingriff kommen und/oder darin einrücken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasteneinrichtung (13,27)
als Erhöhung, Vorsprung, vorspringende Ringschulter, Aussparung, Ausnehmung, Bohrung
oder Vertiefung der Außen- oder Mantelfläche der Spindel jeweils zumindest teilweise
in gegenüber der Spindelachse (10) und/oder Axialebene der Spindel (1) radialer, schräger
und/oder Quer-Richtung ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rasteneinrichtung
als in der Spindelmantelfläche umlaufende Ringnut (13), Ringschulter und/oder als
sich in Aufschiebrichtung (29) konisch verbreiternde Einkerbung (30) ausgeführt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Spindel (1) zu ihrem dem Adapter (2,2a) zugewandten Ende (16) hin konisch verjüngt
(15).
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mehrere Rasteneinrichtungen
(13,30), die auf der Spindel (1) axial versetzt entsprechend unterschiedlicher Spulenlängen
ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens
ein mit Spindel (1) oder Spule (6) koaxiales oder achsparalleles Federelement (7,7a),
gegen das der Adapter (2a,2) oder ein Teil (3,4) davon elastisch axial verstellbar
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Lagerung,
Anlenkung (28) und/oder Führung (9,20) für die Einrastmittel (8,19,27), die in die
Rasteneinrichtung (13,30) ausläuft oder diese tangiert.
8. Spulen-Adapter (2,2a;8,8a) für eine Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
mit mit einem hohlzylindrischen Grundkörper zur Aufnahme der Spindel (1) und einem
oder mehreren, gegenüber der Spindelachse (10) und/oder Axialebene der Spindel zumindest
teilweise schräg, quer und/oder radial bewegbaren Einrastmitteln (8,19,27), gekennzeichnet
durch in und/oder an der Zylinderwandung ausgebildete Führungs- und/oder Stelleinrichtungen
(7,9,14,15,20,21,22,23,24,28,32), welche manuell und/oder extern derart betätigbar
sind, daß sie den Einrastmitteln (8,19,27) Bewegungen (33) zum und vom Hohlraum und/oder
zur und von der Spindelachse (10) des Grundkörpers erteilen.
9. Adapter nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch ein oder mehrere Federelemente (14,28),
die gegenüber der Spindelachse (10) und/oder Axialebene der Spindel (1) zumindest
teilweise in radialer, schräger und/oder Quer-Richtung mit dem oder den Einrastmitteln
(8,27) in Wirkungsverbindung stehen und/oder baulich integriert sind.
10. Adapter nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Einrastmittel als
Schieber (8) ausgebildet ist, der in einer Führung (9) quer zur Zylinderachse beweglich
gelagert ist und eine Lasche (11) mit mittiger Bohrung (12) aufweist, die teilweise
deckungsgleich mit der Zylinderbohrung (10) des Grundkörpers ausgebildet und angeordnet
ist.
11. Adapter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stelleinrichtung als gegenüber
der Spindelachse (10) und/oder Axialebene der Spindel (1) schräg, quer und/oder radial
gerichtetes Federelement (14) ausgeführt ist, das gegen den Grundkörper, insbesondere
dessen Zylinderwandung, abgestützt ist und am Schieber (8) angreift.
12. Adapter nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die mittige Bohrung
(12) der Lasche (11) einen größeren Durchmesser als der Hohlraum des Grundkörpers
aufweist.
13. Adapter nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Einrastmittel
als gegebenenfalls ringartig angeordnete, elastische Hakenteile (27) ausgebildet und
mit dem einen Ende (28) so an der Grundkörperwandung befestigt sind, daß das oder
die freien Hakenenden jeweils gegebenenfalls durch eine Aussparung in der Grundkörper-Innenwandung
radial, quer und/oder schräg nach innen zum Hohlraum des Grundkörpers und/oder zur
Spindelachse (10) federn.
14. Adapter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Stelleinrichtung ein axial
verschiebbar geführter Lösering (32) oder -schieber so an der Innenseite des Hakenteils
(27) angeordnet ist, daß je nach Schiebestellung das oder die Hakenteile (27) gegenüber
der Spindelachse (10) und/oder Axialebene der Spindel (1) radial, quer und/oder schräg
nach außen gedrückt werden.
15. Adapter nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrastmittel als
Wälzelemente (19) realisiert sind, die in oder an der Grundkörperwandung axial oder
achsparallel (23) und gegenüber der Spindelachse (10) und/oder Axialebene der Spindel
(1) zumindest teilweise radial, schräg (24) und/oder quer geführt und über den Zylinderumfang
verteilt sind.
16. Adapter nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß als Stelleinrichtung ein Sicherungsring
(21) vorgesehen ist, der die Wälzelemente (19) umfassend angeordnet, axial verschiebbar
geführt (22) und auf der den Wälzelementen (19) zugewandten Innenseite hintereinander
angeordnet einen achsparallelen (23) und einen Abschnitt (24) schräg zur Zylinderachse
(10) aufweist.
17. Adapter nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Sicherungsring (21) von
einem oder mehreren Federelementen (22) beaufschlagt ist, die am oder im Grundkörper
abgestützt und zumindest teilweise axial oder achsparallel gerichtet sind.
18. Adapter nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper
einen Verriegelungsteil (3) mit dem oder den Einrastmitteln (8,19,30) und einen Spulenmitnahmeteil
(4) mit Eingriffsmitteln (5) für die Spule (6) aufweist, die gegeneinander axial verschiebbar
verbunden sind, wobei diesen ein oder mehrere axial oder achsparallele Federelemente
(7) zwischengeschaltet sind.
19. Adapter nach einem der Ansprüche 8 bis 18, gekennzeichnet durch einen oder mehrere
Auswuchtkörper, die zum Ausgleich rotations-asymmetrischer Masseverteilungen im Adapter-Grundkörper,
insbesondere im Verriegelungsteil (3) und/oder Spulenmitnahmeteil (4) bemessen und
angeordnet sind.
20. Adapter nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet daß die Auswuchtkörper als achsparallele
Anschlag- und/oder Fixierstifte (17) realisiert sind, die den Adaptergrundkörper durchsetzen.