(19)
(11) EP 0 713 829 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.05.1996  Patentblatt  1996/22

(21) Anmeldenummer: 95117886.2

(22) Anmeldetag:  14.11.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65B 13/06, B65B 59/04, B65B 13/18, B65B 13/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 25.11.1994 DE 4443252

(71) Anmelder: COMPAC Banderolen-Verpackung GmbH
D-74834 Elztal-Dallau (DE)

(72) Erfinder:
  • Ferklass, Herbert
    D-69439 Zwingenberg (DE)
  • Botz, Paul
    D-69439 Zwingenberg (DE)

(74) Vertreter: Clemens, Gerhard, Dr.-Ing. et al
Patentanwaltskanzlei Müller, Clemens & Hach Lerchenstrasse 56
D-74074 Heilbronn
D-74074 Heilbronn (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Banderolieren von Waren


(57) Eine Vorrichtung (10) zum Banderolieren, Umreifen oder dergleichen von Ware (11) mit einer Transporteinrichtung (16) zum Vorwärts- und Rückwärtsbewegen eines um eine Ware (11) herumführbaren und aus einer Vorratseinrichtung (14) abziehbaren Banderolierstreifens (18) oder Umreifungsstreifens, einer Steuerungseinrichtung (60) zum Steuern des Banderolier- oder Umreifungsvorgangs, zumindest einer ersten Klemmeinrichtung (22), einer Messereinrichtung (46), einer Verbindungseinrichtung (48) zum Verbinden übereinanderliegender Bereiche des die Ware (11) umschlingenden Streifens (18) und einem Packtisch (58) zum Auflegen der Ware (11), wobei bei um die Ware (11) herumgeführten Streifen (18) ein Überlappungsbereich (34) mit einer Obermaterialbahn (36) und einer Untermaterialbahn (38) vorhanden ist, zeichnet sich dadurch aus, daß eine lösbar an der Vorrichtung (10) befestigbare Rahmeneinrichtung oder ein lösbar an der Vorrichtung (10) befestigbarer Packtisch (58) mit Rahmeneinrichtung und ein lösbar an der Vorrichtung befestigbarer Packtisch ohne Rahmeneinrichtung vorhanden ist, innerhalb derer der Streifen (18) bereichsweise um die Ware (11) herumführbar ist, wobei die Vorrichtung (10) mittels der Steuereinrichtung (60) bei aufgesetzter Rahmeneinrichtung oder aufgesetztem Packtisch mit Rahmeneinrichtung als Vollautomat und bei abgesetzter Rahmeneinrichtung oder aufgesetztem Packtisch ohne Rahmeneinrichtung als Halbautomat betreibbar ist. Eine derartige Vorrichtung ist hinsichtlich ihres Einsatzgebietes sehr variabel.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Banderolieren, Umreifen oder dergleichen von Waren mit einer Transporteinrichtung zum Vorwärts- und Rückwärtsbewegen eines um eine Ware herumführbaren und aus einer Vorratseinrichtung abziehbaren Banderolierstreifens oder Umreifungsstreifens, einer Steuerungseinrichtung zum Steuern des Banderolier- oder Umreifungsvorgangs, zumindest einer ersten Klemmeinrichtung, einer Messereinrichtung, einer Verbindungseinrichtung zum Verbinden übereinanderliegender Bereiche des die Ware umschlingenden Streifens und einem Packtisch zum Auflegen der Ware, wobei bei um die Ware herumgeführten Streifen ein Überlappungsbereich mit einer Obermaterialbahn und einer Untermaterialbahn vorhanden ist.

[0002] Die Banderoliermaschinen verarbeiten vornehmlich Kunststoff- und Papierfolien. Derartige Banderoliervorrichtungen bilden einen wirtschaftlich günstigen Ersatz für die relativ material- und energieaufwendigen Folienschrumpfmaschinen.

[0003] Zum Banderolieren wird die Ware auf einen Packtisch gelegt. Danach erfolgt der Banderoliervorgang, bei dem der Banderolierstreifen um die Ware schlaufenförmig herumgeführt wird, anschließend geklemmt, gespannt, geschnitten und untereinander verbunden wird. Das Banderolieren kann hierbei sehr schonend erfolgen, so daß auch druckempfindliche Ware problemlos banderoliert und zu größeren Verpackungseinheiten zusammengefaßt werden kann. Es werden die vielfältigsten Waren banderoliert, zum Beispiel Banknoten, Briefumschläge, Kataloge, Lebensmittel oder dergleichen mehr.

STAND DER TECHNIK



[0004] Es sind als Vollautomaten arbeitende Banderoliervorrichtungen bekannt, die über dem Packtisch ein festmontiertes umlaufendes Kanalsystem, das im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist, aufweisen, in dem der Banderolierstreifen um die zu banderolierende Ware herumgeführt wird. Dabei wird unterschieden zwischen Maschinen mit einseitig offenem Tunnel und beidseitig offenem Tunnel. Hinsichtlich der Schlaufenbildung kommt das Armumlegeprinzip oder das Ringumlegeprinzip zur Anwendung.

[0005] Eine Vorrichtung zum Banderolieren der eingangs genannten Art ist beispielsweise in der EP 0 432 464 des Anmelders offenbart.

[0006] Die bekannten Vorrichtungen zum Banderolieren sind in der Regel auf ein relativ eng begrenztes Einsatzfeld hinsichtlich Stückzahl, Banderoliertakt und Warengröße beschränkt.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



[0007] Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zum Banderolieren beziehungsweise Umreifen der eingangs genannten Art anzugeben, die flexible Einsatzmöglichkeiten und einen dauerhaft zuverlässigen Banderolier-/Umreifungsvorgang gewährleistet, auf wirtschaftlich einfache und technisch präzise Art und Weise herstellbar ist und einen störungsfreien Banderolier-/Umreifungsbetrieb mit hoher Taktfrequenz ermöglicht.

[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Banderolieren von Ware ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0009] Diese Erfindung zeichnet sich dementsprechend dadurch aus, daß eine lösbar an der Vorrichtung befestigbare Rahmeneinrichtung oder ein lösbar an der Vorrichtung befestigbarer Packtisch mit Rahmeneinrichtung und ein lösbar an der Vorrichtung befestigbarer Packtisch ohne Rahmeneinrichtung vorhanden ist, innerhalb derer der Streifen bereichsweise um die Ware herumführbar ist, wobei die Vorrichtung bei aufgesetzter Rahmeneinrichtung oder aufgesetztem Packtisch mit Rahmeneinrichtung als Vollautomat und bei abgesetzter Rahmeneinrichtung oder aufgesetztem Packtisch ohne Rahmeneinrichtung als Halbautomat betreibbar ist.

[0010] Eine derartige Vorrichtung ist vielfältig einsetzbar. Der Einsatz einer derartigen Vorrichtung ist insbesondere für kleine und mittelständische Betriebe interessant, da hier der wirtschaftliche Einsatz der relativ teueren bekannten vollautomatisch arbeitenden Banderoliermaschinen nicht sinnvoll ist und durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Umrüsten eines relativ preisgünstigen Halbautomaten durch einfaches Aufsetzen eines Wechselrahmens zu einem Vollautomaten problemlos möglich ist.

[0011] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, Bänder mit einer Breite von 15 mm (Millimeter) bis 100 mm (Millimeter) zu verarbeiten. Deren Dicke kann im Bereich zwischen 50 µm (Mikrometer) bis 300 µm (Mikrometer) liegen.

[0012] In einer ersten Ausführungsvariante ist ein feststehender Packtisch vorhanden, auf den eine Rahmeneinrichtung lösbar aufsetzbar ist. Beim Aufsetzen der Rahmeneinrichtung schaltet ein Endschalter die Steuerung in den Zustand Vollautomat. In diesem Zustand wird der Banderoliervorgang vollautomatisch durchgeführt, das heißt der Banderolierstreifen wird eingeschossen, um das Paket herumgeführt, geklemmt, gespannt, verbunden und anschließend freigegeben. Wird die Rahmeneinrichtung vom Packtisch gelöst, schaltet die Steuereinrichtung automatisch in den Zustand Halbautomat. Der Halbautomat unterscheidet sich im wesentlichen vom Vollautomaten dadurch, daß die Banderole manuell um die zu banderolierende Ware zumindest teilweise herumgeführt wird und der Zurückziehvorgang zum Spannen der Banderole nicht automatisch sondern nur auf Veranlassung der Bedienperson durchgeführt wird.

[0013] Bei einer anderen Ausführungsvariante ist ein Packtisch mit einer Rahmeneinrichtung vorhanden, wobei der Packtisch als solcher lösbar an der übrigen Vorrichtung befestigbar ist. Zur Umwandlung von Halbautomat in Vollautomat muß zunächst der lösbar vorhandene Packtisch alleine entfernt werden und der neue Packtisch mit integrierter Rahmeneinrichtung lösbar befestigt werden, wobei die Umschaltung der Steuerungseinrichtung von Halbautomatbetrieb auf Vollautomatbetrieb bevorzugt automatisch erfolgt.

[0014] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Rahmeneinrichtung zumindest in dem über den Packtisch hinausragenden Bereich einen stetigen Steigungsverlauf aufweist, insbesondere ellipsenförmig ausgebildet ist. Durch eine ellipsenförmige Ausbildung der Rahmeneinrichtung, die als Kanalführung für die Banderole dient, befindet sich die Banderole, die selbst aus ziemlich dünnem Folienmaterial vorhanden ist, in einer relativ stabilen Form, so daß ein Zusammenfallen des Banderolierstreifens während der Kanalumführung verhindert wird. Dadurch entfallen die bekannten Mittel zum Freigeben der Banderole vor dem Zusammenziehevorgang, da die Banderole nicht in einem geschlossenen Kanal geführt wird.

[0015] Insgesamt gewährleistet die erfindungsgemäße Vorrichtung ein problemloses Umrüsten von Halbautomatik auf Vollautomatik und umgekehrt, das auch von einem Laien zuverlässig durchgeführt werden kann. Die Einfachheit wird auch dadurch begünstigt, daß automatisch beim Aufsetz- beziehungsweise Absetzvorgang der Rahmeneinrichtung beziehungsweise des Packtisches von Halb- auf Voll- beziehungsweise von Voll- auf Halbautomatikbetrieb umgeschaltet wird.

[0016] Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Banderoliervorrichtung, die einen dauerhaft zuverlässigen Banderoliervorgang gewährleistet, zeichnet sich dadurch aus, daß eine Sensoreinrichtung vorhanden ist, die eine erste Sensoreinheit zum Detektieren der Obermaterialbahn und eine zweite Sensoreinheit zum Detektieren der Untermaterialbahn aufweist, wobei nach dem Detektieren der Obermaterialbahn und der Untermaterialbahn der nachfolgende Klemm-, Schneid- und Verbindungsvorgang ausgelöst wird und die Sensoreinheiten so angeordnet sind, daß jeweils nur die zugeordnete Materialbahn detektierbar ist.

[0017] Das Vorsehen von zwei Sensoreinheiten für die Obermaterialbahn und die Untermaterialbahn gewährleistet, daß immer übereinanderliegende Banderolierstreifenabschnitte vorhanden sind und der weitere Banderoliervorgang zuverlässig ausgeführt werden kann. Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Sensoren ist es nicht möglich, daß lediglich durch eine Materialbahn beide Sensoren ansprechen und fehlerhafterweise der anschließende Klemm-, Spann-, Schneid- und Verbindungsvorgang durchgeführt wird. Dadurch, daß das Vorhandensein von beiden Materialbahnen zuverlässig detektiert wird, kommt es praktisch zu keinen Ausfällen aufgrund einer fehlerhaften Materialbahnzuführung. Dies ermöglicht einen besonders wirtschaftlichen Einsatz der erfindungsgemäßen Banderoliervorrichtung.

[0018] Es hat sich als günstig herausgestellt, die Sensoreinheiten als Triangulationssensoren auszubilden, die das Vorhandensein einer Materialbahn innerhalb eines vorgebbaren Abstandsbereiches detektiert. Dieser Abstandsbereich beträgt bevorzugt ca. 4 mm bis 10 mm.

[0019] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, daß die Richtcharakteristik einer Sensoreinheit im wesentlichen rechtwinklig zur Materialbahn und die Richtcharakteristik der anderen Sensoreinheit räumlich geneigt zur zugehörigen Bahn ausgebildet ist. Durch die unterschiedliche Anordnung der Richtcharakteristika der Sensoreinheiten können diese in kompakter Positionierung angebracht werden, wobei gleichzeitig die zuverlässig getrennte Detektierung der Oberbeziehungsweise Untermaterialbahn gewährleistet wird.

[0020] Die bekannten Banderoliervorrichtungen weisen in der Regel eine Transporteinrichtung auf, die zumindest aus zwei sich gegenüberliegend unter Anpreßdruck befindlichen antreibbaren Transportrollen besteht, zwischen denen der Banderolierstreifen hindurchgeführt wird. Bei einer derartigen Transportvorrichtung besteht die Gefahr, daß sich bei längerer Standzeit der Vorrichtung Eindrücke an den Rollen ergeben, die beim Betreiben einen unrunden Lauf der Transportvorrichtung bewirken, so daß es zu Störungen beim Transport des Banderolierstreifens kommen kann. Dies wird durch die erfindungsgemäße Banderoliervorrichtung dadurch vermieden, daß, gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung, die Transporteinrichtung eine drehbar gelagerte Walze aufweist, auf deren Außenkontur umfangsmäßig bereichsweise eine endlos umlaufende Transporteinheit elastisch drückend anliegt, und der Banderolierstreifen zwischen der Transporteinheit und bereichsweise der Außenumfangskontur der Walze hindurchführbar ist.

[0021] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Banderolierstreifenbreiten in großen Bereichen problemlos umgesetzt werden, z.B. eine Breite von 100 mm (Millimeter).

[0022] Eine konstruktiv besonders einfache zuverlässige Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, daß die Transporteinheit zumindest einen/ein um zwei beabstandet vorhandene Drehachsen umlaufenden Riemen oder umlaufendes Band aufweist. Dabei hat es sich hinsichtlich eines zuverlässigen Transportvorgangs als günstig herausgestellt, daß der zumindest eine Riemen beziehungsweise das Band einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist. Hierbei kann Gummimaterial eingesetzt werden. Durch das bereichsweise Anliegen der Transporteinheit an der drehbar gelagerten Walze, die bevorzugt angetrieben wird, besteht die Gefahr des Bildens von Eindrücken nicht mehr. Es hat sich bei praktischen Versuchen herausgestellt, daß sogar ein teilweise zerknitterter Banderolierstreifen durch die Transporteinrichtung hindurchgezogen und hierbei geglättet wird.

[0023] Bei der bekannten Vorrichtung besteht die Transporteinheit aus einer Walze und einer einzigen angedrückten, drehbaren Rolle. Infolge der Punktbelastung entsteht örtlich eine hohe Folienbahnbelastung, was gegebenenfalls zu Beschädigungen der Folienbahn während des Transportvorgangs führen kann oder nur geringe Andruckkräfte der Rolle an die Walze zuläßt, was sich wiederum negativ auf den Transportvorgang selbst auswirken kann. Erfindungsgemäß läßt sich mit der beanspruchten Transporteinrichtung eine wesentlich höhere Andruckspannung zu Transportzwecken aufbringen, da die Transporteinrichtung flächenmäßig anliegt, wobei bevorzugt der Anlagewinkel im Bereich zwischen 30° (Grad) und 45° (Grad) liegt. Somit ist eine höhere Spannung auf die Folienbahn aufbringbar, ohne eine Materialbeschädigung befürchten zu müssen. Gleichzeitig kann der Transportvorgang hinsichtlich Genauigkeit und Zuverlässigkeit weiter optimiert werden.

[0024] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß der Andruck der Transporteinrichtung auf die Außenkontur der Walze regelbar ausgebildet ist, wobei insbesondere ein Hebelsystem mit einer Exzentereinheit vorhanden ist, und durch Drehen der Exzentereinheit die Höhe des Andrucks einstellbar ist.

[0025] Bei einer bekannten Banderoliervorrichtung ist an einem Schweißstempel geneigt zu dessen Verschieberichtung ein Schneidmesser mit Sägezahnkontur vorhanden, das mit der Bewegung des Heizstempels ebenfalls verfahren wird und die Untermaterialbahn des Banderolierstreifens durchtrennt. In der Praxis hat sich diese Lösung als weniger befriedigend gezeigt, da nicht immer eine saubere Schnittführung gelingt. Gemäß einer weiteren besonders wesentlichen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Banderoliervorrichtung wird dieser Nachteil vermieden. Diese Banderoliervorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Klemmeinrichtung eine erste verschiebbare Klemmstempeleinheit aufweist, die eine durchgehende Ausnehmung für den Banderolierstreifen besitzt und mittels derer die Obermaterialbahn klemmend fixierbar ist, und eine insbesondere in der ersten Klemmstempeleinheit verschiebbar gelagerte zweite Klemmstempeleinheit, mittels derer die Untermaterialbahn klemmend fixierbar ist, aufweist und eine relativ zu den Klemmstempeleinheiten verschiebbare Messereinrichtung zum Durchtrennen der Untermaterialbahn bei gespanntem Banderolierstreifen vorhanden ist. Bevorzugt taucht die Schneide der Messereinrichtung beim Trennvorgang in eine der Schneide der Messereinrichtung gegenüberliegende Ausnehmung bereichsweise ein.

[0026] Durch die verschiebliche Messereinrichtung, die in die gegenüberliegende Ausnehmung beim Schneidvorgang eintaucht, wird ein sauberer glatter Schnitt gewährleistet. Da sich die Verbindungseinrichtung, insbesondere Schweißstempel, in unmittelbarer Nähe der Schnittstelle befindet, kann ein einwandfreier Verbindrungsvorgang anschließend an den Schneidvorgang gewährleistet werden. Das Verbinden wird somit mittels Heißklebung (Versiegelung) durchgeführt. Die Verbindung kann auch durch eine andere Art der Verbindungstechnik erfolgen.

[0027] Ein besonders kompakter Aufbau der Klemmeinrichtung wird erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, daß die Messereinrichtung an der zweiten Klemmstempeleinheit verschiebbar gelagert ist.

[0028] Eine Verbesserung der Sicherheit für das Bedienpersonal wird gemäß einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform dadurch gewährleistet, daß eine Verschiebeeinrichtung mit einer Kupplungseinrichtung zum Verschieben der nach dem Herstellen der Banderole zwischen Ware und Banderolierstreifen angeordnete Druckplatte zum Freigeben der banderolierten Ware vorhanden ist, wobei die Kupplungsvorrichtung die Druckplatte beim Freigeben der Banderolierstreifen mit der Verschiebeeinrichtung zwangsgekuppelt ist und beim anschließenden entgegengesetzt verlaufenden Verschiebevorgang automatisch entkuppelt, sobald die Druckplatte auf einen Widerstand stößt. Somit ist gewährleistet, daß der Verschiebevorgang in dem Moment abgebrochen wird, wenn beispielsweise der Finger der Bedienperson versehentlich in der Öffnung vorhanden ist und die Verschiebeeinrichtung die Öffnung gerade verschließen will. In diesem Fall wird die Verschiebeeinrichtung von der Druckplatte entkuppelt, so daß eine Verletzung der Bedienperson ausgeschlossen ist.

[0029] Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG



[0030] Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
Fig. 1
stark schematisierte Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Banderolieren von Ware mit einer Transporteinrichtung, einer Klemmstempeleinrichtung mit Messereinrichtung und einer Sensoreinrichtung,
Fig. 2 a - d

stark schematisierte Darstellung der Arbeitsweise bei einer als Halbautomat ausgebildeten Vorrichtung zum Banderolieren von Ware,
Fig. 3 und 4

stark schematisierte Darstellung einer mit einer lösbar befestigten Rahmeneinrichtung versehene Vorrichtung zum Banderolieren von Ware als Halbautomat bei abgenommener Rahmeneinrichtung (Fig. 3) und als Vollautomat bei aufgesetzter Rahrneneinrichtung (Fig. 4),
Fig. 5
schematische Detailperspektivdarstellung einer Transportvorrichtung mit einer Walze und umlaufend drehbar gelagerten Riemen,
Fig. 6
schematische Darstellung einer Verschiebeeinrichtung mit Kupplungseinrichtung für eine Druckplatte,
Fig. 7 und 8
Darstellung einer Konstrukiton einer Klemmeinrichtung in Seitenansicht beziehungsweise im Querschnitt mit einer verschiebbaren ersten Klemmstempeleinheit, einer verschiebbaren Klemmstempeleinheit und einer verschiebbaren Messereinrichtung,
Fig. 9
schematische Seitenansicht einer Vorrichtung mit Rahmeneinrichtung und zwei Bügeleinheiten,
Fig. 10
schematischen Querschnitt durch die Vorrichtung gem. Fig. 9 und
Fig. 11
schematische Detaildarstellung der Bügeleinheit von Fig. 10.

WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG



[0031] Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Vorrichtung 10 zum Banderolieren von Ware 11 weist ein Gehäuse 12 auf, in dem die wesentlichen Baukomponenten der Vorrichtung 10 untergebracht sind. Von einer Vorratseinrichtung 14 (Bobine) wird mittels einer Transporteinrichtung 16 ein Banderolierstreifen 18 abgezogen, der zwischen Führungseinheiten 20 und durch eine Klemmeinrichtung 22 hindurch einer Startposition 24 zugeführt wird. Oberseitig befindet sich auf dem Gehäuse 12 eine Druckplatte 26, die mit der sie umgebenden Gehäuseoberseite eine Auflagerfläche für die Ware 11 bildet. Die Druckplatte ist verschiebbar innerhalb eines Packtisches 58 quer zur Transportrichtung des Banderolierstreifens vorhanden.

[0032] Zu Beginn des Banderoliervorgangs wird der Bandanfang 28 des Banderolierstreifens 18 um die Ware 11 herumgeführt bis zu einer Zwischenposition 30, ab der der Banderolierstreifen unterhalb der Druckplatte 26 bis zu seiner Endposition 32 geführt wird. Im Bereich zwischen Endposition 32 und Zwischenposition 30 überlappt der Banderolierstreifen 18 und bildet einen Überlappungsbereich (Doppelpfeil 34) bestehend aus einer Obermaterialbahn 36 und einer Untermaterialbahn 38. Die Transporteinrichtung 16 kann den Banderolierstreifen 18 in einer Vorwärtsrichtung V und in einer Rückwärtsrichtung R transportieren.

[0033] Die Klemmeinrichtung 22 weist eine verschiebbare erste Klemmstempeleinheit 40 mit einer Ausnehmung 42 auf, durch die hindurch der Banderolierstreifen 18 geführt ist. Innerhalb der ersten Klemmstempeleinheit 40 ist eine zweite Klemmstempeleinheit 44 ebenfalls verschiebbar gelagert. Innerhalb der zweiten Klemmstempeleinheit 44 ist eine Messereinrichtung 46 ebenfalls verschieblich gelagert. In Vorwärtsrichtung V gesehen ist unmittelbar nach der Klemmeinrichtung 22 eine Schweißstempeleinheit 48 angeordnet. Im weiteren Verlauf ist in Vorwärtsrichtung V gesehen schließlich noch eine weitere verschiebbare Klemmeinrichtung 50 vorhanden. Die Verschieberichtung ist in Fig. 1 durch Pfeile P dargestellt.

[0034] Der Abstand der Klemmeinrichtung 22, der Schweißstempeleinheit 48 und der Klemmstempeleinheit 50 in Transportrichtung gesehen ist in den Figuren aus Übersichtlichkeitsgründen stark vergrößert angegeben. In Wirklichkeit sind diese drei Bauteile in einem Bereich in Transportrichtung gesehen von ca. 1,5 cm (Zentimeter) bis 2,0 cm untergebracht.

[0035] Im Bereich der Endposition 32 des Banderolierstreifenanfangs 28 ist eine erste Sensoreinheit 52 und eine zweite Sensoreinheit 54 angeordnet. Die erste Sensoreinheit hat die Aufgabe, das Vorhandensein der Obermaterialbahn 36 zu detektieren. Die zweite Sensoreinheit 54 hat die Aufgabe, das Vorhandensein der Untermaterialbahn 38 zu detektieren. Die Sensoreinheiten sind als Triangulationssensoren ausgebildet, das heißt sie haben einen vorgebbaren Erfassungsbereich, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel ungefähr 4 Millimeter beträgt. Die Sensoreinheiten 52, 54 sind hierbei so angeordnet, daß diese lediglich die jeweils zugehörige Bahn 36, 38 erfassen können. Die Sensoreinheiten 52, 54 geben beim Detektieren der jeweiligen Bahn 36, 38 ein Signal an eine in Fig. 1 schematisch als Rechteckblock dargestellte Steuerungsvorrichtung 60 ab, die daraufhin den weiteren Banderoliervorgang mittels einer dazwischengeschalteten, nicht dargestellten Antriebsvorrichtung veranlaßt. Die Steuerungsvorrichtung 60 steuert den gesamten Banderoliervorgang, beispielsweise den Antrieb der Transporteinrichtung 16 und die Verschiebebewegung der Klemmeinrichtung 22 mit ihren Komponenten, der Schweißstem-peleinheit 48 und der weiteren Klemmstempelheit 50. Die Darstellung der Sensoren ist aus Übersichtlichkeitsgründen in Fig. 1 nach links herausgezogen vergrößert gewählt.

[0036] Der Banderoliervorgang läuft nun im einzelnen wie folgt ab. Nachdem der Bandanfang 28 seine Endposition 32, sei es nun wie in Fig. 1 dargestellt, mittels eines Halbautomaten, oder eines in Fig. 1 nicht dargestellten Vollautomaten, erreicht hat, meldet die erste Sensoreinheit 52 das Vorhandensein der Obermaterialbahn 36 und die zweite Sensoreinheit 54 das Vorhandensein der Untermaterialbahn 38 an die Steuerungsvorrichtung 60. Danach laufen gesteuert von der Einrichtung 60 zeitlich folgende Schritte ab. Die erste Klemmstempeleinheit 40 wird nach oben verfahren und fixiert die Obermaterialbahn 36 an der Druckplatte 26. Dann gibt die Steuerungsvorrichtung 60 an die Transporteinrichtung 16 ein Signal ab, den Banderolierstreifen 18 in Rückwärtsrichtung R zu transportieren. Nach Erreichen einer vorgebbaren Spannkraft stoppt die Transporteinrichtung 16 und die zweite Klemmstempeleinheit 44 wird zusammen mit der weiteren Klemmstempeleinheit 50 nach oben verfahren, so daß auch die Untermaterialbahn 38 klemmend an der Druckplatte 26 fixiert ist. Mit kurzer Zeltverzögerung wird danach die Messereinrichtung 46 nach oben verfahren, durchtrennt die Untermaterialbahn 38, woraufhin anschließend die benachbart angeordnete Schweißstempeleinheit 48 nach oben verfährt und die Obermaterialbahn 36 mit der Untermaterialbahn 38 verbindet. Beim Trennvorgang taucht die Schneide 68 der Messereinrichtung 46 in eine gegenüberliegende, an der ersten Klemmstempeleinheit 40 vorhandene Ausnehmung 62 ein, so daß ein sauberer Trennschnitt möglich ist. Danach fährt die Klemmeinrichtung 22 mit Messereinrichtung 46 und die weitere Klemmstempeleinheit 50 und die Schweißstempeleinheit 48 zurück. Nun befindet sich noch die Druckplatte 26 zwischen dem Banderolierstreifen 18 und der banderolierten Ware 11. Im letzten Schritt wird nun die Druckplatte 26 aus dem Zwischenraum zwischen Ware 11 und Banderolierstreifen 18 herausverschoben, so daß daraufhin die fertigbanderolierte Ware 11 entnommen werden kann.

[0037] Für die einzelnen zeitlich ablaufenden Vorgänge zeichnet die Steuerungsvorrichtung 60 verantwortlich, die beispielsweise für die Verschiebebewegung der Baukomponenten als Kurvensteuerungseinrichtung ausgebildet ist.

[0038] Die Führungseinheiten 20 sind in Fig. 1 lediglich schematisch dargestellt. Sie gewährleisten, daß die Führung des Banderolierstreifens 18 innerhalb des Gehäuses 12 der Vorrichtung 10 ohne Bandtransportprobleme möglich ist.

[0039] In Fig. 2 a - d ist schematisch die grundsätzliche Arbeitsweise bei Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 als Halbautomat dargestellt. Zunächst wird der Banderolierstreifen 18 bis zur Startposition 24 verfahren. Daran anschließend wird der Bandanfang 28 manuell um die zu banderolierende Ware 11 herumgeführt (siehe Fig. 2) bis zur Zwischenposition 30, dann unter der Ware 11 und der Druckplatte 26 hindurchtransportiert bis zur Endposition 32. Dann erfolgen die oben beschriebenen weiteren Banderoliervorgänge wie Festklemmen der Obermaterialbahn, Spannen des Banderolierstreifens durch dessen Verschiebung in Rückwärtsrichtung, Klemmen der Untermaterialbahn, Durchtrennen der Untermaterialbahn mit nachfolgendem Verschweißen mit der Obermaterialbahn, Freigabe durch Zurückfahren der Klemmeinheiten mit Schweißstempel und Verfahren der Druckplatte zum Entnehmen der banderolierten Ware.

[0040] In Fig. 4 ist schematisch dargestellt, wie ein Halbautomat gemäß Fig. 3 durch einfaches Aufsetzen einer Rahmeneinrichtung 70 auf das Gehäuse 12 der Vorrichtung 10 in einen Vollautomat umgewandelt werden kann. Bei dem Vollautomat gemäß Fig. 4 erfolgt eine automatische Schlaufenbildung um die zu banderolierende Ware, ohne daß die Bedienperson eingreifen muß.

[0041] Die Rahmeneinrichtung 70 ist bereichsweise ellipsenförmig ausgebildet und dient als offene Kanalführung für die Folienbahn. Die Mittel zum Freigeben der Banderole vor dem Zusammenziehvorgang können entfallen. Die Vorrichtung 10 weist im Anschlußbereich der Rahmeneinrichtung 70 eine schematisch dargestellte Anschlußkonstruktion 56 auf, die ein einfaches Befestigen beziehungsweise Lösen der Rahmeneinrichtung 70 ermöglicht. Gleichzeitig ist an der Rahmeneinrichtung 70 eine nicht dargestellte Endschaltereinrichtung vorhanden, die beim Aufsetzen der Rahmeneinrichtung auf den Packtisch 58 automatisch veranlaßt, daß die Steuerungsvorrichtung 60 von Halbauf Vollautomatikbetrieb schaltet.

[0042] In Fig. 5 ist in einer Detailperspektive eine Transporteinrichtung 16 einer bevorzugten Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Banderolieren von Waren dargestellt. Eine antreibbare, um eine Drehachse 74 gelagerte Walze 72 weist einen relativ großen Durchmesser auf. Gleichzeitig liegen drei endlos umlaufende, drehbar an Walzen 76 mit Drehachsen 78 gelagerte Riemen 79 bereichsweise an der Außenkontur der Walze 72 an. Die Drehachsen 78 der Walze 76 sind parallel zur Drehachse 74 der Walze 72 angeordnet. Die Walzen 76 sind innerhalb einer nicht dargestellten Rahmenkonstruktion gelagert. Zwischen der Außenkontur der Walze 72 und der Anlagefläche der Riemen 79 ist der Banderolierstreifen 18 geführt, wobei die Riemen 79 gleichmäßig auf die Breite des Banderolierstreifens 18 verteilt angeordnet sind. Die Anlagefläche der Riemen 79 beträgt in Fig. 5 ungefähr 45 Grad. Es sind auch Konstruktionsvarianten denkbar, in denen diese Anlagefläche der Riemen 79 größer in Umfangsrichtung der Ware 72 vorhanden ist, als in Fig. 5 dargestellt. Die Riemen 79 bestehen bevorzugt aus einem Material, das eine hohe Reibungskomponente aufweist, insbesondere Gummi oder dergleichen Kunststoff.

[0043] Durch das Schaffen einer umfangsmäßig verteilten Anlagefläche der Riemen 79 wird das Problem des Eindrückens von sich gegenüberstehenden Rollen erfindungsgemäß vermieden. Auch nach längerer Standzeit kommt es zu keinen Unregelmäßigkeiten hinsichtlich des Transports des Banderolierbandes 18 durch die Transporteinrichtung 16.

[0044] In einer nicht dargestellten Ausführungsvariante sind die endlos umlaufenden Riemen als Bandeinheit ausgebildet.

[0045] Die Fig. 6 zeigt schematisch eine Verschiebeeinrichtung 80, die eine Verschiebung der Druckplatte 26 zum Freigeben des Banderolierstreifens 18 bewirkt, da diese Druckplatte 26 nach Abschluß der Herstellung der Banderole zwischen der Ware und der Obermaterialbahn 36 des Banderolierstreifens 18 angeordnet ist. Hierzu muß die Verschiebeeinrichtung 80 eine Freigabebewegung F ausführen. Nach dem Ausführen dieser Bewegung kann die banderolierte Ware entnommen werden. Anschließend muß die Verschiebeeinrichtung 80 bewirken, daß die Druckplatte 26 wiederum in Schließrichtung S verschoben wird, damit der nächste Banderoliervorgang durchgeführt wird.

[0046] Bevor die Druckplatte 26 ihre Schließstellung erreicht hat, besteht die Gefahr, daß die Bedienperson unbeabsichtigt beispielsweise Fingergliedmaßen in die dann vorhandene Öffnung einbringt, so daß beim anschließenden Schließvorgang (Richtung S) eine Verletzungsgefahr besteht. Diese Verletzungsgefahr wird erfindungsgemäß dadurch ausgeschlossen, daß die Verschiebeeinrichtung 80 eine Kupplungseinrichtung 82 aufweist, die gewährleistet, daß, sobald die Verschiebeeinrichtung 80 beim Schließvorgang S auf Widerstand stößt, sofort eine Entkupplung zwischen Verschiebeeinrichtung 80 und Druckplatte 26 erfolgt, so daß eine Verletzung der Fingergliedmassen der Bedienperson nicht zu besorgen ist.

[0047] Die Freigabebewegung F und Schließbewegung S der Druckplatte 26 wird durch einen ausschnittsweise dargestellten Kurbeltrieb 84 für die Verschiebeeinrichtung 80 gewährleistet.

[0048] Die Kupplungseinrichtung 82 ist in der konstruktiven Ausgestaltung gemäß Fig. 6 derart ausgebildet, daß diese eine im Querschnitt im wesentlichen T-förmige, mit dem Kurbeltrieb 84 gelenkig in Verbindung stehende Querschnittskontur aufweist, wobei der als Rundprofil ausgebildete Steg 86 des T-förmigen Querschnitts innerhalb einer mit der Druckplatte 26 verbundenen Ausnehmungseinheit 88 dem Grunde nach verschiebbar gelagert ist. Zur Lagefixierung des Steges 86 an der Ausnehmungseinheit 88 weist dieser eine umlaufende Nut 89 auf, in die formschlüssig eine in der Wandung der Ausnehmungseinheit 88 elastisch gelagerte Kugel 85 formschlüssig teilweise eingreift. Beim Verschieben der Kupplungseinrichtung 82 in Freigaberichtung F liegen die Flanschinnenkanten 87 des T-förmigen Querschnitts an entsprechenden Gegenflanken 83 der Ausnehmungseinheit 88 an, so daß beim Freigabevorgang F Formschluß beziehungsweise eine Zwangskupplung gewährleistet ist. In umgekehrter Richtung, nämlich in Schließrichtung S, ist durch die dargestellte Konstruktion gewährleistet, daß, sobald die Druckplatte 26 beim Schließvorgang gegen einen Widerstand stößt, die Kupplung zwischen formschlüssigem Eingriff der elastisch gelagerten Kugel 85 und der Nut 89 gelöst wird und dadurch der weitere Verschiebevorgang in Richtung S unterbrochen wird. Beim daran anschließenden Freigabevorgang F wird die Ausnehmungseinheit 88 und damit die mit ihr verbundene Druckplatte 26 automatisch mitgeführt, wobei dann wiederum die Kugel 85 formschlüssig in die Nut 89 eingreift.

[0049] In den Figuren 7 und 8 ist eine konstruktive Ausgestaltung der Klemmeinrichtung 22 dargestellt, wobei bereits beschriebene gleiche Bauteile dasselbe Bezugszeichen tragen und nicht nochmals erläutert werden. Sowohl die erste Klemmstempeleinheit 40 als auch die zweite Klemmstempeleinheit 44 ist elastisch über Lagerfedern 66 gelagert. Der große Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß infolge der verschieblich gelagerten Messereinrichtung 46, die in eine an der ersten Klemmstempeleinheit 40 vorhandene Ausnehmung 62 beim Trennvorgang eintaucht, ein klarer Trennschnitt erfolgen kann und dadurch ein einwandfreier Verschweiß- beziehungsweise Verbindungsvorgang des unmittelbar benachbarten Schweiß- beziehungsweise Verbindungsstempels zwischen der Obermaterialbahn und der Untermaterialbahn gewährleistet werden kann.

[0050] Die Steuerung der einzelnen Bauteile der Klemmvorrichtung 22 ist in den Figuren der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt und bereitet dem Fachmann keinerlei Schwierigkeiten, da diese Steuerung beispielsweise über bekannte Kurvensteuerungseinrichtungen erfolgen kann. Die Steuerung der Bewegung der einzelnen Bauteilkomponenten kann auch auf elektronischem Wege über Stellmotoren, auf pneumatischem Wege oder auf hydraulischem Wege erfolgen.

[0051] Bei der in den Figuren 9 und 10 schematisch dargestellten Vorrichtung zum Banderolieren 10 besitzt die Rahmeneinrichtung 70 jeweils innenseitig zwei elastische Bügelelemente 90, die im unteren Bereich punktförmig an der Innenwandung der Rahmeneinrichtung 70 befestigt sind und mit zunehmendem Bügelverlauf zur oberen Mitte hin nach innen abstehen. Diese Bügelelemente dienen dazu, daß sich der in Fig. 9 schematisch punktiert dargestellte Banderolierstreifen 18 im in die Rahmenkonstruktion eingeschobenen Zustand auf diesen Bügelelementen 90 abstützt. Die Bügelelemente 90 sind aus relativ dünnem Drahtmaterial hergestellt. Sie besitzen eine elastische Nachgiebigkeit in Richtung zur Außenwand der Rahmeneinrichtung 70 hin.

[0052] In Fig. 11 ist schematisch ausschnittsweise dargestellt, inwiefern sich die Bügelelemente 90 beim Zurückziehen des Banderolierstreifens 18 elastisch nach außen bewegen (Pfeil E).

[0053] Zunächst drückt in unterster Position 95 die Banderolierstreifenkante auf das Bügelelement 90. Infolge seiner elastischen Nachgiebigkeit und der beim Anliegen herrschenden Kraftverhältnisse wird das Bügelelement nach außen gedrückt. Dadurch können weitere Bereiche des Banderolierstreifens 18 zurückgezogen werden, die wiederum eine weitere Verschiebung des Bügelelements 90 in Pfeilrichtung E bewirken. Mit anderen Worten wird der Banderolierstreifen 18 beim Zurückziehen dazu benutzt, die elastischen Bügelelemente 90 mit zunehmendem Weg zu öffnen, bis sie schließlich den Banderolierstreifen 18 gänzlich freigeben.

[0054] Die Bügelelemente 90 garantieren einerseits eine sichere Lagesicherung der Bügelelemente vor dem Zurückziehen des Banderolierstreifens 18, gewährleisten einen weichen Übergang beim Zurückziehvorgang, wodurch eine Verletzung der Banderole beim Zurückziehvorgang praktisch ausgeschlossen werden kann.


Ansprüche

1. Vorrichtung (10) zum Banderolieren, Umreifen oder dergleichen von Ware (11) mit

- einer Transporteinrichtung (16) zum Vorwärts- und Rückwärtsbewegen eines um eine Ware (11) herumführbaren und aus einer Vorratseinrichtung (14) abziehbaren Banderolierstreifens (18) oder Umreifungsstreifens,

- einer Steuerungseinrichtung (60) zum Steuern des Banderolier- oder Umreifungsvorgangs,

- zumindest einer ersten Klemmeinrichtung (22),

- einer Messereinrichtung (46),

- einer Verbindungseinrichtung (48) zum Verbinden übereinanderliegender Bereiche des die Ware (11) umschlingenden Streifens (18) und

- einem Packtisch (58) zum Auflegen der Ware (11),

- wobei bei um die Ware (11) herumgeführten Streifen (18) ein Überlappungsbereich (34) mit einer Obermaterialbahn (36) und einer Untermaterialbahn (38) vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
eine lösbar an der Vorrichtung (10) befestigbare Rahmeneinrichtung (70) oder ein lösbar an der Vorrichtung (10) befestigbarer Packtisch (58) mit Rahmeneinrichtung und ein lösbar an der Vorrichtung befestigbarer Packtisch ohne Rahmeneinrichtung vorhanden ist, innerhalb derer der Streifen (18) bereichsweise um die Ware (11) herumführbar ist, wobei die Vorrichtung (10) mittels der Steuereinrichtung (60) bei aufgesetzter Rahmeneinrichtung (70) oder aufgesetztem Packtisch mit Rahmeneinrichtung als Vollautomat und bei abgesetzter Rahmeneinrichtung (70) oder aufgesetztem Packtisch ohne Rahmeneinrichtung als Halbautomat betreibbar ist.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Sensoreinrichtung vorhanden ist, die eine erste Sensoreinheit (52) zum Detektieren der Obermaterialbahn (36) und eine zweite Sensoreinheit (54) zum Detektieren der Untermaterialbahn (38) aufweist, wobei nach dem Detektieren der Obermaterialbahn (36) und der Untermaterialbahn (38) der nachfolgende Klemm-, Schneid- und Verbindungsvorgang ausgelöst wird und die Sensoreinheiten (52, 54) so angeordnet sind, daß jeweils nur die zugeordnete Materialbahn (36; 38) detektierbar ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoreinheit als Triangulationssensor ausgebildet ist.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Richtcharakteristik einer Sensoreinheit im wesentlichen rechtwinklig zur Materialbahn und die Richtcharakteristik der anderen Sensoreinheit räumlich geneigt zur zugehörigen Bahn ausgebildet ist.
 
5. Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Transporteinrichtung (16) eine drehbar gelagerte Walze (72) aufweist, auf deren Außenkontur umfangsmäßig bereichsweise eine endlos umlaufende Transporteinrichtung (16) elastisch drückend anliegt, und der Banderolierstreifen (18) zwischen der Transporteinrichtung (18) und bereichsweise der Außenumfangskontur der Walze (72) hindurchführbar ist.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Transporteinrichtung (16) zumindest einen/ein um zwei beabstandet vorhandene Drehachsen (78) umlaufende Riemen (79) oder umlaufendes Band aufweist.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zumindest eine Riemen beziehungsweise das Band einen hohen Reibungskoeffizienten aufweist.
 
8. Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmeinrichtung (22)

- eine erste verschiebbare Klemmstempeleinheit (40) aufweist, die eine durchgehende Ausnehmung (42) für den Banderolierstreifen (18) besitzt und mittels derer die Obermaterialbahn (36) klemmend fixierbar ist, und

- eine insbesondere in der ersten Klemmstempeleinheit verschiebbar gelagerte zweite Klemmstempeleinheit (44), mittels derer die Untermaterialbahn (38) klemmend fixierbar ist,
aufweist und

- eine relativ zu den Klemmstempeleinheiten verschiebbare Messereinrichtung (46) zum Durchtrennen der Untermaterialbahn (38) bei gespanntem Banderolierstreifen (18) vorhanden ist.


 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Messereinrichtung (46) an der zweiten Klemmstempeleinheit (44) verschiebbar gelagert ist.
 
10. Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Verschiebeeinrichtung (80) mit einer Kupplungseinrichtung (82) zum Verschieben der nach dem Herstellen der Banderole zwischen Ware (11) und Banderolierstreifen (18) angeordnete Druckplatte (26) zum Freigeben der banderolierten Ware (11) vorhanden ist, wobei die Kupplungsvorrichtung (82) die Druckplatte (26) beim Freigeben (F) des Banderolierstreifens mit der Verschiebeeinrichtung (80) zwangsgekuppelt ist und beim anschließenden entgegengesetzt verlaufenden Verschiebevorgang (S) automatisch entkuppelt, sobald die Druckplatte (26) während des Verschiebevorgangs auf einen Widerstand stößt.
 
11. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rahmeneinrichtung (70) in dem über den Packtisch hinausragenden Bereich einen stetigen steigungsverlauf aufweist, insbesondere ellipsenförmig ausgebildet ist.
 
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe des Andrucks der Transporteinrichtung (16) auf der Außenkontur der Walze (72) regelbar ausgebildet ist, wobei insbesondere ein Hebelsystem mit einer Exzentereiheit vorhanden ist.
 
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine Schalteinheit an der Rahmeneinrichtung oder am Packtisch vorhanden ist, die die Steuerungseinheit beim Aufsetzen der Rahmeneinrichtung beziehungsweise des Packtisches in den Betriebszustand Vollautomat beziehungsweise Halbautomat schaltet.
 
14. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
innseitig an der Rahmeneinrichtung (70) zumindest ein zumindest bereichsweise entlang des Führungsweges für den Banderolierstreifen (18) elastisch nachgiebiges Bügelelement (90) vorhanden ist, auf dem sich der eingeschobene Banderolierstreifen (18) abstützt und das sich durch das Zurückziehen des Banderolierstreifens (18) elastisch verschiebt und dadurch den Banderolierstreifen (18) freigibt.
 




Zeichnung