[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppel-Schließzylinder mit zwei fluchtend zueinander
angeordneten, um ihre Zylinderachse schlüsselbetätigt drehbare Kernzylinder und einem
zwischen den Stirnseiten der Zylinder angeordneten Schließglied, welches durch Axialverlagerung
eines aus zwei gegeneinander drehbaren, axial festen Teilen bestehenden Kupplungsstückes
mit einem der beiden Kernzylinder kuppelbar ist, wobei das Schließglied eine Mittelwand
aufweist, durch deren Öffnung das Kupplungsstück ragt, welches mit seinen beiden Stirnenden
in jeweils einer stirnseitigen Tasche der Kernzylinder einliegt und wobei jedes Teil
des Kupplungsstückes einen radial abstehenden Kupplungsvorsprung aufweist, der in
eine Aussparung der Tasche einliegt und durch Axialverlagerung des Kupplungsstückes
in eine korrespondierende Aussparung der Mittelwand verlagerbar ist.
[0002] Ein Doppel-Schließzylinder der in Rede stehenden Art ist bekannt aus der DE-PS 21
33 782, wobei das Schließglied mittels eines aus zwei Teilen bestehenden Kupplungsstückes
mit den beiden Kernzylindern kuppelbar ist. Die beiden Teile des Kupplungsstückes
werden zur Bildung einer Kupplungseinrichtung lediglich ineinandergesteckt und dann
gegeneinander verdreht. Zu diesem Zweck bildet das eine Kupplungsteil einen materialeinheitlich
angeformten, zwei Halteflügel aufweisenden Zapfen und das andere Kupplungsteil eine
querschnittsangepaßte Durchstecköffnung aus. Nach dem Zusammenstecken und Verdrehen
der Kupplungsteile zueinander in die funktionsgerechte Stellung ist diese Baueinheit
in eine angepaßte Durchbrechung der Nabenmittelwand einzusetzen, innerhalb welcher
Durchbrechung das Kupplungsstück, vom jeweiligen Schlüssel beaufschlagt, verschoben
werden kann. Beide Kupplungsteile sind gegeneinander drehbar gelagert und weisen jeweils
einen radial abstehenden Kupplungsvorsprung auf, der in eine Aussparung einer dem
Kupplungsstück zugewandten Kernzylinder-Tasche einliegt und durch Axialverlagerung
des Kupplungsstückes beim Einschub eines Schlüssels in eine korrespondierende Aussparung
der Nabenmittelwand verlagerbar ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Doppel-Schließzylinder der in Rede
stehenden Art so zu gestalten, daß eine Erhöhung der Funktionssicherheit erzielt wird.
[0004] Gelöst wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0005] Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
[0006] Zufolge dieser Ausgestaltung ist ein Doppelschließzylinder geschaffen, welcher eine
erhöhte Funktionssicherheit aufweist. Dies ist dadurch erreicht, daß die axiale Verlagerbarkeit
des Kupplungsstückes durch zwei jeweils dem Stirnbereich des Kupplungsstückes angeformte
Kragen derart begrenzt ist, daß bei Anlage des Kragens des einen Kupplungsteiles an
der Mittelwand, der zugehörige Kupplungsvorsprung außerhalb der dem gegenüberliegenden
Kernzylinder zugeordneten Tasche liegt und der Kupplungsvorsprung des anderen Kupplungsteiles
außerhalb der Mittelwand liegt. Bedingt durch diese Ausgestaltung ist sichergestellt,
daß bei einer Schlüsselbetätigung lediglich das dem Schlüssel zugeordnete Kupplungsteil
des Kupplungsstückes in Formschluß zu dem Schließglied gelangt, wobei auch nur dieses
Kupplungsteil mittels des Schlüssels verdreht werden kann. Wird ein Schlüssel in einen
Kernzylinder eingeführt, so beaufschlagt die Schlüsselspitze die dem Schlüssel zugewandte
Stirnfläche des Kupplungsstückes bzw. die Stirnfläche des dem Schlüssel zugeordneten
Kupplungsteiles. Der in diesem Bereich angeformte Kragen des Kupplungsteiles stützt
sich bei vollständig eingeschobenem Schlüssel an der Mittelwand des Schließglieds
ab. Der diesem Kupplungsteil zugeordnete Kupplungsvorsprung tritt in einen Formschluß
zum Schließglied, wobei der Kupplungsvorsprung in eine entsprechende Aussparung der
Mittelwand greift. Die beiden Kupplungsteile sind in bekannter Weise in axialer Richtung
aneinandergefesselt, indem diese lediglich ineinandergesteckt und dann gegeneinander
verdreht worden sind. Diese Fesselung gestattet bei einem Doppel-Schließzylinder ein
gegenseitiges Verdrehen der Kupplungsteile, verhindert jedoch in eingebautem Zustand
die Trennung der Kupplungsteile. Bedingt durch diese Fesselung wird bei Einschub des
Schlüssels auch gleichermaßen das andere, dem Schlüssel nicht zugeordnete Kupplungsteil
axial verlagert. In der vollständig eingeschobenen Stellung des Schlüssels liegt der
Kupplungsvorsprung des anderen Kupplungsteiles außerhalb der Mittelwand und somit
auch außerhalb der dem Kupplungsvorsprung zugeordneten Aussparung. Das dem Schlüssel
nicht zugeordnete Kupplungsteil weist somit keinen Formschluß mit dem Schließglied
auf. Hieraus folgt, daß lediglich das dem Schlüssel zugeordnete Kupplungsteil des
Kupplungsstückes in Formschluß zu dem Schließglied tritt. Das andere Kupplungsteil
wird bei vollständig eingestecktem Schlüssel bei einer Drehverlagerung nicht mitgeschleppt.
Die Abmaße der Kupplungsteile sind hierbei so gewählt, daß der von dem Kragen ausgehende,
den Kupplungsvorsprung aufweisende Kupplungsteilkörper in axialer Richtung eine Länge
aufweist, welche gewährleistet, daß bei eingeschobenem Schlüssel das andere Kupplungsteil
vollständig aus dem Bereich der Mittelwand des Schließgliedes austritt. Weiterhin
ist bei der Länge des Kupplungsteilkörpers berücksichtigt, daß bei vollständig eingeschobenem
Schlüssel nur der Kupplungsvorsprung des anderen Kupplungsteiles in der diesem zugeordneten
Tasche des Kernzylinders eintritt. Der Kupplungsvorsprung des dem Schlüssel zugeordneten
Kupplungsteiles liegt außerhalb der dem anderen Kupplungsteil zugeordneten Tasche.
Es sind hierdurch die axialen Endpositionen der Kupplungsstücke bei einer Schlüsselbetätigung
von der einen oder von der anderen Seite gegeben. Um die Funktionssicherheit noch
zu erhöhen, ist weiterhin vorgesehen, daß eine dem anderen Kupplungsteil zugewandte
Stirnfläche des in die Mittelwandaussparung eingeschobenen Kupplungsteiles mit der
vom Kragen beaufschlagten Mittelwandfläche gegenüberliegenden Mittelwandfläche fluchtet.
Die axiale Länge des an dem Kragen angeformten Kupplungsteilkörpers entspricht hierbei
der Dicke der Mittelwand. Bei einer Schlüsselbetätigung liegt das dem Schlüssel zugeordnete
Kupplungsteil mit seinem Kragen an der diesem zugewandten Mittelwandfläche an. Dieses
Kupplungsteil liegt vollständig mit seinem Kupplungsteilkörper in der Öffnung der
Mittelwand ein, wobei der diesem Kupplungsteil zugeordnete Vorsprung teilweise in
der Öffnung der Mittelwand und teilweise noch in der Ausnehmung der ihm zugeordneten
Tasche des Kernzylinders einliegt, womit eine formschlüssige Kupplung zwischen Kernzylinder
und Schließglied gegeben ist. Bei Einschieben des Schlüssels wird das andere Kupplungsteil
aus der Öffnung der Mittelwand vollständig heraus verlagert in Richtung auf den dem
anderen Kupplungsteil zugeordneten Kernzylinder. Hier tritt das andere Kupplungsteil
mit seinem Kupplungsvorsprung in die diesem Kernzylinder zugeordnete Tasche ein. In
einer solchen Situation ist das dem Schlüssel zugeordnete Kupplungsteil teilweise
dem Schließglied und teilweise dem diesem zugeordneten Kernzylinder und das andere
Kupplungsteil vollständig dem gegenüberliegenden Kernzylinder zugeordnet. Es kommt
zu keinerlei ungewollten Überschneidungen, bei welchen ein Kupplungsvorsprung sowohl
in der Aussparung der Mittelwand als auch in der Tasche des gegenüberliegenden, nicht
betätigten Kernzylinders einliegt. Dies würde zu Funktionsstörungen führen. Es kann
weiterhin vorgesehen sein, daß eine Stirnfläche des in die Mittelwandaussparung eingeschobenen
Kupplungsvorsprunges zu der der vom Kragen beaufschlagten Mittelwandfläche gegenüberliegenden
Mittelwandfläche zurückspringend angeordnet ist. Dies bedeutet, daß von dem Kragen
ausgehend der Kupplungsvorsprung in axialer Richtung eine geringere Länge aufweist
als der den Kupplungsvorsprung aufweisende Kupplungsteilkörper. Hierdurch ist auch
bei geringen Fertigungstoleranzen der Bauteile die Funktionssicherheit weiterhin gewährleistet.
Vorteilhafterweise können die beiden Kupplungsteile mit einem Bajonettverschluß verbunden
sein. Mittels dieser Fesselung wird das Kupplungsstück aus den beiden Kupplungsteilen
gebildet. Mit Hilfe des Bajonettverschlusses sind die beiden Kupplungsteile untereinander
in axialer Richtung gesichert. Die an den Kupplungsteilen angeformten Kragen bieten
hierbei weiterhin im zusammengebauten Zustand der aus dem Kupplungsstück und dem Schließglied
gebildeten Baueinheit eine Sicherung gegen Herausfallen des Kupplungsstückes aus dem
Schließglied. Die Kupplungsteile und das Schließglied bilden nach Zusammenbau eine
Baueinheit, welche in einfachster Weise in den Doppel-Schließzylinder einfügbar ist.
Vorteilhafterweise ist hierbei vorgesehen, daß der Außendurchmesser des kreisrunden
Kragens dem Innendurchmesser der Tasche entspricht und größer ist als der Innendurchmesser
der Mittelwandöffnung.
[0007] Weiterhin kann ein Kupplungsteil eine der freien Stirnwand des Kupplungsstückes zugeordnete
Radialaussparung aufweisen. Dies ist insbesondere bei kurzen Ausführungen von Doppel-Schließzylindern
von Vorteil. Die Radialaussparungen des Kupplungsteiles dient hierbei bei Schlüsselbetätigung
zur Aufnahme der Schlüsselspitze. Das derartig ausgeformte Kupplungsteil weist die
zuvor beschriebenen Merkmale auf und ist demnach ebenfalls mit einem Kragen versehen.
Um die zuvor beschriebenen Vorteile der Erfindung auch bei asymmetrischen Doppel-Schließzylindern
zu nutzen, können weiterhin durch in der Tasche angeordnete, in formschlüssiger Drehmitnahme
mit einem Kupplungsstück stehende Distanzstücke vorgesehen sein. Diese Distanzstücke
besitzen eine Mitnehmernase, welche formschlüssig in die Radialaussparung des Kupplungsstückes
treten und sind gleichfalls mit einer solchen Radialaussparung versehen.
[0008] Nachstehend ist die Erfindung desweiteren anhand der beigefügten Zeichnung, die jedoch
lediglich Ausführungsbeispiele darstellt, erläutert. Hierbei zeigt
- Fig. 1
- die Ansicht eines erfindungsgemäß gestalteten Doppel-Schließzylinders, leicht vergrößert
dargestellt,
- Fig. 2
- in etwa doppelter Vergrößerung den Doppel-Schließzylinder, teils in Ansicht, teils
im Längsschnitt,
- Fig. 3
- in perspektivischer, explosionsartiger Darstellung ein Schließglied und ein aus zwei
Teilen bestehendes Kupplungsstück,
- Fig. 4
- eine Einzeldarstellung des einen Kupplungsteiles des Kupplungsstückes in Vorderansicht,
- Fig. 5
- eine weitere Einzeldarstellung des anderen Kupplungsteiles, ebenfalls in Vorderansicht,
- Fig. 6
- die Kupplungsteile und das Schließglied in einer Seitenansicht vor einem Zusammenstecken
der Kupplungsteile, zur Bildung einer Baueinheit,
- Fig. 7
- eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung, jedoch nach Zusammenstecken der Bauteile,
- Fig. 8
- die Vorderansicht zu Fig. 7,
- Fig. 9
- den Schnitt gemäß der Linie IX-IX in Fig. 8, jedoch nach Einbau der Baueinheit in
den Doppel-Schließzylinder bei rechtsseitig eingestecktem Schlüssel,
- Fig. 10
- eine der Fig. 9 entsprechende Darstellung, jedoch bei linksseitig eingestecktem Schlüssel,
- Fig. 11
- eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung, jedoch eine zweite Ausführungsform betreffend,
- Fig. 12
- eine der Fig. 9 entsprechende Darstellung, jedoch die Ausführungsform gemäß Fig. 11
betreffend und
- Fig. 13
- eine der Fig. 12 entsprechende Schnittdarstellung, eine dritte Ausführungsform betreffend.
[0009] Bezüglich des dargestellten Doppel-Schließzylinders 1 handelt es sich um einen Doppel-Profilzylinder.
Dieser besitzt ein Zylindergehäuse 2, bestehend aus einem zylindrischen Abschnitt
A und einem radial dazu ausladenden Flanschabschnitt B. Der zylindrische Abschnitt
A ist durch einen mittleren Ausschnitt 3 unterbrochen, welcher sich bis in den Flanschbereich
B fortsetzt unter Belassung eines Verbindungssteges zwischen den beiden dadurch geschaffenen
Zylinderhälften.
[0010] In dem zylindrischen Abschnitt A beider Zylinderhälften befinden sich miteinander
fluchtende Kernbohrungen 4 zur Aufnahme von Zylinderkernen 5, 6.
[0011] Auf den einander zukehrten Enden der Zylinderkerne 5, 6 lagert auf Höhe des Ausschnittes
3 eine Schließgliednabe 7. Mit einer Ringwand 8 umfaßt sie dabei die zugekehrten Enden
der Zylinderkerne 5, 6. Von der Ringwand 8 geht axial gerichtet ein Schließbart 9
aus. Ferner ist mittig in der Ringwand 8 eine materialeinheitliche Nabenmittelwand
10 vorgesehen, bis zu welcher die Enden der Zylinderkerne 5, 6 reichen. In jeder Gehäusehälfte
des Doppel-Schließzylinders 1 sind in bekannter Weise Stiftzuhaltungen vorgesehen,
die in einer gemeinsamen Gehäuse-Mittelebene liegen, in welcher auch in jedem Zylinderkern
5, 6 ein Schlüsselkanal 11 verläuft. Gesichert werden die Zylinderkerne 5, 6 in Achsrichtung
durch beiderseits der Ringwand 8 der Schließgliednabe 7 verlaufende Sprengringe 43.
[0012] In der Nabenmittelwand 10 ist eine kreisrunde Öffnung 10' mit zwei diametral gegenüberliegenden
Kupplungsausnehmungen 12 und 13 vorgesehen.
[0013] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel steht die Kupplungsausnehmung 13 in formschlüssigem
Eingriff mit einem Kupplungsvorsprung 14, 15 eines Kupplungsteiles 16 bzw. 17. Beide
Kupplungsteile 16 und 17 bilden das von einer Schlüsselspitze 18 zu beaufschlagende
Kupplungsstück 19. Zur Aufnahme der Kupplungsteile 16 und 17 ist in dem Zylinderkern
5, 6 an den gegeneinander gerichteten Enden jeweils eine Tasche 20, 21 vorgesehen,
deren Tiefe die axiale Verschiebbarkeit des Kupplungsstückes 19 bestimmt.
[0014] Gekuppelt sind die beiden Kupplungsteile 16, 17 durch eine Steck-Drehverbindung.
Zu diesem Zweck besitzt das eine Kupplungsteil 16 einen zentrisch angeordneten, materialeinheitlich
angeformten Zapfen 22, welcher an seinem freien Ende auswärts gerichtete, diametral
gegenüberliegende Halteflügel 23 aufweist.
[0015] Das andere Kupplungsteil 17 ist mit einer dem Durchmesser des Zapfens 22 angepaßten
Durchstecköffnung 24 versehen, von welcher winkelversetzt zum Kupplungsvorsprung 16
Innennuten 25 ausgehen. Die außenliegende Breitfläche 26 des Kupplungsteiles 17 formt
eine Vertiefung 27, welche Schultern 28 für die Halteflügel 23 ausbildet. Die Vertiefung
27 bewirkt, daß die Halteflügel 23 nicht über die Breitfläche 26 überstehen.
[0016] Weiterhin besitzt jedes Kupplungsteil 16, 17 einen Einschnitt 29 bzw. 30, in welchen
die Schlüsselspitze 18 eintreten kann.
[0017] Jedes Kupplungsteil 16, 17 besitzt jeweils im Stirnbereich einen angeformten, kreisrunden
Kragen 31, 32. Der Außendurchmesser der Kragen 31 und 32 entspricht dem Innendurchmesser
der den Kupplungsteilen 16 und 17 zugeordneten Taschen 20 und 21 der Zylinderkerne
5 und 6, wobei jedoch der Außendurchmesser der Kragen 31 und 32 größer ist als der
Innendurchmesser der Mittelwandöffnung 10'.
[0018] Die beiden Kupplungsteile 16 und 17 werden zusammen mit der Schließgliednabe 7 zu
einer Baueinheit verbunden. Hierzu wird das eine Kupplungsteil 16 in die Schließgliednabe
7 eingelegt derart, daß der Kupplungsvorsprung 14 des Kupplungsteil 16 in eine formschlüssige
Verbindung mit der Kupplungsausnehmung 13 der Schließgliednabe 7 tritt. Hiernach erfolgt
eine Ausrichtung des anderen Kupplungsteiles 17 derart, daß die Halteflügel 23 des
ersten Kupplungsteiles 16 mit den Innennuten 25 des zweiten Kupplungsteiles 17 fluchten.
In dieser Stellung sind die Kupplungsteile 16 und 17 zusammensteckbar. Die Halteflügel
23 treten in die Vertiefung 27 des Kupplungsteiles 17 ein. Letzteres kann nunmehr
so verdreht werden, daß der diesem Kupplungsteil 17 zugeordnete Kupplungsvorsprung
15 in eine zu dem Kupplungsvorsprung 14 des Kupplungsteiles 16 und somit auch zu der
Kupplungsausnehmung 13 der Schließgliednabe 7 fluchtende Lage tritt, während die Halteflügel
23 vor die Schultern 28 des Kupplungsteiles 17 treten. In dieser Lage sind die beiden
Kupplungsteile 16 und 17 in axialer Richtung gegeneinander gesichert.
[0019] Die axiale Verschiebbarkeit des aus den beiden Kupplungsteilen 16 und 17 gebildeten
Kupplungsstückes 19 ist durch die Kragen 31 und 32 begrenzt. Fig. 9 zeigt einen Schnitt
durch den Schließgliednabenbereich bei rechtsseitig eingestecktem Schlüssel. Es ist
zu erkennen, daß das der Schlüsselseite zugeordnete Kupplungsteil 17 sich mit seinem
Kragen 32 an der Mittelwand 10 der Schließgliednabe 7 abstützt. Die Länge L1 des an
dem Kragen 32 angeformten, kreisrunden Kupplungsteilkörpers 33 entspricht der Dicke
der Nabenmittelwandöffnung 10'. Demnach fluchtet die der Schlüsselspitze 18 gegenüberliegende
Stirnfläche 34 mit der vom Kragen 32 beaufschlagten Mittelwandfläche 35 gegenüberliegenden
Mittelwandfläche 36. Der an dem Kupplungsteil 17 angeordnete Kupplungsvorsprung 15
erstreckt sich nahezu über die gesamte axiale Länge des Kupplungsteiles 17, ausgehend
von der Breitfläche 26 bis nahezu zur Stirnfläche 34, jedoch unter Berücksichtigung
eines Rückspringens von dieser Stirnfläche 34. Dieser Rücksprung beträgt etwa 1 bis
2mm.
[0020] Das andere Kupplungsteil 16 ist entsprechend ausgebildet. Deren kreisförmig ausgebildete
Kupplungsteilkörper 37 weist ebenfalls eine der Dicke d der Nabenmittelwandöffnung
entsprechende Länge 12 auf. In der Kupplungsstellung gemäß Figur 9 fluchtet auch die
Stirnfläche 38 des Kupplungsteiles 16 mit der der schlüsselbeaufschlagten Mittelwandfläche
35 gegenüberliegenden Mittelwandfläche 36. Der Kupplungsvorsprung 14 des Kupplungsteiles
16 ist wie auch der Kupplungsvorsprung 15 des Kupplungsteiles 17 zu der Mittelwandfläche
36 zurückspringend angeordnet. Die Mittelwandfläche 36 bildet in der Kupplungssituation
gemäß Figur 9 eine Trennebene E. Der Kupplungsvorsprung 15 des Kupplungsteiles 17
greift einerends in die Kupplungsausnehmung 13 der Schließgliednabe 7 ein. Anderends
verbleibt der Kupplungsvorsprung 15 in einer formschlüssigen Verbindung mit dem diesen
zugeordneten Zylinderkern 6 im Bereich einer Ausnehmung 21' der Tasche 21. Der Kupplungsvorsprung
15 ragt nicht über die Mittelwandfläche 36 hinaus. Es erfolgt lediglich eine Kupplung
zwischen dem Zylinderkern 6 und der Schließgliednabe 7. Einem etwaigen Durchtritt
des Kupplungsvorsprunges 15 durch die Mittelwandöffnung 10' in den Bereich der Tasche
20 des anderen Zylinderkernes 5 ist durch die Anschlagbegrenzung des Kragens 32 entgegengewirkt.
Der Kupplungsvorsprung 14 des nicht drehbeaufschlagten Kupplungsteiles 16 liegt gänzlich
im Bereich der ihm zugeordneten Ausnehmung 20' der Tasche 20.
[0021] In Figur 10 ist die Kupplungsstellung bei linksseitig eingestecktem Schlüssel dargestellt.
Auch hier sind die vorgenannten Ausrichtungen der Kupplungsvorsprünge 14 und 15 derart
gegeben, daß hier eine Trennebene E' im Bereich der Mittelwandfläche 35 gegeben ist.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform gemäß den Figuren 11 bis 13 ist das Kupplungsteil
17 im Bereich seiner Breitfläche 36 mit einer Radialaussparung 39 versehen. Diese
Radialaussparung 39 dient zum Eintritt der Schlüsselspitze 18 bei kurzen Ausführungsformen
von Doppel-Schließzylindern 1. Entsprechend dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist auch dieses Kupplungsteil 17 mit einem Kragen 31 versehen. In der in Figur 12
gezeigten Kupplungsstellung mit rechtsseitig eingestecktem Schlüssel wird auch hier
im Bereich der Mittelwandfläche 36 eine Trennebene E gebildet.
[0023] Figur 13 zeigt eine entsprechende Kupplungsstellung unter Zwischenschaltung eines
Distanzstückes 40. Letzteres findet Einsatz bei asymmetrischen Ausführungsformen von
Doppel-Schließzylindern 1 und besitzt eine der Radialaussparung 39 entsprechend ausgeformte
Kupplungsnase 41. Das Distanzstück 40 wird zwischen dem Kupplungsteil 17 und dem Zylinderkern
6 im Bereich der Tasche 21 eingesetzt. Auch dieses Distanzstück 40 weist eine an der
Kupplungsnase 41 gegenüberliegenden Stirnfläche angeordnete Radialaussparung 42 zum
Eingriff einer Schlüsselspitze 18 auf.
[0024] Alle offenbarten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung
wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale
dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Doppel-Schließzylinder (1) mit zwei fluchtend zueinander angeordneten, um ihre Zylinderachse
schlüsselbetätigt drehbare Kernzylinder (5, 6) und einem zwischen den Stirnseiten
der Zylinder (5, 6) angeordneten Schließglied (7), welches durch Axialverlagerung
eines aus zwei gegeneinander drehbaren, axial festen Teilen (16, 17) bestehenden Kupplungsstückes
(19) mit einem der beiden Kernzylinder (5, 6) kuppelbar ist, wobei das Schließglied
(7) eine Mittelwand (10) aufweist, durch deren Öffnung (10') das Kupplungsstück (19)
ragt, welches mit seinen beiden Stirnenden in jeweils einer stirnseitigen Tasche (20,
21) der Kernzylinder (5, 6) einliegt und wobei jedes Teil (16, 17) des Kupplungsstückes
(19) einen radial abstehenden Kupplungsvorsprung (14, 15) aufweist, der in eine Aussparung
(20', 21') der Tasche (20, 21) einliegt und durch Axialverlagerung des Kupplungsstückes
(19) in eine korrespondierende Aussparung (13) der Mittelwand (10) verlagerbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Verlagerbarkeit des Kupplungsstückes (19) durch
zwei jeweils im Stirnbereich eines Kupplungsstückes (17, 16) angeformte Kragen (31,
32) derart begrenzt ist, daß bei Anlage des Kragens (31, 32) des einen Kupplungsteiles
(17, 16) an der Mittelwand (10) der zugehörige Kupplungsvorsprung (15, 14) außerhalb
der dem gegenüberliegenden Kernzylinder (5, 6) zugeordneten Tasche (20, 21) liegt
und der Kupplungsvorsprung (14, 15) des anderen Kupplungsteiles (16, 17) außerhalb
der Mittelwand (10) liegt.
2. Doppel-Schließzylinder (1) nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet,
daß eine dem anderen Kupplungsteil (16, 17) zugewandte Stirnfläche (38, 34) des in
die Mittelwandaussparung (13) eingeschobenen Kupplungsteiles (17, 16) mit der vom
Kragen (31, 32) beaufschlagten Mittelwandfläche (35, 36) gegenüberliegende Mittelwandfläche
(36, 35) fluchtet.
3. Doppel-Schließzylinder (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder
insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß eine Stirnfläche des in die Mittelwandaussparung
(13) eingeschobenen Kupplungsvorsprunges (14, 15) zu der der vom Kragen (31, 32) beaufschlagten
Mittelwandfläche (35, 36) gegenüberliegende Mittelwandfläche (36, 35) zurückspringend
angeordnet ist.
4. Doppel-Schließzylinder (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder
insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsteile (16, 17) mit einem
Bajonettverschluß verbunden sind.
5. Doppel-Schließzylinder (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder
insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser des kreisrunden
Kragens (31, 32) dem Innendurchmesser der Tasche (20, 21) entspricht und größer ist
als der Innendurchmesser der Mittelwandöffnung (10').
6. Doppel-Schließzylinder (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder
insbesondere danach, gekennzeichnet durch eine der freien Stirnwand (26) des Kupplungsstückes
(17) zugeordnete Radialaussparung (39).
7. Doppel-Schließzylinder (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder
insbesondere danach, gekennzeichnet durch in der Tasche (21) angeordnete, in formschlüssiger
Drehmitnahme mit einem Kupplungsstück (17) stehende Distanzstücke (40).