[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Eine derartige Einrichtung ist z. B. aus der DE 21 54 913 A1 bekannt. Dort sind
vor den Einfahrabschnitten eines mit Einrichtungen zur linienförmigen Zugbeeinflussung
ausgerüsteten Streckenbereiches sogenannte Kurzschleifen angeordnet, über die den
sie passierenden Zügen oder Fahrzeugen Kennungen übermittelt werden, unter denen sie
anschließend zug- oder ortsselektiv mit Linienleiterinformationen versorgt werden.
[0002] Bei den bekannten Einrichtungen zur Aufnahme eines Zuges oder Fahrzeugs in einen
mit einem Linienleiter zur kontinuierlichen Informationsübertragung ausgerüsteten
Streckenbereich bedarf es zum übermitteln von Rufnummern für die anschließende Übertragung
von LZB-Informationen regelmäßig dann gesonderter Energieversorgungseinrichtungen,
wenn für das Erkennen dieser Rufnummern auf den Fahrzeugen die gleichen Einrichtungen
verwendet werden sollen wie für das Erkennen der LZB-Informationen.
[0003] Aus der DE-OS 15 30 384 ist ein Zugsicherungssystem mit linienförmiger Signalübertragung
zwischen Zug und Strecke bekannt, bei dem zur Übermittlung zusätzlicher punktförmiger
Informationen entlang der Strecke Ortsübertragungseinrichtungen angeordnet sind, die
über den Linienleiter mit Energie versorgt werden. Hierzu wird in den Linienleiter
zusätzlich zum Signalstrom ein Gleich- oder Wechselstrom eingespeist, der an den ortsfesten
Übertragungseinrichtungen aus dem Linienleiter ausgekoppelt wird und dort zum Speisen
eines Frequenzumsetzers dient, an den eine Übertragungsschleife für die ortsselektive
Übermittlung einer Zusatzinformation an einen vorüberlaufenden Zug oder ein vorüberlaufendes
Fahrzeug angeschlossen ist. Die Frequenz der von den ortsfesten Übertragungseinrichtungen
abgestrahlten Signale ist von Fall zu Fall verschieden und unterscheidet sich immer
von der Frequenz der Linienleitersignale. Die von einer ortsfesten Übertragungseinrichtung
übermittelbare Information besteht also in der jeweiligen Frequenz der abgestrahlten
Signale und ist daher sehr begrenzt. Für die Übermittlung von Rufnummern, wie sie
für die Aufnahme von Zügen und Fahrzeugen in einen LZB-Bereich benötigt werden, sind
die bekannten Übertragungseinrichtungen daher nur bedingt geeignet. Wegen der Übermittlung
von Signalen unterschiedlicher Frequenzen müssen auf den Fahrzeugen auch entsprechende
Selektionsmittel vorhanden sein, welche einen zusätzlichen Aufwand in den Fahrzeuggeräten
bedeuten.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 so auszubilden, daß die Speisung einer gesonderten Leiterschleife für die Rufnummernübermittlung
in an sich bekannter Weise zwar ebenfalls über einen Linienleiter geschieht, daß aber
über diese Leiterschleife vielfältige Informationen in der gleichen Darstellungsform
und der gleichen Frequenz übermittelt werden können wie über den Linienleiter, so
daß auf den Fahrzeugen für das Erkennen der Rufnummern keinerlei zusätzlicher Aufwand
erforderlich ist.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Einrichtung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Die Zeichnung zeigt ein Lichtsignal S, dessen
jeweiliger Signalbegriff über einen in Fahrrichtung vor dem Lichtsignal verlegten
Linienleiter L möglicherweise zusammen mit anderen Informationen an einen sich dem
Lichtsignal nähernden Zug übermittelt werden soll. Der Linienleiter ist durch Kreuzen
seines Hin- und Rückleiters in vorgegebenen, vorzugsweise gleichen Abständen mit Markierungsstellen
versehen, die von einem vorüberlaufenden Fahrzeug erkennbar sind. Hierzu wird der
Linienleiter auf noch zu erläuternde Weise mit einem Signalwechselstrom gespeist.
Ein Fahrzeug, dessen Fahrzeugantennen z. B. an die gleismittig verlegten Teile des
Linienleiters angekoppelt ist, erkennt aus dem Phasenwechsel der Linienleitersignale
in den aufeinanderfolgenden Abschnitten das Überfahren einer solchen Markierungsstelle
und kann sich damit innerhalb des Linienleiterbereiches orientieren. Die Linienleitersignale
beinhalten Fahrbefehle, die durch Informationstelegramme dargestellt sind. Diese Informationstelegramme
sollen es dem Fahrzeug ermöglichen, am Lichtsignal S oder an einem sonstigen Streckenpunkt
auf eine vorgegebene Zielgeschwindigkeit abzubremsen. Sie beinhalten neben der auf
das Ende des betreffenden Abschnitts bezogenen Zielgeschwindigkeit und der jeweiligen
Zielentfernung zum Ziel, hier zum Lichtsignal, u. a. die am Ende der einzelnen Abschnitte
jeweils zulässige Vorrückgeschwindigkeit. Aus dieser Vorrückgeschwindigkeit hat das
Fahrzeug beim Vorrücken entsprechend der Länge des Abschnittes und der im jeweiligen
Abschnitt zurückgelegten Wegstrecke sowie einer vorgegebenen Bremsverzögerung ständig
seine aktuelle Geschwindigkeit zu bestimmen, bis diese Angaben in einem folgenden
Streckenabschnitt durch neue Linienleiterinformationen aktualisiert werden. Ob dabei
das Fahrzeug seinen jeweiligen Fahrort an die Streckenzentrale meldet und diese Streckenzentrale
dann gezielt nur die für den vom Fahrzeug besetztgemeldeten Abschnitt bereitgehaltenen
Daten oder zyklisch nacheinander die für alle Abschnitte bereitgehaltenen Daten auf
den Linienleiter schaltet, braucht hier nicht zu interessieren. Auf jeden Fall ist
es so, daß ein Fahrzeug, das in den mit Einrichtungen zur kontinuierlichen Informationsübertragung
ausgerüsteten Streckenbereich einfahren will, vorher unterrichtet werden muß mindestens
über die Kennung, die den für den ersten Abschnitt der LZB-Strecke bestimmten Linienleiterinformationen
beigegeben ist. Hierzu dient eine vor dem LZB-Streckenbereich angeordnete Anfangsschleife
A. Diese wird von einem Frequenzumsetzer F gespeist, der an den Linienleiter L angeschlossen
ist. Damit für die Übermittlung der nachfolgend als Rufnummer bezeichneten Kennung
auf den Fahrzeugen die gleichen Antennen und Signalauswerteeinrichtungen verwendet
werden können wie für das Aufnehmen und Bewerten der Linienleiterinformationen, sollen
über die Anfangsschleife Telegramme übertragen werden, deren Aufbau dem der LZB-Telegramme
entspricht und diese Telegramme sollen mittels eines Signalstromes dargestellt werden,
der die gleiche Übertragungsfrequenz aufweist wie die Signalströme des Linienleiters.
Dennoch ist sicherzustellen, daß die Rufnummerntelegramme ausschließlich über die
Anfangsschleife, nicht jedoch über den Linienleiter auf die Fahrzeuge übermittelbar
sind. Dies geschieht dadurch, daß zum Speisen des Frequenzumsetzers F ein Signalstrom
verwendet wird, dessen Frequenz sich zur Linienleiterübertragungsfrequenz umgekehrt
proportional verhält wie das Eingangs/Ausgangsumsetzerverhältnis des Frequenzumsetzers.
Wenn der Frequenzumsetzer wie im angenommenen Beispiel zu einer ausgangsseitigen Verdoppelung
der Eingangsfrequenz eingerichtet ist, so erfolgt die Einspeisung der Rufnummerntelegramme
in den Linienleiter L mit der halben Frequenz der für die Übermittlung der LZB-Telegramme
verwendeten Signalströme. Im dargestellten Beispiel werden die LZB-Telegramme von
einem Sender S1 mit einer Mittenfrequenz von 36 kHz übertragen und die Telegramme
für die Anfangsschleife von einem Sender S2 mit einer Mittenfrequenz von 18 kHz. Die
Signalübertragung erfolgt durch Frequenzmodulation nach Maßgabe von aus Telegrammspeichern
entnehmbaren Daten. Diese Daten - soweit es sich um Fahrbefehlsdaten handelt - werden
in aus Gründen der Sicherheit doppelt vorhandenen Telegrammspeichern TL.1 und TL.2
zur Übertragung bereitgehalten und nach Maßgabe des am Lichtsignal S jeweils angeschalteten
Signalbegriffs wechselweise über ein Signalinterface SI aus den Telegrammspeichern
abgerufen. Die von der Anfangsschleife zu übertragenden Telegramme für Festdaten werden
aus einem gesonderten Telegrammspeicher TA entnommen und führen zur Frequenzmodulation
des 18 kHz-Signals. Dieses 18 kHz-Signal kann von einem den Linienleiterbereich befahrenden
Zug nicht aufgenommen werden, weil es außerhalb der Bandbreite seiner Empfangsantennen
liegt. In entsprechender Weise kann das 36 kHz-Signal nicht von einem die Anfangsschleife
A befahrenden Zug detektiert werden, weil es infolge der Frequenzumsetzung dort mit
einer Frequenz von 72 kHz abgestrahlt wird, die ebenfalls außerhalb der Bandbreite
der fahrzeugseitigen Empfangsantennen liegt, oder durch einen selektiven Frequenzumsetzer
unterdrückt wird. Dadurch, daß die jeweils zur Übertragung anstehenden Telegramme
nur dort durch SignalstrÖme vorgegebener Frequenz (36 kHz) dargestellt werden, wo
sie auch tatsächlich übertragen werden sollen, ist eine eindeutige Selektion der Telegramme
nach Rufnummer und LZB-Telegrammen gegeben.
[0007] Die Mindestlänge mindestens der Anfangsschleife ist bestimmt durch die maximal zulässige
Fahrgeschwindigkeit eines Zuges im Bereich der Anfangsschleife, die Telegrammübertragungszeit
und die Anzahl der Telegramme, die während der Kopplung von Anfangs schleife und Fahrzeugantenne
mindestens übermittelbar sein sollen.
[0008] Im vorliegenden Beispiel ist die Anfangsschleife A als Kurzschlußschleife ausgeführt.
Es ist jedoch auch möglich, die Anfangsschleife durch eine längere Schleife nach Art
eines Linienleiters auszuführen, der dann jedoch durch den Wellenwiderstand abzuschließen
ist. Über diese verlängerte Anfangsschleife können neben der Rufnummer weitere Informationen
an einen auf den LZB-Bereich vorrückenden Zug übermittelt werden, beispielsweise Angaben
über dort zulässige Fahrgeschwindigkeiten. Damit ist es möglich, Informationen z.
B. über Langsamfahrstellen an den Zug zu übertragen und auf dem Zug das Einhalten
der vorgegebenen Geschwindigkeitswerte zu überwachen. Die Übermittlung dieser Informationen
kann ortsselektiv erfolgen, wobei für jeden Abschnitt gesonderte Informationen vorgegeben
werden, oder aber in allen Abschnitten der Anfangsschleife können die gleichen Informationen
übertragen werden.
1. Einrichtung zur Aufnahme eines Zuge/Fahrzeugs in einen mit einem Linienleiter zur
kontinuierlichen Informationsübertragung ausgerüsteten Streckenbereich beim Eindringen
in diesen Bereich unter Verwendung einer in Fahrrichtung vor dem ersten Abschnitt
des Streckenbereiches gelegenen gesonderten Leiterschleife zur Übermittlung einer
Rufnummer an den Zug oder das Fahrzeug, unter der nachfolgend an diesen/dieses Daten
ortsselektiv zu übertragen sind, wobei die Energieversorgung dieser Leiterschleife
über einen in den Linienleiter einbezogenen Frequenzumsetzer erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das den Linienleiter (L) speisende Streckengerät (SG) dem Frequenzumsetzer (F)
über den Linienleiter für die Übermittlung der Rufnummer Signale zuführt, deren Frequenz
(18 kHz) sich zur Linienleiter-Übertragungsfrequenz (36 kHz) umgekehrt proportional
(2:1) verhält wie das Eingangs/Ausgangs-Umsetzverhältnis (1:2) des Frequenzumsetzers.
2. Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rufnummer durch mindestens ein Datentelegramm dargestellt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausdehnung der Leiterschleife (A) in Längsrichtung des Gleises mindestens
so groß ist, daß bei einer angenommenen maximalen Fahrgeschwindigkeit eine verabredete
Anzahl von Datentelegrammen vereinbarter Länge an einen vorüberlaufenden Zug vollständig
übermittelbar sind.
4. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiterschleife (L) als Kurzschlußschleife ausgeführt ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leiterschleife als ein- oder mehrfach gekreuzte, mit dem Wellenwiderstand
abgeschlossene Linienleiterschleife ausgeführt ist, über die neben der Rufnummer auch
weitere Daten übermittelbar sind.