[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Regeln einer Rostfeuerung
mit beweglichem Rost, von dem Asche über einen Endbereich des Rostes abgeführt bzw.
ausgetragen wird, wobei das am Rost befindliche Gut auf Vorhandensein von Glut gegebenenfalls
an mehreren Stellen des Gutweges beobachtet wird und in Abhängigkeit von der Beobachtung,
die Luftzufuhr und/oder die Fördergeschwindigkeit des Brennstoffes geregelt wird.
[0002] Die Rostfeuerung kann zum Verbrennen fester Brennstoffe wie beispielsweise Holz,
Rinde, Stroh aber auch Müll ausgebildet sein. Der Rost kann ein geneigter (aber auch
horizontaler) Treppenrost, Vorschubrost, Rückschubrost oder dergleichen sein. Am Anfang
des Rostes wird der feste Brennstoff aufgegeben und sodann mechanisch über diesen
transportiert, wobei dem Rost von unten die "Primärluft" zugeführt wird. Am Ende des
Rostes wird die Asche abgeworfen. Im Normalfall befindet sich die Brennzone in der
Mitte des Rostes und es ist der Rost so dimensioniert, daß am Ende des Rostes nur
mehr Asche vorhanden ist, die dann vom Rost in eine Sammel- oder Fördereinrichtung
abgeworfen wird.
[0003] Wird der Rost überladen, d.h. mit mehr Brennstoff beschickt als während der Verweilzeit
auf dem Rost verbrennen kann, dann wird unverbrannter Brennstoff als Glut mit der
Asche abgeworfen. Ähnliches kann auftreten, wenn der Brennstoff - was bei Biomasse
sehr oft der Fall ist - sehr naß ist und aus diesem Grunde die Zündung verzögert wird.
Auch in diesem Fall kommt es zum Abwurf von noch brennendem Material in die Asche.
Eine dritte Ursache für den Abwurf von noch brennendem Brennstoff ist eine starke
Inhomogenität, was bei Müll sehr oft vorkommt. In diesem Fall finden große und kompakte
Brennstoffstücke nicht ausreichend Zeit auf dem Rost, um auszubrennen.
[0004] Die Nachteile eines solchen Betriebes mit Brennstoffabwurf in die Asche sind dreifach:
- Dadurch, daß noch brennfähiger Brennstoff in die Asche transportiert wird, geht Brennstoff
verloren und es leidet darunter die Wirtschaftlichkeit der Anlage.
- Die dabei produzierte Asche ist mit Kohlenstoff beladen und daher schwierig deponierbar
und für eine Reihe von Anwendungsfällen nicht mehr geeignet.
- Meist ergibt sich ein solcher Zustand, wenn die Feuerung mit Maximallast oder mit
Überlast betrieben wird. In solch einem Fall wird brennfähiger Brennstoff in die Asche
abgeworfen und neuer, meist nasser, Brennstoff nachgeschoben. Dieses hat zur Folge,
daß immer mehr nasser Brennstoff in die Feuerung eingebracht wird und dieser erst
trocknen muß, d.h. daß ein Teil der erzeugten Wärme für die Trocknung des eingebrachten
zu nassen Brennstoffes verwendet wird. Die tatsächliche Leistung der Feuerung sinkt
also, was dazu führt, daß die Regelung den Rost mit mehr Brennstoff beschickt. Dieser
Vorgang wiederholt sich so lange, bis das Feuer zur Gänze am untersten Rand des Rostes
gelegen ist und immer mehr unverbrannter Brennstoff in die Asche geschoben wird, während
die Kesselleistung abnimmt bis schließlich das Feuer erlischt.
[0005] Bei Vorschubrosten, auf denen Biomasse - z.B. Rinde - verbrannt wird, ist es bekannt,
Lichtschranken für die Überwachung der Glutbetthöhe einzusetzen. Dabei werden bei
einem Vorschubrost mehrere Lichtschranken knapp über der erwarteten Höhe des Glutbettes
an verschiedenen Stellen oberhalb des Rostes angeordnet. In der Wand des Feuerraumes
sind einander gegenüberliegend Öffnungen angebracht, wobei sich vor der einen Öffnung
ein Lichtsender und auf der anderen, gegenüberliegenden Offnung ein Lichtempfänger
befindet. Wenn der Lichtempfänger kein Signal bekommt, ist dies ein Zeichen, daß das
Glutbett zu hoch ist und die Beschickung oder der Rostvorschub reduziert werden muß.
Diese Methode hat zwei Nachteile:
a) Die Lichtschranke zeigt nur an, ob die zulässige Höhe des Glutbettes überschritten
ist. Die Lichtschranke kann nicht anzeigen, wenn an dieser Stelle sich keine Glut
mehr befindet Es sind darum vielfach mehrere Lichtschranken übereinander angeordnet.
b) Jede Lichtschranke benötigt zwei horizontale Öffnungen in der Brennkammerwand auf
einem Niveau, das vielfach von der Brennstoffschüttung überschritten wird. Um diese
Öffnung sauber zu halten, ist darum ein großer Spülluftstrom notwendig. Im Normalbetrieb
stellt dieser Spülluftstrom kein Problem dar, da diese Luft als Sekundärluft benötigt
wird; lediglich der hohe Vordruck ist ein (geringer) Nachteil. Arbeitet die Anlage
jedoch im Aussetzbetrieb, dann bedeutet dies, daß auch während jener Zeit, in der
normalerweise keine Luft der Anlage zugeführt wird, Luft in die Brennkammer eintritt
und darum die Feuerungsleistung nicht unter einen Grenzbetrag reduziert werden kann.
[0006] Bei großen Feuerungsanlagen bedient man sich zur Überwachung einer TV-Kamera. Der
Bildschirm dieser TV-Kamera befindet sich in der Warte, und das Betriebspersonal regelt
die Anlage nach der Beobachtung des Bildschirmbildes. Die Investitionen für ein ausreichend
robustes Bildübertragungssystem sowie die Kosten für das Personal für den Anlagenbetrieb
sind hoch und außerdem nicht automatisierbar. Neuerdings bedient man sich einer automatischen
Bildauswertung, indem man von der Infrarotstrahlung auf den lokalen Zustand des Glutbettes
schließt. Über einen Rechner läßt sich dann sowohl der Rostvorschub wie auch die Luftversorgung
des Rostes optimal steuern (DD 292 068 A5). Dieses Verfahren ist aber außergewöhnlich
teuer und darum für kleine Anlagen im unbeaufsichtigten Betrieb nicht anwendbar.
[0007] Das in der Patentschrift DD 292068 (Steinmüller) beschriebene Verfahren erfaßt automatisch
Bewertungskriterien für den Verbrennungsfortschritt und soll eine Automatisierung
der Regelung ermöglichen. Dabei wird zur Erfassung der Strahlung einer Verbrennung
auf einem Rost die im wesentlichen von einzelnen Verbrennungsrostzonen ausgehende
Strahlung erfaßt und in Abhängigkeit von der erfaßten Strahlung die Regelung der einzelnen
Zonen angesteuert. Durch Einsatz eines thermographischen Verfahrens ist es möglich,
die Temperatur des auf dem Rost gebildeten Glutbettes flächig zu erfassen, d.h. einen
zweidimensionalen Temperaturverlauf in einzelnen Rostzonen abzubilden und somit jede
der einzelnen Zonen gezielt anzusteuern, um die Verbrennung auf den Zonen zu optimieren
und damit die Schadstoffbildung (Dioxine, Stickoxide.....) zu minimieren.
[0008] Diese Technik wird heute tatsächlich bei Müllverbrennungsanlagen angewendet, wobei
man sich infrarot-empfindlicher TV-Kameras bedient, die dann, nach entsprechender
Bildbearbeitung, Isotheremen für die ganze Rostfläche angeben. Bei kleinen automatisch
geregelten Rostfeuerungen für z.B. Biomasse wird diese Methode nicht eingesetzt, da
sie zu teuer, zu kompliziert und auch nicht notwendig ist. Vielmehr wird die betreuende
Person dazu angewiesen, in regelmäßigen Zeitabständen durch ein Schaufenster das untere
Ende des Rostes zu beobachten und danach den Rostbetrieb einzustellen. Es ist einsichtig,
daß diese Methode erstens kostenaufwendig ist, da das Personal bezahlt werden muß
und zweitens von der Zuverlässigkeit und dem Wissensstand der Person abhängt.
[0009] Die erwähnten Nachteile lassen sich jedoch vermeiden, wenn der Austrag - bzw. Abfuhrbereich
des Rostes mit einem Blickwinkel α von 10° bis 30°, vorzugsweise 16° bis 20°, auf
Auftreten von Lichtemission aus der Achse beobachtet wird. Bei der vorliegenden Erfindung
wird nicht das Glutbett, sondern nur der Rostabwurf und nicht durch Abbildung, sondern
nur durch eine integrale Erfassung der Strahlung im Wellenlängenbereich des sichtbaren
Lichtes im Sichtfeld des (der) Sensors(en) beobachtet. Die vorliegende Erfindung würde
zu wenig Information geben, um die Verbrennung auf dem Rost insgesamt zu regeln, sie
hilft jedoch, den Abwurf von Brennbarem in die Asche zu minimieren und weiters die
Rostlänge besser auszunutzen, was auch die Schadstoffbildung reduziert.
[0010] Bei einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des vorstehend geschilderten
Verfahrens ist in an sich bekannter Weise mindestens ein im Wellenlängenbereich des
von der Glut emittierten Lichtes empfindliches Sensorelement auf den Abfuhr- bzw.
Austragbereich des Rostes ausgerichtet, wobei die Signale des bzw. der Sensorelemente
gegebenenfalls nach Durchgang durch einen Verstärker, an den Eingang eines Steuerorganes
für den Rostvorschub und/oder die Brennstoffzufuhr zum Rost und/oder die Luftzufuhr
zum Rost, insbesondere zu dessen Abfuhr- bzw. Austragbereich, legbar sind und wobei
das mindestens eine Sensorelement für den Empfang von Licht ausgebildet ist und eine
einen Blickwinkel des Sensorelementes von 10° bis 30°, vorzugsweise 16° bis 20°, ergebende
Abschirmung gegen Strahlung aus anderen Rostbereichen vorgesehen ist, die bevorzugt
von der Wandung einer Durchbrechung der Brennkammerwandung, in der das Sensorelement,
zumindest mit seinem Lichtempfänger, z.B. einem Glasstab, angeordnet ist oder einer
den Lichtempfänger umschließenden Hülse gebildet ist. Dadurch wird eine besonders
günstige Ausgestaltung zur Beobachtung des Aschenbettes erzielt, mit welcher erkannt
werden kann, ob das Aschenbett noch Glutkörper sichtbar vorliegen hat, wobei aufgrund
der Abschirmung störende Einflüsse von Nachbarregionen ausgeschaltet sind.
[0011] Vorteilhafterweise kann zusätzlich zu dem mindestens einen auf den Empfang von Licht
aus dem Abfuhr- bzw. Austragbereich des Rostes ausgerichteten Sensorelement mindestens
ein weiteres, im Wellenlängenbereich des von der Glut emittierten Lichtes empfindliches
Sensorelement vorgesehen sein, das auf den Empfang von Licht ausgerichtet sein, das
aus einem Bereich kommt, der an den von dem mindestens einen Sensorelement für die
Beobachtung des Abfuhr- bzw. Austragbereiches, gegen den Aufgabebereich hin anschließt
und bevorzugt etwa gleiche Breite wie der beoachtete Abfuhr- bzw. Austragbereich besitzt,
und wobei eine Abschirmung gegen Strahlung aus anderen als dem beoachteten an den
Abfuhr-bzw. Austragbereich anschließenden Bereichen vorgesehen ist und die Abschirmung
bevorzugt von einer den Lichtempfänger des Sensorelementes umschließenden Hülse oder
von der Wandung einer Durchbrechung der Brennkammerwandung gebildet ist, in der das
weitere Sensorelement zumindest mit seinem Lichtempfänger, z.B. einem Glasstab, angeordnet
ist, und wobei die Signale des weiteren Sensorelementes gegebenenfalls nach Durchgang
durch einen Verstärker, an den Eingang eines Steuerorganes für den Rostvorschub und/oder
die Brennstoffzufuhr zum Rost und/oder die Luftzufuhr zum Rost, insbesondere zu dessen
Abfuhr- bzw. Austragbereich, legbar sind. Dies hat den Vorteil, daß aufgrund der zusätzlichen
Beobachtung ermittelt werden kann, bis zu welchem Rostbereich noch Glut vorhanden
ist, um solcherart auch die Brennstoffaufgabe auf den Rost abschätzen zu können. Auch
kann ermittelt werden, ob aufgrund der Luftzufuhr das gesamte Gut verbrannt ist oder
ob noch brennbares Restgut vorhanden ist. Auch kann ein etwa zu großer Vorschub am
Rost rechtzeitig erkannt werden. Dabei kann der Lichtempfänger, z.B. Glasstab, der
Sensorelemente unmittelbar oder in an sich bekannter Weise über ein Glasfaserbündel
mit dem elektronischen Signalgeber des Sensorelementes verbunden sein, sodaß der Signalgeber
entfernt vom Lichtempfänger, gegen Wärmestrahlung geschützt, angeordnet werden kann.
Wie angeführt, ist es an sich bekannt, von Sensorelementen übermittelte Lichtstrahlen
über Glasfaserbündel von den Sensorelementen zum Signalgeber zu führen. Bei dieser
bekannten Ausbildung handelt es sich um eine Beoachtungsmöglichkeit eines Brenners,
wobei die Glasfaserbündel im Zentrum des Brenners ausmünden, sodaß dort direkt beobachtet
werden kann. Im vorliegenden Fall handelt es sich jedoch um die Überwachung eines
Glutbettes auf sichtbare Glutnester, bei welcher eine entsprechende Abschirmung und
auch aufgrund der hohen Wärmestrahlung der Glutnester eine Entfernung der Signalgeber
wesentlich ist. Um das Eindringen von Fehlluft im Bereich des Rostes zu verhindern,
kann die den Lichtempfänger, z.B. Glasstab, umschließende Hülse außen mit mindestens
einer, bevorzugt mit drei Scheiben versehen sein, die in dem Raum zwischen der Hülse
und der die Hülse umgebenden Wand angeordnet sind.
[0012] Schließlich kann dem Raum zwischen dem Lichtempfänger und der Innenwandung der Hülse
ein Kühlmedium, bevorzugt Luft, über einen Anschlußstutzen zuführbar sein, wodurch
auch im Falle höherer Temperaturen in der Nähe des Rostes eine sichere Arbeitsweise
und eine hohe Haltbarkeit der Einrichtung erzielt ist.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Es zeigen,
Fig. 1 schematisch einen Längsschnitt durch die Brennkammer eines Kessels mit Vorschubrost,
Fig. 2 ein Detail aus Fig. 1 und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch ein Detail eines Sensors.
[0014] Dem schrägen Vorschubrost gemäß Fig. 1 wird auf der linken Seite fester Brennstoff
aufgegeben und durch die Bewegung der Rostelemente und die Neigung des Rostes nach
rechts gefördert. In der mit 1 bezeichneten Zone wird der Brennstoff zunächst getrocknet,
in Zone 2 findet Vergasung und Verbrennung statt und in der Zone 3 verbrennen noch
einige Brennstoffreste. Größtenteils ist die Zone 3 jedoch schon von Asche bedeckt.
Über den Abwurf 4 wird die Asche 5 schließlich aus dem Brennraum ausgetragen. Durch
den Rost strömt von unten Primärluft 7, die dem Rost entsprechend den auf diesem herrschenden
Betriebsbedingungen zugeteilt wird.
[0015] Das Kriterium für einen Ascheabwurf ohne Brennstoffteile ist nun nicht die Glutbetthöhe,
die mittels einer Lichtschranke z.B. an der Position 80 gemessen wird, sondern das
Vorhandensein von Glut am untersten Ende des Rostes.
[0016] Die Erfindung besteht darin, die Ausbrennzone 3 des Rostes durch einen oder mehrere
optische Sensoren zu überwachen. Diese optischen Sensoren sind auf das Licht der Glut
empfindlich und geben ein Signal, welches proportional der empfangenen Lichtintensität
ist. Von den Sensoren 8 sind je nach Breite des Bettes einer oder mehrere nebeneinander
so angebracht, daß sie gerade den Abwurfbereich des Rostes beobachten. Diese Sensoren
sollten im Normalbetrieb kein Lichtsignal empfangen. Die Sensoren 8 sind im Prinzip
für die Regelung der Anlage mit dem Ziel, keinen brennenden Brennstoff abzuwerfen,
ausreichend und man könnte grundsätzlich mit dem oder den Sensor(en) 8 auskommen.
Es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, einen - oder bei sehr breiten Anlagen
mehrere - Sensor(en) 9 anzubringen, die auf jenen Teil des Brennstoffbettes gerichtet
sind, der sich gerade oberhalb des Betrachtungsbereiches der Sensoren 8 befindet.
Dieser Sensor (Sensoren) 9 sollte im Normalbetrieb sehr wohl ein Lichtsignal empfangen,
das anzeigt, daß sich hier noch Glut befindet und daß damit der Rost über seine volle
Länge mit Brennstoff bedeckt ist. Bei extremem Teillastbetrieb wird auch der Sensor
9 keine Glut sehen können.
[0017] Aufgrund der Informationen von den Sensoren 8 und 9 wird der Betrieb des Rostes wie
folgt gesteuert:
[0018] Wenn die untere Gruppe von Sensoren 8 Glut sieht, wird der Rostvorschub reduziert
und - wenn die Möglichkeit dafür gegeben ist - auch die Luftzufuhr in den unteren
Rostbereich verstärkt. Dadurch ergibt sich einerseits eine längere Verweilzeit des
Brennstoffes auf dem Rost und andererseits ein höheres Luftangebot für den Ausbrand
des Brennstoffes. Wenn diese beiden Maßnahmen noch nicht zum Ziel führen - d.h. daß
Sensor 8 keine Glut mehr sieht - dann muß die Brennstoffaufgabe 6 vermindert werden.
Meistens ist dann der Brennstoff so naß, daß er auf dem Rost erst zu spät zündet und
damit nicht genug Zeit für den Ausbrand bleibt.
[0019] Sieht jedoch bei Normalbetrieb weder der Sensor 8 noch der Sensor 9 Glut, dann sollte
der Rostvorschub beschleunigt werden, um den Rost möglichst zur Gänze mit Brennstoff
zu belegen. Der Rost ist für eine gleichmäßige Brennstoffbelegung dimensioniert und
kann nur unter dieser Bedingung mit einer minimalen Schadstoffemission betrieben werden.
[0020] Eine für Licht empfindliche Sensorik 14 ist ein elektronischer Bauteil und darf darum
nicht einer höheren Temperatur ausgesetzt werden. Außderdem hängt die Höhe des Signals
von der Betriebstemperatur des elektronischen Sensors ab. Es ist also erforderlich,
den Sensor so zu plazieren, daß er sehr wohl einerseits das Licht aus der Brennkammer
empfangen kann anderderseits sich aber an einem Ort befindet, wo er nicht durch die
Temperatur des Feuerraumes beeinträchtigt wird. Üblicherweise darf eine Temperatur
von 50°, höchstens 70°, keinesfalls überschritten werden - auch dann nicht, wenn es
zu einer Betriebsstörung z.B. infolge Stromausfall kommt und eine eventuelle Kühlung
durch Luft nicht mehr zur Verfügung steht. Dieses Problem wird dadurch gelöst, daß
mittels eines Glasstabes 10 die von der Glut ausgehende Strahlung aufgefangen und
durch diesen an sein außerhalb des Feuerraumes befindliches Ende geführt wird, so
wie in Fig. 2 dargestellt. Der Glasstab 10 befindet sich in einer in Fig. 3 näher
detaillieten Schutzhülse. An seiner vorderen Abschlußfläche 31 empfängt der Glasstab
die Strahlung von der Glut, wobei der Blickwinkel α des Glasstabes günstigerweise
zwischen 10° und 30° eingeschränkt ist. Mittels der optischen Eigenschaften wird der
Blickwinkel vorteilhaft auf 16° bis 20° bestimmt. Bei diesem Blickwinkel ist es einerseits
möglich, den Stab in einem sicheren Abstand hinter der Vorderfront 12 der Wärmeisolierung
13 der Brennkammer enden zu lassen, um eine Überhitzung zu vermeiden und die Verschmutzung
möglichst hintanzuhalten. Andererseits kann bei diesem Winkel ein repräsentativer
Teil der Oberfläche des Rostes erfaßt werden. Bei ausreichender Länge des Glasstabes
(z.B. 200 mm außerhalb der Wärmeisolierung der Brennkammer) kann bei seinem Ende die
optische Sensorik 14 angebracht werden. Eine andere Lösungsmöglichkeit ist jene, daß
am Ende des Glasstabes 10 ein flexibles Lichtwellenleiterkabel angeschlossen wird,
welches gemeinsam mit den Lichtleiterkabeln von benachbarten Sensoren zu einem gemeinsamen
Gehäuse führt, in welchem die Sensorik aller Glasstäbe untergebracht ist. Diese Lösung
hat den Vorteil, daß der empfindliche elektronische Teil abseits von aller Gefährdung
durch Feuer und Wasser montiert werden kann. Die Lichtwellenleiterkabel können dabei
fast beliebig lang sein. Der Durchmesser des Glasstabes 10 beträgt zwischen 1 und
6 mm, vorzugsweise zwischen 2 und 4,5 mm. Wird der Glasstab 10 zu dünn, so reicht
die mechanische Festigkeit und die empfangene Lichtmenge nicht aus, wird er zu dick,
dann wird er zu teuer. Die Länge des Glasstabes beträgt günstigerweise zwischen 200
und 600 mm, da - wenn er kürzer als 200 mm ist - das kalte Ende zu wenig weit von
dem heißen Brennraum entfernt ist und ein zu langer Glasstab nur teuer ist und keinen
Vorteil bringt.
[0021] In Fig. 3 ist beispielhaft ein Glasstab 10 in seiner Schutzhülse dargestellt. Der
Glasstab 10 ist in einer Hülse 24 untergebracht und mit seinem hinteren Ende 15 mit
dieser Hülse mit einem warmfesten Kleber verklebt. Das vordere Ende des Glasstabes
10 wird durch eine Bohrung 16 lose geführt. Diese lose Führung ist notwendig, um die
Wärmedehnung spannungsfrei zu ermöglichen. Das vordere Ende 3 des Glasstabes wird
durch eine Fortsetzung 17 der Hülse 24 überragt, um einerseits mechanischen Schutz
zu bieten und andererseits den Blickwinkel des Glasstabes soweit einzuschränken, daß
er nicht die feuerfeste Auskleidung 12 miterfaßt. Auf der Außenseite der Hülse 24
sind ein bis drei Scheiben 18 angebracht, um das Eindringen von Wärmestrahlung in
den Hinterteil des Anschlußstutzens möglichst zu unterbinden. Die Scheiben 18 haben,
am Umfang verteilt einige Bohrungen, um Spülluft, die durch den Stutzen 19 geführt
wird und die teilweise durch die Bohrung 20 in den Bereich zwischen Hülse und Schutzrohr
29 austritt - durchströmen zu lassen. Der Rest der Spülluft strömt durch die Bohrung
21 am Glasstab vorbei in Richtung Feuerraum. Der durch den Stutzen 19 eintretende
Luftstrom beträgt zwischen 0,5 und 2 kg/h.
[0022] Bei einem hinreichend langen Glasstab 10 kann beim hinteren Ende direkt der optische
Sensor 14 angebracht werden, was nach den bekannten Methoden des Standes der Technik
erfolgen kann. Eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsvariante ist, daß vom hinteren
Ende des Glasstabes 10 ein flexibles Lichtleiterkabel (je Glasstab eines) zu einem
gemeinsamen Gehäuse geführt wird, in dem sich für jeden Glasstab ein Sensor mit der
dazugehörigen Elektronik befindet. Die Verarbeitung des Sensorsignales erfolgt nach
den bekannten Methoden der Elektronik. Desgleichen wird das aus der Elektronik abgegebene
Signal mit bekannter Technik zu den Steuerungselementen für den Rostbetrieb verbunden.
1. Verfahren zum Regeln einer Rostfeuerung mit beweglichem Rost, von dem Asche über einen
Endbereich des Rostes abgeführt bzw. ausgetragen wird, wobei das am Rost befindliche
Gut auf Vorhandensein von Glut gegebenenfalls an mehreren Stellen des Gutweges beobachtet
wird und in Abhängkeit von der Beobachtung die Luftzufuhr und/oder die Fördergeschwindigkeit
des Brennstoffes geregelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Austrag- bzw. Abfuhrbereich
des Rostes mit einem Blickwinkel α von 10° bis 30°, vorzugsweise 16° bis 20°, auf
Auftreten von Lichtemission aus der Asche beobachtet wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in an sich bekannter Weise mindestens ein im Wellenlängenbereich des von der Glut
emittierten Lichtes empfindliches Sensorelement (8) auf den Abfuhr- bzw. Austragbereich
des Rostes ausgerichtet ist, wobei die Signale des bzw. der Sensorelemente (8), gegebenenfalls
nach Durchgang durch einen Verstärker, an den Eingang eines Steuerorganes für den
Rostvorschub und/oder die Brennstoffzufuhr zum Rost und/oder die Luftzufuhr zum Rost,
insbesondere zu dessen Abfuhr- bzw. Austragbereich, legbar sind und daß das mindestens
eine Sensorelement (8) für den Empfang von Licht ausgebildet ist und eine einen Blickwinkel
des Sensorelementes von 10° bis 30°, vorzugsweise 16° bis 20°, ergebende Abschirmung
gegen Strahlung aus anderen Rostbereichen vorgesehen ist, die bevorzugt von der Wandung
einer Durchbrechung der Brennkammerwandung (13), in der das Sensorelement (8), zumindest
mit seinem Lichtempfänger, z.B. einem Glasstab (10), angeordnet ist oder einer den
Lichtempfänger umschließenden Hülse (24) gebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu dem mindestens
einen auf den Empfang von Licht aus dem Abfuhr- bzw. Austragbereich des Rostes ausgerichteten
Sensorelement (8) mindestens ein weiteres, im Wellenlängenbereich des von der Glut
emittierten Lichtes empfindliches Sensorelement (9) vorgesehen ist, das auf den Empfang
von Licht ausgerichtet ist, das aus einem Bereich kommt, der an den von dem mindestens
einen Sensorelement (8) für die Beobachtung des Abfuhr- bzw. Austragbereiches, gegen
den Aufgabebereich hin anschließt und bevorzugt etwa gleiche Breite wie der beobachtete
Abfuhr- bzw. Austragbereich besitzt, und daß eine Abschirmung gegen Strahlung aus
anderen als dem beobachteten an den Abfuhr- bzw. Austragbereich anschließenden Bereichen
vorgesehen ist und daß die Abschirmung bevorzugt von einer den Lichtempfänger des
Sensorelementes (9) umschließenden Hülse (24) oder von der Wandung einer Durchbrechung
der Brennkammerwandung gebildet ist, in der das weitere Sensorelement (9) zumindest
mit seinem Lichtempfänger, z.B. einem Glasstab (10), angeordnet ist, und daß die Signale
des weiteren Sensorelementes (9) gegebenenfalls nach Durchgang durch einen Verstärker,
an den Eingang eines Steuerorganes für den Rostvorschub und/oder die Brennstoffzufuhr
zum Rost und/oder die Luftzufuhr zum Rost, insbesondere zu dessen Abfuhr- bzw. Austragbereich,
legbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtempfänger,
z.B. Glasstab, der Sensorelemente (8, 9) unmittelbar oder in an sich bekannter Weise
über ein Glasfaserbündel mit dem elektronischen Signalgeber (14) des Sensorelementes
(8, 9) verbunden ist, so daß der Signalgeber (14) entfernt vom Lichtempfänger, gegen
Wärmestrahlung geschützt, angeordnet werden kann.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die den
Lichtempfänger, z.B. Glasstab (10), umschließende Hülse (24) außen mit mindestens
einer, bevorzugt mit drei Scheiben (18) versehen ist, die in dem Raum zwischen der
Hülse (24) und der die Hülse (24) umgebenden Wand angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Raum
zwischen dem Lichtempfänger und der Innenwandung der Hülse (24) ein Kühlmedium, bevorzugt
Luft, über einen Anschlußstutzen (19) zuführbar ist.