[0001] Die Erfindung betrifft ein Laufrad für Fördermittel, insbesondere für Krane oder
Kranlaufkatzen u.dgl., das eine gekrümmte Lauffläche aufweist, die der Gegenlauffläche
angepaßt ist, so daß eine definierte Berührungsfläche mit einem Radaufstandspunkt
besteht, der von der Außenkante der Gegenlauffläche entfernt liegt.
[0002] Es ist bekannt (DE 34 15 868 A1) ein Kranlaufrad mit einer Verjüngung zwischen Lauffläche
und Spurkranz auszubilden. Der Winkel der Verjüngung beträgt 3 Grad und die Verjüngung
ist etwa so lang wie die zylindrische Lauffläche, die mit einer Abrundung in die Stirnfläche
des Kranlaufrades übergeht. Die Verjüngung geht mit einer Rundung in den Spurkranz
über, dessen Fuß breiter ist als die Spitze. Der Rand eines parallel zur Laufradachse
verlaufenden Trägers liegt im Bereich der Verjüngung und wird vom Kranlaufrad nicht
belastet.
[0003] Die Laufräder für Fördermittel werden gewöhnlich auf Ebenen oder geneigten Walzprofilen
oder Kastenträgern verfahren. Im allgemeinen sind die Laufräder mit ihren Laufflächen
den verschiedenen Laufbahnprofilen speziell angepaßt. Dabei lassen sich die Tragprofile
mit ihren Laufflächen grundsätzlich in folgende Formen einteilen:
a) mit zylindrischer Lauffläche und
b) mit kegeliger Lauffläche.
[0004] Charakteristisch ist hierbei, daß bei der Fertigung von Laufkatzen bisher auftragsgebunden
die der Laufbahn speziell angepaßten Laufräder am Fahrwerksrahmen angebaut werden.
Diese Vorgehensweise bedeutet, daß für jeden Lastbereich (für jede Laufradgröße) mindestens
zwei verschiedene Laufräder bevorratet werden müssen, um kurzfristige Bedürfnisse
zu erfüllen bzw. Ersatzteile kurzfristig zur Verfügung stellen zu können. Diese Handhabungsweise
wirkt sich nachteilig auf die Lagerhaltungskosten und damit auf die Herstellkosten
derartiger Fördermittel aus.
[0005] Von besonderer Bedeutung ist bei allen beschriebenen Radformen die Lage des Radaufstandpunktes
an der Lauffläche. Wegen der an dieser Stelle eingeleiteten Radlast entstehen im Laufbahnquerschnitt
örtliche Flanschbiegespannungen, die sich mit den Hauptspannungen aus der Balkenbiegung
des Fahrbahnträgers überlagern. Um diese Zusatzbeanspruchungen möglichst gering zu
halten, verlegt man den Radaufstandspunkt möglichst weit von der Außenkante des Trägers
in Richtung Trägermitte. Von diesem Gesichtspunkt geht auch der Gegenstand der DE
34 15 868 aus.
[0006] Weitere Kriterien für die Gestaltung der Lauffläche sind außerdem: Zulässige Pressung
zwischen Rad und Schiene, Beanspruchung der Lager im Rad und Beanspruchung des Achszapfens.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den vorstehend beschriebenen
Nachteil der doppelten Laufradform je Baugröße und der dadurch entstehenden Kosten
und Logistiknachteile zu beseitigen bei gleichzeitiger Beibehaltung der Vorteile des
relativ großen Abstandes des Radaufstandpunktes von der Außenkante der Gegenlauffläche.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Radprofil neben
dem Radaufstandspunkt jeweils aus gleichen oder unterschiedlichen Krümmungsradien
gebildet ist und mit kegeligen oder mit zur Laufradachse parallelen Gegenlaufflächen
zusammenwirkt. Hierbei wird demzufolge die Gesamtfläche zwischen Laufrad und Gegenlauffläche
in zumindest zwei Teilflächen aufgeteilt mit gleichen oder unterschiedlichen Krümmungsradien,
wobei sich die beiden Krümmungsradien im Radaufstandspunkt schneiden. Vorteilhafterweise
kann ein solches Radprofil sowohl für geneigte als auch für ebene Gegenlaufflächen
eingesetzt werden. Ein etwa an der Schnittstelle der beiden Radien entstehender "Knick"
ist von untergeordneter Bedeutung, da er bereits nach relativ kurzer Fahrstrecke durch
bewußt einkalkulierten Verschleiß eingeebnet wird. Die anfangs punktförmige Kontaktfläche
zwischen Laufrad und Gegenlauffläche plattet sich daher schnell ab, so daß sich eine
Druckellipse in entsprechender Form ausbildet, die dann rechnerisch mit bekannten
Gleichungen behandelt werden kann.
[0009] Vorteilhaft ist sodann, daß bei gleichem Winkel einer geneigten Gegenlauffläche und
dem gleich großen Winkel zur Radialen (Senkrechten auf der Laufradachse) der Radaufstandspunkt
an gleicher Stelle liegt, gleichgültig, ob es sich um eine Ebene oder eine geneigte
Gegenlauffläche handelt. Es ist daher möglich, durch Wahl dieser Winkel den Radaufstandspunkt
in der gewünschten Richtung, z.B. in Richtung des Steges bei einer flanschförmigen
Gegenlauffläche, zu verschieben.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung bestehen darin, daß die Krümmungsmittelpunkte der
Krümmungsradien derart gelegt sind, daß die Radaufstandspunkte sowohl für kegelige
als auch für parallele Gegenlaufflächen den gleichen Abstand von der Außenkante der
Gegenlauffläche aufweisen.
[0011] Vorteilhaft ist ferner, daß der Radaufstandspunkt etwa mittig zwischen zwei das Laufrad
stützenden Wälzlagern angeordnet ist.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Vorderansicht des Laufrades zwischen alternativ geformten Schienen bzw. Flanschen
- Figur 2
- einen Querschnitt durch Laufrad mit Lagerung und Schiene in einer ersten Ausführungsform
und
- Figur 3
- denselben Querschnitt wie Figur 2 durch Laufrad und Schiene für eine andere Ausführungsform
der Schiene.
[0013] Das Laufrad 1 für Fördermittel, insbesondere Krane oder Kranlaufkatzen 2, weist eine
gekrümmte Radlauffläche 3 auf, die an eine an einer Schiene befindliche Gegenlauffläche
4 angepaßt ist. Aufgrund der Krümmung und der Last entsteht eine definierte Berührungsfläche
5, die anfangs linienförmig sein kann, mit einem Radaufstandspunkt 6. Aus Gründen
einer Reduzierung der Belastungsbeanspruchung liegt der Radaufstandspunkt 6 von einer
Außenkante 7 der Gegenlauffläche 4 mit größtmöglichem Abstand entfernt.
[0014] Um nunmehr beliebig geformte Gegenlaufflächen 4 als Führung zu erhalten, ist das
Radprofil 8 beidseitig neben dem Radaufstandspunkt 6 jeweils aus gleich großen oder
unterschiedlich großen Krümmungsradien R1 und R2 gebildet. Ein solches Radprofil 8
paßt sich sowohl kegeligen oder mit zur Laufradachse 1a parallelen Gegenlaufflächen
4 in ausreichender Flächenbildung unter Last an.
[0015] Bei einer parallelen Gegenlauffläche 4a (Figur 1) entsteht bei Versatz eines Krümmungsmittelpunktes
9 um den Winkel Beta eine Schnittstelle A1 unter dem Durchmesser D des Laufrades 1,
wobei die Schnittstelle A1 mehr in Richtung auf einen Steg 10 (kleinerer Abschnitt
A gegenüber dem Abschnitt I1) wandert.
[0016] Bei einer kegeligen Gegenlauffläche 4b (Figur 1) und einer Lage eines Krümmungsmittelpunktes
11 auf dem Durchmesser D (senkrecht zum Verlauf der Laufradachse 1a) für einen Radius
R2 bei einem Winkel Alpha wandert die entstehende Schnittstelle A2 noch näher an den
Steg 10 heran, wodurch sich die Beanspruchung der Schiene vermindert.
[0017] Die Schnittstellen A1 und A2 können nunmehr durch Bemessung der Radien R1 und R2
so gelegt werden, daß die Krümmungsmittelpunkte 9 und 11 der Krümmungsradien R1 und
R2 so zu liegen kommen, daß sowohl für parallele als auch für kegelige Gegenlaufflächen
4a bzw. 4b die Radaufstandspunkte 6 den gleichen Abstand I1 und I2 von der Außenkante
7 der Gegenlaufflächen 4a bzw. 4b aufweisen, und zwar nach der Formel

[0018] Der Radaufstandspunkt 6 ist nach einem weiteren Ausführungsbeispiel (Figuren 2 und
3) zwischen zwei das Laufrad 1 stützenden Wälzlagern 12 und 13 etwa mittig gelegt.
Hierbei wird eine Neigung von 14% entsprechend 8 Winkelgrad vorausgesetzt.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Laufrad
- 1a
- Laufradachse
- 2
- Kranlaufkatze
- 3
- Radlauffläche
- 4
- Gegenlauffläche
- 4a
- parallele Gegenlauffläche
- 4b
- kegelige Gegenlauffläche
- 5
- Berührungsfläche
- 6
- Radaufstandspunkt
- 7
- Außenkante
- 8
- Radprofil
- 9
- Krümmungsmittelpunkt
- 10
- Steg
- 11
- Krümmungsmittelpunkt
- 12
- Wälzlager
- 13
- Wälzlager
- R1
- Radius
- R2
- Radius
- A1
- Schnittstelle
- A2
- Schnittstelle
- I1
- Abstand
- I2
- Abstand
1. Laufrad für Fördermittel, insbesondere für Krane oder Kranlaufkatzen u.dgl., das eine
gekrümmte Radlauffläche aufweist, die der Gegenlauffläche angepaßt ist, so daß eine
definierte Berührungsfläche mit einem Radaufstandspunkt besteht, der von der Außenkante
der Gegenlauffläche entfernt liegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Radprofil (8) neben dem Radaufstandspunkt (6) jeweils aus gleichen oder unterschiedlichen
Krümmungsradien (R1;R2) gebildet ist und mit kegeligen oder mit zur Laufradachse (1a)
parallelen Gegenlaufflächen (4a,4b) zusammenwirkt.
2. Laufrad nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Krümmungsmittelpunkte (9) der Krümmungsradien (R1,R2) derart gelegt sind,
daß die Radaufstandspunkte (6) sowohl für kegelige als auch für parallele Gegenlaufflächen
(4a,4b) den gleichen Abstand (I1;I2) von der Außenkante (7) der Gegenlauffläche (4a,4b)
aufweisen.
3. Laufrad nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Radaufstandspunkt (6) etwa mittig zwischen zwei das Laufrad (1) stützenden
Wälzlagern (12,13) angeordnet ist.