[0001] Die Erfindung betrifft einen in Stufen höhenverstellbaren Hydranten als Ueberflur-
bzw. Unterflurhydrant mit einem an eine unterirdische Wasserleitung angeschlossenen
Einlaufbogen bzw. einem vertikalen Einlauf und einem angesetzten, bis etwa zur Erdoberfläche
führenden zweiteiligen Steigrohr gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs
1. Die Erfindung betrifft ferner eine Sollbruchstelle am Ueberflurhydranten unter
Verwendung von Sollbruchschrauben gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs
7. Schliesslich bezieht sich die Erfindung auf ein bei der Ausführung als Ueberflurhydrant
auf das Steigrohr montiertes, überirdisch stehendes Aufsatzrohr mit Schlauchanschlüssen
gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 9.
[0002] Hydranten sind unmittelbar an das örtliche Wasserversorgungsnetz angeschlossen und
dienen als Wasserentnahmestelle, insbesondere zur Brandbekämpfung, aber auch für die
Strassenreinigung, zur Wasserversorgung von Kurzbaustellen und für Bewässerungszwecke.
Beim Betrieb des Rohrnetzes nutzt man Hydranten als Entlüftungsstelle und als Armatur
für periodische Netzspülungen. Der Hauptzweck der Hydranten, die Wasserentnahme für
Einsatzfälle der Feuerwehr, erfordert die schnellstmögliche und zuverlässige Verfügbarkeit
grosser Wassermengen. Hydranten müssen daher jederzeit sofort auffindbar sein, rasch
und unkompliziert zugänglich sowie auch nach Jahrzehnten währender Standzeit und längerer
Nichtbenutzung garantiert sicher in der Funktion. Ferner sollen Hydranten, die zu
Zehntausenden notwendig sind, möglichst geringe Erstellungskosten und Unterhaltsaufwand
verursachen. Man unterscheidet zwei grundsätzliche Typen von Hydranten. Einerseits
den Unterflurhydranten; das ist ein mit einem Deckel verschlossener Anschluss unter
dem Strassenniveau, wobei die Wasserentnahme über ein temporär aufgesetztes Standrohr
oder direkt über einen am Steigrohr vorgesehenen Schlauchanschluss erfolgt. Andererseits
den Ueberflurhydranten, bei dem eine Säule - das sogenannte Aufsatzrohr - aus dem
Erdboden herausragt; die Wasserentnahme geschieht hier an Schlauchanschlüssen, die
am Kopf des Aufsatzrohres vorgesehen sind. Mit beiden Typen von Hydranten befasst
sich die vorliegende Erfindung. Zur Vereinfachung des Sprachgebrauches wird im folgenden
der verkürzte Begriff "Hydrant" verwendet, sofern sich der Sachverhalt sowohl auf
den Ueberflur- als auch auf den Unterflurhydranten bezieht.
[0003] Zwischen den unterirdischen Wassersträngen und dem jeweiligen Oberflächenniveau treten
verschiedene Abstände - bezeichnet als Grabentiefe - auf. Beim Ueberflurhydranten
setzt das Aufsatzrohr in Höhe der Erdoberfläche an, um die genormte Position einzunehmen.
Beim Unterflurhydranten setzt das Standrohr geringfügig unter der Erdoberfläche an,
wobei innerhalb eines Toleranzbereiches eine bestimmte Standrohrhöhe einzuhalten ist.
Somit war man früher genötigt, ein Arsenal von unterschiedlich langen Steigrohren
vorrätig zu halten, um mit einem entsprechend dimensionierten Steigrohr die jeweils
vorgefundene Grabentiefe zusammen mit dem Einlaufbogen zu überbrücken. Bei nachträglicher
Terrainveränderung, z.B. Aufbringen einer erhöhten Strassendecke, musste man, um die
Normhöhe des Aufsatz- bzw. Standrohres wieder einzuhalten, das im hiesigen Fall nun
zu kurze Steigrohr gegen ein längeres austauschen. Sowohl der Einsatz verschieden
langer Steigrohre bei der Erstinstallation eines Hydranten als auch dessen erforderliche
nachträgliche Höhenanpassung bei einer Terrainveränderung verursachten erheblichen
Aufwand.
[0004] Daher wurden in jüngerer Zeit höhenverstellbare Hydranten entwickelt. Aus der CH-PS
478 303 ist eine derartige Konstruktion bekannt. Am nach oben führenden, geraden Endstück
des Einlaufbogens ist ein Aussengewinde vorgesehen, während das nach unten weisende
Endstück des Steigrohres ein komplementäres Innengewinde aufweist. Das im Durchmesser
grösser dimensionierte Steigrohr ist auf den Einlaufbogen aufgeschraubt, wobei das
Endstück des Einlaufbogens dabei mehr oder weniger tief in das Steigrohr eindringt.
Zuunterst auf dem Gewindestück des Einlaufbogens, an das Gewindeendstück des Steigrohres
anschlagend, ist eine Gegenmutter angeordnet. Zwischen der Gegenmutter und dem Gewindeendstück
des Steigrohres sitzt eine Dichtung. Mit dem Auf- oder Abschrauben des Steigrohres
im Verhältnis zum Einlaufbogen verkürzt bzw. verlängert sich die Bauhöhe des Hydranten.
Der Höhenänderung des Hydranten passt sich die Länge des zweiteiligen Ventilgestänges
an, indem sich eine untere Ventilstange axial in ein oberes, zum Ventilgestänge gehörendes
Rohrstück einschiebt bzw. beide Gestängeteile teleskopisch auseinander gezogen werden.
[0005] Diese Konstruktion hat zwei wesentliche Nachteile. Trotz einer peripheren, äusserlich
am Gewindeendstück des Steigrohres vorgesehenen Seitenrippe - diese soll als Verdrehsicherung
fungieren -, kann es relativ leicht geschehen, dass sich beim Hantieren am Hydranten
das Steigrohr auf dem Einlaufbogen unbeabsichtigt verdreht. Ferner verrotten die Gewinde
am Einlaufbogen und am Steigrohr infolge von Korrosion, so dass nach Jahren eine Aenderung
der Verschraubungsposition zwischen den Gewindeendstücken am Einlaufbogen und am Steigrohr
unmöglich wird bzw. keine sichere Funktion mehr gewährleistet ist.
[0006] Eine weitere Ausführung eines höhenverstellbaren Ueberflurhydranten wird in der Firmenschrift
"HAWLE, Ueberflurhydrant - teleskopisch, 14/1, Ausgabe 1993" der E. HAWLE & Co., Flanschen-
und Armaturenwerke, Vöcklabruck (Oesterreich), gezeigt. Auch hier fährt das obere,
gerade Endstück des einlaufseitigen Rohres teleskopartig in das darüberliegende Steigrohr
ein. Die Fixierung geschieht durch Verspannen zwischen einem Flansch, der das untere
Ende des Steigrohres bildet und einem den aufsteigenden, geraden Teil des Einlaufbogens
umgebenden Spannring, der an den vorgenannten Flansch geschoben und mit diesem verschraubt
wird. Der Flansch und der Spannring besitzen zueinander sich öffnende und zur Wandung
des Steigrohres hinweisende Anschrägungen. In die Anschrägung hinter dem Flansch ist
ein Dichtungsring eingesetzt, der von einem mit dem Spannring angeschobenen Klemmring
gehalten wird, welcher hinter der Anschrägung des Spannringes sitzt. Durch Verschraubung
von Flansch und Spannring werden die Dichtung und der Klemmring angepresst, so dass
der Einlaufbogen und das Steigrohr in der eingestellten Position gegeneinander dichtend
fixiert sind. Die Längenanpassung des Ventilgestänges geschieht dadurch, dass sich
eine obere Ventilstange axial in ein unteres, zum Ventilgestänge gehörendes Rohrstück
einschiebt bzw. beide Gestängeteile teleskopisch auseinander gezogen werden.
[0007] Die Fixierung zwischen Einlaufbogen und Steigrohr in vertikaler und horizontaler
Richtung erfolgt allein durch die Anpressung des Dichtungs- und des Klemmringes an
die Steigrohrwandung. Wurde die Verschraubung zwischen dem Flansch des Steigrohres
und dem Spannring nicht mit ausreichender Festigkeit vorgenommen, oder es kommt an
dieser kritischen Stelle zu einer Materialermüdung bzw. zu einem -bruch, so ist die
Gefahr gegeben, dass infolge der hohen Druckkräfte des bei Benützung in den Hydranten
einströmenden Wassers, das Steigrohr samt dem darauf montierten Aufsatzrohr vom einlaufseitigen
Rohr abgerissen und dann geschossartig abgesprengt werden. Auch am Aufsatzrohr eventuell
ansetzende, in Drehrichtung wirkende Kräfte müssen allein von der kraftschlüssigen
Verbindung aufgenommen werden.
[0008] Ein spezielles Risiko bei Ueberflurhydranten tritt im Falle des Umfahrens auf, was
vornehmlich an Strassenrändern und in Baustellennähe doch gelegentlich passiert. Ohne
besondere Vorkehrungen käme es zu erheblichen Zerstörungen am umgefahrenen Ueberflurhydranten
selbst und am unterirdischen Leitungsnetz. Zur Schadenbegrenzung hat man am.Ueberflurhydranten
für den Kollisionsfall verschieden gestaltete Sollbruchstellen vorgesehen.
[0009] Aus der Firmenschrift "von Roll, Ueberflurhydranten DN 100, (8.78)" der Von Roll
AG, Oensingen (Schweiz), ist es bekannt, in der Sockelwandung des Aufsatzrohres eine
ringförmige Einkerbung als umlaufend reduzierte Materialstärke vorzusehen. Wird das
Aufsatzrohr über ein verträgliches Mass hinaus stark angefahren, so soll die Sockelwandung
an der geschaffenen Sollbruchstelle brechen. Die Erfahrung zeigte jedoch, dass statt
dessen vielfach das Aufsatzrohr beim Flanschansatz abgerissen wurde. Trat der Bruch
tatsächlich, wie vorgesehen, an der Sollbruchstelle im Aufsatzrohr ein, so war zumindest
das Gehäuse des Aufsatzrohres entzwei und nur mehr als Schrott verwendbar.
[0010] Durch das DE-GM 71 06 456 wird vorgeschlagen, die Sollbruchstelle mittels das Aufsatz-
und das Steigrohr verbindenden, entsprechend schwach dimensionierten Messingschrauben
zu schaffen. Im Anfahrfall sollen diese Schrauben brechen und somit der Ueberflurhydrant
abknicken ohne dass sonstige grössere Schäden entstehen. Mit dieser Lösung war man
in der Praxis ebenfalls nicht zufrieden. Auch witterungs- und verschmutzungsbedingte
Einflüsse führten zu einem zu unbestimmten Ansprechbereich der Schrauben. Einesteils
wurde die nötige Mindeststandfestigkeit im Laufe der Zeit bedenklich unterschritten,
andernteils brachen die Schrauben bei einer Kollision nicht wie gewünscht.
[0011] In der DE-OS 33 18 438 wird eine andersartige Sollbruchverbindung offenbart, wo man
unter dem in einer Bohrung eines Flansches sitzenden Schraubenkopf eine Abscherbüchse
vorsieht. Die nach innen weisende Schulter der Abscherbüchse untergreift den Schraubenkopf;
der Mittelsteg der Abscherbüchse umgibt den Schraubenkopf seitlich, und eine nach
aussen weisende Schulter der Abscherbüchse stützt sich auf dem Rand der Flanschbohrung
ab. Im Anfahrfall ist vorgesehen, dass die Abscherbüchse an ihrer schwächsten Stelle
- im Mittelsteg - abreisst und somit der Schraubenkopf durch die dann zu grosse Flanschbohrung
hindurchrutscht. Nachteilig hierbei ist, dass man ein zusätzliches und aus einer speziellen
Legierung besonders geformtes Bauteil benötigt.
[0012] Ein weiteres Problem bei Ueberflurhydranten stellen die regional unterschiedlich
geforderten Dimensionen der im Kopf des Aufsatzrohres angeordneten Schlauchanschlüsse
und die Rechts-/Linksverteilung dieser dar. An einem Aufsatzrohr sind üblicherweise
zwei Schlauchanschlüsse vorhanden, so dass sich bei nur zwei unterschiedlichen Durchfluss-
bzw. Anschlussdimensionen (z.B. Durchmesser 55 mm und 75 mm) bereits vier Varianten
ergeben. Um den Vorgaben der Gebietskörperschaften nachzukommen, muss ein Anbieter
dementsprechend vier verschiedene Aufsatzrohre produzieren und auf Lager halten, denn
die äusserlich unterschiedlichen Anschlussdimensionen setzen Aufsatzrohre mit bereits
im Grundkörper differenziert gestalteten Kopfzonen voraus. Das betrifft die Seitenhälse
für die Schlauchanschlüsse, die inneren Strömungskanäle und die Seitenventile. Die
notwendige Typenvielfalt beeinflusst logischerweise die Kosten negativ.
[0013] Resümierend können die soweit bekannten Hydranten allesamt nicht als optimal bewertet
werden. Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, einen mehrfach verbesserten
Hydranten zu schaffen, der als Ueberflur- bzw. Unterflurhydrant in ausreichend feiner
Abstufung höhenverstellbar ist und der als Ueberflurhydrant über eine notfalls zuverlässig
wirkende und damit schadenbegrenzende Sollbruchstelle verfügt. Bei einem Ueberflurhydranten
sollen die Vorgaben über verschiedene Dimensionen der Schlauchanschlüsse und deren
Rechts-/Linksverteilung auf vereinfachte Weise realisierbar sein.
[0014] Diese Aufgabe wird durch den erfindungsgemässen Hydranten gelöst, wie er in den kennzeichnenden
Patentansprüchen 1, 7 und 9 definiert ist. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich
aus den abhängigen Patentansprüchen.
[0015] Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass zum Zweck der Höhenverstellung des Hydranten
das Steigrohr teleskopisch mit seinem abwärts weisenden Ende in das gerade, aufwärts
weisende Ende des an den Einlaufbogen bzw. den vertikalen Einlauf angesetzten Steigrohrmantels
ein- bzw. ausschiebbar ist, wobei die Fixierung der jeweils gewählten Einschubposition
mittels Verschraubung zwischen dem fest an der Oberkante des Steigrohrmantels angeordneten
Gegenflansch sowie dem das Steigrohr umgebenden und darauf verschiebbaren Spannflansch
erfolgt. Am Aussenumfang des Steigrohres befinden sich mehrere unvollständige, in
gleichmässigen Abständen zueinander radial verlaufende Nuten zur partiellen Aufnahme
eines offenen Sprengringes. Der Spannflansch weist an seiner dem Gegenflansch zugewandten
Fläche, in der am Steigrohr anliegenden Kante, eine unvollständige, radial verlaufende
Ausnehmung zur partiellen Aufnahme des Sprengringes auf. Am Gegenflansch ist eine
Anschrägung zur Aufnahme eines Dichtringes direkt gegenüberliegend der Spannflanschausnehmung,
vorhanden. Sind der Gegenflansch und der Spannflansch miteinander verschraubt, so
liegt der Sprengring teils in der vorbestimmten Nut, teils in der Spannflanschausnehmung
und teils drückt der Sprengring den Dichtring in die Anschrägung am Gegenflansch.
Im Bereich der Nutunterbrechung ist am Spannflansch eine komplementäre Ausnehmungsunterbrechung
vorgesehen, so dass mit dem zwischenliegenden offenen Sprengring eine formschlüssige
Verbindung entsteht. Durch den Andruck des Spreng- und Dichtringes beim Verschrauben
von Spann- und Gegenflansch ist die gewählte Einschubposition zwischen Steigrohrmantel
und Steigrohr fixiert. Entsprechend der vor Ort jeweils existierenden Grabentiefe
wird das Steigrohr in den Steigrohrmantel um ein bestimmtes Mass eingeschoben und
in Höhe der dann am Gegenflansch anstehenden Nut - der konkreten Spannut - mit dem
Sprengring und Spannflansch fixiert.
[0016] Eine zweiteilige, teleskopisch ineinander schiebbare Hauptventilstange kann stufengleich
zum ausgezogenen, höhenmassbildenden Abschnitt des Steigrohres auf die passende Länge
eingestellt werden. Konkordante Massskalen am Steigrohr und an der Hauptventilstange
erleichtern die übereinstimmende Einstellung beider Baugruppen.
[0017] Die Sollbruchstelle für den Fall des Umfahrens des Aufsatzrohres am Ueberflurhydranten
wird an der Flanschverbindung zwischen dem Steigrohr und dem Aufsatzrohr durch Verwendung
von im Schaft definiert geschwächten Hammerschrauben geschaffen. Die Schaftschwächung
ist bei in die sich gegenüberliegenden Flanschen eingesetzter Hammerschraube in dem
Schaftbereich vorgesehen, der sich dann in einem zwischen beiden Flanschen gebildeten
Spalt befindet.
[0018] Zur variablen Gestaltungsmöglichkeit bei den Schlauchanschlüssen am Ueberflurhydranten
ist vorgesehen, ein universell verwendbares Aufsatzrohr mit für den Maximalbedarf
ausgelegten inneren Strömungskanälen, Seitenventilen und am Kopf des Aufsatzrohres
angeordneten Schlauchanschlusshälsen - in der Regel zwei - zu schaffen. In die einheitlich
konzipierten Schlauchanschlusshälse sind je nach Anforderung abgangsseitig verschieden
dimensionierte und normgerechte Schlauchanschlussstücke einschraubbar. An die Schlauchanschlussstücke
setzen die Benutzer des Ueberflurhydranten die am Feuerwehrschlauch angeordneten komplementären
Kupplungsstücke an. Mit zu den verschiedenen Schlauchanschlussstücken passgerechten
Verschlusskappen werden die Schlauchanschlussstücke bei Nichtgebrauch verschlossen
und somit geschützt. Je nach den gestellten Anforderungen kann somit ein Ueberflurhydrant
mit den verlangten Schlauchanschlussstücken ausgerüstet werden.
[0019] Der erfindungsgemässe Hydrant erbringt gegenüber dem Stand der Technik folgende Vorteile.
Die erstmalige und auch nachträgliche Höheneinstellung kann auf unkomplizierte und
sichere Weise vorgenommen werden. Auch eine nach Jahrzehnten vorzunehmende Höhenveränderung
bereitet keine Schwierigkeiten. Die Halterung des im Steigrohrmantel partiell und
teleskopisch sitzenden Steigrohres ist absolut sicher gegen unbeabsichtigtes Verstellen
in der Höhe, selbsttätiges Herauspressen durch den Wasserdruck und jegliches Verdrehen.
Eine beständige Dichtheit und geradezu zwangsweise ordnungsgemässe Montage sind gewährleistet.
[0020] Die konzipierte Sollbruchstelle spricht an, wenn eine maximal zulässige Krafteinwirkung
auf das Aufsatzrohr im Kollisionsfall überschritten wird, so dass grössere Schäden
am Ueberflurhydranten bzw. an der unterirdischen Wasserleitung vermieden werden. Bei
einem entsprechend wuchtigen Aufprall reissen die Hammerschrauben wie vorgesehen ab,
das Aufsatzrohr knickt um und die Spindelverlängerung fällt aus der Spindelnuss. In
vielen Fällen werden somit eine weitergehende Zerstörung sowie Wasserverlust verhindert
und die Reparaturkosten niedrig gehalten. Andererseits erfüllen die verwendeten Hammerschrauben
ihre Spannfunktion über Jahrzehnte.
[0021] Mit der Möglichkeit, nunmehr nur noch ein universell verwendbares Aufsatzrohr für
Ueberflurhydranten vorsehen zu müssen und die Schlauchanschlüsse nach verlangter Dimensionierung
sowie Rechts-/Linksverteilung durch blosses Einschrauben von verschiedenen Schlauchanschlussstücken
in die Schlauchanschlusshälse realisieren zu können, erbringt eine wesentliche Kostensenkung.
Ohne grösseren Aufwand könnte man erforderlichenfalls später die ursprünglich eingesetzten
Schlauchanschlussstücke austauschen. Das uniform gestaltete Aufsatzrohr, die übereinstimmende
Kontur beider am Aufsatzrohr vorhandenen Schlauchanschlusshälse und das äusserlich
identische Erscheinungsbild verschieden dimensionierter und mit Verschlusskappen abgedeckter
Schlauchanschlussstücke bewirken auch ein ästhetischeres Aussehen der aufgestellten
Ueberflurhydranten.
[0022] Durch entsprechende Materialauswahl und Oberflächenvergütung erreicht man eine hohe
Standzeit und Minimierung des Wartungsaufwandes. Insgesamt erbringt der erfindungsgemässe
Hydrant eine Effizienzsteigerung in der Herstellung der Montage und Wartung sowie
deutlich verbesserte Gebrauchswerteigenschaften.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Ueberflur- bzw. Unterflurhydranten
wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen detailliert beschrieben.
Dabei zeigen:
- Fig. 1a:
- eine Gesamtansicht des Ueberflurhydranten im Erdreich stehend;
- Fig. 1b:
- Einlaufbogen, Steigrohrmantel und herausgezogenes Steigrohr für einen Ueberflurhydranten
mit dazwischenliegenden Spannelementen;
- Fig. 1c:
- Gesamtansicht des Unterflurhydranten im Erdreich stehend;
- Fig. 2a:
- Horizontalschnitt gemäss Fig. 2b auf der Linie A-A mit dem Steigrohr, dem umgebenden
Spannflansch und dem dazwischenliegenden Sprengring;
- Fig. 2b:
- Vertikalschnitt gemäss Fig. 2a auf der Linie B-B;
- Fig. 2c:
- Vertikalschnitt durch die Flanschverbindung zwischen Steigrohrmantel und Steigrohr
an der Flanschstelle W gemäss Fig. la als Detail U im gelockerten Zustand und Detail
T im angezogenen Zustand;
- Fig. 2d:
- Horizontalschnitt durch das Steigrohr gemäss Fig. 2b auf der Linie A-A;
- Fig. 2e:
- Draufsicht auf den Spannflansch gemäss Fig. 2a;
- Fig. 2f:
- Vertikalschnitt durch den Spannflansch gemäss Fig. 2e auf der Linie C-C;
- Fig. 2g:
- Draufsicht auf den Sprengring gemäss Fig. 2a;
- Fig. 2h:
- Frontansicht des Steigrohrs im Bereich der Nutunterbrechungen mit Masseinteilung gemäss
Fig. 2d im Detail V;
- Fig. 3a:
- Gesamtansicht des Hauptventilgestänges mit angrenzenden Bauteilen;
- Fig. 3b:
- Vertikalschnitt durch die Hauptventilstange und die aufgesetzte Ventilstangenverlängerung
gemäss Fig. 3a im Detail X;
- Fig. 4a:
- Prinzipdarstellung des Aufsatzrohres mit seitlichen Schlauchanschlusshälsen sowie
angenäherten Schlauchanschlussstücken und Verschlusskappen gemäss Fig. la im Detail
Z;
- Fig. 4b:
- Vertikalschnitt an der Sollbruchstelle zwischen Steigrohr und Aufsatzrohr gemäss Fig.
la im Detail Y;
- Fig. 5a:
- Schnittdarstellung des Schlauchanschlussstückes, der entfernten Verschlusskappe und
dazwischenliegender Lippendichtung (kleine Durchflussmenge);
- Fig. 5b:
- das Schlauchanschlussstück gemäss Fig. 5a mit aufgesetzter Verschlusskappe;
- Fig. 6a:
- Schnittdarstellung gemäss Fig. 5a (grosse Durchflussmenge) und
- Fig. 6b:
- das Schlauchanschlussstück gemäss Fig. 6a mit aufgesetzter Verschlusskappe.
[0024] Gemäss Fig. la besteht der Ueberflurhydrant aus dem Einlaufbogen 10, dem daran angesetzten
und vertikal aufsteigenden Steigrohrmantel 100, dem in letzteren eingeschobenen inneren
Steigrohr 200, dem Aufsatzrohr 300, der Hauptventilgarnitur 400 und einer Gesamtheit
von Verbindungselementen 500 (erst Unterpositionen sind eingezeichnet). Der Steigrohrmantel
100 und das Steigrohr 200 sind gerade, so dass letzteres in ersteren teleskopisch
eingeschoben werden kann. Der offene Einlaufbogenzulauf 11 ist mittels eines Einlaufflansches
501 und nicht näherbezeichneter Verbindungselemente direkt an die unterirdisch verlaufende,
jedoch nicht gezeigte Wasserleitung angeschlossen. Anstelle des Einlaufbogens 10 kann
auch ein vertikaler Einlauf vorgesehen sein.
[0025] Mit der Einschubtiefe ET ist ein Einschubabschnitt 201 des Steigrohres 200 in den
Steigrohrmantel 100 eingeschoben. Der Steigrohrmantel 100 und das Steigrohr 200 sind
in der Flanschstelle W mit der, der vorgefundenen Grabentiefe GT entsprechenden Einschubtiefe
ET, gegenseitig fixiert. Als Grabentiefe GT gilt das Abstandsmass von der Unterkante
des Einlaufbogens 10 bis zur Erdoberfläche 600. Die Flanschstelle W wird in der Fig.
2c mit den Details T und U veranschaulicht. Die Einschubtiefe ET wird so gewählt,
dass das Steigrohr 200 bis zur Erdoberfläche 600 reicht. Auf diesem Niveau ist auf
das Steigrohr 200 das Aufsatzrohr 300 montiert; beide sind in einer als Sollbruchstelle
gestalteten Flanschverbindung, die in Fig. 4b als Detail Y dargestellt ist, miteinander
verbunden.
[0026] Vom Kopf des Aufsatzrohres 300 ragen zwei Schlauchanschlusshälse 301 und 302 ab,
die in Fig. 4a als Detail Z gezeigt sind. In den Schlauchanschlusshälsen 301 und 302
sitzen die Schlauchanschlussstücke 303 und 304, die von darauf befindlichen Verschlusskappen
305 und 306 geschützt werden. Im Aufsatzrohr 300 sind ferner die an sich bekannte
Seitenventilgarnitur 307 zweifach sowie die Spindelverlängerung 401 der Hauptventilgarnitur
400 angeordnet. Von der an sich bekannten Hauptventilgarnitur 400 ist das an die Spindelverlängerung
ansetzende Hauptventilgestänge 402, bestehend aus der Hauptventilstange 403 und der
aufgesetzten Ventilstangenverlängerung 404, neu konzipiert. Die Kombination der letztgenannten
ist in den Fig. 3a und 3b mit dem Detail X illustriert.
[0027] Nach Fig. 1b besitzt der Steigrohrmantel 100 an seinem oberen Ende einen Gegenflansch
104 mit mehreren, an der Peripherie symmetrisch verteilten, vertikalen und durchgängigen
Gewindebohrungen 105. Am innenliegenden Rand des Gegenflansches 104 ist eine Abfasung
106 vorgesehen.
[0028] Das Steigrohr 200 weist auf seinem Aussenumfang 202 mehrere in zueinander gleichmässigen
Abständen - hier 5 cm - radial verlaufende Ringnuten 203 auf, wobei die einzelne Ringnut
203 nicht gänzlich umläuft, sondern eine Nutunterbrechung 204 als stehengebliebenes
Material auf dem Aussenumfang 202 verbleibt. Alle Nutunterbrechungen liegen ausgerichtet
auf einer senkrechten Mantellinie 205 (s. Fig. 2d und 2h). Um den Aussenumfang 202
durch die Ringnuten 203 im Material nicht zu schwächen, besitzt der Innenumfang 206,
quasi hinter den Ringnuten 203 liegende Wandungswülste 207. Etwa nur die mittleren
3/5 des Steigrohres 200 sind mit Ringnuten versehen. Den oberen Abschluss des Steigrohres
200 bildet ein Steigrohrflansch 208 mit mehreren aussenliegenden Flanschschlitzen
209.
[0029] Zur Bildung der Flanschstelle W gibt es einen Spannflansch 502, einen partiell offenen
Sprengring 503 und einen Dichtring 504. Die Verschraubung zwischen dem Spannflansch
502 und dem Gegenflansch 104 erfolgt mittels mehrerer Stiftschrauben 505 und Hutmuttern
505a. Die Stiftschrauben 505 sind in die Gewindebohrungen 105 des Gegenflansches 104
eingeschraubt und durchdringen die zu den Gewindebohrungen 105 komplementär im Spannflansch
502 vorgesehenen Durchgangslöcher 506. Von der Oberseite des Spannflansches 502 sind
schliesslich die Hutmuttern 505a auf die Stiftschrauben 505 aufgeschraubt.
[0030] Die Verbindung zwischen dem Einlaufbogen 10 und dem Steigrohrmantel 100 erfolgt mittels
Schrauben 515, die durch den am Einlaufbogen 10 auslaufseitig angeordneten Abgangsflansch
12 hindurchgehen und in das auf dem Abgangsflansch 12 aufsitzende untere Ende des
Steigrohrmantels 100, in dort vorgesehene Gewindebohrungen, eingeschraubt werden.
Zur Abdichtung wird zwischen den Einlaufbogen 10 und den Steigrohrmantel 100 ein Dichtungsring
516 eingefügt.
[0031] Gemäss Fig. 1c weist ein Unterflurhydrant zu einem Ueberflurhydranten die hiesigen
Aspekte betreffend Uebereinstimmungen, logischerweise aber auch gewisse Unterschiede
auf. Auch ein Unterflurhydrant besitzt einen Einlaufbogen 10 oder einen vertikalen
Einlauf und einen daran angesetzten, vertikal aufsteigenden Steigrohrmantel 100, in
welchen ein in Richtung der Erdoberfläche 600 führendes Steigrohr 200' teleskopisch
mit der Einschubtiefe ET, entsprechend vorhandener Grabentiefe GT, eingeschoben wird.
Das Steigrohr 200' ist jedoch in seiner Kopfzone anders konstruiert als das Steigrohr
200 bei einem Ueberflurhydranten. Beim Unterflurhydranten endet das Steigrohr 200'
geringfügig unter der Erdoberfläche 600 in einem Schacht 700, der eine Schachtauskleidung
701 besitzt und mit einem ebenerdig darin eingesetzten Deckel 702 abgedeckt ist.
[0032] Ein überirdisch, permanent stehendes Aufsatzrohr ist nicht vorhanden. Damit benötigt
die Hauptventilgarnitur 400 mit dem Hauptventilgestänge 402, ebenfalls bestehend aus
einer Hauptventilstange 403 und einer aufgesetzten Ventilstangenverlängerung 404,
keine Spindelverlängerung. Die Flanschstelle W sowie das Hauptventilgestänge 402 mit
der Verbindungsanordnung zwischen der Hauptventilstange 403 und der aufgesetzten Ventilstangenverlängerung
404 - als Detail X - sind zum Ueberflurhydranten identisch. Erfindungsrelevant ist
die gleichartige Höhenverstellbarkeit mittels des Steigrohrmantels 100 und des Steigrohres
200'.
[0033] Soll über den Unterflurhydranten Wasser entnommen werden, so nimmt man den Deckel
702 ab, wodurch der Schacht 700 zugänglich wird. In der Kopfzone besitzt das Steigrohr
200' einen Seitenarm 213, der zum in an sich bekannter Weise gestalteten Schlauchanschluss
214 führt, welcher mit einer Verschlusskappe 215 verschlossen ist. Es wird die Verschlusskappe
215 abgenommen und an den Schlauchanschluss 214 das komplementäre Kupplungsstück des
Feuerwehrschlauches angesetzt. Nun kann der oberseitig aus dem Steigrohr 200' herausragende
Ventilspindelansatz 413 gedreht werden, wodurch sich das Ventilschliessteil 406 nach
oben bewegt und Wasser durch den Unterflurhydranten in den Feuerwehrschlauch strömt.
[0034] Mit Bezug auf die Fig. 2a bis 2h wird nun die Flanschstelle W sowie das Einstellen
einer gewählten Grabentiefe GT durch Fixierung an der Flanschstelle W bei einer bestimmten
Einschubtiefe ET erläutert. Der Spannflansch 502 besitzt die Grundform einer Ringscheibe
mit zu den im Gegenflansch 104 vorgesehenen Gewindebohrungen 105 komplementären Durchgangslöchern
506. Im Zentrum des Spannflansches 502 befindet sich ein so grosser Kreisausschnitt
507, dass auch noch bei eingelegtem Sprengring 503 der Einschubabschnitt 201 des Steigrohres
200 hindurchgeführt werden kann. Auf der Spannflanschunterseite 508 befindet sich
eine am Innenrand nicht gänzlich umlaufende, rillenförmige Spannflanschausnehmung
509, um darin partiell den Querschnitt des Sprengringes 503 aufzunehmen. Die verbleibende
Ausnehmungsunterbrechung 510 entspricht der Nutunterbrechung 204 und der Sprengringunterbrechung
511, die sich allesamt über ca. 20° im Bogenmass (

) erstrecken, wobei ein minimales Spiel zwischen den Bauteilen für den Zusammenbau
nötig ist.
[0035] Der Sprengring 503 besteht aus elastischem Material, wie Federstahl, oder einem entsprechend
belastbaren Kunststoff. Im eingesetzten Zustand liegt der Sprengring 503 mit einem
Teil seines kreisförmigen Querschnittes in einer bestimmten Ringnut 203 und umspannt
so das Steigrohr 200. Die Sprengringunterbrechung 511 ist dabei formschlüssig auf
die Nutunterbrechung 204 ausgerichtet. Man muss den Sprengring 503 von einer Ringnut
203 in eine beliebig andere, unter Ueberwindung seiner Federspannung, verschieben
können.
[0036] Der einen Vollkreis bildende und einen etwa kreisförmigen Querschnitt aufweisende
Dichtring 504 besteht ebenfalls aus elastischem Material, z.B. aus Gummi. Das Steigrohr
200 wird vom Dichtring 504 unterhalb des Sprengringes 503 liegend umspannt.
[0037] Durch die am innenliegenden Rand des Gegenflansches 104 eingearbeitete Abfasung 106
entsteht ein unmittelbar benachbart zum Steigrohr 200 dieses umlaufender Dichtungsspalt
512 von keilförmiger Querschnittskontur.
[0038] Gemäss Fig. 2h durchläuft eine auf der Frontseite des Steigrohres 200 gedachte vertikale
Mantellinie 205 sämtliche Nutunterbrechungen 204. An dieser Mantellinie 205 ist eine
Massskala 210 vorgesehen, wobei jeder Ringnut 203 ein Zahlenwert 211 zugeordnet ist,
der einer bestimmten Grabentiefe GT entspricht.
Beispiel:
[0039] Der Sprengring 503 wird in die zweite Ringnut 203 von oben eingesetzt und das Steigrohr
200 dann mit der sich nahezu grössten ergebenden Einschubtiefe ET an der Flanschstelle
W fixiert. Der belegten Ringnut 203 ist der Zahlenwert "25" zugeordnet und somit eine
Grabentiefe GT von 125 cm eingestellt. Bei eingestellten Grabentiefen GT von 125 cm
bzw. 120 cm muss das Steigrohr 200 von der Unterkante her entsprechend gekürzt werden.
Die hier angebrachte Massskala 210 mit dem Bereich von 20 bis 70 in Fünferschritten
entspricht einer Grabentiefe GT im Bereich von 120 bis 170 cm in 5 cm-Stufen.
[0040] Bei der Neuinstallation des Hydranten oder bei nachträglicher Veränderung der eingestellten
Grabentiefe GT wird der Sprengring 503 in die adäquate Ringnut 203 eingesetzt und
dann der Spannflansch 502 auf den Sprengring 503 heruntergelassen (vgl. Fig. 2b).
Der Spannflansch 502 kann nur in der Position ordentlich auf den Sprengring 503 aufgesetzt
werden, wenn die Ausnehmungsunterbrechung 510 des Spannflansches 502 in die Sprengringunterbrechung
511 zahnartig eingreift. Hiernach schiebt man den Dichtring 504 über den Einschubabschnitt
201 bis an den Sprengring 503 heran. Darauf wird der Einschubabschnitt 201 so weit
in den Steigrohrmantel 100 eingeführt, dass die Bauteile an der Flanschstelle W aufeinandersitzen
(vgl. Fig. 2c, Detail U). In dieser Phase legt sich der Dichtring 504 noch lose in
den Dichtungsspalt 512, ohne diesen auszufüllen. Die Hutmuttern 505a sind noch nicht
angezogen; der Spannflansch 502 liegt noch nicht voll am Gegenflansch 104 an. Mit
zunehmender Verschraubung (vgl. Detail T) wird auf den Sprengring 503 Druck ausgeübt
und der Dichtring 504 quetscht sich in den Dichtungsspalt 512. Zusammen mit den nun
aneinander gepressten Dichtflächen des Gegenflansches 104 und des Spannflansches 502
bewirkt der Dichtring 504 die Abdichtung der Flanschstelle W. Ueber den Kraftschluss
hinaus ist durch die Formschlüssigkeit der Bauteile jetzt weder eine vertikale Verschiebung
des Steigrohres 200 noch ein Verdrehen möglich.
[0041] Anhand der Fig. 3a und 3b wird nachstehend die Höhenanpassung des Hauptventilgestänges
402 an die am Steigrohr 200 eingestellte Grabentiefe GT beschrieben. Ober- und unterhalb
des Hauptventilgestänges 402 ist die Hauptventilgarnitur 400 in an sich bekannter
Weise aufgebaut, so dass nur auf das Hauptventilgestänge 402 eingegangen wird, welches
sich zwischen der obenauf angeordneten Spindelmutter 405 und dem im Ventilschliessteil
406 sitzenden Gestängezapfen 407 erstreckt.
[0042] Das Hauptventilgestänge 402 besteht aus der unten angeordneten Hauptventilstange
403 und der darüber positionierten Ventilstangenverlängerung 404, wobei beide teleskopisch
ineinanderschiebbar sind, d.h. die Ventilstangenverlängerung 404 fährt mehr oder weniger
über die feststehende Hauptventilstange 403. Am unteren Ende der Ventilstangenverlängerung
404 befinden sich zwei zueinander beabstandete Durchgangsbohrungen 409 und in der
Hauptventilstange 403 sind zu den Durchgangsbohrungen 409 komplementäre Horizontalbohrungen
408 vorgesehen, die im selben Mass zueinander beabstandet sind, wie die Ringnuten
203 - hier in 5 cm-Stufen. Auf der Hauptventilstange 403 ist eine Massskala 410 aufgebracht,
die der auf dem Steigrohr 200 vorgesehenen Massskala 210 entspricht. Der unter der
Ventilstangenverlängerung 404 hervorschauende Zahlenwert 411 - hier "70" - ist dem
gleichen Zahlenwert 211 auf dem Steigrohr 200 zugehörig.
Beispiel:
[0043] Das Steigrohr 200 ist auf eine Grabentiefe GT von 125 cm eingestellt (Zahlenwert
"25"), so muss auch am Hauptventilgestänge 402 die Hauptventilstange 403 beim Zahlenwert
"25" mit der Ventilstangenverlängerung 404 fixiert werden.
Zur Fixierung der Längeneinstellung des Hauptventilgestänges 402 dienen zwei Schrauben
412, die man durch die beiden Durchgangsbohrungen 409 und die gewählte sowie die darüberliegende
Horizontalbohrung 408, welche zueinander in Flucht gebracht wurden, hindurchsteckt.
Auf die Schrauben 412 schraubt man vorzugsweise selbstsichernde Muttern 412a auf.
[0044] Bei der hier maximal vorgesehenen Grabentiefe GT von 170 cm muss das Hauptventilgestänge
402 am weitesten ausgezogen sein, die Fixierung erfolgt dann in den beiden obersten
Horizontalbohrungen 408. Bei der vorletzten Grabentiefe GT von 125 cm wird die zweite
(und die dritte) Horizontalbohrung 408 von unten benutzt, wobei als Zahlenwert 411
dann "25" sichtbar ist. Hat man die minimale Grabentiefe GT von 120 cm einzustellen,
ist das Hauptventilgestänge 402 teleskopisch am weitesten zusammengeschoben und die
Fixierung erfolgt in der untersten (und vorletzten) Horizontalbohrung 408. Dass man
zwei Durchgangsbohrungen 409 und somit zwei Schraubverbindungen zwischen der Hauptventilstange
403 und der Ventilstangenverlängerung 404 vorsieht, empfiehlt sich aus Sicherheitsgründen.
[0045] Aus Fig. 4a geht der hier interessierende Aufbau der am Kopf 308 des Aufsatzrohres
300 vorgesehenen zwei Schlauchanschlüsse hervor. Der Aufbau der im Kopf 308 befindlichen
Seitenventilgarnituren 307 ist dem Fachmann bekannt. Am Fuss des Aufsatzrohres 300
ist ein Fussflansch 309 vorgesehen, welcher Durchgangsbohrungen 310 aufweist, die
zu den Flanschschlitzen 209 im Steigrohrflansch 208 passfähig sind, so dass ein Verschrauben
des Fussflansches 309 mit dem Steigrohrflansch 208 möglich ist (s. Fig. 4b).
[0046] Vom Kopf 308 treten zwei sich gegenüberliegende identische Schlauchanschlusshälse
301 und 302 heraus, im weiteren als linker Schlauchanschluss 301 bzw. rechter Schlauchanschlusshals
302 bezeichnet. Zu den beiden Schlauchanschlusshälsen 301 und 302 führen für die maximal
mögliche Wasserentnahme ausgelegte innere Strömungskanäle 311. In die Schlauchanschlusshälse
301 und 302 sind verschieden dimensionierte Schlauchanschlussstücke 303 bzw. 304 einschraubbar,
da beide Typen passfähige Einschraubstücke 312 bzw. 313 besitzen (s. Fig. 5a bis 6b).
Die unterschiedliche Dimensionierung bezieht sich auf differenzierte Nennweiten im
Durchlass sowie auf eine differenzierte Normgrösse der anzuschliessenden Kupplungen
an den Feuerwehrschläuchen.
Beispiel:
[0047] Das Schlauchanschlussstück 303 besitzt die Nennweite NW
1, was einem Kupplungskaliber KK
1=55 mm entspricht.
Das Schlauchanschlussstück 304 besitzt die grössere Nennweite NW
2, was einem Kupplungskaliber KK
2=75 mm entspricht.
[0048] Zu den im Kupplungskaliber KK
1 bzw. KK
2 vrschiedenen Schlauchanschlussstücken 303 bzw. 304 sind entsprechende Verschlusskappen
305 und 306 mit passfähigen Anschlusspartien 314 bzw. 315 vorgesehen, wobei die auf
die Schlauchanschlussstücke 303 und 304 angesetzten Verschlusskappen 305 bzw. 306
im äusseren Erscheinungsbild praktisch identisch sind. Je nach Anforderung kann man
nun beide Schlauchanschlusshälse 301 und 302 einheitlich mit den kleineren Schlauchanschlussstücken
303 oder mit den grösseren Schlauchanschlussstücken 304 versehen oder aber den linken
und den rechten Schlauchanschlusshals 301 und 302 beliebig unterschiedlich ausstatten.
Auf diese Weise sind vier verschiedene Ausrüstungsvarianten möglich, wobei man mit
einem universell verwendbaren Aufsatzrohr 300 auskommt.
[0049] Bei Einsetzen eines Schlauchanschlussstückes 303 bzw. 304 in einen Schlauchanschlusshals
301 bzw. 302 fügt man eine Dichtungsscheibe 316 dazwischen. Lippendichtungen 317 sind
zwischen den Schlauchanschlussstücken 303 bzw. 304 und den aufgesetzten Verschlusskappen
305 bzw. 306 vorgesehen. Es versteht sich, dass die Schlauchanschlussstücke 303 bzw.
304 auf ihren Kupplungsseiten 318 bzw. 319 zu den genormten Systemen der an den Feuerwehrschläuchen
verwendeten Kupplungen komplementär gestaltet sind.
[0050] Gemäss Fig. 4b besitzt die im Detail Y dargestellte Sollbruchstelle für einen Kollisionsfall
mit dem Aufsatzrohr 300 folgenden Aufbau. Die Sollbruchstelle ist an der Verbindung
zwischen dem Steigrohrflansch 208 und dem Fussflansch 309 vorgesehen. Die Verschraubung
zwischen den beiden Flanschen 208 und 309 erfolgt mit mehreren systematisch verteilten
Sollbruchschrauben, hier in Form von Hammerschrauben 513. Diese weisen eine Schaftschwächung
514 auf. Im verschraubten Zustand verbleibt zwischen den Flanschen 208 und 309 ein
Flanschspalt 212. Ist eine Hammerschraube 513 völlig in die sich gegenüberliegenden
Flansche 208 und 309 eingesetzt und mittels einer Hutmutter 513a angezogen, so befindet
sich die Schaftschwächung 514 im Bereich des Flanschspaltes 212.
[0051] Kommt es zu einem stärkeren Anfahrunfall mit entsprechend heftiger Krafteinwirkung
auf das Aufsatzrohr 300, so reissen die Hammerschrauben 513 an ihren Schaftschwächungen
514 ab. In der Regel wird das Aufsatzrohr 300 umknicken und die Spindelverlängerung
401 (s. Fig. 1a) herausfallen, ohne dass grössere Schäden am Ueberflurhydranten oder
an der unterirdischen Wasserleitung entstehen.
1. Höhenverstellbarer Hydrant mit einem an eine unterirdische Wasserleitung angeschlossenen
Einlaufbogen (10) oder vertikalen Einlauf, einem daran angesetzten, bis etwa zur Erdoberfläche
(600) führenden zweiteiligen Steigrohr sowie mit einer Hauptventilgarnitur (400),
die über ein Hauptventilgestänge (402) betätigt wird, wobei die beiden Teile des Steigrohres
teleskopisch ineinander schiebbar sind und die so eingestellte Grabentiefe (GT) an
einer Flanschstelle (W) mittels Verschraubung zwischen einem feststehenden Flansch
und einem beweglichen Spannflansch (502) und eingesetztem Dichtring (504) sowie Spannelement
fixiert wird, gekennzeichnet dadurch, dass
a) sich an den Einlaufbogen (10) bzw. den vertikalen Einlauf ein gerader, aufwärts
weisender Steigrohrmantel (100) anschliesst, welcher oberseitig mit einem äusseren,
feststehenden Gegenflansch (104) abschliesst;
b) in den Steigrohrmantel (100) ein unterer Einschubabschnitt (201) eines darüber
angeordneten Steigrohres (200, 200') mit einer stufenweise wählbaren Einschubtiefe
(ET) - woraus sich die eingestellte Grabentiefe (GT) ergibt - einschiebbar ist;
c) am Aussenumfang (202) des Steigrohres (200, 200') eine Vielzahl zueinander beabstandeter,
radial umlaufender Ringnuten (203) vorgesehen sind;
d) in eine gewählte Ringnut (203), entsprechend gewünschter Grabentiefe (GT), ein
Sprengring (503) eingesetzt wird;
e) man an den Sprengring (503) einen Dichtring (504) anschiebt;
f) mit einem über das Steigrohr (200, 202') und an den Gegenflansch (104) anschiebbaren
komplementären Spannflansch (502) der Sprengring (503) und der Dichtring (504) zwischen
den Flanschen (104 und 502) verquetscht werden, wodurch eine Fixierung der eingestellten
Grabentiefe (GT) eintritt und
g) ein teleskopisch längenanpassbares, zweiteiliges Hauptventilgestänge (402), bestehend
aus einer Hauptventilstange (403) und einer darüber steckbaren, aufgesetzten Ventilstangenverlängerung
(404) , vorgesehen ist.
2. Hydrant nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringnuten (203) nicht vollständig
umlaufen, sondern jeweils eine Nutunterbrechung (204) besitzen und sämtliche Nutunterbrechungen
(204) auf einer geraden, vertikalen, gedachten Mantellinie (205) liegen; dass der
elastische Sprengring (503) eine Sprengringunterbrechung (511) aufweist, die komplementär
zu den Nutunterbrechungen (204) gestaltet ist und dass der Spannflansch (502) auf
seiner Unterseite (508) am Innenrand - dieser entsteht durch den Kreisausschnitt (507)
- eine nicht gänzlich umlaufende, rillenförmige Spannflanschausnehmung (509) besitzt
und somit eine Ausnehmungsunterbrechung (510) gebildet wird, die komplementär zu den
Nutunterbrechungen (204) und der Sprengringunterbrechung (511) gestaltet ist.
3. Hydrant nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Innenkante am Gegenflansch
(104), dem Steigrohr (200, 200') zugewandt, eine Abfasung (106) vorgesehen ist, wodurch
ein Dichtungsspalt (512) entsteht, in welchen im verspannten Zustand der Dichtring
(504) gedrückt wird und die Ringnut (203) sowie die Spannflanschausnehmung (509) den
Sprengring (503) partiell umfassen.
4. Hydrant nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Mantellinie
(205) eine Masskala (210) aufgetragen ist und je ein Zahlenwert (211) jeder Ringnut
(203) zugeordnet ist, der die entsprechende Grabentiefe (GT) symbolisiert.
5. Hydrant nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass am unteren Ende der Ventilstangenverlängerung
(404) zumindest eine Durchgangsbohrung (409) vorgesehen ist und sich in der Hauptventilstange
(403) in adäquater Abstufung zu den Ringnuten (203) auf dem Aussenumfang (202) des
Steigrohres (200, 200') eine Mehrzahl zueinander beabstandeter, durchgängiger Horizontalbohrungen
(408) befindet, wobei die Bohrungen (408 und 409) komplementär sind, wodurch man mittels
zumindest einer Schraube (412) mit selbstsichernder Mutter (412a) das Hauptventilgestänge
(402) in der gewählten Länge fixieren kann.
6. Hydrant nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Hauptventilstange
(403) eine zur Massskala (210) analoge Massskala (410) aufgetragen ist, wobei für
die Längeneinstellung des Hauptventilgestänges (402) der unter der Ventilstangenverlängerung
(404) zuerst erscheinende Zahlenwert (411) massgeblich ist.
7. Sollbruchstelle an einem Ueberflurhydranten unter Verwendung von Sollbruchschrauben
für die Verbindung zwischen einem etwa an der Erdoberfläche (600) sich befindlichen
Steigrohrflansch (208) eines sich in die Tiefe des Erdbodens erstreckenden Steigrohres
(200) und einem auf den Steigrohrflansch (208) aufgesetzten Fussflansches (309) eines
Aufsatzrohres (300), dadurch gekennzeichnet, dass Hammerschrauben (513), die eine
definierte Schaftschwächung (514) aufweisen, eingesetzt werden.
8. Sollbruchstelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Schaftschwächung
(514) im verschraubten Zustand in einem zwischen den Flanschen (208 und 309) existierenden
Flanschspalt (212) positioniert.
9. Aufsatzrohr (300) für einen Ueberflurhydranten mit mindestens zwei im Kopf (308) des
Aufsatzrohres (300) vorgesehenen Schlauchanschlüssen, wobei sich vom Kopf (308) mindestens
zwei Schlauchanschlusshälse (301, 302) erstrekken, in die Schlauchanschlussstücke
(303, 304) einsetzbar sind, die bei Nichtbenutzung mit Verschlusskappen (305, 306)
geschützt werden und die Kupplungsseiten (318, 319) der Schlauchanschlussstücke (303,
304) zu den genormten Systemen der an Feuerwehrschläuchen verwendeten Kupplungen passfähig
gestaltet sind, dadurch gekennzeichnet, dass
a) zu den identischen Schlauchanschlusshälsen (301, 302) für die maximal mögliche
Wasserentnahme ausgelegte innere Strömungskanäle (311) im Aufsatzrohr (300) verlaufen
und
b) zum wahlweisen Einsetzen in die Schlauchanschlusshälse (301, 302), Schlauchanschlussstücke
(303, 304) mit unterschiedlich Durchfluss gewährender Nennweite (NW1, NW2), aber mit zu den Schlauchanschlusshälsen (301, 302) stets passfähigen Einschraubstücken
(312, 313) vorgesehen sind.
10. Aufsatzrohr nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass dieses zwei sich gegenüberliegende
Schlauchanschlusshälse (301, 302) aufweist und zwei unterschiedliche Schlauchanschlussstücke
(303, 304) in der Dimension Kupplungskaliber (KK1) = 55 mm bzw. (KK2) = 75 mm vorgesehen sind und das Aufsatzrohr (300) somit vier verschiedene Anordnungen
der Schlauchanschlüsse besitzen kann.