[0001] Die Erfindung betrifft eine Lichtkuppelanordnung in einer Gebäude-, insbesondere
Hallendecke, mit Lichtkuppel und Aufsetzkranz, wobei die Lichtkuppel über erste Scharnierteile
mit dem Aufsetzkranz verbindbar ist.
[0002] Eine bekannte Lichtkuppelanordnung sieht eine zweischalige Lichtkuppel aus Acrylglas
vor, welche fest auf einem Aufsetzkranz aus GUP (glasfaserverstärktes Polyester) montiert
ist, wobei der Aufsetzkranz einen einstückigen Stufenflansch aufweist. Der Aufsetzkranz
befindet sich über einer entsprechenden Öffnung in der Decke eines Gebäudes, insbesondere
einer Industriehalle, um Licht in das Innere der Halle zu lassen. Gegebenenfalls kann
die Lichtkuppel scharnierartig am Aufsetzkranz befestigt sein, um in hochgeschwenkter
Lichtkuppellage die Industriehalle zu lüften.
[0003] Nach dem Stand der Technik kennt man ferner Lichtkuppelanordnungen, in der spezielle
Brandschutzeinrichtungen integriert sind, insbesondere die Lichtkuppel als sog. "Smog-Kuppel"
ausgebildet ist. Eine derartige Kuppel ist in der Regel schwenkbar am Aufsetzkranz
ausgebildet, wobei Teleskopspindelantriebe, Elektrohuböffner oder Pneumatikzylinder
vorgesehen sein können, welche ein automatisches Öffnen der Smog-Kuppel im Brandfall
im Innern der Industriehalle bewerkstelligen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lichtkuppelanordnung, welche einfach
aufgebaut ist und unterschiedliche Lichtkuppelanordnungen je nach Bedarfsfall durch
einfache und schnelle Montage und gegebenenfalls Umrüstung ermöglicht.
[0005] Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen
Merkmale.
[0006] Vorteilhaft weitergebildet wird der Erfindungsgegenstand durch die Merkmale der Unteransprüche
2 bis 7.
[0007] Wesen der Erfindung ist, bei einem Baukastensystem bestehend aus Aufsetzkranz, Lichtkuppel
und Lüfterrahmen Verbindungs- bzw. Befestigungselemente in Form von gleichgearteten
und gleich dimensionierten ersten und zweiten Scharnierteilen vorzusehen, welche jeweils
an den vorgenannten Bauteilen Aufsetzkranz, Lichtkuppel und Lüfterrahmen ober- und/oder
unterseitig befestigt sind. Die Scharnierteile können durch einfache Steckbolzen einerseits
zu einem Scharnier ausgebildet werden, um ein Hochschwenken einer Lichtkuppel allein
oder zusammen mit einem Lüfterrahmen zu ermöglichen (wenn auf der anderen Seite keine
feste Befestigungsstelle vorgesehen ist - z.B. kein vorgenanntes Scharnier oder Scharnierteile
mit herausgezogenem Scharnierbolzen). Findet sich auf der anderen Seite ein gleichgeartetes
Scharnier mit eingestecktem Scharnierbolzen, so ist die Lichtkuppel allein oder in
fester Verbindung mit dem Lüfterrahmen fest mit dem Aufsetzkranz befestigt.
[0008] Die feste Befestigung zwischen Lichtkuppel und Lüfterrahmen zwecks Ausbildung einer
sog. "Smog-Kuppel" wird ebenfalls durch vorgenannte Scharnierteile eingerichtet, welche
mit Scharnierbolzen versehen sind.
[0009] Die Anzahl der Scharnierteile richtet sich nach der Größe der Lichtkuppel sowie nach
der Art der Befestigung (starr oder lüftbar; Lichtkuppel allein in einer Befestigung
am Aufsetzkranz oder zusammen mit dem Lüfterrahmen als sog. "Smog-Kuppel").
[0010] Für eine starre Lichtkuppelanordnung werden grundsätzlich die Scharnierteile mit
Scharnierbolzen abgesteckt, wobei die Scharnierteile auf der einen Seite der Lichtkuppel
ein Paß-Auge besitzen, in denen sich der Scharnierbolzen befindet, und die Scharnierteile
auf der anderen Lichtkuppelseite mit Langloch-Augen ausgestattet sind, um Fertigungstoleranzen
der Bauteile Aufsetzkranz, Lichtkuppel und Lüfterrahmen auszugleichen und auf der
anderen Seite ferner für eine thermische Längenausdehnungsmöglichkeit zu sorgen, so
daß die Lichtkuppel, welche größeren Wärmeunterschieden ausgesetzt ist, nicht unter
thermischer Befestigungsspannung steht.
[0011] Das Baukastensystem nach der Erfindung ermöglicht ein einfaches Umrüsten von einer
Lichtkuppelart auf die andere, je nachdem, ob der Lüfterrahmen weggelassen wird oder
nicht, welcher bei einer Smog-Kuppel für eine Versteifung der einfachen Lichtkuppel
sorgt.
[0012] Durch die Erfindung wird auch die Lagerhaltung von Lichtkuppelbauteilen vereinfacht.
Ein derartiges Lager braucht lediglich die Bauteile Aufsetzkranz, Lichtkuppel und
Lüfterrahmen, sowie ein gleichgeartetes Scharnier mit Scharnierbolzen, um sämtliche
vorgenannte Anwendungsvarianten auf einfache Weise einzurichten und gegebenenfalls
eine Variante auf die andere umzurüsten.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine Lichtkuppelanordnung mit Lichtkuppel und Aufsetzkranz in vertikaler Teilschnittansicht,
gesehen auf der Scharnierseite,
- Fig. 2
- die Lichtkuppelanordnung nach Fig. 1, gesehen auf der Verschlußseite,
- Fig. 3
- eine Lichtkuppelanordnung in Form einer Smog-Kuppel, gesehen auf der Scharnierseite
ähnlich Fig. 1, und
- Fig. 4
- die Lichtkuppelanordnung nach Fig. 3, gesehen auf der Verschlußseite ähnlich Fig.
2.
[0014] Gemäß Fig. 1 umfaßt die Lichtkuppelanordnung 1 eine zweischalige Lichtkuppel 2 aus
Acrylglas, welche über erste Scharnierteile 5, 6 auf der Oberseite eines Aufsetzkranzes
3 einer Industriehalle angeordnet ist. Beide Scharnierteile 5, 6 sind über einen axial
eingesteckten Scharnierbolzen 9 schwenkbar miteinander verbunden, so daß die Lichtkuppel
2 gegebenenfalls im Uhrzeigersinn bezüglich des Aufsetzkranzes 3 hochgeschwenkt werden
kann, um eine Öffnung in der Decke der Industriehalle freizugeben.
[0015] Das obere Scharnierteil 5 ist einfach abgewinkelt und besitzt einen horizontalen
Schenkel 12, welcher fest mit der Lichtkuppel 2 verbunden ist, und einen nach unten
sich erstreckenden vertikalen Schenkel 13, welcher unterseitig in ein Paß-Auge 10
übergeht, der zur spielfreien drehbeweglichen Aufnahme des Scharnierbolzens 9 bestimmt
ist.
[0016] Das untere Scharnierteil 6 umfaßt ebenfalls einen Horizontalschenkel 14, welcher
auf der Oberseite des Aufsetzkranzes 3 befestigt ist, ferner einen Vertikalabschnitt
15 in dichter Anlage an einem Rand des Aufsetzkranzes 3, sowie einen weiteren Horizontalschenkel
16, welcher endseitig ebenfalls in ein Paß-Auge 10 übergeht, und beide Paß-Augen 10
beider Scharnierteile 5, 6 axial zueinander ausgerichtet sind. In der gezeigten geschlossenen
Stellung der Lichtkuppel 2 ist diese über eine Schlauchdichtung 17 bezüglich des oberen
Rands des Aufsetzkranzes 3 abgedichtet.
[0017] Auf der anderen Seite der vorgenannten Lichtkuppelanordnung 1, auf der sog. Verschlußseite
gemäß Fig. 2, sind Scharnierteile 5, 6 vorgesehen, die bis auf einen Unterschied identisch
mit den vorgenannten Scharnierteilen 5, 6 gemäß Fig.1 sind: das untere zweifach abgewinkelte
Scharnierteil 6 gemäß Fig.2 besitzt einen weiteren Horizontalschenkel 16, welcher
in ein horizontales Langloch-Auge 11 übergeht. Das Langloch-Auge 11 sorgt bei gestecktem
Scharnierbolzen 9 für eine thermische Längenausdehnungsmöglichkeit, so daß die Lichtkuppel
2 im starr befestigten Zustand am Aufsetzkranz 3 nicht unter Wärmeverspannungen steht,
und auch Fertigungstoleranzen in den Bauteilen ausgeglichen werden. Wird der Scharnierbolzen
9 gemäß Fig. 2 durch axiales Herausziehen aus den Augen 10, 11 entfernt, kann die
Lichtkuppel 2 durch das Scharnier gemäß Fig. 1 geöffnet werden.
[0018] In den Fig. 3 und 4 ist eine weitere Variante einer Lichtkuppelanordnung 1 dargestellt,
welche eine Lichtkuppel 2 aufweist, welche mit der erstgenannten Lichtkuppelanordnung
gemäß den Fig. 1 und 2 identisch ist. Die Lichtkuppel 2 ist über ein Scharnierteil
8 mit einem stabilen Lüfterrahmen 4 verbunden, welcher für eine Stabilisierung einer
verschwenkbaren Lichtkuppel 2 als sog. Smog-Kuppel sorgt. Der Lüfterrahmen 4 ist unterseitig
über ein zweites Scharnierteil 7 mit dem Aufsetzkranz 3 gemäß Fig. 3 verbunden, wie
dies auch gemäß Fig. 1 bei der ersten Lichtkuppelanordnung 1 der Fall ist.
[0019] Um eine Lichtkuppelanordnung 1 gemäß Fig. 1 in die Lichtkuppelanordnung gemäß Fig.
3 umzurüsten, wird einfach der Scharnierbolzen 9 gemäß Fig. 1 entfernt und der Lüfterrahmen
4 zwischen Lichtkuppel 2 und Aufsetzkranz 3 angeordnet, wobei der Lüfterrahmen 4 zweite
Scharnierteile 7, 8 besitzt, die nach Art und Größe identisch mit den Scharnierteilen
5 und 6 sind. Ist der Lüfterrahmen 4 zwischengeordnet, werden die beiden Scharnierbolzen
9 gemäß Fig. 3 in Axialrichtung in die Paßaugen 10 eingesteckt.
[0020] Die Lichtkuppelanordnung 1 gemäß Fig. 3 ist auf der anderen Seite, d.h. auf der Verschlußseite
wie in Fig. 4 dargestellt befestigt: der Lüfterrahmen 4 ist über das zweite Scharnierteil
8, welches ein Langloch-Auge 11 besitzt, fest mit der Lichtkuppel 2 durch den eingesteckten
Scharnierbolzen 9 verbunden, wobei die Lichtkuppel 2 wiederum wärmeverspannungsfrei
am Lüfterrahmen 4 befestigt ist durch Ausbildung des Langloch-Auges 11. An der Unterseite
des Lüfterrahmens 4 sind gemäß Fig. 4 keine Scharnierteile in Richtung Aufsetzkranz
3 vorgesehen, so daß die vorgenannte "Smog-Kuppel" über das untere Gelenk 6, 7 gemäß
Fig. 3 beispielsweise im Brandfall hochgeschwenkt werden kann, z.B. durch einen automatisch
betätigten Stellmotor. Wird die Ausführungsvariante einer Lichtkuppelanordnung 1 gemäß
Fig. 2 auf die Ausführungsvariante gemäß Fig. 4 umgerüstet, so kann das erste Scharnierteil
6 gemäß Fig. 2 am Aufsetzkranz 3 befestigt bleiben. Gleichwohl kann die Lichtkuppelanordnung
1 gemäß Fig.4 störungsfrei um das Gelenk gemäß Fig. 3 hochgeschwenkt werden. Um Bauteile
zu sparen, kann jedoch das untere Scharnierteil 6 gemäß Fig. 2 an die Oberseite des
Lüfterrahmens 4 montiert werden, um das Scharnierteil 8 auszubilden.
[0021] Ersichtlich wird mithin durch die Erfindung ein Baukastensystem geschaffen, das den
entscheidenden Vorteil hat, daß nur eine einzige Ausführung einer Lichtkuppel auf
Lager gehalten werden muß, die auf einfache Art und Weise durch einfaches Umstecken
zu einer Smog-Kuppel umgerüstet werden kann.
[0022] Es sei noch angemerkt, daß in den Unteransprüchen enthaltene selbständig schutzfähige
Merkmale trotz der vorgenommenen formalen Rückbeziehung auf den Hauptanspruch entsprechenden
eigenständigen Schutz haben sollen. Im übrigen fallen sämtliche in den gesamten Anmeldungsunterlagen
enthaltenen erfinderischen Merkmale in den Schutzumfang der Erfindung.
1. Lichtkuppelanordnung (1) in einer Gebäude-, insbesondere Hallendecke, mit Lichtkuppel
(2) und Aufsetzkranz (3), wobei die Lichtkuppel (2) über erste Scharnierteile (5,
6) mit dem Aufsetzkranz (3) verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einem Baukastensystem bestehend aus Aufsetzkranz (3), Lichtkuppel (2) und
einem Lüfterrahmen (4) Verbindungs- bzw. Befestigungselemente in Form von gleichgearteten
und gleich dimensionierten ersten und zweiten Scharnierteilen (5,6 bzw. 7,8) vorgesehen
sind, welche jeweils an den vorgenannten Bauteilen Aufsetzkranz, Lichtkuppel und Lüfterrahmen
ober- und/oder unterseitig befestigt sind, wobei die Scharnierteile durch eingesteckte
Scharnierbolzen (9) zu einem Scharnier ausgebildet werden können.
2. Lichtkuppelanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lüfterrahmen (4) mit oberen und unteren zweiten Scharnierteilen (7, 8) nach
Art und Dimension der ersten Scharnierteile (5, 6) zwischen Lichtkuppel (2) und Aufsetzkranz
(3) befestigt werden kann, wobei dann das erste Scharnierteil (6) des Aufsetzkranzes
(3) mit dem unterseitig befestigten zweiten Scharnierteil (7) des Lüfterrahmens (4)
sowie das oberseitig befestigte zweite Scharnierteil (8) des Lüfterrahmens mit dem
ersten Scharnierteil (5) der Lichtkuppel (2) durch in die Scharnierteile (5, 8 bzw.
7, 6) einschiebbare Scharnierbolzen (9) zusammensetzbar ist (Fig. 3).
3. Lichtkuppelanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei ein Scharnier festlegende, zusammengehörige Scharnierteile einen Paßaugensitz
bzw. Paß-Augen (10) besitzen (Fig. 1 und 3).
4. Lichtkuppelanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß von zwei ein Scharnier festlegenden Scharnierteilen ein Scharnierteil einen Langlochsitz
bzw. Langloch-Augen (11) besitzen (Fig. 2 und 4).
5. Lichtkuppelanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß Lichtkuppel (2), Aufsetzkranz (3) und Lüfterrahmen (4) ein oder mehrere Scharniere
mit Paßaugensitz auf der einen Seite (A) und ein oder mehrere Scharniere mit Langlochsitz
auf der entgegengesetzten Seite (B) besitzen.
6. Lichtkuppelanordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Scharnierbolzen (9) aus dem Langlochsitz des Scharniers zwischen Lüfterrahmen
(4) und Aufsetzkranz (3) entfernt, d.h. dieses Scharnier gelöst oder ganz entfernt
ist, und der Lüfterrahmen (4) nebst aufgesteckter Lichtkuppel (2) an oder im Bereich
der Stelle dieses gelösten oder entfernten Scharniers mittels einer Betätigungsstange
eines Elektromotors oder eines pneumatischen Zylinders bezüglich des Aufsetzkranzes
(3) hochgeschwenkt und in der unteren Lage geschlossen gehalten werden kann.
7. Lichtkuppelanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes (erste und zweite) Scharnier aus einem oberen einfach abgewinkelten Scharnierteil
(5 bzw. 7) mit Paß-Auge (10) und einem unteren zweifach abgewinkelten Scharnierteil
(6 bzw. 8) mit Langloch-Auge (11) oder Paß-Auge (10) und einem eingesteckten Scharnierbolzen
(9) besteht, wobei das obere Scharnierteil (5 bzw.7) einen horizontalen Schenkel (12)
und einen nach unten sich erstreckenden vertikalen Schenkel (13) besitzt, welcher
in das Paß-Auge (10) übergeht, und das untere Scharnierteil (6 bzw. 8) neben einem
Horizontalschenkel (14) und einem nach unten sich erstreckenden anschließenden Vertikalabschnitt
(15) noch einen weiteren Horizontalschenkel (16) besitzt, welcher in das Langloch-Auge
(11) oder in das Paß-Auge (10) übergeht.