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EP 0 564 891 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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24.07.1996 Patentblatt 1996/30 |
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Anmeldetag: 23.03.1993 |
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Rahmenlose Verglasung einer Fassade
Frameless glazing of a façade
Vitrage de la façade sans cadre
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB IT LI PT |
(30) |
Priorität: |
02.04.1992 DE 4210903
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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13.10.1993 Patentblatt 1993/41 |
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Patentinhaber: SCHÜCO International KG |
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D-33609 Bielefeld (DE) |
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Erfinder: |
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- Tönsmann, Armin Dipl.-Ing.
W-4800 Bielefeld 18 (DE)
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Vertreter: Stracke, Alexander, Dipl.-Ing. et al |
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Jöllenbecker Strasse 164 D-33613 Bielefeld D-33613 Bielefeld (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
WO-A-89/04416 DE-A- 3 626 194
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DE-A- 3 543 525 DE-A- 3 633 618
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine rahmenlose, aus einer oder mehreren Scheiben
bestehende Verglasung eines durch Profilschienen begrenzten Feldes einer Fassade,
wobei zur Festlegung der Verglasung ein Silikonkleber verwendet wird.
[0002] Die Verbindung des Silikonklebers mit der Glasscheibe stellt an die Glasscheibe keine
besonderen Anforderungen, da sowohl im Glas als auch im Kleber als wesentlicher Bestandteil
Silicium enthalten ist.
[0003] Bei der Verbindung zwischen einem Silikonkleber und einem Bauteil aus Aluminium muß
die Oberfläche des Bauteils für die Verklebung besonders behandelt werden. Hierzu
eignet sich eine Eloxierung, deren Schicht aber nicht überaltert sein darf. Hieraus
ergibt sich ein nicht unerheblicher Aufwand und eine große Sorgfalt für die Durchführung
einer Verglasung eines aus Aluminiumprofilen bestehenden Rahmenfeldes einer Fassade.
[0004] Um eine Auseinandersetzung mit den geschilderten Problemen zu vermeiden, ist es bekannt
(DE 36 33 618 A1), zwischen der Verglasung und den Fassadenprofilen ein Haftvermittlungsprofil
anzuordnen, das aus Glas oder einem extrudierten Silikonstrang bestehen kann und in
einer hinterschnittenen Nut des jeweiligen Fassadenprofils festgelegt wird. Dieses
Haftvermittlungsprofil weist eine plane, zur Glasscheibe gerichtete Oberfläche auf,
die zur Verklebung mit einspritzbarem Silikon besonders geeignet ist.
[0005] Nachteilig an dieser Konstruktion ist, daß zusätzliche Haftvermittlungsprofile zwischen
der Verglasung und der Unterkonstruktion vorgesehen werden müssen, die ebenfalls mit
Toleranzen behaftet sind und sich nur schwer einbringen lassen bzw. daß sie einen
spielfreien Sitz der Haftvermittlungsprofile nicht gewährleistet, so daß hierdurch
die Belastbarkeit der Verklebung durch Bewegungsspiel ungünstig beeinflußt wird.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine rahmenlose Verglasung der eingangs
genannten Art so zu gestalten, daß auf zusätzliche, zwischen der Verglasung und den
Fassadenprofilen angeordnete Haftvermittlungsprofile verzichtet werden kann und an
die Oberfläche der Befestigungsseite der Fassadenprofile für die Verbindung mit der
Verglasung geringe Anforderungen zu stellen sind.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verglasung durch den Silikonkleber
unmittelbar mit den Fassadenprofilen verbunden ist und die Befestigungsflächen der
Fassadenprofile mit Hinterschneidungen versehene, mit dem Silikonkleber gefüllte Nuten
aufweisen.
[0008] Der Silikonkleber wird in einen Füllraum zwischen der festzulegenden Glasscheibe
und dem zugeordneten Fassadenprofil eingepreßt, wobei die Höhe des Füllraumes durch
eine zwischen der Glasscheibe und dem Fassadenprofil angeordnete Distanzleiste bestimmt
wird.
[0009] Der Silikonkleber geht eine intensive Klebeverbindung mit der Glasscheibe ein und
wird gegenüber dem Fassadenprofil im wesentlichen durch eine mechanische, formschlüssige
Verbindung festgelegt, wobei dieser Formschluß durch eine Verkrallung bzw. Verklammerung
zwischen dem im ausgehärteten Zustand eine Profilleiste bildenden Silikonkleber und
dem Fassadenprofil zustande kommt.
[0010] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden beschrieben.
[0012] Die Verglasung 1 eines Rahmenfeldes einer Fassade kann aus einer Glasscheibe 2 bestehen
oder als Mehrscheibenisolierverglasung ausgebildet sein. In der Zeichnung ist strichpunktiert
eine gestufte Zweischeibenisolierverglasung angedeutet, bei der die Außenscheibe 2
die Innenscheibe 3 im Randbereich überragt.
[0013] Zur Verbindung der Glasscheibe 2 mit einem Fassadenprofil 4 aus Aluminium, das im
Strangpreßverfahren hergestellt ist, ist dieses Fassadenprofil an der Befestigungsseite
5 mit Nuten 6,7,8 und 9 versehen, die mit Hinterschnittenen Flächen ausgerüstet sind.
Die Nut 9 bildet eine Verankerungsnut für eine Distanzleiste 10, die sich an der Innenseite
11 der Glasscheibe 2 abstützt und die Höhe des Füllraumes 12 für einen Silikonkleber
13 bestimmt.
[0014] Die Distanzleiste 10 kann an der der Glasscheibe 2 zugewandten Seite selbstklebend
ausgebildet sein.
[0015] Es ist vorteilhaft, die Distanzleiste 10 aus einem Material zu fertigen, an dem der
Silikonkleber 13 nicht haftet, so daß der Silikonkleber ausschließlich ein Verbindungsmittel
darstellt, das an zwei Seiten wirkt.
[0016] Im Bereich der Nuten 6,7 und 8, die eine Teilmenge des Silikonklebers 13 aufnehmen,
sind die Ecklinien und Längskanten abgerundet, so daß Spannungsspitzen in dem Silikonkleber
13, der ausgehärtet eine Profilleiste bildet, vermieden werden.
[0017] Die Randleisten 14 und 15 des Füllraumes 12 weisen Stege 16 und 17 auf, die in den
Füllraum ragen.
[0018] Das Nutenbild des Fassadenprofils 4 kann eine beliebige geometrische Form sein, die
mit hinterschnittenen Flächen versehen ist, damit eine ausreichende mechanische Verkrallung
zwischen dem Silikonkleber 13 und dem Fassadenprofil 4 zustandekommt.
[0019] Sofern die Verglasung als gestufte Mehrscheibenisolierverglasung ausgebildet ist,
wird die Innenscheibe 3 entweder durch ein Fassadenprofil 18 abgestützt oder ebenfalls
durch einen Silikonkleber unmittelbar mit dem Fassadenprofil verbunden.
Bezugszeichen
[0020]
1 Verglasung
2 Glasscheibe
3 Innenscheibe
4 Fassadenprofil
5 Befestigungsseite
6 Nut
7 Nut
8 Nut
9 Nut
10 Distanzleiste
11 Innenseite
12 Füllraum
13 Silikonkleber
14 Randleiste
15 Randleiste
16 Steg
17 Steg
18 Fassadenprofil
1. Rahmenlose, aus einer oder mehreren Scheiben bestehende Verglasung eines durch Profilschienen
begrenzten Feldes einer Fassade, wobei zur Festlegung der Verglasung ein Silikonkleber
verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verglasung (1) durch den Silikonkleber (13) unmittelbar mit den Fassadenprofilen
(4) verbunden ist und die Befestigungsflächen (5) der Fassadenprofile mit Hinterschneidungen
versehene, mit dem Silikonkleber gefüllte Nuten (6,7,8) aufweisen.
2. Rahmenlose Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (6,7,8)
der Befestigungsfläche (5) des Fassadenprofils (4) in den Ecken und an den sonstigen
Längskanten mit bogenförmigen Übergängen versehen sind.
3. Rahmenlose Verglasung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Randleisten
(14) der Befestigungsflächen (5) der Fassadenprofile (4) winkelförmig mit einem in
den Füllraum (12) für den Silikonkleber rangenden Steg (16) ausgebildet sind.
4. Rahmenlose Verglasung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe des Füllraumes (12) für den Silikonkleber (13) durch eine sich an der
Scheibenunterseite (11) und an der Befestigungsseite des Fassadenprofils abstützende
Distanzleiste (10) festgelegt ist.
5. Rahmenlose Verglasung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzleiste
(10) an der Innenseite des Füllraumes (12) für den Silikonkleber angeordnet ist und
das Fassadenprofil (4) an der Befestigungsseite für die Verglasung eine Verankerungsnut
(9) für die Festlegung der Distanzleiste (10) aufweist.
6. Rahmenlose Verglasung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzleiste
(10) aus einem mit dem Silikonkleber keine Verbindung eingehenden Material gefertigt
ist.
7. Rahmenlose Verglasung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Distanzleiste (10) an der der Glasscheibe (2) zugewandten Seite selbstklebend
ausgebildet ist.
8. Rahmenlose Verglasung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verglasung
(1) als gestufte Mehrscheibenisolierverglasung ausgebildet und der die Innenscheibe
(3) überragende Rand der Außenscheibe (2) über den Silikonkleber (13) am Fassadenprofil
(4) festgelegt und die Innenscheibe (3) entweder durch ein Fassadenprofil (18) abgestützt
oder ebenfalls durch einen Silikonkleber unmittelbar mit dem Fassadenprofil verbunden
ist.
1. Frame-less glazing, comprising one or more panes, for an area of a facade which is
delimited by shaped bars, wherein a silicone adhesive is used for fixing the glazing,
characterised in that the glazing (1) is directly connected to the facade members
(4) by the silicone adhesive (13) and the fixing surfaces (5) of the facade members
have grooves (6, 7, 8) provided with undercut configurations and filled with the silicone
adhesive.
2. Frame-less glazing according to claim 1 characterised in that the grooves (6, 7, 8)
of the fixing surface (5) of the facade member (4) are provided with arcuate transitions
in the corners and at the other longitudinal edges.
3. Frame-less glazing according to claim 1 or claim 2 characterised in that the edge
bar portions (14) of the fixing surfaces (5) of the facade members (4) are of an angular
configuration with a limb (16) projecting into the filling space (12) for the silicone
adhesive.
4. Frame-less glazing according to one of the preceding claims characterised in that
the height of the filling space (12) for the silicone adhesive (13) is fixed by a
spacer bar portion (10) which bears against the pane underside (11) and against the
fixing side of the facade member.
5. Frame-less glazing according to claim 4 characterised in that the spacer bar portion
(10) is arranged at the inside of the filling space (12) for the silicone adhesive
and the facade member (4) has at the fixing side for the glazing an anchoring groove
(9) for securing the spacer bar portion (10).
6. Frame-less glazing according to claim 4 or claim 5 characterised in that the spacer
bar portion (10) is made from a material which does not involve a bond to the silicone
adhesive.
7. Frame-less glazing according to one of claims 4 to 6 characterised in that the spacer
bar portion (10) is self-adhesive at the side towards the glass pane (2).
8. Frame-less glazing according to claim 1 characterised in that the glazing (1) is in
the form of stepped multi-pane insulating glazing and the edge of the outer pane (2),
which projects beyond the inner pane (3), is fixed to the facade member (4) by way
of the silicone adhesive (13) and the inner pane (3) is either supported by a facade
member (18) or it is also connected directly to the facade member by a silicone adhesive.
1. Vitrage sans cadre, constitué d'une ou plusieurs vitres, d'une zone limitée par des
rails profilés, d'une façade, une colle au silicone étant utilisée pour la fixation
du vitrage, caractérisé en ce que le vitrage (1) est directement assemblé aux profilés
(4) de la façade par la colle au silicone (13) et les faces de fixation (5) des profilés
de la façade présentent des rainures (6, 7, 8) remplies de colle au silicone pourvues
de contre-dépouilles.
2. Vitrage sans cadre selon la revendication 1, caractérisé en ce que les rainures (6,
7, 8) de la face de fixation (5) du profilé (4) de la façade sont pourvues, dans les
angles et sur les autres bords longitudinaux, de transitions en arc.
3. Vitrage sans cadre selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les baguettes
de bordure (14) des faces de fixation (5) des profilés (4) de la façade sont en cornières
avec une cloison (16) pénétrant dans le volume de remplissage (12) pour la colle au
silicone.
4. Vitrage sans cadre selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que
la hauteur du volume de remplissage (12) pour la colle au silicone (13) est fixée
par une baguette d'écartement (10) prenant appui contre la face inférieure (11) de
la vitre et contre le côté de fixation du profilé de la façade.
5. Vitrage sans cadre selon la revendication 4, caractérisé en ce que la baguette d'écartement
(10) est placée sur le côté intérieur du volume de remplissage (12) pour la colle
au silicone et le profilé (4) de la façade présente sur le côté de fixation du vitrage,
une rainure d'ancrage (9) pour la fixation de la baguette d'écartement (10).
6. Vitrage sans cadre selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que la baguette
d'écartement (10) est réalisée dans un matériau n'opérant pas de liaison avec la colle
au silicone.
7. Vitrage sans cadre selon l'une des revendications 4 à 6, caractérisé en ce que la
baguette d'écartement (10) est autocollante sur le côté tourné vers la vitre (2).
8. Vitrage sans cadre selon la revendication 1, caractérisé en ce que le vitrage (1)
est un vitrage isolant à plusieurs vitres, étagé, et le bord de la vitre extérieure
(2), dépassant de la vitre intérieure (3), est fixé par la colle au silicone (13),
sur le profilé (4) de la façade et la vitre intérieure (3) est soit soutenue par un
profilé (18) de la façade, soit directement assemblée au profilé de la façade, également
par une colle au silicone.