[0001] Die Erfindung betrifft eine Schmiervorrichtung für einen spreizbaren Haspeldom zum
Aufwickeln bandförmigen Walzgutes gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein
derartiger Haspeldom mit einer Schmiervorrichtung ist aus der DE 2032542 A1 bekannt.
Weitere Haspeldorne der gattungsgemäßen Art sind beschrieben, in der europäischen
Patentanmeldung 00 02 652. Sie sind als Spreizdorne ausgebildet, um das aufgewickelte
Blechbund von der Haspelwelle abzieheh zu können oder das Aufstecken eines zum Abwickeln
bereitzustellenden Bundes auf die Haspelwelle in einfacher Weise zu ermöglichen. Zum
Spreizen werden die an der Domwelle vorgesehenen Keilflächen relativ zu den Spreizsegmente
verschoben, so daß sich letztere radial nach innen oder außen bewegen. Zur Einleitung
der Spreizbewegung sind verschiedene mechanische Antriebssysteme bekannt, denen allen
ein Problem gemeinsam ist, nämlich das der ausreichenden Schmierung der unter Last
gegeneinander geführten Gleitflächen.
[0002] Je nach der Anzahl der vorhandenen Keilflächen ergibt sich eine Vielzahl von mit
Schmiermittel zu versorgenden Schmierstellen, die üblicherweise mit Handschmiernippeln
ausgerüstet sind und regelmäßig geschmiert werden müssen.
[0003] Bei ca. 50 Schmierstellen bedeutet das Abschmieren der Haspeldome nicht nur einen
großen Aufwand; das Abschmieren von Hand erfordert gleichzeitig einen längeren Stillstand
der Anlage und damit Produktionsausfall. Zusätzlich beinhaltet die schlechte Zugänglichkeit
der Schmierstellen am Haspeldom eine erhebliche Unfallgefahr. Auch können einzelne
Schmierstellen übersehen oder vergessen werden, was zur Beschädigung der Gleitflächen
und schlimmstenfalls zum Ausfall des Haspels führen kann.
[0004] Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine sichere
Schmierstoffversorgung aller Einzelschmierstellen eines spreizbaren Haspeldomes sicherzustellen
und die Stillstandszeiten durch Verkürzung der Instandhaltungszeiten zu verringern.
Zusätzlich soll die Unfallgefahr vermieden werden.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruchs.
[0006] Durch den Vorschlag der Erfindung lassen sich die Schmierzeiten des Haspeldoms und
damit die Stillstandszeiten der Anlage erheblich verkürzen. Durch Vereinfachung des
Schmiervorganges läßt sich die Unfallgefahr ausschalten; die Domstandzeit wird durch
die gleichmäßige und vollständige Schmiermittelversorgung erhöht, so daß durch die
längere Verfügbarkeit der Anlage die Produktionsmenge gesteigert werden kann.
[0007] Dadurch, daß alle Schmierstellen der Domwelle zentral von einem Punkt ausgehend abgeschmiert
werden, wird die Schmiermittelversorgung vereinfacht. Durch Verbindung jeder Schmierstelle
über eine separate Längsbohrung mit der Fettverteilung ist sichergestellt, daß keine
Schmierstelle ausgelassen wird.
[0008] Dadurch, daß die ringförmigen Quemuten gegenüber der zentralen Bohrung in der Dornwelle
abgedichtet sind, wird ein gezieltes Leiten des Schmiermittels zu den einzelnen Bohrungen
möglich, wobei nach einem anderen Merkmal der Erfindung die jeder Schmierstelle zugeführte
Fettmenge einstellbar ist.
[0009] Ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß die zentrale
Fettverteilung automatisch mit einer Fettzuführleitung koppelbar ist. Auf diese Weise
wird es möglich, den gesamten Schmiervorgang des Haspeldomes zu automatisieren und
damit sowohl die Unfallgefahr, wie auch Fehler des Bedienungspersonals auszuschalten.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben:
[0011] In der schematischen Darstellung der einzigen Zeichnungsfigur ist die mit 1 bezeichnete
Dornwelle eines spreizbaren Haspeldomes erkennbar, auf deren Umfang in Längsrichtung
hintereinander jeweils vier über den Umfang verteilte Keilflächen 3 und 4 angeordnet
sind. Auf den Keilflächen 3 und 4 sind (die nicht dargestellten) Spreizsegmente gleitend
geführt und in der bei 4 angedeuteten Nut gegen Fliehkräfte gehalten. Alle Keilflächen
2 und 3 sind mit einem Netz von Schmiemuten versehen, die in der Zeichnung als Schmierstellen
5 bezeichnet sind. Die Schmierstellen 5 sind einzeln abzuschmieren, was erfindungsgemäß
über die dreiteilige Patrone 6a, 6b, 6c erfolgt, die in eine zentrale Bohrung 7 der
Domwelle einschiebbar ist. Die Patrone 6a, 6b, 6c ist, wie der Schnitt A-A zeigt,
mit einer Vielzahl längsverlaufender Bohrungen 8 versehen, von denen jede Bohrung
8 mit einer von ebensovielen ringförmigen Quernuten 9 korrespondiert, die am Außenumfang
der Patrone 6a, 6b, 6c vorgesehen sind. Jede ringförmige Quernut ist gegenüber der
Bohrung 7 bei 10 abgedichtet, so daß bei entsprechender Verbindung der ringförmigen
Quemut 9 mit einer zu den Keilflächen 2, 3 führenden Bohrung 11, über die Längsbohrung
8, die ringförmige Quernut 9 und die Zuführbohrung 11 eine Versorgung der Schmierstellen
5 gezielt und individuell ausführbar ist.
[0012] Um jede der Längsbohrungen 8 der Patrone 6a, 6b, 6c gezielt mit Fett versorgen zu
können, ist eine zentrale Fettverteilung 12 am stimseitigen Ende 13 der Fettpatrone
6a, 6b, 6c angeflanscht; die Fettverteilung, z. B. ein bekannter Progressivfettverteiler,
versorgt jede einzelne Schmierstelle über die jeweils zugehörige Längsbohrung 8 mit
einer bestimmten einstellbaren Fettmenge. Der Fettverteilung ist eine Zuleitung 14
zugeordnet, die automatisch mit der Fettverteilung 12 koppelbar ist, so daß der gesamte
Abschmiervorgang des Haspeldomes automatisierbar ist.
1. Schmiervorrichtung für einen spreizbaren Haspeldom zum Aufwickeln bandförmigen Walzgutes,
mit einer inneren Domwelle sowie mehreren auf diese aufgesetzten Spreizsegmenten,
die auf in Längsrichtung der Domwelle ansteigenden Keilflächen spreizbar abgestützt
sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Schmierstellen (5) an der Domwelle (1) zentral abschmierbar sind, wozu in
einer zentralen Bohrung (7) der Domwelle (1) eine ein- oder mehrteilige Patrone (6a,6b,6c)
einsetzbar ist, die ihrerseits mit der Anzahl der zu versorgenden Schmierstellen (5)
entsprechenden Längsbohrungen (8) versehen ist, wobei jede Längsbohrung (8) einerseits
mit einer von ebensovielen ringförmigen Quemuten (9) verbunden ist, die mit zu den
jeweiligen Schmierstellen (5) führenden Bohrungen (11) korrespondieren und andererseits
an einer zentralen Fettverteilung (12) angeschlossen sind, die jede Längsbohrung der
Patrone mit einer Fettmenge versorgt.
2. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ringförmigen Quernuten (9) gegenüber der zentralen Bohrung (7) in der Dornwelle
(1) abgedichtet sind.
3. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die von der zentralen Fettverteilung (12) jeder Längsbohrung (8) zuführbare Fettmenge
einstellbar ist.
4. Schmiervorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Fettverteilung (12) automatisch mit einer Fettzufuhrleitung (14)
koppelbar ist.