[0001] Die Erfindung betrifft einen Stromspiegel in MOS-Technik mit weit aussteuerbaren
Kaskodestufen, eine Strombank enthaltend, die mittels einer Regelschaltung von einem
Differenzstrom gesteuert ist, der an einem Schaltungsknoten zwischen dem Stromspiegeleingang
und einem zugehörigen, hochohmigen Kaskodeausgang abgegriffen ist, vgl. den Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] In monolithisch integrierten Schaltungen, insbesondere in analog arbeitenden Stufen,
werden Stromspiegel mit gleicher oder unterschiedlicher Stromübersetzung und mit einem
oder mit mehreren Stromausgängen für eine Vielzahl von Hilfsfunktionen verwendet.
Um die Ausgangskennlinien der Stromspiegel möglichst spannungsunabhängig, also möglichst
hochohmig zu machen, werden die einzelnen Stromspiegelausgänge als Kaskodestufen ausgebildet,
wobei das Festpotential für die Steuerelektroden der Kaskodetransistoren mittels einer
Hilfsspannungsquelle erzeugt wird. Ein sehr einfacher, oft verwendeter Stromspiegel
mit Kaskodestufen in MOS-Technik ist in Fig. 1 dargestellt. Ein Nachteil dieser bekannten
Schaltung ist, daß die Sättigung einiger Transistoren unter speziellen betriebs- und
technologieabhängigen Bedingungen nicht gewährleistet ist. Dabei ist der Sättigungsbereich
für einen n- bzw. p - Kanal-Transistor durch die bekannten Sättigungsgleichungen definiert:

[0003] Hauptursache für den kritischen Betriebszustand des n-Kanal-Stromspiegels in Fig.
1 ist das Gate-Potential der gemeinsamen n-Kanal-Strombanksteuerleitung, die direkt
an den Stromspiegeleingang angeschlossen ist. Da an diesem Anschlußpunkt auch die
Serienschaltung der beiden Drain-Source-Strompfade des kaskodierten Stromspiegeleingangs
liegt, ist sofort erkennbar, daß das Gate-Potential des Strombanktransistors t1, der
im folgenden auch als Stromspiegelsteuertransistor bezeichnet wird, um die Drain-Source-Spannung
des Kaskodetransistors t2 höher liegt als sein Drain-Potential. Da die Transistoren
t1 und t2 beide in Sättigung betrieben werden sollen, folgt aus den Sättigungsgleichungen:

wobei V
DSt2 die Drain-Source-Spannung des Kaskodetransistors t2 und V
Tt1 die Schwellenspannung des Strombanktransistors t1 bezeichnet.
Die Größe der Schwellenspannung V
T ist durch die Technologie vorgegeben, wobei ihr negativer Temperaturkoeffizient dem
positiven Temperaturkoeffizient der effektiven Gate-Spannung - für gleichen Strom
aber zunehmende Kristalltemperatur - leider gerade entgegenläuft.
[0004] Eine gewisse Abhilfe stellt die bekannte Schaltung nach Figur 2 dar, bei der die
Gate-Elektrode des Stromspiegelsteuertransistors von einer Regelschaltung gesteuert
wird, deren Eingang von einem am Stromspiegeleingang abgegriffenen Signal gespeist
wird. Hierzu wird gleichsam der Eingangsstrompfad des eigentlichen Stromspiegels elektronisch
aufgetrennt und ein Differenzstrom aus dem zugeführten Stromspiegeleingangsstrom und
dem Ausgangsstrom des Stromspiegelsteuertransistors gebildet. Wenn der Differenzstrom
zu Null wird, dann ist der zugeführte Eingangsstrom gleich dem Ausgangsstrom des Stromspiegelsteuertransistors
und damit der Sollwert des Regelvorgangs erreicht. Durch diese Maßnahme stellt sich
die Ansteuerspannung für den Gate-Anschluß des Stromspiegelsteuertransistors und damit
das Potential der gemeinsamen Strombanksteuerleitung von selbst auf einen unkritischen
Wert ein. Eine einfache Betrachtung der resultierenden Potentialverhältnisse zeigt,
daß das Potential der gemeinsamen Strombanksteuerleitung deutlich niedriger als das
Potential der Hilfsspannungsquelle sein kann und damit der gewünschte Sättigungszustand
für den Stromspiegelsteuertransistor und für die Kaskodestufen des Stromspiegels sichergestellt
wird.
[0005] Ein wesentlicher Nachteil der in Fig. 2 dargestellten Schaltung, die als Regelschaltung
einen gegengekoppelten Operationsverstärker enthält, ist das kritsche Stabilitätsverhalten,
das ohne geeignete Dämpfungsmaßnahmen zu Regelkreisschwingungen führen kann.
[0006] Andererseits beeinflussen die üblichen Dämpfungsmaßnahmen das Frequenzverhalten des
Stromspiegels, so daß er für viele Signalanwendungen zu langsam wird. Zudem erfordert
die Schaltung zur Stabilisierung mindestens einen zusätzlichen Kondensator, der insbesondere
bei der monolithischen Integration der Schaltung von Nachteil ist.
[0007] Aufgabe der in Anspruch 1 gekennzeichneten Erfindung ist es daher, eine verbesserte
Regelung für einen Stromspiegel in MOS-Technik mit weit aussteuerbaren Kaskodestufen
anzugeben, mit dem Ziel, den erforderlichen Schaltungsaufwand gering und die Geschwindigkeit
des Stromspiegels möglichst hoch zu halten.
[0008] Die Lösung dieser Aufgabe folgt entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1 dadurch, daß die Regelschaltung als wesentliche Einheit eine stromgesteuerte Stromquelle
enthält, deren Steuereingang mit dem Differenzstromabgriff im Stromspiegeleingang
und deren Stromausgang mit der gemeinsamen Strombanksteuerleitung verbunden ist, wobei
die Regelzeitkonstante durch eine kapazitive Belasung des Stromquellenausgangs eingestellt
ist.
[0009] Die Verwendung einer Stromquelle in der Regelschaltung hat den Vorteil, daß die kapazitive
Last der gemeinsamen Strombanksteuerleitung, die je nach der Größe und Anzahl der
angeschlossenen Gate-Elektroden sehr unterschiedlich groß sein kann, die dominante
Polstelle des gesamten Regelkreises darstellt und daher im wesentlichen das Regelkreisverhalten
bestimmt. Die anderen Polstellen treten in ihrer Wirkung dahinter zurück. In der Regel
erübrigt sich wegen der kapazitiven Last der gemeinsamen Strombanksteuerleitung eine
zusätzliche interne oder externe Kapazität.
[0010] Das Stabilitätsverhalten hängt ferner von der Schleifenverstärkung und damit vom
Stromübersetzungsverhältnis der stromgesteuerten Stromquelle ab. Es ist daher vorteilhaft,
wenn das Stromübersetzungsverhältnis den Wert 10 nicht überschreitet, wobei ein bevorzugter
Wert etwa bei 1 liegt, so daß die Ein- und Ausgangsströme etwa gleich groß sind. Über
das W/L-Verhältnis der mit der Stromquelle und Strombank verkoppelten Transistoren
läßt sich das Stromübersetzungsverhältnis leicht einstellen.
[0011] Die Festlegung des Potentials des niederohmigen Stromquellensteuereingangs erfolgt
in der Art einer Gate-Schaltung, deren Bezugseingang, der Gate-Anschluß, an einer
Referenzspannung liegt und deren niederohmiger Signaleingang, der Source-Anschluß,
den Stromquellensteuereingang bildet. Es wird darauf hingewiesen, daß der Ein- und
Ausgang der Stromquelle, damit auch der Ausgang des Spannungsfolgers, in bidirektionaler
Richtung arbeitet, d.h. die Flußrichtung der jeweiligen Ströme kann positiv oder negativ
sein. Eine derartige Stromquelle kann beispielsweise zwei zusammenwirkende komplementäre
Stromspiegel enthalten, eine Anordnung, die besonders die CMOS-Technik berücksichtigt.
Eine derartige Anordnung verbindet beispielsweise einen n- und einen p-Kanal-Stromspiegel
derart miteinander, daß der Ausgang des p-Kanal-Stromspiegels mit dem Eingang des
n-Kanal-Stromspiegels direkt oder über Kaskodetransistoren verbunden ist. In gleicher
Weise ist der Ausgang des n-Kanal-Stromspiegels mit dem Eingang des p-Kanal-Stromspiegels
direkt oder über Kaskodetransistoren verbunden. Über die Kaskodetransistoren in den
beiden Quer-Strompfaden können Ströme niederohmig ein- und hochohmig ausgekoppelt
werden. Eine derartige Stromspiegelanordnung eignet sich daher besonders zur Differenzstrombildung,
wobei der Differenzstrom positiv oder negativ sein kann. Kapazitive Beeinflussungen
des Frequenzverhaltens von Stromspiegeln sind an sich aus der DE 42 01 155 C1 bekannt,
die einen schaltbaren Stromspiegel mit MOS-Transistoren von jeweils gleichem Kanaltyp
betrifft.
[0012] Die Erfindung und weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nun anhand der Figuren
der Zeichnung näher erläutert:
Fig. 1 zeigt einen bekannten Stromspiegel mit Kaskodestufen,
Fig. 2 zeigt einen bekannten Stromspiegel mit Kaskodestufen, wobei das Gate-Potential
der eigentlichen Strombank von einer Regelschaltung erzeugt wird und
Fig. 3 zeigt ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel eines Stromspiegels mit Kaskodestufen,
wobei die Pegelregelung der Strombank nach der Erfindung erfolgt.
[0013] Der bekannte Stromspiegel in Fig. 1 bewirkt, daß ein von einer nicht dargestellten
Quelle erzeugter Eingangsstrom ie an einer n-Kanal-Strombank mb mit den Transistoren
t1, t3 als Ausgangsstrom ia gespiegelt wird. Zur Entkopplung des Ausgangsstromes ia
von der jeweiligen Ausgangsspannung wird ein Kaskodetransistor t4 zwischen den Stromspiegelausgang
om und die Drain-Elektrode des Transistors t3 geschaltet. Aus Symmetriegründen wird
der Eingangsstrom ie ebenfalls über einen Kaskodetransistor t2 geführt, der zwischen
dem Stromspiegeleingang em und dem Drainanschluß des Strombanktransistors t1 liegt,
der auch als Stromspiegelsteuertransistor dient. Das gemeinsame Gate-Potential der
Kaskodetransistoren t2, t4 liegt an einer Hilfsspannung uh, die mittels eines Hilfsstromes
ih und eines als Diode geschalteten n-Kanal-Transistors t5 gebildet ist. Die gemeinsame
Strombanksteuerleitung cl der Strombank mb ist an die Drain-Elektrode des Kaskodetransistors
t2 angeschlossen. Es ist leicht einsehbar, daß durch die Serienschaltung der beiden
n-Kanal-Transistoren t2, t1 das Drain-Potential des Strombanktransistors t1 im Vergleich
zu seinem Gate-Potential bei bestimmten Betriebszuständen zu klein wird, so daß die
vorausgesetzte Sättigung der Transistoren t1 und t2 nicht mehr vorhanden ist, wodurch
die Stromsymmetrie zwischen den Strombanktransistoren t1, t3 und gegebenenfalls weiteren
Strombanktransistoren nicht mehr gewahrt bleibt.
[0014] In Fig. 2 ist der Hauptnachteil gemäß Fig. 1 - nämlich das relativ hohe Gate-Potential
des Strombanktransistors t1 beseitigt, indem beim eigentlichen Stromspiegel m, die
gemeinsame Strombank-Steuerleitung von einer Regelschaltung r angesteuert wird. Die
Hilfsspannung uh für die beiden Kaskodetransistoren t2, t4 ist identisch mit der Realisierung
gemäß Fig. 1. Aufwendigere Schaltungen, die der Stabilisierung der Hilfsspannung uh
dienen, sind bekannt, haben mit der eigentlichen Erfindung jedoch nichts zu tun. Bei
der bekannten Strombankregelung nach Fig. 2 wird die gemeinsame Strombanksteuerleitung
an den Ausgang eines Operationsverstärkers op angeschlossen, dessen nichtinvertierender
Eingang mit dem Stromspiegeleingang em und dessen invertierender Eingang mit einer
Referenzspannung Ur gekoppelt ist. Der nichtinvertierende Eingang ist über ein RC-Glied
R,C mit der gemeinsamen Massebezugsleitung M verbunden. Der vom Strombanksteuertransistor
t1 gesteuerte Drain-Source-Strom i1, der auch über den Kaskodetransistor t2 fließt,
hängt in seiner Größe von der Ausgangsspannung des Operationsverstärkers op ab. Demgegenüber
wird der Stromspiegeleingang em von dem zeitlich beliebigen Eingangsstrom ie aus einer
nicht dargestellten Quelle gespeist. Sind beide Ströme ie, i1 ungleich, dann muß dies
einen Differenzstrom id zur Folge haben, der an einem ersten Schaltungsknoten k1 abgreifbar
ist oder in diesen Punkt eingespeist werden muß. Bei dem hier verwendeten Operationsverstärker
wird wie üblich davon ausgegangen, daß die Ausgangsspannung unabhängig von der Gleichtaktspannung
an den beiden Operationsverstärkereingängen ist. Damit wird erreicht, daß die Ansteuerspannung
für die Strombanksteuerleitung unabhängig von der Spannung am Stromspiegeleingang
em wird. Insbesondere kann durch diese Entkopplung die Spannung am Stromspiegeleingang
em auch höher liegen als die Spannung der Strombanksteuerleitung. Das RC-Glied R,
C ist notwendig, um die Stabilität der Schaltung sicherzustellen. Durch die Regelwirkung
ändert sich der Drain-Source-Strom i1 und gleicht sich dem Eingangsstrom ie an. Das
Regelziel ist erreicht, wenn kein Differenzstrom id mehr fließt und damit die Strombanksteuerleitung
cl ihr richtiges Potential erreicht hat. Mit der Größe des Stromes i1 hat sich selbstverständlich
auch der Ausgangsstrom ia der Strombank mb und damit des eigentlichen Stromspiegels
m proportional mitgeändert.
[0015] Wie bereits angegeben, ist die Schaltung nach Fig. 2 sehr aufwendig, wobei für stationäre
oder sich langsam ändernde Eingangsströme ie das Verhalten der Schaltung zufriedenstellend
ist. Wenn sich die Eingangsströme ie jedoch rasch ändern und die Ausgangsströme ia
diesen Änderungen folgen sollen, dann ist das zeitliche Verhalten der Regelschleife
zu beachten. Kritisch ist hierbei die Verteilung der Pole und Nullstellen der geschlossenen
Regelschleife in der komplexen Frequenzebene, die mit den Kapazitäten c1, c2, c3 verkoppelt
sind. Der erste Schaltungsknoten k1 ist z.B. ein hochohmiger Auskoppelpunkt und bildet
mit der zugehörigen parasitären Kapazität c1 eine erste Polstelle. Eine zweite Polstelle
wird durch den gegengekoppelten Operationsverstärker op und das RC-Glied R,C gebildet,
wobei die Frequenzgegenkopplung des Operationsverstärkers durch den Kondensator c2
schematisch angedeutet ist. Im normalen Frequenzbereich des Operationsverstärkers
ist sein Ausgangssignal in jedem Fall um 90° gegenüber seinem Eingangssignal in der
Phase gedreht. Schließlich stellen die Gate-Kapazitäten c3 der Strombanktransistoren
t1, t3 und zugehörige parasitäre Kapazitäten eine dritte Polstelle dar, die in Verbindung
mit dem Ausgangswiderstand des Operationsverstärkers wirksam wird. Die drei Zeitkonstanten
der Polstellen bewirken eine Phasendrehung, die den Regelkreis leicht zum Schwingen
bringen kann. Dies ist insbesondere dann kritisch, wenn die resultierenden Nullstellen/Pole
für den Regelkreis frequenzmäßig benachbart sind und die Schleifenverstärkung dort
noch groß genug ist. Als Abhilfe wird entweder die Schleifenverstärkung reduziert
oder durch Vergrößerung der Kapazität c2 eine dominante Polstelle erzeugt oder eine
Polstelle wird durch eine Nullstelle, hier das RC-Glied R, C, teilweise kompensiert.
Alle Maßnahmen beeinflussen das Regelverhalten jedoch ungünstig, weil die Regelgeschwindigkeit
verlangsamt wird.
[0016] In Fig. 3 ist ein Ausführungsbeispiel für einen Stromspiegel nach der Erfindung dargestellt.
Schaltungsteile, die identisch zu denen in Fig. 1 oder Fig. 2 sind, werden mit gleichen
Bezugszeichen dargestellt, insbesondere fallen hierunter die Schaltungsteile des eigentlichen
Stromspiegels m. Wie in Fig. 2 wird der Eingangsstrompfad des Stromspiegels m aufgetrennt
und aus dem zugeführten Eingangsstrom ie und dem Strom i1 der Strombank mb ein Differenzstrom
id gebildet, der über eine Regelschaltung r das Potential der Strombanksteuerleitung
cl regelt. Die Regelschaltung r enthält dabei eine stromgesteuerte Stromquelle q,
deren niederohmiger Steuereingang mit dem Differenzstrom id gespeist ist und deren
hochohmiger Ausgang, der Schaltungsknoten k3, direkt mit der Strombanksteuerleitung
cl verbunden ist. Die Verwendung einer Stromquelle q zur Ansteuerung der Strombanktransistoren
t1, t3 ist ein wesentlicher Punkt der Erfindung, denn in der Regel wird davon ausgegangen,
daß MOS-Transistoren über die Gate-Elektroden spannungs- und nicht stromgesteuert
sind und ihre Ansteuerung daher möglichst niederohmig sein sollte, insbesondere wenn
die Auf- oder Entladung der Gate-Kapazitäten sehr schnell sein soll. Der gesteuerte
Ausgangsstrom der Stromquelle q dient indessen bei der Strombank mb als Gate-Strom
ig für die Gate-Kapazitäten c3, um die Strombank mb den Schwankungen des Eingangstromes
ie nachzuführen. Durch den Gate-Strom ig wird das Ansteuerpotential u3 der Strombanktransistoren
t1, t3 geändert. Wenn das Regelziel erreicht ist, also der Eingangsstrom ie gleich
dem Strombankstrom i1 ist, dann ist der am ersten Schaltungsknoten k1 abgegriffene
Differenzstrom id zu Null geworden, wodurch auch der Ausgangsstrom ig der Stromquelle
q zu Null wird. Das Gate-Ansteuerpotential u3 hat dann seinen Sollwert erreicht -
der Regelvorgang ist abgeschlossen.
[0017] Die beschriebene Funktionsweise des Regelvorgangs macht deutlich, daß sowohl der
Differenzstrom id als auch der Gate-Strom ig nicht unidirektional sein dürfen, sondern
die Ströme müssen in positiver oder negativer Richtung fließen können. Dies wird durch
die Implementierung der Stromquelle q in Fig. 3 erreicht. Die in CMOS-Technik ausgeführte
Schaltung ist sehr vorteilhaft, da die Stromaufnahme wegen der geringen Anzahl der
Querstrompfade gering ist. Insbesonders fügt sich eine Viertransistorzelle t6, t7,
t8, t9 als Spannungsfolger sf in die Stromquelle q so ein, daß allen vier Transistoren
eine Doppelfunktion zukommt. Der Spannungsfolger sf dient dazu, den Spannungspegel
des ersten Schaltungsknotens k1, und damit Eingang em des eigentlichen Stromspiegels
m in seinem Potential festzulegen. Dies wird durch die Verbindung des Spannungsfolgereingangs
k4 mit einer Referenzspannungsquelle Ur erreicht, deren Potential u4 auf den Ausgang
k2 des Spannungsfolgers sf übertragen wird. Die symmetrische Ausbildung der Viertransistorzelle
mit den n-Kanal-Transistoren t6, t7 und den p-Kanal-Transistoren t8, t9 bewirkt, daß
am Ausgang k2 des Spannungsfolgers sf positive oder negative Ströme abgreifbar sind.
Da der Ausgang k2 des Spannungsfolgers sf zugleich der Steuereingang der Stromquelle
q ist, wird der in den Schaltungsknoten k2 eingespeist Differenzstrom id über zwei
zusammenwirkende komplementäre Stromspiegel m1, m2 in den Querstrompfad pf mit dem
Schaltungsknoten k2 zurückgespiegelt. Der in den Schaltungsknoten k2 eingekoppelte
Differenzstrom id stört das vorgegebene Stromgleichgewicht der zusammenwirkenden Stromspiegel
m1, m2 und erzeugt einen Differenzstrom ig, der an einem Schaltungsknoten k3 abgegriffen
werden kann. Dies ist der Gate-Strom ig. Der hochohmige Abgriff k3 wird durch den
gemeinsamen Verbindungspunkt der Drain-Anschlüsse eines n-Kanal-Transistors t13 und
des p-Kanal-Transistors t9 gebildet. Der n-Kanal-Transistor t13 ist der Ausgangstransistor
des n-Kanal-Stromspiegels m2 und der Transistor t9 ist der p-Kanal-Ausgangstransistor
der Viertransistorzelle. Der Schaltungsknoten k3 stellt damit den Ausgang der Stromquelle
q dar. Um die Funktionsweise des eigentlichen Stromspiegels m und der Stromquelle
q in getrennter Form besser beschreiben zu können, ist in Fig. 3 und zugehöriger Beschreibung
der gemeinsame Verbindungspunkt k1, k2 als getrennter Schaltungsknoten k1, k2 dargestellt.
[0018] Das Potential u4 der Referenzspannungsquelle Ur bestimmt wie beschrieben den Pegel
u2 des Stromspiegeleingangs em. Durch entsprechende Wahl der Hilfsspannung uh kann
auf einfache Weise das Gate-Ansteuerpotential für die Kaskodestufen t2, t4 niedriger
als die Stromspiegeleingangsspannung u2 eingestellt werden. Die Ausgangsspannung u3
der Stromquelle q entspricht bis auf die Sättigungsspannungen der Transistoren t13
bzw. t9 dem gesamten Bereich der Spannung u2.
[0019] Der Ruhestrom der in Kette geschalteten beiden Stromspiegel m1, m2 wird durch die
Stromquellenströme i6, i8 im Eingang des Spannungsfolgers sf eingestellt. Eine interne
Verkopplung der beiden Stromquellen macht die Ströme i6 und i8 gleichgroß. Da die
Potentiale der Schaltungsknoten k2 und k4 einander gleich sind, können die n-Kanal-Transistoren
t6, t7 bzw. die p-Kanal-Transistoren t8, t9 jeweils als Stromspiegel angesehen werden,
die den Stromquellenstrom i6 bzw. den gleichgroßen Strom i8 auf den jeweiligen Ausgang
spiegeln. Diesen Strömen überlagert sich der Differenzstrom id, der in der einen Richtung
über die Stromspiegel m1, m2 und in der anderen Richtung über den Transistor t9 dem
Schaltungsknoten k3 zugeführt wird. Wenn die Stromspiegel m1, m2 jeweils ein Stromübersetzungsverhältnis
1:1 aufweisen, dann ist der abgreifbare Ausgangsstrom ig identisch mit dem zugeführten
Differenzstrom id. Es sind auch aufwendigere Stromquellenschaltungen realisierbar,
die zwischen dem Ein- und Ausgang ein von 1 unterschiedliches Stromübersetzungsverhältnis
aufweisen, beispielsweise zwischen 0,1 und 10. Dies beeinflußt die Auf oder Entladung
der Strombanktransistoren t1, t3, verändert aber auch die Stabilitätsreserve. Die
ist indessen bei der gewählten Schaltungsanordnung von Fig. 3 sehr groß, da die dominante
Zeitkonstante durch die Gate-Kapazität c3 der Strombanksteuerleitung cl in Verbindung
mit dem hochohmigen Anschlußpunkt k3 gebildet wird. Denn die mit dem Schaltungsknoten
k1 verkoppelte parasitäre Kapazität c1 "sieht" lediglich den niederohmigen Ausgang
k2 des Spannungsfolgers sf.
[0020] Die schematische Darstellung der Hilfsspannungsquelle t5, der Referenzspannungsquelle
Ur und der Stromquellen für die Ströme i6, i8 in Fig. 3 schließt bekannte Maßnahmen
zur Verbesserung der jeweiligen Schaltungsfunktion nicht aus, z.B. die Verwendung
von Bandgap-Schaltungen zur Erzeugung von stabilen Spannungen oder Strömen. Ferner
zeigt Fig. 3 vom eigentlichen Stromspiegel m lediglich einen einzigen Ausgangsstrompfad
für den Strom ie. Weitere Stromausgänge, auch mit beliebigen Stromübersetzungsverhältnissen,
sind der besseren Übersicht wegen nicht dargestellt. Das Ausführungsbeispiel von Fig.
3 enthält in der stromgesteuerten Stromquelle q CMOS-Transistoren. Selbstverständlich
ist eine stromgesteuerte Stromquelle auch in reiner n-bzw. p-Kanal-Technik realisierbar.
1. Stromspiegel in MOS-Technik mit
- einer Strombank (mb), die ein- und ausgangsseitig weit aussteuerbare Kaskodestufen
(t2, t4) enthält,
- einer Regelschaltung (r, p), die das Festpotential der Kaskodestufen (t2, t4) erzeugt
und deren Steuereingang ein Differenzstrom (id) zugeführt ist, und
- einem ersten Schaltungsknoten (k1), der zwischen einem Stromspiegeleingang (em)
und einer mit einem zugehörigen Ausgang der Strombank (mb) gekoppelten ersten Kaskodestufe
(t2) liegt und an dem der Differenzstrom (id) abgreifbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Regelschaltung (r) eine stromgesteuerte Stromquelle (q) enthält, deren Steuereingang,
der zweite Schaltungsknoten (k2), mit dem ersten Schaltungsknoten (k1) und deren Ausgang,
der dritte Schaltungsknoten (k3), mit einer gemeinsamen Steuerleitung (cl) für die
Strombank (mb) verbunden ist, und
- am dritten Schaltungsknoten (k3) eine kapazitive Last (c3), die insbesondere durch
die kapazitive Belastung der gemeinsamen Steuerleitung (cl) gebildet ist, zur Einstellung
einer Regelzeitkonstanten angeschlossen ist.
2. Stromspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle (q) zwischen
ihrem Ein- und Ausgang, dem zweiten bzw. dritten Schaltungsknoten (k2 bzw. k3), ein
Stromübersetzungsverhältnis aufweist, das zwischen 0,1 und 10, insbesondere im Bereich
von 1 liegt.
3. Stromspiegel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle (q) zur
Festlegung des Potentials am zweiten Schaltungsknoten (k2) einen Spannungsfolger (sf)
enthält, dessen Eingang, ein vierter Schaltungsknoten (k4), mit einer Referenzspannungsquelle
(Ur) verbunden ist und dessen niederohmiger Ausgang identisch mit dem Eingang (k2)
der Stromquelle (q) ist.
4. Stromspiegel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle (q) zwei
zusammenwirkende komplementäre Stromspiegel (m1, m2) enthält.
5. Stromspiegel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein Strompfad (pf) der zusammenwirkenden
komplementären Stromspiegel (m1, m2) den Ausgang des Spannungsfolgers (sf) enthält,
indem in den Strompfad (pf) ein komplementäres Transistorpaar (t7, t9) in Serienschaltung
eingefügt ist, deren gemeinsamer Source-Anschluß den zweiten Schaltungsknoten (k2)
bildet und deren Gate-Anschlüsse über jeweils eine MOS-Diode (t6 bzw t8) mit dem vierten
Schaltungsknoten (k4) verbunden sind.
6. Stromspiegel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der als Ausgang der stromgesteuerten
Stromquelle (q) dienende dritte Schaltungsknoten (k3) durch den gemeinsamen Drain-Anschluß
zwischen zwei komplementären, in Serie geschalteten Transistoren (t9, t13) im Strompfad
(pf) gebildet ist.
7. Stromspiegel nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannungsfolger
(sf) eine Viertransistorzelle aus zwei komplementären Transistorpaaren (t6, t8 bzw.
t7, t9) enthält, deren Transistoren unabhängig vom Leitungstyp zueinander in ihren
elektrischen Eigenschaften gepaart sind.