(19)
(11) EP 0 732 193 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.09.1996  Patentblatt  1996/38

(21) Anmeldenummer: 95250058.5

(22) Anmeldetag:  14.03.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B30B 11/08, B30B 15/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE DE ES FR GB IE IT

(71) Anmelder: KORSCH PRESSEN GmbH
D-13509 Berlin (DE)

(72) Erfinder:
  • Korsch, Wolfgang
    D-13465 Berlin (DE)
  • Sommerfeld, Peter
    D-13469 Berlin (DE)

(74) Vertreter: Lüke, Dierck-Wilm, Dipl.-Ing. 
Gelfertstrasse 56
14195 Berlin
14195 Berlin (DE)

   


(54) Vorrichtung zur Befestigung der Matrizen im Matrizentisch von Tablettiermaschinen


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Fixierung der Matrizen im Matrizentisch einer Tablettiermaschine, insbesondere Rundlauf-Tablettiermaschine, mittels Matrizenhaltern.
Um beim Auswechseln der Matrizen zwecks Reinigung der Maschine sowohl ein schnelles Lösen der alten Matrizen als auch ein schnelles Fixieren der neuen Matrizen zu ermöglichen, sieht die Erfindung vor, daß die Matrizenhalter (5) zwischen der Rotorachse und dem Teilkreis der Matrizen (10) angeordnet sind und daß am Matrizentisch (4) eine Einrichtung zur gemeinsamen Bewegung der Matrizenhalter (5) vorgesehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Befestigung der Matrizen im Matrizentisch einer Tablettiermaschine, insbesondere Rundlauf-Tablettiermaschine, mittels Matrizenhaltern.

[0002] Moderne Tablettiermaschinen sind dazu geeignet, die verschiedensten Arten und Formen von Tabletten zu pressen. Nach der Fertigung einer Charge oder mehrerer Chargen von Tabletten müssen die Preßwerkzwuge zum Zwecke der Reinigung demontiert und anschließend montiert werden. Eine Demontage ist ebenfalls notwendig, wenn die Maschine von einem Tablettenformat auf ein anderes Tablettenformat umgerüstet wird. Dazu müssen Stempel und Matrizen ausgetauscht werden. Bekannt sind Tablettiermaschinen, bei denen die Matrizen durch Matrizenschrauben, die radial von außen in den Matrizentisch eingeschraubt sind, fixiert und arretiert bzw. lösbar sind. Es werden soviele Matrizenschrauben wie Matrizen benötigt. Die Matrizenschrauben sind am vorderen Ende konisch und greifen beim Einschrauben zur Fixierung der Matrizen mit dem konischen Ende in Umfangsnuten der Matrizen ein. Beim Auswechseln muß jede einzelne Matrizenschraube per Hand nacheinander gelöst werden, um die Matrizen der alten Charge zu lösen. Nach dem Herausnehmen der alten Matrizen und dem Einsetzen der neuen Matrizen müssen alle Matrizenschrauben zur Fixierung und Arretierung einzeln wieder angezogen werden. Dieses zeitaufwendige Verfahren der Auswechslung der Matrizen ist insbesondere bei kleineren Chargen unbefriedigend, da die Zeit zum Auswechseln der Matrizen gleichbedeutend mit Maschinenstillstand ist. Gerade aber mit modernen Maschinen, die einen erheblichen Investionswert haben, sollen hohe Maschinenlaufzeiten erreichbar sein.

[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der sowohl ein schnelles Lösen der alten Matrizen als auch schnelles Fixieren der neuen Matrizen im Matrizentisch möglich ist.

[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1. Durch die erfindungsgemäße Verwendung einer Einrichtung zur gemeinsamen Bewegung der Matrizenhalter im Matrizentisch und die Anordnung der Matrizenhalter der Matrizenhalter zwischen jeweils zwei Matrizen, die auf dem Teilkreis des Matrizentisches angeordnet sind, wird ein schnelles und einfaches Auswechseln der Matrizen ermöglicht.

[0005] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0006] Die Erfindung ist nachfolgend anhand einer in den Zeichnungen dargestellten bevorzugten Ausführungsform beschrieben. Es zeigen:
Fig.1
einen vertikalen Teilschnitt durch eine Rundlauf-Tablettiermaschine und
Fig.2
eine Teildraufsicht auf den Matrizentisch, teilweise im Schnitt.


[0007] Die Fig.1 zeigt einen vertikalen Teilschnitt durch eine Rundlauf-Tablettiermaschine 12. Diese besteht aus einem Matrizentisch 4 der mit einem Rotor 1 verbunden ist, der über eine, um eine vertikale Rotorachse 14 rotierende Antriebswelle 13 angetrieben wird und aus Rotoroberteil 15 und Rotorunterteil 16 gebildet ist, in denen Oberstempel 3 bzw. Unterstempel 2 geführt sind. Der Oberstempel 3 wird mittels einer Führungsbuchse 26, die mit einer Nut ausgeführt ist, sowie einer Paßfeder 25 justiert. Die Führungsbuchse 26 des Oberstempels 3 wird mit einem Paßstück 23 mit zugehöriger Schraube 24 befestigt. Auch der Unterstempel 2 wird mittels einer Führungsbuchse 27 und einer Paßfeder 25 justiert. Die Befestigung des sich in der Führungsbuchse 27 befindlichen Unterstempels 2 wird mittels Paßstück 23 und Schraube 24 durchgeführt. Im Matrizentisch 4 sind Matrizen 10 gleichmäßig auf dem Teilkreis 17 des Matrizentisches 4 angeordnet. Wenn beim Betrieb der Rundlauf-Tablettiermaschine 12 der Matrizentisch 4 rotiert, gelangen die Matrizen 10 mit ihren zugehörigen Oberstempeln 3 und Unterstempeln 2 nacheinander an eine Preßstation, wo mit Hilfe von Druckrollen das sich in der Matrize 10 befindliche Füllmaterial zur fertigen Tablette verpreßt wird. Die Pressstation und Druckrollen sind in Fig.1 nicht dargestellt. Gleiches gilt für die Füllschuhe, deren Aufgabe es ist, das Füllmaterial nach dem Pressvorgang in die danach leere Matrize 10 zu füllen.

[0008] Jede Matrize 10 besteht aus einem metallischen Matrizenkörper 18 und einer Durchgangsöffnung 19, welche die Form zum Verpressen der Tablette bildet, und weist auf dem Außenumfang eine Ringnut 11 auf. Der Matrizenhalter 5 ist als hydraulischer Kolben 20 mit konischem Spannkopf 21 ausgeführt und mit einem verlängernden Matrizenstift 6 versehen, der gegen eine Feder 8 eines Schraubstöpsels 7 drückt. Dieser ist in eine Radialbohrung 22 im Matrizentisch 4 von außen fest eingeschraubt. Die Druckkraft einer nicht dargestellten hydraulischen Einrichtung wird mittels einer durch den Rotor 1 geführten Druckzuführung 9 gleichzeitig auf die kolbenartigen Matrizenhalter 5 übertragen.

[0009] Die Fig.2 zeigt eine Teildraufsicht auf den Matrizentisch 4. Die Matrizen 10 befinden sich gleichmäßig verteilt auf dem Teilkreis 17. Die Matrizenhalter 5 sind als hydraulische Kolben 20 ausgebildet, an deren Ende die Matrizenstifte 6 angeordnet sind. Der konische Spannkopf 21 des Matrizenhalters 5 greift beim Fixieren in die Ringnuten 11 der Matrizen 10 ein. Jeweils zwei Matrizenhalter 5 keilen somit eine Matrize 10 derart ein, daß sie gegen eine vertikale und axiale Verschiebung während des Pressvorganges gesichert ist. Da ein Matrizenhalter 5 in jeweils links und rechts von ihm angeordnete Ringnuten 11 der Matrizen 10 eingreift, wird die gleiche Anzahl von Matrizenhaltern 5 benötigt wie Matrizen 10. Von außen sind die Schraubstöpsel 7 in den Matrizentisch 4 eingeschraubt, die mit Federn 8 versehen sind. Diese Schraubstöpsel 7 befinden sich in den gleichen Radialbohrungen 22 wie die dazugehörigen Matrizenhalter 5. Beim Fixierungsvorgang drücken die Matrizenstifte 6 der Matrizenhalter 5 gegen die Federn 8 der Schraubstöpsel 7, so daß die Federn 8 nach dem Fixierungsvorgang gestaucht sind. Sollen die Matrizen 10 ausgetauscht werden, wird die hydraulische Einrichtung abgeschaltet, so daß über die Druckzuführung 9 keine Kraft mehr auf die Matrizenhalter 5 in Richtung der Matrizen 10 ausgeübt wird. Um die Matrizen 10 jedoch zu lösen, müssen die Matrizenhalter 5 von den Matrizen 10 fortbewegt werden. Die beim Fixieren gestauchten Federn 8 der Schraubstöpsel 7 entspannen sich und drücken die Matrizenhalter 5 von den Matrizen 10 radial nach innen. Dies geschieht für alle Matrizen 10 gleichzeitig. Die Matrizen 10 können dann aus dem Matrizentisch 4 herausgenommen werden, die neuen Matrizen 10 können eingesetzt werden und mit Hilfe der hydraulischen Einrichtung gleichzeitig fixiert werden. Dies erleichtert und beschleunigt den Reinigungsvorgang der Maschinen bzw. den Matrizenwechsel.

[0010] Eine weitere Ausführungsform zur zentralen Befestigung der Matrizen 10 besteht in der Ausbildung der Matrizenhalter 5 als Nocken auf einer im Matrizentisch 4 gelagerten Kreisringscheibe, die beispielsweise über ein Ritzel angetrieben wird.

[0011] Eine weitere mechanische Ausführungsform ist die Ausbildung der Matrizenhalter 5 als durch Federelemente gespreizte, im Matrizentisch 4 gelagerte und schwenkbare Hebelpaare. Dabei werden die Hebel durch radial von innen beaufschlagbare Stösselstangen betätigt. Ebenfalls möglich ist die Ausbildung der Matrizenhalter 5 als radial von innen gegen die Matrizen 10 bewegbare Kreissegmente. Die Kreissegmente sind mit schräggestellten Langlöchern versehen. Eine im Matrizentisch 4 gelagerte Kreisringscheibe, die beispielsweise durch ein Ritzel angetrieben wird, greift dann während des Befestigungsvorganges mit Stiften in die Schräggestellten Langlöcher der Kreissegmente.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0012] 
1
Rotor
2
Unterstempel
3
Oberstempel
4
Matrizentisch
5
Matrizenhalter
6
Matrizenstift
7
Schraubstöpsel
8
Feder
9
Druckzuführung
10
Matrize
11
Ringnut
12
Rundlauf-Tablettiermaschine
13
Antriebswelle
14
Rotoraches
15
Rotoroberteil
16
Rotrounterteil
17
Teilkreis
18
Matrizenkörper
19
Durchgangsöffnung
20
Kolben
21
Spannkopf
22
Radialbohrung
23
Paßstück
24
Schraube
25
Paßfeder
26
Führungsbuchse
27
Führungsbuchse



Ansprüche

1. Vorrichtung zur Fixierung der Matrizen im Matrizentisch einer Tablettiermaschine, insbesondere Rundlauf-Tablettiermaschine, mittels Matrizenhaltern, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrizenhalter (5) zwischen der Rotorachse und dem Teilkreis der Matrizen (10) angeordnet sind und daß am Matrizentisch (4) eine Einrichtung zur gemeinsamen Bewegung der Matrizenhalter (5) vorgesehen ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrizenhalter (5) in zur Rotorachse radialen Bohrungen angeordnet sind.
 
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung als Hydraulikeinrichtung ausgeführt ist und die Matrizenhalter (5) als hydraulische Kolben mit konischen Köpfen ausgebildet sind.
 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Radialbohrungen auf dem äußeren Rand des Matrizentisches (4) mit Federn (8) versehene Schraubstöpsel (7) eingeschraubt und an den Matrizenhaltern (5) Matrizenstifte (6) angeordnet sind, die gegen die Federn (8) der Schraubstöpsel (7) drücken.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrizenhalter (5) als Nocken auf einer im Matrizentisch (4) gelagerten Kreisringscheibe ausgebildet sind.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrizenhalter (5) als radial von innen gegen die Matrizen (10) bewegbare Kreissegmente ausgebildet sind und daß eine im Matrizentisch (4) gelagerte Kreisringscheibe vorgesehen ist, die mit Stiften in schräggestellte Langlöchern der Kreissegmente eingreift.
 
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreisscheibe mittels Ritzel antreibbar ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Matrizenhalter (5) als durch Federelemente gespreizte, im Matrizentisch (4) gelagerte und schwenkbare Hebelpaare ausgebildet sind und daß die Hebel durch radial von innen beaufschlagbaren Stösselstangen betätigbar sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht