[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kalander für die zweiseitige Behandlung einer
Papierbahn, insbesondere zur Erzeugung von tiefdruckfähigem Papier, mit einem vom
Ende her belastbaren Walzenstapel, der harte Walzen und weiche Walzen sowie jeweils
zwischen einer harten und einer weichen Walze gebildete Arbeitsspalte aufweist, wobei
ein Teil der Walzen beheizbar ist.
[0002] Kalander dieser Art sind vielfach bekannt, beispielsweise aus dem Prospekt "Die neuen
Superkalanderkonzepte" der Firma Sulzer Papertec aus 1994 (Kennziffer 05/94 d). Sie
dienen der abschließenden Behandlung einer Papierbahn, damit diese einen gewünschten
Wert der Glätte, des Glanzes, der Dicke, des Bulk u.dgl. erhält, und sind getrennt
von einer Papiermaschine aufgestellt. Die "weichen" oder elastischen Walzen tragen
einen hauptsächlich aus Fasermaterial bestehenden Bezug. Die beheizbaren Walzen haben
eine auf etwa 80°C begrenzte Oberflächentemperatur. Die mittlere Druckspannung in
den Walzenspalten liegt im normalen Betrieb zwischen 15 und 30 N/mm
2, im untersten Arbeitsspalt sind auch schon etwa 40 N/mm
2 angewendet worden. Für einfach zu satinierende Papiere, wie z.B. Schreibpapier, genügt
ein Stapel mit 9 oder 10 Walzen. Für höherwertige Papiere, wie tiefdruckfähige Papiere,
technische Papiere oder Verdichtungspapiere werden 12 bis 16 Walzen benötigt. Eine
solche Großmaschine ist teuer und hat einen erheblichen Raumbedarf.
[0003] Des weiteren sind sogenannte Kompaktkalander bekannt, bei denen eine beheizbare Walze
mit einer durchbiegungssteuerbaren weichen Walze einen Spalt bildet und zur beidseitigen
Behandlung der Papierbahn auch zwei derartige Kalander hintereinander geschaltet werden
können. Hiermit lassen sich aber nur einfach zu satinierende Papiere, nicht aber technische
Papiere, z.B. Silicon-Rohpapiere sowie Papiere für den Tiefdruck, herstellen. Außerdem
muß ein großer Teil der Verformungsenergie als Wärme zugeführt werden. Die beheizbaren
Walzen haben daher eine Oberflächentemperatur von 160 bis 200° C. Es wird viel Wärmeenergie
abgestrahlt, die durch Klimaanlagen wieder abgeführt werden muß. Weil die Walzendurchmesser
festigkeitsbedingt größer als beim Superkalander sind, müssen hohe Streckenlasten
aufgebracht werden, um die für ein gewünschtes Satinageergebnis notwendigen Druckspannungen
zu erzeugen. Des weiteren sind Austauschwalzen für die elastischen Walzen teuer, weil
sie gleichzeitig durchbiegungssteuerbar sein sollen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kalander der eingangs beschriebenen
Art anzugeben, der kleiner sowie billiger in der Herstellung und im Betrieb ist, trotzdem
aber vorzügliche Satinageergebnisse ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwei gleichartige Stapel mit
je 5 Walzen vorgesehen sind und daß zumindest für einen Arbeitsspalt als Bedingung
gilt:
a) die Spaltbreite ist so gewählt, daß die Verweilzeit mindestens 0,1 ms beträgt,
b) die Beheizung einer den Arbeitsspalt begrenzenden beheizbaren Walze ist auf eine
Oberflächentemperatur von mindestens 100° C ausgelegt
c) und die Belastung der Walzen ist auf eine mittlere Druckspannung im Arbeitsspalt
von mehr als 42 N/mm2 ausgelegt.
[0006] Durch die Reduzierung der Stapelhöhe wird der Einfluß des Walzengewichts auf die
Streckenlast vermindert. Man kann daher bei gleicher Streckenlast im untersten Spalt
im obersten Eingangsspalt mit einer höheren Streckenlast als bei den bekannten Superkalandern
arbeiten. Überraschenderweise genügt es daher, die zuzuführende Verformungsenergie
moderat zu steigern, um auch hochwertige Papiere zufriedenstellend bearbeiten zu können.
So kann die Wärmezufuhr bei Temperaturen erfolgen, die nur etwas über den bisher üblichen
Temperaturen liegen und daher die Wärmeabstrahlung nur geringfügig erhöhen. Auch stehen
hierfür die verschiedensten Wärmeträger zur Verfügung; es gibt keine Schwierigkeiten
wie bei den hohen Temperaturen, die bei einem Kompaktkalander angewendet werden müssen.
Auch genügt eine relativ geringe Erhöhung der Druckspannung, die mechanisch ohne weiteres
ertragen werden kann und höchstens bei der Wahl des Bezuges der elastischen Walze
zu berücksichtigen ist.
[0007] Indem beide Maßnahmen (verstärkte Beheizung und verstärkte Belastung) zumindest in
einem Arbeitsspalt, vorzugsweise dem untersten Arbeitsspalt, gleichzeitig angewendet
werden, lassen sich außerordentlich gute Ergebnisse auch bei einem schnellaufenden
Kalander und bei hochwertigen Papieren erzielen. Da der Walzenstapel eine geringere
Höhe als bekannte Superkalander hat, genügen niedrigere Gebäude, was die Aufstellungskosten
erheblich senkt.
[0008] Der 2 x 5-Walzen-Kalander liefert praktisch dieselben Satinierergebnisse wie ein
üblicher 12-Walzen-Kalander, der bisher für die Herstellung von tiefdruckfähigen und
anderen hochwertigen Papieren als notwendig angesehen wurde. Die Aufteilung in zwei
Stapel hat den weiteren Vorteil, daß die Abhängigkeit der Streckenlast vom Walzengewicht
geringer ist, also im jeweils obersten Spalt mit einer sehr viel höheren Streckenlast
als bisher gearbeitet werden kann.
[0009] Zweckmäßigerweise ist dafür gesorgt, daß zumindest für den einen Arbeitsspalt die
Bedingung gilt, daß die Verweilzeit höchstens 0,9 ms beträgt und daß die Beheizung
auf eine Oberflächentemperatur von maximal 150°C und die Belastung auf eine mittlere
Druckspannung bis zu 60 N/mm
2 ausgelegt ist. Es ist daher tatsächlich nur eine moderate Erhöhung der Oberflächentemperatur
und der Druckspannung erforderlich.
[0010] Als bevorzugt wird angesehen, daß die Verweilzeit 0,2 bis 0,5 ms, die Oberflächentemperatur
110 bis 125° C und die mittlere Druckspannung 45 bis 55 N/mm
2 beträgt.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, daß die Bedingung für die Mehrheit der oder alle Arbeitsspalte
gilt. Weil die erhöhten Werte gleichmäßig auf mehrere Arbeitsspalte verteilt sind,
genügen sehr geringfügige Erhöhungen.
[0012] Zweckmäßig ist es auch, daß Ober- und/oder Unterwalze durchbiegungssteuerbar sind.
Auf diese Weise kann die Druckspannung über die gesamte Breite der Walzen vergleichmäßigt
werden.
[0013] In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, daß Ober- und/oder Unterwalze hart und
beheizbar sind. Über diese harten Walzen läßt sich die Wärmeenergie besser zuführen
als über die angrenzende weiche Walze. Dies gilt auch, wenn die Ober- und/oder Unterwalze
durchbiegungssteuerbar sind, weil man beispielsweise eine beheizte Druckflüssigkeit
zuführen kann.
[0014] Besonders günstig ist es, daß die weichen Walzen einen Kunststoffbezug tragen. Solche
kunststoffbezogenen Walzen sind wesentlich besser als mit Fasermaterial bezogene Walzen
für den Betrieb bei erhöhter mittlerer Druckspannung geeignet. Sie erlauben einen
Betrieb mit einer Druckspannung von mehr als 42 N/mm
2. Insbesondere sollte der Bezug auf eine Druckspannungs-Belastbarkeit bis etwa 60
N/mm
2 ausgelegt sein.
[0015] Dies gilt insbesondere, wenn der Kunststoffbezug im wesentlichen aus faserverstärktem
Epoxidharz besteht. Ein solcher Kunststoffbezug hat eine Standzeit von wenigstens
zwölf Wochen.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Stapel in-line einer Papiermaschine
oder Streichmaschine angeordnet. Die Papierbahn kommt daher mit erhöhter Temperatur,
beispielsweise mit 60° C, am Einlaßspalt des Kalanders an und benötigt deshalb nur
noch eine geringe Wärmezufuhr, um eine ausreichende Verformungsenergie verfügbar zu
machen. Bei einem solchen in-line-Betrieb sind Kunststoffbezüge, die schon aus Gründen
der höheren Druckspannung erwünscht sind, besonders geeignet, weil sie - im Gegensatz
zu Bezügen aus Fasermaterial - wesentlich weniger gegen Markierungen empfindlich sind
und daher nur selten ausgebaut und abgeschliffen werden müssen. In diesem Zusammenhang
haben die aus zwei Stapeln bestehende Kalander den weiteren Vorteil, daß sie in höherem
Maße in-line-tauglich sind, weil die laufende Papierbahn in jedem Stapel nur durch
eine geringere Zahl von Spalten hindurchgeführt werden muß.
[0017] Zweckmäßigerweise besitzen alle Walzen einen Antrieb. Die Papierbahn kann daher bei
laufendem Kalander eingezogen werden, weil alle Walzen auf die gleiche Geschwindigkeit
gebracht werden können, ehe die Spalte geschlossen werden.
[0018] Empfehlenswert ist es auch, daß die Stapel von einer Schutzhaube abgedeckt sind,
die die Wärmeabstrahlung reduziert. Ein solche Schutzhaube verringert die Wärmeabstrahlung,
so daß sich die Fabrikationshalle nicht so stark erwärmt und übermäßig klimatisiert
werden muß. Umgekehrt wird die Temperatur im Innern der Haube auf einem höheren Wert
gehalten, so daß die Wärmezufuhr über die Heizvorrichtung gering gehalten werden kann.
[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dargestellter, bevorzugter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung
eines erfindungsgemäßen Kalanders.
[0020] Der veranschaulichte Kalander 1 weist zwei Walzenstapel 3 und 4 auf, die jeweils
auf fünf Walzen bestehen. Der erste Stapel 3 weist eine beheizbare durchbiegungssteuerbare
harte Oberwalze 5, eine weiche Walze 6, eine beheizbare harte Walze 7, eine weiche
Walze 8 und eine beheizbare durchbiegungssteuerbare harte Unterwalze 9 auf. Der zweite
Stapel 4 weist eine beheizbare, durchbiegungssteuerbare harte Oberwalze 10, eine weiche
Walze 11, eine beheizbare harte Walze 12, eine weiche Walze 13 und eine beheizbare
durchbiegungssteuerbare harte Unterwalze 14 auf. Auf diese Weise ergeben sich im ersten
Stapel 3 vier Arbeitsspalte 15 bis 18 und im zweiten Stapel 4 vier Arbeitsspalte 19
bis 22, die jeweils durch eine harte Walze und eine weiche Walze begrenzt sind.
[0021] Eine Papierbahn 23 wird aus einer Papiermaschine 24 zugeführt, durchläuft jeweils
von oben nach unten unter Führung von Leitwalzen 25 die Arbeitsspalte des ersten Stapels
3 und anschließend die Arbeitsspalte des zweiten Stapels 4, worauf sie in einer Wickelvorrichtung
26 aufgewickelt wird. Im ersten Stapel 3 liegt die Papierbahn mit der einen Seite
und im zweiten Stapel 4 mit der anderen Seite an den harten Walzen an, so daß beidseitig
die gewünschte Oberflächenstruktur, beispielsweise Glanz oder Glätte, erreicht wird.
[0022] Wegen der direkten Verbindung des Kalanders 1 mit der Papiermaschine 24 ergibt sich
ein in-line-Betrieb. Aus diesem Grund besitzt jede der Walzen 5 bis 14 einen eigenen
Antrieb 27. Dies ermöglicht ein Einziehen der Papierbahn 23 während des Betriebes.
Jede der weichen Walzen 6, 8, 11 und 13 besitzt einen Bezug 28 aus Kunststoff, insbesondere
faserverstärktem Epoxidharz. Dieser Bezug ist weniger markierungsempfindlich als ein
Bezug aus Fasermaterial, so daß die für den in-line-Betrieb wesentlichen längeren
Standzeiten erreicht werden. Außerdem kann der Bezug mit höherer Druckspannung beaufschlagt
werden. Er ist auch gegenüber höheren Temperaturen beständiger als Papier. Als Beispiel
hierfür wird ein Bezug aus "TopTec 4" der Firma Scapa Kern, Wimpassing/Österreich
genannt.
[0023] Jedem Stapel ist eine Einheit 29 bzw. 30 eines Steuergeräts 31 zugeordnet. Jede der
Steuereinheiten hat mehrere Funktionen, die nachstehend für den zweiten Stapel 4 erläutert
werden. Für den Stapel 3 gilt das entsprechende.
a) Über eine Leitung 32 wird die Kraft P festgelegt, mit der die Oberwalze 10 nach
unten gedrückt wird, wobei die Unterwalze 14 zweckmäßigerweise ortsfest gehalten ist.
Die Belastung kann auch in umgekehrter Richtung erfolgen, wobei die Kraft P auf die
Unterwalze 14 wirkt und die Oberwalze 10 ortsfest gelagert ist. Durch die Belastung
ist auch die Druckspannung bestimmt, die in den einzelnen Arbeitsspalten 19 bis 22
herrscht. Diese Druckspannung nimmt von oben nach unten zu, weil sich zu der Belastungskraft
P jeweils noch das wirksame Gewicht der einzelnen Walzen addiert. Allerdings ist der
Kraftzuwachs in jedem Stapel geringer als bei bekannten Superkalandern mit 9 bis 16
Walzen.
b) Über die Leitungen 33 und 34 werden die Vorrichtungen 35 bzw. 36 zum Durchbiegungsausgleich
der Oberwalze 10 und der Unterwalze 14 mit Druckmittel beaufschlagt. Diese Vorrichtungen
sorgen dafür, daß über die Länge der Walzen eine gleichmäßige Druckspannung herrscht,
wie dies an sich bekannt ist. Hierfür können alle üblichen Vorrichtungen verwendet
werden, insbesondere solche, bei denen Stützelemente nebeneinander in einer Reihe
angeordnet sind und einzeln oder zonenweise mit unterschiedlichem Druck beaufschlagt
werden können.
c) Die Walzen 10, 12 und 14 sind beheizbar, wie dies durch Pfeile H angedeutet ist.
Die Heizenergie wird über strichpunktierte Pfade 37 bis 39 zugeführt. Dies kann durch
elektrische Beheizung, durch Strahlungsheizung, mit Hilfe eines Wärmeträgers u.dgl.
erfolgen. Eine Schutzhaube 40 dient der Wärmeisolation und sorgt dafür, daß die in
Folge der Beheizung abgestrahlte Wärme nur in geringem Maß in die Umgebung abgeführt
wird.
[0024] Mit Hilfe der Kraft P wird dafür gesorgt, daß die mittlere Druckspannung p in den
Arbeitsspalten 15 bis 22, zumindest aber im untersten Spalt, zwischen 45 und 60 N/mm
2 liegt. Mit Hilfe der Beheizung H wird dafür gesorgt, daß die Oberflächentemperatur
der beheizbaren Walzen 5, 7, 9, 10, 12, 14 zwischen 100 und 150°C liegt. Die Durchmesser
der Walzen und die Elastizität des Belages 28 sind so gewählt, daß sich eine Spaltbreite
von etwa 2 bis 15 mm, vorzugsweise etwa 8 mm, ergibt. Dies führt in Abhängigkeit von
der Bahngeschwindigkeit zu Verweilzeiten t in jedem Arbeitsspalt von 0,1 bis 0,9 ms.
Bevorzugt wird es, wenn die Temperatur T nur wenig über der unteren Grenze liegt,
also beispielsweise bei 110°C, und wenn die Druckspannung nur wenig über der unteren
Grenze liegt, beispielsweise bei 50 N/mm
2.
[0025] Es wurde gefunden, daß die Bedruckbarkeit bei Natur- und leichtgestrichenen Papieren
nicht unbedingt mit dem erzielten Glanz oder der Glätte der Papierbahn zusammenhängt,
sondern vielmehr mit der Verdichtung bzw. deren Kehrwert Bulk (in cm
3/g). Das Maß für die Bedruckbarkeit im Tiefdruckverfahren wird dabei bestimmt durch
die Anzahl der "missing dots" (fehlende Rasterpunkte im Viertel- und Halbtonbereich).
Die besten Ergebnisse in dieser Hinsicht erhält man, wenn man in allen Arbeitsspalten
dafür sorgt, daß die vorstehend angegebenen Grenzen eingehalten werden. Vielfach lassen
sich die Ergebnisse der Papierbehandlung noch dadurch verbessern, daß die Walzen,
insbesondere die Mittelwalzen in nicht veranschaulichter Weise in Hebeln gelagert
sind, wobei mit Vorteil die überhängenden Gewichte durch Stützvorrichtungen kompensiert
sind, wie dies aus EP 0 285 942 B1 bekannt ist.
[0026] Im Ausführungsbeispiel ist veranschaulicht, daß in jedem Stapel 3, 4 die Oberwalze
5, 10, die Unterwalze 9, 14 und die Mittelwalze 7, 12 als harte Walzen ausgebildet
sind, die mit weichen Walzen 6, 8, 11, 13 zusammenwirken. Es besteht aber auch die
Möglichkeit, die drei erstgenannten Walzen als weiche Walzen auszubilden und als harte,
vorzugsweise beheizbare Walzen die Mittelwalzen 6, 8, 11 und 13 vorzusehen.
1. Kalander für die zweiseitige Behandlung einer Papierbahn, insbesondere zur Erzeugung
von tiefdruckfähigem Papier, mit einem vom Ende her belastbaren Walzenstapel, der
harte Walzen und weiche Walzen sowie jeweils zwischen einer harten und einer weichen
Walze gebildete Arbeitsspalte aufweist, wobei ein Teil der Walzen beheizbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei gleichartige Stapel (3, 4) mit je 5 Walzen (5 bis 9; 10 bis
14) vorgesehen sind, und daß zumindest für einen Arbeitsspalt (15 bis 22) als Bedingung
gilt:
a) die Spaltbreite ist so gewählt, daß die Verweilzeit (t) mindestens 0,1 ms beträgt,
b) die Beheizung (H) einer den Arbeitsspalt begrenzenden beheizbaren Walze (5, 7,
9, 10, 12, 14) ist auf eine Oberflächentemperatur (T) von mindestens 100° C ausgelegt
c) und die Belastung (P) der Walzen ist auf eine mittlere Druckspannung im Arbeitsspalt
von mehr als 42 N/mm2 ausgelegt.
2. Kalander nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest für den einen Arbeitsspalt
(15 bis 22) die Bedingung gilt, daß die Verweilzeit (t) höchstens 0,9 ms beträgt und
daß die Beheizung (H) auf eine Oberflächentemperatur von maximal 150°C und die Belastung
(P) auf eine mittlere Druckspannung bis zu 60 N/mm2 ausgelegt ist.
3. Kalander nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit (t) 0,2
bis 0,5 ms, die Oberflächentemperatur (T) 110 bis 125° C und die mittlere Druckspannung
(p) 45 bis 55 N/mm2 beträgt.
4. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedingung
für die Mehrheit der oder alle Arbeitsspalte (15 bis 22) gilt.
5. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Ober- und/oder
Unterwalze (5, 9; 10, 14) durchbiegungssteuerbar sind.
6. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Ober- und/oder
Unterwalze (5, 9; 10, 14) hart und beheizbar sind.
7. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die weichen
Walzen (6, 8, 11, 13) einen Kunststoffbezug (28) tragen.
8. Kalander nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffbezug (28) auf
eine Druckspannungs-Belastbarkeit bis 60 N/mm2 ausgelegt ist.
9. Kalander nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffbezug (28)
im wesentlichen aus faserverstärktem Epoxidharz besteht.
10. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stapel
in-line einer Papiermaschine (24) oder Streichmaschine angeordnet sind.
11. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß alle Walzen
(5 bis 14) einen Antrieb (27) besitzen.
12. Kalander nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Stapel
(3, 4) von einer Schutzhaube (40) abgedeckt sind, die die Wärmeabstrahlung reduziert.